Information in der Medizin Expertenmeinung bis Leitlinie · Information in der Medizin...
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Information in der MedizinExpertenmeinung bis Leitlinie
Sylvia StrackeLeiterin des Bereichs Nephrologie
+ Rheumatologie
Definition Leitlinien• Empfehlungen• Standards• Consensus statements• Richtlinien• Nationale Versorgungsleitlinien• S1-S3 Leitlinien• Clinical pathways• Practice guidelines
• Evidenzbasierte Leitlinien
Wie komme ich zur Evidenz?? Was ist Evidenz?
Leitlinien sind systematisch entwickelte Empfehlungen, die Grundlage für die gemeinsame Entscheidungsfindung von Ärzten und Patienten zu einer im Einzelfall sinnvollen gesundheitlichen Versorgung darstellen.
Sie sind rechtlich nicht bindend und nicht konsequentbewehrt.
Definition Leitlinien
RichtlinienFixierte Regelungen des
Handelns oder Unterlassens,
autorisiert von einer rechtlich
legitimierten Organisation.
VERBINDLICH
SANKTIONSBEWEHRT
LeitlinienOrientierungshilfen,
Empfehlungen, von denen in
begründeten Einzelfällen
abgewichen werden kann oder
auch muss: systematisch
entwickelt, evidenzbasiert
Die ärztlichen Leitlinien der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der
medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften) haben
trotz ihrer wissenschaftlichen, evidenzbasierten Fundierung
nur Empfehlungs- und Informationscharakter für die Ärzte.
Diese Leitlinien sind nicht geeignet, ein auf den individuellen
Fall gerichtetes Sachverständigengutachten zu ersetzen.
Der einzelne Arzt muss gemeinsam mit dem einzelnen
Patienten die richtigen Behandlungsoptionen finden.
Definition EbM
Die evidenzbasierte Medizin (EbM)
Ist der bewusste, ausdrückliche und abwägende Gebrauch der
gegenwärtig besten Evidenz bei Entscheidungen zur
Behandlung einzelner Patienten.
EbM zu praktizieren, bedeutet die Integration der persönlichen
klinischen Erfahrung mit der besten verfügbaren externen
Evidenz aus systematischer Forschung!
Wozu EbM?
…wir brauchen die evidenzbasierte Medizin, um
Wirtschaftlichkeitsreserven in unserem Gesundheitswesen
zu erschließen.
(Ulla Schmidt, 2003 als Gesundheitsministerin)
Regionale LeitlinienFür einen Versorgungsbereich
Für bestimmte Patienten
Prozessorientiert
Von den Anwendern entwickelt
Wird nach Implementierung
schneller akzeptiert
„bottom-up“
Aber:
Unsystematisch, einseitig, nicht
aktuell, Erfahrung einzelner
Zentrale LeitlinienWissenschaftlich exakt,
aktuelle, bestmögliche Evidenz
Teuer, aufwändig
Praxisfern
Benutzerunfreundlich
Schlechte Akzeptanz und
Implementierung
„Top down“
Einzelner FallberichtFallserieKohortenstudieRandomisierte, kontrollierte Studie (RCT)Systematischer ReviewMeta-Analyse
Evidenzstufen
Beurteilen von Studien• Welche Arten von Bias können Sie sich
vorstellen? => Was kann Studien verfälschen?
• Arbeiten Sie in Gruppen zu fünft (10 min)– Bearbeiten zweier Publikationen:
• Trilla A et al.: Phenotypic differences between male physicians, surgeons and film stars: comparative study. BMJ 2006; 333:1291-3
• Gordon PM et al.: White coat effects. BMJ 1995; 311:1704
• Stellen Sie anschließend die Ergebnisse in der Gruppe vor!
Alphafetoprotein Colon-Ca )
Im Krankenhaus meist höher als in der Grundversorgung
A. PerformanceSelection bias RandomisierungObserver bias ungleiche BehandlungPerformance bias VerblindungAttrition bias tendentiöse Bewertung der ErgebnisseRandom bias Größe der Population
B. ReportingPulication biasGrey literatureDuplicatesLanguageCultureConflict of interest
Typen von „Bias“
Lesen und Beurteilen von StudienS Study typeP PopulationI InterventionOOutcomeNNumber needed to treat
Ab hier:
Zusätzliches Material,das nicht im Seminar vorgetragen wurde!
Die Leitlinien-Situation in Deutschland
Zeitdauer der Leitlinienentwicklung
Weiterentwicklung der Leitlinien / Clearing
„Clearingverfahren“: Überprüfung mehrerer Leitlinien
Qualitätskriterien von Leitlinien
Vielen Dank!