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modeling magazine Modellbasiert zum Ziel MID ModellierungsMethodik M 3 Flexibel durch Business Rules Bessere Geschäftsprozessmodelle Tests automatisieren Erfolgreich modellbasiert testen Embedded Engineering Systeme modellieren mit UML/SysML www.mid.de

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modelingmagazineModellbasiert zum ZielMID ModellierungsMethodik M3

Flexibel durch

Business RulesBessere Geschäftsprozessmodelle

Tests automatisierenErfolgreich modellbasiert testen

Embedded EngineeringSysteme modellieren mit UML/SysML

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Inhalt

3 News

4 Modellbasiert zum ZielMID Modellierungsmethodik M3

6 Business RulesFlexibel agieren mit modellierten Business Rules

8 Model Based TestingErfolgs-Tipps für den modellbasierten Test

10 Modellierung eines großen Testintegrationsprojekts

12 Systems Engineering

15 Standards

ImpressumModeling Magazine Ausgabe 2Oktober 2008

HerausgeberMID GmbHEibacher Hauptstraße 14190451 Nürnberg tel.: +49 (0) 911 - 968 36-0fax: +49 (0) 911 - 968 [email protected]

V.i.S.d.PJochen Seemann, Geschäftsführer

RedaktionRenate Herrmann · [email protected]

LayoutMartina Baldauf · www.herzblut02.de

Copyright © MID GmbH · Alle Rechte vorbehalten

Liebe Leser des Modeling Magazines, Microsoft-Gründer Bill Gates bezeichnete im Juni „Modeling“ als einen der „big-gest trends in Application Development“. Im September trat Microsoft der Object Management Group (OMG) bei. Diese Entwicklung zeigt, dass die Modellierung den Kinderschuhen entwachsen ist und ihren festen Platz in der Unternehmens-IT einnimmt. Die MID ist einer der Vorreiter für Modellierung und modellgetriebene Entwicklung in Deutschland und seit vielen Jahren Mitglied der OMG. Unsere Consultants beraten viele namhafte Un-ternehmen, wie man modellgetriebene Entwicklung gewinnbringend umsetzt. Dazu liefern wir mit Innovator ein skalier-

bares Modellierungswerkzeug, das auch den Alltagsbetrieb bei großen Projekten zuverlässig meistert. Unsere jahrelange Projekterfahrung zeigt auch, dass bei der modellgetriebenen Entwicklung eine individuell an-gepasste Methodik erfolgsentscheidend ist. Sie gibt vor, welche Modelle welche Informationen repräsentieren und wie sie aufeinander aufbauen. Das gebündelte Know-how unserer Experten stellen wir unseren Kunden mit der MID ModellierungsMethodik M3 zur Verfügung. Lernen Sie in diesem Modeling Magazine die M3-Varianten für EJB, SOA und Embedded Engineering kennen. M3 zeigt eindrucksvoll, wie Innovator für die modell-getriebene Entwicklung in verschiedenen Domänen eingesetzt werden kann. Viele Softwareentwickler in Deutschland erstellen Systeme, die Teil von inte-grierten Endprodukten wie Fahrzeuge, Produktionsmaschinen oder elektro-nische Geräte sind. M3 für Embedded Engineering setzt eine Kombination von SysML- und UML-Innovatormodellen ein, und ermöglicht damit eine durchgängige Lösung vom System-Engineering bis zur Implementierung der Software. Dabei gilt es, eine Reihe von Besonderheiten zu beachten. Für kleine Embedded Controller ist oft C-Codegenerierung aus Innovator-Modellen notwendig. In der Automobilindustrie wiederum zeigen wir, wie beim Design von C++ Systemen mit UML die branchenspezifischen Codie-rungsregeln eingehalten werden können. Ich freue mich ganz besonders über die Fallstudie unserer Kunden Graham Bath und Lilith Al-Jadiri von T-Systems, die über ihre Erfahrungen bei der Einführung von modellbasierten Tests berichten. Dabei kommen neben UML sogar speziell definierte domänenspezifische Sprachen (DSL) auf Innovator zum Einsatz. Zum modellbasierten Testen gibt Ihnen auch MID Senior Consultant Erich Eßler wertvolle Erfolgstipps. Wie man Geschäftslogik in Form von Business Rules aus Geschäftsprozessen extrahiert und damit SOA-Software wart-barer macht, verrät Ihnen MID Project Manager Maria Deeg. Beim Lesen der zweiten Ausgabe des MID Modeling Magazines wünsche Ihnen viel Spaß und freue mich über Feedback unter [email protected].

Ihr Jochen SeemannGeschäftsführer MID GmbH

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MID News

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Jochen Seemann läutet neue Ära für Innovator ein

Jochen Seemann verstärkt seit 1.9.2008 die MID Geschäftsführung mit seiner lang-jährigen, internationalen Erfahrung als Produktstratege in der modellgetriebenen Software-Entwicklung bei Rational Soft-ware (heute IBM Rational) und Microsoft in den USA. Er übernimmt ab sofort die Verantwortung für die Produktstrategie und -entwicklung sowie das Marketing. „Jochen Seemann steht für eine neue Innovator-Generation in Form einer Enter-prise Modeling Platform. Seine Erfahrung mit Modellierung in der Unternehmens-IT gibt uns die Sicherheit, diese Strategie zeitnah und erfolgreich umzusetzen.“ erläutert Andreas Ditze die Rolle Jochen Seemanns im Management der MID.

Innovator 2008 Update

MID Kunden erhalten für Innovator 2008 ein Update, das neben zahlreichen Detail-verbesserungen die Funktionalität zum Modellieren von Datenbanken wesentlich erweitert. Damit unterstützt Innovator jetzt neben der Oracle DB auch Microsoft SQL Server, IBM DB/2 und MySQL Daten-banken. Außerdem wurden die Innovator-Integrationen mit Microsoft Visual Studio und der Eclipse-Entwicklungsumgebung verbessert.

M³ im Praxiseinsatz bei der Daimler AG

Die MID ModellierungsMethodik M³ ermöglicht eine konsistente und durchgän-gige Modellierung von Softwaresystemen. Das Vorgehen der MID überzeugte das Projektteam eines neu zu entwickelnden Systems zur weltweiten Nutzung im Truck-Vertrieb der Daimler AG. Für die Model-lierung wurde der Einsatz von Innovator und M³ beschlossen, um die durchgän-gige Konsistenz aller Inhalte vom Require-ment über den Geschäftsprozess zum Use Case zu erzielen. Das Pflichtenheft kann so aus Innovator heraus generiert werden und das Modell in der nachfolgenden Designphase weiter verwendet werden. Einblick in den praktischen Einsatz der M³ gibt Ihnen der Vortrag von Mayk Brohsey, Daimler AG, auf der Insight’08.

Integration von Innovator in Business-Service-Management-Lösung

Die USU AG, Spezialist für Anwendungs-lösungen, Produkte und Beratung rund um das Thema Knowledge Business, und die MID GmbH intensivieren ihre partner-schaftliche Zusammenarbeit.Innovator wird für die Modellierung der Prozesse in Valuemation optimiert und erleichtert so den Anwendern die Anpas-sung und Konfiguration von Valuemation. Änderungen der Prozesse können so über eine Schnittstelle schnell und einfach an Valuemation übergeben werden.

Modeling Day @ OOP 2009 - Modellierung in der Enterprise IT

Modellierung hat sich als Lösung für um-fangreiche und komplexe Anforderungs- analysen für Enterprise IT bewährt. Gleich-zeitig sind Team-Collaboration-Plattformen auf dem Vormarsch, um die Komplexität großer und verteilter Softwareentwicklun-gen in den Griff zu bekommen. Wie kann man jedoch modellbasierte Applikations- entwicklung in der IT auf modernen Team- Plattformen gewinnbringend anwenden? Was ist bei der visuellen Modellierung in großen IT-Projekten mit verteilten Teams zu beachten? Die Präsentationen und Anwenderberichte des MID Modeling Day zeigen auf, wie Sie mit diesen Heraus- forderungen umgehen und von den Vor-teilen beider Lösungsansätze profitieren.

29. Januar 2009 von 9:00 - 13:30 Uhrauf der OOP 2009 in München.Die Teilnahme am MID Modeling Day ist kostenfrei. Anmelden unter:www.mid.de/modelingday2009

Die neue MID Geschäftsführung: v.l.n.r. Andreas Ditze, Jochen Seemann, Jürgen Leuschel

Vortrags-Tipps:

Die Einführung von SOA in einer der größten IT-Landschaften Deutsch-lands Heinrich Leitner, Fachlicher Leiter IT-Strategie an der Bundesagentur für Arbeit stellt die SOA-Strategie unseres Kunden Bundesagentur für Arbeit vor.

Die sieben Todsünden der UML-Model-lierungAnhand von Beispielen für den falschen Einsatz von UML-Diagrammen zeigt MID Geschäftsführer Andreas Ditze auf, welche Fallstricke es zu vermei-den gilt und wie man die UML richtig einsetzt.

Mehr zum OOP 2009 Programm und Buchen unter:www.OOP2009.de

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M³ - langjährige

Erfahrung

vereint zu

vielfachem Nutzen

Die Consultants der MID haben ihre langjährigen Projekterfahrungen und Best Practices zusammengetragen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen For-schungs- und Projektpartnern die MID ModellierungsMethodik M³ entwickelt. Die M³ beeinflusst alle Produkte und Dienst-leistungen der MID und zeigt sich in:

durch das Modellierungswerkzeug Innovator

aller MID-Consultants

Die M³ im

Überblick

Die M³ gliedert sich in die vier Phasen Initiation, System Evaluation, Architec-ture Projection und Software Construc-tion. Die Modelle der Phasen bauen aufeinander auf. Das Ergebnis einer Phase bildet dabei über eine automati-sierte Modell-zu-Modell-Transformation die Ausgangsbasis für die nachfolgende Phase.

Für jede Phase werden die notwendigen Modellinhalte, die handelnden Rollen, die zu erreichenden Entscheidungspunkte (Meilensteine) und die zu erzeugenden Ergebnisdokumente definiert. Die Durchgängigkeit und Konsistenz des gesamten Modells über alle Pha-sen hinweg wird durch navigierbare Beziehungen zwischen Quell- und Ziel-element einer Modell-zu-Modell-Transfor-mation garantiert. Dies gewährleistet die Traceability von den Anforderungen bis zur Software.

Die Phasen der

MID Modellie-

rungsMethodik M³

InitiationIn der Phase Initiation legt der Anforde-rungsanalytiker mit dem Anforderungs-Modell die Grundlage für die System-erstellung. Im Kontext der OMG Model Driven Architecture (MDA) steht diese Phase für die Erstellung des ausführungs-neutralen Computation Independent Model (CIM).

Modellbasiert zum Ziel MID ModellierungsMethodik M3

Der Erfolg eines IT-Projektes wird wesentlich davon beeinflusst, wie effizient und effektiv das gewählte Vorgehen und die eingesetzte Methodik sind. Zu jedem Zeitpunkt muss allen Projektbeteiligten bekannt sein, welches Ergebnis mit welcher Zielsetzung nach welchen Vorgaben erstellt werden muss. Um dies zu gewährleisten, müssen das Vorgehensmodell und die Modellierungsmethodik definiert und verständlich dokumentiert sein. Nur so können in allen Projektphasen schnell qualitativ hochwertige Ergebnisse erzeugt werden, die ohne Modifikationen für den weiteren Projektverlauf verwendet werden können. Damit sich die Beteiligten auf die fachlichen Inhalte konzentrieren können, und der Aufwand für die Anpassungen an die spezifischen Projektbegebenheiten möglichst gering bleibt, müssen Methodik und Vorgehen von den einge-setzten Tools optimal unterstützt werden.

Andreas Ditze · Detlef Peters · Gerhard Rempp · Lutz Wiegmann

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So ist auch die Modellierung in diesem Segment unabhängig von der Umsetzung durch Softwaresysteme. Ziel ist, alle An-forderungen an das Gesamtsystem und seine Eigenschaften (Domäne) zu verste-hen und detailliert zu beschreiben.

System Evaluation In dieser Phase legt der Systemanalytiker mit dem Analyse-Modell den Grundstein für das zu erstellende Softwaresystem. Die identifizierten Anforderungen aus der Initiation Phase werden über eine Mo-dell-zu-Modell-Transformation übernom-men und zu einem vollständigen Modell der Funktionalität des Softwaresystems ausmodelliert. Im Kontext der MDA steht diese Phase für die Erstellung des platt-formunabhängigen Modells (PIM).

Architecture Projection In dieser Phase bilden Softwarearchitekt und Softwaredesigner die Anforderungen an das Softwaresystem auf die gewählte Architektur ab, bzw. betten sie in eine Systemarchitektur ein. Hierbei ist sowohl die Softwarearchitektur zu definieren als auch die Struktur und das interne Verhal-ten des Systems. An dieser Stelle wird der „klassische“ MDA-Ansatz um ein zusätzliches architekturspezifisches Mo-dell (Architecture Specific Model, ASM) erweitert, das zwischen PIM und PSM positioniert ist.

Software Construction In dieser Phase erstellt der Implemen-tierer aus der Definition der Architektur und der darin eingebetteten Fachlich-keit das plattformspezifische Modell (PSM) und leitet ein implementierbares System ab. Dabei gilt es vor allem, die speziellen Konstrukte der verwendeten Plattform und Implementierungssprache

vollständig zu definieren. Abschließend kommen Modell-zu-Text-Transformationen zum Einsatz, um aus den Modellen die gewünschten Code-Artefakte zu generieren.

M³ Varianten

Auf Basis des vorgestellten Gerüsts wur-den verschiedene Varianten der MID ModellierungsMethodik M³ entwickelt. Je nach Einsatzszenario kann so eine speziell für die Anforderungen des ge-wählten Applikationstyps und Architektur-stils entwickelte MID ModellierungsMe-thodik M³ eingesetzt werden.Derzeit existieren drei spezifische Varianten der M³:

Weitere Varianten werden in Zukunft folgen.

M³ für EJB3

hauptsächlich an Projekte zur Entwicklung von betriebswirtschaftlichen Systemen. Hierbei werden in der Initiation Phase die relevanten Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen als Basis der Systementwicklung erfasst. Ergebnisse der System Evaluation Phase sind die Systemanwendungsfälle und Domänen-klassen. Diese wiederum werden zur Komponentenbildung in der Phase Architecture Projection herangezogen. Die Inhalte der Phasen Architecture Projection und Software Construction bilden dann die Grundlage für die Generierung der Java-Beans.

M³ für SOA

Die SOA-Variante der M³ zielt auf die Entwicklung von Applikationen in einer serviceorientierten Architektur ab. In den ersten beiden Phasen unterscheidet sich

da hier das System zunächst plattform-unabhängig betrachtet wird. Die Phase Architecture Projection beachtet die typischen Konstrukte einer SOA (Service-Contracts, Service-Teilnehmer und ihre Schnittstellen). Ziel der Generierung sind BPEL-, WSDL- und XSD-Artefakte.

M³ für Embedded

Engineering

(M³ für EE)

Während in den beiden ersten Varianten der M³ ausschließlich UML-Varianten zum Einsatz kommen, setzt die Variante zur Unterstützung von Embedded Engineering zusätzlich SysML-Konstrukte zur Systemspezifikation in den Phasen Initiation und System Evaluation ein. In den Phasen Architecture Projection und Software Construction werden gängige Bus-Architekturen und architektonische Konzepte wie AUTOSAR unterstützt. Zur Implementierung stehen Modell-zu-Text-Transformatoren für C-Code zur Verfügung.

Fazit

-jektphasen ab und bietet eine Beschrei-bung des kompletten modellgetriebenen Ansatzes, vor allem im Rahmen des Me-thodenverbunds des Modellierungswerk-zeugs Innovator.

-chen UML und SysML die geeigneten Notationselemente für jedes Einsatzge-biet aus.

-bedürfnisse anpassen; die Methodik legt einen Rahmen für projektspezifische Pro-zesse fest.

das heißt, Projekte enden nicht mit der ersten Lieferung, sondern werden fortlau-fend optimiert. Mit Hilfe von M³ lassen sich Modellinhalte und Ergebnisdoku-mente im Sinne der Rückverfolgbarkeit (Traceability) generieren.

Gratis-Download M³ Poster unterwww.mid.de/M3Poster

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Im letzten Modeling Magazine wurden die grundlegenden Prinzipien für die „Geschäfts-prozessmodellierung als Basis für eine SOA“ beschrieben. Da dabei die Modellierung von Geschäftsregeln nur ansatzweise erläutert wur-de, geht dieser Artikel näher darauf ein.Bei vielen Geschäftsprozessen müssen sich die Mitarbeiter an Vorgaben halten. Über eine Vielzahl an Regeln wird gesteuert, wie der Ge-schäftsprozess abläuft. Die IT-Anwendungen werden in zunehmend mehr Unternehmen auf die Prozesse und Regeln abgestimmt, um eine höhere Prozessqualität zu erreichen.

Wird eine Geschäftsregel geändert – sei es durch die Unternehmensleitung oder durch den Gesetzgeber – geht in vielen Unternehmen die fieberhafte Suche los, welche Prozesse und Anwendungen davon betroffen sind. So können scheinbar kleine Gesetzesänderungen große Effekte haben: Wie sieht die Umsetzung aus und können sie rechtzeitig implementiert werden? Ein Beispiel: Es ist durch den Gesetzgeber geregelt, wer, wann, wieviel Mehrwertsteuer zahlen muss.

Jetzt geht es darum, die Prozesslogik (Wenn et-was mehrwertsteuerpflichtig ist, dann muss …) von der Entscheidungslogik ( Welcher Umsatz ist mehrwertsteuerpflichtig und wie hoch ist die Mehrwertsteuer?) strikt zu trennen. Mit ande-ren Worten, in dem Geschäftsprozessmodell werden folglich die Geschäftsregeln getrennt

modelliert, im Prozess wird jeweils nur auf die Regeln verwiesen. Der Vorteil dieser Vorge-hensweise: Die Änderungen müssen an einer einzigen Stelle durchgeführt werden und sind sofort an allen relevanten Stellen verfügbar.

Geschäftsregeln

beschreiben

Im Detail wird in einem Prozess, dessen Ab-lauf durch eine Regel gesteuert werden soll,

die Ablaufvariante modelliert. D. h. es werden die verschiedenen möglichen Pfade, die der Prozess durchlaufen soll, beschrieben. In unserem Beispiel wird einerseits ein Pfad mit Addition der Mehrwertsteuer festgelegt und ein weiterer für die Fälle, in denen keine Mehr-wertsteuer anfällt.An der Entscheidung wird die Bedingung le-diglich abstrakt modelliert. In diesem Fall heißt die Bedingung „Umsatz ist mehrwertsteuer-pflichtig“. Die Entscheidungslogik, wann die Mehrwertsteuer addiert werden muss, wird in der Regel „Mehrwertsteuer zu Nettopreis“ defi-niert. Im Prozess wird die Regel nur referenziert. Ebenso beschreibt eine eigene Regel, wie sich die Höhe der Mehrwertsteuer berechnet.Die Beschreibung des Prozesses wird dadurch einfacher und leichter zu verstehen, da die komplexe Logik in der Regel gekapselt ist.

Maria Deeg

Business RulesFlexibel agieren mit modellierten Business Rules

Im Hype der serviceorientierten Architekturen (SOA) sind nun Geschäftsregeln – auch Business Rules ge-nannt – in aller Munde. Warum beschäftigen sich Unternehmen mit Geschäftsregeln und wie hängen diese mit der Beschreibung von Geschäftsprozessen zusammen? Weil Geschäftsprozesse und Geschäftsregeln strikt getrennt werden und Änderungen von Geschäftsregeln erfolgreich bewältigt werden können.

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Neuer MID Akademie WorkshopVon der Geschäftsprozessmodellierung bis zur SOA in 2 Tagen

Im zweitägigen Workshop machen Sie praxisnah den Durchstich von der Geschäfts- prozessmodellierung (GPM) bis zur Generierung verschiedener SOA-Artefakte wie WSDL (Web Service Description Language) oder BPEL (Business Process Execution Language). Sie identifizieren im Geschäftsprozessmodell die Business Services und ver-stehen den Zusammenhang zwischen den Business Services im Geschäftsprozessmodell und den Use Cases in der fachlichen Analyse. Darauf aufbauend leiten Sie eine Architektur ab und definieren die zu realisierenden Services.

Am 16. und 17. Februar 2009 in NürnbergInfo und anmelden: www.mid.de/akademie/WorkshopGPM2SOAMaria Deeg

Project Manager, MID

Die Regeln selbst werden in der Wenn-Dann-Form strukturiert:

Der WENN-Teil der Regel wird als Regel-prämisse bezeichnet, der DANN-Teil als Konklusion.In diesem Beispiel handelt es sich um eine strukturelle Regel. Sie sind unbeugsam und man spricht daher auch von „Unumgänglichkeiten“.

Operative Regeln steuern dagegen direkt den Ablauf des Prozesses. Der DANN-Teil ist eine Aktion:

-steuer addiert werdenOperative Regeln sind daher beugsam, d. h. sie können übertreten werden. Operative Regeln gibt es in einer Vielzahl von Bedeutungen. Im Beispiel handelt es sich um eine Pflicht („muss“). Es können aber auch Zulässigkeiten („darf“) oder Möglichkeiten („kann“) beschrieben werden.

Umsetzung in der

SOA

In einer serviceorientierten Architektur (SOA) wird die Trennung von Geschäfts-regeln und Prozessen auch in der Archi-tektur sowie in der Realisierung beibehal-ten. Die Regeln werden als ein weiterer Service betrachtet, der bei Bedarf ge-nutzt werden kann. Die Implementierung erfolgt über eine Regelmaschine (Rule Engine), die dafür verantwortlich ist, die Regeln für konkrete Geschäftssituationen auszuwerten. Die Prozesslogik greift auf den Regel-Service zu, d. h. die Regeln

werden durch die Prozessmaschine orchestriert. Regeln werden also nur einmal zentral modelliert und implementiert und stehen dann zur Verwendung in verschiedenen Pro-zessen und Anwendungen zur Verfügung.

Fazit

Modelliert man im Rahmen der Geschäfts-prozessmodellierung die Geschäftsregel explizit getrennt von der Prozesslogik und führt diese Trennung in der Implemen-tierung fort, so werden Änderungen von Geschäftsregeln offensichtlich und damit beherrschbar.Dies gilt sowohl für die Analyse und Ab-schätzung bei anstehenden Änderungen als auch für die Umsetzung und den Test von Änderungen.Im Geschäftsprozessmodell können Pro-zessänderungen unabhängig von Regel-änderungen modelliert werden, was die Komplexität des Modells deutlich redu-ziert. Die Fachabteilung erhält dadurch Planungssicherheit, die Realisierungzeiten werden verkürzt.Der entscheidende Vorteil ist allerdings, dass die geschäftlichen Regeln in der Fach-abteilung transparent verfügbar werden und damit gesteuert werden können. Die Abhängigkeit von einzelnen IT-Experten, die wissen, wo-was-wie zusammenspielt, kann somit aufgelöst werden.

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ModelBasedTesting

Testfälle aus dem Fachkonzept ableiten

Erfolgs-Tipps für den modell-basierten TestDer Schlüssel zum Erfolg ist beim modell-basierten Test eine Modellierungsumge-bung, die zum einen den meist geringen IT-Background der Fachabteilung, zum anderen die Erfordernisse nachgelagerter Software berücksichtigt.

Wie werden Testfälle erzeugt?Anhand von Fachkonzeptmodellen, Fach-konzeptdokumenten und Ableitungsregeln leitet der Tester aus den Anforderungen Testdiagramme ab. Die Summe aller er-stellten Testdiagramme bildet das Test-modell. Dieses wird als Produkt an die Pfadgenerierung übergeben. Die Pfad- generierung wiederum benötigt als Res-source den Pfadgenerator zur automati-sierten Erzeugung der testfallspezifischen Pfade aus den einzelnen Testdiagrammen und somit den Testfällen selbst.

Was macht den modellbasierten Test erfolgreich?

Für eine rationelle und effektive Generie-rung von Testfällen sind folgende Modellie-rungskonventionen und -regeln einzuhalten:

1. Reviews der Fachkonzeptdokumentevor dem Test durchführenDie Qualitätssicherung des Fachkonzepts muss vor der Übergabe an den Test erfolgen.

2. Dokumente aufeinander abstimmen Oberflächendokumente, Plausibilitäten, Anwen-dungsfall-Spezifikationen müssen untereinander konsistent sein.

3. Lesbarkeit für das Fachpersonal hat PrioritätBei der Spezifikation sollen die Sachverhalte für alle verständlich be-schrieben sein, „Pseudo-code“ ist dabei zu ver-meiden.

4. Fachkonzept bzw. Testmodell versionierenDie Arbeitsergebnisse im Fachkonzept wie auch

die Testmodelle müssen versioniert wer-den. Dann ist stets transparent, welcher Stand der Fachkonzeptentwicklung gerade getestet wird, und welche Fachkonzept- änderungen bereits in den Test eingeflos-sen sind.

5. Rege Kommunikation pflegenEs ist wichtig zu definieren, wer wen über was wann zu informieren hat. Unterstützen können hier Change-Management-Tools.

6. Projektglossar anlegenEin Projektglossar als zentrales Nachschla-gewerk beugt Fehlinterpretationen vor.

7. Themenbezogene Unterlagen verwendenDas themenbezogene Zusammenfassen von Unterlagen macht Zusammenhänge ersichtlich und schärft den Blick für Unre-gelmäßigkeiten innerhalb eines Themas.

8. Keine Schleifen modellierenDa die Pfadgenerierung Schleifen nicht sinnvoll auflöst, dürfen in Testdiagram-men keine Schleifen modelliert werden. Im Analysemodell vorhandene Schleifen sind durch die Modellierung eines eige-nen Alternativzweiges im Testdiagramm aufzulösen.

Mehr Infos:www.mid.de/MBT-Erfolgsfaktorenwww.mid.de/MBT-praxisgerecht

Erich Eßler

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Andreas DitzeGeschäftsführer MID

UML-Profil für modellbasierten Test

Ein aufgabenspezifisches Profil zu erstellen, erfordert die präzise Definition eines entsprechenden Metamodells, das die grundsätzlichen Modellierungsspezifika aufgabenspezifisch eingrenzt oder erwei-tert. MID stellt ein solches Profil für die Aufgabe modellbasiertes Testen zur Ver-fügung. Fachtester aus verschiedenen Ver-waltungsbereichen können mit Hilfe dieses Testprofils Testdiagramme erstellen. Hierzu wurde das Profil auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Fachtester zuge-schnitten und auf die wesentlichen Stil- elemente beschränkt: Start-Ende-Knoten, Entscheidungsoperatoren sowie die zwei Aktivitätstypen Testschritt und Ergebnis-prüfung. MID Innovator ist hierfür besonders geeig-net, da er UML2-Profile umfassend unter-stützt und sich seine Benutzeroberfläche flexibel anpassen lässt, sodass nur die für die Fachtester relevanten Modellelemente angezeigt werden.

Gratis-Download unter www.mid.de/testprofil

Gratis-WebcastModel Based Testing mit UML 2

Lernen Sie eine praxisnahe Umsetzung ei-ner modellbasierten Testfallgenerierung auf Basis der Modellierungsplattform Innovator und der imbus TestBench kennen. In nur

wie Sie aus einem UML2-Modell voll-ständige und automatisiert ausführbare Testfälle generieren

wie Fachtester auch ohne vertiefte IT- oder UML/OCL-Kenntnisse mit einem Innovator-UML2-Profil Testmodelle erstellen

wie ein oAW-basierter Generator nach einer definierten Methodik Testfälle inkl. Testdaten für die Zielplattform imbus TestBench erzeugt

wie typische Einsatzarten und Use Cases für diese Toolkette aussehen

Jederzeit als Webstreaming unter www.mid.de/webcast

Wir sind für Sie vor Ort auf dem Software-QS-Tag. Besuchen Sie uns am 6.11.2008 in der Ausstellung.

Workshop-Tipp:Aufbau eines Testmodells auf Basis eines UML-Profils für MBTReferent: Andreas Ditze, Geschäftsführer MIDAusgehend von einem fachlichen Softwaremodell bauen die Teilnehmer auf Basis eines UML-Profils für Model Based Testing ein Testmodell bestehend aus Testsze-narien und Testdaten auf.Dazu wird zunächst der Aufbau des Profils erläutert und ein gemeinsames Ver-ständnis der eingesetzten UML-Diagramme geschaffen. In die verwendeten UML-Notationselemente wird kurz eingeführt. Danach modellieren die Teilnehmer mit Hilfe verschiedener UML-Diagramme die Testdaten und Testszenarien. Dabei wird auch die Einbindung der Testmodellierung in eine ganzheitliche Strategie einer modellbasierten Entwicklung betrachtet. Am Ende werden gemeinsam aus dem Testmodell die Testfälle abgeleitet und die Anbindung an ein Testmanagement-system thematisiert.

Alle Übungen erfolgen auf Papier. Es ist kein Werkzeug-Know-how vorausgesetzt.Grundkenntnisse in UML sollten Sie als Teilnehmer mitbringen.

Der Workshop findet im Rahmen der Workshop-Reihe zum Software-QS-Tag am 7.11.2008von 9:00 bis 17:30 Uhr in Nürnberg statt.

Buchen können Sie den Ganztages-Workshop für EUR 400,00 unter www.imbus.de/qs-day

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Ausgangspunkt,

Konzept und

Pilotprojekt

Der bestehende Testprozess basiert auf dem Standard des International Software Testing Qualifications Board (ISTQB). Das folgende Diagramm zeigt nur die Testpro-zessschritte und ist nur ein Ausschnitt des gesamten Testprozesses.

Die wesentlichen Leistungen des Zielpro-jekts sind funktionale und betriebliche Ab-nahmetests des gesamten System Stack des Kunden vor Inbetriebnahme. Die Test-einheit erhält von den Business Ownern für jedes Release eine Reihe von textbasierten Lösungsdokumenten, die als Testgrundlage dienen.

Das Konzept beinhaltete ein Forschungs-projekt in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München (TUM). Der Projektplan umfasste drei Phasen von jeweils etwa sechsmonatiger Dauer: Modellierung, Integration, sinnvolle Automation.

Das Pilotprojekt sollte folgende Merkmale aufweisen:

1. Technische Komplexität: Eine große Zahl von Anwendungen (ungefähr 100) und Schnittstellen.

2. Komplexe Geschäftsprozesse: Mehrere Anwendungen stehen mitein-ander in Verbindung, um Geschäfts-prozesse durchzuführen (End2End-Tests).

3. Organisatorische Komplexität: Geographisch verteilte Organisation (Deutschland, Indien und Ungarn)

Phase 1: ModellierungIn dieser Phase wurde das Thema der Modellierung im Allgemeinen betrachtet und ein Gesamtkonzept für die Einführung von Modellierungskonzepten in den beste-henden Testprozess erstellt. UML 2.0 wur-de für die Modellierung der Testgrundlage verwendet. Die Geschäftsanforderungen aus den Lösungsdokumenten des Kunden

wurden in UML 2.0 Anwendungsfall- und Aktivitätsdiagrammen erfasst. Das Resultat ist ein Testmodell (entspricht einer Testspe-zifikation), das Informationen über das zu testende System und jeden einzelnen Test-fall enthält. Das Testmodell dient als Grund-lage für die manuelle Testdurchführung.

Offshore-Strategien im Vergleich

Das Konzept musste auch das Thema Off-shoring berücksichtigen. Der textbasierte Ansatz, für den Testfälle ins Englische über-setzt werden, war bekannterweise ineffi-zient, was einer der Hauptgründe dafür war, Modellierung in Betracht zu ziehen.Das Modellieren der Anforderungen in UML war ein notwendiger Schritt, um andere Vorteile für das Testen zu ermögli-chen. Gründe hierfür waren:

aufgrund von Nachfragen bezüglich der Testspezifikationen

als Hauptfehlerquelle -

zites Wissen erschwert das Verständnis von Bedeutung und Inhalt textlicher Testfälle

Lehren aus Phase 1

als erwartet, trotz Schulungen und der Verfügbarkeit von Expertenhilfe. Modellie-rungsrichtlinien sind absolut erforderlich, vor allem bezüglich des notwendigen Abstraktionsniveaus.

(EA) als Modellierungstool erwies sich als zweischneidig. EA ist einfach in der Handhabung, leicht zu erlernen und lässt dem Modellierer komplette Freiheit bei der Erfassung der Anforderungen als Modelle. Diese Freiheit kann Probleme verursachen, selbst wenn Modellierungs-richtlinien vorhanden sind. Denn zum einen muss sich der Modellierer stets an die Vorgaben halten, zum anderen muss es Kontrollmechanismen geben, die sicherstellen, dass er die Richtlinien korrekt anwendet.

Fallstudie Modellierung eines großen TestintegrationsprojektsDiese Fallstudie beschreibt die Vorteile und Lehren aus der Einführung eines modellbasierten Ansatzes in einem der größten Systemintegrationstestprojekte Europas, das Offshore-Elemente beinhaltet und mehr als 400 Mitarbeiter umfasst. Hierzu wurde ein Innovationsprojekt aufgesetzt, um Veränderungen im Zuge der Einführung eines modellbasierten Ansatzes zu regeln und um sicherzustellen, dass praktische und betrieb-liche Faktoren durchgehend im Blickfeld stehen. Die drei Hauptphasen des Innovationsprojekts sind: Die Einführung modellbasierten Testens in einen bestehenden Testprozess, die Durchführung eines Pilotprojekts und schließlich die praktische Realisierung des Ganzen.

Graham Bath · Lilith Al-Jadiri

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Phase 3: Sinnvolle AutomationAls nächste Phase des Innovationsprojekts folgt die Automatisierung. Sobald eine klar definierte DSL zur Verfügung steht, besteht die Möglichkeit automatisch durchführ-bare Testfälle zu erzeugen. Dabei ist es Ziel, Modellierungsstrukturen in einem aus-reichend hohen Abstraktionsgrad zu defi-nieren, um die Vorteile für weitere Projekte und Kunden zur Verfügung zu stellen.

Phase 2: IntegrationWährend Phase 1 wurde klar, dass der Business Owner seine Anforderungen und Systemarchitektur so modellieren muss, dass sie von Entwicklungsabteilungen verwendet werden können. Der Business Owner entschied sich nach einem Evalu-ierungsprozess für das Modellierungstool MID Innovator, das eine integrierte Kom-ponente für modellbasiertes Testen enthält. Innovator sollte nicht nur als “Brücke” zwi-schen dem Kunden und der Testeinheit

fungieren, sondern auch eine sehr viel genauere Definition der Modellierungspro-zesse ermöglichen als im ersten Ansatz mit Enterprise Architect. Mit der Integration von Innovator in den Testprozess entsteht eine nahtlose, modell-basierte Schnittstelle zum Kunden. Die Test-einheit muss nicht mehr die textbasierten Anforderungen des Kunden modellieren und kann allein dadurch große Produkti-vitätssteigerungen erreichen. Dazu kommt die Möglichkeit, aus den Modellen auto-matisch Testfälle zu erzeugen.

Konzept für Phase 2

Die Einführung eines neuen Modellierungs-tools in eine bestehende Testlandschaft erforderte eine Reihe von Integrations-leistungen:

in den Anforderungsspezifikationsprozess: Hierfür wurde eine Domain Specific Language (DSL) eingeführt, damit sich Kunde und Testorganisation auf eine gemeinsame domainspezifische Sprache für das Modellieren einigen konnten. Die Testorganisation nahm an der Entwicklung der DSL teil, um den eigenen Standard-testprozess mit einzubeziehen.

einheit: Hierzu bedarf es einer XML-basierten Schnittstelle zwischen Innovator und dem eigenen Testmanagement-Tool.

Testprozess: Es mussten einige Prozess-schritte verändert werden, inklusive Testplanung und Testspezifikation.

FazitDer modellbasierte Ansatz bietet eine Rei-he von Vorteilen:

prozesses des Kunden in den Testprozess

von den Anforderungen bis zur Testspezifikation

automatisierter Testdurchführungen

Modellierung ist ein wirksames Instrument für erfolgreiches Wissensmanagement. Modelle schlagen die Brücke zwischen Kunde und Testorganisation, insbesonde-re wenn Domain Specific Languages und gemeinsame Modellierungstools zur Anwendung kommen.

Graham BathT-Systems

Lilith Al-JadiriT-Systems

„Die Einführung eines modellbasierten Ansatzes für unsere Testvorhaben erinnert uns an die Jagd nach dem legendären Gold am Ende des Regenbogens. Das Ende des Regenbogens ist ein bewegliches Ziel und nie wirklich erreichbar. Wir sehen noch einen weiten Weg vor uns, und doch haben wir bereits einige Goldstücke auf dem Weg gefunden!“

Lilith Al-Jadiri, T-Systems, Test Factory

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Das Technologieunternehmen ESW in Wedel hat sich für Innovator entschieden. Innovator überzeugte in der Evaluierung durch seine konsequente Unterstützung von SA/RT (Strukturierte Analyse für Echt-zeitsysteme), seine ausgereifte Teamunter-stützung und seine Benutzerfreundlichkeit. Innovator unterstützt das verteilte Arbeiten von Teams durch seine Repository-Techno-logie und macht damit die Kommunikation im Team effizienter.

ESW setzt Innovator zunächst ausschließ-lich zur FPGA-Hardware-Entwicklung ein. Field Programmable Gate Arrays sind pro-grammierbare integrierte Schaltkreise (ICs) der Digitaltechnik, beispielsweise von Mobilfunkbasisstationen. Die Strukturierte Analyse ist bei ESW integraler Bestand-teil der FPGA-Entwicklung. In dem kürzlich begonnenen Projekt unterstützt die ESW die Jena-Optronik, eine Schwestergesell-schaft innerhalb der JENOPTIK-Gruppe. In diesem Projekt werden Infrarotkameras zur Überwachung der Temperaturen in den Ozeanen entwickelt, die von geostatio-nären Satelliten aus operieren.

Gemeinsam mit der oose Innovative Informatik GmbH entwickelt MID eine SysML/UML-basierte Modellierungs-

methodik für eingebettete Systeme. Damit entsteht ein Rahmenwerk aus Entwicklungsprozess, Modellie-

rungstechniken und Tool-Konfigurationen, das Entwicklern von der Anforderungsanalyse über das System

Engineering bis zum Target Code den Weg weist. Das Modellierungswerkzeug Innovator der MID wird

dabei entsprechend der Modellierungsmethodik vorkonfiguriert.

Die neue MID ModellierungsMethodik für Embedded Engineering (M³EE), folgt dem Ansatz der bewährten MID Modellierungs-methodik M³. Der M³-Entwicklungsprozess und dessen Unterstützung durch die zu-gehörigen rollenspezifischen Profile im Modellierungswerkzeug Innovator führen den Entwickler im Projekt. M³EE basiert auf der Modellierung in SysML/UML un-ter Einsatz von Innovator Object und dem Open Source Generatorframework oAW (openArchitectureWare).

MID bringt über 20 Jahre Modellierungser-fahrung in Form der MID ModellierungsMe-thodik M³ ein, von der sich M³EE ableitet.

oose trägt ihre SysML/UML-Expertise und das Vorgehensmodell SYSMOD aus dem SysML-Buch des renommierten Experten Tim Weilkiens bei. Das Ergebnis, M³EE, wird System- und Softwareingenieuren in der Elektronikentwicklung eine Anleitung an die Hand geben, wie SysML und UML für eine zielgerichtete Modellierung ein-gebetteter Systeme einzusetzen sind. Die rollenspezifischen Profile von Innovator bieten dabei den System- und Software-ingenieuren einen sauber strukturierten Rahmen für ihre Modellierungsarbeit.Aus seiner Beratungspraxis kennt Tim Weilkiens die Notwendigkeit einer klaren Zuordnung der vom OMG-Standard an-

gebotenen Diagrammtypen zu den jewei-ligen Entwicklungsschritten. Vor allem ist es wichtig, den jeweiligen Modellierungskon-text, in dem ein Diagramm oder Notations-element der SysML/UML verwendet wird, zu definieren und diesen Notationen eine Methode beiseite zu stellen.

Die künftigen Anwender der neuen Mo-dellierungsmethodik wurden bei der Ent-wicklung der M³EE in Form von Kunden-Workshops eng eingebunden.M³EE wird noch dieses Jahr verfügbar sein. Einer breiten Öffentlichkeit wird sie erstmals am 11.11.2008 auf der MID Insight’08 vorgestellt.

Neue Modellierungs-Methodik für Embedded Engineering

Mit Innovator in den Orbit

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Download-Tipp:MISRA-konforme UML-Modellierung - geht das überhaupt?

Tim Weilkiens, Bereichsleiter „Systems En-gineering“ und Consultant bei der oose Innovative Informatik GmbH, setzt sich auf

-rungssprache „Systems Modeling Langua-ge“ (SysML) und ihrer praktischen Anwen-dung auseinander.Der Autor greift auf langjährige Erfahrung in diesem Bereich zurück, arbeitet aktiv in der OMG an der UML-Spezifikation und ist Co-Autor der SysML-Spezifikation. Neben den Modellierungssprachen SysML und UML, die der Autor anhand von Se-mantik, Notation und schlüssigen Beispie-len erläutert, bringt er dem Leser durch ein überzeugendes Fallbeispiel nahe, wie ein System ganzheitlich analysiert und model-liert wird. Auch den Bereich Spracherwei-terungen (Stereotypen) lässt Tim Weilkiens nicht außen vor. Im Anhang erklären eine

Buchtipp! „Systems Engineering mit SysML/UML“ von Tim Weilkiens

Übersetzungstabelle und ein Glossar die verwendeten Begriffe. Der Praktiker Tim Weilkiens versteht es, anschaulich zu ver-mitteln, nicht zuletzt anhand zahlreicher Abbildungen. Dieses Buch gibt eine ganzheitliche Antwort auf die gestiegene Komplexität der Systeme und die immer kürzeren time-to-market-Zeiten. Unverzicht-bar für alle, die sich mit dem Thema be-schäftigen. Für Sie gelesen von Frank Simmer, Senior Consultant, MIDGewinnen Sie eine von drei handsignierten Ausgaben der druckfrischen 2. Auflage:www.mid.de/buchtipp

Teilnahmeschluss ist der 30.11.2008Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

MID für Sie vor Ort19. - 20. November 2008 · Automot ive 2008 Tagung in Stut tgar t8. -10. Dezember 2008 · Embedded Sof tware Engineering Kongress in Sindel f ingen3. - 5. März 2009 · Embedded World 2009 in Nürnberg

Für Embedded-Applikationen auf Micro-controllern ist C meist noch die Program-miersprache der Wahl. MID nutzt für die C-Codegenerierung das Open Source Generatorframework oAW (openArchi-tectureWare), das sich durch eine weite Verbreitung und einfache Anpassbarkeit der Generierungs-Templates auszeichnet.

UML-2.1-Modellen von Innovator Object kompakter und effizienter C-Code gene-riert werden kann.Darüber hinaus geht der Webcast auf viele Fragen ein, die das Zusammenspiel von Modellierungstool und IDE betreffen:

Was bei der Modellierung zu beachten ist, um den Regeln des Standards der Motor Industry Software Reliability Association (MISRA) zu genügen, erläuterte MID Geschäftsführer Andreas Ditze in seinem Vortrag auf dem MISRA DAY 2008 am 15.10.2008 in Stuttgart. Gleichzeitig zeigte er auf, wie durch eine konsequente modellbasierte Vorgehensweise mit einer entsprechenden Code-Generierung viele MISRA-Regeln für die verschiedenen Implementierungssprachen (z.B. MISRA-C/C++) bereits im Vorfeld erfüllt werden können.

Vortragsfolien zum Gratis-Download unter: www.mid.de/misra

Welche UML 2-Modellelemente ver-wende ich für die C-Codegenerierung?

Wie arbeiten Modellierungstool und IDE zusammen?

Wie kann ich bei der Codegenerie-rung auf Frameworks und eine Laufzeitumgebung verzichten?

Wie kann ich durch Änderung von oAW-Templates den generierten Code anpassen?

Freitag, 14. November 2008 von 11:00 – 11:30 Uhr Anmelden unter: www.mid.de/WebcastUML4C

Gratis-Webcast UML für C: C-Code für Small Embedded Targets aus UML2-Modellen generieren

Referent: Andreas DitzeGeschäftsführer MID

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Die Systems Modeling Language, SysML, erweitert die UML2 um Modellierungselemente für das System Engineering. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Systeme letztendlich in Hardware, Elektronik, Mechanik oder Software realisiert werden. Genau wie die UML selbst wurde SysML bei der Object Management Group (OMG) standardisiert. Dabei kamen nicht nur neue Sprachkonstrukte wie An-forderungsdiagramme hinzu. Extrem software-spezifische Bestand-teile der UML wurden ganz weggelassen, einige andere erweitert und angepasst. Die vielleicht offensichtlichste Änderung ist, dass SysML von dem «Block» (Systembaustein) als zentralem Element spricht, während bei der UML, die ihre Wurzeln in der objektorientierten Analyse und Design hat, die Klasse im Mittelpunkt steht. SysML definiert Blockde-finitionsdiagramme (block definition diagram), um die Struktur und Spezifikation von Systemen zu beschreiben. Die interne Struktur von Systemen kann im Stil von UML2 unter Zuhilfenahme von Rollen, Ports und Konnektoren in internen Blockdiagrammen (internal block diagram) modelliert werden.

Darüber hinaus definiert die SysML eine Vielzahl von Erweiterungen und Stereotypen für die bekannten UML2-Diagramme, um sie besser für das Systems Engineering einsetzen zu können. Version 1.1 der SysML wird in Kürze verabschiedet.

Weitere Informationen zur SysML finden Sie unter: www.omgsysml.org

Die Ivar Jacobson International GmbH ist als Partner auf der MID Insightʼ08 vertreten. An einem gemeinsamen Demopoint stellen wir vor, wie der Essential Unified Prozess (EssUP) und die MID ModellierungsMethodik M3 erfolgreich zusammenspielen.

Der Essential Unified Prozess (EssUP) ist der erste einer neuen Generation von Vorgehensweisen im Software-lebenszyklus. Es handelt sich dabei um eine Auswahl von vordefinierten Practices, die einfach auf individuelle Anforderungen der Kunden zugeschnitten werden können. EssUP ist das Ergebnis von mehr als 15 Jahren Erfahrung bei der Nutzung, Unterstützung, Entwicklung, Verteilung und Anpassung des Rational Unified Process (RUP). Dabei liegt ein besonderer Fokus auf den Best Practices, also den Methoden, die einfach zu benutzen sind, sehr flexibel eingesetzt werden können und die sich über die Jahre hinweg bewährt haben. Hierbei werden auch bewährte Practices des Kunden aufgegriffen und in einen neuen „way of working“ integriert.

Kontakt: Tel.: +49 89 45 12 53 21 [email protected] · www.ivarjacobson.de

Was ist SysML™?

VORDENKER FÜR DIE SOFTWAREINDUSTRIE - die Kompetenz von Ivar Jacobson International

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GmbH · Sylvia Leipold · Eibacher Hauptstraße 141 · 90451 · Nürnberg · Tel.: +49 (0)911 968 36 - 0 · [email protected]

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Talentegesucht!

Für unsere Standorte Nürnberg, München, Stuttgart und Köln suchen wir engagierte und kreative Köpfe für die folgenden Positionen: Consultant (m/w) für modellgetriebene Softwareentwicklung Consultant (m/w) für Geschäftsprozessmodellierung/Geschäftsprozessmanagement Consultant (m/w) für Business Intelligence/Data Warehouse IT-Trainer (m/w) für modellgetriebene Softwareentwicklung

In unserem Consulting Bereich haben wir ein Karrieremodell etabliert, in dem Sie systematischanspruchsvollere Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen. Sowohl erfahrene Berater (m/w) als auch Absolventen (m/w) der Studiengänge Informatik bzw. Wirtschaftsinformatik möchten wir gerne kennen lernen. Wir freuen uns auf Sie!

Zusätzlich haben wir folgende Stellen zu besetzen: Technical Consultant (m/w) mit Erfahrung im Java-/XML-Umfeld am Standort Nürnberg Software Engineer (m/w) mit Erfahrung mit Java und/oder C#, WPF, .NET am Standort Nürnberg Key Account Manager (m/w)

Detaillierte Informationen finden Sie unter www.mid.de/jobs

www.mid.de

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Info und anmelden: www.mid.de/insight

MID Insight ̀08the power of modelingHerzlich willkommen zur sechsten MID Insight‘08 am 11.11.2008 im Mövenpick Airport Konferenz Center in Nürnberg

Partner Patternbasierte Anforderungsspezifikation

Dr. Mariele Hagen, PRO DV Software AG

Ein Beispiel zum Einsatz der SysML mit Innovator basierend auf der MID ModellierungsMethodik M³ für Embedded Engineering Jürgen Hartung, Kölsch & Altmann GmbH

How to Manage Changes, Configurations and Versions in the Enterprise Colin Hood, Hood GmbH

SOA Governance: Ordnung im Chaos? Stefan Tilkov, innoQ Deutschland GmbH

SysML für eingebettete Systeme Tim Weilkiens, oose Innovative Informatik GmbH

Erleben Sie den „Vater der Use Cases“ live! Der weltberühmte Softwareentwicklungsspezialist Ivar Jacobson legte mit der Erfindung der Anwendungsfälle und Sequenzdiagramme wesentliche Grund-steine der Unified Modeling Language (UML), die er zusammen mit Grady Booch und James Rumbaugh entwickelte.Keynote: Be Smart!

Weitere Keynotes E-Government wird erwachsen · Prof. Dr. Manfred Mayer, Bayerische Staatskanzlei Modellierung im Zeitalter von SOA und BPM · Ivo Totev, Software AG

Kundenpraxis The Benefits of Modeling in a Large Scale

Test Integration Project: A Case Study Graham Bath, T-Systems

ITIL2010 – Praxisbericht zur Prozesseinführung im IT-Systemhaus der BA Eugen Bayerlein, Bundesagentur für Arbeit

M³ im Praxiseinsatz – Die Pflichtenheftphase im Projekt CVSP der Daimler AG Mayk Brohsey, Daimler AG

UML-Einführung in der Deutschen Telekom AG – ein Erfahrungsbericht Jörg Hammer, Deutsche Telekom AG

IVAR JACOBSON

MID Quo Vadis, MID und Innovator? · Jochen Seemann, MID GmbH MID ModellierungsMethodik für SOA als Brücke zwischen Business und IT · Klaus Weber, MID GmbH Sneak Preview: MID ModellierungsMethodik für Embedded Engineering (M³EE) · Norbert Gesell, MID GmbH