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Infomagazin FOLLETO Pasopferde

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1Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

follEto I n f omagaz in

Folleto Pasopferde

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Folleto 32008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

Sie mögen Pferde? Attraktive, freundliche, leichtrittige Pferde? Dann sind Sie bei den Pasos genau richtig!Ob Züchter, Reiter oder einfach nur Liebhaber, hier beim Pasopferde Verband erfahren Sie alles, was Sie schon immer über Pasos wissen wollten.

Das Buschpferd bei der Galashow, der Spitzensportler auf dem Wanderritt. Paso Largo für den faszinieren-den Geschwindigkeitsrausch, Pasollano für den bequemen Ausritt, Trocha und Pasitrote für den mehrtägi-gen Geländeritt, Classic Fino für den besonderen Kick, Tölt für das Gangpferdeturnier, Trab für die hohe Dressur, Galopp für das Gefühl von Freiheit und Abenteuer.Paso Fino, Paso Peruano, Paso Iberoamericano, Paso Partbred für die Züchter mit Visionen und die Reiter mit Ambitionen.

Die Vielfalt wird zusammengeführt in Fortaleza, Nobleza, Brio – den Eigenschaften, die unsere große Paso-familie eint: Stärke, Adel, Sensibilität, Reaktivität, Menschenbezogenheit.

WIllkommEn im Pasopferde Verband

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5 ..................................................................ÜbEr DEn PasoPfErDE VErbanD

6 ......................................................................GEschIchtE DEr Paso-PfErDE

8 ..........................................................chronIk DEr PasoPfErDE In EuroPa

10 ...................................................................WIE anDErs sInD PasoPfErDE?

11 ...........................................................ÜbErlEGunG zur PasoPfErDEzucht

13 ...................fInos – PEruanEr – IbEroamErIcanos: rassEn oDEr tyPEn?

14 ......................................................WIssEnsWErtEs fÜr DEn PasozÜchtEr

18 ..........................................................................rassEPortraIt: Paso fIno

20 ...................................................................rassEPortraIt: Paso PEruano

22 .........................................................................rassEPortraIt: PasoPfErD

24 ......................................................rassEPortraIt: Paso IbEroamErIcano

26 ..............................sIEbEn GErÜchtE, DIE man schnEll VErGEssEn solltE

27 ................................................................rEItEn Im busch: ErholunG Pur

28 ........................................................................WIE soll GEPrÜft WErDEn?

32 ...............................hIPPoloGIschE ausDrÜckE runD um Das PasoPfErD

37 ................................................................lItEraturhInWEIsE: PasoPfErDE

39 ..................................................................................................ImPrEssum

Inhalt

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sportlich nicht attraktiv. Das Reiten im PV soll bunt und vielfältig sein: für die rein ideologische Rassendiskussion ist hier kein Platz. Tradition wird dort erhalten, wo sie sich bewährt hat - auf allzu hinderliche Zöpfe verzichtet man. Pasoreiten ist erheblich mehr als Brauchtumspfle-ge: Es ist echter Sport im wohlgemeinten Wortsinn. Das Konzept des PV ist denkbar einfach: Bessere Zucht durch besseren Sport. Pasopferde und deren Reiter schei-nen von ihrer Grundidee übertriebenen sportlichen Am-bitionen zuwider zu laufen. Schließlich kann man keinen Wettkampf im Genießen ausschreiben. Man kann aber Leistungen, die art- und rassegerecht die Leistungsfähig-keit und -bereitschaft unter Beweis stellen, dokumentie-ren. Man kann auch das Ergebnis von Ausbildung und Training von Pferd und Reiter beurteilen und würdi-gen. Eine Zucht, die ernst genommen werden will, kommt ohne Dokumentation der Leistung nicht weiter.

So sind die Sportprüfungsordnung des PV, die Turniere, Wanderritte, Seminare und Fortbildungsveranstaltun-gen kein Selbstzweck oder nur für leistungsorientierte Spitzensportler erdacht. Wenn wir unseren Pferden ei-nen Dienst erweisen wollen, muss man von diesen Ange-boten Gebrauch machen. Wir brauchen den Sport und die Dokumentation seiner Ergebnisse, um züchterisch weiterzukommen. Vielleicht stört sich der eine oder andere an den Begriffen Turnier oder Leistung. Die neue Sportprüfungsordnung des PV beinhaltet jedoch von der Einsteigerprüfung über die Spitzenleistung bis zur „just for fun“-Schauprüfung eine Fülle von Disziplinen, in denen sich jeder, der ein Pasopferd reitet, wiederfinden und bestätigen kann. Da Leistung aber auch für Reiter wie für Züchter gleichbe-deutend mit Gesundheit ist, gehört das Pasopferd, zu-mindest von Zeit zu Zeit aufs Turnier. Vielleicht nicht immer, aber immer öfter.

Am 09. Oktober 1993 trafen sich im fränkischen Ober-scheinfeld zahlreiche Pasofreunde, um den „Pasopferde Verband“ ins Leben zu rufen. Grundidee bei der Ziel-setzung des neuen Verbandes war, Pasopferde durch ras-segerechte Sportprüfungen auch für den ambitionierten Reiter attraktiver zu präsentieren. Dabei darf der Begriff „Sport“ nicht missgedeutet werden als Stoppuhrenfetisch im athletischen Grenzbereich. Der Sport mit Pasopfer-den umfasst eine weite Palette von der iberisch geprägten Dressur- und Rittigkeitsprüfung über den wettkampf-mäßigen Langstreckenritt bis zum organisierten Wan-derreiten. Jeder Pasoreiter wird in der Prüfungsordnung ein maßgeschneidertes Paket vorfinden, welches seinen persönlichen Neigungen und den Möglichkeiten seines Pferdes besonders entgegenkommt. Hintergedanke dieser sportlichen Neuorientierung ist die rasche, aber nachhaltige Auswirkung auf das Zucht-geschehen. Wer nicht in den Geruch des Schau-Schön-lings geraten will, muss Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Eine exterieurorientierte Zuchtbeurteilung kann dies nur begrenzt. Gesundheit, Härte, Arbeitseifer, Aus-dauer lassen sich nur im sportlichen Rahmen dokumen-tieren. So sind denn auch alle Prüfungen so angelegt, dass der Züchter ganz eindeutig Stärken und Schwächen eines Individuums erkennen und durch Auswahl der Zuchttiere nach diesen Erkenntnissen handeln kann. Ein weiteres Novum für die Pasopferde stellt die prin-zipielle Gleichstellung der einzelnen „Pasoschläge“ und der Paso-Partbreds dar. In den Prüfungen des PV starten Paso Peruanos, Paso Finos, Trochadores, Paso Argentinos, Troton-Galo-peros, Paso Iberoamericanos und andere neben Part-breds (mit einem Pasoblutanteil von 50% und mehr) in den offenen Prüfungen gleichberechtigt nebeneinander. Nichtsdestoweniger ist ein anderer Teil der Prüfungen so konzipiert, dass die „typspezifischen“ Merkmale der einzelnen Pasoschläge gefordert und gefördert werden. Der „Einheitspaso“ ist züchterisch nicht sinnvoll und

Über den PasoPfErDE VErbanD

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1. DiE EntstEhung DEr PasosAllgemein wird behauptet, Columbus brachte Pferde mit in die Neue Welt und daraus hätten sich dann die Pasos und alle anderen südamerikanischen Pferderassen ent-wickelt. Das ist zwar nicht falsch, aber es erweckt den Anschein, als seien die südamerikanischen Pferde aus den Andalusiern entstanden, die heute als „die“ spani-schen Pferde angesehen werden und das ist doch sehr verkürzt.Vor 500 Jahren gab es in Spanien drei Typen Pferde: Eine Art Urandalusier, aus dem später die Karthäuser (Cartujano) hervorgingen, ein dreigängiges Pferd. Die spanische Genette, ein Tölter, der etwa im Typ der heu-tigen Pasos stand. Der galizische Berber, ein kleines, hartes Bauernpferd, das aus den oben genannten her-vorgegangen sein und ebenfalls Töltveranlagung gehabt haben dürfte. Von allen drei Gruppen kamen Pferde in die Neue Welt, die sich miteinander mischten und die sogenannten Kreolenpferde bildeten. Anmerkung: Kreolen (span. Criollos, bezeichnet in spa-nisch sprachigen Ländern Südamerikas die seit dem 16. Jahrhundert die im Land geborenen Nachfahren der eu-ropäischen Kolonisatoren; in portugiesisch sprachigen Ländern Südamerikas sind Crioulos erst die nachfahren von Sklaven gewesen, später auch alle Nachfahren. Die Bezeichnung Criollo oder Kreole gilt aber nicht nur für Menschen, sondern für alle mitgebrachten Haustierras-sen ebenso. So gibt es auch Landschläge von Rindern, Schafen, Schweinen und eben Pferden, die Criollo hei-ßen (span.: criar: ernähren, großziehen).Nachdem die Ureinwohner Amerikas die Scheu vor den Pferden der Conquistadores verloren hatten, machten sie sich schnell die Fähigkeiten dieser Tiere zu Nutzen. Die Verwendung war und ist eine zweifache: Als Fleischliefe-rant (vor allem die verwilderten Pferde) und als Reittier. (Der Pferdefleischverzehr unterliegt dort nicht dem hie-sigen Tabu.) Aus diesen Criollos (nicht zu verwechseln mit den heuti-gen Criollos, die eine eigene Zuchtrasse darstellen!) ha-ben sich einzelne Landschläge entwickelt mit regionalen und gangmechanischen Unterschieden, von denen die mit Töltveranlagung Caballo Criollo de Paso genannt werden. (Anmerkung: de Paso = mit Gang, also Tölt) Während der Kolonialzeit wurden vielfach spanische Pferde weiter zur Verbesserung eingekreuzt und auch heute sind vielerorts die Zuchtbücher noch offen. Zum Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die Hacen-dados, die großen Zuchtbetriebe in Südamerika, einzel-ne Paso Schläge zu favorisieren und gezielt zu züchten,

GEschIchtE der Paso-Pferde

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Aus den importierten Stuten wurden 1974 die ersten vier Fohlen geboren, von dem Paso Peruano Hengst Pizarro del Valle. Bereits 1975 wurden weitere Paso-Pferde aus der USA nach Deutschland und Italien importiert, wo sich im Verlauf der 70er Jahre parallel zur Schweiz verschiedene Zuchten etablierten. 1975 wurden auch die ersten Pasos auf der Equitana vor-gestellt und fanden regen Zuspruch unter den Gangpfer-defreunden. Der Tölt war ja schon bekannt durch die Isländer, doch viele Reiter konnten sich mit dem Gedan-ken, ein Pony zu reiten, nicht anfreunden. So wurde der Paso die erste auch töltende Alternative zum Isländer – ein mittelgroßes Reitpferd. Ende der 70er Jahre kamen die ersten Pferde aus Peru nach Deutschland. Da der Import von Südamerika di-rekt nach Deutschland nicht möglich war, kamen diese Pferde auf vielen Irrwegen mit langen Schiffsreisen und Quarantänezeiten über die USA nach Deutschland. Erst seit August 2001 ist es möglich Pferde direkt aus Peru nach Deutschland einzuführen und auch jetzt nur aus der Region Lima.1981 wurde der erste Paso Hengst (der Paso Peruano „El Paso“) in Aachen gekört, 1982 der erste Paso Fino Hengst von Manfred Schneider aus den USA importiert. 1995 wurde Carnaval la Roca geboren, der 1998 als ers-ter in Deutschland gezogener Paso Fino Hengst gekört wurde. Bis Mitte der 90er Jahre gab es nur Finos und Peruaner in Europa, 1995 wurden erstmals Pferde der Modali-dad Trochador importiert und im selben Jahr der erste Trochadorhengst gekört. (Anmerkung: Die Modalidad Trochador ist benannt nach der Gangart Trocha, einem Trabtölt.)Heute gibt es in Europa ca. 800 Paso Peruanos, 800 Paso Finos und 100 Caballo de Paso, davon 50 Paso Ibero-americano, die noch im Zuchtbuch der Caballo de Paso eingetragen werden, sich aber schon als eigene Rasse etabliert haben.

was zu der heute anzutreffenden Vielfalt an Paso Typen (Modalidades) führte. So wurden aus ehemaligen Ar-beitsreitpferden Showtypen gezüchtet, die sich am deut-lichsten in der Gangmanier unterscheiden. Man darf je-doch nicht außer Acht lassen, dass diese Zuchtgeschichte erst wenige Pferdegenerationen alt ist und außerdem nur einen Bruchteil der Pasopopulation in Südamerika be-trifft. (100.000 von insgesamt 10 Millionen)Heute zählt man 21 verschiedene Modalidades, von de-nen heute immerhin 11 in Deutschland vertreten sind.

2. Paso-PfErDE in DEn usaDas erste und bedeutendste Nachzuchtland für Paso-Pferde war und ist die USA. Die erste Zucht begann dort in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, nachdem in Puerto Rico stationierte Soldaten diese Pferde mit in ihre Heimat zurückgebracht hatten. Systematisch wurde jedoch auch dort erst ab den 70er Jahren gezüchtet. Durch die Orientierung an Shows und Turnieren hat sich in den USA eine Zweiteilung ergeben, wie sie in den Ursprungsländern so nicht existiert. Die USA trennen in Paso Peruanos (aus Peru kommend) und Paso Finos (aus Kuba, der Dominikanischen Republik, Puerto Rico, Kolumbien). In den südamerikanischen Ländern ist Paso Fino eine Gangartenbezeichnung für gleichmäßigen Viertakt. In den USA ist daraus eine Rassebezeichnung entstanden, wobei es zweitrangig ist, in welchem Land die Pferde ihren Ursprung haben.

3. ZurÜck in DiE aLtE WELtAm 15. November 1973 landeten die ersten Paso-Pferde auf dem Flughafen in Zürich. Jean-Claude Dysli und Ewald Isenbügel hatten sie in den USA ausgesucht und importiert. Diese Gruppe von 18 Pferden bestand aus 15 Paso Peruanos (dem Deckhengst Dulce Sueno, drei Wallachen und elf Zuchtstuten) und 3 Paso Fino Zucht-stuten. Noch im selben Jahr wurde in der Schweiz die erste Züchtervereinigung für Pasos gegründet, die „Ge-nossenschaft für die Pasopferde-Zucht in der Schweiz“.

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1948 Die ersten Pasopferde kommen von Puerto Rico nach Europa (Pariser Weltausstellung).

1973 Jean-Claude Dysli importierte die ersten, nicht zehn, Pasop ferde nach Eurpa (Schweiz). Gründung der „Genossenschaft für die Paso-Pferdezucht in der Schweiz“ später in „Paso-Pfer de-Zucht-AG“ umgewandelt.

1974 Die ersten vier Pasofohlen werden in der Schweiz geboren.

1975 Die erste öffentliche Vorstellung von Pasopferden auf der Equitana in Essen.

1975 Der erste Pasopferdetransport von USA kommt direkt nach Deutschland. Gründung des Gestütes DAUBACHTAL. Geburtsstunde der Paso Peruanos.

1979 Erster Direktimport von Pasopferden aus einem Ursprungs- land: PERU (allerdings mit Quarantäne in Italien)

1981 Gründung des ersten Pasopferdevereins in Bad Honnef unter dem Namen „Peruanische Pasovereinigung Deutschland e.V.“

1981 EL PASO, der erste Pasohengst (PP) wird in Aachen gekört.

1982 Der erste spezielle Reitkurs für Pasopferde wird auf dem Schweizer Gestüt BIRKENHOF von Peter Hasler und Jean Claude Dysli veranstaltet.

1982 Organisation der „Ersten Internationalen Deutschen Paso Meisterschaft“ in LICH / Hessen.

1982 Manfred Schneider importierte den ersten Paso Fino Hengst nach Europa (Deutschland) COMANCHE EL M, ebenso seine Mutter LA SALIDA DEL SOL und eine weitere Paso Fino Stute RS PLATINA.

1983 Geburtsstunde der Paso Fino Zucht in Europa: der erste Paso Fino Fohlenjahr gang fällt im Gestüt Schneider.

1986 Gründung des Paso Club International mit Sitz in der Schweiz und Sektionen in Deutschland und Frankreich.

chronIk der Pasopferde in Europa

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1987 Erstes Sportturnier für Pasopferde auf der Reitanlage „WAF FENSCHMIEDE“ in WÖRTH / Donau.

1989 Erster gemeinsamer Sportwettbewerb von Paso Finos und Paso Peruanos auf der 4. Internationalen Deutschen Paso- meisterschaft in Ansbach / Bayern.

1989 Erstes PCI / PPV Freundschaftsturnier für Pasopferde in MEISSENHEIM / Rheinland.

1989 Erstes Internationales Gangpferde-Championat in Aachen mit Beteiligung von Pasopferden. Gleichzeitig 2. Sportturnier für Pasopferde.

1990 PASOLLANO: die erste Fachzeitschrift für Pasopferde (1 x Jahr) erscheint.

1993 Der Pasopferde-Verband e.V. (PV) wird gegründet. Motto: - Bessere Zucht durch besseren Sport - und Vereinsziel: - För derung aller Pasoschläge ohne Rassendiskriminierung - .

1994 Die Europa-Sektion der Paso Fino Horse Association of Nord America wird ins Leben gerufen (PFHAE).

1994 Die erste Ausgabe von „Pasopferde aktuell“ erscheint (4 x Jahr), Herausgeber: Pasoverband.

1995 Der erste Hengst der Abt. TROCHADOR wird für die Pasos gekört: CHANGO (Criollo Colombiano) von Th. Reymann.

1996 Das „Stutbuch für den Paso Peruano“ wird von Frau D. Martin, in Zusammenarbeit mit PPV und PV, für Europa veröffentlicht.

1997 Die Zuchtabteilung TROTE y GALOPE wird eröffnet mit der Körung des Hengstes DON DANILO II (Criollo Colom biano) von S. Marien.

1998 Das „Stutbuch für Paso Finos“ wird von Frau D. Sperber, in Zusammenarbeit mit PV und PFHAE, für Europa veröffentlicht.

2000 Auf der Reitanlage WEIHERSMÜHLE wird die erste Paso- pferde EM, die EUROPASO 2000 vom Pasopferdeverband ausgerichtet.

2000 Gründung eines europäischen Pasofino-Vereins (PFVE).

2001 Körung des ersten Paso Iberoamericano: BONLUCIO im Besitz von J. Holländer.

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gänglich, aber trotzdem temperamentvoll. Ein Pferd, das nicht nach diesen Kriterien gezüchtet wurde, wäre einem Spanier niemals in den Sinn und unter den Sattel gekommen. Die Gänge änderten sich im Laufe der Jahr-hundert, nicht aber die Zuchtphilosophie: das iberische Pferd war und ist Arbeitstier mit Repräsentationspflich-ten. Diese Doppelfunktion kann nur ein Pferd mit außer-gewöhnlichem Interieur erfüllen.Im Sprachgebrauch werden die erwähnten Eigenschaf-ten in dem schönen, aber kaum zu übersetzenden Begriff „Brio“ zusammengefasst. Spätestens hier muss alle The-orie grau werden: Aufsitzen und „Brio“ erfahren!

Es LEbE DEr kLEinE untErschiED.Für alle Pasorassen gilt als das Grundkonzept: größt-mögliche Bequemlichkeit und nobler Charakter. Un-terschiede zwischen Paso Peruano, Paso Fino und an-deren Pasoschlägen sind – abgesehen von anatomischen Details – hauptsächlich in der Gangmanier zu finden. Wo z.B. der Paso Peruano mit weiten Bewegungen und ausgeprägter Aktion der Vorhand daherkommt, macht der Paso Fino mit kurzen, schnellen Schritten Boden gut oder besticht der Paso Iberoamericano durch sein Dressurtalent. Hauptsache Tölt. Ob Paso Llano im Rei-setempo, verstärkt oder versammelt; ob Paso Corto, Lar-go oder Classic Fino – jedes Tempo hat seinen Liebha-ber, nur: bequem muss es sein. Wo englisch-germanische Reiterei in Schwerstarbeit auszuarten droht, macht der Pasoreiter einen großen Bogen und reitet entspannt wei-ter; Markenzeichen: Lächeln im Gesicht. Das Prinzip der schwingungsfreien Zone in der Sattellage ist bei al-len Pasopferden perfekt verwirklicht. Wer es sich leisten kann, die Qualitäten seines Pferdes nicht mit Stoppuhr und Maßband zu ermitteln, wer gerne etwas abseits vom Hufschlag seine Wege sucht; wer genug hat von schwie-rigen Pferden, wenig pferdegerechten Reitweisen und körperlichem Dauerstress der probiert‘s mal mit einem Pasopferd.

Das Pferd eignet sich wie kein anderes Tier zu Legen-denbildung. Von den durstenden Stuten Mohammeds bis zu den schwarzen Perlen – in jede Rasse lässt sich ein Mythos projizieren, der in seiner Entstehung sogar auf einem Fünkchen Wahrheit beruht. An dieser Stelle sol-len die wirklich offensichtlichen Unterschiede zu anderen Pferderassen angesprochen werden. Wir wollen sparsam sein mit Superlativen, den ihrer zu viele wirken unglaub-würdig. Auf zwei Gebieten wird den Pasopferden aber über alle Rassenfixierung hinweg zurecht eine Ausnah-mestellung zugebilligt: das extreme Maß an Töltveran-lagung und die ausgeprägte Menschenbezogenheit

naturtöLtEr – kEin ProbLEmIn anderen Gangpferdebereichen trägt der Begriff „Na-turtölter“ etwas abwertendes in sich. Mag der Nur-Na-turtölter z.B. beim Isländer eine gewisse Beschränkung im sportlichen Einsatz bedingen, so hat das klare Be-kenntnis der südamerikanischen Züchter zur bequems-ten aller Gangarten Pferde geschaffen, deren Reiz nicht in der verwirrenden Vielzahl von Gängen und Gang-varianten liegt, sondern in der Perfektionierung eines einzigen Ganges – egal, ob er Pasollano, Sobreandando, Corto, Largo oder Fino Fino genant wird.„Jack of all Trades – Master of none“. Man kann sich nicht auf alles spezialisieren. Pasopferde sind hinsicht-lich der Töltveranlagung die am weitesten spezialisier-ten Pferde. Immer nur Tölt – langweilig, wird der eine sagen. Tölt ohne wenn und aber, ohne Spezialknöpfe und Gebrauchsanweisung – das habe ich schon immer gesucht, sagt der andere.Der Reiz der Beschränkung auf das Wesentliche, damit der Kopf frei wird für anderes: Freude am Reiten, Aus-bilden, Genießen. Für den Kenner ist dies keine Lange-weile, sondern eines der spannendsten Phänomene der Reiterei.

brio: mEhr aLs nur tEmPEramEntVoLLDer Reiz dieses Extrems wird aber erst dann plausibel, wenn man die oben erwähnte zweite Eigenschaft der Pasopferde erkennt, abruft und fördert: ihre Menschen-bezogenheit und ihren Charakter.Leider heißt im Pferdealltag „temperamentvoll“ nur allzu oft „gefährlich“, „heiß“ ist das Synonym für „schwierig“, „ruhig“ für „faul“. Pasopferde sind temperamentvoll, heiß, ruhig – aber in der ursprünglichen Wortbedeu-tung. Des Rätsels Lösung liegt in der Abstammung der Pferde und der züchterischen Maxime. Von alters her galten iberische Pferde als leistungsbereit, ehrlich, um-

WIE anders sind Pasopferde?

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von Pferd, Reiter und Ausbildung wird weiter verbessert; die Nachfrage nach guten Pferden wird steigen: züchte-risch bedenkliche Tiere werden Farbe bekennen müssen. Gleichzeitig steigt das Qualitätsbewußtsein bei Reiter und Käufer. Ein positiver Regelkreis, den es in Gang zu bringen gilt, wie Dr. Bellinghausen sehr zutreffend meint.Die Prüfungen bekommen dann eine höhere Akzeptanz. So kann man denn auch guten Gewissens wirksame Reklame für faszinierende Pferde machen, zumal das Zuchtziel der Pasopferde denkbar einfach zu definieren ist: Ein Naturtölter, gesund, ausdauernd, menschenbezo-gen und arbeitswillig.Seit fast 25 Jahren gibt es Pasos in Europa. Die anfangs hauptsächlich aus den USA importierten Tiere hatten Abstammungsnachweise aus ihren Geburtsländern. Die in den ersten Jahren in Europa gezogenen Fohlen wur-den in der Regel weiterhin in den USA eingetragen, d.h. die dort etablierten Zuchtverbände stellten für Fohlen, deren Eltern in ihrem Zuchtverband eingetragen wa-ren, Abstammungsnachweise aus. Diese Lösung ergab sich mehr oder weniger zwangsweise, da unsere Lan-deszuchtverbände anfänglich kein Interesse zeigten, sich um Exotenrassen zu kümmern bzw. sie zuchtbuchmäßig zu betreuen. Von Pasosport konnte damals überhaupt noch keine Rede sein. Für die offizielle Situation der Pasozucht änderte sich erst dann etwas, als es W. Feldmann gelang, seinen Pasohengst „EL PASO DLG“ beim Rheinischen Pferde-stammbuch anerkennen zu lassen. Damit war zunächst die Rasse „Paso Peruano“ etabliert. Es folgten Hengst-körungen in Hessen und Bayern und nach und nach

man muss mit DEn PfErDEn PfLÜgEn, DiE man im staLL hat (bauErnWEishEit).

Eine noch kleine aber ständig wachsende Gruppe Rei-ter und Züchter von Pasopferden ist zu dem Schluss ge-kommen, dass man die wiederholten Fehlstarts der Paso-zucht in Europa nicht als Pleiten, sondern als Lehrjahre betrachten sollte und nun darauf aufbauend versuchen muss, der Szene neue Impulse zu vermitteln. Grundge-danke dieser Neuorientierung ist die Erkenntnis, dass alle Pferdepopulationen, die etwas mehr als nur Exotensta-tus für sich beanspruchen wollten, sich um rassegerech-te Leistungsprüfungen in der Art einer ausgeklügelten Sport- und Turnierkultur bemüht haben. Auch derjeni-ge, der mit dem Begriff „Leistung“ so seine Schwierig-keiten hat, wird zugestehen, dass man Pferde, die weder leistungsbereit noch -fähig sind, nicht guten Gewissens züchten, geschweige denn reiten sollte. Wenn wir ande-rerseits die Leistungsfähigkeit der Pasopferde unter Be-weis stellen wollen, so geschieht dies vorzugsweise durch sportliche Leistungsnachweise. Dies - aber nicht nur dies - kann letztlich die Zucht weiterbringen. Dazu gehört je-doch auch die Abkehr vom „exklusiven Luxuspose“, der zwar auf Schauen brilliert aber seine Alltagstauglichkeit schmerzlich vermissen lässt. Neue Leistungsanforderun-gen und neue Züchterideen sind somit gefragt. Kurz: Eine sinnvolle Sportordnung ist erste Voraussetzung für züchterischen Fortschritt.Dies zu erreichen und zugleich die Sportveranstaltun-gen publikumswirksamer und rassespezifischer zu ge-stalten muss unser Ziel sein. Hierin liegt die katalytische Funktion einer Sportprüfungsordnung: Die Qualität

Überlegung zur PasoPfErDEzucht

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ropa (damals in Zürich) eintraf, war eine Mischung aus verschiedenen Pasoschlägen. Alle Rassen wurden so-dann von der seinerzeitigen Schweizer Pasogenossen-schaft betreut. Auch in den USA sind z. B. Paso Finos aus verschiedenen Herkunftsländern und Paso Peruanos unterschiedlicher Provenienz lange Zeit gemeinsame Wege gegangen, bis schließlich jede Rasse stark genug war, um auf eigenen Füßen zu stehen. Ähnlich verlief die Entwicklung in den anderen Pasoländern; erst wenn eine „Modalidad“ (Typengruppe) zahlenmäßig stark genug war, machte sie sich auch organisatorisch selbständig, manchmal so weitgehend, dass sie sich als eigene Rasse verstand.Um ehrlich für die Zukunft seiner Rasse bzw. seines Pasoschlages ( je nach Ideologie) tätig sein zu können, warnte uns H. Ernst in einem 07-2000 erschienenen Beitrag vor der „Gegenwart als Provisorium“: Der züch-terische Selbstbetrug hat viele Facetten und beherrscht unser Denken klammheimlich viel mehr als uns lieb sein kann. Denn der antizipatorische Hedonismus lebt von zahllosen Mythen der Erfüllung wobei einer der Schlüs-sel dazu die Pferdezucht sein kann. Beim Anblick mehr oder weniger wohl gelungener Fohlen ist der fantasierte Zugewinn an Lebensfreude meist befriedigender als die Gegenwart eigentlich verspricht. Mit Fohlen verkaufen wir Zukunftsträume, fantasiertes „Glück“ und täten gut

daran, nicht selbst auf deren Erfüllung zu beharren. Doch wer kauft schon ein Fohlen wenn er fast zum selben Preis ein reitbares Pferd erwerben kann. Der Kaufakt selbst wird in jedem Fall aufgeladen mit Vorwegnahmen einer besseren Zukunft, als stolzer Pferdebesitzer oder als erfolgreicher Reiter.

waren auch die übrigen Landeszuchtverbände bereit, ein Hengst- bzw. Stutbuch für Pasopferde einzurich-ten. Heute macht die zuchtbuchmäßige Betreuung aller Pasoschläge in Deutschland keine Schwierigkeiten mehr, da auch die Abteilung ZUCHT bei der FN die offizielle Einrichtung von verschiedenen Pasostutbüchern (Paso Fino, Paso Peruano, Pasopferde, etc.) in die ZVO (Zucht-verbandsordnung) übernommen hat.Alle Paso-Züchter innerhalb der EG sollten sich bei ihren zuständigen Verbänden vor Ort um die Anerkennung und Betreuung der Rasse (Hengste und Stuten) bemü-hen, damit für alle hier geborenen Fohlen einheimische Originalabstammungsnachweise ausgestellt werden kön-nen. Nachdem heute, im Zuge der Neuorientierung der deutschen Zuchtverbandslandschaft mehr oder weniger alle anerkannten Zuchtverbände sich um die bundes-weite Anerkennung bemühen bzw. diese schon erhalten haben, erscheint es sinnvoll, dass kleine Exotenpopula-tionen (weniger als 200 – 250 eingetragene Zuchttiere) von einem dieser Verbände in der ganzen Bundesrepub-lik betreut werden.Mit einem reinen Fortschreiben traditioneller, teilweise folkloristisch angehauchter Beurteilungskriterien aus den Mutterländern erweist man dem Paso in Europa einen Bärendienst. In nächster Zukunft sind verantwortungs-bewußte Züchter gefragt, die bereit sind, auf dem sch-

malen Grat zwischen Tradition und Ketzerei zu gehen; gefragt ist der Genetiker, der Mediziner, der Organisator. Es geht darum, eine der interessantesten Erscheinungen der Pferdewelt zu erhalten bzw. wieder herzustellen und für unsere reiterlichen Bedürfnisse einzurichten.Schon der erste Transport von Pasopferden, der in Eu-

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nach gehören alle Caballo Criollo de Paso einer Rasse an, Peruaner und Finos sind dann nur Typen, quasi Un-tergruppen derselben Rasse. Das Wort Rasse kann aber auch züchterisch gemeint sein und bedeutet dann eine bestimmte Gruppe von Tieren, die von einer Zuchtge-meinschaft festgelegt wurde. Hierbei spielen nicht so sehr gleiche Gene eine Rolle, als vielmehr Kulturgeschichte und Traditionen. Beispiel: Die Länder Peru und Ecuador lagen jahre-lang in schwelenden Konflikten. Die Pasopferde, die in Ecuador gezüchtet wurden, hießen also nicht Paso Pe-ruano, sondern Paso Ecuatoriano, was nicht daran lag, dass sie zu verschiedenen biologischen Rassen gehört hätten, sondern allein daran, dass ein Ecuatorianer das Wort Peru nicht in den Mund nahm. Dieser politische Konflikt wurde mit den Pferden nach Deutschland im-portiert und damit hitzige Diskussionen darüber ob die Caballo de Paso aus Ecuador in das deutsche Zuchtbuch für Paso Peruanos eingetragen werden dürfen.Kulturgeschichtlich sind es also verschiedene Rassen, doch sie unterscheiden sich außerdem hinsichtlich eini-ger angestrebter Merkmale. Zusammenfassend ließe sich dazu sagen, dass sie zwar genetisch eine Rasse sind, es sich aber in der Praxis so ergeben hat, sie als verschiedene Rassen zu handhaben, in Freizeit, Schau und Turnier.

Paso heißen sie alle, doch möchte man einigen Züchtern und Besitzern glauben, so ist das auch schon die einzige Gemeinsamkeit. Sie bestehen strikt darauf, dass es sich hierbei um grundverschiedene Rassen handelt, die nur zufällig aus derselben Gegend auf dem Globus kommen.Diese Ansicht rührt vielleicht daher, dass man in den Anfangsjahren der Pasozucht in Deutschland die bei-den Rassen (Paso Fino und Paso Peruano) mehr oder minder gleichberechtigt behandelt hat und es auch nur ein Zuchtbuch gab. Mittlerweile gibt es drei, eins für Peruaner, in das alle Pferde eingetragen werden, die oder deren Vorfahren aus Peru kommen und die auch in Peru eintragungsfähig wären; eins für Finos, in das alle Pferde eingetragen werden, die in den USA als Paso Finos gezogen sind, oder dort als Paso Finos eingetragen werden könnten; und ein drittes für Caballo de Pasos, in das Partbreds, Iberoamericanos und andere Pasoschläge eingetragen werden.Um die Frage zu beantworten, ob es sich bei den Pasos um verschiedene Rassen handelt oder nur um Typen ei-ner Rasse, muss man wissen, dass es zwei Bedeutungen des Wortes Rasse gibt, deren Klärung den Streit darum aus der Welt schaffen kann. Eine biologische Rasse ist eine Gruppe von Individuen einer Art, die bestimmte vererbbare Merkmale gemeinsam haben und sich darin von anderen Gruppen derselben Art unterscheiden. Da-

finos – Peruaner – iberoamericanos:

rassEn oDEr tyPEn?

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ZuchtPfErDEin Pferda) das im Zuchtbuch einer anerkannten Züchtervereini-

gung eingetragen ist (eingetragenes Zuchtpferd) oderb) dessen Eltern und Großeltern in einem Zuchtbuch

derselben Rasse oder auch einer anderen Rasse, deren Einsatz im Zuchtprogramm vorgesehen ist, eingetra-gen oder eingeschrieben (vermerkt) sind und das dort selbst entweder eingetragen oder eingeschrieben (ver-merkt) ist oder eingetragen oder eingeschrieben (ver-merkt) werden kann (reinrassiges Zuchtpferd).

ZuchtWErtDer erbliche Einfluss von Pferden auf die Leistungen ihrer Nachkommen unter Berücksichtigung der Wirt-schaftlichkeit.

LEistungsPrÜfungEin Verfahren zur Ermittlung der Leistungen von Pfer-den für die Zuchtwertschätzung.

ZuchtbuchEin von einer anerkannten Züchtervereinigung geführtes Buch der Zuchtpferde eines Zuchtprogramms zu ihrer Identifizierung und zum Nachweis ihrer Abstammung und ihrer Leistungen. Trifft die Züchtervereinigung un-terschiedliche Regelungen hinsichtlich der Zuchtpfer-

ZWEck unD aufgabE DEr ZuchtVErbanDsorDnung (ZVo)Die ZVO dient der Förderung der Pferdezucht durch Koordination der züchterischen Arbeit der anerkann-ten Züchtervereinigungen, die Mitglieder der FN sind. Es werden die Anforderungen für die Ausgestaltung der Zuchtprogramme, für die Unterteilung und Führung der Zuchtbücher, für die Ausstellung der Pferdepässe einschließlich Zuchtbescheinigungen und für die Siche-rung der Identität aller in den Zuchtbüchern eingetrage-nen Pferde festgelegt.

rEchtLichE grunDLagEn DEr ZVoDie rechtlichen Grundlagen dieser Zuchtverbandsord-nung sind die Bestimmungen der Europäischen Union sowie die von den Ursprungszuchtbüchern in deren Rah-men aufgestellten Grundsätze, die tierzuchtrechtlichen und tierschutzrechtlichen Bestimmungen des Bundes und der Länder, die Satzung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN) einschließlich der im Rahmen ih-rer Aufgaben erlassenen Regelwerke sowie ergänzende Beschlüsse der FN-Organe.

ZÜchtErVErEinigungEine Züchtervereinigung im Sinne der ZVO ist eine nach Tierzuchtrecht anerkannte Zuchtorganisation und der FN als Mitgliedsorganisation angeschlossen.

WIssEnsWErtEs für den Pasozüchter

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Folleto 152008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

oder, soweit sie selbst das Zuchtbuch über den Ursprung einer Rasse führen, Grundsätze für diese Rasse im Sinne der EU-Bestimmungen aufzustellen.

körungKörung ist eine Selektionsentscheidung für die Ein-tragung männlicher Zuchttiere in eine Abteilung des Zuchtbuches einer Züchtervereinigung in Abhängigkeit vom jeweiligen Zuchtprogramm. In die Entscheidung gehen ein:a) Merkmale der äußeren Erscheinung unter besonderer

Berücksichtigung des Bewegungsablaufes,b) Ergebnisse anderer Leistungsprüfungen, soweit diese

vorliegen,c) Zuchttauglichkeit und Gesundheit

ZuchtProgrammDas Zuchtprogramm umfass die Maßnahmen, mit de-nen der züchterische Fortschritt erreicht werden soll. Im Zuchtprogramm müssen Angaben gemacht werden zu:a) Zuchtzielb) Zuchtmethodec) Leistungsprüfungend) Eintragungskriteriene) Umfang der Zuchtpopulation

ZuchtbEschEinigungDie Zuchtbescheinigung ist eine von einer anerkannten Züch-tervereinigung ausgestellte Urkunde über die Abstammung und Leistung eines Zuchtpferdes. Sie kann als Abstammungs-nachweis oder als Geburtsbescheinigung ausgestellt werden:

de nach Maßgabe ihrer Abstammung, so kann sie das Zuchtbuch in eine Hauptabteilung und eine besondere Abteilung unterteilen. Trifft die Züchtervereinigung un-terschiedliche Regelungen hinsichtlich der Zuchtpferde nach Maßgabe ihrer Leistung, so kann sie die Hauptab-teilung des Zuchtbuches in Abschnitte unterteilen. Das Zuchtbuch kann die Form eines Buches, eines Verzeich-nisses, einer Datei oder eines anderen geordneten Infor-mationsträgers haben.Es wird zwischen offenen und geschlossenen Zuchtbü-chern unterschieden. In das geschlossene Zuchtbuch werden im Gegensatz zum offenen Zuchtbuch nur Tiere eingetragen, deren Eltern selbst in einem Zuchtbuch die-ser Rasse eingetragen sind und eine nach den Regeln des Zuchtbuches festgestellte Abstammung haben. Abwei-chend davon kann ein Tier einer anderen Rasse in das Zuchtbuch einer Rasse eingetragen werden, um Fremd-gene hereinzunehmen. Diese Hereinnahme von Fremd-genen ist von der Organisation, die das Ursprungszucht-buch der Rasse führt, zu genehmigen.

ursPrungsZuchtbuchDie in der ZVO formulierten Grundsätze des Ur-sprungszuchtbuches einer Rasse sind für alle betroffenen Züchtervereinigungen maßgebend. Die FN vertritt die Interessen der ihr angeschlossenen Züchtervereinigun-gen gegenüber den nicht im räumlichen Geltungsbereich dieser ZVO tätigen Ursprungszuchtbüchern der jeweili-gen Rassen. Besonders bei der Ausgestaltung der Zucht-programme sind die Züchtervereinigungen aufgefordert, den Grundsätzen der Ursprungszuchtbücher zu folgen,

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16 2008Folleto Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

„Ich befürchte Sie erwarten klar umrissene Definitionen und eindeutige Regeln. Es gibt sie nicht! Im Bereich der Pferdezucht gibt es mehrere Rasse-Konzepte die alle le-gitim sind, sich jedoch grundlegend unterscheiden“.Die treffendste Definition einer Rasse ist: eine Gruppe von Tieren die eine so ähnliche Erscheinungsform hat, dass man sie logischerweise als Gruppe erkennt und die durch Anpaarung untereinander wiederum diese Er-scheinungsform reproduziert.Ähnliches Erscheinungsbild kann man ergänzen durch ähnliche Abstammung, bzw. gleichen geographischen Ursprung (in früheren Zeiten der lokal begrenzten Pfer-dezuchten war sonnenklar was man unter einem Hanno-veraner oder Haflinger zu verstehen hatte).Laut dieser Definition liegt das Zuchtkonzept in der ge-netischen Kontinuität. Dies ist die nützlichste Definition wenn man von einer Zucht vorhersagbare Typtreue er-wartet.Die meisten Pferderassen mit geschlossenen Stutbüchern – nur Fohlen von registrierten Elterntieren werden regis-triert – erfüllen diese Definition.Andere, sogar viele der populärsten Rassen kommen mit einem offenen Stutbuch besser zurecht und erlauben so genannte Veredlungskreuzungen. So werden Quarter-horses mit Vollblütern gekreuzt, oder Criollos mit Pasos. Durch Selektionsdruck werden diese Zuchten dann wie-derum in eine bestimmte Typrichtung geformt. Natür-lich sind sie weniger typtreu in der Vererbung als z.B. Friesen aber immer noch als Rasse ausreichend homo-gen und als solche erkennbar.Manche Züchter bedauern dieses Vorgehen und folgen dann eben lieber den traditionellen „Gründerblutlinien“. „Was ist ein reinrassiges Pferd?“ kann also eine ziemlich verzwickte Frage sein.Auch wenn Pferde nicht über viele Generationen linien-treu gezogen sind, also nicht aus dem gleichen Genpool stammen, könnte man sagen: „Alle registrierten Pferde sind reinrassig“.Nachdem in der Pasoszene so viele Nebelkerzen gewor-fen werden, ist es den Aficionados nicht zu verdenken, dass sie manchmal den Überblick verlieren. Um etwas mehr Klarheit zu schaffen, hat der Zuchtbeirat des Baye-rischen Zuchtverbandes für Spezialpferderassen in Mün-chen folgende Regelung einstimmig beschlossen:Auf vielen Abstammungsnachweisen werden die Na-men der von uns betreuten Pferderassen nicht immer korrekt und oft willkürlich durcheinander verwendet. Das gilt besonders für die Begriffe „Andalusier“ bzw. „Pura Raza Española” oder “Lusitano” bzw. “Cavalo Puro-Sangue Lusitano” sowie für die korrekte Bezeich-nung von Pasopferden. Dabei sind vor allem fantasievol-le Wortschöpfungen wie „Paso Fino Trochador“ oder „Paso Fino Troton Galopero“ unbedingt zu vermeiden, weil sie die Züchter in die Irre leiten. Ein Trochador ist kein Paso Fino und darf nach den Bestimmungen sei-nes Ursprungslandes auch keinen reinen Viertakttölt (i.e.

- Sie wird als Abstammungsnachweis ausgestellt, soweit Eltern und Großeltern in die entsprechenden Abschnitte der Hauptabteilung eines Zuchtbuches derselben Rasse oder erfassten Zuchtpopulation eingetragen sind oder auch einer anderen Rasse bzw. erfassten Zuchtpopulati-on, deren Einsatz im Zuchtprogramm vorgesehen ist.- Sie wird als Geburtsbescheinigung ausgestellt, soweit beide Elternteile mindestens in die Besondere Abteilung eines Zuchtbuches derselben Rasse oder erfassten Zucht-population eingetragen sind oder auch einer anderen Rasse bzw. erfassten Zuchtpopulation, deren Einsatz im Zuchtprogramm vorgesehen ist.

ZÜchtErDer Züchter eines Pferdes ist der Besitzer der Zuchtstute zur Zeit der Bedeckung. (Anm. Das gilt sinngemäß auch für die Zuchttiermiete; Leasing).

In diesem Zusammenhang ist es vielleicht ganz nützlich nochmals auf das Konzept des „Pasopferde-Verbandes PV“ (Einer für alle) und die einschlägige Stutbuchrege-lung hinzuweisen:Einem Vorschlag des Rassebeirates „Gangpferde“ der FN zufolge wird den in Deutschland zur Stutbuchfüh-rung berechtigten Züchtervereinigungen empfohlen in Anbetracht der hiesigen Gepflogenheiten folgende Zuchtbücher für Pasopferde zu führen:a) PASO FINOS sind alle die Pferde, deren Vorfahren

im Stutbuch der PASO FINO HORSE ASSOCIA-TION von Nordamerika eingetragen sind oder die in dieses Stutbuch eingetragen werden könnten (§ 708/1 der ZVO-FN).

b) PASO PERUANOS sind alle die Pferde, deren Vor-fahren auf das Stutbuch der ASOCIACION NACI-ONAL DE CRIADORES Y PROPIETARIOS DE CABALLOS PERUANOS DE PASO in Lima/Peru zurückzuführen sind oder die selbst im REGISTRO GENEALOGICO INTERNACIONAL der ge-nannten Züchterorganisationen eingetragen werden könnten (§ 709/1 der ZVO-FN).

c) PASOPFERDE sind alle die Equiden, die der De-finition „CABALLO DE PASO“ des Internationalen Pasopferdezuchtverbandes CONFEPASO entspre-chen und die über eine von einer anerkannten Züch-terorganisation ausgestellte, endgültige Zuchtbeschei-nigung (Abstammungsnachweis) verfügen (§ 710/1 der ZVO-FN).

d) PASO IBEROAMERICANO sind alle Töltiberer, dienach den Regeln der mittelamerikanischen Ur-sprungsländer nach dem Zuchtprinzip der 3/8 – 5/8 Kreuzung gezüchtet werden und deren Vorfahren in einem offiziellen Zuchtbuch verzeichnet sind (§ 711/1 der ZVO-FN).

Prof. Ph. Sponenberg sagt uns zum Problem Reinzucht bzw. Definition einer „Zuchtrasse“

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Folleto 172008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

sen, die ohne wesentliche Fremdblutzufuhr in direkter Linie von den spanischen Kolonialpferden (Caballos de los Conquistadores) abstammen und die über eine be-sondere Gangart (Pasollano; Marcha; Trocha; Pasitrote; o.ä.) verfügen.Hinsichtlich der Ausdrücke „Mestizo“ bzw. „Cruzado“ wird angemerkt, dass die einschlägigen Ursprungszucht-büchern diese Bezeichnungen nicht verwenden, sondern nur zwischen Definitivo (Hauptbuch/Zuchtbuch) und Base/Preparatorio bzw. Fundadores (Vorbuch) unter-scheiden.Somit ist Cruzado ein Produkt aus der Anpaarung von zwei verschiedenen Rassen und synonym mit Mestizo gleich Kreuzungsprodukt zweier Pferderassen. Dagegen gehören die Tiere der Kategorie Base/Preparatorio der gleichen Rasse an, sind nur bisher nicht von der Zen-trale zuchtbuchmäßig erfasst worden. Sie sind aber im Stallbuch der Züchter (Registro Particular) ausreichend dokumentiert und werden in den Ursprungsländern auf Antrag auch in die offiziellen Zuchtbücher eingetragen.Dadurch wird die derzeit gültige Zuchtverbandsordnung der FN in keiner Weise betroffen. Alle die dem Außen-stehenden etwas exotisch vorkommenden Pasorassen, also alles was nicht den Definitionen für Paso Peruano, Paso Fino, usw. entspricht, wird in das Stutbuch für Ca-ballo de Paso (Pasopferde) eingetragen wenn dabei der für diese Rasse gültigen Definition (ZVO-FN § 710/1) genügt wird.

Pasofino) gehen. Ferner gehört er bei uns in ein anderes Zuchtbuch als der Paso Fino. Daher die Einigung auf folgende international übliche Nomenklatur:

Sobald noch andere der bisher bekannten Pasorassen in Deutschland ge-züchtet werden, ist die obige Liste entsprechend zu ergänzen.

Dabei folgt die Verwendung der Bezeichnung Paso einer Definition des Pasopferdeweltverbandes CONFEPASO und die erfasst bekanntlich alle kreolischen Pferderas-

VoLLstänDigEr korrEktEr namE bEZEichnungCaballo Criollo Colombiano –Modalidad TrochaColombiana

Paso Trochador

Caballo Criollo Colombiano-Modalidad Trocha y GalopeReunido Colombiano

Paso Trochador

Caballo Criollo Colombiano –Modalidad Trote y GalopeReunidos

Trotón – Galopero

Paso Fino Horse of North America Paso Fino

Caballo Peruano de Paso Paso Peruano

Caballo de Raza Iberoamericana – Modalidad Paso

Paso Iberoamericano

Caballo Costarricense de Paso Paso Iberoamericano

Caballo Peruano Argentino de Paso Paso Argentino

Equino Cubano de Paso Paso Cubano

Caballo Criollo Colombiano – Modalidad Pasofino

Paso Colombiano

DEutschE bEZEichnung

synonymE bEZEichnungEn DEr PasoursPrungsLänDEr

BEISPIELE Paso Argentino

ARGENTINIEN

Paso Colombiano

KOLUMBIENVENEZUELA

Paso Iberoame-ricano

COSTA RICANICARAGUA

Paso MarchadorMangalarga M.

BRASILIEN

Paso Peruano

PERU

Paso Cubano

CUBA

VORBUCH REGISTRO BASE REGISTRO REPORTADO

REGISTRO DE

FUNDADORES

LIVRO ABERTO

PARA REGISTRO

LIBRO BASE O

DE PRESELEC-CION

REGISTRO REBAÑO (RO)

STUTBUCHSTAMMBUCH

REGISTROPREPARATORIO

I – III

REGISTRODENUNCIADO

REGISTROGENEALOGI-

CO

LIVRO FECHADO

PARA REGISTRO

LIBROPREPARATO-

RIOI – III

REGISTROACREDIDADO

(RII)Y

REGISTROMEJORADO

(R I)

HAUPTSTUTBUCHELITE-

VERZEICHNIS

REGISTRODEFINITIVOR. PEDIGRE

REGISTROCERTIFICADO

REGISTROÈLITE

LIVRODE

ELITE

REGISTRODEFINITIVO

ABSORBENTE

REGISTROALTERNO (R

III)REGISTROREGULAR

Einteilung der stutbücher für Pasopferde nach den regelwerken der ursprungsländer

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18 2008Folleto Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

hErkunft: Vereinigte Staaten von Amerika (USA) auf der Basis verschiedener südamerikanischer Pasoschläge

grössE: Stuten ab 136 cm, Hengste bis 156 cm

farbEn: alle Farben, auch Schecken

gEbäuDE:KOPF: trocken; gerades Nasenprofil; große, dunkle Augen; breite, flache Stirn; etwas nach innen ge-krümmte, kleine Ohren; feinlippiges MaulHALS: genügend lang und hoch aufgesetzt; gewölbte Oberlinie; lange, dichte MähneKÖRPER: schräge Schulter und mäßig ausgeprägter Widerrist; mittelbreite und genügend tiefe Brust; viel Gurtentiefe; moderat langer kräftiger Rücken, geschlossene Lenden; starke, leicht abfallende Krup-pe, typische Schweifhaltung bei tiefem Ansatz

funDamEnt: Korrekt gestellt; grazil; starke, klare Sehnen; alle bemuskelten Beinabschnitte gut ausgeformt; die unte-ren Beinabschnitte trocken, kurz und eher feingliedrig; Hufe klein, hart und gut geformt

bEWEgungsabLauf: alle Gangarten akzentuiert und energisch; Tölt in verschiedenen Varianten; rassetypisch ist die ausge-prägte Hankenaktion, wobei Vor- und Hinterhand bezüglich Hubhöhe und Raumgriff harmonieren sollen. Der Sprinter unter den Pasopferden. Der Tölt wird in die Geschwindigkeiten Classic Fino, Paso Corto und Paso Largo unterteilt wobei Geschwindigkeit und Raumgriff zunehmen.

EinsatZmögLichkEitEn: Freizeitreiten, Gangpferdewettbewerbe, Westernreiten

bEsonDErE mErkmaLE: freundliches Wesen; aufmerksame Reaktionsbereitschaft; „Brio“

In der Zuchtverbandsordnung der FN: ZVO B VII - § 708/1

Paso fIno - Pf„the american Paso fino horse”

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Folleto 192008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

Strip“, einem langen Holzsteg, über den die Pferde töl-ten, demonstriert. In den USA und in Europa wird der Paso Fino auf Schauen oder Turnieren in drei Tempi vorgestellt. Der ‘Paso Corto’ ist ein gemäßigtes Arbeitstempo, das das Pferd über Stunden durchhalten kann. Im ‘Paso Largo’ ist ein deutlicher Zugewinn an Raumgriff und Tempo erwünscht. Der ‘Classic Fino’ ist schließlich eine spezi-elle Variante, bei der Raumgriff überhaupt keine Rolle, Takt und Versammlung hingegen eine alles dominieren-de Rolle spielen. Zwar besteht die Gefahr, dass man den Classic Fino als die Königsdisziplin der Pasoreiterei miß-versteht und jeder versucht, sein Pferd irgendwie zum Classic Fino zu bringen. Königlich wird eine Disziplin immer erst dann, wenn Pferdetyp und Reitweise aufs höchste harmonieren. Ein Classic Fino wird aber nicht hergerichtet, sondern er muss die Eignung für diese Spe-zialdisziplin in hohem Maße von Natur aus mitbringen. Ein Pferd muss zum Classic Fino geboren sein - nur dann sind die wirklich begeisternden Vorführungen möglich. Er tritt nicht mit dem Anspruch auf, ein Allroundpferd für alle Lebenslagen zu sein; der Classic Fino gehört aber zu der breiten reiterlichen und züchterischen Palette der Pasopferde. In den Ursprungsländern der Pasofinopfer-de kennt man übrigens die Unterteilung in Corto, Largo und Classic nicht, sondern reitet die Pferde stark versam-melt im Fino.

Trotz der Bezeichnung ist der Paso Fino kein feinglied-riges sondern ein gut belastbares Pferd, das keineswegs nur für Leichtgewichte geeignet ist. Im übertragenen Sinn bedeutet „fino“ eben auch vornehm, höflich, auf-merksam. Dies sind zwar Qualitäten, die alle Pasopferde perfekt verkörpern, selten aber bilden Namen und Er-scheinung eine so plausible Einheit wie beim Paso Fino.Pferde vom Paso Fino Typ werden in den Ursprungslän-dern in verschiedenen Ausprägungen gezüchtet. Für uns sind naturgemäß zunächst einmal die stark naturtöltver-anlagten Linien von Interesse. Es gibt jedoch auch Lini-en, die vorwiegend traben (Troton) oder trabtölten (Tro-chador). Wesentlich ist, dass man in der Ausbildung diese natürliche Veranlagung weitgehend unangetastet läßt. Der Paso Fino hat eine eher wenig spektakuläre Vor-handaktion. Er ersetzt seinen geringen Raumgriff durch die hohe Frequenz der Tritte, die ein erstaunlich rasches und auch noch recht ökonomisches Vorwärtskommen ermöglichen. Während beim Pasollanopferd die Hin-terhand eher raumgreifend-flach ist, wünscht man sich beim Paso Fino eine ausgeprägte „hock action“, also eine starke Aktion der Hinterhand in den Hanken. Für alle Pasopferde gilt - gleich welcher Art die Aktion der Hinterhand ist - dass die Kruppe - und damit auch die Sattellage - absolut ruhig, schwebend bleibt. Bequem-lichkeit als Zuchtziel! Die Taktreinheit und der Klang der wirbelnden Hufe werden gerne mit Hilfe des „Fino

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20 2008Folleto Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

hErkunft:Südamerika: Peru

grössE: ca. 145 - 155 cm

farbEn: alle Farben; keine Albinos; Schecken als Zuchttiere nicht zugelassen

gEbäuDE:KOPF: trocken; gerade bis konvex; langgestreckt; breite, flache Stirn; leicht nach innen gekrümmte, feine Ohren; dunkles, waches Auge; kleines, feinlippiges MaulHALS: genügend lang (mindestens Kopflänge); hoch aufgesetzt; lange, dichte MähneKÖRPER: viel Gurtentiefe; ausgeprägter Widerrist; lange, schräge Schulter; elastischer, gut bemus-kelter Rücken; gut geschlossene starke Lenden; starke, leicht abfallende Kruppe; tiefer Schweifansatz; lange Behosung

funDamEnt:alle bemuskelten Beinabschnitte möglichst lang und stark; die unteren Beinabschnitte trocken, kurz und feingliedrig; Hufe eher klein, hart und gut geschlossen; gut gewinkelte Sprunggelenke

bEWEgungsabLauf:Naturtölter, alle Gangarten energisch, raumgreifend und akzentuiert; rassetypisch ist der „Termino“, das Abrollen der Vorderbeine aus der Schulter heraus. - Der Marathonläufer unter den Pasopferden. Tölt im klaren Viertakt (Pasollano) oder bei Tempoverstärkung lateral verschoben zum Passtölt (Sob-reandando)

EinsatZmögLichkEitEn: Freizeitreiten, Gangpferdewettbewerbe, Wanderreiten

bEsonDErE mErkmaLE: Freundliches Wesen; aufmerksame Reaktionsbereitschaft; nervenstarke Sensibilität; „Brio“

In der Zuchtverbandsordnung der FN: ZVO B VII - § 709/1

Paso PEruano - PP„caballo Peruano de Paso”

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gebenden Pasoclubs in den Ursprungsländern. Unsere Pferde sollen nicht nur im Schauring eine gute Figur ma-chen, sondern auch als Langstreckenpferde. Und da ist das korrekte Exterieur gerade gut genug. Das streben wir züchterisch konsequent an, ungeachtet manch „wohlmei-nender“ Ratschläge von Besuchern aus der Pasoheimat, die etwa Säbelbeinigkeit für unverzichtbar halten.

Zu den Paso Peruanos gehören alle Pasopferde vom sog. „Pasollano-Typ“, also neben denen aus Peru auch die, die in Argentinien, Chile, Ecuador, Panama oder Cos-ta Rica unter Verwendung von Peruanerblut auf lokaler Stutengrundlage mit dem gleichen Zuchtziel eines Lang-streckentölters gezüchtet werden. Die Charakteristika des Pasollano-Pferdes werden hier beispielhaft am Paso Peru-ano erläutert, da er auch maßgebend bei der deutschen Zuchtbuchordnung für diesen Pasotyp geworden ist.Laut Standard ist der Paso Peruano ein mittelgroßer Na-turtölter, der in Interieur und Exterieur deutlich seine spanischen Vorfahren aufzeigt.Im Rassestandard finden sich viele allgemeingültige Empfehlungen, wie sie im Standard der meisten Reit-pferderassen zu finden sind: korrektes Fundament, klare Gelenke und Sehnen, feste Hufe. Abweichend von den üblichen Standards soll ein Punkt angesprochen werden, der ausgesprochen Paso-Peruano-spezifisch ist. Da ist zunächst der Termino. Dies ist eine locker schwingende Vorwärts-Seitwärts-Bewegung der Vorderhand; nicht wie das Bügeln aus dem Handwurzelgelenk, sondern von oben aus der Schulter erwünscht. Ein gewisses Maß an Termino trägt zur Taktstabilisierung und Förderung der Weichheit des Ganges bei. Es gibt allerdings auch Pferde mit wenig Termino, die trotzdem weich und takt-sicher laufen; andererseits hat ein Zuviel an Termino eine unökonomische Gangmanier zur Folge, was zwar spektakulär aussieht, aber Pferd und Reiter im wahrsten Sinne des Wortes nicht viel weiterbringt. So läßt auch der neueste Zuchtstandard der peruanischen Zuchtor-ganisation (ANCPCPP) die Frage nach dem Termino weitgehend offen: jeder nach seinem Gusto. Auch ande-re Pasollanorassen zeigen mehr oder weniger ausgepräg-ten Termino, der wird aber außerhalb Peru’s meist eher geduldet als gefördert. Der Termino ist ein uriberisches Erbe der Pasopferde, der in Spanien unter der Bezeich-nung CAMPANEO in seinem für und wider noch heute heiß diskutiert wird. Die Bewegung der Vorhand des Pasollanopferdes soll weit und hoch sein, die der Hinterhand eher flach, aber gut untertretend mit Schub. Angestrebt wird der reine Viertakt (Pasollano); eine leichte Paßverschiebung in hö-herem Tempo wird geduldet (Sobreandando). Eine Ver-schiebung zum Trab hingegen wird züchterisch nicht angestrebt und reiterlich nicht gefördert, wenngleich sie öfter, besonders bei Landschlägen auftritt. Der Galopp wird in Peru auf Schauen wenig gezeigt, im Alltag jedoch regelmäßig geritten. Nach unserem Verständnis vom idealen Freizeitpferd sollte dieses natürlich auch Galopp und Schritt in natürlich - lockerer Weise anbieten.Bei uns soll ein Pferd nach Möglichkeit 20 Jahre reitbar sein - insofern unterscheiden wir uns etwas von den maß-

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hErkunft:Lateinamerika: Je nach Typ verschieden; z.B. Kolumbien für Trochador; Cuba für Cubano de Paso; Ecuador für Caballo de Paso, etc.In Deutschland auf der Basis der lateinamerikanischen Ursprungszuchtbücher gezüchtet.

grössE:ca. 140 - 160 cm

farbEn:alle Farben, auch Schecken

gEbäuDE:KOPF: trocken, gerades bis leicht konvexes Profil; große Augen, mittlere bis lange Ohren, flache breite StirnHALS: hoch angesetzt mit konvexer Ober- und gerader Unterlinie, lange, dichte MähneKÖRPER: gut proportioniert; lange Schulter mit ausgeprägtem Widerrist; starke leicht abfallende Kruppe; tiefer Schweifansatz

funDamEnt:gut bemuskelte, trockene Beine; harte Hufe, wenig Kötenbehang

bEWEgungsabLauf:Viergänger, dabei alle Gangarten fördernd, energisch und taktklar; Termino oft angedeutet, aber nicht angestrebt. Der Vielseitige unter den Pasopferden.

EinsatZmögLichkEitEn:Wanderreiten, Gangpferdeturniere, Familienpferd

bEsonDErE mErkmaLE:freundliches, kooperatives Wesen, aufmerksame Reaktionsbereitschaft, Nervenstärke und „Brio“.

In der Zuchtverbandsordnung der FN: ZVO B VII - § 710/1

PasoPfErD„caballo de Paso” - cP

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erhalten haben. Die bei uns noch übliche Zweiteilung in Paso Fino und Paso Peruano stammt somit nicht aus den Ursprungsländern, sondern sie hat sich in den USA als dem ersten wichtigen Nachzuchtland von Pasopferden entwickelt und auch dort erst sekundär. An sich finden wir in allen Pasoländern Pferde vom Trochatyp (d.h. mit Diagonalbetonung) und solche vom Pasollanotyp (d.h. mit Lateralbetonung in ihren Gängen), oft im gleichen Stutbuch verzeichnet, wenn überhaupt registriert. Und beide Grundtypen können Nachkommen mit Pasofino-qualität haben. Denn auch in Peru und anderswo heißen Pasopferde, die besonders guten Tölt zeigen, landläufig „Paso finos“. Erst in den USA wurde aus dieser Gangbe-zeichnung ein Rassenamen. Und auch Pferde vom Pe-ruano- sprich Pasollanotyp gab und gibt es außerhalb Perus, wenngleich sie dort eine besondere Kultivierung erfahren haben, die dann auch namensgebend wurde.Die anderen Gangarten der Pasopferde, der Trote (Trab) und die Trocha (Trabtölt) werden in USA und Europa noch wenig berücksichtigt. Dabei ist der Paso trochador der Urtyp aller Pasopferde und wird für uns täglich in-teressanter, als züchterische Variante und als reitsportli-che Herausforderung. Er ist per definitionem kein Paso Fino sondern ein Caballo de Paso, Modalidad TRO-CHADOR und gehört nach hiesigem Verständnis ins CP-Stutbuch.

In den lateinamerikanischen Ländern haben die alten spanischen Pferde bzw. deren kreolische Nachfahren nichts von ihrer ursprünglichen Bedeutung eingebüßt. Im Gegenteil, sie wurden ohne massive Fremdblut-zuführung züchterisch verändert und haben in vielen Ländern unter anderem auch zu den sogenannten Pas-opferden geführt. Im ursprünglichen Wortsinn sind das Pferde, die den besonderen, an die spanischen Vorfahren erinnernden Gang besitzen, eben den „paso castellano“ (Pasollano). Noch vor 120-130 Jahren waren alle diese Caballos de paso castellano, oder kurz Andadores, Mar-chadores, Pisadores oder Pasos genannten Pferde eher vom heutigen Trocha-Typ (Criollo de trocha con paso castellano hießen sie z.B. in Kolumbien). Sie boten rela-tiv viel Tölt an, fielen aber bei Müdigkeit oder unwegsa-men Gelände schnell in Trab. Erst an der Wende zum 20. Jahrhundert begannen die großen Hacendados der verschiedenen Länder unterschiedliche Schläge zu favo-risieren, die sich in der heute angetroffenen Vielfalt der Pasopferde wiederfinden. Die Landeszucht folgt immer noch den altspanischen Mustern, die bis zur Befreiung der spanischen Kolonien vor ca 180 Jahren in ganz Süd-amerika üblich waren. Die modernen Pasoschläge und deren Stutbücher haben knapp 60 Jahre auf dem Buckel und erfassen länderunterschiedlich nur 1 - 5% der Ge-samtpopulation.Die sich durch die verschiedenen geographischen Gege-benheiten und die bunte Palette der aus der alten Welt, besonders der Iberischen Halbinsel, nach Südamerika exportierten Pferde ergebende biologische Vielfalt so-wie die Natur der Gangartengenetik brachten im Laufe der Zeit einen breiten Fächer an Paso-Tölt-Modalitäten hervor. Ihrem Naturell entsprechend wollten sich die La-teinamerikaner nicht viel mit dem Eintölten ihrer Pferde herumärgern, daher haben sie zwar alle auf die Basis-eigenschaften eines guten Pasopferdes selektiert, d.h. sie haben sich eher um Fortaleza, Brio und Paso-castellano bemüht, nicht aber um die Veränderung dieser pasoty-pischen Gangart, solange sie nur bequem zu reiten war. Genauer gesagt, sie zogen es vor, ein Trocha-Pferd im Trabtölt, ein Sobreandando-Pferd im Paßtölt und ein Fino-Pferd eben im Reintölt zu reiten. Sie ließen den Pferden ihre angeborene Gangmodalität und bildeten sie darin aus, zeigten aber wenig Ehrgeiz, z.B. aus einem Trochador einen Paso fino zu zaubern, oder so. Dies führte zu der heute noch in den Ursprungsländern erhaltenen Gangartenvielfalt der Pasopferde und der damit verbundenen genetischen Breite der Pasozucht, zumal die meisten Länder ein offenes Stutbuch wenigs-tens zeitweise zulassen und es somit erlauben, aus dem Urbestand der Spanischen Kolonialpferde zu schöpfen, wie sie sich als Criollos de Paso überall in großer Zahl

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Paso IbEroamErIcano - PI„caballo de raza iberoamericana – modalidad Paso”

hErkunft:Mittelamerika (Costa Rica; Panama; Nicaragua; Honduras; Guatemala)Ursprungsrassen gem. Asociacion Centroamericana de Criadores de Caballos de Raza IberoamericanaPasopferde bzw. alle gangveranlagten Pferde der Iberischen Halbinsel

ZuchtschEma:Klassische 3/8 – 5/8 – Konsolidierungszucht

grössE:ca. 144 - 160 cm

farbEn:alle Farben, keine Schecken oder Albinos

gEbäuDE:KOPF: trocken, gerades bis leicht konvexes Profil; große Augen, mittlere bis lange Ohren, flache breite StirnHALS: hoch angesetzt mit konvexer Ober- und gerader Unterlinie, lange, dichte MähneKÖRPER: gut proportioniert und geschlossen; lange Schulter mit ausgeprägtem Widerrist; starke leicht abfallende Kruppe; tiefer Schweifansatz

funDamEnt:stark; gut bemuskelte, trockene Beine; harte Hufe, wenig Kötenbehang; genügend Kaliber

charaktEr:freundlich; arbeitseifrig; nervenstark

bEWEgungsabLauf:Viergänger; alle Gangarten energisch, taktklar und raumgreifend; dressurbegabt

EinsatZmögLichkEitEn:Wanderreiten; klassische Dressur; Gangpferdeturniere

bEsonDErE mErkmaLE:Der Paso Iberoamericano ist der Vielseitige unter den Gangpferden. Ihn zeichnen sein Brio, seine Menschenbezogenheit und seine noble Erscheinung aus.

In der Zuchtverbandsordnung der FN: ZVO B VII - § 711/1

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Paso IbEroamErIcano - PI„caballo de raza iberoamericana – modalidad Paso”

Der Paso Iberoamericano ist eine von 21 Pasoschlägen, die sich in den verschiedenen Ländern Südamerikas ent-wickelt haben. All diese Rassen entsprechen der Defini-tion des Pasopferdes im Sinne des Weltzuchtverbandes CONFEPASO. Das Zuchtkonzept des Caballo de Raza Iberoamericana Modalidad Paso, kurz Paso Iberoame-ricano, deutsch: Töltiberer, ist in ganz Lateinamerika bekannt und bewährt. Unter Verwendung von töltver-anlagten Pferden aus Iberien (Pura Raza Espanola, Lu-sitano) und töltenden Landschlägen (Caballo Criollo de Paso) ist ein leistungsstarker und vielseitiger Tölter ent-standen. In Costa Rica werden die noch offenen Zucht-bücher des Paso Iberoamericano des zentralamerikani-schen Zuchtverbandes nach international anerkannten Reglements geführt.In Europa wird die Zucht des Paso Iberoamericanos seit 1996 von einigen engagierten Züchtern und Aus-bildern gefördert. Grundlage in der F1-Population sind Anpaarungen zwischen Lusitano/P.R.E. und südame-rikanischem Gangpferd (Paso Peruano, Paso Fino oder Mangalarga Marchador). Dem weiterführenden Zucht-konzept liegt das klassische 3/8-5/8-Modell zugrunde (R1: F1 mit Gangpferd; Endprodukt: R1 mit F1).Über die Verbreitung der Paso Iberoamericanos in Süd-amerika liegen keine Zahlen vor. Schätzungen gehen von 20.000-50.000 Tieren aus. In Deutschland und Ös-terreich gibt es ca. 80 Pferde dieser Rasse.Die Paso Iberoamericanos eignen sich für anspruchsvol-le Freizeitreiter, die nach einem Pferd suchen, das sowohl Esprit und Ausstrahlung als auch Leistungsfähigkeit in sich vereint, nach einem Pferd, das sowohl im Dressur-viereck als auch als bequemer, töltender Wegbegleiter eine gute Figur macht. Gerade immer mehr Gangpfer-dereiter wollen ihre Tölter auch dressurmäßig fördern und interessieren sich für einen klassischen Ausbildungs-weg ihrer Pferde. Aber auch viele Umsteiger von warm-blütigen Pferden, die ein rückenschonendes, jedoch ausreichend kalibriges Pferd suchen, werden von Paso Iberoamericanos angezogen.Aufgrund ihrer Nervenstärke, Härte, Leichtfuttrigkeit und der bequemen, raumgreifenden Gänge sind Paso Ibe-roamericanos ideale Wanderreitpferde.Paso Iberoamericanos können an allen offenen IGV-Sportprüfungen teilnehmen oder an vier rassespezifi-schen Prüfungen, die den Stärken dieser Pferde besonders gerecht werden. Durch die ausgeprägt guten Grundgang-arten und die natürliche Versammlungsfähigkeit bieten sie sich zudem für die klassische Dressur an und können im Rahmen von Barockpferde-Turnieren ebenfalls in ent-sprechenden Prüfungen vorgestellt werden.

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gErÜcht nr. 1: Ein PasoPfErD braucht kEinE ausbiLDungDie große Kooperationsbereitschaft und natürliche Töltveranlagung veranlassen viele Pasobesitzer, wenig für Aus- und Weiterbildung von Pferd und Reiter zu tun. Basistraining und Gymnastizierung helfen, die Anlagen auszuschöpfen. Oft ist es ein Tipp eines erfahre-nen Trainers, der Pferd und Reiter in einer festgefahrenen Situation weiterhilft.

gErÜcht nr. 2: PasoPfErDE sinD kinDEr- unD anfängErPfErDEEin guterzogener iberischer Vollblüter ist sicher und zuverlässig. Ihre extreme Reaktionsbereitschaft und Sensibilität machen das Reiten auf ihnen zum Genuss. Ein absoluter Reitanfänger, der diese Reaktionsbereitschaft nicht um-setzen kann, ist damit eher überfordert. Ruhige, eher ältere und abgeklärte Pferde sind hingegen durchaus geeignet, einem Anfänger oder Kind das erste Töltfeeling zu vermitteln.

gErÜcht nr. 3: Pasos sinD kurZstrEckEnPfErDEVon ihrer züchterischen Konzeption sind sie eher das genaue Gegenteil: Arbeitspferde für den kräfteschonenden Dauereinsatz. Diese Qualifikationen werden heute in den Ur-sprungsländern immer noch überprüft; solche Prüfungen lenken aber nicht die große Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. Diese gilt den Shows. Es liegt an uns, die Pferde wieder in ihrem ursprünglichen Sinn zu trainieren und einzusetzen.

gErÜcht nr. 4: DEr cLassic fino ist Ein fachiDiotDie Beschränkung des Classic-Fino-Pferdes auf ein einziges Tempo bezieht sich auf das Prüfungswesen. Freilaufend oder im Gelände bewegt sich das Classic-Fino-Pferd auch in anderen Gangarten und Tempi. Sie dressurmäßig vorzu-stellen ist ein besonderer Genuss. Classic Fino kann man nicht herbeizwingen – weder züchterisch noch durch Ausbil-dung. Die Natur gibt ihm die Anlage zu dieser Gangvariante mit; der Reiter ruft diese Veranlagung lediglich ab.

gErÜcht nr. 5: finos tiPPELn unD PEruanEr schaufELnJede Pferderasse weist Besonderheiten in der Gangmanier auf. Der Trab des Friesen ist nicht mit dem des Arabers zu vergleichen. Selektion im Hinblick auf den Verwendungs-zweck bedingen Veränderungen der Gangmanier. Das Prinzip der schwingungsfreien Zone in der Sattellage kann auf verschiedene Weise verwirklicht werden. Bei den Pasop-ferden ist es perfekt gelungen. Weite Bewegungen und ausgeprägte Vorhandaktion plus Termino sind ebenso berechtigt wie kurze, hochfrequente Schritte mit viel Hinterhand-aktion. Für Außenstehende ist das eine wie das andere optisch gewöhnungsbedürftig . das Erlebnis im Sattel ist entscheidend.

gErÜcht nr. 6: Pasos WErDEn sEit 500 JahrEn rEin gEZogEnErstens: Es stimmt nicht. Die Zuchtbücher wurden teilweise erste vor wenigen Jahren geschlossen.Zweitens: Wenn es stimmen würde, wäre es genetisch höchst bedenklich, mit so kleinen Populationen Reinzucht zu betreiben. Es gibt also keinen Grund, diese Behauptung aufrechtzuerhalten. Was viel wesentlicher ist: die „gedank-liche“ Reinzucht, das Zuchtziel vom superbequemen Naturtölter, ist seit Jahrhunderten unverändert. Mehr Rasse-mythos braucht ein gutes Pferd nicht.

gErÜcht nr. 7: nur traDitionELLE ausbiLDung unD ausrÜstung bringEn gutE PasosAusbildung und Ausrüstung der Pasopferde in den Ursprungsländern sind stark traditionell orientiert. Wir sollten von diesen Traditionen das übernehmen, was gescheit ist. Vieles ist genial gut durchdacht – wie die Basisausbildung mit dem Bosal; anderes umstritten, z.B. die frühzeitige Arbeit am Palo; manches ist reine Brauchtumspflege. Silberne Beschläge am Sattel sehen elegant aus. Über die Qualität des Pferdes sagen sie wenig.

sIEbEn GErÜchtE die man schnell vergessen sollte

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Grenzen geführt als die Pferde. Das besondere Verhält-nis zwischen Pferd und Mensch bekommt durch solche Herausforderungen eine Qualität, die der Turnierplatz nicht vermitteln kann.Man darf den (Hoch-)Leistungssport aber auch mal ganz zur Seite schieben: 90 Prozent des reiterlichen Ge-schehens sind Ausritte. Mal eben nach Feierabend oder der kleine Wanderritt am Wochenende – das ist vielleicht die ehrlichste Legitimation für die heutige Pferdehaltung – und vielleicht sogar die schönste.Natürlich sind Erlebnisse und Ergebnisse dieser Art nicht an Rasse und Reitweise gebunden. Das Pasopferd kommt von allen Pferderassen seinem Reiter aber am weitesten entgegen. Jeder Reiter, für den das Pferd mehr ist als ein Gerät zur Körperertüchtigung, wird beim Wanderreiten am ehesten seine genießerische Veranlagung entdecken.Es wäre unredlich, jedem Pasopferd die Universaleig-nung für alle reiterlichen Ambitionen nachzusagen. Da schwindeln andere besser. Vormittags Classic Fino und nachmittags Wanderreitpferd geht nicht. Man darf die wichtigste Regel der Pasophilosophie – den extremen Naturtölt ohne Tricks und doppelten Boden – nicht auf der einen Seite lautstark verkünden, um sie auf der ande-ren Seite schnell wieder über Bord zu werfen. Jedes Pferd sollte entsprechend seiner natürlichen Veranlagung ausgebildet und eingesetzt werden. Ein Tölter – gleich welcher Rasse – ist kein sportliches Distanzpferd. Das wettkampfmäßige Distanzreiten ist die Domäne vollblü-tiger Traber und Galopper. Früher galt im Distanzsport die Devise „ankommen heißt gewinnen“. Ankommen wird der Paso. Man sollte aber nicht die vorderen Plätze anpeilen. Etliche Pasopferde haben an Hundertmeilern teilgenommen und in Wertung beendet.Eins steht fest: würden beim Wanderritt auch die PAT-Werte des Reiters mit in die Wertung einbezogen – wir lägen ganz weit vorne.

Erfreulicherweise sind die Zeiten vorbei, als man sich für den „Freizeitreiter“ entschuldigen musste. Die unglück-liche und inhaltlich unkorrekte Bezeichnung hat lange genug zu Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber den „richtigen“ Reitern beigetragen. Andere Pferde, andere Perspektiven. Der Graben zwischen dem ambitionierten Hobbyreiter und dem sportlich orientierten Sport- oder Showreiter ist bei den Pasopferden nicht sonderlich tief. Die Beobachtung gilt für beide Blickrichtungen: min-destens die Hälfte aller Pasopferdebesitzer sind zeitweise oder regelmäßige Turnierbesucher – und es gibt keinen Sportreiter, der nicht auch mit seinem erfolgreichen Tur-nierpferd regelmäßig ins Gelände geht.Es ist schön zu beobachten, wie eine züchterische Idee in der Praxis auch tatsächlich funktioniert: Der Wanderrei-ter weiß bald zu schätzen, was ein superbequemer Tölter mit viel Brio wert ist. Und der Sportreiter kann sich an den Vorzügen eines charakterlich einwandfreien, ehrli-chen Ausdauerpferdes erfreuen.Welchen Pferdetyp innerhalb der Pasorassen man sich für die lange Strecke auswählt, ist zunächst nicht von Bedeutung. Naturgemäß machen Pferde mit minimalem Raumgewinn oder ausgeprägter Aktion wenig Sinn auf der Langstrecke. Hier bedarf es einer Umstellung für Pferd und Reiter.Grundsätzlich bieten sich alle Pasopferde für Wander-ritte an. Es muss nur entsprechend vorbereitet sein. Ein Pferd mit viel Aktion wird bewusst flach und ökonomisch geritten; ein übereifriges Pferd darf erst einmal die beru-higende Wirkung der weiten Landschaft erfahren. Tölt und Ausdauer sind also doch keine Gegensätze.Der Pasopferde Verband hat in den vergangenen Jahren Langstrecken- und Wanderritte organisiert. Hier wurde das eben gesagte in die Tat umgesetzt: unterschiedlichs-te Pasotypen, Gesamtstrecken bis zu 550 km, expediti-onsartige Bedingungen. Die Reiter wurden eher an ihre

rEItEn Im busch Erholung pur

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28 2008Folleto Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

Was sinD nun DiE offiZiELLEn anforDErungEnan EinE PfErDELEistungsPrÜfung?In Anlehnung an die „Rahmenrichtlinie“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung für Hengstleistungsprüfun-gen/Stutenleistungsprüfungen der Zuchtrichtung REI-TEN gelten nachstehende Grundsätze:

1. Maßgeblich für die Beurteilung der durch eine Leis-tungsprüfung nachzuweisenden Eigenschaften sind:Charakter (Umgänglichkeit); Temperament; Leistungs-bereitschaft; Rittigkeit; Springanlage; Bewegungsablauf; Allgemeine Leistungsfähigkeit / Konstitution (Härte/Gesundheit); Fruchtbarkeit.

2. Als Grundlage der Beurteilung der Eigenleistung von Hengsten und Stuten gelten: Stationsprüfungen; Feldprüfungen: Turniersportprüfungen

3. Im Fall der Pasopferde ist Entsprechend der bisher gültigen Vereinbarungen im Rahmen des Zuchtbeirats „GANGPFERDE“ der FN festzuhalten:

Ad II, a): Stationsprüfungen werden für Pasopfer-de aufgrund der gegenwärtig fehlenden technischen Möglichkeiten derzeit nicht verlangt.Ad II, b): Feldprüfungen: siehe „Leistungsprüfung für Pasopferde“ im Zuchtprogramm der FN.Ad II, c-1: Turniersportprüfungen: Die als „Alterna-tive Leistungsprüfungsmodelle für Pasopferde“detaillierten Vorschläge des PASOPFERDEVER-BANDES ( in weitgehender Übereinstimmung mit den Vorschlägen des AK-Pasopferde/SAGAP bzw. der IGV – Internationaler Gangpferdevereinigung –) erfüllen die unter Punkt I) genannten Anforderungen.

Je nach den von der zuständigen Behörde vorgegebenen Mindestanforderungen sollte hiermit für alle Belange ein geeignetes Prüfungsmodell vorgeschlagen worden sein.

Auch in Österreich gewinnt die Pasopferdezucht jetzt langsam an Fahrt. Da ist es nur natürlich, wenn die Nachbarn bei uns anrufen und fragen, wie hierzulande die Umwelt der Pasos geregelt ist bzw. wie es sich die Zuchtverbände und deren Mitglieder in der EU-Para-grafenlandschaft eingerichtet haben. Eine der in diesem Zusammenhang oft gestellten Fragen betrifft die Leis-tungsprüfung für Hengste und Stuten bei Pasopferden, zu der man sich ja bei uns schon einige Gedanken ge-macht hat. Wertvolle Pionierarbeit hat dabei der leider zur Zeit auf Eis liegende Arbeitskreis „SAGAP“ (Ar-beitskreis für Südamerikanische Gangpferde) geleistet. Er hat eine ganze Reihe von Modellen für mögliche Pa-soleistungsprüfungen diskutiert, zu Papier gebracht und großenteils auch als Pilotprojekte in der Praxis durchge-führt. Das wurde erst kürzlich so deutlich, als im Auftrag des Zuchtleiters des Bayerischen Spezialpferderassenver-bandes diesbezügliche LP-Vorschläge zusammengestellt wurden: Da konnten insgesamt sieben LP-Typen in den Schubladen gefunden werden, auf die sich die Vertre-ter aller hierzulande gezüchteten Pasorassen schon mal geeinigt hatten. Der große Vorteil dabei ist, dass diese Prüfungen von Pasopferden aller Rassen, Typen oder Modalidades abgelegt werden können. Gleichzeitig kön-nen die bisher für eine Leistungsprüfung vorliegenden Anforderungen der FN erfüllt werden. So wurden sie in ähnlicher Form dem Bayer. Zuchtverband bzw. der Zuchtabteilung FN im Laufe der vergangenen Jahre (1995 – 1999) bereits in Einzelteilen vorgelegt. Die heute am meisten praktizierte LP für Pasohengste und Paso-stuten folgt dem „Ausdauer-Tölt-Modell“, das bereits in den Entwurf für das neue ZUCHTPROGRAMM für Pasopferde der ZUCHTBUCHORDNUNG = ZBO-FN Eingang gefunden hat.

Wie soll GEPrÜft werden?brauchen wir überhaupt Leistungsprüfungen für Pasopferde?

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Folleto 292008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

Die eigentliche Leistungsprüfung hat der Gesetzgeber im Tierzuchtgesetz (TZG) verankert. Im TZG wird klargestellt:• Die Leistungsprüfung ist eine staatliche Prüfung. • Der Staat bedient sich der Züchtervereinigungen • Durchführung der Leistungsprüfungen. • Bei kleinen Exotenpopulationen kann die Leistungs- prüfung (LP) noch auf freiwilliger Basis stattfinden.

WiE siEht Das nun im VorLiEgEnDEn PasofaLL aus?Gibt es in einem Pasoursprungsland eine Leistung erfor-dernde Prüfung? Zumindest bei den Paso Peruano Pfer-den (PP) kennt man einen derartigen Test, der dort „Pru-eba Funcional“ genannt wird, und dessen Einführung in den Nachzuchtländern dieser Rasse, besonders in USA und neuerdings auch bei uns heftig diskutiert wird. Das wurde im Laufe der Jahre umso deutlicher, je weiter die heute noch andauernde Umzüchtung des PP zum reinen Schaupferd vorangekommen ist. Auch in Deutschland hat es in den Gründerjahren der Pasozucht einige Mühe gekostet, die Prueba Funcional einzuführen. Sie wird heute jedoch als Zulassung für die sogenannten „Zucht-klassen“ bei PPV-Turnieren leider nicht mehr verlangt. Wenigstens hat sich die Prueba funcional als Feldleis-tungsprüfung in leicht veränderter Form für alle Hengs-te und Stuten, die am offiziellen Zuchtprogramm der FN und der ihr angeschlossenen Züchtervereinigungen (Landeszucht VB, etc.) teilnehmen, erhalten.Die Vorteile dieses Prüfungsmodus liegen auf der Hand:Die Prüfung ist für alle Pasoschläge geeignet. Sie kann von Stuten und Hengsten gleichermaßen abgelegt wer-den. Sie ist relativ einfach zu organisieren. Sie gibt ei-nigermaßen Aufschluss über das Leistungspotential des Pferdes.Im Regelfall wird die LP nach der bestandenen Körung aber vor Vollendung des 6. Lebensjahres abgelegt; ledig-lich ältere Importtiere sollten sie vor ihrem Zuchteinsatz abgelegt haben.Diese Form der gesetzlichen Mindestleistungsprüfung bedarf im Hinblick auf ihre Aussagekraft aber weiterer Ergänzungen. Um tatsächlich mehr als nur eine punk-tuelle Kurzleistung abzurufen, sieht die zukünftige ZBO der FN noch die Möglichkeit von sogenannten TUR-NIERSPORTPRÜFUNGEN für Pasopferde vor. Da-nach soll das nach Möglichkeit mehrmalige Bestehen der sogenannten ARBEITSPRÜFUNG (Prueba de Trabajo - PdT), nach den Regelwerken der Pasovereine (PV; PPV; PFVE) durchgeführt, in der Version „BRONZE“ bzw. SILBER (im 6. und 7. Lebensjahr eines Zuchttieres (2x bronze im 6. und 1x bronze + 1. silber im 7. Lebensjahr) als alternative Mindestleistungsprüfung anerkannt wer-den. Weniger, z.B. nur einmaliges Bestehen der Prueba de Trabajo (bronze), bringt uns hier nicht viel weiter. „Die Variante einer sportlichen Wiederholungsprüfung darf dann schon eher zu Recht den Namen 'Leistungsprü-fung' tragen“, meint der renommierte Fachtierarzt und Buchautor Dr. W. Bellinghausen. Die eigentliche Leis-

Im übrigen möchten wir hier auf die bisher sehr erfolg-reiche Durchführung einer Leistungsprüfung für Pasop-ferde in Form der Feldprüfung hinweisen.

Doch WoZu Das aLLEs?Die Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung in der Reitpferdezucht haben in den letzten Jahren eine unge-wöhnlich dynamische Entwicklung erfahren. Zum einen ist aufgrund der verschärften Wettbewerbssituation in der Reitpferdezucht das Interesse zu einer besseren Nutzung der züchterischen Reserven gewachsen, zum anderen er-lauben die über die vergangenen Jahre gesammelten Da-ten erst jetzt genetisch fundierte Analysen und Aussagen. Weiterhin eröffnet die Entwicklung auf dem Mikrocom-putersektor Möglichkeiten der Datenerfassung und –ver-arbeitung bis hin zur Zuchtwertschätzung vor Ort. Die letztgültige Fassung einer rechtlichen Vorgabe für Leis-tungsprüfungen findet sich in der „Neufassung der VO über die Leistungsprüfung und die Zuchtwertfeststellung bei Pferden vom 02.02.2001 im Bundesgesetzblatt Teil I, No 7 vom 12.02. 2001“.Vor einigen Jahren machte sich eine große Unsicherheit unter den Züchtern breit: die Körung sollte abgeschafft werden. Viele sahen schon das Ende der leistungsorien-tierten Pferdezucht gekommen. Dass nun jedes männliche Tier nach eigenem Gutdünken seine Gene weitergeben konnte, war denn doch vor allem in den Augen tradi-tionsbewusster Züchter etwas zu viel an Liberalismus. Dass andererseits die Stuten in fast allen europäischen Zuchten nie bei einer vorgeschriebenen oder freiwilligen Leistungsprüfung vorgestellt wurden, stört indessen bis heute kaum jemand. Dabei macht individualgenetisch der mütterliche Anteil am „Produkt“ Fohlen deutlich mehr (55 – 60%) aus als der väterliche.Die Aufregung war umsonst. Es wurde lediglich der staatliche „Körzwang“ abgeschafft. Die Körung wurde vollständig in die Hände der Zuchtorganisationen gelegt. Der Effekt ist eine deutlich größere Flexibilität und ein besseres Mitgestaltungsrecht für die Züchter, besonders im Fall der exotischen Rassen. Das kommt insbesonde-re den kleineren Züchtervereinigungen und Interessen-gemeinschaften (IGs bzw. e.Vs) zugute. Die Körung des Vatertieres ist also nach wie vor einer der Eckpfeiler der offiziellen Zuchtzulassung für Hengste und findet ihr Pendant in der Stutbuchaufnahme der Stuten.Die Aussagekraft der Körung ist jedoch nicht übermäßig groß. Die fünfminütige Begutachtung durch die Fach-kommission kann zwar das Exterieur weitgehend erfassen und auch einige Merkmale des Bewegungspotentials de-monstrieren – es handelt sich aber immer um eine absolu-te Momentaufnahme. Mit Leistung im eigentlichen Sinne kann und soll die Körung nichts zu tun haben. Sie dient lediglich dazu, Tiere, die sehr weit vom Rassestandard entfernt, missgebildet oder erbkrank sind, aus der Zucht herauszuhalten. Ansonsten dient sie, ihrem Charakter als „Verbandsanerkennung“ entsprechend der Nämlichkeits-feststellungs- und der Pedigree-Überprüfung.

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Kurzstrecke. Dem entspricht auch die bekannte 750km - Distanz - Leistungsprüfung der Criollos, deren Züchter dadurch auf Konstitution, sprich Rusticidad bzw. Forta-leza selektieren wollen. Das einschlägige Regelwerk z.B. aus Uruguay (Reglamento de la MARCHA-FUNCIO-NAL de la S.C.C.C.V.) definiert klar den Zweck dieser Übung: „Es sollen Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Erholungspotential des Criollopferdes dargelegt werden, die somit eine ergänzende Funktionsprüfung zur Exte-rieurbeurteilung bilden“ (CAP. I – Finalidad: Demo-strar la rusticidad, restistencia y poder de recuperación del Caballo Criollo, selección funcional que complete la selección morfológica). Ähnliche Prüfungen waren auch für Pasos, z.B. in Peru, früher gang und gäbe, etwa die Prueba de Resistencia (36 km Pasollano) die heute längst nur noch Legende ist. Die Konstitution des Pferdes, seine Ausdauer und Härte, beruht auf einer Reihe von inneren Qualitäten, insbesondere derer des Nervensystems und des endokrinen Systems sowie von Kreislauf, Atmung und Bewegungsapparat. Wenn alle diese Komponenten ein harmonisches Optimum bilden, dann haben wir im Sinne der Konstitution das ideale Pferd, den gewünschten Konstitutionstyp, der wenig einem Schönheitsideal und viel einem Leistungsträger entspricht. „Die beteiligten Organsysteme und deren Funktionen sind hierarchisch

organisiert und stellen den Spiegel der Erbanlagen dar, womit auch diese als hierarchisch geordnet anzunehmen sind. Die Einzelleistungen des Pferdes können züchte-risch nur verbessert werden, wenn das auf der Basis einer hervorragenden Gesamtkonstitution geschieht“, schreibt der bekannte Tierzuchtgenetiker Prof. F. Bakels in einem einschlägigen Essay über Araberpferde. Auf dem Fun-dament der Fortaleza bauen sich Gangvermögen, Aus-strahlung, Brio auf. Die Show, die Ausstellung steht zum größten Teil mit ihrer Zuchtkonzeption im krassen Gegensatz zur Leis-tungszucht, denn das was man am Showsieger belohnt, steht biologisch in fast keinem Zusammenhang mit ei-

tungsprüfung aber kann man schwerlich in die Hände des Gesetzgebers legen. „Es ist die ständige Wiederholung von Langstreckenleistung und Überprüfung der Gesundheit des Tieres über Jahre hinweg in der die anzustrebende Reitpferdeleistung zu sehen ist“. Dies wird eine freiwilli-ge Pflicht des verantwortungsvollen Züchters bleiben. Als Grundlage für eine sogenannte ZUCHTWERTSCHÄT-ZUNG sind sowieso neben der Eigenleistung auch die Leistungen der Nachkommen, dokumentiert in der o.g. Weise, aussagekräftig. Die Geschichte der Tierzucht zeigt klar, dass die züchte-rische Weiterentwicklung besonderer Leistungen unserer Haustiere nur dann gelingen kann, wenn die Konstituti-on als Basis für die spezielle Entwicklung berücksichtigt wird. Konstitution ist die ererbte, aber durch Umwelt be-einflussbare Körperverfassung eines Tieres und die sich daraus ergebende Widerstandskraft gegen Umweltein-flüsse. Die Lateiner nennen das Fortaleza oder Rustici-dad, denn auch ihnen, wie den asilzüchtenden Beduinen war dies Prinzip lange bekannt. Nach den Kriterien ei-ner ökologischen Pferdezucht ist der Erhalt der früheren Vitalität, Robustheit und Leistungsfähigkeit des Caballo criollo de paso auch ein beachtlicher Zuchtfortschritt. Denn der gesicherte Erhalt einer erwünschten Eigen-schaft erfordert ebenso viel an züchterischem Aufwand

wie ihre gewünschte Veränderung. Das hat uns die Be-trachtung von der Gendrift in kleinen Populationen klar gezeigt. Die Vermeidung von Inzuchtdepression und Erbkrankheiten bei gleichzeitigem Erhalt der Konstituti-on stellt somit einen ganz enormen Zuchtfortschritt dar, wenngleich gegenwärtige Praktiken der Pasopferdezucht solche Leistungen noch nicht honorieren. Oder sie gar noch durch voreilige Schließung von Zuchtbüchern kon-terkarieren; ein Fehler den die Ursprungsländer gerade eifrig korrigieren.Beim Pferd ist die ideale Leistungsprüfung zur Kontrol-le der Konstitution der Distanzritt. Er ist mit Sicherheit eine Konstitutionsprüfung höherer Rangordnung als die

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intensives Training oder ausgeklügelte Fütterung nicht merklich zu steigern sind, ohne das Tier in ernsthafte Schwierigkeiten gesundheitlicher Art zu bringen: Hit-zestau, Kreislaufkollaps, Sehnenabsprengungen, Mus-kelrisse, etc. Ein an seiner Belastungsgrenze arbeitendes Pferd zeigt einen viermal so hohen Stoffwechsel-Output, als von einem Säugetier seiner Größe natürlicherweise erwartet werden kann. Diese vergleichenden Stoffwech-selstudien zeigen somit ganz klar auf, dass die Evolution eigentlich schon ganze Arbeit geleistet hatte, wir Men-schen aber da einen Karriereknick per Domestikation und Modezucht verursacht haben. Den gälte es vorran-gig auszugleichen, statt auf Farbe oder Größe zu achten oder mehr Gateado, quickerer Hockaction oder größe-rem Brio hinterher zu hecheln.Eine reine Selektion auf Einzelleistung wie Gangmanier, Springvermögen oder Schönheit führt nach MARSDEN (1994) dazu, dass zunehmend Pferde mit Charakterfeh-lern in die Zucht gehen. Weil wir immer athletischere, schneller lernende, aufmerksamere und „intelligentere“ Pferde züchten, haben wir vermehrt jene Tiere im Stall, die sich als besonders sensibel für das Auftreten von Un-tugenden gezeigt haben. Haben wir somit durch unsere Vorliebe für Brio eine kontraproduktive Selektion betrie-ben? Ganz von der Hand können wir einen solchen Ver-

dacht nicht weisen, wie die einschlägige Untersuchung des Phänomen „Brio“ zeigt. Zunehmende Interieurmän-gel aber sind sicher negativ zu bewerten, wenn es darum geht, ehrlich den ZUCHTWERT eines Pasopferdes fest-zustellen. Schon jetzt dämmert uns, dass wir auf dem Titel seiner berühmten Vorfahren nicht reiten können. Wir ahnen, dass diese Champions aber unseren neuen Familienpart-ner viel für uns Freizeitreiter problematisches in die Wie-ge gelegt haben könnten. Daher: Doppelt geprüft hält besser! Will sagen: wiederholte Eigenleistung und Nach-kommenleistung müssen auf den Prüfstand!

ner nachhaltigen Leistung. Es gibt viele Indizien dafür, dass man in der Konstitutionszüchtung nicht ungestraft Schwächen hinnehmen kann, da diese sich in einigen Generationen (6-8) bis zum kompletten Leistungsdefizit summieren.

PasoZuchtWErtDer Gebrauchswert der Nutztiere in der Produktion de-terminiert den ZUCHTWERT der Zuchttiere, aus de-nen sie erzeugt werden, will sagen brauchbare Langstre-ckentölter qualifizieren ihre Eltern zu guten Pasopferden, nicht deren ornamentales Papier. Die Nutzer bestimmen das Zuchtziel und müssen aus wirtschaftlichen Gründen auf einer größtmöglichen Effizienz der Züchtung beste-hen, d.h. das Zuchtprodukt REITPFERD muss sich für den angegebenen Zweck problemlos und langfristig ver-wenden lassen. LEBENSLEISTUNG sollte als einschlä-giges Stichwort im Hinterkopf aller Pasozüchter wieder verankert werden. In der modernen Pferdezucht, so man sie ordentlich be-treiben will, hat man ein Zuchtziel zu formulieren und dann einen Zuchtplan aufzustellen, der via Zuchtfort-schritt von Generation zu Generation dem Züchter bes-sere Pferde im Sinne des Zuchtzieles bescheren soll. So weit so gut. Nur, warum kommen wir in der Pferdezucht

eigentlich nicht weiter (von einigen Modegags mal abge-sehen), d.h. warum laufen unsere Vollblüter immer noch so schnell oder langsam wie vor 50 Jahren oder springen die Kracks (relativ zu ihrer Größe) immer noch nicht viel höher, etc., während es menschlichen Athleten ge-lungen ist, ihre Leistungen in nahezu allen Sportarten zu verdoppeln? Pferdephysiologen führen das auf den sogenannten PMO (Peak Metabolic Output = Höchste Stoffwechselleistung) zurück, der beim Pferd schon von Natur aus durch die lange Evolution weitgehend vorge-geben ist. Vorgegeben in dem Sinne, dass Lungen, Herz und Muskeln bei großer Anstrengung schon sehr nahe an ihrem Maximum arbeiten und somit auch durch

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borrÉnspan.: Sattelbauschhipp.: Vorder- (b. anterior) bzw. Hinterzwisel (b. posterior)

bosaLLio span.: diminutiv für Bozal = kleines Bozal hipp.: Sperrhalfter

boZaL span.: Maulkorbhipp.: gebißlose Zäumung

bracEaDor span.: bracear = gestikulierenhipp.: Pferd mit starker Vorhandbewegung, Pferd mit viel Termino

bramaDEro = botaLon = PaLo = PiLarspan.: Pfahl, Pflocken, Säulehipp.: altiberisches Ausbildungshilfsmittel; in der Alt-Klassik meist zwei: „Entre los pilares“

briDaspan.: Zaum, Zügelhipp.: „a la brida“ Bezeichnung einer altiberischen Reitweise

brios span.: brioso = feurighipp.: Arbeitswille, gepaart mit Sensibilität, Energie, Leistungsbereitschaft und Präsentation

bÜgELn fehlerhaftes Vorführen der Vorderbeine in Halbkreisform aus der Vorder-fußwurzel heraus

cabaLgata:span.: Ritt, Reitertrupp hipp.: Typbezeichnung für belastbare Langstrecken(tölter)linien; bei den Criollos als Marcha-Typen bekannt, auch im Sinne von Wanderritt gebraucht

cabaLLo crioLLo DE PasoAusgangsform aller Pasopferde; als Landrasse in allen Ländern Lateinamerikas erhalten

cabaLLo DE Paso / crioLLo DE PasoSammelbegriff für alle töltveranlagten Pferde spanischen Ursprungs; werden bei uns in einem eigenen Stutbuch geführt (CP)

cabEZaDaspan.: cabeza = Kopfhipp.: Kopfzeug, Zaumzeug, Gebißhalfter (bit hanger), Backenriemen

caPÓn = castraDospan.: Wallach

caracoLspan.: die Schneckehipp.: gerittene Spirale in der peruan. Dressurkür (= enfrenadura) auf beiden Händen

chaLanspan.: Roßtäuschersüdam.: Reiter, Bereiter, Zureiter, Abrichter

cLassic finospan/engl.: nordamerikanische Bezeichnung für einen bestimmten Pasopferdetyp und dessen Bewegungsarthipp.: rasanter Viertakttölt in höchster Versammlung, minim. Raumgewinn, viel brios, in den Paso-Ursprungsländern nicht üblich

aficionaDospan.: glühender Verehrerhipp.: Pferdefreund, Liebhaber einer Rasse

afinarspan.: verfeinern (auch pulir = glätten)hipp.: an leichte/feine Hilfen gewöhnen

afirmaDospan.: gefestigthipp.: über Gangsicherheit bzw. Gangtreue verfügen

amaDrinarspan.: madrina = Ziehmutter, Patinhipp.: ein junges Pferd mit Hilfe eines erfahrenen Pferdes (madrina) ausbilden

amansarspan.: zähmenhipp.: Zureiten, Einbrechen

ambLaDuraspan.: amblar = im Passgang gehenhipp.: Passtölt, Töltveranlagung mit Lateraldominanz, Zeltergang

amErican Paso finoengl.: nordamerikanische Rassebezeichnung für dort entstandene Pasopferderasse

anDaDuraspan.: andar = gehen, wandernhipp.: Töltveranlagung mit Passtendenz

aPErospan.: Handwerksgeräthipp.: Sattel- und Zaumzeug, Pferdegeschirr

aPLomosspan.: aplomar = senkrecht stellenhipp.: Fundament, Stellung der Gliedmaßen (korrekt = buenos a.; fehlerhaft = malos a.)

arrogancia span.: Stolz, Dünkelhipp.: Ausstrahlung

bamboLEo span.: bambolearse = schwanken in Peru „Termino“ (s. dort)

barriDaspan.: Kehraus hipp.: Abschlußpräsentation bei einer Pasovorführung

baticoLaspan.: Schweifriemen

bLutauffrischungengl.: outcross = Auskreuzenspan.: eruzamiento abiertohipp.: regelmäßige Zufuhr neuer Genotypen in eine Zuchtpopulation, um eine Inzuchtdepression zu vermeiden

bocaDospan.: boca = Mund, Maul hipp.: Gebiß, Zaum

borinQuEÑospan.: aus Puerto Rico stammend

hIPPoloGIschE ausDrÜckE rund um das Pasopferd

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Folleto 332008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

EsPuELaspan.: Sporn

Estribospan.: Stütze, Trittbretthipp.: Steigbügel

faLsEarspan.: fälschen, verfälschen, falsch ausspielenhipp.: fehlende Gangtreue, Taktfehler, Lahmheit

fEriaspan.: Feier, Feiertag, Jahrmarkthipp.: Messe, Leistungsschau

figurE Eightengl.: achtHufschlagfigur in Form einer Acht mit Durchmesser von 2 mal 3 m

finospan.: fein, zart, schlank, eleganthipp.: edel, reinrassig, hochblütig

fino striPengl./span.: Abkürzung für Pasofino Strip, ursprüngl. „tabla de resonancia“ = Resonanzbodenhipp.: hölzerner Vorführsteg zur Verdeutlichung des Taktes

fLEXEnengl.: flexing = biegen, beugenspan.: doblarhipp.: muskeldehnende Biegeübung des Pferdehalses

fLorÓnspan.: flor = Blume, große Blumehipp.: Bezeichnung für den ledernen Schweifdeckel am peruanischen Sattelzeug

fortaLEZaspan.: Kraft, Stärke, Standhaftigkeit hipp.: gute Konstitution, Belastbarkeit, Widerstandskraft. Wichtiges Selektionsprinzip für Criollo- und Pasopferde

four rEinsengl.: four = vier; reins = Zügelhipp.: Vierzügelzäumung als Übergang vom Bozal zum Gebiß

frEnospan.: Bremse, Hemmvorrichtunghipp.: Gebiß, Mundstück

gaitengl.: Gangart, Gangspan.: aire, marchahipp.: speziell für Sondergangarten wie Tölt, Trocha, Walk, etc.

gaLÁPagospan./hipp.: englischer Sattel, Flachsattel; in Honduras u. a. mittelam. Länder für Damensattel

gamariLLaspan.: kleiner Riemenhipp.: Nasenbügel oder -riemen, der zur Entlastung der Laden am Gebiß eingeschnallt wird

gatEarspan.: gato = Katzehipp.: katzenartig, mit geringer Vorhandaktion gehen; in Peru wegen seiner Geschmeidigkeit geschätzte Gangvariante (Pasollano gateado)

gEngriech.: gignesthai = entstehen genetische Einheit, die die Information zur Ausbildung eines spezifischen Merkmals besitzt

gEnDrift Zufällig eintretende Veränderungen der Genhäufigkeit in einer Population

coLa muErtaspan.: toter Schweifhipp.: nach Schweifrübenoperation gelähmter Schweif, oft disqualifizierendes Merkmal

coLEospan.: cola = Schwanzhipp.: Schweifschlagen, bes. in Pasofinokreisen der Karibik im Schauring scharf geahndete Untugend

coLLEctionengl.: Versammlung span.: reunido = versammelt

concurso (nacionaL, rEgionaL)span.: Menschenmenge, Zulauf ,Versammlung, Wettbewerbhipp.: Leistungsschau (national/regional)

confEPasoInternationaler - Paso - Zuchtverband: Confederación Internacional de Criadores de Caballos de Paso.

corraLspan.: Hofraum, Gehege, Umzäunung

crioLLospan.: Kreole, kreolischBezeichung für Menschen, Tiere oder Pflanzen span. Ursprungs, die aber in Südamerika geboren sind

cuartEar span.: cuartiar = seitwärts ausweichenhipp.: Vorhandwendung zur Gymnastizierung von Passtöltern

DEscosQuiLLarspan.: cosquillar = kitzelnengl.: „sacking out“ = Aussackenhipp.: Pferd an die Berührung sämtlicher Körperteile gewöhnen

DiagonaLVErschiEbungÜberbetonung der diagonalen Zweibeinstütze; Trabtölt

DobLar span.: falten, biegen, abbeugenengl.: „flexing“hipp.: gymnastisches Biegen des Pferdehalses nach beiden Seiten, wird oft auch zur Disziplinierung verwendet

DomEstikationlat.: domesticare = zähmenÜberführung von Wildtieren durch Zähmung, Züchtung und Selektion in den Haustierstand

Duro DE bocaspan.: duro = hart, boca = Maulhipp.: hartmäulig, Pferd das sich auf das Gebiß legt

EmbocaDuraspan.: Mündung, Mundstück, Gebißhipp.: Pferd mit „buena e.“ ist feinmäulig, im Gebiß gut ausgebildet

EnfrEnarspan.: freno = Zügelhipp.: Pferd an die Zügelhilfen gewöhnen

EntabLarspan.: zusammenfügen, einleitenhipp.: Pferd gangartensicher machen

ErbschäDEnSammelbegriff für das Auftreten von Rasse- und Zuchtfehlern durch die selektive Begünstigung von Merkmalen, die mit negativen Nebenwirkungen einhergehen

ErbWErtGenotypischer Wert eines Tieres. Wird anhand von Eigen-, Nachkommen- und Verwandtenleistungen geschätzt

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34 2008Folleto Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

JuZgamiEnto = JuZgaDospan.: Gerichthipp.: Richten, Beurteilung

körungBeurteilung der Zuchttauglichkeit von Vatertieren und ggf. Erteilung der Zuchterlaubnis durch eine Kommission des zuständigen Zuchtverbandes (früher staatlich, heute durch staatlich anerkannte Züchtervereinigungen)

LatEraLVErschiEbungTaktänderung in Richtung Passtölt

LaZo span.: Schlinge, Schleife, Stranghipp.: Lasso, Fangseil

LEistungsPrÜfung Quantitative und qualitative Erfassung von Zuchttierleistungen als Grund-lage für die Zuchtwertprüfung (im Tierzuchtgesetz als staatliche Prüfung vorgeschrieben)

LErDo span.: langsam, trägehipp.: Pferd mit wenig Brios, phlegmatisch

LiniEnZucht Zuchtmethode innerhalb geschlossener Zuchtlinien s.a. Inzucht

LomEo span.: lomo = Rückenhipp.: schaukelnde Bewegung des Reiters zur Beeinflussung der Passverschiebung

LucEro span.: Morgensternhipp.: Stirnabzeichen des Pferdes: Flocke, Stern

Lunanco span.: lunación = Schönheitsfehler, Schandfleckhipp./südam.: einhüftig

maDrina/ospan.: Patin /Patehipp.: Führpferd

manco span.: einarmig, flügellahmhipp.: Vorhandlahmheit, im Gegensatz zu cojo = Hinterhandlahmheit

mangaLargaport. Familienname aus Brasilien, heute auch als Rassebezeichnung

mangaLarga marchaDorspan.: Paso brasilero = Brasilianischer Paso, port. Mangalargapferd mit Töltveranlagung MARCHAspan./portug.: Marsch, Abreise, Gang, LaufFür südamerikanische Züchter sind MARCHADORES Pferde mit viel Gehwillen, Raumgriff und Ausdauer. Regional wird das Wort marcha auch für eine spezielle Gangmanier verwendet (meist für Tölt o.ä.)

marcha funcionaL span.: Funktionsprüfung, Proberitthipp.: Leistungsprüfung für Criollos in Argentinien, Paraguay undUruguay in Form eines 750km - Distanzrittes unter standardisierten Bedingungen.

marimacho span.: Mannweib, dicke Frauhipp.: peruanisches Führhalfter, aus Rohleder geflochten

mataDura span.: Rückenwundehipp.: Satteldruck

mErZEn – mErZungAussondern von zuchtuntauglichen Tieren, nichtverwendung von nicht dem Zuchtziel entsprechenden Individuen zur Zucht (z.B. Kastration)

gEnEtik Vererbungslehre

gEnEttEvon span. JINETA bzw. GENETA. Altspanischer Pferdeschlag, leicht beweglich, trittsicher, hart, töltbegabt. Oft als Ausgangsrasse für Andalusier oder/und Lusitanos bezeichnet. Aus der Verschmelzung von nordspanischen, nordafrikanischen und uriberi-schen Blutlinien entstanden; Teilvorfahre der Pasopferde

gEnomGesamtheit der im Zellkern vorhandenen Erbanlagen

gEnotyP Gesamtheit aller Erbanlagen und deren Wirkung, Erbtypus

gochospan.: fam. für Schweinhipp.: Pferd mit verstümmelten und/oder fehlendem Ohr, in Kolumbien disqualifizierend für Schauring

guarniciÓnspan.: Besatz, Zierart, Verzierunghipp.: Hintergeschirr am peruanischen Sattel

hEritabiLitätErblichkeit. Übertragung von Merkmalen und Anlagen der Eltern auf die Nachkommen

hErraDura span.: Hufeisen

hEtEraspan.: Dirnehipp.: Strickzäumung des kolumbianischen Paso Fino

hEtErosis griech. héteros = anderes; hier: das Überschreiten der mittleren Leistung bei Kreuzungsprodukten von relativ reinerbigen Eltern unter gleichen Umweltbedingungen. Gegenteil der Inzuchtdepression

hock action engl.: hock = Sprunggelenk; action = Tätigkeithipp.: Hankenaktion

hogaDEraspan.: Kehlriemen

huachanosüdam.: Pass bis Passtölt verschiedener Pasoschläge; i.e. Ambladura

hybriDgriech.: hybris = von zweierlei Abkunft Kreuzungsprodukt von zwei Linien, Unterarten oder Rassen

instinkt lat.: instinctus = Antrieb, Anreiz veralteter Begriff aus der Verhaltensforschung

inZEstZucht Paarung von Individuen im ersten und zweiten Verwandtschaftsgrad, Stärkste Form der Inzucht

inZucht Fortpflanzung zwischen verwandten Individuen, s.a. Reinzucht, Linienzucht

inZuchtDEPrEssion durch relativ enge Verwandtschaftspaarung (z.B. starke Linienzucht) bedingte Leistungs- und Vitalitätsminderung

Jaca span.: Bezeichnung für Pony oder kleines Pferd

JaQuimaspan.: jaquear = im Schach halten südam.: Führhalfter

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Folleto 352008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

PicaDEro span.: picador = Bereiter, Stallmeister ó engl.: Round penhipp.: Longierzirkel

Pisos span.: Flur, Gangin Peru Sammelbezeichnung für verschiedene Gangarten, bes. der rasse-typ. Gangart des PP: Caballo de Pisos = Tölter

PLEasurE engl.: Vergnügen, Freude als Typbezeichnung für Reitpferde: Der leicht zu reitende Familienpaso.

Poncho span.: Umhang, ÜberwurfDeckenartiger Umhang in verschiedenen Materialien (Baumwolle, Seide, Wolle) und unterschiedlichen traditionellen Farben

PruEba span.: Probe, Prüfung, Turnierprüfung

PruEba DE trabaJo span.: Arbeitsprüfunghipp.: dreiteilige Arbeitsprüfung in versch. Schwierigkeitsgraden die Leistungsfähigkeit, Rittigkeit und Gangtreue von Pasopferden prüft

PruEba funcionaL In Peru und für Paso Peruano Pferde übliche Zulassungs-/Leistungsprü-fung für erwachsene Pferde, die unter dem Sattel mit Gebiß vorgestellt werden sollen (8 bzw. 10 km Dauertölt)

PuLiDo span.: glatt, polierthipp.: taktklar, taktsicher im Tölt

QuEbrar span.: brechen, mildern, biegenengl.: flexinghipp.: Lockerungsübungen für Halsmuskulatur

rassE, bioLogischGruppe von Individuen einer Art, die bestimmte vererbare Merkmale gemeinsam haben und sich darin von anderen Gruppen derselben Art unterscheiden

rassE, ZÜchtErischKonventionell von Zuchtorganisationen festgelegte Kollektive von Tieren (biolog. oft nur Subrasse oder Regionaltyp)

raZa span.: Rasse, Abstammunghipp.: reinrassig, edel ( = de raza)

rEfinaDo von span.: fino = feinhipp.: verfeinert, hervorragend im Gang gefestigt

rEfinED engl.: verfeinerthipp.: edel, trocken

rEining von engl.: reins = Zügelhipp.: Dressurprüfung bei Westernpferden

rEinrassig Tiere, die einer Rasse zugehören und hinsichtlich Abstammung, Exterieur und Leistung bestimmte Anforderungen erfüllen (in entsprechender Zuchtbuchordnung festgelegt)

rEinZucht Paarung von Tieren der gleichen Rasse. Hierzu gehören INZUCHT, LINIENZUCHT, ZUCHTLINIENKREUZUNG und BLUTAUFFRI-SCHUNG

rEmos span.: Ruderhipp.: Extremitäten = Beine des Pferdes

moDaLiDaDspan.: Eigenart, Beschaffenheit Entsprechend der Definition von CONFEPASO Bezeichnung für einen bestimmten (regional oder/und funktional) Pasopferdetyp, z.B. Trochador, Pasollano, Fino, Performance, Peruano, etc.

montaDor span.: Zureiter, Bereiter i.e. Chalán

montura span.: Reittier, Ausrüstunghipp.: Sattelzeug, Sattel (kompl. mit Steigbügel, Gurt, etc.)

naturtöLtEr Pferd, das schon als freilaufendes Fohlen Töltschritte zeigt, unter dem Sattel leicht zu reitender Paso, der ohne mechanische oder beschlagstechni-sche Hilfsmittel seine Gangart taktklar beibehält

nobLEZa span.: Adel, Würde hipp.: Pferde mit guten Interieureigenschaften (Willigkeit, Fehlerfreund-lichkeit, Gutmütigkeit)

nuEVo span.: neuhipp.: Pferd mit wenig Ausbildung, auch novato genannt

nuQuEra span.: nuca = Nackenhipp.: Genickriemen des Halfters, Kopfstück

Pacy engl.: pace = Gangart, Schritt, Tritthipp.: Tölt mit Tendenz zur Lateraldominanz

PaLo span.: Stock, Pfahlhipp.: Longierpfosten

PasitrotE span.: Trabtölt

Paso span.: Schritt, Tritt, Fußstapfen, Spurhipp.: für Tölt und verwandte Gangarten

Paso corto span.: kurzer Schritthipp.: versammelter Tölt

Paso fino In ganz Südamerika übliche Bezeichnung für Individuen der Rasse Criollo de Paso, die im gleichmäßigen Viertakttölt gehen. In Nordamerika wurde diese Gangartenbezeichnung zum Rassenamen

Paso Largo span.: langer Schritthipp.: schneller Tölt

PasoLLano span.: castellanischer = spanischer Schrittin Peru für „gleichmäßiger Viertakttölt“; verschied. Ausführungen: P.picado, P.gateado, P.golpeado

PasoPfErDEPoPuLation Fortpflanzungsgemeinschaft: Gesamtheit der Zuchtpferde unter denen mehr oder weniger regelmäßiger Genaustausch stattfindet

PELLÓn, PELLonEra span.: pelleja = Schaffell, peruanische Sattelauflage

PErformancE engl.: Ausführung, Erfüllung, Leistunghipp.: leistungs-(sport)betonte Zuchtlinien, Performance Fino = Turnierpaso mit Schautalent

PhänotyP griech.: Gepräge, Erscheinungstypus

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36 2008Folleto Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

thiELDon = tiELDon lat.: für töltbegabtes Pferd, heute als Paso Iberoamericano bekannt

thrEaD engl.: Faden, Gewinde, Geläufhipp.: Taktsicherheit im Tölt bei verschiedenen Tempi, Gangbreite

tiro span.: Wurf, Schuß, Zug, Gespann, Zugseilhipp.: de tiro = Halfterklasse, halfterführig

torno span.: Kreisbewegung, Umdrehenhipp.: Longierzirkel; meist mit Mittelpfahl

trabtöLt s. Diagonalverschiebung, Tölt mit Taktverschiebung zum Trab

trEn span.: Zug, Gefolge, Troßhipp.: tren anterior = Vorhand, tren posterior = Hinterhand

trocha span.: Pfad, Steg, Fußweghipp.: Trabtölt; bei Fino- oder Pasollanopferden unerwünscht, bei vielen Criollos de Paso Hauptgangart

trochaDor von span.: trochahipp.: Pasovariante aus Kolumbien und Nachbarländern die bevorzugt „trocha“ gehen; in Peru synon. für trotón

trotE span.: Trabengl.: trothipp.: Trab

trotE y gaLoPE bZW. troton gaLoPEro hipp.: Trotepferde. Werden in zwei Gangarten geprüft: Trote und Galopp, stark versammelt vorgestellt

troton span.: Traberhipp.: Trotepferd aus Kolumbien, sonst trabiger Criollo ohne Tölt

tyPE engl.: Typspan.: varidad, modalidadhipp.: Subrasse, Typ, Schlag, Varietät

unDErrEaching engl.: auch overreach = reichen über hipp: Raumgriff, Übertreten der Hinterhand über den Siegel der Vorhand

VoLatErÍa span.: Vogelfang, Geflügelhipp.: taktklarer Tölt mit Termino: pasollano In Venezuela und Nachbarländern für Pasopferde vom Peruanertyp

yEguaDa - yEguariZo von span.: Yegua = die Stutein Spanien für Gestüt, in Südamerika meist für Stutenherde

Zamarros span.: Pelz, Fellin Südamerika weite Chaps (Schutzbeinlinge) aus Kuh- oder Pferdefell

ZuchthygiEnE Maßnahmen, die die Weitergabe von erblich bedingten oder begünstigten Erkrankungen verhindern sollen (nicht zu verwechseln mit Deckhygiene)

ZuchtLiniE Teil einer Rasse, der durch mäßige Inzucht genetisch einheitlicher gehalten wird als der Rest der Population

ZuchtWErt Durchschnittlicher zu erwartender Erbwert der unmittelbaren Nachkom-men eines Tieres

rEsortE span.: Sprungfeder, Triebfeder, Sprungkraft engl.: hock actionhipp.: für Hankenaktion, (resortado)

rEsortE iV kolumbianischer Stempelhengst

rEtranca span.: Hemmschuh, Wagenbremsehipp.: Umgang des Hintergeschirrs am peruanischen Sattel

rEuniDo span.: versammelt

rEVErsE engl.: entgegengesetzt, Rückseitehipp.: Kehrtvolte

riEnDa span.: Zügelhipp.: fertig ausgebildetes Pferd (Caballo de riendas)

roDEo span.: Sammelplatz, Umweghipp.: Viehtrieb, Viehmarkt, Zusammentrieb von Weidevieh

rusticiDaD span.: Derbheit, bäuerliche Krafthipp.: starke Konstitution, synon. für Fortaleza

sELEktionlat.: seligere = auswählenAuswahl der für die Zucht geeigneten Elterntiere

sEntar span.: setzen, hinsetzenhipp.: schneller Halt bei Pferden: sliding stop

sErPEntinEs engl.: serpent = Schlange span.: serpentina = Schlangenliniehipp.: Hufschlagfigur in Schlangenlinien

siEtE cuartas span.: siete = sieben, cuarta = Spanne, Handspannealtiberisches Pferdemaß (147cm); das Scheidemaß für Kleinpferde

smoothnEss engl.: Weichheit, Sanftheit (der Gänge) span.: suavidadhipp.: wichtiges Selektionsmerkmal für alle Pasopferde

sobrEanDanDo span.: sobre = über, andar = gehenhipp.: Passtölt des Paso Peruano; Pferd muß gleichzeitig Tempo, Rahmen und Raumgriff vergrößern

soL DE oro V span.: Sol = Sonne, oro = Gold, V = viejo = der Alte peruanischer Stempelhengst

sombrEro span.: Hut, Deckel, Dach, Sombrero de Paja = Strohhut

tabLa DE rEsonancia span.: Resonanzboden engl.: fino stripVorführsteg für Gangpferde (ca 1 x 20 m) aus Holz oder Betonplatten

taPa oJo (taPoJos) span.: tapar = bedecken, ojo = Augehipp.: lederne Augenklappe des peruanischen Zaumzügels

tErmino span.: Ziel, Endpunkt, Abschlußhipp.: typische Vorhandbewegung des Paso; beim PP erwünscht, bei anderen Schlägen mehr oder weniger geduldet bis unerwünscht

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Folleto 372008Druck und Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Pasopferde Verbandes

A.N.C.P.C.P.P. (1994):EMBAJADOR SILENCIOSOGRAFICA SANTA FE, LIMA/PERU•A.N.C.P.C.P.P. (1998)NUEVO REGLAMENTO DE REGISTRO GENEALóGICO LIMA/PERU•A.N.C.P.C.P.P. (1998)REGISTRO DE CRUZAMIENTO ABSOR-BENTE LIMA/PERU•A.N.C.P.C.P.P. (1998)REGISTRO DE CRUZAMIENTO ABSOR-BENTE LIMA/PERU• A.N.C.P.C.P.P. (2002)PATRON DEL CABALLO PERUANO DE PASO LIMA/PERU

medizin, Ethologie, Paläobiologie, Tierzuchtgenetik, Ökologie, Agronomie oder Tierphysiologie. Von dem breiten Spektrum der Reitlehre bis hin zur wahren Reit-kunst ganz zu schweigen. Aber darum geht es ja hier auch nicht, sondern nur darum dem allgemeinen Vor-urteil entgegen zu wirken, es genügte für einen Pasoken-ner vollkommen einige Pedigrees auswendig zu lernen und die Champions der vergangenen Jahre aufzählen zu können, um sich als wahrer Aficionado auszuweisen. Zur Kennerschaft bedarf es etwas mehr, daher die Emp-fehlung, sich die nachfolgend aufgeführten Werke zu Gemüte zu führen und die so gewonnenen Erkenntnisse idealerweise per Reisen in die Ursprungsländer zu ver-tiefen. Man betrachtet dann seine Pferde mit ganz an-deren Augen, hinterfragt sein Zuchtziel viel gründlicher und gewinnt erheblich an Toleranz gegenüber all den anderen Pasotypen, die man nun zufällig nicht selbst im Stall hat. Hoffentlich will das noch jemand! Persönlich jedenfalls wäre ich jedem dankbar, der mir mit weiteren Literaturhinweisen hilft, meinen Horizont zu erweitern.

Abschließend möchte ich mich bei all denen entschul-digen, die sich nicht zitiert finden und auch die bitte ich um Nachsicht die lieber andere Werke im Verzeichnis gesehen hätten.

„Wie leicht doch bildet man sich eine falsche Meinunggeblendet von dem Glanz der äußeren Erscheinung“

(MOLIÈRE)

Eine Literaturliste kann niemals vollständig sein und das muss sie auch nicht, sofern sie den angestrebten Zweck erfüllt. Der ist im vorliegenden Falle durch das enorme Informationsdefizit vorgegeben, das hierzulan-de bezüglich der Pasopferde herrscht und das zu häu-figen Fehl- bzw. Vorurteilen in dieser Materie führt. Die nachfolgende Zusammenstellung enthält, wie ich meine, die wichtigsten neuzeitlichen Publikationen zur Zuchtgeschichte der Pasos, anhand derer sich jeder In-teressierte gründlicher in die Problematik einarbeiten kann. Ich habe nur solche Werke aufgenommen, die mir persönlich zugänglich waren und habe weitgehend auf die Aufzählung von Sekundärliteratur oder flüchtigen Zeitschriftenbeiträgen verzichtet. Ebenso konnten die für ein tieferes Verständnis unserer südamerikanischen Tölter eigentlich notwendigen Bücher zur Landeskunde oder Geschichte der Ursprungsländer nur sehr begrenzt aufgenommen werden. Andererseits wäre ohne eine sol-che Hintergrundinformation vieles im Werdegang der Pasorassen nicht verständlich. Weitgehend unberück-sichtigt blieb eine spezielle Fachliteratur aus den wissen-schaftlichen Journalen, da sie in den seltensten Fällen die Pasopferde direkt zum Thema hat.

Natürlich muss nicht jeder Aficionado oder erfolgreiche Züchter ein ausgewiesener Hippologe sein. Dazu be-dürfte es auch im vorliegenden Falle einer erheblichen Ausweitung der Literaturhinweise auf die Felder Tier-

lItEraturhInWEIsE Pasopferde

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PV-gEschäftsstELLE Gisela Vogl St.-Leonhardstr.17 91541 Rothenburg Tel: 09861 4957 e-mail: [email protected] www.pasopferde-verband.de

autorEn K. C. Otte, K. Stührenberg, C. DietmannfotografEn T. Ruthof, C. Dietmann, K. C. Otte, A. und M. Hofer, L. Lenz, C. SlawikgEstaLtung J. Hartwieg

ImPrEssum

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