THE RAKE’S PROGRESS - Konzerthaus Dortmund · 2019-05-22 · KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße...

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THE RAKE’S PROGRESS SA 25.05.2019

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KONZERTHAUS DORTMUND

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THE RAKE’S PROGRESSSA 25.05.2019

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SOFIE ASPLUND ANNE TRULOVE

GYULA RAB TOM RAKEWELL

ERIK ROSENIUS TRULOVE

DOUGLAS WILLIAMS NICK SHADOW

MARTA SWIDERSKA BABA THE TURK

JAMES WAY SELLEM

CAPPELLA AMSTERDAM

LUDWIG

BARBARA HANNIGAN DIRIGENTIN

ROLF VERBEEK ASSISTANT CONDUCTOR

ANNA ARDELIUS KOSTÜME

THERESIA FRISK MASKE

Abo: Konzertante Oper

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E

SO KLINGT NURDORTMUND

SAISON 2018 / 19

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PROGRAMM

IGOR STRAWINSKY (1882 – 1971)»The Rake’s Progress« Oper in drei Akten (1951)(konzertante Aufführung in englischer Sprache mitdeutschen Übertiteln)

Akt IAkt II

– Pause ca. 20.15 Uhr –

Akt II, Szene 3Akt III

– Ende ca. 21.50 Uhr –

Einführung mit Prof. Dr. Holger Noltze um 18.15 Uhr im Komponistenfoyer

In Zusammenarbeit mit Barbara Hannigans Mentoring-Initiative Equilibrium

Konzertante Fassung der Bühnenversion des Regisseurs Linus Fellbom

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WERKE

Jahrhunderts, das ausschließlich auf Opernmittel aus vergangenen Zeiten zurückgreift, unwei-gerlich besitzt. Strawinsky übrigens hegte selbst große Zweifel daran, dass die Oper überhaupt auf einer Bühne aufzuführen sei.

Der Komponist hatte ohnehin ein sehr gespaltenes Verhältnis zur Gattung, seitdem er vor und während seines Studiums viele hunderte Proben und Aufführungen am verstaubt-kon-servativen Mariinsky-Theater in St. Petersburg miterlebt hatte: Das immer gleiche deutsch-französisch-italienische Repertoire, die immer gleichen Tricks und Kniffe bei der Inszenierung. Langweilig. Als er dann 1912 mit Ballettmeister Sergei Diaghilew nach Bayreuth reiste, um auf dem Grünen Hügel Wagners »Parsifal« zu sehen, war das Verhältnis zur großen musikalischen Gattung fast zerstört. Das war nicht seine Welt, nicht seine musikalische Sphäre, in der er doch eigentlich Emotionalität und Musik strikt getrennt sehen wollte. Trotzdem machte er natürlich einige Ausflüge aufs fremde Terrain, schrieb die Märchenoper »Die Nachtigall«, das Opern-Oratorium »Oedipus Rex«, die Kammeroper »Histoire du soldat«. Aber eine echte, richtige Oper – das konnte er sich nicht vorstellen. Bis er 1947 beim Besuch einer Ausstellung im Chi-cago Art Institute Kupferstiche von William Hogarth aus dem Jahr 1735 sah. Acht Genrebilder, die zeitkritisch aus dem Sittenleben Londons zur Mitte des 18. Jahrhunderts erzählten, gaben Strawinsky sofort das Gefühl, mitten in einer Oper zu stecken. Die mögliche Handlung lag vor ihm wie ein offenes Buch und besonders laut tönten in seinem musikalischen Gedächtnis Mozarts »Così fan tutte« und »Don Giovanni« beim Anblick der Kupferstiche.

Zurück zu Hause erzählte er seinem Nachbarn Aldous Huxley von dem Erlebnis und seiner Idee. Der empfahl ihm, mit Wystan Hugh Auden in Kontakt zu treten, der bereits durch seine Zusammenarbeit mit Benjamin Britten einige Bekanntheit erlangt hatte. Strawinsky tat, wie ihm geheißen, und gab nach einer kurzen Rückbestätigung bei seinem Verleger in London bei Auden ein Libretto in Auftrag. Man traf sich bei Strawinsky zu Hause in Los Angeles und formulierte gemeinsam ein Szenarium, anhand dessen Auden dann gemeinsam mit seinem Lebensgefährten und absoluten Versspezialisten Chester Kallman das Libretto entwarf.

Die Handlung

Eines Frühlingsnachmittags verabschiedet sich Tom Rakewell von seiner Verlobten Anne Tru-love, um nach London zu reisen. Dort will er die Erbschaftsformalitäten nach dem Todesfall eines Onkels regeln, von dem er gar nicht wusste, dass es ihn gab. Nick Shadow, ein an- geblicher Bediensteter des Onkels, hatte ihn informiert und steht nun vor der Tür, um ihn mitzunehmen. Und auch, wenn Tom Anne sehr liebt und am liebsten bei ihr bleiben möchte, ist er doch froh, so den Fängen von Annes Vater zu entkommen, der den potentiellen Schwieger-

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FEINKOSTLADEN DER OPERNGESCHICHTE Igor Strawinsky »The Rake’s Progress«

Anne Trulove – ein schüchternes Mädchen mit einer Seele aus Gold, das ihren geliebten Tom Rakewell, zu dem die etwas flapsige deutsche Übersetzung seines Nachnamens »Windbeutel« eigentlich ganz gut passt, nicht vor seinem Untergang zu retten vermag. 1994 war sie eine der ersten großen Rollen für Barbara Hannigan, die mit frischem Bachelorzeugnis von der Uni-versity of Toronto kam und bereit war, die Opernwelt zu revolutionieren. Mit Igor Strawinskys »The Rake’s Progress« hatte sie da schon das passende Stück an der Hand. Denn mit seinem ersten abendfüllenden Musiktheaterwerk nahm Strawinsky die gesamte Operngeschichte aufs Korn und führte mit einer fast schon überheblich wirkenden Leichtigkeit vor, woran sich so viele Komponisten vor ihm abgemüht hatten. Dass der »Werdegang eines Wüstlings«, so der deutsche Titel, bis heute nicht so richtig im Repertoire verankert scheint, mag an dieser vermeintlichen Überheblichkeit liegen und an der Widersprüchlichkeit, die ein Werk des 20.

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WERKE

sohn gern an einer Bank fest angestellt sähe. Rakewell dagegen hat überhaupt keine Lust zu arbeiten und findet eine Erbschaft in London viel verlockender.

In London angekommen, genießen Tom und Nick das Leben in vollen Zügen. Und als Anne die Warterei – immerhin bald drei Monate – zu lang wird, beschließt sie, Tom nachzureisen. In der Zwischenzeit hat Rakewell das Stadtleben längst über, er möchte zurück aufs Land, zurück zu seiner Anne. Doch Nick Shadow schlägt ihm vor, zur Abwechslung und Belustigung eine bärtige Frau vom Jahrmarkt, Baba the Turk, zu heiraten. Die würde er schließlich nicht lieben und wäre so aber immerhin vom ständigen Begehren befreit. Tom willigt tatsächlich ein. Als Anne schließlich in London ankommt, ist schon fast Winter. An Toms Adresse trifft sie den ehemaligen Geliebten an, der grade mit seiner Frau von einem Ausflug zurückkommt. Er verleugnet Anne erst vor Baba, knickt dann aber doch ein, gerührt von Annes Treue. Baba dagegen ist natürlich überhaupt nicht erfreut über die Begegnung, sie zerrt Tom ins Haus. Der kann nicht anders als darüber nachzudenken, wie er Anne zurückbekommt. Und Baba? Die ist ihm ja eigentlich schon immer total egal. Nach einem weiteren Streit mit seiner lästigen Frau sinkt er schließlich erschöpft aufs Sofa und träumt von einer Maschine, die Steine zu Brot macht – ein Traum, den der inzwischen erschienene Nick Shadow ihm suggeriert. Nach dem Aufwachen ist Tom begeistert und möchte mithilfe dieser Maschine, die Shadow nun vor seinen Augen aus dem Hut zaubert, die Menschheit vor Hunger und Armut retten. Nachdem sein Freund ihn darauf hinweist, dass für eine solche Massenproduktion noch einiges an Geld für die Ausarbeitung der Maschine fehlt, zückt er bereitwillig sein Portemonnaie.

Wenige Wochen später ist Tom Rakewell natürlich bankrott. Auktionator Sellen versteigert sein noch übrig gebliebenes Hab und Gut. Auch Anne kommt zu der Versteigerung und findet Tom und Nick auf der Straße vor dem Haus vor. Als Rakewell seine ehemalige Geliebte sieht, flieht er zusammen mit Shadow. Auf einem Friedhof angekommen, fordert der wiederum sei-nen Lohn für die Dienste seit einem Jahr und einem Tag. An die Abmachung erinnert sich Tom gar nicht mehr und ist sehr erstaunt, als er endlich erkennt, wer sich hinter Nick Shadow verbirgt. Zu spät. Jetzt spielt er mit dem Teufel um seine Seele Karten. Aber das Glück ist auf seiner Seite! Durch reinen Zufall überlistet er Shadow, der daraufhin ins Grab versinkt – nicht ohne vorher noch Tom mit einem Fluch zu belegen: Die geistige Umnachtung soll ihn ereilen! Ins Irrenhaus verfrachtet, vegetiert Rakewell nur noch vor sich hin. Als Anne ihn findet, versteht sie sofort, was mit ihrem Tom passiert ist. Sie singt ihm zum Abschied ein Liebeswiegenlied, er schläft kurz ein und fällt dann tot um, als er bemerkt, dass seine Liebste ihn erneut verlassen hat.

Die Moral der Geschichte verkünden Anne, Tom, Baba, Nick und Annes Vater gemeinsam: »For idle hands and hearts and minds, the Devil finds a work to do« – »Bei müßigen Händen, Herz und Seele findet der Teufel sein Werk«.

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WERKE

Die Ausarbeitung

Mit diesem Libretto bewahrte Auden zwar den Moritaten-Charakter der Bilderfolge von Ho-garth, aber er verlieh der Geschichte auch etwas Märchenhaftes, was den Kupferstichen gänz-lich fehlt. Nur so konnte er Lücken im Handlungsstrang überbrücken. Und auf diese Weise kam Nick Shadow ins Spiel – Nick im Englischen die Bezeichnung für den Teufel, Shadow als Beschreibung der fast symbiotischen Verbundenheit mit Tom. Außerdem erfand Auden den Akt des Kartenspiels und verstärkte durch viele kleinere Änderungen und Kniffe die Personen der Oper so, dass dem Publikum klar sein muss, dass sie es hier nicht mit echten Menschen, sondern mit synthetischen Charakteren zu tun haben, die eine Urform der ihnen jeweils zuge-schriebenen Eigenschaften darstellen.

Über all diese Einzelheiten tauschten sich Auden und Strawinsky während des Entstehungs-prozesses des Librettos in zahllosen Briefen sehr detailliert aus. Im März 1948 konnte der

Schriftsteller dem Komponisten das fertige Werk überreichen, der sich wiederum sofort mit seinem Freund Robert Craft ans Werk machte. Schon vom ersten Moment an, als er die Stiche in der Ausstellung das erste Mal gesehen hatte, war ihm klar, dass er sich musikalisch an den berühmten Drammi giocosi seines Abgotts Mozart orientieren wollte. Das Libretto ließ ihm genügend Raum, ja, unterstrich sogar noch den dafür so wichtigen Aspekt von kontrastie-renden Wechseln in den Situationen.

Diskontinuität sowohl im Text als auch in der Musik war hier also das wichtige Stichwort. Daraus ergab sich im Textlichen der bereits erwähnte Effekt des Märchenhaften, klanglich entstand dadurch eine Art des »musikalischen Gebärdenspiels«, wie Strawinsky es selbst bezeichnete: »In ihm [Hogarth] habe ich die Quintessenz jenes eigenartigen englischen Settecento wiedererkannt, das ich in Musik setzen wollte. Das London dieser Epoche, die Farbe, die Gesellschaft dieser Zeit: lauter Elemente zu einem musikalischen Gebärden-spiel.«

Strawinsky ging es dabei aber nie um Stilkopierung. Er schrieb nicht Musik, die genauso von Mozart hätte stammen können. Er verfremdete das scheinbar Gewohnte; alles »erinnert an«, ist aber nie »genauso wie«. So klingt beispielsweise die kleine Arie, in der Anne beschließt, Tom nach London zu folgen, ganz offenkundig nach Mozart – vielleicht wie die große Arie ›Dove sono‹ der Gräfin aus »Le nozze di figaro«, und doch ganz anders.

Toms wunderschöne Kavatine ›Love too frequently betrayed‹ und der daran anschließende Chor der Huren klingen nach Verdi, hätte Strawinsky nicht an dem berührendsten Punkt der Arie, als Tom seine Liebe zu Anne erneut gesteht, Sekundreibungen in den Oboen hinein-komponiert, die doch viel mehr nach einer von Bachs Passionen klingen. Man kann hunderte solcher Beispiele finden, und das macht »The Rake’s Progress« zu einer Art Feinschmecker-Laden voller Kostbarkeiten aus der Operngeschichte. Wer sich gut auskennt, kommt vor lauter Überraschungen nicht aus dem Staunen heraus – und den anderen macht die Musik nicht nur Spaß, sondern vermittelt auch das warme Gefühl des Bekannten.

Die Uraufführung

Die Uraufführung der Oper am 11. September 1951 im Teatro la Fenice in Venedig war ein vol-ler Erfolg, es gab zahlreiche Nachfolge-Häuser auf der ganzen Welt, die »The Rake’s Progress« aufführten. Strawinsky selbst interessierte das weitere Verbleiben seines Werks eigentlich nicht mehr. Er hatte das Opernfeld ausgiebig beackert und widmete sich den vielen anderen Möglichkeiten, die die Musik ihm noch so bot.

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BIOGRAFIEN

Orchestra, Mozarts Requiem mit dem Danubia Symphony Orchestra, Kodálys »Psalmus Hun-garicus« mit dem Hungarian Radio Symphony Orchestra, Alidoro in Rossinis »La Cenerentola« beim »Budapest Spring Festival« sowie in Purcells »The Fairy-Queen« an der Ungarischen Staatsoper Budapest. 2017 war er beim »iSING-China-Festival« zu Gast und sang Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi« in Suzhou, China.

In der Saison 2016 /17 war er Mitglied des Opernstudios am Opernhaus Zürich. 2017/18 gab er sein Rollendebüt als Ferrando in Mozarts »Così fan tutte« und als Tamino in »Die Zauberflöte«. Als Graf Almaviva in Rossinis »Il barbiere di Siviglia« war er in vielen ungarischen Opernhäusern zu erleben. Seit dieser Saison ist er am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert, wo er u. a. Rollen wie Ernesto (Donizettis »Don Pasquale«), Tamino, Ferrando und Don Ottavio in Mozarts »Don Giovanni« singt.

ERIK ROSENIUS TRULOVE

Der Bassist Erik Rosenius begann seine Gesangsausbildung im Stockholmer Knabenchor und im Kinderchor der Royal Opera Stockholm und hat 2017 sein Studium am University College of Opera in Stockholm abgeschlossen. Während seines Studiums sang er unter anderem als Solist in einer neuen Kurzoper an der Norrlandsoperan Umeå sowie Konzerte mit dem Swedish Chamber Orchestra.

Zu Erik Rosenius’ Repertoire gehören Rollen wie Colline in Puccinis »La bohème«, Don Ma-gnifico in Rossinis »La Cenerentola«, Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, Osmin in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«, die Titelrolle in Verdis »Attila«, Sarastro in Mozarts »Die Zauberflöte« und Don Alfonso in Mozarts »Così fan tutte«.

2018 kehrte er in verschiedenen Partien der Jugendoper »Min bror Don Juan« an die Royal Opera Stockholm zurück und sang Osmin in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« an der Varberg Summer Opera. Von September 2018 bis Juni 2020 ist Rosenius Mitglied des Opern-studios der Staatsoper Berlin, unterstützt von der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung. Daniel Barenboim lud ihn ein, beim Osterkonzert 2019 in der Philharmonie Berlin mit Anna Netreb-ko und der Staatskapelle Berlin zu singen.

Erik Rosenius wurde mit Stipendien der Royal Academy of Music Stockholm, des Royal College of Music Stockholm, der Anders Sandrew Foundation, der Gillis Bratt Foundation und des Swedish Order of Freemasons sowie mit dem Joel Berglund Scholarship und dem Rosenborg-Gehrmans Scholarship gefördert.

SOFIE ASPLUND ANNE TRULOVE

Die junge Sopranistin Sofie Asplund hat in der vergangenen Saison mit großem Erfolg ihr Debüt als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« an der Oper Göteborg gegeben. Es folgten Auftritte an der Royal Swedish Opera in Stockholm als Constance in »Dialogues des Carmélites« und Zerlina in »Don Giovanni«. In der nächsten Saison wird sie in Göteborg als Susanna in »Le nozze di Figa-ro« und Musetta in »La bohème« zu erleben sein. Frühere Engagements führten Sofie Asplund u. a. an die Staatsoper Hamburg, ans Theater Basel, die Oper Malmö und das Schlosstheater Drottningholm.

Sofie Asplund schloss ihr Studium am Royal College of Opera in Stockholm 2013 ab. Sie war Gastsolistin an der Oper Göteborg, wo sie ihr hoch gelobtes Debüt als Susanna in »Le nozze di Figaro« gab. Dort sang sie auch zum ersten Mal die Gretel in »Hänsel und Gretel«, Gilda in »Rigoletto«, die Erste Magd in einer konzertanten Aufführung von »Daphne« sowie Maria in »West Side Story«.

Sofie Asplunds Konzertrepertoire umfasst Mozarts Requiem, »Krönungsmesse«, »Exsultate, jubilate« und c-moll-Messe, Bachs Magnificat, Johannes- und Matthäus-Passion, Haydns »Die Schöpfung«, Pergolesis Stabat Mater, Orffs »Carmina Burana«, Brittens »Les Illuminations«, Brahms’ Ein Deutsches Requiem sowie Lars-Erik Larssons »God in disguise«.

Sofie Asplund erhielt 2015 das Rosenborg-Gehrmans-Stipendium, 2013 die Anders-Wall- und Birgit-Nilsson-Stipendien und wurde zudem von der Königlich Schwedischen Musikakade-mie und dem Schlosstheater Drottningholm gefördert. 2018 war sie die erste Gewinnerin des neuen Gesangswettbewerbs »Schymberg Award«.

GYULA RAB TOM RAKEWELL

Der ungarische Tenor Gyula Rab studierte an der International Opera School des Royal College of Music in London und schloss seine Ausbildung an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest ab. 2014 debütierte er an der Oper in Breslau als Louis in Péter Eötvös’ »Angels in America« unter der Leitung des Komponisten und sang das Tenor-Solo in Karl Jenkins’ »The Armed Man: A Mass for Peace« mit dem Philharmonia Orchestra in der Royal Albert Hall London.

2015 war er Finalist der »Kathleen-Ferrier-Awards« an der Londoner Wigmore Hall und war Teil des Jerwood-Young-Artist-Programme des »Glyndebourne Festival«. Frühere Engagements umfassen Osra in Pergolesis »Adriano in Siria«, Händels »Messias« mit dem Valencia Symphony

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DOUGLAS WILLIAMS NICK SHADOW

Douglas Williams wurde am New England Conservatory und der Yale School of Music ausgebil-det. Er wuchs in Farmington auf und lebt derzeit in Berlin. Er hat mit renommierten Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Andris Nelsons, Nicholas McGegan, Helmuth Rilling, Sir Neville Marriner, John Nelson und Christophe Rousset zusammengearbeitet und trat u. a. im Lincoln und Kennedy Center, in der Berliner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt und im Festspielhaus Baden-Baden auf. Sein Repertoire deckt vier Jahrhunderte ab, wobei er besonders für seine Interpre-tationen der Musik Monteverdis, Händels, Bachs und Mozarts gefragt ist.

Im Konzert gastierte er u. a. beim »Tanglewood Festival«, bei den Berliner Philharmonikern,

im Festspielhaus Baden-Baden, bei den Barockensembles Les Talents Lyriques und dem Frei-burger Barockorchester sowie beim »Boston Early Music Festival«. In der Oper ist Douglas Williams für seine schauspielerischen Fähigkeiten ebenso bekannt wie für seine sängerischen. Er arbeitete mit Regisseuren wie Mark Morris und Sasha Waltz.

In der vergangenen Saison gab Douglas Williams sein Debüt in der Titelrolle von Mozarts »Le nozze di Figaro« und sang in »Die Zauberflöte« am Festspielhaus Baden-Baden in einer Produktion, die für die Deutsche Grammophon auf CD aufgenommen wurde. In der aktuellen Saison gibt er sein Debüt als Harapha in Händels »Samson« beim NDR in Hannover und bei den »Salzburger Festspielen« in Mozarts c-moll-Messe.

MARTA SWIDERSKA BABA THE TURK

Die polnische Mezzosopranistin Marta Swiderska, 1986 in Sosnowitz geboren, begann ihre musikalische Laufbahn an der Geige. Nach dem Abitur nahm sie ein Studium an der Tech-nischen Universität in Kattowitz auf, wo sie 2016 zum Doktor der Materialwissenschaft promo-viert wurde. Parallel begann Marta Swiderska ein Gesangsstudium an der Karol Szymanowski Musikakademie in Kattowitz, bevor sie für das Masterstudium an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main wechselte. In den Spielzeiten 2015 /16 und 2016 /17 war Marta Swiderska Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg. Sie sang Partien wie Brigitta in Korngolds »Die tote Stadt«, Gymnasiast in Bergs »Lulu« und Tisbe in Rossinis »La Cenerentola« sowie Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin« an der baltischen Oper Danzig. In der Saison 2017/18 war sie als Gast an der Komischen Oper in Berlin, Staats-oper Hamburg sowie am Oldenburgischen Staatstheater zu erleben. Seit dieser Spielzeit ist sie Mitglied der Staatsoper Hamburg, wo sie unter anderem Partien wie Brigitta in Korngolds »Die tote Stadt«, Filipiewna in Tschaikowskys »Eugen Onegin« und Mércèdes in Bizets »Carmen« singt.

BIOGRAFIEN

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sowohl neue als auch alte, authentische Techniken angeeignet. Der Schwerpunkt des Reper-toires liegt in zwei Extremen: alte Meister und moderne Musik. Gerne werden Werke nieder-ländischer Komponisten aufgeführt, darunter auch zeitgenössische Komponisten wie Ton de Leeuw, Robert Heppener und Jan van Vlijmen.

Der Chor ist regelmäßiger Bestandteil von Opernproduktionen, zum Beispiel 2011 bei Karl-heinz Stockhausens »Sonntag aus Licht« an der Oper Köln und »Dionysos« von Wolfgang Rihm während des »Holland Festivals«. Cappella Amsterdam arbeitet mit der Crème de la Crème der niederländischen und internationalen Musikwelt zusammen, darunter das Orchester des 18. Jahrhunderts, Royal Concertgebouw Orchestra, die Akademie für Alte Musik, der Rias Kam-merchor, das Ensemble Musikfabrik, Il Gardellino und der Estnische Philharmonische Kammer-chor. Um Wissen, Repertoire und Erfahrung auszutauschen ist Cappella Amsterdam Mitbegrün-der von Tenso, dem europäischen Netzwerk professioneller Kammerchöre.

Bei Harmonia mundi erscheinen CDs von Cappella Amsterdam, die auch internationale Aus-zeichnungen wie den »Diapason d’Or«, »Choc de Classica« und »Preis der Deutschen Schall-plattenkritik« bekommen.

CAPPELLA AMSTERDAM IM KONZERTHAUS DORTMUNDIm März 2010 war der Chor zum ersten Mal im Konzerthaus zu hören. Mit dem Orchester des 18. Jahrhunderts unter der Leitung von Frans Brüggen sang er hier Bachs Johannes-Passion.

LUDWIG

2012 wollten sich sechs niederländische Orchestermusiker vorherrschenden Traditionen wi-dersetzen und gründeten ein neues Musikkollektiv. Sie wollten ein Ensemble schaffen, das sich nicht nur künstlerisch, sondern auch in seiner Reichweite und Flexibilität abhebt. Ludwig – der Name bezieht sich natürlich auf den Kulturunternehmer der Klassischen Musik – kann in seiner Besetzung vom Solistenensemble bis zum Sinfonieorchester alles darstellen. Der Traum der Musiker ist wahr geworden: In kürzester Zeit war das Kollektiv, das sich durch furchtlosen Elan und eine zeitgemäße Sicht auf etabliertes Repertoire auszeichnet, in den gesamten Niederlan-den bekannt.

Ludwigs Programmgestaltung ist ebenso gründlich durchdacht wie abenteuerlustig. Sein Künstlerischer Leiter Peppie Wiersma bringt Komponisten verschiedener Epochen, Stile und Hintergründe zusammen. Ludwig präsentiert herausragende Musik in bestmöglicher Qualität,

Marta Swiderska ist Preisträgerin der Sommerakademie für Gesang in Sopot, des »Jan-Kiepura-Wettbewerbs«, des »Giulio Perotti Gesangswettbewerbs« und des Nationalen Ge-sangswettbewerbs im polnischen Mława. Meisterkurse besuchte sie bei Renate Behle, Helmut Deutsch, Bo Skovhus, Sergei Leiferkus, Thomas Quasthoff und Brigitte Fassbaender.

JAMES WAY SELLEM

Der in Sussex geborene Tenor James Way war Preisträger bei den »Kathleen Ferrier Awards« der Wigmore Hall, wurde 2016 mit dem »Simon Sandbach Award« der Garsington Opera geehrt und als vielversprechendster Sänger der »Dean and Chadlington Singing Competition« ausge-zeichnet. Nachdem er ein Studium am King’s College London mit Auszeichnung abgeschlossen hat, setzt er seine Ausbildung an der Guildhall School of Music and Drama bei Susan Waters fort.

Der vielseitige Künstler ist zunehmend auf der Konzertbühne gefragt, sowohl mit Barock- repertoire als auch mit Erstaufführungen. Konzerte und Liederabende führten ihn an die Wigmore Hall, Cadogan Hall, Royal Festival Hall, das Barbican Centre, die Birmingham Symphony Hall, das KKL Luzern, L’Auditori Barcelona, Baluarte Pamplona, Leipziger Gewandhaus, die Laeisz-halle Hamburg, Cité de la Musique, das Théâtre des Champs-Élysées, Bozar Brussels, Concert-gebouw Amsterdam sowie Konzerthaus und Musikverein Wien.

Im Opernbereich hat James Way Debüts an der Staatsoper Berlin in Purcells »King Arthur« (Akademie für Alte Musik Berlin unter René Jacobs) und mit dem Philharmonia Orchestra unter Jakub Hruša in der Rolle des Narren in »Boris Godunow« an der Royal Festival Hall gegeben. Er sang den Erzähler in »Owen Wingrave« bei den Festivals in Aldeburgh und Edinburgh unter der Leitung von Mark Wigglesworth, den Gondolier in »Death in Venice«, Triquet in »Eugen Onegin«, Davy in Roxanna Panufniks neuer Oper »Silver Birch« an der Garsington Opera, Ferrando in »Così fan tutte« im Rahmen des Alvarez Young Artists Programme der Garsington Opera sowie die Weichsel und den Hirten in »La liberazione di Ruggiero« beim »Brighton Early Music Festival«. In dieser Saison debütiert James Way in der Rolle des jungen Königs in George Benjamins »Less-ons in Love and Violence« am Mariinsky-Theater St. Petersburg.

CAPPELLA AMSTERDAM

Mit einem Reichtum an Stimmfarben erzeugt der Kammerchor Cappella Amsterdam seit 1990 unter der künstlerischen Leitung von Chefdirigent Daniel Reuss seinen einzigartigen homo-genen Klang. Um jedes Musikstück sprechen lassen zu können, hat sich Cappella Amsterdam

BIOGRAFIEN

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Leeuw, David Zinman, Sir Antonio Pappano, Katie Mitchell, Kirill Petrenko und Krszysztof Warli-kowski. Als Sängerin, Dirigentin oder beides zur gleichen Zeit hat die kanadische Musikerin ein großes Engagement für zeitgenössische Musik gezeigt und über 85 neue Werke uraufgeführt. Dabei hat sie eng mit Komponisten wie Boulez, Dutilleux, Ligeti, Stockhausen, Sciarrino, Barry, Dusapin, Dean, Benjamin und Abrahamsen zusammengearbeitet.

Hannigans Saison 2018/19 begann mit der Titelrolle in der Uraufführung von Jarrells »Béré-nice« an der Opéra national de Paris unter der Leitung von Philippe Jordan und der Regie von Claus Guth. Weiter ging es mit einem Lieblingswerk von Barbara Hannigan: »Let me tell you« von Hans Abrahamsen, das sie mit den Berliner Philharmonikern 2013 uraufgeführt hat und in dieser Spielzeit mit verschiedenen europäischen Orchestern sang. Sie steht am Pult beim Orchestre Phiharmonique de Radio France, Cleveland Orchestra, Juilliard Orchestra, Danish Symphony Orchestra, Toronto Symphony Orchestra, Ludwig, den Göteborger Symphonikern, den Münchner Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra mit Werken von Haydn, Sibelius, Strauss, Berg, Bartók und Gershwin. In dieser Saison ist auch ihr wegweisendes Mentoring-Programm Equilibrium Young Artists gestartet, in dessen Rahmen sie mit »The Rake’s Progress« auch ihre erste Oper leitet. Im Sommer 2019 ist Barbara Hannigan Music Director des renommierten »Ojai Festival« in Kalifornien. In der Saison 2019 /20 tritt sie ihre Position als Principal Guest Conductor der Göteborger Symphoniker an.

Unvergessliche Opernauftritte an den großen Opernhäusern der Welt umfassen »Lulu« in Produktionen von Krszysztof Warlikowski am Opernhaus La Monnaie und Christoph Marthaler an der Hamburger Staatsoper, »Pelléas et Mélisande« in Katie Mitchells Inszenierung beim »Festival d’Aix-en-Provence« unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen und in Krszysztof War-likowskis Produktion für die »Ruhrtriennale« sowie Zimmermanns »Die Soldaten« an der Bay- erischen Staatsoper in der Regie von Andreas Kriegenberg und unter der Leitung von Kirill Petrenko, wofür sie mit dem Theaterpreis »Der Faust« ausgezeichnet wurde. Hannigan sang Elle in Warlikowskis Produktion von »La Voix Humaine« an der Opéra national de Paris 2015 und 2018 und gestaltete die Rolle der Agnès in George Benjamins »Written on Skin«, uraufgeführt beim »Festival d’Aix-en-Provence« 2012. Weitere Opernpremieren der letzten Zeit umfassen Ophelia in Brett Deans »Hamlet« beim »Glyndebourne Festival« 2017 und Isabel in George Ben-jamins »Lessons in Love and Violence« am Royal Opera House Covent Garden und der Dutch National Opera 2018.

Barbara Hannigan arbeitet regelmäßig mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, den Göteborger Symphonikern, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Mahler Chamber Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra, Swedish Radio

macht sich dabei jedoch frei von organisatorischen und Führungsstandards konventioneller En-sembles und Orchester. Einzigartig macht die Musiker zudem, dass sie oft mit dem Publikum interagieren, auswendig spielen, mit unterschiedlichen Präsentationsformen experimentieren, die interdisziplinäre Zusammenarbeit suchen und bemerkenswerte Konzerte konzipieren mit he-rausragenden Künstlern wie Barbara Hannigan, Lucas & Arthur Jussen sowie Remy van Kesteren.

Im Juli 2015 erhielt Ludwig eine Zuwendung vom renommierten staatlichen Förderprogramm »The Art of Impact« für sein wegweisendes Projekt »Ludwig and the Brain«, das die Wirkung von Musik erforscht. Ludwig entwickelt gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlern innovative Darbietungen von Musik, die einen positiven Effekt auf Wohlbefinden und Bildung bestimmter Zielgruppen haben. So initiierte Ludwig 2016 die Reihe der sogenannten »Brainwaves«: inter-disziplinäre Veranstaltungen, bei denen die neuesten Entwicklungen zu musikbasierter Gehirn-forschung in verschiedenen Fachgebieten präsentiert werden. Unter dem Titel »Music and identity« tourte die erste »Brainwave« durch die Niederlande, 2017 folgte »Music as medicine«. 2018 war »PastPresentFuture« der Entwicklung der elektronischen Musik des 20. Jahrhunderts mit Komponisten wie Moondog, Varèse und Steve Reich bis zu Dance und Techno gewidmet.

Ludwig verbindet eine enge Zusammenarbeit mit der Dirigentin und Sängerin Barbara Han-nigan. Im September 2017 hat das Ensemble mit ihr die CD »Crazy Girl Crazy« aufgenommen, die 2018 mit einem »Grammy« ausgezeichnet wurde.

Zukünftige Projekte umfassen das Projekt »Wet Lands« zum Klimawandel und ein Nachwuchs-Programm, in dem junge Künstler zusammen mit Ludwig-Musikern die Musikprogramme der Zukunft entwickeln und spielen. Ludwig wird unterstützt vom Amsterdam Fund for the Arts und Amerborgh.

LUDWIG IM KONZERTHAUS DORTMUNDDas Ensemble Ludwig war bereits im Dezember 2017 gemeinsam mit Barbara Hannigan in Dortmund zu Gast und präsentierte Werke von Debussy, Schönberg, Berg und Gershwin.

BARBARA HANNIGAN

Mit unvergleichlichem dramatischem Gespür in der Verkörperung von Musik ist die Sopranistin und Dirigentin Barbara Hannigan eine Künstlerin am Puls der Kreativität. Zu ihren Partnern gehören Regisseure und Dirigenten wie Christoph Marthaler, Sir Simon Rattle, Sasha Waltz, Kent Nagano, Vladimir Jurowski, John Zorn, Andreas Kriegenburg, Andris Nelsons, Reinbert de

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Martin (Label Alpha Classics), Hans Abrahamsen (Komponist), Kasper Holten (Regisseur und Operndirektor), Jesús Noriega Iglesias (Casting Director, Künstlerischer Leiter Palau de Les Arts), Kevin Connors (Tenor) und Sir Andrew Davis (Dirigent).

Für seine erste Saison arbeitet Equilibrium Young Artists mit den Orchestern, Festivals und

Organisationen Göteborger Symphoniker, Münchner Philharmoniker, Danish Radio Symphony Orchestra, »Ojai Festival«, »Aldeburgh Festival«, Ludwig, »Klara Festival«, Philharmonie de Paris, Concertgebouw Amsterdam, Elbphilharmonie Hamburg, Kulturpalast Dresden, KONZERTHAUS DORTMUND und La Monnaie Brüssel zusammen. Equilibrium wird unterstützt von der Lucerne Art Mentor Foundation.

Accentus Music (Paul Smaczny, Produktion / Maria Stodtmeier, Regie) hat die Dokumentation

»Taking Risks« über Equilibrium gedreht, die u. a. im schwedischen, dänischen und norwegi-schen Fernsehen und auf 3sat gezeigt wurde.

Symphony Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, Toronto Symphony Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Danish National Symphony Orchestra, Julliard Orchestra und Cleveland Orchestra.

Hannigans erstes Album als Sängerin und Dirigentin, »Crazy Girl Crazy« (Alpha Classics, 2017) mit Werken von Berio, Berg und Gershwin und dem begleitenden Film »Music is Music« von Mathieu Amalric, gewann den »Grammy«, »Opus Klassik«, »Klara Award« und »Juno Award«. Sie setzt ihre Zusammenarbeit mit Alpha Classics und ihrem langjährigen Klavierpartner und Mentor, dem niederländischen Pianisten Reinbert de Leeuw, für ihr Album »Vienna: Fin de Siècle« fort. Frühere Einspielungen wurden mit dem »Edison Klassiek«, »Grawemeyer Award«, »Diapason d’Or« und »Gramophone Award« sowie bei den »Victoires de la Musique« ausge-zeichnet. Zu ihren weiteren Ehrungen gehören der Titel als »Sängerin des Jahres« (»Opern-welt« 2013), Musical Personality of the Year (Syndicat de la Presse Française, 2012), »Preis der Deutschen Schallplattenkritik« (2018) und »Rolf Schock Prize« (2018). Barbara Hannigan wurden Ehrendoktortitel der University of Toronto und Mount Allison University verliehen und 2016 wurde sie zum Mitglied des Order of Canada ernannt.

BARBARA HANNIGAN IM KONZERTHAUS DORTMUNDNach Auftritten in der konzertanten Aufführung von Benjamins »Written on Skin« 2016 und einem Konzert in der Doppelrolle als Sopranistin und Dirigentin mit Ludwig 2017 war Barbara Hannigan zuletzt im Oktober 2018 als Solistin mit den Bamberger Symphonikern unter Jakub Hruša im Konzerthaus zu erleben.

EQUILIBRIUM

Equilibrium Young Artists ist eine Investition in die Zukunft der klassischen Musik. Im Januar 2017 rief Barbara Hannigan diese Initiative ins Leben, um junge Profimusiker, vor allem Sänger, aber auch Dirigenten und Gesangsdozenten in der ersten wichtigen Phase ihrer Karriere zu begleiten. Bewerbungen von über 350 Sängern aus 39 Ländern wurden begutachtet und durch-gearbeitet. Nach sechs Tagen mit Vorsingen in vier europäischen Städten wurden 20 junge Sänger aus elf Ländern und vier junge Dirigenten für die erste Saison ausgewählt.

Alle Equilibrium-Künstler nahmen an einer Reihe intensiver Workshops mit Dozenten unter-schiedlicher Disziplinen teil: Mentalcoaching mit Jackie Reardon, Yoga mit Phyllis Ferwerda, musikalische Vorbereitung der jeweiligen Projekte sowie Input von Gastdozenten wie Natalie Dessay (Sopranistin, Schauspielerin), Reinbert de Leeuw und Daniel Harding (Dirigenten), Didier

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TEXTE Verena Fischer-Zernin

FOTONACHWEISE S. 04 © Marco BorggreveS. 08 © Jan HordijkS. 16 © Marco Borggreve

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Dr. Raphael von Hoensbroech

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231 – 22 696 213

DRUCK druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.

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SO 16.09.2018