US Field Manual 30-31B 18
-
Upload
disclosure731 -
Category
Documents
-
view
224 -
download
0
Transcript of US Field Manual 30-31B 18
7/27/2019 US Field Manual 30-31B 18
http://slidepdf.com/reader/full/us-field-manual-30-31b-18 1/8
I
I
I
- F»eed-MuualJO-ltAnhq B vom 18.3.1 970,
g e u i d ! D ~ vorn Generalstabschef der US-AnneeGeneral w.c. W'e;st:mordand. ' '
""""".uFM3o-J1
FM3Chlt -
...............-Geheimofien•t-Sondereaultu
Kapitell. - EinflihnmKKapitd 2. ffmtergrund
· ~ •'Notwendickeit politisdtuF!exibilitit ·>·Charakwistische Schwao;bst.&en hllle.rhalb der -,'-Regierungen der Gasclinder
Kapkd 3. Aufpbendes US-MilitärgeheUndienstes
Identifizien>ng besonderer ZielgruppwErk=nen der Schwachstellen imGastlandEingreifen des US-Militärgeheimdienstes
7/27/2019 US Field Manual 30-31B 18
http://slidepdf.com/reader/full/us-field-manual-30-31b-18 2/8
Kapit el4. Leitlinien des Geheimdienste>
Allgemeines
Agentenrekrutierung
Verteilerliste
Kapitell.
Einleitung
Unterstützung durch US-Bürger im Ausland
Unterwanderung Rebellenbewegung
Agenten für Spezialeinsätze
Voneile des US-Militärgeheimdierutes
~ D i e s e r al.o Streng Ge heim klassifizierte Anhang FM 30--31B zählt
aufgrund seines bo,hsensiblen Inhalts nicht zu den gängigen Aus
gaben der FM-Serie.
Das fM 30--31 beinhaltet Anleitungen über Lehre, Taktiken
und Vorgehensweisen zur ~ h e i m d i e n . s t l i c h e n Unternünung von
Stabilisierungsmaßnahmen des U5-Militärs im gesounten Vei-teidi
gungsbereich. Ucsprilnglich zur extensiven Verbreitung geplant,
wurde sein Inhalt ausschließlich auf Angelegenheiten beschränkt,
die gemeinsoune Operationen der USA m.t dem Gastland betref
fen, die der Stabilitätssicherung dienen soßen.
Das FM 30-31B hingegen bezieht sich auf die Geheimdienste
des Gasdandes als Zielobjekte des US-M.litärgeheimdienstes. Es
wiederholt nicht die allgemeinen Leitlinien des Geheimdienstes,
wie siez.B. in FM 39--31 und FM 30--31Adargelef:!wurden. Sein
Nutzen ist allein darauf beschränkt, die Geheimdienste des Gast
landes als mögliche Operationsgebiete für den Geheimdienst her
auszustellen. Gleichzeitig werden verschiedene Vorgehensweisen
zur Bescluffungvon Informationen über das Gastland aufgezeigt,
die auf anderen Mitteln als dem offenen Kampf gegen die Auf
st3.ndischen basieren und den Interessen entgegenkommen.
Solche Spezialoperationen sind strikt geheimzuhalten, da sich
eine Verwicklung des US-Militärs in Angelegenheiten des Gast
landes allein auf die Kooperation bei der Niederschlagung von
Aufständen oder der Androhung s o k h ~ r bcschriirtkt. Die Tat•a-
ehe, daß die Beteiligung des US-Militärs weitaus tiefer greift. darf
unter keinen Umständen bekannt werden.
Mit dem Begriff G a s t l a n d - G e h e i m d i e n s t « kann innerhalb die
ser Ergänzung und gernaß dem Kontext folgendes gemeint sein:
'- Die :.u.tiindige Org:misarion dos Ga., lande• für interne Vertei
digungsmaßnahmen.
b. Das Militar des G ..dandes im allgemeinen.c. Weitere Organisationen des Gasdandes neben dem Militär, z. B.
die Polizei oder andere zivile Sicherheindienste, nationale und
l ~ k a l e Verwaltungskörperschaften sowie Propagandaorganisa
uonen.
Mit anderen Wonen: Der US"Militärgeheimdienst trägt weitläufig
unterstützend zu einer präzisen Bestimmung der gegen die Auf
ständischen gerichteten Kräfte des Gastland"' bei, sowohl in be
zug auf dessen eigenes Potential als auch in Relation diesen Poten
tials zu den Möglichkeiten d. r OS-amerikanischen Politik. Trotz
der Verfolgung speziell mililäriscfler Ziele sollten tiefer greifende
Aspekte des Interesses d. r USA nicht vernachlässigt werden,
wann immer sich die Gelegenheit biete<, diese zu fördern.
DieVerteilung dieser Ergänzung istotrikt auf die in der Venet
lerliste Genannten begrenzt. Ihr Inhalt darf auf Geheiß der in die
ser Liste Genannten an Peroonefi ihres Venrauens weitergeleitet
werden, wenn diese aufgrund ihrer Stellung und ihres Einflusses
auf das Gelingen der Oper ation •inwirken können. Wann immer
sich die Möglichkeit bietet, sollten detaillierte Anweisung.::n auf
Basis dieser Ergänzung mündlich weitergegeben werden, wobei
der extrem heikle Charakter dieser Angelegenheit betont werden
mWJ.
Kapitell.
Hintergrund
1. Allgemeines
Wie in FM 30-)1 angedeutet, haben jüngste Aufstande entweder
in Entwicklungslandern oder in 1ungen Nationen stattgefunden,
die vormals Kolonien wai'fn.
7/27/2019 US Field Manual 30-31B 18
http://slidepdf.com/reader/full/us-field-manual-30-31b-18 3/8
Da, US-amerikani.d1.c Engagement in diesen weniger entwickelten und von Aufstand bedrohten Nationen ist Teil d..,- weltw ~ i t e n Verwicklung der USA in den Ka:npf gegen den Kommunismus. Die Rebellion mag andere als komm\lllistische Urspriingehaben, beispielsweise stammesbedingte, rassische, religiöse oderregional bedingte Differenzen. Wo auch immer die Griinde liegen,der Aufstand selbst bietet dem Kommunismus Gelegenheit zur Infiltration, was bei einem Mangel an effektiven Gegenmaßnahmenzu einer erfolgreichen komm»ni5tischen MachtUbernahme führenkann. Maßgebliches Kriterium für die Art und den Grad des USamerikani>chen F . n g : a ; : ~ m e n t o ist d > h ~ r die von der R.Werung de<G. . landes vertretene Po•ition gegenüber dem Kommunismuseinerseits nnd den Interesoen der USA andererseits.
2. Notwendigkeit politischor Flexibilität
Aus verschiedenen Gründen sind weder das US-amerikanischeMilitär noch andere US-Geheini.dienste unwiderruflich dazu verpflichtet, irgendeine Regierung des Gastlandes zu unterStÜtzen:
a, Eine von den USA nnterstiitzte Regierung kann im Kampfgegen einen kommunisWehen oder kommunistisch inspirienenAnfstand aufgrundman gelnden Willer.s oder fehlender Durch-
schlagskraft Schwächen zeigen.b. Sie kann sich selbst aufgrundder Nid.theachtung grundlegen
der nationaler Strukturen kompromittieren.c. Sie kann sich zu extrem nationalistischen Verhaltensweisenhin-
reißen lassen, die mit den OS-amerikanischen Interessen unver einbar sind oder ihnen schaden.
Solche Faktoren können eine Situation :1.ervorrufen, in der USarnerikanisehe Interessen einen Wechsel der Re;:ierungsauorichtung erforderlich machen, der es dem Gastland erlaubt, konstruktiver• Voneile aus der US-amerikani•chen Unterstiitznng undAnleitung zu ziehen.
Wahrend gemeinsame Mollnahmen zur Niederschlagung einesAufstands g r u n d s i i t ~ l i c h und bevorzugt :m Namen von Freiheit,Gerechtigkeit und Demokratie durchgeflihrt werden, behiilt sichdie OS-Regierung einen breiten Ermes"n"pielraum vor, um zuentscheiden, welches Regime ihre volle L"nterstiitzung verdient.
Nur wenige der unterentwickelten Länder bieten einen fruchtboren Grund für Demokratie im weitesten Sinne. Unter Einflußder Regierung, sei es durch Überzeugung oder schiirfere, Eingreifen, müssen umf . ende Wahlen vorangetrieben werden, denn autokratische Führungstraditionen sind so tief verwurzelt, daß sichder Wille des Volke$ nur selten ausmachen laßt.
Grundsätzlich kom mt es dem Interesse der USA an weltweitemAnsehen mehr entgegen, wenn Regierungen, die US-amerikanische Umerstiitzung erhalten, demokratische Prozesse aufweisenoder zumindest den Anschein einer Demokratie wahren. E ine demokratische Struktur ist daher zu . ~ o r i s i c r o n , v o n u > g < > ~ t u , daßsie den grundlegenden r f o r d e r n i s s e ~ einer amikommnnistischenHaltung entspricht.
3. Charakteristische Schwach.uellen innerhalb der Regierungender G. . !iinder
Soweit die US-Politi.k betroffen ist, muß die Aufmerksamkeitaufgrund der oben genannten Gesicht5punkte auf bestimmteSchwachstellen gelenkt werden, die den meioten unterentwickd-'ten Nationen innewohnen:
a. Als Konsequenz ibrei unterentwickelten Status, ihrer jüngerenUnpriinge oder von beidem zeig•n Regime, die von Aufständen bedroht werden, gewöhnlich Symptome der Entwunelung
und Instabilität. Ihre politischen ~ h r e r sind häufig nnerfabren,stehen in offenem Widerspruch zueinander und sind korrupt.
Führer mit außerordentlichen QualitOten sehen sich lüufig miteinem den modernen Anspriichen ungenügend angepoßten so-
wie mit ineffizientem und unterbezahltem Personal besetztenRegierungsapparat konfrontiert, was ihre Anstrengungen oftzunichte macht.
b. Diese Schwächen hi<"len Möglichkeiten zur weitläufigen Kontaktaufnahme zwischen Regierung•angestellten im Geheimdienst und den Aufstiindischon. In Anbetracht der chronischenInstabilität die•er Regime ist unter denjenigen, die sie unterstützen, der Wunsch nach einer Abicherung gegen einen möglicherweise totalen oder teilweisen Sieg der Rebellion weit verbreitet.
7/27/2019 US Field Manual 30-31B 18
http://slidepdf.com/reader/full/us-field-manual-30-31b-18 4/8
c. Bei inneren Konflikten in Entwicklungslindern nehmen meist
beide Seiten fUr sich in Anspruch, jeweils den wahren nationa
len Interessen zu folgen. Häuf ig jedo-ch verschaffen das enonne
Ausmaß und die offene Zurscb..ustellung der US-arneri.kani
schen Untersnitzung den Aufstandischen einen psychologischen
Vorteil, da die Regierung als Marionmenregime bloßgestellt
wird. Daraus resultieren gewöhnlich anwachsende antiamerikanische Gefühle, sowohl unter der Bovölkerung im allgemei
nen als auch unter den R e g i e r u n g s a n ~ e s t e ! l t e n , inklusive des
Milit>rs. Gleich ob das Militär der Reg;erung untergeordnet istoder oie dominiert, in de r Regel <pie;elt « ihrom Chorokter
wider und teilt ihre Schwächen.
Das Interesse der amerikanischen Armee am Militär des Gast lan
des ist nicht auf dessen Professionalität ausgerichtet, sondern hat
weitaus g..Oßere politische Bedeutung. In den meisten jungen, in
der Entwicklung begriffenen Nationen spielt das Militär einewe-
sentliche politische Rolle, deren Bedeutung zunimmt, sobald sich
ein Regime mit einem bewaffneten Aufstand konfrontiert sieht,der militärische Gegenmaßnahmen erforderlich macht.
3. Kapitel
A u f g ~ b e n des US-Militärgeheimdienstes
4. Identifizierung besonderer Zielgruppen
De r US-Milit>rgeheimdienst befindet sich in einer Position, die
es ihm erlaubt, Informationen über weite Bereiche d<'l" Regie
rungsaktivitäten des Gastlandes zu beschaffen. Das Hauptinteresse des US-Militiirs liegt darin, seine geheimdienstliehen An-
strengungen zum Zweck interner Veneidigungsmaßnahmen auf
das Militiir des Gastlandes sowie damit verbundene Organisatio
nen zu richten.Besondere Zielgruppen innerhalb des Militärs des Gasdandes
•teilen Mitarbeiter in besonderen Positionen dar, z. B.:
a. Einheiten auf nationalerund lokaler Ebene, mit denen der US
Militargeheirndienstdirekt zusammenarbeitet.
b. Einheiten auf nationaler und internationaler Ebene, über die
der US-Milit>rgeheimdierut mittels seiner aktiven Kontakte
weitere produktive Kontakte über die Gl'eiiZen der üblichen
militärischen Aktivitäten hinaus erschließen kann.
c. Lokale Einheiten, mit denen der US-Mi!itärgeheimdienst we
der in direktem noch indirektem Kontakt steht und die daher
besonders anf<illig fUr die polirische Einflußnahmelokaler auf
ständischer Kriifte sind.d. Mobile. Einheiten, wie etwa Spezioleinheiten und Langstrek
ken-Aufklärungspatrouillen , die in Gebieten operieren, die teil
weise oder nur zeirweilig unter der Komrolle der Aufstiindiochen sind, und die daher chcruiO leicht von •clchcn Einf!U..sen
betroffen sind.
Zusätzlich zum Militär des Gastl .ndes und seiner Ausrichtung auf
interne Veneidigungsstrategien muß die Aufmerksamkeit auch
auf den Pohciapparat gerichtet werdtn.
P o l i ~ e i b e a r n t e stehen der lokalen Bevölkerung in der Regel
uäher als das Militär und sind daher sow.ohl profunde Infocma
tionsquellen als auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Das Sicherheitsrisiko kann akut auftreten, wen n Polizeibeamte zum Militiir
dienst eingezogen und durch unsachgemäß ausgebildetes Persona l
ersetzt werden.
Üf'.._erationen des US-Militärgeheimdienstes, die auf. die oben
genannten Zielgruppen ausgerichtet sind, verfolgen unterschiedl i
che Absichten:
a. Sie sollen milit.irische Einheiten des Gastlandes vor der Infil
tration und Einflußnahme dun:h Elemente schützen, die mit
den Aufstindischen sympathisieren oder den USA gegenüber
eine feindliche Gesinnung vemeten.
b. Sie sollen verhindern, daß Angehörige des Gastland-Militär.
ve<SUchen, ihre eigene Zukunft zu sichern, indem sie aktive
oder passive Kontakt e zu den Aufslindischen knüpfen.
c. Sie sollen Korruption und Ineffizienz innerhalb des Gasdand
Militiirs auf ein erträgliches Maß reduzieren.
d. Sie sollen zur Förderung von Offizieren des Gastland-Militärs
beitragen, die den USA gegeniiber nachwei;lich loyal sind.
e. Sie sollen ihre Prot ektion auf alle Geheimdienste des Gastlan
des ausweiten, die in den Bereich US-militärgchcimdienstlicher
Verantwortung fallen.
7/27/2019 US Field Manual 30-31B 18
http://slidepdf.com/reader/full/us-field-manual-30-31b-18 5/8
Um diese Ziele erreichen zu können, milSSen die frühzeitige Er-
kennung von Schwachstellen in Gastland-Geheimdiensten sowie
Möglichkeiten eines rechtzeitigen Eing:rtiferu des US-Militärge
heimdienstes gewihr leistet sein.
5 .Erkennen von 5chwachstellen im Gastland
Zu den Syrii.ptomen, die Schwachstellen in a s d a n d - G e ~ i e n sten anzeigen und deren Unters uchung und Erkennung soWie dasEingreifen des US-Militärgt:heimdien$t<S erforderlich machen,
zählen folgende:
a. Politische U=uverl.'is.sigkeit, z. B. eine gleichgültige Halnmggegenüber der Regierung, Sympathien zu den Aufnändischen,
offenkundige K o l ! ~ b o r a t i o n mit den Aufstiindischen.b. Eine antiamerikanische Einst.dlung, die durch den Einfluß auf
ständischer Propo.ganda hervorgerufen wird, von per•önlichenoder arbeitsbedingten Unstimmigkeiten zwischen A n g e h ö r i g e t ~von Organisationen des Gasd.tndes und denen amerikanischer
Organisationen oder von der zu offensichtlichen Prii•enz .uneri
kanischen Personals in der Rolle des Smiorpanner. herriihrt.c. Blutsverwandtschaft, die Angehörige der Regierung des Gast
landes mit den Aufständischen verbindet. Es ist eine üblichePraxis innerlulb der Familie, ihre Loyalität voTSätzlich auf die
Regierung und die Aufständischen zu e r t e ~ e n , . so daß egalwelche Seite gewinnt, immer Kontakt 2nm c h t t g e t ~ pohu..,henLager hiilt. Diese Blut$bande spielen gerade unter Polizeiein
heiten eine wichtige Rolle, die häufig in den eigenen Wohngebieten eingesetzt und daher dem Druck durch ihre Familien
und Freunde besonders ausgesetxt sind.d. Korruption, die den einzelnen dem Dcuck aufst.indischer ~ l e -
mente aussetzt und, wenn sie überband nimmt, das öffentlicheVernauen in die Regierung unterminiert, was wiederum der
Ausbreirung der Rebellion zuarbeitet.e. Ineffizienz, die ab einem bestimmten Maß den gewohnten
Handlungsablauf deran beeinflußt, dall sie in gewis.ser Weise direkt dem Feind zuarbeitet. Auch hierdurch können Sympathienfur den Aufstand entstehen. Dies ist eine wohlbekannte Form
regierungsinterner Sabotage, die sich relativ einfach durchfuhrenund, wenn überhaupt, nur sehr schwer JI.\Chweisen läßt.
6. E i n ~ e n des US-Militiirgeheimclienstes
Der US-Militärgeheimdienst muß darauf vorbereitet sein, entsprechende Mallnahmen vorzrnchlagen, für den Fall, daß die Sympto
me der Schwachstellen lange genug existieren, um wirksamenSchaden anzurichten. Solche Mallnabmen ki>nne" , ; ~ h gegen ein-
ulne Personen richten oder darauf ausgerichtet sein, Druck auf
Gruppen, Organisationen und, in letzter Instanz, auf die Regierung des Gastlandes selbst auszuüben.Der US-Militärgeheirndienst ist gehalten, die Kooperation mit
der entsprechenden Autorität des Gastlandes anzustreben, dieStrafmallnahmen gegen Bürger des Gasd.tndes einleiten kann. Die
Zusammenarbeit kann jedoch in Bereichen problematisch werden, in denen abweichende oder widersprüchliche Ziele ange>trebt werden. In diesem Fall muß der US-Mi!iu.rgeheimdienst
die Haltung der USA gegenüber den widerstrebenden Kr.äften im
Ganland veneidigen.Dieser Konfliktbereich entsteht meistens dann, wenn sich Straf
rnaßnahmen gegen einzelne richten, nie durch persönliche, politische oder bürokratische Verflechtungen geschützt sind.H a n d l u n g e t ~ , die darauf ausgerichtet sind, Gt:heitndienste des
Gasdondes oder sogar die Regierung selbst zu beeinflussen oder
unter Dr uck zu setzen, setzen voraus, daß die Interessen der USA
gefahrdet sind. Der Situation angemessene Maßnahmen können
offizieller oder inoffizieller Natur e i ~ .Offizielle Handlungen sind im Zwarnmenhs.ng mit den in die
sem Dokument diskutierten Themen nicht relevant. InoffizielleHandlungen, die der Geheimhaltung obliegen, fallen unter diegemeinsame Verantwonlichkeit d<s US-Militiirgeheimdiensr.es
und anderer OS-Geheimdienste.
4. Kapitel
Leitlinien des Geheimdienstes
7. Allgemeines
Der Er folg interner Stabilisierungsprczesse, die im Rahmen inter ner Verteidigungsstrategien durch don US-Militärgeheimdienstgefördert werden, hängt zu großen Teilen vom gegenseitigen Ver-
7/27/2019 US Field Manual 30-31B 18
http://slidepdf.com/reader/full/us-field-manual-30-31b-18 6/8
stiindnis des U5-Peroonals und des Peroonab der Geheimdienste
des Gasdandes ab.
Wie hoch der Grad wechselseitigen Einvernehmens zwischen
dem US-Penono! und dem Persona! des Gasdandes auch ist, die
Möglichkeit, Mitarbeiter der Geheimdienste im Gastland für eine
Agententätigkeit zu gewinnen, ist eine wesentlich verläßlichereBasis für die Lösung der Probleme des US-Mi!itärgeheimdien
stes.Das Anwerben führender M i ~ . a r l x : i « r d<> G.."tL.nd-Geheim
dienste als Langzeit-Agenten ist daher besonders wichtig.
8. Agentenrekrutierung
Filr die speziellen Belange des US-Militärgeheimdienstes stellt das
Offizierskorps einen besonders geeigneten Bereich dar, um Mitar
beiter anzuwerben. In vielen unterentwickelten Landern stammen
die Militäroffiziere aus wohlhabenden Verhältnissen, sind auf
grundihres familiären Hintergrundes und ihrer Ausbildung kon
servativ und daher anti"revo!mionären Lehren gegenüber offeneingestellt. Ihre Mitarbeit als pra-amcrikanische Langzeit-Agenten ist besonderS wiehtig, da sie hiiufig eine entscheidende Rolle
bei der Kursbestimmung der Entw.ck.lung in von ihnen vertrete
nen Undern spielen.Hin.•icht!ich der Anwerbung von Langui t-Agenten verdienen
Angehörige folgrnder KAtegorien besondere Bedeutung:
a. Offiziere, die aus Familien stammen, die seit langem wirtsch:Utliche und kulturelle Be>.iehungen mit den Vereinigten Staaten
und ihren Alliierten pflegen.
b. Offiziere, die Gelegenheit hatten, sich mit US-militärischen
Trainingsprogrammen vertraut zu machen, ins!Yesondere dieje
nigen, die in den Vereinigten Staaten selbst ausgebild.r wurden.
c. O f f i ~ i e r c , die für bestimmte Posten innerhalb des Gasdancl
Geheimdienstes aus.rwöhlt wurden. Ihnen gebührt besondere,
wenn nicht exklusive Beachtung.
Gemäß den Direktiven des Ansbildungspersonals in US-Trai
ningslagern müs.en die in Unterpunkt 2 ( ) benannten Offiziere
genauestens überprüft werden, und zwar hinsichtlich ihrer politi
schen Loyalität, ihrer Unempfänglichkeit gegenüber der kommu-
nistischen Ideologie ur.d ihrer Treue gegenüber den demokrati
schen Idealen der Vere:nigten Staaten. Der geheime Anhang des
abschließenden Troiningsrnp<Jm über jeden Offizier eines Gast
landes, der ein OS-Trainingsprogramm durchlaufen hat, enthält
eine Bewertung über dessen Aussichten und Möglichkeiten, als
Langzeit-Agent des US-Militärgeheimdienstes tätig zu sein.
Fragen bezüglich d01 Anwerbung werden in FM 30-31A aus
führlicher behandelt, worin die allgemeine Doktrin zur Handhabungder g e n t e m ~ t i g k e i t (HUMINT) dargelegt und msgearbeJ
tet ist. Die dort beschriebenen Direktiven sollten bei Rekrutie
rungsmaßnahmen hinzugezogen werden, welche die Beteiligung
von Geheimdiensten ve-rsehen, die der Regierung des Gastlandesnahestehen.
9. Unterstützung durch US-BUcger im Au, and
DerOS-Militärgeheimdienst muß die mögliche Mitarbeit von US
Bürgcrn, die in den Gastländern arbeiten, einerseits als direkte ln -
formationsquellen, andererseits aber auch als offizielle oder inoffizielle Mitder bei der Anw01bung von Bürgern des Gasdandes als
L a n g - ~ c i t - A g e n t e n beriick.sichtigen. Zu diesen benanmen US-Bür
gern tihlen Beamte, die für einen and01cn als den US-Militärge
heimdienst tätig sind, sowie Geschäftsleute und Reprisentanten
der Masocnmedien.
10. Unterwanderung der Rebellenbewegung
In FM 30-31 wurde die Notwendigkeit betont, daß Geheimdien
ste des Gasdandes die aufständische Bewegung im Hinblick auf
eine erfolgreiche Gegenbewegung durch das Einschleusen vonAgenten unterwandern. Es wurde deutlich gemacht, daß die Ge
fahr besteht, daß auf Seiten der Aufständischen stehende Agenten
die großen Organisatimen des Gastlandes, staatliche Behörden,die Polizei und Einheiten dos militärischen Geheimdienstes mit
der Absicht infiltrieren, geheime Informationen zu sammeln.
Ebenso wurde klar herausgearbeitet, daß, wenn die Geheimdienste
der Gastländer nur m a ~ g e l n d e Informationen über pro-rebelli
sche Agenten in-Bcreiden, in denen deren H.tigkeit bekannt ist,
besitzen, dies ein Hinweis sein kann, daß es diesen Agenten be-
7/27/2019 US Field Manual 30-31B 18
http://slidepdf.com/reader/full/us-field-manual-30-31b-18 7/8
reits erfolgreich gelungen ist, die Geheimdienste des G a s t : l a n ~ e szu unterwandeTTI. Sie befinden s ich somit in der Position, Schntte
der Regierung vorwegzunehmen. . .In diesem Zusammenhang sollte der US-Milicirgeheuru:hensr
zwei grundsätzliche Aktionsstränge v.rhlgen:
a. Er sollte dahingehend arbeiten, die Agenten zu identifizieren,
die durch Geheimdienste des Gastlandes, die für die interne Sicherheit zustindig sind, in die aufständische Bewegung "0ge-
schleust wurden, wn die Arbeit dieser Agenten der gehenneoKontrolle durch den US-MilitärgeheOmdienst zu unterstellen.(Die Vo11:ehensweise wird in diesen Fällen von d ~ v o ~ h e r r -schenden Gegebenheiten im e w e i l i g e ~ Land abhingtg sem.)
b. Er sollte versuchen, vertrauenswürdige Agenten in die Führungsschichtder Aufständischen einzuschleusen. Hi":'bei rollteinsbesondere das Geheimdienstsystem der Aufständischen beachtet werden, das gegen die Geheimdensee des Gastlandes ge-
richtet ist. Achten Sie hierbei besonders dorauf, daß Infonna-
tionen über das Personal dieser Geheimdienste, die aus aufständischen Quellen stammen, von großem Wert sein können, um
ein angemessenes Verhalten des US-Mi!iti.rgeheimdienstes zu
gewährleisten und rechtzeitige Maßnahmen einzuleiten. um dieInteressen der USA zu fördern.
11. Agenten fur Spezialeinsätze
Es kann vorkommen, daß die Regi•rungen der Gastländergegenüber dem Kommunismus oder der kommunistisch .insp!rierten Unterwanderun g Passivität oder Unentschlossenhm z e ~ -gcn und gemäß den E i n s c h ~ t z u n g e n der US-Geheimdienste mitungenügender Schlagkraft reagieren. Meist entstehen solche t u a -tionen wenn die Aufständischen zeitweilig auf Gewalt verzichtenund s i ~ h somit einen Vorteil zu verschaffen hoffen, da sich dieFührungskrafte des Gastlandes in falscher Sicherheit wiihnen. ln
solchen Fällen sollten dem US-Mi!itOrgoheimdienst alle Mittel zur
Verfügung stehen, gezielte Operationen zu starten, die sowohl dieRegierungen der Gastländer als auch die Öffendichkeit von der
Gefahr einer Rebellion und der Notwendigkeit eines Gegenangriffs überzeugen.
Zu diesem Zweck sollte der US-Militärgeheimdienst alles da ran setzen, Agemen mit Spezialaufträgen in die aufständische Bewegung einzuschleusen, wdche die Aufgabe haben, spezidie Aktionsgruppen innerhalb der radikaleren Elemente der Bewegungzu bilden. Entsteht eine der oben genannten Situationen, solltendiese durch den US-Militä11:eheimdienst kontrollierten Gruppen
eingesetzt werden, um j e nach Lage des Falls entweder gewaltfreioder auch g e w a l t S < ~ m einzugreifen. Diese Operationen können
solche beinhalten, die in FM JQ-3\ als l'hasen 1J und II I einesAufstandes bezeichnet werden.
In Fii.llen, in denen ein e r f Q l ~ r : i c b e o Einschleusen solcherAgenten in die Führungsriege der Rebellen nicht durchgeführtwerden konnte, kann es, um die oben genannten Ziele zu e r r e i ~chen, hilfreich sein, die Mitarbeit exvem linksgerichteter Orgonisationen für die eigenen Zwecke zu nutz.en.
12. Vorteile des US-Militärgeheimdienstes
Auf dem Gebiet der Hum,.,. lntel!.gence (HUMINT) genießenMitarbeiter des US-Milit;:rgeheimdienstes den Vorteil, in viden
Bereichen direkt mit ihnen Gleichgestellten innerhalb der Ge-
heimdierut<rruktur des Gastlandes zusammenzuarbeiten. Aufgrund ihrer in der Regel besseren Ausbildung, Sachkenntnis undErfahrung sind sie besonders qualifiziert, besseren Nutzen auseiner solchen Kooperation zu ziehen, auch wenn sie mit Personalzusammenorbeiten, das ihnen vom Ring her Uberlegen ist. Dieseenge Kooperation ermöglicht es dom US-Militä1geheimdienst,einen umfassenden und detaillierten Überblick iibet die Struktur
des nationalen Geheimdiett!Jtes zu erhalten.
In FM 30-31 wurde erwähnt, daß die Einrichtung von National
Interna/ Defense CO(>rdination Centm (NIDCC) und Area Co-
ordination Centers (ACC) er.,rebenswert ist, um Geheimdienstoperationen, Administntion und Logistik in das gemeinsameBemühen zu integrieren, eine Problemlösung bezüglich der Rebellion zu erreichen.
Die vorliegende Empfehlung wurde ausgearbeitet, um die Effektivität antirebellischer Anstrengungen im Gastland zu verbessern. Sie kann dem US-Militi.rgeheim:iienst ehenfalls als Leitfadenfür das Eindringen in die militärische Führungdeo Gastlands die-