Free-Magazin 36
-
Upload
terra-oceanis-verlag -
Category
Documents
-
view
254 -
download
14
description
Transcript of Free-Magazin 36
06 inhalt
08 editorial
12 news
16 advertisement
18 event / snow show
20 event / kiteloop contest
22 gewinnspiel
24 travel / indonesien
30 travel / marokko
36 travel / bali
42 travel / bonaire
50 event / ion photo award
68 event / ion man 2008
74 event / poseidon inferno ll
76 gerd schrader
79 shopempfehlungen
82 impressum
Fahrerin Jennifer FLANIGAN © Foto Tim McKenna Covershot Laird Hamilton © Foto Tim McKenna
D er Tag, an dem ich mit dem Druck des nahenden Redaktions-
schlusses im Nacken dieses Editorial schreibe, ist einer jener
bitterkalten im Januar, die einen beim Anblick des quasi schockgefros-
teten Fensters dazu bringen, den Gedanken einer Krankmeldung in
Betracht zu ziehen. Nachdem allerdings fünf Minuten später die Son-
ne durch mein Fenster blitzt und mein Freund mich durch seinen recht
großfl ächigen Schlafstil an die kalte Zimmerwand presst, beschlie-
ße ich nun doch, aufzustehen und mich bei der Arbeit einzufi nden.
Als ich nach einiger Zeit vor meinem alten VW-Bus stehe und circa
254 Versuche benötige, um das Türschloss zu bändigen, fällt mir auf,
dass ich noch nicht einmal im Besitz eines Eiskratzers bin. Ach, wer
braucht den Scheiß schon, die Scheibe ist sowieso von innen gefro-
ren und ich hab momentan keine Lust darauf, weiße Flocken durchs
Auto schwirren zu sehen. Eine 15 x 15 Zentimeter große Fläche, frei-
gekratzt mit einem Teil meiner Parkscheibe, muss reichen und die Lüf-
tung funktioniert ja auch noch, zumindest ab und zu. Nachdem ich
dann acht Minuten später schweißgebadet, weil fast von einem LKW
von der Straße gefegt, vor dem Verlag parke, hat das Eis innerhalb
meines Autos noch nicht mal angefangen zu tauen – weshalb ich mir
fest vornehme, auf der Heimfahrt einen Eiskratzer de luxe (am besten
mit integriertem Handwärmer) und eine Familien-Jahrespackung Tür-
schlossenteiser zu besorgen.
Ja, man merkt, es ist nun Winter und deshalb möchten wir in dieser
Ausgabe des Free-Magazins noch einmal den Sommer in unsere be-
reits staubige Erinnerung zurückrufen. In Berichten über die USA bis
hin nach Bali fi ndest du hier kleine Träumereien für die kalten Tage.
Unterhaltsames wird dir beim ION Photo Award geboten, der dieses
Jahr erstmals in Kiel ausgetragen wurde, und dem ION Man, der am
Gardasee stattfand. Um die Jahreszeit jedoch nicht ganz zu ignorie-
ren, kannst du in unserem nachweihnachtlichen Gewinnspiel traum-
hafte Preise absahnen.
Viel Spaß bei dieser Ausgabe des Free-Magazins …
Mit dem Camaro Seamless hat Camaro den ersten Surf-
anzug ohne Nähte geschaffen. Mit einer völlig neuen
Methode werden die einzelnen Teile des Anzugs nicht
durch Nadel und Faden zusammengenäht, sondern mit
speziellen Schweißgeräten verbunden, was die Elasti-
zität erhöht und einen besseren Komfort beim Einstei-
gen bietet. Eine weitere Neuheit ist die geruchsneu-
tralisierende, feuchtigkeitsregulierende und wärmende
„Bamboo“-Innenbeschichtung. Diese Bambusnaturfasern
bieten einen unvergleichlichen Tragekomfort und lassen
die Haut besonders bei Allergikern und Neurodermitis
entspannt bleiben. www.camaro.at
Komperdell bringt ihre bisher sicherste und mehrfach ausgezeichnete Protektorweste auf
den Wassersportmarkt. Die Weste liegt eng und rutschfest an und garantiert höchsten
Schutz für Rücken, Nacken und Steißbein. Bei dem Fall eines Aufpralls verhärtet sich die
sonst fl exible Weste und leitet die Energie auf die gesamte Fläche des Protektors wei-
ter. Somit kommt es nicht nur punktuell zu harten Stößen, sondern die Krafteinwirkung
verteilt sich. Die Komperdellweste ist universell auf dem Wasser, auf der Piste oder im
Skatepark einsetzbar. www.komperdell.com
Das 2009 Global Wave von Naish fühlt sich in allen Bedingungen zu Hause und eignet
sich hervorragend für die Nord- und Ostsee. Der universelle Shape ermöglicht leichtes
und frühes Angleiten und hat genügend Speed auch für Flachwasserspots. Mit dem neu-
en 70-Liter-Board wurde die 2009er-Palette erweitert, Kontrolle und leichtes Handling
hatten bei diesem Shape oberste Priorität. Ein schnelles Waveboard für starke Winde mit
überlegener Performance sowohl bei stürmischen Bedingungen als auch bei Jumps. Die
komplette Naish-Palette für 2009 kann im Naish-Testcenter Pelzerhaken getestet werden.
www.powertrading.de
Pünktlich zu Saisonbeginn des Wassersportjahres präsentiert
der Berliner Mari-Team-Verlag seine komplett überarbeitete
und aktualisierte Aufl age des „Bordbuch Berlin“. Wer Berlin
oder Brandenburg auf dem Seeweg erkunden möchte, ist
mit der Neuaufl age bestens bedient. Das Bordbuch Berlin
gilt als Standardwerk zu allen Fragen des Wassertourismus
und enthält viele Anregungen, Tipps und Ansprechpartner
von Verbänden, Behörden, Vereinen und Firmen. Ab dem
1. März 2009 ist das 144-seitige Bordbuch Berlin für 12,95
Euro im allgemeinen Buch- und Zeitschriftenhandel so-
wie direkt beim Mari-Team-Verlag (Tel.: +49 30 64167798,
E-Mail: [email protected]) erhältlich.
Das Rambler ist das ultimative Trapez für alle Freizeit-
windsurfer und Racer. Das Trapez hat eine mittlere bis
niedrige Hakenposition und eine erhöhte Rückenlehne.
Der „Stick Flex Slalom“-Gürtel sorgt für einen sicheren
und festen Halt. Weitere Features: neue MPL-Hakenfüh-
rung für einen besseren und festeren Sitz sowie für eine
bessere Hakenposition, 3D-Rückenkissen, Neopren-Soft-
kanten und Beingurte, in die sich schnell und einfach
einsteigen lässt. Ein sehr gutes Trapez für alle, die gern
länger auf dem Wasser sind, ohne lästige Einstellungen
immer zu erneuern. www.prolimit.com
Als Nomaden werden Menschen oder Gesellschaften
bezeichnet, welche ein nicht sesshaftes Lebenskonzept
wählen. Somit ein äußerst treffender Name für eine Uhr,
welche jeden Outdoor-Enthusiasten ansprechen dürfte.
Neben den standardmäßigen Features einer Digitaluhr
schafft es „The Nomad“, Barometer, Höhenmesser und
Kompass zu vereinen. Für 160 Euro hast du die Wahl
zwischen dem schwarzen, dem weißen oder dem gel-
ben Design, mit denen du dich sowohl auf dem Wasser
als auch in der Diskothek blicken lassen kannst.
www.freestyleusa.com
Für die ganz harten Surfer bringt die Marke Tekkno Trading pünktlich zur Wintersaison die
neue Spätherbst-, Winter- und Frühjahrs-Wetsuitkollektion „TIKI“ unters Volk. Besonders
sticht der Anzug „Prodigy“ hervor. Der bequeme, superwarme und halbtrockene Anzug
kommt in 6/5/2 und als besonderes Feature ist er mit Heizpads ausgestattet, um die wichti-
gen Körperbereiche zu wärmen. Der Preis liegt bei 259 Euro.
www.tikisurf.co.uk
Die Ski & Boarderweek, das größte einwöchige Snow-
boardevent Europas, war der Treffpunkt für alle Schnee-
hungrigen! 5000 internationale Freeskier und Boarder
machten sich in der Woche vor Weihnachten auf den
Weg nach Frankreich, um eine Woche Sonne, Pisten
und Parks, Musik, Partys und fette Wettkämpfe hautnah
zu erleben! Val Thorens ist mit 2300 Metern die höchst
gelegene Skistation Europas. Sie ist Teil der Trois Val-
lées, dem größten zusammenhängenden Skigebiet der
Welt, welches bis auf eine Höhe von 3200 Meter reicht
und damit absolute Schneesicherheit garantiert!
www.ski-boarderweek.de
Endlich gibt es wieder gute Lektüre für alle Wasser-
sportfans. Die Surfl egende Jürgen Höhnscheid berichtet
in seinem Buch „Mein Arbeitgeber ist der Wind“ über
seine Erfahrungen und Erlebnisse der vergangenen 50
Jahre und hat mit mehr als 500 Bildern eine sensatio-
nelle Zeitreise durch die Funsportgeschichte auf Papier
gebracht. Erschienen ist das Buch bei uns im Terra Oce-
anis Verlag und kann direkt (+49 431 9969977/info@
terraoceanisverlag.de) oder über den Surfhandel für
26,90 Euro bestellt werden.
Am 28. Dezember startete die Longboard Surf´n Style Week der Surfschule Rapa Nui.
Jeden Tag wurden die schönsten Longboardspot der Insel angefahren, um dir die besten
Oldstyle-Moves beizubringen. Allen Teilnehmern standen Top-Longboards der Marken
Donald Takayama, Kalama, Nat Young, Robert August und Woodies zur Verfügung. Die-
ses Camp richtete sich an alle Surfer, die ihre ersten Erfahrungen in den grünen Wellen
schon gesammelt haben und nun ihr Können verbessern wollten.
www.rapanui-surfschool.com/news-wellenreitschule
Wer über Ostern noch nichts vorhat, der kann vom 4. bis zum 25. April 2009 mit Wind-
surfi ng Silbersee in den Urlaub fahren. Testveranstaltungen und Stand Up Paddling stehen
unter anderem auf dem Programm, wie auch Tennis, Volleyball, Reiten und vieles mehr.
Ausgebildete Surfl ehrer erleichtern allen Anfängern das Surfen und geben den angehenden
Profi s noch jede Menge Tipps zum Wasserstart, Powerhalse oder auch verschiedenen Tricks.
Weitere Informationen über Daten und Preise erhältst du unter www.surfontour.de.
D ie liebenswerten LocoRoco kehren in LocoRoco 2 von Sony Computer Entertainment
Deutschland auf PlayStation Portable (PSP) zurück. In einer melodischen Mission ver-
suchen sie, ihre Welt vor der Zerstörung durch schlechte Musik zu retten. Die LocoRoco
leben auf ihrem weit entfernten Planeten in friedlicher Harmonie in den Tag hinein, als sie
plötzlich von den bösen Moya überfallen werden, deren grauenhaftes Lied jedem und allem
das Leben aussaugt. Wieder einmal müssen die LocoRoco ihren Planeten retten und auch
diesmal machen sie dabei wunderschöne Musik.
Mit den einfach zu bedienenden Tasten des PSP-Systems muss der Planet der LocoRoco
hin- und herbewegt werden, damit die kleinen wabbeligen Wesen Musiknoten und Instru-
mente aufsammeln können, während sie übers Land und erstmals auch unter Wasser hüp-
fen. Je mehr Musik gesammelt wird, desto schöner trällern die LocoRoco ihre Melodien,
die die Natur ihres Planeten vor der Zerstörung durch die schauderhafte Musik der Moya
bewahrt. Erlebe, wie die Gesänge der LocoRoco lauter und fröhlicher werden. Mit jeder
eingesammelten Musiknote stimmt ein zusätzlicher Sänger ein, mit jedem neuen Instrument
entsteht eine andere Rhythmusvariation. Und je mehr neue Elemente eingesammelt werden,
desto größer und voller wird das Musikstück der LocoRoco und es entsteht das Gefühl, ein
persönliches LocoRoco-Musical zu komponieren!
Den Spieler erwarten 25 dynamische neue Umgebungen, sechs neue Minispiele und zahl-
reiche versteckte Herausforderungen, einschließlich eines Kampfes im Ad-hoc-Modus für
vier Spieler. Die LocoRoco haben dabei eine Menge neuer Tricks auf Lager, wie Grashalm-
Springen, in Muscheln klettern, tauchen und natürlich singen! Außerdem treffen sie auf eine
ganze Riege geheimnisvoller Charaktere, die sie vor die Wahl stellen: Freund oder Feind?
Wenn du Interesse hast, einen lustigen Kite mit LocoRoco-Branding zu gewinnen, um genauso
schön und cool über das Wasser zu hüpfen, dann schreib eine Mail an [email protected]
und beantworte folgende Frage: Wer ist „Tingalo“ und wie hilft er dir in dem Spiel?
www.locoroco.com
SINGEN,
Gewinne einenGewinne einen
Suzuki Grand VitaraSuzuki Grand Vitaradank derdank der Warsteiner Warsteiner
snow-show.tv-snow-show.tv-Aktion!Aktion!
Wer sich in den kalten Wintertagen mal was richtig Gutes tun
möchte, der sollte in die österreichische Ski- und Lifestyle-
Metropole Ischgl fahren, um sich bei der Warsteiner Snow
Show so richtig auszutoben. Vom 29. November bis zum
13. April steht hier der absolut coole Funpark, der mit
steilen Rampen und schmalen Obstacles eine absolute
Herausforderung aller Schneehasen darstellt. Täglich von 9
bis 16 Uhr gibt es die Möglichkeit, den 20.000 Quadratmeter
großen Funpark abzufahren, auf Rails zu sliden oder sich
einfach nur auf die Après-Ski-Party vorzubereiten. Wer
Ischgl kennt, der weiß, dass es kaum einen besseren Ort
gibt, um Lifestyle und Sport miteinander zu kombinieren.
Um nach den körperlichen Einsätzen auf Pisten oder
Tanzfl ächen der Langeweile vorzubeugen, haben sich
Warsteiner und ProSieben etwas ganz Besonderes einfallen
lassen. Schlaue Köpfe mit viel Fantasie sind gefragt, denn
die beiden Premium-Brands suchen den kreativsten Winter-
Videoclip des Jahres!
Der Hauptgewinn ist ein Suzuki Grand Vitara im Wert von
31.000 Euro! Dieses coole Gefährt wird im Finale am 13.
April in Ischgl von einer prominenten Jury vergeben. Regeln
gibt es nicht viele, außer dass der Clip nicht länger als 60
Sekunden sein darf und etwas mit Winter zu tun haben
soll. Der Ort und die Motive bleiben also den einzelnen
Regisseuren selbst überlassen. Aufgenommen werden
sollen die Clips entweder mit den vor Ort leihbaren HD-
Camcorder oder einfach mit einem eigenen Handy. Ist der
Dreh erst mal im Kasten, kann er auf der Homepage der
Warsteiner Snow Show (www.snow-show.tv) selbstständig
hochgeladen werden.
Aber nun kommt das Beste: Nicht nur Ski- oder Snowboarder
dürfen an diesem Wettbewerb teilnehmen! Auch Wellenreiter,
Windsurfer oder Kitesurfer können beim großen Videoaward
ein Wörtchen mitreden, sofern sich die Filme mit einem
Winterthema beschäftigen! Parallel zur ersten Votingphase,
die bereits im Gange ist, ist schon die zweite Runde des
Videowettbewerbs eingeläutet. Bis zum 1. Februar 2009
kannst du deinen eigenen 60-Sekunden-Winter-Videoclip
auf die oben genannte Homepage hochladen und selbst zu
den Gewinnern zählen. Die Online-User haben dann die
Möglichkeit, in vier Votingphasen die besten Videos nach
Ischgl zu bringen, wo am 13. April 2009 die Endausscheidung
bei dem abschließenden Videoaward stattfi ndet.
Wer genau in der prominenten Jury sitzt, wird an dieser
Stelle noch nicht verraten, aber sie ist verantwortlich dafür,
wer den begehrten Hauptgewinn mit nach Hause nehmen
darf. Eventuell bist es ja du, der mit dem Suzuki Grand Vitara
nach Hause düst oder ein tolles Wochenende inklusive
Übernachtung, Top of the Mountain Easter Concert und VIP-
Zugang in Ischgl gewinnt! Also ran an die Kamera!
© Fotos hoch-zwei.net
DER KITELOOPCONTEST – EIN WETTKAMPF DER ANDEREN ART
Den KLC gibt es jetzt seit vier Jahren und er ist bisher, dank der vielen Fahrer, stetig ge-
wachsen. In diesem Contest geht es nicht darum, in einem Heat, der vielleicht acht Minu-
ten lang ist, sein Können abzuspulen und darauf zu hoffen, dass einen die Judges besser
bewerten als den zweiten Wettstreiter. Es geht nicht darum, ein K.-o.-System möglichst er-
folgreich zu bestehen und um ein Weiterkommen in die nächste Runde zu bangen. Denn
was wäre schlimmer, als bei guten Bedingungen nicht mehr aufs Wasser zu dürfen? Und
am wenigsten geht es darum, sich sowohl auf dem Wasser als auch auf der abendlichen
Eventparty für die nachfolgenden Tage zu schonen.
Der Kiteloopcontest zielt in erster Linie auf Spaß hin, was nicht zwangsweise heißt, dass
das Niveau geringer ausfällt. Ganz im Gegenteil: Die Fahrer haben das gesamte Wochen-
ende Zeit, sich und ihre besten Tricks zu präsentieren. Somit gleicht das Ganze eher einer
Supersession mit Kollegen und Freunden ohne zu hohen Leistungsdruck. Man bekommt
das Gefühl, sich gegenseitig mit seinen Kollegen hochzupushen, und genau dieses Gefühl
ist es doch, das wir am meisten nach einer guten Session auf dem Wasser lieben. Die Zufrie-
denheit, zu wissen, dass man alles gegeben hat und sich völlig verausgabt hat. (Dann kann
man sich am Abend wohlwollend in den Sessel lehnen.) Somit lockte der Kiteloopcontest
nicht nur nationale Größen wie Stefan Permin, Mathias Larsen, Tim Kummerfeld oder Rick
Jensen, sondern es kamen auch internationale Fahrer wie das Kite-Urgestein Franz Olry
nach Deutschland, um beim KLC zu starten.
Der Event wurde großzügig von vielen tatkräftigen Sponsoren unterstützt. Somit gab es das
neueste Kite-Material von Slingshot, Airush, Twintail und Famous Frank zu testen. Die Jungs
von Shisha stellten ihre Sitzsäcke und die Eventklamotten. Für die Hungrigen wurden tags-
über süße italienische Spezialitäten am Strand verteilt und abends lud das Vapiano in Kiel zu
einem Ridersdinner für alle Fahrer ein. Red Bull kümmerte sich sowohl um Musik als auch um
die koffeinhaltigen Getränke. Für die obligatorische Party am Abend sorgte das Free-Magazin.
Am Ende blieb den KLC-Teilnehmern lediglich die Anspannung, endlich zu erfahren, wer
sich im Sinne der Fahrer einen der sechs Titel verdient hatte. Das waren im Jahre 2008:
Most Powerful Kiteloop Franz Olry; Highest Kiteloop Lasse Schneppenheim; Most Techni-
cal Kiteloop Rick Jensen; Best Girl Overall Nicole Schönekäß; Best Wipeout Tim Kummer-
fl ed und Pascal Rutsch konnte sich den diesjährigen Titel des Most Impressive Rookie sichern.
das
ist
den
man
nich
Jens
nach
Der
neue
von
über
einem
die k
Am E
sich i
Most
cal K
fl ed un
Text Ruben Griesbach © Fotos Tim Walser
Fahrer Matze Larsen
Fahrer Tim Kummerfeld
Fahrer Franz Orly
GewinnerTim Kummerfeld, Rick Jensen, Lasse Schleppenheim
Fahrer Rick Jensen
Fahrer Lasse Schleppenheim
GewinnerTim Kummerfeld, Rick Jensen, Lasse SchleppenheimFahrer Holger Götz
Fahrer Crowd
Fahrer Franz Orly
SO, WEIHNACHTEN IST VORBEI, UND WIE ICH DEN
GROSSTEIL DER LESER KENNE, WURDET IHR REICH
BESCHENKT. DOCH DAS, WAS MAN BEKOMMT, IST
JA BEKANNTLICH NICHT IMMER DAS, WAS MAN
SICH GEWÜNSCHT HAT. AUS DIESEM GRUND
HABEN WIR UNS FOLGENDES NACHWEIHNACHT-
LICHES „JULKLAPP-GEWINNSPIEL“ AUSGEDACHT,
UM DIR NOCH EIN PAAR KLEINE LECKERLIES ZU BE-
SCHEREN: ICH STELLE DIR EINE FRAGE ODER AUF-
GABE UND DU BEKOMMST IM GEGENZUG TOLLE
PREISE VON MIR ALS GABE UNTER DEN BEREITS
AUSGETROCKNETEN TANNENBAUM GELEGT, DEN
DU WAHRSCHEINLICH AUS BEQUEMLICHKEIT IN
DEN NÄCHSTEN TAGEN ALS FEUERHOLZ VER-
BALLERN WIRST. SCHREIB EINFACH EINE MAIL AN:
[email protected] UND GIB DEINE ADRESSE,
DEN PREIS UND DIE ANTWORT AN.
Wer liebt es nicht neue Shirts zu haben? Für dich haben
wir eins von zwei coolen Shirts von Nine-Plus und ein Shirt
von Austin-Surfboards, wenn du mir folgende Frage be-
antworten kannst: Wer ist denn eigentlich dieser „Austin“?
www.waxheaddistribution.com
EA-Sports hat das wohl bekannteste Brettspiel – „Monopoly“ –
auf alle Konsolen gebracht. Das Videospiel Monopoly World
überträgt das klassische Brettspiel in die digitale Welt, erweitert
es um moderne Funktionen und Neuerungen und bleibt dabei
der 70-jährigen Tradition der ursprünglichen Marke treu. Wenn
du eines von drei „Monopoly World“-Spielen auf entweder
Playstation2, Playstation3 oder der Xbox 360 gewinnen willst,
dann schreib mir schnell, welches die teuerste Straße beim
klassischen Monopoly ist.
www.electronic-arts.de
Northcore hat nicht nur sensationelle Boards, sondern auch Ac-
cessoires, die euch ungemein weiterhelfen. Die USB-Armbän-
der mit 512 MB Speicherplatz können coole Xtreme-Sportler
ganz locker um das Handgelenk tragen, um Musik oder Fotos
den besten Kumpels zu zeigen. Wenn du eines von fünf Da-
tenträgern haben möchtest, schick mir ein „Weihnachtsfoto“.
Die Jungs von Holmstroem haben seit einigen Wochen end-
lich neue Shirts fertig und wie gewohnt guten Stoff an den
Start gebracht. Um eins von den frischen Shirts zu gewinnen,
musst du einfach folgende Frage beantworten. Was hat Kalle
dir zu den Vorfahrtsregeln zu sagen? Kalle fi ndest du auf der
Internetseite www.holmstroem.de.
Wie schon in der News erwähnt, haben wir auch eine der
coolsten Uhren – und zwar „The Nomad“ von Freestyle-World
– zu verlosen. Es ist egal, ob du am Strand oder in der Wüs-
te stehst, die Uhr funktioniert immer sicher und zuverlässig.
Damit du beziehungsweise der Weihnachtsmann nie wieder zu
spät kommt, schreib mir schnell eine Antwort zu folgender Fra-
ge: In wie vielen Farben gibt es diese Uhr?
www.freestyleworld.com
Die Drei! Windsurfi ng Journal, Kitelife oder Free-Magazin, wel-
ches der Magazine soll unter dem ausgetrockneten Tannen-
baum liegen? Wir verlosen insgesamt zehnmal ein Jahresabo für
ein Magazin deiner Wahl. Bestimmt kennst du aus der Grund-
schule noch die gute alte Tradition des Gedichtevortragens…
Wenn du nie wieder eine Ausgabe verpassen möchtest, schick
mir eine Mail mit einem selbst gereimten Weihnachtsgedicht.
www.free-magazin.de, www.windsurfi ng-journal.de,
www.kitelife.de
1
23
5
6
4
HEUTZUTAGE GIBT ES KAUM EIN REISEZIEL, ÜBER DAS NICHT BEREITS MINDES-
TENS ZWÖLFMAL IN MAGAZINEN ODER TV-SHOWS BERICHTET WURDE. DIE
WASSERSPORTWELT JEDOCH FINDET IMMER WIEDER NEUE WEGE, OFT BESUCH-
TE REISEZIELE ZU EINEM ERNEUTEN ABENTEUER ZU MACHEN.
Ich hatte dieses Jahr das Glück, Robby Naish und Michi Schweiger sowie den Naish Kite
Team Rider Reo Stevens bei einer Mission treffen zu dürfen. Um herauszufi nden, wie viele
Sportarten man an einem Tag im schönen Lakey Peak auf der Insel Sumbawa ausführen kann,
machten wir uns zu viert auf die abenteuerliche Reise nach Indonesien. Bereits die Fahrt vom
Flughafen zum Dorf, falls man es überhaupt so nennen kann, war der reine Nervenkitzel. Die
Hupe des Holzgespannes, das als Taxi diente, wurde die Hälfte der zweistündigen Fahrt über
allein dazu genutzt, den unseren Wagen ziehenden Ziegenbock zu animieren oder Hunde
und Hühner zu verscheuchen, die ihr Glück beim Ausweichen desselbigen versuchten.
Nach der abenteuerlichsten Fahrt meines Lebens kamen wir endlich an unserem Hotel an.
Das Amin Gati gilt als das beste Hotel in Lakey Peak. Für 35 Dollar bekamen wir hier eine
Nacht im Doppelzimmer inklusive Frühstück mit Kaffee, Toast, Früchten und einem Smoothie.
Das morgendliche Omelett erhielt man für einen Aufschlag von einem Dollar. Die Zimmer wa-
ren sauber und mit Moskitonetzen, TV und Klimaanlage ausgestattet. Der Hotelpool bot zu-
sätzlich ausreichend Abkühlung, war jedoch bei all dem Wasser außerhalb der Behausungen
nur eine minimale Ablenkung für die Gäste. Das hoteleigene Restaurant war das beste der
Umgebung, es überzeugte nicht nur durch ausgezeichnetes und günstiges Essen, sondern
auch durch abgespielte Surf- und Kitefi lme. Doch der eigentliche Grund unserer Reise war
nicht das gute Essen, wir waren hier, um Wellen und Wetter zu genießen und die neuen
Stand Up Paddle Boards von Naish zu testen.
Der größte Break hier im Umkreis war der berühmte Lakey Peak, vor einer Riffplatte mit der
Größe eines Fußballplatzes und einem zweistöckigen Holzturm in der Nähe, der einen per-
fekten Platz zum Fotografi eren und Beobachten bot. Dieser Platz fesselt Pros und Anfänger
gleichermaßen, vor allem wegen der fast perfekten Barrels, die in beide Richtungen laufen.
Am Morgen des ersten Tages machten wir uns bereits zu früher Stunde auf den Weg.
Am Strand angekommen, sprinteten Robby und Michi sofort ins kühle Nass, um die per-
fekte Welle für ihre Stand Up Paddle Boards zu suchen. Ich selbst charterte ein klas-
sisches Indo-Style-Boot, um zum Line-up zu gelangen und einige Fotos zu schießen.
Text & © Fotos Erik Aeder, Übersetzung Julia Übelhör
Der Kapitän, der sich bereit erklärte, mich mit seinem Boot
durch den engen Channel zu führen, wurde von seinem Bru-
der unterstützt, der ihm permanent Richtungsanweisungen
gab. Beide gaben als anscheinend eingespieltes Team eine
kompetente Bootsmannschaft ab … Plötzlich wies jedoch
der Bruder auf ein Korallenriff hin, das sich direkt vor uns
befand. Der Kapitän steuerte direkt darauf zu und machte
keine Anstalten, zu wenden. Nach erneutem, diesmal münd-
lichem Hinweis fi ngen beide an, angeregt miteinander über
die missverständlichen Handzeichen zu streiten, weshalb wir
immer bedrohlicher auf das Riff zuschwenkten. Glücklicher-
weise erwischten wir in letzter Sekunde den nächsten Swell
und konnten dem vermutlich sicheren Tod entkommen.
Nachdem der erste Schock überwunden war, machten
wir uns auf die Suche nach einem schönen und sicheren
Platz zum Fotografi eren, an dem die Brüder guten Gewis-
sens ihren Anker werfen konnten. Ich fragte vorsichtshal-
ber noch einmal nach, ob der Ort auch „sicher“ sei, als
uns auch schon ein Set erwischte und wir mittendrin statt
nur dabei waren, als mehrere drei bis vier Meter hohen
Wellen auf uns niederpreschten. Wir packten sofort un-
sere Sachen und änderten abermals unsere Position. Vom
zweiten Schrecken des heutigen Tages erholt, fanden wir
glücklicherweise noch ein kleines und durchaus ungefähr-
liches Plätzchen, an dem mir dann noch der eine oder
andere Schnappschuss von Robby und Michi gelang, die
sich schon köstlich über meinen Höllenritt amüsierten.
Als wir mittags eine kleine Verschnaufpause einlegten,
erzählten mir die beiden begeistert von der Klarheit des
Wassers und kleinen Seeschlangen, die mehrmals versucht
hatten, auf Robbys Board zu kriechen. Später an diesem
Tag schwamm ich am selben Spot, an dem die beiden zu-
vor gesurft waren, und hielt unbewusst nach kleinen Wel-
len mit schlangenähnlichem Muster Ausschau. Das Riff war
bedeckt mit den verschiedensten Wasserlebewesen, von
Pfl anzen zu Anemonen bis hin zu Seeigeln. Haie, Aale und
andere Raubfi sche sind hier zwar nicht üblich, trotzdem ist
eine Begegnung mit diesen Tieren nicht ausgeschlossen.
Zurück an Land fi el mir auf, dass durch die aufkommende
Ebbe bereits ein ziemlich niedriger Wasserstand herrschte.
Robby erklärte mir daraufhin, dass hier eine sehr hohe Ti-
dendifferenz von bis zu drei Meter herrscht. Bei Vollmond
ist es sogar durchaus möglich, dass das Ufer drastisch
durch die brechenden Wellen verändert wird.
Am nächsten Tag traf bereits früh der erwartete große
Swell ein und das Wasser war voll von gierigen Surfern.
Die Stand Up Paddle Boards wurden von Robby und Mi-
chi auf Herz und Nieren getestet. Naishs neue kurze, aber
breitere Boards waren perfekt zum Catchen und Abfahren
der Wellen, vor allem für Robby, der Barrel nach Barrel
hinter sich ließ. Späte Take-offs waren ebenfalls kein Pro-
blem für die neuen Boards und beide Jungs hatten wahn-
sinnig viel Spaß. Als der Swell nach einiger Zeit ab- und
der Wind zunahm, wurden die Kites in die Lüfte gelassen.
Ein perfekter Sideshorewind blies vom Hafen her, weshalb
hier vor allem im August Kiter aus diversen Gebieten auf-
einandertreffen. Reo war kaum noch zu bremsen und in-
nerhalb weniger Minuten im Wasser. Robby gesellte sich
zu ihm und beide lieferten mir optimale Motive für meine
Kamera. Michi, als einsamer Windsurfer auf hoher See,
verlangte den Wellen alles ab, da sich die Wetterverhält-
nisse jeden Moment ändern konnten.
Nachdem der Wind später abgezogen war und sich der
Tag dem Ende neigte, entschieden wir uns dafür, eine
kleine abendliche Fotosession bei Sonnenuntergang zu
starten. Ich lief zum Hotel zurück, packte meinen Unter-
wasserfotokram zusammen und startete den Rückmarsch.
Auf dem Weg zum Strand entdeckte ich Aale, die sich
übers trockene Riff den Weg ins Wasser suchten, und
hoffte, dass ich auch diesmal von in Neoprenanzüge krie-
chenden Seeschlangen verschont wurde. Den ersten Shot
des Abends lieferte mir Michi, der jedoch beim Austreten
aus der Welle zögerte, weil er Angst davor hatte, mich zu
erwischen. Stattdessen fi el er unglücklich vom Brett und
wurde von eben diesem an der Lippe getroffen. Nach der
Session besuchten wir daher Simon, einen Arzt aus der
Schweiz, und seine Freundin Sharon, die beide im Bunga-
low neben uns wohnten. Als harter Kerl verweigerte Michi
sofort eine Betäubung … Glücklicherweise – Simon mein-
te, er habe sowieso nichts zum Betäuben vor Ort. Nach-
dem die Lippe wieder repariert war, luden wir die beiden
auf ein Bier ein. Sämtliche Überredungsversuche, damit
Sharon im Krankenschwesternkostüm auftauchte, schlugen
leider fehl. Allerdings schlossen wir Freundschaft mit den
beiden und ich hatte endlich auch ein Model für meine
Unterwasserfotos gefunden.
Die Zeit auf Indonesien verging leider viel zu schnell, acht
Tage später wurde es für uns schon wieder Zeit, zu gehen.
Allerdings beschlossen wir alle, zu diesem Ort zurückzu-
kehren, um noch mehr traumhafte Plätze zu erkunden, die
Indonesien so zahlreich zu bieten hat. Vorerst war unser
Aufenthalt hier ist jedoch erstmal zu Ende und der aben-
teuerliche Ritt zum Flughafen wartete auf uns …
LETZTES JAHR, AUF MAUI, SAH ICH MIR EIN SURFMAGAZIN AN, WEIL EIN ARTI-
KEL SEINE AUFMERKSAMKEIT AUF MICH GEZOGEN HATTE: SIEBEN WELTSPOTS
MIT SCHÖNEN WELLEN, DIE MAN GESURFT SEIN MUSS. EINER DIESER SPOTS WAR
MAROKKO. TAJ BURROW STAND AUF DEM DAZUGEHÖRIGEN FOTO IN EINER
RIESIGEN BARREL. MAROKKO IST NICHT SO WEIT WEG VON HOLLAND, ABER ICH
WAR NOCH NIE DA GEWESEN. DAS WOLLTE ICH ÄNDERN. FÜR MICH WAR ES EIN
NEUES LAND UND DAS ERSTE MAL, DASS ICH EIN ARABISCHES LAND MIT MUSLI-
MISCHER KULTUR ERLEBEN WÜRDE. WENIGER ALS EIN JAHR SPÄTER CHECKTEN
MEIN FREUND DAN UND ICH AUF DEM FLUGHAFEN SCHIPHOL/AMSTERDAM MIT
UNSEREM WINDSURF-, SURF- UND SUP-EQUIPMENT EIN. UNSER FLUG FÜHRTE UNS
NACH AGADIR/MAROKKO. DIE VORHERSAGEN FÜR WIND UND WELLEN IN DEN
NÄCHSTEN ZWEI SEPTEMBERWOCHEN SAHEN GUT AUS. LUCKY US!
Aber … wie läuft das da in Marokko? Wie ist das für eine blonde Frau wie mich, die es
gewohnt ist, in Bikini und Shorts rumzulaufen, zu surfen und zu windsurfen? Und was
bedeutet „Ramadan“? (Wir hatten mitbekommen, dass der ganze Monat September Ra-
madan sein sollte.) Glücklicherweise konnte ich eine Freundin fragen, die für drei Jahre
nach Libyen gezogen ist. Sie gab mir einige Tipps: In einem typischen (konservativen)
arabischen Land sollte eine Frau nicht Shorts, Bikini oder Tank Top tragen. Klamotten mit
langen Armen und Beinen zeigen, dass ein Ausländer die muslimische Kultur respektiert.
Die einheimischen Frauen bedecken ihr Gesicht und ihren Körper. Andere Männer sollen
bestimmte Teile des Körpers nicht betrachten können. In einigen Städten (es gibt noch
einige, aber nicht mehr viele) ist es nicht einmal üblich, dass eine Frau sich allein auf
der Straße bewegt. Sie gehört ins Haus. Auch dominiert der Mann zu Hause; wenn eine
Frau einen Mann heiratet, dann gehört sie zu ihm und soll ihm gehorsam sein. Hmmm ...
Das ist schon ganz anders, als ich es gewohnt bin!
In Tagazout, ungefähr 20 Kilometer von Agadir entfernt, hatten wir ein Appartement und
ein Auto gebucht. Es gibt da viele Surfspots und mit etwas Wind dazu auch gute Wind-
surfspots! Die Küste ist endlos – und die Welle ebenso. Mit der Wettervorhersage per
Internet und Telefon sowie einer Karte von der Küste war es einfach, im Umkreis von
vier Stunden die besten Bedingungen zu fi nden. Wir besuchten unseren marokkanischen
Freund Boujmaa einige Tage: Er ist PWA-Windsurfproi, kommt aus Essaouira und zeig-
te uns seine Heimatstadt und seinen Homespot. Der bescherte uns übermasthohe
Wellen und viel Wind (wir waren mit 3.7 überpowert). Wir lernten auch noch seine sehr
netten Freunde kennen, was uns sehr gefreut hat. Außerdem waren wir eingeladen, ein
originales marokkanisches Abendessen mit seiner Familie zu teilen. Das war wirklich et-
was Besonderes. Da Ramadan war, konnten die Locals nur bis 4:50 Uhr morgens essen
und trinken – bis die Sonne aufging. Dann mussten sie warten, bis die Sonne um 18:50
Uhr wieder untergegangen ist. Auch das Rauchen oder Alkoholtrinken war in dieser Fa-
stenzeit nicht erlaubt. Das bedeutete auch, dass die örtlichen Bars keinen Alkohol aus-
schenkten und viele Geschäfte geschlossen waren. Natürlich konnten Dan und ich essen
und trinken, aber wir wollten es aus Respekt gegenüber den Einheimischen nicht tun,
weil sie es hätten sehen können.
Marokko ist eines freies und liberales arabisches Land, Booj-
maa konnte uns erklären, wie sich heutzutage die Kultur ent-
wickelt hat. Natürlich gebe es noch „alte“ Gebiete, wo alles
ganz konservativ abläuft, aber viel habe sich schon geändert
hier in Essaouira und anderen mehr touristischen Städten.
Manche Mädels laufen jetzt auch ohne „Burka“ durch die Stra-
ßen und bedecken nicht immer mehr ihr Gesicht. Sie tragen
hübsche Jeans und Longsleeve-Shirts. Ein schulterfreies Top
oder Shorts sollten sie allerdings noch nicht tragen. Auch
können die Frauen sich ihren Ehemann selbst aussuchen. Frü-
her wurden die Frauen mit einem Mann verheiratet, den die
Familie ausgesucht hat. Heutzutage heiraten marokkanische
Männer auch Frauen aus Europa. Alles ändert sich und wird
etwas freier. Alkohol war früher verboten, aber jetzt trinkt die
Jugend durchaus alkoholische Getränke.
Für Touristen wie mich ist die Frage, wie man sich angemessen
verhält, abhängig davon, wo man ist. In touristischen Städten
ist es okay, im T-Shirt herumzulaufen, aber im eher konservati-
ven Hinterland überhaupt nicht. Ich würde empfehlen, Longs-
leeves zu tragen oder sich mit einem „Sarong“ die Arme zu
bedecken. Von kurzen Shorts würde ich abraten, weil das im
Allgemeinen als nicht respektvoll aufgefasst wird.
Natürlich gab es einige Touristen, die im Bikini am Strand lagen, aber das kam eigentlich
nur bei den Hotelanlagen vor. Das einzige Mal, dass ich gesündigt ahabe, war bei einer
meiner letzten Sessions Stand up Paddling. Es war zu warm für einen Wetsuit und des-
wegen waren ein Bikini und ein T-Shirt die Lösung für mich.
Dass gerade Ramadan war, hatte für uns zur Folge, dass viele Locals nicht auf dem Was-
ser waren. Den ganzen Tag nicht zu essen oder zu trinken, ist schon hart, und zur Ra-
madanzeit soll man zudem nicht zu viel Spaß haben – sagt der Koran. Für uns war das
wieder ein Glück, weil die Wellenreitspots so nicht besonders dicht besucht waren. Von
Holland oder Deutschland ist ein Trip nach Marokko einfach, schnell und günstig. Und
eine tolle Erfahrung ist es allemal.
Ich danke Marokko für die guten Surfbedingungen und die „neue“ Kultur, die mir bisher
unbekannte Blickwinkel eröffnet hat.
ALS ICH LETZTES JAHR MIT DEM SURFEN ANGEFANGEN HABE, HÄTTE ICH NIE IM LEBEN GEDACHT, DASS
ICH JEMALS DEN WELLEN HINTERHERREISEN WÜRDE. OBWOHL ICH GEBÜRTIGER KIELER BIN, WAR ICH
DEM WASSERSPORT NIE BESONDERS ZUGENEIGT. GANZ IM GEGENTEIL. ICH HATTE IMMER DIESE BILDER IM
KOPF, VERSTÄRKT DURCH VERSCHIEDENSTE BEGEGNUNGEN IN EINSCHLÄGIGEN KIELER-SZENE-SCHUPPEN,
DIE IMMER WIEDER BESTÄTIGTEN: ENDLESS SUMMER, PERFEKTE WELLEN UND DAS WILD-ROMANTISCHE
LEBEN VON MAKELLOSEN SPINNERN. GEILE WELLE! HANGING LOOSE!? NICHTS FÜR MICH! ICH ALS LEIDEN-
SCHAFTLICHER FUSSBALLPROLET WÄRE SO NIE AUF DIE IDEE GEKOMMEN, MIT DEM SURFEN ANZUFANGEN
ODER DIES GAR ALS SPORT ZU BEZEICHNEN. MIR GINGEN DIE LEUTE IN MEINEM FREUNDESKREIS AUF DEN
SACK – JA ALEX, DU BIST GEMEINT –, DIE ANDAUERND WÄHREND DER SPORTSCHAU VON IRGENDEINER
NOCH SO TOLLEN WELLE BERICHTETEN. WAS KANN BESSER SEIN ALS FUSSBALL?
Ich habe mir jahrzehntelang die Knochen auf
irgendwelchen Bolzplätzen aufgerieben, um einmal
das Glück zu haben, Profi zu werden. Mit ein we-
nig mehr Disziplin, Professionalität und weniger Tresen-
ausschweifungen hätte ich es ja auch geschafft. Aber ich
bin, wie ich bin, und so blieb es nur ein Traum und ich
kickte in Amateurklassen vor mich hin. Nach jahrelanger
Hingabe für den Fußball bemerkte ich, dass ich dabei
war, meinen Körper einfach immer weiter zu zerschroten.
Schier endlose Schmerzen nach jedem Training. Nichts
war ohne Schmerzen möglich. Aufstehen? Wie soll das
gehen! Aber irgendetwas in mir trieb mich hoch und sag-
te: „Geil! Heute wieder Bolzen!“ Ich schluckte vor jedem
Training wie viele andere auch meine Schmerztabletten
wie Bonbons, in der Hoffnung, dass mein Körper die Be-
lastungen aushält, um vielleicht am Wochenende gegen
die Amateurmannschaft eines Bundesligisten aufl aufen zu
können. Diese bedingungslose Hingabe für sportliche Er-
folge – ja eher Aufopferung – können vielleicht nur die
Leute verstehen, die diesen Sport wirklich lieben. Nach-
dem ich mit dem Fußball allerdings aus berufl ichen Grün-
den aufhören musste, befi elen mich große Depressionen.
Ich war nicht mehr der gleiche Mensch wie früher. Kör-
perlich unterfordert. Ohne Motivation für – aus meiner
Sicht – stupides Eisenbiegen in verschwitzten Fitnesspaläs-
ten und Ähnlichem. Alles, wofür ich bisher gelebt hatte,
war dahin. „Digger, geh mal surfen! Das ist was für dich!“
„Digger, geh mal surfen! Das ist was für dich!“ Im-
mer und immer wieder musste ich mir das Geseier von
Alex vom Free-Mag anhören. Er schaffte es, mich im
März 2007 nach Fuerte zu „zwingen“, um aus meinem
Alltagstrott zu entfl iehen und meinem Leben eine neue
Richtung zu geben. Vielleicht hattet ihr das ja damals
schon gelesen? „Tufan on Tour“ im Girls Special Juni
2007. Schwamm drüber … Ich sammelte erste Erfahrun-
gen auf Fuerte, in Dänemark und auch in Deutschland an
Nord- und Ostsee. Dabei dachte ich an die Atlantikküste,
die Wellenreiterparadiese Hawaii, Tahiti, Australien, Ka-
lifornien: schönes Wetter, schöne Frauen, große Wellen … Dort wollte ich auch mal hin.
Hatte mich das Endless-Summer-Virus nun also doch noch infi ziert? Darüber dachte ich
kein bisschen nach. Ich stellte mein Leben um und suchte immer nach Möglichkeiten, zu
surfen und dem grau-tristen Alltag in Deutschland zu entfl iehen. Aber wohin denn jetzt?
Bali. Immer wieder klang Bali in meinen Ohren. Und wo verdammt liegt Bali? Irgendwie
wusste ich das nicht wirklich. War das nicht das „Mallorca der Asiaten und Australier“? Sind
da nicht vor wenigen Jahren fundamentalistisch motivierte Attentate von hirnlosen Idioten aus-
geübt worden, die Hunderte Menschen in den Tod rissen und tausendfaches Leid verursach-
ten? Und ist es nicht doch die Insel der Götter und der 1.000 Tempel? Tja, wo ist denn jetzt
Bali? Nach ein wenig Recherche im Internet wurde meine Neugier immer größer. Alles klang
noch besser als meine Assoziationen: 30 Grad, konstante Wellen, perfekte Wassertempera-
tur, ein neuer Kontinent, weit weg von Deutschland, Eintauchen in eine völlig neue Welt …
So fragte ich im Sommer 2007 in meinem Freundeskreis, ob jemand Lust hätte, mit-
zukommen, weil sich in meiner Magengegend ein fl aues Gefühl einstellte, beim Gedanken,
ganz allein nach Asien zu reisen. Ich? Meine wenigen Brocken Englisch sind nicht beson-
ders. Und können DIE überhaupt Englisch? Abgesehen von meiner unbändigen Weltoffen-
heit, die mir schon südlich der Hamburger Elbe als drohende Unsicherheit des fremden
Territoriums ins Gesicht geschrieben steht! Keiner wollte mit. Ich hörte nur Aussagen wie:
„Am Arsch der Welt?“ – „Viel zu teuer!“ – „Weißt du denn, wo das liegt? Das ist Indone-
sien!“ – „Die Wellen sind viel zu groß für dich!“ – „Da erkrankst du an Hepatitis, Syphi-
lis oder stirbst an der Vogelgrippe, wenn du nicht vorher ersäufst!“ – „Wir fahren lieben
zum Atlantik. Alles viel günstiger! Komm doch mit!“ Ich hörte nicht darauf. Meine innere
Stimme sprach eine andere Sprache. Ich war auf der Suche. Auf der Suche nach dem Per-
fekten. Nicht nur bezüglich der Wellen. Auch nach Freiheit und der Zufriedenheit, die ich
durch den Verlust meines geliebten Fußballs verloren hatte. Mir fi elen die Worte meines
australischen Surfguides Mike auf Fuerte ein, der nahezu jede Welle auf der ganzen Welt
geritten war und mir immer wieder sagte: „Bali. Tufan, mein Freund, vergiss Hawaii und
vergiss alles andere. Egal was andere suchen. Du fi ndest es in Bali.“
Zumindest wusste ich jetzt, dass es in Indonesien lag. Und Mike konnte ich ver-
trauen. Und ich begann, meiner Stimme zu vertrauen. Auch wenn das bedeutete, es ganz
allein zu schaffen. Dabei fi el mir ein, dass Mike auch von Surfcamps auf Bali sprach. Ich
suchte sofort im Internet. Es prasselten Unmengen von Seiten auf mich ein. Ich klickte
mich durch und fand eine Seite, die mich besonders ansprach. www.kimasurf.com war auf
Deutsch und Englisch gehalten und gab mir schon ein wenig Sicherheit. Die im Hinter-
grund laufende balinesisch klingende Musik war einerseits die Verlockung des Unbekann-
ten und gleichzeitig wie ein freundlicher Willkommensgruß. Ich rief die Aachener Telefon-
nummer an und es meldete sich eine sympathisch klingende Stimme. „Hallo. Kima Surf,
Roland am Apparat.“ Ich hatte hundert Fragen und tausend Befürchtungen. Im Gespräch
sagte Roland unter anderem: „Du wirst ganz schnell Anschluss fi nden, es gibt hier alles,
was du brauchst, hauptsächlich deutschsprachige Campteilnehmer. Normale Impfungen,
unter anderem Hepatitis, sind völlig ausreichend.“ Er konnte ganz authentisch alle meine
Sorgen zerstreuen. Trotzdem empfand ich noch innere Hindernisse, die mein Bruder Tay-
fun zunichtemachte, indem er mich „treusorgend“ zur Surfsafari 2007 nach Bali buchte. Ein
Klick und schon war er seinen Bruder mit den liebevollen Worten „Verpiss dich endlich, du
Penner! Wird Zeit, mal was anderes zu sehen!“ los.
Die Kima-Leute nahmen mir die Flugsuche ab und bereits in Kürze hatte ich alles
bereit. Kiel – Frankfurt – Kuala Lumpur – Denpasar. Ich war vier Wochen im Surfcamp
„Green Room“ in Seminyak, das in der Nähe der Touristenmetropole Kuta liegt. Surfsafari
war das Motto, doch diese Wundertüte hatte viel mehr zu bieten, als ich es mir je in
meinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können. Als ich von meinem Abenteuer Bali
zurückkam, sprach ich nur noch davon: vom Surfen, freundlichen Menschen, interessanter
Kultur und der Lebensweise – überall lachende Gesichter, die meinen intensiven Surfalltag
begleiteten. Und ehrlich gesagt: Teuer ist was anderes, vier Wochen Kanaren, Frankreich
oder Spanien usw. können locker teurer sein als Bali und haben auch nicht die Swell- und
Wettergarantie. Auf Bali wird eben auf einem ganz hohen Niveau gemeckert, was Wellen
und Wetter angeht. Ich hatte die Insel lieben gelernt und vor allem: Es war noch nicht
genug. Ich erzählte allen meinen Leuten immer und immer wieder davon. Der eine oder
andere war sicher auch davon genervt. Alex sagte zu mir: „Wenn das so faszinierend ist,
dann fahr doch noch mal hin und vor allem schreib darüber und lass andere Menschen an
deinem Erlebten teilhaben.“
Nach kurzem Kontakt mit dem Surfcamp Kima (bedeutet auf Griechisch Welle) als
vertraute Anlaufstelle, das eigentlich mehr für mich geworden war als nur ein Surfcamp,
sondern eher mein Zuhause auf Bali, bin ich dieses Jahr für sechs Wochen nach Bali gefl o-
gen. Kiel – Frankfurt – Singapur – Denpasar. Vier Wochen Kima-Surfcamp und zwei Wo-
chen allein auf eigene Faust. Diesmal wurde ich beim zweiten Camp „Balangan“ auf der
Halbinsel Bukit für zwei Wochen einquartiert, das nach dem Motto „eat, sleep, surf“ be-
trieben wird. Dieses Camp ist im traditionellen balinesischen Stil gehalten. Hundert Meter
weiter fi ndet sich die Klippe von Balangan, wo eine der schönsten Linkswellen, die ich je
erlebt habe, täglich wie an einer Schnur gezogen entlang des Riffes bricht. Mir fehlen die
Worte, um diese Schönheiten von Natur und Umgebung zu beschreiben. Wie in einem
wundervollen Traumland, in dem ich nicht mehr nur Tufan, sondern ein Teil der Natur war.
Auch nachts konnte ich mich diesem Gefühl nicht verschließen, denn im Bett liegend hörte
ich die heranrasenden Wellen auf der ca. 200 Meter entfernten Riffplatte nahezu explo-
dieren. Es kam mir vor, als ob im 10-Sekunden-Takt ein Güterzug an mir vorbeidonnerte.
Und auch dazwischen hatte ich nie das Gefühl, einsam zu sein, da ein Gecko, ein Hahn
und eine Kuh wetteiferten, mich mit ihren Gesängen in den Schlaf zu wiegen. Ich fand
trotzdem zum Schlaf, da es sich wie im Paradies anfühlte und ich mit zwei, drei kühlen
Bierchen im Kopf und in angenehmer Gesprächsrunde eine zusätzliche Gelassenheit dazu
entwickeln konnte. Hier war ich richtig.
Wenn diese Linkswelle von Balangan bis zu einem Meter geht, dann ist die Welle für
mich als Neuling einfach genial. Aber wenn vom großen Swell gesprochen wurde, wusste
ich, dass dies für mich eine nahezu unlösbare Herausforderung bedeuten würde. Bukit hat
es wirklich in sich: Zahlreiche paradiesische Buchten und Weltklassewellen mit den Namen
Uluwatu, Padang Padang, Green Ball, Impossibels, Bingin, Dreamland und viele mehr. Diese
Auswahl an Surfspots lag mir täglich zu Füßen. Das Kima-Surfcamp bot je nach Können Surf-
touren zu den verschiedenen Surfspots an, die mit Sternen von eins bis fünf klassifi ziert wa-
ren. So erhielt ich jederzeit den hilfreichen Überblick, wo ich mit welchem Guide hin wollte.
So ergab es sich, dass ich manchmal allein mit den Surfguides oder eben in einer größeren
Gruppe unterwegs war. Je nach persönlichem Bedarf kam jeder auf seine Kosten. Und dies
mehrfach am Tag. Das Kima-Team hat dabei stets drauf geachtet, für alles immer eine gute Lö-
sung zu fi nden, und dabei blieb es nicht nur beim Guiding,
sondern es entwickelten sich vertrauensvolle Beziehungen,
die mich einerseits ermutigten, größere Wellen in Angriff
zu nehmen, aber andererseits waren die Guides auch wie
Eltern, die ihr Kind vor gefährlichen Situationen schützen.
Ich hatte jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner, der
mir Zusammenhänge über Wellen, Herangehensweisen und
Techniken erklärten. Was ich sehr beeindruckend fand, war
auch die Offenheit und Toleranz der Locals gegenüber den
Neulingen wie mir. Ich hatte auch auf den Kanaren öfter
am eigenen Leib Situationen erlebt, dass Local Surfer sich
besitzergreifend und aggressiv gegenüber Anfängern und
Urlaubssurfern verhalten haben. Auf Bali gab es diese Situ-
ationen kaum und wenn, dann war es milder und man hat-
te immer die Gelegenheit, mit einem Lächeln alles zum Po-
sitiven zu wenden. Ich spürte, dass es die Insel der Götter
sein musste, weil vieles mit einem Lächeln geregelt wird.
Das indonesische Flair, was ich auf der Internetseite mit
der Musik und den Fotos gespürt hatte, fand ich vor al-
lem in Keramas, an der Ostseite von Bali. Diese Welle hat
mich besonders beeindruckt, weil sie an einem diesigen
Tag mit strömendem Regen ca. 20 Meter vom schwar-
zen Sandstrand entfernt rechtsbrechend auf ei-
ner gewaltigen Riffplatte sozusagen explodierte,
während von einem Warung (Imbiss), bei dem
wir saßen, balinesische Musik auf einem Kas-
settenrekorder lief, was diesen Augenblick noch
intensiver untermalte und mir sagte: Du bist
ganz weit weg von zu Hause. Wir sahen sehr
gute Surfer nah am Strand, die diese lang ge-
zogene Welle surften, die sich mit unbeschreib-
lich großen Wassermassen barrelte. Obwohl wir
draußen saßen, war alles so nah, als ob wir eins
wären mit den Surfern, die sich in diese unzähmbaren
Wassermassen stürzten. Es war eine große Freude und
purer Genuss, ihnen dabei zuzusehen. Innerlich wuchs
mein Wunsch, dies irgendwann auch mal zu schaffen. Es
war ganz anders als in Padang Padang, die die biestigste
Welle auf Bali ist, allerdings so weit draußen, dass man
keinen wirklichen Bezug zu ihr bekommt. Darüber hinaus
begeisterten mich die kleinen Indokids, die mit veralteter
Ausrüstung, ohne Leash und vor allem mit kaum vorhan-
denen Schwimmfähigkeiten mit einer Leichtigkeit und Na-
türlichkeit die Wellen ritten, wie ich es dort bei keinem
ausländischen Surfer je gesehen habe.
Samstags hatten die Guides frei, das bedeutete, dass
freitagabends Barbecue und Party angesagt waren. Da-
rüber hinaus bot das Kima-Team für die Samstage Tou-
ren an, um mit den Teilnehmern Land, Leute und Kultur
auf Bali zu erkunden: Vulkanbesteigungen, Schnorcheln,
Kletterparkbesuche, Ausfl üge in andere Städte, Tempel-
besichtigungen, Reisen zu Nachbarinseln, Besuche von
Familien, die auf Bali leben, um das traditionelle Leben noch intensiver kennenzulernen.
Sonntags gab es den sogenannten Daytrip, bei dem sich alle Teilnehmer des Surfcamps an
einem Spot trafen, um gemeinsam den Tag zu genießen – am Strand zu chillen, gemeinsam
zu surfen, zu kicken oder auch abends beim Barbecue Spaß zu haben. Dies war immer
ein besonderer Anlass, sich wiederzusehen, sich besser kennenzulernen und sich über die
Eindrücke und das Erlebte auszutauschen.
Zwei Wochen Balangan waren so eindrucksvoll, dass ich nach dieser schnell verfl oge-
nen Zeit nicht mehr zurück ins Hauptcamp „Green Room“ nach Seminyak wollte, das ich
im vergangenen Jahr lieben gelernt hatte. Diese Abgeschiedenheit und Ruhe von Balangan,
dieses Einssein mit der Natur und die vertrauensvollen menschlichen Begegnungen hatten
mich derart berührt, dass ich beim Verlassen des Camps wehmütig zurückblickte.
Ich hatte mir durch übertriebene Vorbereitung für diesen Baliaufenthalt beim Eisen-
biegen und durch überfl üssiges Armdrücken auf Partys leider Reizungen an beiden Armen
zugezogen, die sich bereits nach dem vierten Tag in Balangan zu beidarmigen Sehnenent-
zündungen entwickelten. So versuchte ich, diese mit Schmerzmitteln zu ertragen und trotz
der Schmerzen so viel wie möglich zu surfen. Leider ging es trotz der Schmerzmittel nur
eine halbe Stunde am Tag. So kam es dazu, dass die meisten dieses Paradies genießen
konnten und ich draußen mit schmerzverzerrtem Gesicht in meiner geistigen Hölle stand.
Aber das war auch der Tag von Olli aus dem Kima-Team, der Surfguide surfte die Welle
seines Lebens in Balangan. (Während ich an diesem Tag den Arschtritt meines Lebens be-
kam.) Lies selbst, wie er diese Welle erlebt hat.
SELAMAT PAGI
Olli Mosch: „Seit einigen Tagen warteten wir auf den angekündigten Swell, nachdem die
letzten Tage eher fl ach ausgefallen waren. Mir fi el es also nicht wirklich schwer, das Bett
zu verlassen, als Simon an meinem komplett ramponierten Fuß zog und mir leise zufl üster-
te: “Schlepp deinen Arsch ins Line-up.“ Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber wie
es sich schon am Vorabend ankündigte, hörten sich die Wellen verdächtig groß an. Da ich
auf die Schnelle keinen Wetsuit fand, lieh ich mir Simons Lycra und zog mich auf dem Weg
zur Klippe an. Von ihr aus ergab sich dann der Blick, auf den alle gewartet hatten: ca. zwei
bis drei Meter hohe Sets, die in perfekten Lefthandern zum immer noch dunklen Strand lie-
fen. Alle drei Sections liefen und das Line-up war leer. Simon und ich paddelten in Rich-
tung Middels und warteten auf die nächsten Sets. Das Wasser war warm und wurde von
den ersten Sonnenstrahlen orange und silber gefärbt. Es herrschte absolute Ruhe und es gab
keine Menschenseele um uns herum. Nur der in der Ferne zu hörende Muezzin brach diese
Stille, was dieses irreale Bild nur vervollständigte. Als das erste Set einrollte, paddelte ich
in einer kleinen Kurve zum Peak, merkte jedoch schnell, dass mein zu großer Respekt mich
hinderte, alles zu geben, um die Welle zu bekommen. Von Set zu Set schienen die Wellen
immer größer zu werden und ich beschloss, bei der nächsten Vollgas zu geben. Sie kam,
ein wunderschönes Set und weit und breit keiner, der sie mir nehmen konnte. Ich paddelte
hart, stand auf und ging sofort auf die Kante. Nach einem weichen Buttom Turn hielt ich
mich auf mittlerer Höhe und schaute links die Welle runter. Eine perfekte, kopfhohe Linke,
deren Ende ich nicht mehr sehen konnte. Hinter mir mach-
te sie langsam zu und barrelte sich in sicherem Abstand.
Ich wusste, das ist meine Welle. Ich fuhr sie hoch und
wieder runter, wurde schneller, fuhr einen Bottom Turn
und dann, an der Lippe angekommen, einen Top Turn.
Wieder fi el mir auf, dass in diesem perfekten Moment
eine absolute Ruhe herrschte, kein Wind, kein Muezzin,
kein Gedanke in meinem Kopf. Nur ich, die Welle und die
mittlerweile orange-gelbe Sonne. Ich wollte so lange wie
möglich in diesem Moment bleiben und surfte die Wel-
le, bis sie die Kraft verließ. Ich war euphorisch und stolz,
stand im ca. knietiefen Wasser auf dem Riff und hielt mein
Naomiboard über den Kopf in den Himmel. Nicht, weil
ich die Welle bezwungen habe, sondern weil ich für eine
kurze Zeit Teil von ihr sein durfte. Ich paddelte zu Simon,
ohne den ich noch immer in meinem Prinzessinenbett lie-
gen würde, und konnte gar nicht aufhören, ihm von dieser
Welle zu erzählen. Ich weiß, dass er mich versteht und er
selbst ein Typ für diese euphorischen Momente ist, aber
dieser Moment war wohl wirklich meiner. Kein Wunder,
dass Robbys Kamera, mit der er vom Strand aus Fotos
schoss, in diesem Moment den Akku aufgab, man hätte
ihn nicht festhalten können. Die zweite und dritte Welle
war fast identisch, nachdem ich böse Wipeouts einstecken
musste. Dieser perfekte Moment, in paradiesischer Umge-
bung mit meinem Freund Simon, war für mich genau das,
wofür sich Wipeouts, Waschgänge, Fahrereien zum Spot
und Verletzungen lohnen und warum ich immer wieder
rauspaddle, dieser eine epische Moment.“
Wie Olli beschrieben hat, ist es dieser Moment. Jeder
muss leiden, bevor er an sein Ziel kommt. Nicht nur ich
hatte leiden müssen. Einige hatten Cuts an Hände, Füße, Rücken und sogar im Gesicht.
Vor allem hervorgerufen durch unvorsichtiges Surfen, weil teilweise nicht auf die Ratschlä-
ge der Guides gehört wurde. Der medizinische Standard ist auf einem sehr guten Niveau.
Kleine Blessuren sind ja in jedem Sport möglich, aber beim Surfen habe ich kennenge-
lernt, dass es besonders wichtig ist, sich an die Regeln zu halten, damit man sich selbst
und die Gesundheit anderer nicht aufs Spiel setzt. Schließlich sind es Naturgewalten, die
man nicht beherrschen kann, sondern nur respektieren. Man darf höchstens den Moment
mit ihnen genießen. In Seminyak im „Green Room“ in der kleinen Oase angekommen,
flehte mein Körper mit jeder Faser: „Pause!“ Da ich das ja schon als Fußballer erlebt hatte,
hörte ich auf diesen Hilfeschrei und so machte ich das Beste daraus und schloss mich mit
Leuten zusammen, die weniger zum Surfen da waren als zum Genießen und Feiern.
Im „Green Room“ schlägt das Herz der Kima-Surfcamps, diese Station bietet beson-
ders umfangreiches, qualitativ hochwertiges Surfmaterial für alle, ob Einsteiger oder Pro-
fi. Es wird auf Details geachtet: Zum Beispiel darauf, dass jedes Surfboard ein speziell
geshaptes Design hat. Darüber hinaus erlebte ich eine besondere Geborgenheit, wie in
einer Familie. Allein die Anwesenheit der Angestellten, denen jederzeit das Bemühen
anzusehen war, uns eine schöne Zeit zu ermöglichen, erfreute mich jedes Mal. Alles
geschah immer mit einem Lächeln und einer aufrichtigen, warmherzigen Freundlichkeit.
Kaum war ich hier, vergaß ich die Sehnsucht nach Balangan, die ich jederzeit mit einer
Surftour dahin hätte stillen können. Seminyak hatte noch mehr Möglichkeiten zu bie-
ten: Fahrräder, Mofa oder Auto zum Ausleihen – hier hat man den Vorteil, zentraler zu
sein und auch mal ins Viertel Seminyak oder zum Partyzentrum Kuta fahren zu können.
Man kann es lieben. Man kann es hassen. Ich mag es. Ob günstiges und leckeres Essen
und andere alltägliche Dinge, die einem mit Offenheit und einem Lächeln begegnen. Es
ist nicht alles Gold, was glänzt. Viele aufdringliche, aber immer freundliche Straßenver-
käufer, man muss sich halt daran gewöhnen. Ich mit osmanischer Herkunft hatte eher
Spaß dran. Viel mehr Probleme hatte ich mit den fetten und ekelhaften Walrössern, die
sich manchmal reihenweise am Strand rekelten und von drei bis vier balinesischen Mas-
seurinnen durchkneten ließen. Die es einfach ausnutzten, sich wie ein König oder eine
Königin zu fühlen, und zu Hause nicht mal die Kohle hatten, sich ein ordentliches Essen
leisten zu können. Also nicht falsch verstehen. Das Massieren an normalen Stellen liegt
in der Tradition dieses Volkes. Es gibt so viele Massagesalons (Spa), wo man sich nach
einem anstrengenden Surftag den Muskelkater rausmassieren lassen kann …! Na ja, kann
man vermutlich nicht ändern. Aber vielleicht das: Katalysatoren sind eine tolle Erfindung.
Tausende von Mofas und Autos, die sich durch die Straßen von Kuta und Umgebung
schlängeln, machen das Atmen manchmal zu einer doch anstrengenden Sache. Die Luft
ist eben nicht immer die sauberste und man sehnt sich nach Frischluft, welche man aber
auch zur Genüge am Strand bekommt.
Trotzdem ist ein Mofa die beste Möglichkeit, durch diese
überfüllte und laute Stadt voranzukommen. Die Stadt ist
in den vergangenen Jahren in ihrer Entwicklung explosi-
onsartig vorangekommen. Trotz allem ist es so, dass man
alle Beach Breaks von Kuta und Umgebung vom „Green
Room“ zu Fuß entlang des Strands erreichen kann. Die Be-
ach Breaks sind unter anderem nach den Hotels oder Bars
benannt, die in der Nähe sind. Sowohl Hard Rock, Sahid,
Allam Kulkul, Padma, Gado Gado, Double Six als auch Ku-
deta sind strömungsstarke Line-ups und zum Schwimmen
eher ungeeignet, wie man an den roten Strömungsfl aggen
am Strand erkennen kann. Die gewaltige Kraft des Indi-
schen Ozeans ist jederzeit zu spüren. Ich habe oft gemerkt,
dass ich Situationen unterschätzt habe. Ich paddelte bei
„Baggerseegeplansche“ raus und hatte bei aus dem Nichts
kommenden Riesensets große Schwierigkeiten, wieder an
Land zu kommen. Ich bekam zu spüren, dass wirklich jeder
Spot, jede eigene Welle ihren eignen Charakter hat, und
ich musste lernen, diese zu erkennen und meine Technik
zu verbessern und darauf abzustimmen. Ich lernte, mehr
auf meinen Körper zu hören und mich nicht wahllos be-
geistert in irgendwelche Gefahren zu stürzen. Es ist mir
mittlerweile nicht wichtig, Riesenwellen surfen zu wollen,
sondern im jeweiligen Augenblick die Freude, Energie und
Leidenschaft gemeinsam mit der Welle zu erleben. Dieses
Gefühl kannte ich früher vom Fußball, ich verlor es vor Jah-
ren. Und jetzt habe ich es dank guter Freunde und vieler
guter Tipps wiedergefunden. Ich bin dem Kima-Team sehr
dankbar, dass es mich in dieser Zeit begleitet hat und es
mich als alleinreisenden Neuling auf alles mir Unbekannte
freundlich und familiär, wie ein sich gut kümmernder Bru-
der, vorbereitet hat.
Durch alle Bemühungen und Reisen, sogar manchmal
Strapazen, die ich auf mich nahm, erreichte ich allerdings
mehr als beim Fußballsport. Abgesehen davon, dass während
beider Aufenthalte auf Bali komplett gesund geblieben bin
(bleibt bitte von den Klimaanlagen fern), bin ich offener ge-
worden, lerne intensiver viele neue Menschen und Kulturen
kennen. Und vor allem habe ich dabei verstanden, was es
bedeutet, wenn man sagt „Der Weg ist das Ziel“. Ich freue
mich auf viele neue Abenteuer und vielleicht sehen wir uns ja
bald mal wieder in meiner neu gewonnen Heimat Bali wieder.
Vielen Dank, Kima-Team, für diese besondere Zeit mit
euch. Auch für eure jederzeitige Gastfreundschaft, als ich
nach meiner beendeten Campzugehörigkeit zehn Tage
auf eigene Faust über Bali zog. Vielen Dank allen neu
gewonnenen Freunden und vor allem vielen Dank den
Menschen, die mir diese neue Leidenschaft ermöglicht
haben: Alex , Eliane und Timmi vom Free-Mag, Henning,
René, Tayfun und mein Vater Mümin.
Wie du surfst nicht? „Digger, geh mal surfen! Das ist
was für dich!“
DIE WENIGSTEN DEUTSCHEN HABEN JEMALS VON BONAIRE GEHÖRT. BONAIRE?
IST DAS NICHT EINE STADT IN FRANKREICH? FALSCH – BONAIRE IST EINE HÜB-
SCHE, KLEINE INSEL IN DER KARIBIK NAHE DER NORDKÜSTE VENEZUELAS UND
GEHÖRT ZU DEN NIEDERLÄNDISCHEN ANTILLEN. VIELLEICHT SCHON MAL ET-
WAS VON CURACAO ODER ARUBA GEHÖRT? GLEICH DANEBEN LIEGT BONAIRE,
DIE ÖSTLICHSTE DER SOGENANNTEN ABC-INSELN MIT EINER EINWOHNERZAHL
VON GERADE MAL 14.000 MENSCHEN.
Text Tim Jacobsen © Fotos Janine Nicolai-Jacobsen
Bonaire ist ein Mix aus Karibik, Südamerika und Holland. Palmen, Sandstrände, aber auch
viele karge, ruppige Steinwüsten, riesige Kakteen, Mangrovenwälder und ein Nationalpark im
Norden der Insel, der in den regenreicheren Monaten von September bis Dezember an die
Filmkulisse von Jurassic Park erinnert. Frei lebende Esel und Ziegen versperren dir gelegent-
lich den Weg auf den schmalen Straßen und rosafarbene Flamingos geben das Wahrzeichen
von Bonaire ab. Bonaire ist eine Insel voller kräftiger Farben. Türkis leuchtendes Wasser rund
um die ganze Insel bildet den Kontrast zu den riesigen weißen Salzbergen in Kegelform ne-
ben den pink- und mintfarbenen Salzwasserfeldern. Saftig grüne Mangrovengebiete stechen
vor dem tiefblauen Meer an der Ostküste hervor. Im Zentrum der kleinen Stadt Kralendijk
fi ndet sich altholländische Architektur in karibischen Farben, ein bunter und fröhlicher Ort mit
lächelnden Gesichtern, schwarz und weiß. Hier spürt man karibisches Flair mit europäischen
Zügen. Gute Restaurants sorgen für frischen Fisch und karibisch-europäische Speisen. Touris-
mus ist auf Bonaire nur wenig zu spüren, dagegen menschenleere Strände ohne Souvenirver-
käufer, die dich mit Hoffnung auf zwei Dollar Umsatz bis zu vier Kilometer verfolgen.
Wer den Sport auf dem Wasser liebt, ist auf Bonaire goldrichtig. Windsurfen, Kitesurfen, Tau-
chen, Wakeboarden – und das alles bei traumhaften Wassertemperaturen und kräftigen Passat-
winden. Der Sport-Reiseveranstalter Karibiksport hat sich auf die Insel Bonaire spezialisiert und
bietet Pauschalreisen für Wassersportler an. Ganz nach Wunsch lässt man sich bei Stefan und
Inka, Inhaber von Karibiksport (www.karibiksport.de), Sportreisepakete zusammenstellen. Bei
Karibiksport werden die Urlauber von Anfang bis Ende persönlich betreut und mit Tipps vor
Ort versorgt. Während Stefan und sein Team im Büro Gelsenkirchen sich um Flugbuchung,
Ausstellung der Sicherungsscheine, die Zustellung der Reiseunterlagen und die Kommunikation
vor der Reise kümmert, sorgen Inka und Michiel direkt auf Bonaire für die ankommenden Gäs-
te. Die Crewmitglieder von Karibiksport sind selbst große Fans dieser kleinen bezaubernden
Insel und begeisterte Wassersportler und Taucher. Wann immer ein Wunsch aufkommt, kann
er bequem und kostenlos über Handy geäußert werden. Sei es „Wie und wo kann ich mal das
Wakeboarden ausprobieren?“ oder „Wo kann ich mir am besten Mountainbikes ausleihen?“ …
Bonaire ist sicher in den Händen gewisser Freestyler. Beim Jibe City erlebst du täglich, wie die
Profi s Tati, Tonki oder Caesar auf dem Wasser trainieren und ihr neusten Tricks ausprobieren.
Ein gestandener Diablo Clew fi rst ist schon ein Schwierigkeitsgrad, den nur Profi s erreichen –
diese Tricks allerdings noch mit einer Leichtigkeit und einem Lächeln auf das grünblaue Was-
ser zu zaubern, ohne dabei einen Spritzer Wasser abzubekommen, ist noch etwas anderes.
Das Wasser hat ja dort nur 28 Grad und wer möchte bei den Temperaturen freiwillig nass
werden? Zwischendurch wird auch gern mal ein Segel aus seiner Verankerung genommen, in
die Luft geschleudert und nach einigen Umdrehungen wieder auf dem Brett aufgefangen, als
wäre nichts gewesen. Das Jibe City Surfcenter befi ndet sich direkt am Strand der acht Quad-
ratkilometer großen Bucht Lac Bay im Osten der Insel, welche sich perfekt für alle Windsurfer
jeder Könnerstufe eignet. Mit dem topaktuellen Material wie HiFly-, Goya- und RRD-Boards
kombiniert mit Gaastra Sails können wirklich alle ihre Freude auf dem Wasser haben. Kons-
tante Passatwinde sorgen von Dezember bis August für täglichen Spaß auf dem Wasser. Das
vorgelagerte, etwa vier Kilometer lange Barrier Reef schützt die türkis und mint schillernde
Bucht und ermöglicht den Anfängern ein ruhiges Erlernen in der stehtiefen Lagune, auf feins-
tem Sandgrund und ohne Wellen. Für die Fortgeschrittenen Windsurfer gibt es einen Channel
direkt auf das offene, karibische Meer, mit ordentlich Swell.
Leider ist es Kitern nicht erlaubt, die wunderschöne Bucht zu durchkreuzen. Dafür steht dir
aber das offene Meer vor dem Riff mit drei bis fünf Meter hohen Welle zur freien Verfügung.
Für all diejenigen, die lieber auf Flachwasser stehen, ist der Beach Atlantis auf der anderen
Seite der Insel genau das Richtige.
Bei ablandigem Wind kannst du hier Spaß auf spiegelglatter Wasseroberfl äche haben. Aber
lass dich nicht von dem türkisfarbenen Wasser und den ganzen bunten Fischen unter dir aus
dem Rhythmus bringen. Falls dann doch einmal was daneben gehen sollte, steht ein Boot be-
reit, welches dich wieder aus dem Wasser fi scht und sicher an Land zurückbringt. Bei Wind
steht an diesem Spot der Kitebus von Roan und seiner Crew von KiteBoardingBonaire, die dir
mit Rat und Tat zur Seite stehen und auch Kurse für Anfänger anbieten. Leckere Snacks und
Erfrischungen zaubert Roan im Handumdrehen aus seinem Bus, sodass einem genialen Kitetag
nichts mehr im Wege steht.
Das Kontiki Beach Resort gehört zu den angesagtesten Windsurf- und Kiteresorts auf Bonaire.
Es befi ndet sich direkt an der Windsurfl agune Lac Bay, nur wenige Minuten vom Jibe City
entfernt. Bis zum Kitesurfspot Atlantis sind es nur zehn Minuten mit dem Pick-up. Verschie-
dene Studios, Apartments sowie eine Villa für größere Gruppen oder Familien mit Blick auf
das Karibische Meer lassen die Abende vergehen wie im Fluge. Nach einem ausgepowerten
Tag trifft man sich, um einen Sundowner oder leckere Speisen auf der Terrasse des KonTiki
Restaurants zu genießen. Gerade hat man mit dem holländischen Koch und Kitesurfi nstructor
Otto noch Wind und Wasser geteilt, nun steht er für dich bereit, um karibische Genüsse zu
zaubern. Die Welt ist klein, Bonaire ist kleiner!
Die Insel Bonaire zu besuchen, nur um Windsurfen oder Kiten zu gehen, wäre mehr als fa-
tal. Auf jeden Fall sollte man sich direkt nach der Landung auf dem wohl farbenfrohesten
Flughafen der Welt (alles in Rosa, die Farbe der Flamingos) bei Budget Car Rental ein Auto
mieten, um die Insel zu erkunden. Mit 288 Quadratkilometer Fläche ist die Insel die zweit-
größte der ABC-Inseln. An Nummer eins ist Curaçao gesetzt und wird gefolgt von Aruba.
Die ersten Tipps und Tricks sollte man sich über Karibiksport oder die Touristikinformation ein-
holen. Es gibt ein paar Dinge, die man beachten sollte. So ist es zum Beispiel nicht erlaubt,
einfach in das Wasser zu gehen, ohne sich eine Umweltplakette zu holen. Keine Angst, hier-
bei handelt es sich nicht um eine Feinstaubplakette, um auf der Insel zu fahren, sondern ledig-
lich um eine Gebühr zur Erhaltung des Marineparks und der Korallenriffe. Seit fast 40 Jahren
wird die Unterwasserwelt durch den Marine Park bewacht, so darf zum Beispiel auf Bonaire
nicht geankert werden, um die empfi ndlichen Korallen und Meerestiere nicht zu beschädigen.
Erst kürzlich wurde Bonaire zum gesündesten Riff der Karibik gekürt, und dabei soll es auch
bleiben. Bei einer Inselrundfahrt mit dem Auto entlang der Küste kannst du die Riffe durch
das kristallklare Wasser von oben betrachten und wann immer dir danach ist, mit Schnorchel
und Maske ins Meer hüpfen und die bunte Unterwasserwelt aus nächster Nähe erforschen.
Mit einer Karte zur Fisch- und Korallenbestimmung kann das Schnorcheln schnell zum Hob-
by werden. Über 60 Tauch- und Schnorchelplätze ermöglichen dir einen leichten Zugang ins
Wasser, oft über Steinstrände, Sandstrände oder fl ache Felsen.
Die B-Insel ist auch bei anderen Wassersportlern einer der beliebtesten Plätze der Welt. Unter
Tauchern ist die Insel schon lange kein Geheimtipp mehr, denn die unzähligen Einstiegsmöglich-
keiten direkt vom Ufer aus und die wohl schönste Unterwasserwelt locken jährlich viele Taucher
nach Bonaire. Wenn man sich für Wassersport „unterhalb der Oberfl äche“ interessiert, dann
sollte man unbedingt bei Gerrie, dem Chef von Yellow Submarine und Dive Friends Boanire,
vorbeischauen. Mit seiner PADI Tauchschule und den besten Tauchlehrern und Divemasters
der Insel bringt er dir die schwebende Unterwasserwelt in einer sensationellen Art und Wei-
se näher. Eine größere Anzahl an Korallen, Fischen und auch Farben wird man wohl nur auf
wenigen Flecken der Erde zu Gesicht bekommen, selbst wenn man „nur“ mit dem Schnorchel
und einer Brille unterwegs ist. Jeden Montagabend werden dann auf der Yellow Submarine
Rum Punch Party auf dem kleinen Pier vor dem Tauchcenter bei Sonnenuntergang die Tauch-
erlebnisse ausgetauscht. Achtung: Die wichtigste Regel beim Tauchen heißt „Atmen“ und das
sollte man wirklich nicht vor Aufregung vergessen, wenn man sich das Wasser mit Papagei-
fi schen, Schildkröten und Adlerrochen teilt. Wer selbst keine Unterwasser-kamera im Urlaub
dabei hat, braucht aber nicht auf die Unterwasserfotos oder -videos verzichten. In der Tauchsta-
tion fragt man einfach nach Suzanna von Capture Photos aus Ungarn und schon kommt die
immer gut gelaunte Wasserfotografi n und Videofi lmerin mit zu den nächsten Tauchgängen,
um die richtigen Momente für immer zu dokumentieren.
Auf dem offenen Meer kann es dir schon mal passieren, dass du beim Wakeboarden dei-
ne Kontrolle verlierst, da viele Delfi ne um dich herum einfach neugierig geworden sind. Mit
kleinen Sprüngen begleiten sie dich und das Boot meist ein paar Minuten, bevor sie wieder
abtauchen. Auch Fliegenfi sche sagen immer mal wieder „Hallo“, indem sie mehrere Hundert
Meter über das Wasser fl iegen und dann scheinbar unkoordiniert wieder in die Wellen stür-
zen. Bevor du allerdings ein Speedboot bei Ger & Ria von „Bonaire Boat Rental“ anmietest
(übrigens ohne Bootsführerschein möglich), solltest du Folgendes beachten: Es gibt eine kleine
unbewohnte Insel namens Klein Bonaire, die ihrem großen Bruder Bonaire ein paar Kilometer
vorgelagert ist. Doch diese kleine Insel hat es in sich: Weite, weiße Strände, herrlich, türkis-
karibisches Wasser und tolle Riffe zum Schnorcheln erwarten dich dort. Man sollte immer ein
wenig Zeit einkalkulieren, um dort einen Stopp einzulegen, der wirklich unvergessen bleibt.
Direkt am Strand stehen kleine BBQ-Grills bereit, um von
dir in Beschlag genommen zu werden. Was ist schöner, als
ein herrliches BBQ in der Sonne bei 28 Grad Wassertem-
peratur? Richtig, ein kühles Bier darf nicht fehlen.
Hier auf der Insel wird überwiegend „Polar“-Bier getrunken,
was seinem Namen alle Ehre macht. Sollte man am Wochen-
ende mal zwei, drei Polar zu viel getrunken haben, dann gibt
es die Möglichkeit, ins „Little Havanna“ zu gehen. Die Bar
im Zentrum von Kralendijk mausert sich am Abend zu einer
kleinen Diskothek, wo sich Jung und Alt bei „YMCA“ bis
hin zu Housebeats die Hände reichen. Anton, der Besitzer
des Clubs, ist gleichzeitig DJ und Organisator von Livegigs
und somit in der Lage, die Wünsche der Gäste in Musik zu
formen. Je mehr Polar man trinkt, desto lustiger wird es!
Nicht erschrecken, wenn auf einmal ein überdimensionales
Schiffshorn tutet und eine große Wand mit vielen Fens-
tern sich zwischen die kleinen Häuser Kralendijks und das
Meer schiebt, es könnte die Queen Mary 2 oder eines der
karibischen Kreuzfahrtschiffe sein, die von November bis
April der Insel Bonaire gern einen Besuch abstatten. Wenn
solch ein Kreuzfahrtschiff am Townpier liegt, kann man es
von der ganzen Insel aus sehen, sogar vom Washington
Slaagbai Nationalpark im Norden der Insel.
Eine Fahrt durch diesen Park lohnt sich für jeden Inselbe-
sucher. Man nehme einen geländegängigen Pick-up oder
Wrangler, eine Kühlbox mit Getränken, Schnorchelaus-
rüstung und festes Schuhwerk mit. Zwei Sandwege mit
zahlreichen Schlaglöchern führen durch den Park und es
empfi ehlt sich die Außenroute, um das aufgewühlte Meer
an den Felsen meterhoch spritzen zu sehen. Besonders
beeindruckend sind die Blow Holes, bei denen man meint,
ein riesiges Walross schnaubend vor sich im Wasser zu
haben. Der Weg führt vorbei an einer kleinen Süßwasser-
quelle, wo die großen grün-grauen Leguane neugierig auf
dich zugelaufen kommen. Die kleine und kürzere Autorou-
te passiert den Fuß des höchsten Berges von Bonaire, den
Brandaris mit 241 Meter, den man frühmorgens auch er-
steigen kann. Die Aussicht über die Insel von dort aus ist
phänomenal. Auf keinen Fall ausgelassen werden sollte der
kleine idyllische Sandstrand Wayaka 2. Beim Schnorcheln
entdeckt man hier gewaltige Elchgeweihkorallen, zwischen
denen riesige Regenbogenpapageienfi sche grasen.
Wer noch nie geschnorchelt hat, kann sich auch einem
organisierten Schnorchelausfl ug in kleinen Gruppen anver-
trauen. Besonders beliebt sind die Segel- und Schnorche-
lausfl üge auf einer der Segelyachten oder Katamarane mit
Drinks, Snacks, Ausfl ug nach Klein Bonaire und einfach
den Sonnenuntergang an Bord genießen.
Wassersport, Sonnenbaden, Entdeckungstouren – die Insel
Bonaire hat für jeden Geschmack etwas zu bieten!
Info:
„Bonaire“ (Karibik)
• 288 Quadratkilometer Fläche, die zweitgrößte der ABC-Inseln
(Aruba, Bonaire, Curaçao)
• Hier leben circa 14.000 Menschen.
• Hauptstadt Kralendijk
• Bonaire Marine Park, ein einzigartiger Meerespark im gesamten Küstenbereich
der Insel und der größte der Welt
• Amtssprache ist Niederländisch. Papiamentu ist Umgangssprache (75 Prozent
der Bevölkerung), eine Mischung aus Portugiesisch, Spanisch, Niederländisch
und Englisch.
• Die offi zielle Währung Bonaire ist der Niederländische Antillen Florin;
US-Dollar werden überall auf Bonaire als Zahlungsmittel akzeptiert.
Info Web:
Reiseveranstalter: Karibiksport, www.karibiksport.de
Tel. Deutschland: 0209 7901736
Tel. Bonaire: 00599 7869490
Mietwagen: Budget Car Rental
Touristinformation: www.tourismbonaire.com
Unterkunft: Kontiki Beach Club, www.kontikibonaire.com
Tauchschule: Dive Friends Bonaire, www.dive-friends-bonaire.com
Surfstation: Jibe City, www.jibecity.com
Kitesurfstation: KiteBoardingBonaire, www.kiteboardingbonaire.com
Bootsverleih: Bonaire Boat Rental (über Karibiksport)
Beste Restaurants: La Guernica (Tapas), Kontiki und Bambu
Nach drei Jahren harten Wartens schaffte es das Free-Magazin 2008 nun endlich, den be-
gehrtesten Award unter der europäischen Wassersportszene in den hohen Norden zu holen.
Der „ION Man“ feierte am Gardasee seine Premiere und so war die Standortverlegung des
einmaligen Fotocontests von ION die logische Konsequenz. Vom 18. bis 20. September 2008
konnten nun also alle Kieler Sprotten und Zugereiste beweisen, dass die kreative Wasser-
sporthauptstadt tatsächlich Kiel heißt.
Doch nicht nur die Location war in diesem Jahr eine neue. Getreu dem Free-Magazin-Motto,
dass alle Wassersportarten cool sind, durfte vom Wind- über Kitesurfer bis hin zum Wellen-
reiter jede Fraktion teilnehmen. Des Weiteren verfügte jedes Team über eine Stimmberechti-
gung bei der Präsentation und Bewertung der anderen Gruppen.
Ziel des ION Photo Awards war es auch 2008, eine kreative und actionreiche Story
mit Bildern zu erzählen, die unsere Funsportarten und Lifestyle kombiniert. Die Teams
hatten bei der Gestaltung ihrer Präsentation völlig freie Hand, es gab keine Regeln.
Lediglich das Thema, mit dem sich die Story beschäftigen sollte, wurde vorgegeben.
Die fertigen Fotostorys wurden dann am Samstag-
abend im Luna Club in Kiel auf einer großen Party
den vielen Gästen präsentiert und durch eine drei-
köpfige Jury bewertet.
Bereits Wochen vor dem Event wurden zahlreiche
Bewerbungseinladungen versendet, um für ordentlich
Konkurrenz und Motivation zwischen den zahlreichen
Teilnehmern zu sorgen. Am Donnerstag trafen sich alle
angemeldeten Teams in den Räumen des Terra Oceanis
Verlags, um bei Bier und Pizza das weitere Vorgehen
des Events von Cheforganisator Tim Jacobsen erzählt
zu bekommen. Die Teams konnten sich beschnuppern,
wurden darüber informiert, auf was bei der Bewertung
der Bilder und der Präsentation Wert gelegt wird, und
erhielten endlich das heiß ersehnte Motto.
KLAPPE DIE VIERTE.
Text Julia Übelhör
Das mühsam ausgetüftelte Thema des diesjährigen Wett-
bewerbs lautete eigentlich „Windsurfer versus Kitesurfer“.
Allerdings zwang die schlechte Windvorhersage die Orga-
nisatoren zu einem Mottowechsel. Mit „Surf in the City“
bot sich allen Funsportlern ein riesiger Interpretationsspiel-
raum, was später vor allem der Jury sehr zu schaffen ma-
chen sollte, da sich die Bewertung der sensationell kreati-
ven Ideen mehr als schwierig gestaltete.
Die Jury bestand aus vier Stimmen: Eventkoordinator Tim
Jacobsen, Sex-Maschine Hendrik Mersch (1.000 Dank an
den Mann für alles) und Verlagsboss Alexander Lehmann.
Die vierte Stimme wurde aus den Einzelbewertungen aller
Teams untereinander ermittelt. Im Vordergrund der Be-
wertungen standen die Idee, Story, Bildqualität, Kreativität
und Umsetzung des Themas. Ein weiterer wichtiger Punkt:
die Präsentationsform vor Ort. Leider stellte sich bei der samstagabendlichen Darbietung der
Kunstwerke im Luna Club heraus, dass während der letzten Tage ein reger Teamverschleiß
vorherrschte. Von anfänglich zehn Gruppen schafften es leider nur fünf zur Präsentation, da-
für konnten diese umso mehr Preise absahnen, unter anderem eine Ladung ION Neoprenan-
züge, ION Rucksäcke, Taschen und T-Shirts.
Alles in allem lieferte jedes Team interessante und individuelle Fotos zum kurzfristig improvi-
sierten Thema, jedoch konnte nur ein Team zum Sieger gekürt werden. Auf den folgenden
Seiten möchten wir die organisatorischen Anstrengungen der einzelnen Teams würdigen, in-
dem wir die besten Werke präsentieren und jede Gruppe zu Wort kommen lassen. Den An-
fang machen unsere Gewinner …
Lediglich ein Team fehlt bei unserer Berichterstattung. Die Zweitplatzierten waren entgegen
vorheriger Absprachen so clever, ihre wirklich sensationellen Bilder einem anderen Magazin
zuerst anzubieten. Kann man machen, muss man aber nicht. Das kommt dabei raus, wenn
man mit einem Frosch knobelt und das Gehirn gewinnt.
Das Team… Holmstroem, Platz 1
Holmstroem gründete sich bereits 2001 aus einer Hand-
voll Syltern und Kielern. Angetrieben von dem Gedan-
ken, das nordische Surfen zu repräsentieren, entstand
ihr Surf-, Art- und Streetlabel. Seitdem auf vielen Events
vertreten, war das Team auch auf dem diesjährigen ION
Photo Award am Start, repräsentiert von Fabian Aschen-
bach, Henrik Jamaer, Jan Rothkranz, Jonas Bronnert und
Freunden, die sie bei den Aktionen unterstützten.
Sie packten ihre Sachen: Bretter, Kamera, Snacks, Grou-
pies und ne Kiste 5,0er, dann nahmen die Dinge ihren
Lauf und eine Aktion führte zur nächsten. Aus Insider-
informationen war bekannt, dass durch die Umbaumaß-
nahmen an der Schwentine-Schleuse eine nicht zu un-
terschätzende Stromschnelle entsteht. Im Vergleich zum
Eisbach: schneller, härter, größer.
„Klick, Foto, weg.“ Als Nächstes tauchte das Team in tiefe Ge-
wässer hinab und traf heulerartige Wesen. “Klick, Foto, raus.“
Doch die derbste Aktion sollte noch folgen. „Das geht
nicht!“ – „Ey aller, scheiß drauf.“ – „Ja und wer soll’s ma-
chen, ich mach’s nicht!“ Pause. Bier. Dann fand sich noch
ein kompromissloser Söldner, der dem Gesetz die Stirn bot.
Versuch Nummer eins scheiterte kläglich. Ohne Schlepplei-
ne dem Fördedampfer hinterher paddelnd und von den
LOUF-Gästen mit abwertenden Blicken begutachtet – auch
eine Reaktion. Doch auf unsere pünktlichen KVG-Dampfer
ist Verlass. Eine Stunde später sah die Reaktion dann an-
ders aus, als Henrik wahrhaftig hinter dem Fördedampfer
mit seinem Wellenreiter an der Leine die Heckwelle rippte
... „Klick, Foto, weg.“
Team: Holmstroem
Mitglieder: Henrik Jamaer, Jonas Bronnert,
Jan Rothkranz, Fabian Aschenbach.
Fotos: Rico, Lina Stagneth, Tjark&Birte
Kategorie: Wellenreiten
Event in 3 Worten: 1) Klick 2) Foto 3) Sieg
Links: www.holmstroem.de
Fotos Lars Wehrmann
Eine hundert Meter lange Leine, ein Verkehrsschild als Umleitung
und ein Auto! Fertig ist der Surfspaß in der City.
Letzte Worte
Alles in allem hatte das Team viel Spaß beim Produzieren
der Bilder und würde sich über mehr Events in dieser
Richtung freuen. Ihr Glückwunsch geht an die anderen
Teams, die auch ebenfalls mit fetten Fotos scoren konn-
ten! „Grüße gehen raus an unseren Freund Finn Stagneth
(Ruhe in Frieden), der uns bei den Sessions inspirierte,
und Julian Stoß, der die abendliche Präsentation voll und
improvisierend über die Bühne brachte.“ Wer mehr über
das Team erfahren möchte, sollte unbedingt ihrer Home-
page einen Besuch abstatten. Dort fi ndest du aktuelle
Berichte, Fotos, Videos, Shirts und mehr.
Das Team… Die 4 Windsurfi ng, Platz 3
Das verlagsintern und -extern gegründete Team aus Elia-
ne Lehmann, Andreas Sawitzki, Kalle Graeper und Micha-
el Trapp entschied sich nach reifl icher Überlegung und
Inspektion der jüngeren abenteuerlustigeren Gruppen ge-
gen Actionbilder und verpackte seine Ideen in einer fast
schon drehbuchreifen Story.
Sie handelt von zwei Freunden, die sich schon seit ih-
rer Jugendzeit kennen. Beide beschließen, endlich wie-
der Zeit miteinander zu verbringen, und planen, einen
gemeinsamen Surftrip in der Stadt zu verwirklichen. Mit
ihren Brettern unter dem Arm ziehen sie gemeinsam los,
immer auf der Suche nach der perfekten Location, wer-
den allerdings von allen Spots durch den bösen Herrn
Trapp von der Stadtverwaltung vertrieben. Nachdem sie
zum vierten Mal verscheucht wurden, beschließen sie,
ihn in seinem Büro zu überfallen und ein Dokument un-
terzeichnen zu lassen, das ihnen gestattet, in der gesam-
ten Stadt zu surfen.
die
w
ind
surf
ing
4
Ihr Plan funktioniert einwandfrei, jedoch mit einem klei-
nen Zugeständnis an den sicherheitsfanatischen Verwal-
tungsbeamten: Die beiden dürfen nur surfen, wenn sie in
voller Schutzmontur stecken.
Die grobe Story wurde bereits im Vorfeld durch mehr
oder weniger hartes Brainstorming entwickelt, die Loca-
tions wurden jedoch wie bei den meisten Teams spontan
ausgewählt. Mit aufgeriggtem Segel und eingezwängt
in Neopren streifte das Team durch Einkaufspassagen,
Autowaschanlagen und Goldfi schteiche und zog so die
Aufmerksamkeit vieler Passanten sowie der Sicherheitsbe-
amtin des Citti Parks auf sich, die bereits am Vortag mit
einer anderen Gruppe Windsurfer zu kämpfen hatte.
Letzte Worte
Das gesamte Team war beeindruckt von der Motivati-
on und Kreativität der jüngeren Mitstreiter als auch von
den unterhaltsamen Präsentationen, welche durch leicht
alkoholisierte Moderatoren glänzten. Weiterhin positiven
Anklang fand das Thema „Surf in the City“, das viele un-
terschiedliche Interpretationen zuließ und somit für reich-
lich abwechslungsreiche Bilder sorgte. Als wichtigen,
aber auch einzigen Kritikpunkt erwähnten sie das nicht
vorhandene Freibier, was bestimmt auch Anklang bei
den anderen Teams gefunden hätte und beim (eventuell)
nächstjährigen Award sicherlich und hoffentlich Beach-
tung fi nden wird.
Team: Die 4 Windsurfi ng
Mitglieder: Eliane Lehmann,
Andreas Sawitzki,
Kalle Graeper,
Michael Trapp
Fotos: Ange Sawitzki
Kategorie: Windsurfen
Event in 3 Worten: 1) voll 2) der 3) Hammer
Links: www.nordstern-media.de
www.pedaliero.de
www.media4motion.de
www.realnature.tv
Das Team… 4 Nurses, Platz 4
Den vierten Platz machten unsere vier Krankenschwes-
tern. Das Team „4 Nurses“ um Bony-Beatrice Lewan-
dowski, Andreas Jansen, Rick Jensen und Alec Schan-
dert ist wie bereits alle bisher vorgestellten Gruppen
seit Längerem befreundet. Mit ihrer Fotostory wollten
sie zeigen, welches Revier außerhalb des Wassers noch
als surfbar gilt. Mit einer frisch beschafften Kamera und
einem vorher höchst durchdachten Konzept bewaffnet,
machte sich das Team auf die Socken, um letztendlich
doch wieder alles Geplante über den Haufen zu werfen
und ihrer spontanen Kreativität freien Lauf zu lassen.
In Neopren und Badesandalen eingehüllt waren die
vier zu Fuß unterwegs und ließen von Tiefkühltruhen
im Laden ihres Vertrauens bis hin zu Radiointerviews
nichts aus. Die Vielzahl der daraus entstandenen Fo-
tos spricht für sich. Mit waghalsigen Sprüngen von
diversen Brücken zogen sie nicht nur die Blicke der
Passanten auf sich, sondern auch die der Polizei, die
dieses Wochenende mit reichlich Surfern zu tun hat-
te. Nachdem sich eines der Teammitglieder vor einigen
Wochen bereits buchstäblich den Arsch aufgerissen
hatte (dazu imposante Bilder unter www.rickjensen.
de), konnte das Team gegen Ende des Wettbewerbes
lediglich mehrere zerbrochene Wellenreiter und ver-
hältnismäßig kleine Schnittwunden ihr Eigen nennen.
Letzte Worte
Sehr positiv bewerteten sie die Fördedampfer-Session
der Sieger, welche auch allgemein auf viel Anerkennung
stieß. Als Neuerung für nächstes Jahr würden sie sich
jedoch mehr Gewichtung der gegenseitigen Teambeur-
teilung wünschen, um an ein objektiveres und authenti-
scheres Ergebnis zu gelangen. Zusätzlich würde sich das
Team über eine Beobachtungsperson freuen, die die je-
weiligen Teams die Tage über begleitet und die Arbeits-
und Herangehensweise dokumentiert, um eine bessere
Gesamtübersicht des erbrachten Aufwands zu erhalten.
Letztendlich hatten jedoch auch die Krankenschwestern
viel Spaß bei der Fotoerstellung und würden natürlich
wie jedes andere Team auch im nächsten Jahr wieder
am Contest teilnehmen.
Team: 4 Nurses
Mitglieder: Alec Schandert,
Bony-Beatrice Lewandowski,
Andreas Jansen, Rick Jensen
Fotos: Alle & co.
Kategorie: Wellenreiten
Event in 3 Worten: 1) Abgefahren
2) Einmalig
3) Krasse Aktionen
Links: www.rickjensen.de
Erleben Sie Tauchen in einer neuen Dimension. Einmalige Bildstrecken, tiefgehende Hintergrundberichte,
aufregende Erlebnisschilderungen. Silent World – Das Tauchmagazin nicht nur für Taucher!
Ta u c h e n ERLEBEN!
Tauchen • Lifestyle • Emotionen
• www.silent-world.eu •
AB 14. JANUAR 2009am Kiosk! Jetzt die ersten beiden Ausgaben unverbindlich und kostenlos zur Probe direkt nach Hause bestellen:
Das Team… Hotsails, Platz 5
Kommen wir nun zu den letzten Mitstreitern des dies-
jährigen ION Photo Awards. Die Teilnahme des Teams
„Hotsails“, bestehend aus Leon Jamaer, Ole Wilms, Tor-
ben Sonntag und Dominic Voß (auch liebevoll „Vozzy“
genannt), stand schon vor Antritt unter keinem guten
Stern, da sie unglücklicherweise einen Ausfall durch ei-
nen spontanen Achillessehnenriss zu verzeichnen hatten.
Von ihren Sponsoren zwangsrekrutiert, gelang dem Team
trotz schwerbehindertem Anhang eine Fotostory, die so-
wohl witzig als auch actionreich war.
Achilles, der bestaussehende Surfer aus Kiel, hat ein kleines
Problem: Sein Körper verträgt keinen Alkohol. Nach einer
durchzechten Nacht (mit zwei bis drei Bier) wacht er mit
gerissener Achillessehne auf und beschließt, endlich nach
einem Nachfolger Ausschau zu halten. Verzweifelt sucht er
nach Ersatz, allerdings bleiben nur zwei potenzielle Kandi-
daten übrig: Ionman und Hotman. In mehreren Prüfungen
sollen sie unter anderem der Bevölkerung den einzigarti-
gen Surfspirit näherbringen oder Achilles ihre freshen Sur-
ferskills zur Schau stellen. Letztendlich meistern beide An-
wärter ihre Aufgaben so bravourös, dass sich Achilles dafür
entscheidet, beide zu engagieren, weshalb Kiel nun im
Besitz von zwei neue Surfhelden ist: Ionman und Hotman.
Hotsails
Die Hauptmotivation des Teams wurde dadurch be-
gründet, auf Kosten des Sponsors – mit gutem Ge-
wissen – illegale Aktionen realisieren zu können. Lei-
der hatten sie so viel „Pech“ dass ihnen weder beim
Durchstreifen des Citti Marktes noch beim Entern der
Stena Line Gesetzeshüter oder Ähnliches in die Quere
kamen. Wahrscheinlich hatten diese einfach zu viel mit
zwei der anderen Teams zu tun …
Letzte Worte
Auch das Team Hotsails wird nächstes Jahr wieder am
Start sein, an noch auffälligeren Orten und mit mehr ver-
brecherischem Tatendrang. Als Verbesserungsvorschlag
würde sich das Team einen besseren Plan B (falls Flau-
te) und mehr kriminelle Energie beim zentralen Event
(Kleiner Kiel) wünschen. Wer sich übrigens die überaus
gelungene Präsentation von Ole, Leon, Torben und Voz-
zy ansehen oder mehr über die Jungs erfahren möchte,
sollte unbedingt auf ihrer Website vorbeischauen.
Team: Hotsails
Mitglieder: Leon Jamaer, Ole Wilms,
Torben Sonntag, Dominic Voß
Fotos: Hotsails-Team
Kategorie: Windsurfen
Event in 3 Worten: 1) Party
2) Pils
3) Piruetten
Links: www.shorebreak.net
Abschließend ist festzustellen, dass der ION Photo Award in Kiel eingeschlagen ist wie eine
Bombe. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die diesen Event ermöglicht
haben: Da wäre in erster Linie natürlich das Wetsuitlabel ION, das wir nicht nur aufgrund
seiner innovativen Eventansätze sehr schätzen, sondern weil es auch eines der ganz weni-
gen Neoprenbrands ist, das sich offen zu Windsurfern und Kitesurfern bekennt und diese
beiden Gruppen nicht wie viele andere großen Marken als „schwulen Schrott“ bezeichnet.
Auch die Organisatoren rund um Chef Tim Jacobsen und seine Sekretärin Mi-Ma-Mer-
schinger haben wieder ganze Arbeit geleistet.
Letztendlich bedanken wir uns aber vor allem bei den Teams, die den diesjährigen ION
Photo Award mit viel Potenzial, Kreativität und Engagement zu einem einschneidenden
Erlebnis gemacht haben. Es zeigten sich viele unterschiedliche Interpretationsweisen des
Themas „Surf in the City“, wodurch wiederum viele eindrucksvolle Bilder entstanden. Es
darf auf die Fortsetzung des ION Photo Awards in Kiel gehofft werden …
WAS KOMMT DABEI HERAUS, WENN MAN EINEN LUFTHANSAPILO-
TEN, EINEN SÜDAFRIKANER UND DREI FLASCHEN ROTWEIN AN
EINEN TISCH SETZT? DIE KREATIVSTE EVENTIDEE DES JAHRES: IONMAN
2008 Text Tim Jacobsen © Fotos Fiore/www.fotofi ore.com & Tim Jacobsen
Da bis auf das Windsurfi ng Journal die Fachpresse diesen unglaublich witzigen und inno-
vativen Event mehr oder weniger totschwieg, fassen wir an dieser Stelle noch einmal die
wichtigsten Ereignisse des ION MAN 2008 zusamen. Wenn man mal ehrlich ist hätte zu
den meisten Magazinen eine ausführliche Berichterstattung über diesen besonderen Event
ohnehin nicht gepasst, da ein Großteil der Teilnehmer unter 50 Jahre alt war …
Fred Niedner von Stehsegelrevue.com und Craig Gertenbach als Fanatic Product Manager
saßen wie in der Einleitung beschrieben eines Abends zusammen und hatten nach diver-
sen Gläsern feinsten Rotwein nicht nur eine, sondern gleich zehn zündende Ideen! Zehn
Teams sollten sich fi nden, um sich gegeneinander in zehn verschiedenen Disziplinen zu
duellieren. Nach genauer Defi nition ist ein „Duell“ ein freiwilliger Zweikampf mit gleichen,
potenziell tödlichen Waffen, die von den Kontrahenten vereinbart werden, um eine Ehren-
streitigkeit auszutragen. Duelle unterliegen traditionell festgelegten Regeln und sind heute
in den meisten Ländern verboten. Aus diesem Grund wurde der ION Man auch nicht in
Deutschland, sondern im mafi osireichen Italien ausgetragen, wo der letzte Handkuss oder
eine geschenkte rote Rose noch große Bedeutung hat. Als „Waffen“ wurden verschiedens-
te Objekte gewählt, die mehr oder weniger auch tödlich sein könnten: Golfschläger, Go-
Karts, … Einige dieser Objekte und das, was mit ihnen angestellt wurde, waren bestimmt
gefährlicher als die alten Pistolen, die früher benutzt wurden.
Kaum waren die Teams angereist, ging es auch schon los. In der Villa Cian wurden alle
von Chef-Organisator Fred Niedner begrüßt und über das, was alles auf die Gladiatoren
zukommen würde, aufgeklärt. Aus dem Bereich Wind-
surfen wurden sich folgende Disziplinen ausgedacht:
Freestyle, GPS-Speedsurfi ng, Jumpsession und ein Stand
Up Paddlerace standen auf dem Programm. Andere
Wettkämpfe wie Table Soccer, Poker, Longest Golfdrive,
Uphill Race, Gokart Race und Night Performance soll-
ten sich aber mit den erstgenannten abwechseln. Für
den Terra Oceanis Verlag gint das Windsurfi ng Journal
Team mit vier Mann an den Start, um die Fahne für die
schreibende Zunft hochzuhalten. Das Team bestand aus
Ocean-Jump-Veteran und Freestylespezialist Tilo Eber,
Testcrewmitglied und Tresenprofi Torben Sonntag, Ver-
lags-Chef-vom-Dienst und Pokerface Tim Jacobsen und
natürlich durfte der Chefredakteur Alexander Lehmann
auch nicht fehlen. Die erste Disziplin Table Soccer fand
direkt im Anschluss an die Begrüßung durch Fred statt.
Erwartungsgemäß setzte sich hier das Team North Sails
verdient durch. Marketingmanager Alexander Hasch
und Andre Paskowski fegten alle Mitbewerber unge-
schlagen vom Tisch. Mit ausgelassener Stimmung feier-
ten die Protagonisten den Start des ION Man noch bis
in die Nacht hinein.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter. Beim Mistral Stand-Up-Paddle-Race ruderte
Windsurfi ng Journal Crew-Mitglied Torben Sonntag die Konkurrenz in Grund und Boden.
Mit großem Vorsprung deklassierte er die anderen Teams und sicherte so dem Wind-
surfi ng Journal zum ersten Mal die volle Punktzahl. Zur Ora am Nachmittag entschieden
die beiden Headjudges Hans Voglsamer und Robin Hartwig, die Freestyle Super Session
zu starten. Team Fanatic fl og kurzerhand Freestyle Weltmeister Gollito Estredo ein, da
war der erste Platz schon mal fest verplant. Um Platz zwei kämpften Andre Paskows-
ki vom Team North Sails und Gardaseelocal Matteo Guazzoni von unseren Kollegen von
Funboard Italia. Andre setzte sich hauchdünn durch und wurde am Ende verdient Zwei-
ter. Hinter dieser übermächtigen Konkurrenz belegte Tilo Eber vom Windsurfi ng Journal
Team einen sensationellen vierten Platz. Am Abend stand dann das Gokart-Race auf dem
Programm. Torben Sonntag bewies erneut, dass er nicht nur schnell am Tresen, sondern
auch auf dem Weg dorthin ist und konnte diese Disziplin als sehr guter Dritter für das
Windsurfi ng Journal beenden. Er musste sich lediglich dem North Sails Team und Fun-
board Italia Team geschlagen geben.
Am Freitagmorgen wurden die Teilnehmer von einem starken Vento geweckt. GPS-
Speedwindsurfing stand auf dem Programm und Windsurfing Journal Chefredakteur
Alexander Lehmann zeigte den Kollegen mal eben, wo der Frosch die Locken hat. Mit
sensationellen 63,7 km/h deklassierte er den Zweitplatzierten Craig Gertenbach von Fa-
natic (56,8 km/h), der auch in der Tatsache keinen Trost finden konnte, dass Alexander
ihn mit einem Board aus seiner Company schlug. Zur windlosen Mittagszeit holte Fred
Niedner beim Longest Golf Drive am besten aus und sicherte dem Team Fanatic da-
mit 10 Punkte in diesem Wettbewerb. Langsam nahm
die Ora zu und so riefen die beiden Headjudges Hand
uns Robin nach einer Stärkung am Pier zur Speedy
Jump Session. Dank des sensationellen Windsurfing-
shops „Shaka“ aus Torbole, der den „Speedy“ gechar-
tert hatte, sollten sich nun alle Teams mit allen Fahrern
über die Heckwellen des Touristendampfers jagen. Als
das Boot aus Torbole am Pier ankam, war von der Ora
leider nicht mehr viel übrig. Warum auch immer, aber
Gollito Estredo braucht nicht einmal Wind, um zu glei-
ten und so war seine Performance wieder einmal un-
schlagbar. Aber auch die anderen drei Kandidaten aus
dem Fanatic Team, Craig Gertenbach, Fred Niedner
und Filippo Buratti, machten eine gute Figur und spran-
gen den Sieg nach Hause. Die meisten Teams hatten
Probleme, überhaupt im Gleiten auf die Heckwelle zu
treffen. Auch das Windsurfing Journal Team hatte es
nicht leicht. Torben kam gar nicht aus dem Quark, Tilo
schaffte es immerhin drei oder vier Mal und zeigte sehr
gute Sprünge, und Alexander hatte sich für die Wave-
session glücklicherweise sein 7.8er Warp und sein 124-
Liter-Falcon-Slalomboard geschnappt und war damit we-
nigstens in der Lage, über die Heckwellen zu springen.
© Foto Fiore/www.fotofi ore.com
Dass es keine Toten bei diesem Unterfangen gegeben hat,
war eher Zufall. Dank der Wahl des „richtigen“ Materials
konnte das Windsurfing Journal diesen Wettbewerb als Zwei-
ter beenden, vor dem North Sails Team und Funboard Italia.
Die Wettbewerbe zu Wasser waren damit beendet und nur
noch drei Disziplinen standen auf dem Programm.
22:00 Uhr – Moby Dick – Poker! Tim Jacobsen für das Wind-
surfi ng Journal schaffte die Sensation und blieb bis zum
Schluss am Tisch. Er musste sich lediglich Pokerface Andre
Paskowski geschlagen geben. Durch den zweiten Platz (und
den 25 Wodka-Red Bull) berauscht stieg er anschließend mit
800 Atü auf dem Kessel in die „Night Performance“-Wertung
ein. Wir sind uns sicher: So eine Show hat Torbole noch nicht
gesehen! Alle Teams gaben Vollgas und holten den Karneval
an den Gardasee. Und das mitten im Sommer… Das Team von
Funboard Italia, die im Caesar-Look Matteo Guazzoni durch
die Gassen trugen, landete zusammen mit dem Windsurfi ng
Journal dank einer unglaublichen Performance von Tim Jacob-
sen in diversen aufblasbaren Kostümen auf Platz 1.
Letzter Tag. Katerstimmung. 30 Grad im Schatten. Up-Hill-
Biking. Stefan Schmolzer vom Team Shaka kam eine gefühlte
Stunde vor allen anderen ins Ziel. Als Zweiter radelte Philipp
Greeve vom Team Windinfo.eu vor Fanatic Boss Craig Ger-
tenbach über die Ziellinie. Damit war die letzte Disziplin absol-
viert. Am Abend ließ dann Moderator Roberto Hoffmann noch
einmal während des gemeinsamen Diners den Event Revue
passieren. Vier Tage mit sensationellen Wettkämpfen hatten
die 36 Teilnehmer erfolgreich hinter sich gebracht. Natürlich
wurde permanent ein wenig mitgerechnet und so machten sich
neben dem North Sails und dem Fanatic Team auch wir Hoff-
nung auf den Gesamtsieg. Und es sollte tatsächlich gereicht
haben. Das Windsurfi ng Journal konnte sich gegen Fanatic auf
Platz zwei und North Sails auf Platz drei durchsetzen.
Seit langem haben wir nicht mehr so viele begeisterte Gesich-
ter in der Windsurfbranche gesehen. Was die Organisatoren
und Helfer rund um Fred Niedner mit diesem ION Man auf
die Beine gestellt haben, ist mehr als beeindruckend. Nächstes
Jahr ist der Verlag mit einem eigenen Team sicherlich wieder
am Start, um seinen Titel zu verteidigen. Wir hoffen auf noch
mehr Teams, noch mehr Competitons und noch mehr Action,
auch wenn das kaum noch möglich sein wird. Vielen Dank an
ION für die Unterstützung solch innovativer Events. So bringt
man den Sport nach vorne!
Einen kompletten Artikel mit allen Details fi ndest du im Wind-
surfi ng Journal Nummer 4. Versandkostenfrei bestellbar für
4,80 Euro unter [email protected].
© Foto Fiore/www.fotofi ore.com
DIE GRÖSSTE WEIHNACHTSFEIER FÜR ALLE WASSERSPORTLER FAND DIESES JAHR AM 13. DEZEMBER 2008 IM
NACHTCAFÉ IN KIEL STATT. DER STARTSCHUSS FIEL BEREITS UM 20:00 UHR MIT EINEM LECKEREN BUFFET,
UM SICH EINE ANSTÄNDIGE GRUNDLAGE ZU SCHAFFEN. KURZ NACH 22:00 UHR WAR DANN ABER BEREITS
SCHLUSS MIT DEM GESITTETEN BEISAMMENSEIN UND DIE GÄSTE LEGTEN DIE HEBEL AUF DEN TISCH!
DJ Moisi aus Hamburg gab zwischen seinen Turntables Vollgas, sodass noch vor 24:00 Uhr verschiedenste Moves
und Tricks gezeigt wurden, die man sonst nur vom Wind- und Kitesurfen auf dem Wasser kennt. „Ein herrliches
Weihnachtsfest und vor allem jede Menge Getränke“, grinste zum Beispiel Andi von Aerotech, der extra mit seinen
Mädels aus Berlin angereist war. Die Bedienungen hinter dem Tresen hatten alle Hände voll zu tun. Denn wenn wir
Wassersportler eines richtig gut können, dann ist es feiern! Um 8:00 Uhr morgens war die Sause dann zu Ende und
die letzten Gäste wurden nach Hause geschickt. Es war eine super Party mit allem, was man sich wünscht, und wir
hoffen, euch auch in diesem Jahr wieder zu sehen, wenn es heißt: Poseidon Inferno III.
Text Tim Jacobsen © Fotos Pascal Matzke & Julia Übelhör
Manchmal kann der Tod eine Erlösung sein.
Wenn Schmerzen übermächtig werden, der Wille
schwächer wird, das Unvermeidliche die Oberhand
gewinnt. Niemand kann die Gedanken nachvoll-
ziehen, die in einem reifen, wenn man weiß, was
geschehen wird. Gerd wusste es. Ich sah es in
seinen Augen. Auch wenn er stets behauptete, es
ginge ihm gut. Eine Schutzbehauptung, um seine
Krankheit nicht zu nah an sich heranzulassen.
Typisch. Solange ich ihn kannte – und das
sind nun schon rund 15 Jahre – folgte er seinen
Instinkten und seinem Bauch, danach schaltete
er auf seinen Kopf um. Dann konnte ihn niemand
von seinen Ideen abbringen. Das war auch schon
so, als er noch mit Buddy und „Käse-Wein-Gerd“
in der WG in der Herderstraße lebte. Ich werde
nie vergessen, wie er mir (intoniert von der HOT-
SAILS-WG inklusive Andy Wirtz) ein Geburtstags-
ständchen sang. Gerd und singen ...
Als er 1994 seine Firma TOMAHAWK auf-
baute, ließ er sich von niemandem beirren,
und als 1999 das Kiten aufkam mit TWINTAIL
Kiteboards erst recht nicht. Sukzessive baute
er über Jahre hinweg seine Firma aus, bis
schließlich der Onlineshop und die Kiteschule
dazugehörte. Alles mit Blick auf die Ostsee.
Mit und ohne Grillen.
Er lebte ein zeitloses Leben. Er war verschlos-
sen, aber geradeaus. Letztlich starb er so, wie
er lebte. Ich kann ihn verstehen, denn ich leide
an derselben Krankheit wie Gerd, nur dass der
Krebs nicht ausgebrochen ist. Ich sage das
nicht, um Mitleid zu erhaschen, sondern um
sein, für viele nicht immer nachvollziehbares,
Verhalten zu relativieren. Ich wusste um seine
Schmerzen, seine Ohnmacht, sein Verstecken
vor sich selbst, seinen Schutzegoismus, sein
Leiden. Und. Seine Erlösung.
Text Tom Körber © Foto Henning Alberti
follow the lightG e r d S c h r a d e r . 1 9 6 7 – 2 0 0 9 .
Hol dir jetzt Jürgen Hönscheids autobiografi schen Rückblick auf 50 Jahre Surf- und Windsurfgeschichte! Illustriert mit über 500
Fotos erlebst du eine Zeitreise von den Anfängen des Surfens und Windsurfens über die erfolgreichste Zeit des Ausnahmeathleten
bis hin zur heutigen Zeit. Das Buch ist ein Muss für alle Funsportler! Jetzt versandkostenfrei für nur 26,90 Euro bestellen!
Einfach anrufen (0431-9969977) oder Mail schreiben
50 JAHRE SURF- UND WINDSURFGESCHICHTE(N)
ÜBER 200 SEITEN – ÜBER 500 FOTOS!
DAS FUNSPORTBUCH
DES JAHRES!
Wellenreiten in FrankreichSurfvilla Seignosse
Männerbein in PresswursthülleMännerbein in Presswursthülle
D ie Röhrenjeans. Seit einiger Zeit erlebt sie ihr großes Revival auf dem Modemarkt,
denn „Retro“ ist ja bekanntlich wieder in. Sie ist ein erstaunliches Phänomen, denn
als einziges Kleidungsstück ist sie imstande, aus einer zierlichen Gazelle ein unförmiges
Walross zu zaubern. Anfänglich den Frauen vorbehalten, um ihre zarte Figur noch betonter
zur Schau stellen zu können, begeben sich mittlerweile auch immer mehr modebewusste
„Männer“ auf einen Streifzug durch den Kleiderschrank ihrer Freundinnen. Dabei scheinen
sie nicht mal ein schlechtes Gewissen zu bekommen, was allerdings durch den Begriff „me-
trosexuell“ erklärt werden könnte.
Doch wollen Frauen so was überhaupt sehen? Dürre Hühnerbeine und keinen Arsch in der
Hose oder Jungs, auf die die Walrosstheorie zutrifft? Beim besten Willen nicht! Man mun-
kelt, es existieren Jungs, denen Röhrenjeans stehen, allerdings ist mir noch kein Angehöriger
dieser äußerst seltenen Spezies begegnet. Ebenfalls kann ich mir nicht erklären, wie diese
Hosen erstens bequem sein sollen und wie man sich darin zweitens überhaupt ausreichend
bewegen kann. Als Verfechterin der Baggypants tun selbst mir als Frau beim Anblick solcher
Hosen die Eier weh. Gut, Baggys können auch scheiße aussehen (vor allem die bestickten,
vergoldeten oder die, die unten in Strümpfe gesteckt werden), aber hast du schon mal je-
manden Röhrenjeans baggy tragen sehn? Das sieht nicht nur aus, als hätte er in die Hose
geschissen, man meint sogar fast zu erkennen, wie es demjenigen die Beine runterläuft …
Bei Rockbands und Skateboardern bereits seit Jahren fester Bestandteil geworden, fassen
die mittlerweile berühmten Röhrenhosen (oft auch Tight Pants genannt) nun ebenfalls in
der Snowboardindustrie Fuß, wo sie die Grenzen des bereits gereizten Sehnervs völlig
sprengen. Früher in Baggys unterwegs, schmeißen sich etliche Snowboard-Pros heutzuta-
ge in hautengen leopardenfellgemusterten Hosen oder Leggins in Jeansoptik über Kicker
und Rails. Dabei machen sie sogar einen sonst sehr stylishen Trick wie den Frontboard zu
einem Presswursterlebnis.
Die Schuldfrage allerdings bleibt offen. War es die Retrowelle, die Modeindustrie oder viel-
leicht sogar Chuck Norris, der schon vor vielen Jahren der Röhrenhose zu ersten Erfolgen ver-
half? Ich kann leider nur hoffen, dass diese Modeerscheinung (vor allem im Snowboardbereich)
bald einer neuen weichen wird, denn diese Hosen sind einfach so schlecht wie Uri Geller.
Liebe Männer, ich bitte euch, denkt doch vor eurem nächsten Einkauf einmal darüber nach,
wie unmännlich ihr in diesen Hosen ausseht, immerhin zeigen sie nicht nur eure bisher er-
folgreich verhüllten Hühnerbeine oder Schwimmringe (gilt auch für Frauen!), sondern auch
alles mehr oder weniger Vorhandene in eurem Lendenbereich. Zusätzlich solltet ihr euch
Gedanken über zu enge Hosen und eure Zeugungsfähigkeit machen, denn wie bekannt ist,
benötigt eure „Männlichkeit“ kältere Temperaturen als in solchen Hosen gegeben … Oder
wollt ihr so enden wie Profi radsportler?
FREE-MAGAZIN – IMPRESSUM
VERLEGER & HERAUSGEBER Alexander Lehmann
REDAKTIONSANSCHRIFT Free-Magazin | Barkauer Str. 121 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 [email protected]
CHEFREDAKTEUR Tim Jacobsen
ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.deFon +49 (0)431 64 73 173 | [email protected]
GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG Matthias Falk, Maria Malmberg, Jonas Bronnert
MITARBEITER DIESER AUSGABEKirsa Stoltenburg, Manuel Grafenauer, Torben Sonntag, Michi Trapp, Jonas Wagner, Mart Kuperij, Meiko Heike Möller, Julia Übelhör, Jonathan Klinck.
CHEF VOM DIENST Tim Jacobsen
FOTOGRAFEN Tim McKenna, Erik Aeder, Kima, Lars Wehrmann, Henning Alberti, Tim Wasmer, Ruben Grießbach, Pascal Matzke, Julia Übelhör, Fiore, Hochzwei, Tim Jacobsen, Anne-Marie Reichmann und Freund, Espresso-Bar Team, Janine Nicolai-Jacobsen, Inka Lübke, Andreas Sawitzki, Andreas Jansen, Rick Jensen, Bony Beatrice Lewandowski, Alec Schandert, Torben Sonntag, Rico Fischbock, Tjark Rumohr, Lina Stagneth
SHOPANZEIGENLEITUNGTim Jacobsen, [email protected]
DIGITAL IMAGINGImprint Digital Foto Kiel
ERSCHEINUNGSWEISEAlle drei Monate
ABONNEMENTSFür jährlich 14 Euro auf www.free-magazin.de
DRUCKimpress media GmbH, Mönchengladbach
VERLAGTerra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de
GESCHÄFTSFÜHRERAlexander Lehmann
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.
ANZEIGENNordstern Media Eliane Lehmann [email protected] Fon +49 (0)431 71 97 888 www.nordstern-media.de
Im Terra Oceanis Verlag erscheinen die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de), Free-Magazin (www.free-magazin.de), Kitelife (www.kitelife.de) und Silent World (www.silent-world.eu)
Infos unter: www.terraoceanisverlag.de
Direkte Bestellmöglichkeit unter:
w w w. f r e e - m a g a z i n . d e