MOZART - IDAGIO

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MOZART REQUIEM D-MOLL KV 626 MIT WERKEINFÜHRUNG LANDSHAMER · HARMSEN · PRÉGARDIEN · NAZMI CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS AK ADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN HOWARD ARMAN

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MOZART REQUIEM D-MOLL KV 626 M I T W E R K E I N F Ü H R U N G

LANDSHAMER · HARMSEN · PRÉGARDIEN · NAZMI CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKSAKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLINHOWARD ARMAN

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WOLFGANG AMADEUS MOZART

Ölgemälde von

Barbara Krafft (1819)

nach dem Familienbild von

Johann Nepomuk della Croce

von 1780 / 81

MOZART VESPERAE SOLENNES DE CONFESSORE C-DUR KV 339REQUIEM D-MOLL KV 626

NEUKOMMLIBERA ME, DOMINE

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CD 1 80:38

WOLFGANG AMADEUS MOZART 1756–1791

Vesperae solennes de confessore 28:30

für Soli, Chor, Orchester und Orgel in C-Dur, KV 339

01 Antiphon. Ecce sacerdos magnus (Choral) 0:23

02 Dixit Dominus (Psalm 109). Allegro vivace 3:47

03 Antiphon. Ecce sacerdos magnus (Choral) 0:18

04 Antiphon. Non est inventus (Choral) 0:18

05 Confitebor (Psalm 110). Allegro 4:08

06 Antiphon. Non est inventus (Choral) 0:18

07 Antiphon. Ideo (Choral) 0:14

08 Beatus vir (Psalm 111). Allegro vivace 4:32

09 Antiphon. Ideo jurejurando (Choral) 0:19

10 Antiphon. Sacerdotes Dei (Choral) 0:27

11 Laudate pueri (Psalm 112) 3:21

12 Antiphon. Sacerdotes Dei (Choral) 0:22

13 Antiphon. Serve bone (Choral) 0:22

14 Laudate Dominum (Psalm 116). Andante ma un poco sostenuto 4:19

15 Antiphon. Serve bone et fidelis (Choral) 0:20

16 Antiphon. Dum esset summus pontifex (Choral) 0:28

17 Magnificat. Adagio – Allegro 4:00

18 Antiphon. Dum esset summus pontifex (Choral) 0:34

Requiemfür Soli, Chor, Orchester und Orgel in d-Moll, KV 626 44:58

Vervollständigt von Howard Arman / Franz Xaver Süßmayr

Introitus19 Requiem aeternam. Adagio 4:39 Kyrie20 Kyrie eleison. Allegro 2:21 Sequenz21 Dies irae. Allegro assai 1:5122 Tuba mirum. Andante 2:5323 Rex tremendae. Andante maestoso 1:4524 Recordare. Allegretto 4:3425 Confutatis. Andante 2:1726 Lacrimosa. Andante moderato – Amen 3:28 Offertorium27 Domine Jesu. Andante con moto 3:2828 Hostias. Andante – Andante con moto 2:0529 Quam olim Abrahae 1:43

Sanctus30 Sanctus. Adagio – Allegro 1:21 Benedictus31 Benedictus. Andante – Allegro 4:40 Agnus Dei32 Agnus Dei. Andante maestoso 2:45 Communio33 Lux aeterna. Adagio – Allegro 5:08

SIGISMUND RITTER VON NEUKOMM 1778–1858

Libera me, Domine 7:10für Chor und Orchester als liturgische Ergänzung zum Mozart-Requiem

34 Libera me, Domine 1:33

35 Tremens factus sum ego 0:55

36 Quando coeli movendi sunt 0:38

37 Dies illa 0:55

38 Requiem aeternam 1:29

39 Libera me, Domine 1:40

CHRISTINA LANDSHAMER Sopran / sopranoSOPHIE HARMSEN Mezzosopran / mezzo sopranoJULIAN PRÉGARDIEN Tenor / tenorTAREQ NAZMI Bass / bass

NIKOLAUS PFANNKUCH Kantor der Antiphonen / cantor of the antiphonsRAPHAEL ALPERMANN Orgel / organ

CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKSAKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

HOWARD ARMAN Leitung / conductor

Julian Prégardien appears by kind permission of Alpha Classics, Paris.

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Aus musikalischen, liturgischen und chronologischen Gründen erklingt zu Beginn der vorliegenden CD Mozarts Ves-

perae solennes de confessore KV 339 von 1780. Die Psalmen und das Magnificat der Vesperae werden liturgisch von

Antiphonen eingerahmt, die der Festtags-Vesper De Confessore Pontifici (zu Ehren eines bekennenden Bischofs, vgl.

Liber usualis) angehören. Den vom Kantor vorgetragenen Antiphonen folgen Orgelintonationen, die Howard Arman

speziell für dieses Projekt geschaffen hat. Der Kantor stimmt die Antiphonen zunächst in verkürzter Form an. Nach

den Mozart-Sätzen erklingen sie jeweils in ihrer vollständigen Gestalt. Auf das Requiem KV 626 von 1791 folgt Sigis-

mund von Neukomms Libera me, Domine, das Responsorium aus der Liturgie der Exequien, welches Neukomm 1821

als liturgische Komplettierung von Mozarts Requiem komponiert hatte.

For musical, liturgical and chronological reasons, this CD begins with Mozart’s Vesperae solennes de confessore KV

339 from 1780. The psalms and the magnificat of the Vesperae are liturgically framed by antiphons belonging to the

festival vespers De Confessore Pontifici (in honor of an avowed bishop, cf. Liber usualis). The antiphons performed by

the cantor are followed by organ intonations that Howard Arman created especially for this project. The cantor begins

by intoning the antiphons in shortened form. After the Mozart movements, they can be heard in their entirety. The

Requiem KV 626 from 1791 is followed by Sigismund von Neukomm’s Libera me, Domine, the Respond from the Liturgy

of Exequies, composed by Neukomm in 1821 as a liturgical completion of Mozart’s Requiem.

Live-Aufnahme / live recording (Mozart Requiem): München, Herkulessaal der Residenz, 22.–25.01.2020Executive Producer: Susanne Vongries · Tonmeister / Recording Producer: Johannes Müller Toningenieur / Recording Engineer: Klemens Kamp · Studio-Aufnahme / studio recording (Werkeinführung Mozart Requiem): München, BR, Studio 10, 29.6.–3.7.2020 · Tontechnik / Sound Engineer: Peter Preuß, Adele KurdzielMastering Engineer: Christoph Stickel · Publisher: © Bärenreiter-Verlag, Kassel (Mozart); Symmétrie (Neukomm)Fotos/Photography: Cover image © Naypong Studio for istock; Howard Arman und Chor des Bayerischen Rundfunks © Astrid Ackermann; Fotos vom Konzert © Klaus Fleckenstein; Akademie für Alte Musik Berlin © Uwe Arens; Christina Landshamer, Julian Prégardien, Tareq Nazmi © Marco Borggreve; Sophie Harmsen © Tatjana Dachsel

Design / Artwork: Barbara Huber, CC.CONSTRUCT · Editorial: Thomas Becker · Lektorat: Alexander Heinzel Eine CD-Produktion der BRmedia Service GmbH ℗ + © 2020 BRmedia Service GmbH

CD 2 73:03

WEGE ZUR MUSIK WOLFGANG AMADEUS MOZARTRequiem in d-Moll, KV 626Eine Werkeinführung von Markus Vanhoefer

Teil 1: Tod und Verklärung 24:12

01 Eine neue Vervollständigung 4:11

02 Die tragische Tonart 4:04

03 Der graue Bote 3:32

04 Der wahre Endzweck unseres Lebens 5:39

05 Dokument des Verschwindens 6:46

Teil 2: Lückenfüller 30:40

06 Anonymus 5:10

07 Das Fragment 6:40

08 Klangfarben als Symbol 4:53

09 „Remplissage“ 3:59

10 Herausforderung „Fuge“ 7:00

11 Berufliche Perspektiven 2:58

Teil 3: Mythos und Manuskript 18:11

12 Süßmayr 3:35

13 Eybler 2:51

14 Urschrift und Erstdruck 4:31

15 Der Requiemstreit 3:01

16 „Libera me“ 4:13

CHRISTIAN BAUMANN ErzählerHANS JÜRGEN STOCKERL ZitatorBURCHARD DABINNUS Wolfgang Amadeus MozartFRANZISKA BALL Constanze MozartKATJA SCHILD Sophie Haibel, geb. Weber

HOWARD ARMAN IM INTERVIEW

MARKUS VANHOEFER Autor und Regie

Einspielung der fragmentarischen Abschnitte: CHRISTINA LANDSHAMER Sopran / sopranoANKE VONDUNG Mezzosopran / mezzo soprano JULIAN PRÉGARDIEN Tenor / tenor KONSTANTIN WOLF Bass / bass CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKSDEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN PETER DIJKSTRA Leitung / conductor

Julian Prégardien appears by kind permission of Alpha Classics, Paris.

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NOTIZEN ZUR VORLIEGENDEN FASSUNG DES MOZART-REQUIEMS VON HOWARD ARMAN

„Mozarts Composition ist so einzig, und ich getraue mir zu behaupten, für den größten Theil der lebenden Tonsetzer so unerreichbar, daß jeder Nachahmer besonders mit untergeschobener Arbeit noch schlimmer wegkommen würde, als jener Rabe, der sich mit Pfauen-Federn schmückte.“ Die Diskussion um die Echtheit von Mozarts letztem Werk war noch in vollem Gange, als Franz Xaver Süßmayr im Februar 1800 diese Zeilen an den Verlag Breitkopf & Härtel richtete – Zeilen, die jedem zu Herzen gehen müssen, der sich mit einer Vervollständi-gung von Mozarts fragmentarischem Requiem-Manuskript – sei es in der Süß-mayr’schen Fassung oder in einer der zahlreichen späteren – auseinandersetzt.

In diesem Brief, den Süßmayr im Zusammenhang mit der Publikation des Partitur-Erstdrucks des Requiems verfasste, beschreibt er seinen eigenen Anteil an der Komposition. Mozarts Lehren, so Süßmayr, habe er zu viel zu verdanken, als dass „ein Werk, dessen größter Theil meine Arbeit ist, für das seinige ausgegeben wird, weil ich fest überzeugt bin, daß meine Arbeit dieses großen Namens unwürdig ist“. Süßmayr starb 1803, ohne dass sein Name in einer gedruckten Partitur erschienen war.

Wie Süßmayr in seinem Brief deutlich zu machen versucht, teilt sich seine „Arbeit“ in zwei unterschiedliche Bereiche auf: Zum einen in die Vervollständigung jener Requiem-Teile, die Mozart in einem fragmentarischen Zustand hinterlassen hat; zum anderen in die Komposition von neuer Musik für jene Textteile bzw. von ganzen Sätzen, von denen es aus Mozarts Hand keine Noten gibt.

Vervollständigt wurden von Süßmayr die Sätze Introitus, Kyrie, Dies irae und Domine Jesu Christe sowie die vorhandenen acht Takte des Lacrimosa. Mozart hatte jeweils „die 4 Singstimmen, und den Grund-Baß samt der Bezif-ferung ganz vollendet“, wie Süßmayr schreibt, und „zu der Instrumentirung aber nur hin und wieder das Motivum angezeigt“. Zu diesem Arbeitsschritt, so überwältigend er Süßmayr erschienen sein musste, kam ein zweiter, durch-aus größerer hinzu: das von Mozarts Tod unterbrochene Werk durch eigene Kompositionen zu einem geschlossenen Ganzen zu führen. Wie er es selber schlicht formuliert: „Das Sanctus – Benedictus – und Agnus Dei – ist ganz neu von mir verfertigt.“

Zur „Instrumentirung“

Den 48-taktigen Beginn seines Requiems, das Requiem aeternam, hat Mozart durch gehend instrumentiert. Von der 52-taktigen Kyrie-Fuge, welche dem kompletten Introitus einen „perfekten“ Umfang von 100 Takten verleiht, exis-tieren Singstimmen und bezifferter Bass. Diese für Mozart charakteristische Art, das Wesentliche in einem ersten Arbeitsgang festzuhalten, entspricht der Niederschrift aller weiteren Sätze des Requiems, die aus Mozarts Feder stam-men. Seine Absicht war es, in einem zweiten Arbeitsgang den Orchesterpart zu schreiben. Dazu kam es nicht mehr. Jeder, der diese Sätze vervollständigen möchte, steht vor der Aufgabe, große Teile des zugehörigen Orchestersatzes zu erstellen – eine Aufgabe, die nach Mozarts Tod von manchen als eine rein mechanische Arbeit gesehen wurde. Selbst der Mozart-Freund und profunde Requiem-Kenner Abbé Maximilian Stadler vertrat in der Vertheidigung der Echt-heit des Mozartischen Requiem von 1826 diese Ansicht: „Süßmayr hatte nicht viel mehr dabey zu thun, als was die meisten Componisten ihren Notisten über-lassen. Bey dem Lacrymosa fing eigentlich Süßmayrs Arbeit an.“

Diese Praxis war freilich bekannt und üblich, dennoch erscheint sie irrele-vant in Zusammenhang mit Mozarts Requiem. Gerade in seinen späteren Wer-ken war Mozarts Umgang mit dem Orchester nicht von Schablonen geprägt, sondern von verblüffendem Varianten- und Einfallsreichtum. Die Klangfarben, die seiner satztechnischen Unfehlbarkeit entsprangen, fungieren in Vokal-werken stets als Emotions- und Gedankenträger. Süßmayrs eigentliche Auf-gabe als Orchestrierer war es folglich, die Aussage des Requiem-Fragments zu ergründen und in kreativer und technisch makelloser Kompo sitionsarbeit nachzuempfinden. Bedenkt man die Kürze der ihm zur Verfügung stehenden Zeit und noch dazu die Tatsache, dass das Requiem in einer selbst für Mozart ungewöhnlich prägnanten Musiksprache verfasst war, dann wird offensicht-lich: Zwischen Süßmayrs Aufgabe und dem, „was die meisten Componisten ihren Notisten überlassen“, liegen Welten.

„Neu von mir verfertigt“

Was für Stadler als Süßmayrs „Arbeit“ galt, waren also nicht Orchestrierungen, sondern ausschließlich die Neukompositionen, und diese fingen, wie er sagt, mit dem Lacrimosa an. Aus Demut konnte Süßmayr nicht erlauben, dass diese Sätze mit denen Mozarts vermischt wurden – ein Komponist, der so etwas

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zuließe, würde sich mit fremden Federn schmücken, wie er schreibt. Trotz Süßmayrs Versuch, Klarheit in die Echtheitsfrage des Requiems zu bringen, dauerte es bis 1827, also 24 Jahre nach Süßmayrs Tod, bis sein Name in einer gedruckten Ausgabe des Requiems erschien.

Die Diskussion um die Echtheit des Requiems in Bezug auf die Sätze, die von Süßmayr „verfertigt“ wurden, ist bis heute lebendig und wird zwangsläu-fig mit jeder weiteren Requiem-Fassung erneut aufgegriffen. Hat Süßmayr für seine Kompositionen nach Skizzen von Mozart gearbeitet? Eindeutige Bewei-se fehlen bis heute, auch wenn diese Ansicht sehr früh vertreten wurde. Die Erwähnung von „Zettelchen“ – Skizzen Mozarts, die seine Witwe Constanze an Süßmayr übergeben haben soll – mag viele überzeugt haben, auch wenn sie sich 1827 in einem Brief an Maximilian Stadler wieder vorsichtiger aus-drückte: „Setzen wir den Fall, daß Süßmayr Trümmer von Mozart gefunden hatte …“

Einer, der daran glaubte, war der schwedische Diplomat und Komponist Fredrik Samuel Silverstolpe (1769–1851), der nach dem Erstdruck der Requiem-Partitur bei einem Abgleich des Druckes mit dem Manuskript durch Abbé Stadler 1800 anwesend war. Von den Nummern, die gänzlich in Süßmayrs Schrift nieder-geschrieben waren, könnte man behaupten, schreibt Silverstolpe, dass sie entweder von Mozarts Originalen abgeschrieben oder nach „Entwürfen“ oder „Anweisungen“ des Meisters ausgearbeitet wurden. Grundlage seiner Ver-mutung wie die vieler Experten heute bildet der „Stil“ oder der „Charakter“ der Musik. In Süßmayrs Brief an Breitkopf & Härtel fehlt jedes Wort über das Einbeziehen von Skizzen. Denkbar ist – wie manche Studien aus nachvollzieh-baren Gründen darzulegen versuchen –, dass er zwar oberflächlich Gebrauch von (heute nicht mehr auffindbaren) Skizzen machte, dieses Verfahren dann aber für nicht erwähnenswert hielt. Weil dies aber nichts anderes als Vermu-tung bleiben kann, spielt so eine Annahme – wie übrigens jede andere Art von Vermutung – keine Rolle in meiner vorliegenden Fassung des Requiems.

Zur vorliegenden Edition1. Süßmayrs eigene SätzeIn dieser neuen Requiem-Fassung betrachte ich alle kompletten Sätze, für die aus Mozarts eigener Feder nichts vorliegt, aus mehreren Gründen und dem Breitkopf-Brief folgend als Süßmayrs eigene Arbeit. Deshalb habe ich im Gegensatz zu anderen Herausgebern prinzipiell keine der vermeintlichen kompositionstechnischen „Schwächen“ in Süßmayrs Musik durch eigene Eingriffe „ausgebessert“ und somit keine satztechnischen Korrekturen oder Retuschen seiner Orchestrierung vorgenommen. Wo dies in anderen Ausgaben gemacht worden ist, finden wir den Rotstift des Herausgebers unterschiedlich angesetzt – von Detailkorrekturen bis zu tiefergreifenden Änderungen. Eines aber haben sie gemeinsam: Sie verändern Süßmayrs Musik auf eine Weise, die seinen Absichten nicht entspricht, ohne aber denjenigen Mozarts – die ja gänzlich unbekannt geblieben sind – in irgendeiner Form näher zu kommen.

Während es für mich immer schwierig erschien, einen Vorteil in diesem Verfahren zu sehen, war der Verlust offensichtlich: Süßmayrs eigenhändi-ge Anteile an der Partitur sind Teil der frühesten Form, in der das Gesamt-werk gehört wurde, und deshalb mit der Rezeptionsgeschichte des Requiems untrennbar verwoben. Durch das Tilgen vermeintlicher Fehler der Süß-mayr-Anteile wird das Requiem von dieser Urform weiter entfernt. In der vorliegenden Aufnahme werden Sanctus, Benedictus und Agnus Dei, also alle Sätze, für die kein Ton aus Mozarts Hand existiert, so gespielt, wie sie von Süßmayr ergänzt wurden.

2. OrchestrierungenAnders verhält es sich bei den Sätzen Requiem aeternam, Kyrie eleison, Dies irae, Tuba mirum, Rex tremendae, Recordare, Confutatis, Lacrimosa, Domine Jesu Christe und Hostias – Sätze, für die Material aus Mozarts eigener Hand existiert, auch wenn er sie unvollendet hinterließ. Hierfür habe ich neue Vervollständigungen bzw. Orchestrierungen geschrieben. Dabei waren neben den zeitgenössischen Berichten von Mozarts mündlich über lieferten Aussagen zwei Informations-quellen von besonderer Bedeutung: seine Kompositionstechnik im weitesten Sinn und speziell die seiner späten Vokalwerke sowie – am allerwichtigsten – der Notentext des Requiem-Fragments selbst.

Um mit diesem zu beginnen: Mozarts Manuskript enthält eine überwältigen-de Fülle an Informationen. Das Werk existiert in seinen wesentlichen Zügen bis zum Ende des Offertoriums. Auf jeder einzelnen Seite ist die Kraft sei-

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ner höchst konzentrierten Textausdeutung spürbar, ebenso die Theatralik und der Bilderreichtum, die dem seelisch Empfundenen entspringen. Mozarts Art, ausschließlich das Wesentliche niederzuschreiben, gewährt immer wieder Einblicke in das Nicht-Vorhandene, denn das von ihm unnotiert gebliebene übt einen spürbaren Einfluss auf das Notierte. Mozart hat also Teile eines Gesamt-bildes notiert, das für ihn im Kopf bereits vollkommen ausgearbeitet war. Dass es hierüber keinen Zweifel geben kann, belegt die Anlage der vorhandenen Musik auf jeder Seite seines Manuskripts. Welche Musik Mozart letztendlich geschrieben hätte, können wir nicht wissen; einige ihrer Grundzüge zu erspü-ren, kann aber sehr wohl gelingen. Ihre Existenz ahnen wir – ähnlich etwa wie bei der Erforschung von Schwarzen Löchern durch Astrophysiker – durch ihr Abstrahlen auf das, was wir vor uns sehen können. Die Suche gilt also etwas absolut Konkretem, von dem wir aber nie mehr als ein partielles Bild haben werden.

Dieser Gedanke begleitete mich bei der vorliegenden Vervollständigung der Orches trierung. Dennoch weist – wie so oft bei Mozart – auch das Requiem Züge auf, die in seinem bisherigen Schaffen beispiellos sind. Gerade das Stu-dium von Mozarts Partituren zeigt deutlich: Das Aufspüren von vergleichbaren Wendungen, Orchestrierungen, Harmonien usw. in anderen Werken Mozarts muss keineswegs von Relevanz sein. Demgegenüber sind Aspekte wie die Funktion des Orchesters in Mozarts Vokalwerken, die Führung der Instrumente, orchestrale Farben und Balance sowie sein extrem hoher Anspruch hinsicht-lich satztechnischer und kontrapunktischer Korrektheit von größter Wichtigkeit.

Während wir also nicht wissen, was Mozart geschrieben hätte, wissen wir aus verschiedenen Quellen – darunter das Requiem-Fragment wie auch Mozarts Schaffen im Allgemeinen – mit ziemlicher Sicherheit, was wir als Teil einer Requiem-Vervollständigung nicht schreiben dürfen. Gemeint sind hierbei nicht nur das Stilfremde oder die groben satztechnischen Fehler, die in Vervollständigungen von Mozarts Fragment häufig zu finden sind. Gerade beim Requiem scheint das mechanische Fortführen von Mozarts angedeute-ten Begleitfiguren ohne Rücksicht auf die inhaltliche Aussage des Textes fehl am Platz, ebenso hinzugefügte Noten, die seiner Bass-Bezifferung widerspre-chen. Das betrifft auch das Schreiben von Tönen, die keine „Bedeutung“ jen-seits des Satztechnischen besitzen. Gerade bei Mozarts Orchestrierung ist jedes Element wesentlich; auf nichts kann verzichtet werden – weder in satz-technischem noch in inhaltlichem Sinn. Diese scheinbar mühelose Perfektion unterstreicht die unfassbare Schönheit der Musik – eine Eigenschaft, die im

Requiem ihre extremste Ausprägung findet, und die jeden Vervollständigungs-versuch, ganz gleich von wem, in die Nähe einer Anmaßung rückt.

Das Lacrimosa bricht in Mozarts Partitur bereits nach acht Takten ab, des-halb habe ich es wie alle anderen skizzenhaft notierten Sätze Mozarts vervoll-ständigt. Das bedeutete für mich: die Komposition eigener Musik, um den Satz ab Takt 9 zu Ende zu führen. Im Gegensatz zu Süßmayrs Lösung behandle ich diese Stelle nicht als Beginn einer neuen musikalischen Phrase, sondern als Weiterführung des Vorhergehenden, denn wie oft hat Mozart uns die Schön-heit der Gliederung in unterschiedlich lange Phrasen gezeigt!

Mein abschließendes „Amen“ folgt nicht Süßmayrs Vorschlag von zwei Ak-korden, sondern der Skizze des Beginns einer „Amen“-Fuge in d-Moll, die Mo-zart hinterließ – möglicherweise unter den „Zettelchen“, von denen Constanze Mozart sprach. Mozarts Fugen-Thema (eine Umkehrung des Requiem-Haupt-themas) wird von einer gleichlautenden, Cantus-firmus-artigen Melodie im Sopran eingeführt. Dass das Lacrimosa zusammen mit meiner Amen-Fuge genau 100 Takte umfasst, knüpft als Abschluss der Sequenz nicht nur – und in aller Demut – an Mozarts identischen Umfang für Requiem aeternam und Kyrie am Anfang des Werks an; damit beabsichtige ich, dem Satz eine schlüssige, organische Länge als Teil der Gesamtkomposition zu verleihen.

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NOTES ON THIS VERSION OF THE MOZART REQUIEM BY HOWARD ARMAN

“Mozart’s oeuvre is so unique, and I venture to say, so far beyond the reach of the great majority of living composers that any imitator, and especially one who claimed Mozart as the author of his work, would cut an even worse figure than the notorious raven that adorned itself with peacock feathers.” The discussion as to the authenticity of Mozart’s last work was still in full swing when Franz Xaver Süssmayr wrote these lines to the publishing house of Breitkopf & Härtel in February 1800 – lines that must deeply move anyone who has devoted closer study to a completion of Mozart’s fragmentary Requiem manuscript, whether in the Süssmayr version or one of the numerous others that followed it.

In this letter, which Süssmayr wrote in connection with the publication of the first printed score of the Requiem, he described the part he himself played in the composition. He wrote that he owed too much to the teachings of Mozart for a piece that was “largely his own work” to be ascribed to Mozart, adding: “I am firmly convinced that my work is unworthy of that great name.“ Süssmayr died in 1803, without his name ever having appeared in a printed score.

As Süssmayr attempts to make clear in his letter, his “work” is divided into two different areas: firstly, the completion of those Requiem parts that Mozart left behind in a fragmentary state; and secondly, the composition of new music for parts of the text as well as entire movements for which no materials in Mozart’s hand are extant.

Süssmayr completed the movements Introit, Kyrie, Dies irae and Domine Jesu Christe as well as the existing eight bars of the Lacrimosa. Mozart had fully completed each of the “the four vocal parts respectively, as well as the figured bass with the numbering,”Süssmayr wrote, but „of the instrumentation he indicated only the motivic idea now and then“. This task, overwhelming as it must have seemed to Süssmayr, was compounded by a second and far larger one: that of using his own compositions to transform Mozart’s work, interrupted by his death, into a unified and compact whole. As he himself succinctly put it: “The Sanctus – Benedictus – and Agnus Dei – were newly produced by me.”

The “instrumentation”

Mozart provided full orchestration for the 48-bar opening of his Requiem, the Requiem aeternam. Vocal parts and figured bass exist for the 52-bar Kyrie fugue, which gives the complete Introit a “perfect” length of 100 bars. Mozart’s characteristic ability to capture essentials in an initial work process is also reflected in all the other parts of the Requiem written in his own hand. His intention was to write the orchestra part as a second process – but that never happened. Anyone who wants to complete these movements is faced with the task of creating large sections of the orchestration to go with them – a task that, after Mozart’s death, was seen by some as a purely mechanical process. In his Defence of the Authenticity of Mozart’s Requiem in 1826, even Mozart’s friend Abbé Maximilian Stadler, a profound Requiem connoisseur, held the following view: “Süssmayr had little more to do here than what most composers leave to their copyists. It was with the Lacrimosa that Süssmayr’s actual work began.” This practice was of course known and common, yet in connection with Mozart’s Requiem it seems irrelevant. In his later works in particular, Mozart’s handling of the orchestra was not formulaic but characterised by an astonishing wealth of variation and ingenuity. In vocal works, the tone colours arising from his compositional infallibility always function as a means of conveying thoughts and emotions. Süssmayr’s actual task as orchestrator was thus to explore what the Requiem fragment was trying to convey and to recreate it in his imagination by means of creative and technically flawless composition. When one considers the short time available to him, compounded with the fact that the Requiem itself was composed in a musical language that was unusually succinct even for Mozart himself, it becomes clear that whole worlds lie between Süssmayr’s task and “what most composers leave to their copyists”.

“Newly produced by me”

What Stadler considered to be Süssmayr’s “work”, therefore, was not orchestrations but solely the new compositions, and these began, as he says, with the Lacrimosa. Out of humility, Süssmayr could not afford to have these movements mixed together with those of Mozart - any composer who permitted such a thing would be adorning himself with borrowed plumes, as

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he wrote. Despite Süssmayr’s attempt to bring clarity to the question of the Requiem’s authenticity, it took until 1827 – that is, 24 years after Süssmayr’s death – before his name appeared in a printed copy of the work’s score.

The discussion about the authenticity of the Requiem in relation to the movements “produced” by Süssmayr remains just as lively today, and is inevitably revisited with every new Requiem version. Did Süssmayr work with sketches by Mozart for his compositions? There is no clear evidence of that to this day, even though the view was expressed very early on. The mention of “scraps of paper” – sketches by Mozart that were apparently handed to Süssmayr by the composer’s widow Constanze – may have convinced many people, even though Constanze did express herself more cautiously again in a letter to Maximilian Stadler in 1827: “Let us assume that Süssmayr found remains of work by Mozart ...”

One person who believed this was the Swedish diplomat and composer Fredrik Samuel Silverstolpe (1769–1851), who was present at a comparison made by Abbé Stadler in 1800 between the first printed copy of the Requiem score and the manuscript. From the numbers that had been entirely written down in Süssmayr’s notation it could be construed, wrote Silverstolpe, that they had either been copied from Mozart’s originals or elaborated from the master’s “drafts” or “instructions”. The basis of his conjecture, like that of many experts today, was the “style” or “character” of the music. Süssmayr’s letter to Breitkopf & Härtel makes no mention at all of any sketches being included, however. It is conceivable – and some studies are trying to present this for obvious reasons – that he did make superficial use of sketches (which today can no longer be found) but did not consider the process worthy of mention. Since this can only remain mere conjecture, such an assumption – like any other kind of conjecture, in fact – plays no role in my version of the Requiem here.

The present edition1. Süssmayr’s own movementsIn this new Requiem version, all the complete movements where no evidence survives of Mozart having written them himself are – for several reasons and based on the Breitkopf letter – regarded as Süssmayr’s own work. This is why, unlike other publishers, I have not principally “improved” any of the alleged compositional “weaknesses” in Süssmayr’s music with encroachments of my own, and have thus made no compositional corrections to movements, or retouched his orchestration. Where this has been done in other editions, we find the publisher’s red pencil applied differently – from detailed corrections to far-reaching changes. These have one thing in common, however: they change Süssmayr’s music in a way that does not match his intentions – and come nowhere close to the intentions of Mozart, which of course remain entirely unknown.

While it always seemed difficult to me to see an advantage in this method, the loss was obvious: the additions made by Süssmayr to the score in his own hand belong to the earliest form in which the complete work was first heard, and therefore became inextricably associated with the history of the Requiem’s reception. Elimination of supposed errors by Süssmayr caused the Requiem to become even further removed from this original form. In the present recording, Sanctus, Benedictus and Agnus Dei – that is, all movements for which no evidence survives of Mozart having written them himself – are played just as Süssmayr added them.

2. OrchestrationsThings are different with the movements Requiem aeternam, Kyrie eleison, Dies irae, Tuba mirum, Rex tremendae, Recordare, Confutatis, Lacrimosa, Domine Jesu Christe and Hostias – movements for which material written in Mozart’s own hand does exist, even though he left them unfinished. For these, I have written new completions and orchestrations. Here, in addition to the contemporary accounts of what Mozart allegedly said, there are two sources of information of special importance: his compositional technique in the broadest sense, and especially that of his later vocal works, and – most importantly – the score of the Requiem fragment itself.

To begin with the latter: Mozart’s manuscript contains an overwhelming wealth of information. In its essential features, the work exists until the end of the Offertory. On every single page one can sense the power of Mozart’s

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highly concentrated interpretation of the text, along with the theatricality and wealth of images deriving from spiritual experience. Mozart’s habit of only ever writing down what was truly essential provides constant insights into what does not exist – because the notes that he did not write down had a significant influence on those that he did. Mozart thus wrote down parts of an overall picture that had already been fully worked out in his head. There can be no doubt about this; it is proven by the layout of the existing music on every page of his manuscript. We cannot know what music Mozart would ultimately have written, but we may very well succeed in “intuiting” some of its essential features. We sense their existence – rather like the way black holes are researched by astrophysicists – from how they radiate onto what we can see in front of us. The search, therefore, is for something absolutely specific of which we will never see more than a partial picture.

It was this thought that accompanied me during this completion of the or-chestration. As so often with Mozart, however, the Requiem also features aspects that are unparalleled in his previous oeuvre. Indeed, the study of Mo-zart’s scores clearly shows that hunting for similar turnarounds, orchestra-tions, harmonies, etc. in his other works is not necessarily of relevance; on the other hand, aspects such as the orchestra’s function in Mozart’s vocal works, his treatment of the instruments, orchestral colours and orchestral balance, as well as his extremely high standards with regard to compositional and contra-puntal correctness are all of the utmost importance.

While we do not know what Mozart would have written, therefore, we do know with near certainty from various sources – including the Requiem frag-ment as well as Mozart’s work in general – what we are not allowed to write as part of a Requiem completion. This refers not only to the stylistic incongruities or clumsy compositional errors that are frequently found in completions of Mozart’s fragment. With regard to the Requiem in particular, mechanical con-tinuation of the accompanying figures indicated by Mozart, regardless of the substantive message of the text, also seems out of place, as does the addition of notes that run counter to his figured bass, or the insertion of notes that have no “meaning” beyond their compositional context. In Mozart’s orchestration in particular, every element is essential. Nothing can be dispensed with in terms of either composition or content. This seemingly effortless perfection underscores the incredible beauty of the music – a quality that finds its most extreme expression in the Requiem and makes any attempt at completion, no matter by whom, seem close to presumption.In Mozart’s score, the Lacrimosa

breaks off after just eight bars. As with all other sketchily written movements by Mozart, therefore, I have completed it. For me, that meant composing my own music from bar 9 onwards to finish the movement. In contrast to Süss-mayr’s solution, however, I do not treat this part of the score as the beginning of a new musical phrase but as a continuation of the previous one – because how often has Mozart shown us the beauty of division into phrases of unequal length!

My final “Amen” does not follow Süssmayr’s proposal of two chords, but the sketch of the beginning of an “Amen” fugue in D minor that Mozart left behind – possibly among the “scraps of paper“ mentioned by Constanze. Mo-zart’s fugue theme (an inversion of the main Requiem theme) is introduced by an identical, cantus-firmus-like melody in the soprano. With my Amen fugue added, the Lacrimosa takes up exactly 100 bars. As the conclusion of the se-quence (and in all humility), this not only ties in with Mozart’s identical length for Requiem aeternam and Kyrie at the beginning of the work: my intention here is also to give the movement a coherent, organic length as part of the composition as a whole.

Translation: David Ingram

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HOWARD ARMAN Vielseitigkeit gehört zu den wichtigsten musikalischen Anliegen des in London geborenen Dirigenten, Chorleiters und Komponisten Howard Arman, der seit 2016 Künstlerischer Leiter des BR-Chores ist. So profiliert er sich im historisch informierten Barockkonzert ebenso wie in Chorsymphonik, Musiktheater und Jazz.

Howard Arman ließ sich am Trinity College of Music in London ausbilden und arbeitete in Deutschland mit den Chören des NDR, des SWR und des RIAS Berlin zusammen. Längerfristige künstlerische Bindungen ging er von 1983 bis 2000 beim Salzburger Bachchor sowie von 1998 bis 2013 als Künstlerischer Leiter des MDR Rundfunkchores Leipzig ein. 1995 trat Howard Arman erstmals bei den Salzburger Festspielen in Erscheinung. Von 2011 bis 2016 war er Musikdirektor des Luzerner Theaters.

Seine umfangreiche Diskographie enthält etwa die mit dem Echo Klassik prämierten Einspielungen von Rachmaninows Chorwerk Das große Abend- und Morgenlob sowie Grauns Der Tod Jesu. Als Künstlerischer Leiter des BR-Chores gestaltete er beim Label BR-KLASSIK viele CD-Einspielungen, darunter Händels Occasional Oratorio, Bach-Motetten, Mendelssohn-Psalmen sowie Mozarts c-Moll-Messe, Dvoráks Stabat mater in der selten zu hörenden Urfassung und das Weihnachts-Album Joy to the World.

HOWARD ARMAN Versatility is one of the principal artistic concerns of the London-born conductor, chorus master and composer Howard Arman, who has been artistic director of the Bavarian Radio Chorus since 2016. He has distinguished himself in all types of music, from period-instrument baroque concertos and choral symphonies to musicals and jazz.

Howard Arman studied at the Trinity College of Music in London and worked in Germany with the choirs of NDR, SWR and RIAS Berlin. From 1983 to 2000 he entered into longer-term artistic ties with the Salzburg Bach Choir, and from 1998 to 2013 was artistic director of the MDR Radio Chorus in Leipzig. Howard Arman made his first appearance at the Salzburg Festival in 1995. From 2011 to 2016 he was music director of the Lucerne Theatre.

His extensive discography includes recordings of Rachmaninov’s choral work All-Night Vigil as well as Graun’s Der Tod Jesu, both of which received the Echo Klassik award. As artistic director of the Bavarian Radio Chorus he has made numerous CD recordings on the BR-KLASSIK label, including Handel’s Occasional Oratorio, Bach motets, Mendelssohn psalms, Mozart’s Mass in C Minor, Dvorák’s Stabat mater in its rarely-heard original version, and the Christmas album Joy to the World.

Translation: David Ingram

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CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKSDue to the special homogeneity of its sound and its stylistic versatility that covers all areas of choral singing – from medieval motets to contemporary works and from oratorios to operas – the Bavarian Radio Chorus is held in the very highest regard worldwide. In 2003, Mariss Jansons became Chief Conductor of the Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks and the Bavarian Radio Chorus. An especially productive and significant era for both ensembles came to an abrupt end with Jansons’ death on December 1st, 2019 in St. Petersburg. In 2016, Howard Arman became the Chorus’ Artistic Director. In the musica viva series as well as in its own subscription concerts, the Chorus makes a name for itself regularly with world premieres. Guest performances have taken it to Asia as well as to the major festivals in Lucerne and Salzburg. The Bavarian Radio Chorus often performs together with top European orchestras, including the Berlin Philharmonic and the Staatskapelle Dresden, as well as original instrument ensembles such as Concerto Köln or the Akademie für Alte Musik Berlin. Conductors who appreciate working with the Chorus include Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Riccardo Chailly, Riccardo Muti, Andris Nelsons and Giovanni Antonini. The Bavarian Radio Chorus has received numerous prestigious awards for its CD recordings – one of them being the Diapason d’or in 2018 for the CD with Rachmaninov’s The Bells, which was also nominated for a Grammy.

CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKSAufgrund seiner besonderen klanglichen Homogenität und der stilistischen Vielseitigkeit, die alle Gebiete des Chorgesangs von der mittelalterlichen Motette bis zu zeitgenössischen Werken, vom Oratorium bis zur Oper umfasst, genießt der Chor des Bayerischen Rundfunks höchstes Ansehen in aller Welt. 2003 wurde Mariss Jansons Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Mit seinem Tod am 1. Dezember 2019 in St. Petersburg endete für beide Ensembles jäh eine besonders fruchtbare und bedeutende Ära.

Zum Künstlerischen Leiter des Chores wurde 2016 Howard Arman berufen. In der Reihe musica viva sowie in den eigenen Abonnementkonzerten profiliert sich der Chor regelmäßig mit Uraufführungen. Gastspiele führten ihn nach Asien sowie zu den großen Festivals in Luzern und Salzburg. Europäische Spitzenorchester, darunter die Berliner Philharmoniker und die Sächsische Staatskapelle Dresden, aber auch Originalklangensembles wie Concerto Köln, Il Giardino Armonico oder die Akademie für Alte Musik Berlin stehen dem BR-Chor häufig zur Seite. Zu den Dirigenten, welche die Zusammenarbeit mit dem Chor schätzen, gehören Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Riccardo Chailly, Riccardo Muti, Andris Nelsons oder Giovanni Antonini. Für seine CD-Einspie-lungen erhielt der BR-Chor zahlreiche hochrangige Preise, so etwa den Diapa-son d’or 2018 für die CD mit Rachmaninows Glocken, die auch für den Grammy nominiert war.

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AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN1982 in Berlin gegründet, gehört die Akademie für Alte Musik Berlin (kurz Akamus) heute zur Weltspitze der historisch informiert spielenden Kammer-orchester. Akamus ist ständiger und vielgefragter Gast auf den wichtigsten europäischen und internationalen Konzertpodien. Tourneen führen das Orchester regelmäßig in die USA, nach Kanada und nach Asien. Im Kulturleben Berlins ist das Ensemble ein zentraler Pfeiler. Seit über 30 Jahren gestaltet das Orchester eine eigene Aboreihe im Konzerthaus Berlin, seit 1994 prägt seine musikalische Handschrift das Barockrepertoire an der Berliner Staatsoper. Mit einer eigenen Konzertreihe ist Akamus seit 2012 zudem regelmäßig im Münchner Prinzregententheater zu erleben. Das Ensemble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Bernhard Forck, Georg Kallweit und Stephan Mai sowie ausgewählter Dirigenten. Besonders mit René Jacobs und mit dem RIAS Kammerchor Berlin verbindet das Ensemble eine langjährige künstlerische Partnerschaft. Zudem pflegt das Ensemble eine enge Zusammenarbeit mit dem BR-Chor, darunter in Konzert- bzw. CD-Produktionen mit Bachs Weihnachtsoratorium, Händels Occasional Oratorio und Mozarts Messe in c-Moll. Aufnahmen des Ensembles wurden mit allen bedeutenden Schallplattenpreisen ausgezeichnet.

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLINFounded in Berlin in 1982, the Akademie für Alte Musik Berlin (or “Akamus” for short) is today one of the world’s leading chamber orchestras on period instruments. Akamus is a regular and much sought-after guest on the most important European and international concert stages. The orchestra regularly tours the USA, Canada and Asia, and has also established itself as one of the pillars of Berlin’s cultural scene. For over 30 years now, the orchestra has had its own subscription series at the Konzerthaus Berlin, and since 1994 its special sound has characterized the baroque repertoire at the Staatsoper Berlin. Since 2012, Akamus has also had its own regular concert series in Munich’s Prinzregententheater. The ensemble performs under the changing direction of its concertmasters Bernhard Forck, Georg Kallweit and Stephan Mai, as well as selected conductors. It has had a longstanding artistic partnership with René Jacobs and the RIAS Kammerchor Berlin in particular. Akamus also maintains close cooperation with the Bavarian Radio Chorus, and the concert and CD productions here include Bach’s Christmas Oratorio, Handel’s Occasional Oratorio and Mozart’s Mass in C Minor. Recordings by the ensemble have been awarded all the important awards for classical albums.

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HOWARD ARMAN

JULIAN PRÉGARDIEN

CHRISTINA LANDSHAMER SOPHIE HARMSEN

TAREQ NAZMI

NIKOLAUS PFANNKUCH

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01 Ecce sacerdos magnus.

02 Dixit Dominus Domino meo: Sede adextris meis: Donec ponam inimicostuos scabellum pedum tuorum.Virgam virtutis tuae emittet Dominusex Sion: Dominare in medioinimicorum tuorum.Tecum principium in die virtutis tuaein splendoribus sanctorum: Ex uteroante luciferum genui te.Juravit Dominus et non poenitebiteum: Tu es sacerdos in aeternumsecundum ordinem Melchisedech.Dominus a dextris tuis, confregit in die irae suae reges.Judicabit in nationibus implebitruinas: Conquassabit capita in terramultorum.De torrente in via bibet: Proptereaexaltabit caput.

Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto.Sicut erat in principio, et nunc, etsemper, et in saecula saeculorum. Amen.

Psalm 109

03 Ecce sacerdos magnus, qui in diebus suis placuit Deo, et inventus est justus.

04 Non est inventus.

05 Confitebor tibi Domine in toto cordemeo: In consilio justorum et congregatione. Magna opera Domini: Exquisita in omnes voluntates ejus. Confessio et magnificentia opus ejus: et justitia ejus manet in saeculum saeculi.Memoriam fecit mirabilium suorummisericors et miserator et justus:Escam dedit timentibus se. Memorerit in saeculum testamenti sui:Virtutem operum suorum annuntiabitpopulo suo.Ut det illis hereditatem gentium:Opera manuum ejus veritas etjudicium.

Seht den Hohen Priester.

So spricht der Herr zu meinem Herrn:Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.Vom Zion strecke der Herr das Zepterdeiner Macht aus: Herrsche inmittendeiner Feinde!Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht, wenn du erscheinst in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern.Der Herr hat geschworen, und niewird’s ihn reuen: Du bist Priester aufewig nach der Ordnung Melchisedeks.Der Herr steht dir zur Seite; er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.Er hält Gericht unter den Völkern, erhäuft die Toten, die Häupter zerschmetterter weithin auf Erden.Er trinkt aus dem Bach am Weg; sokann er von neuem das Haupt erheben.

Ehre sei dem Vater und dem Sohnund dem Heiligen Geist; wie es warim Anfang, so auch jetzt und allezeitund in Ewigkeit. Amen.

Seht den Hohen Priester, der in seinen Tagen Gott gefiel und für gerecht gefunden wurde.

Keiner fand sich.

Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.Groß sind die Werke des Herrn, kostbarallen, die sich an ihnen freuen.Er waltet in Hoheit und Pracht, seineGerechtigkeit hat Bestand für immer.Er hat ein Gedächtnis an seine Wundergestiftet, der Herr ist gnädig undbarmherzig. Er gibt denen Speise, dieihn fürchten. An seinen Bund denkt er auf ewig.Er hat seinem Volk seine machtvollenTaten kundgetan, um ihm das Erbeder Völker zu geben. Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, all seine Gebote sindverlässlich.

Behold a great priest.

The Lord said unto my Lord: sit thouat my right hand, until I make thineenemies thy footstool.The Lord shall send the rod of thy strengthout of Zion: rule thou in the midst of thineenemies.Thy people shall be willing in the day of thy power, in the beauties of holiness from the womb of the morning: Thou hast the dew of thy youth.The Lord hath sworn, and will not repent:Thou art a priest for everafter the order of Melchizedek.The Lord at thy right hand shall strike through kings in the day of his wrath. He shall judge among the heathen, he shall fill the places with he dead bodies; he shall wound the heads over many countries.He shall drink of the brook in the way:therefore shall he lift up the head.

Glory to the Father, and to the Son, and tothe Holy Spirit: as it was in the beginning,is now, and will be for ever. Amen.

Behold a great priest, who in his days pleased God, and was found just.

No one was to be found.

I will praise the Lord with my whole heart, in the assembly of the upright, and in the congregation.The works of the Lord are great, sought out of all them that have pleasure therein.His work is honourable and glorious: and his righteousness endureth for ever.He hath made his wonderful works to be remembered: the Lord is gracious and full of compassion. He hath given meat unto them that fear him: he will ever be mindful of his covenant.He hath shewed his people the power of his works, that he may give them the heritage of the heathen.The works of his hands are verity and judgment; all his commandments are sure.

WOLFGANG AMADEUS MOZARTVesperae solennes de confessore

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Fidelia omnia mandata ejus: Confirmata in saeculum saeculi, facta in veritate et aequitate. Redemptionem misit Dominus populo suo: Mandavit in aeternum testamentum suum.Sanctum et terribile nomen ejus:Initium sapientiae timor Domini.Intellectus bonus omnibus facientibus eum: Laudatio ejus manet in saeculum saeculi.

Gloria Patri …Psalm 110

06 Non est inventus similis illi, qui conservaret legem excelsi.

07 Ideo.

08 Beatus vir, qui timet Dominum: In mandatis ejus volet nimis.

Potens in terra erit semen ejus:Generatio rectorum benedicetur.Gloria et divitiae in domo ejus: Et justitiaejus manet in saeculum saeculi.Exortum est in tenebris lumen rectis:Misericors et miserator et justus.

Jucundus homo qui miseretur etcommodat, disponet sermones suosin judicio. Quia in aeternum noncommovebitur.In memoria aeterna erit justus: Abauditione mala non timebit.Paratum cor ejus sperare in Domino:Non commovebitur donec despiciatinimicos suos.Dispersit dedit pauperibus: Justitiaejus manet in saeculum saeculi:Cornu ejus exaltabitur in gloria.Peccator videbit et irascetur, dentibussuis fremet et tabescet:Desiderium peccatorum peribit.

Gloria Patri …Psalm 111

09 Ideo jurejurando fecit illum Dominus crescere in plebem suam.

Sie stehen fest für immer und ewig,geschaffen in Treue und Redlichkeit.

Er gewährte seinem Volk Erlösung und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten.Furchtgebietend ist sein Name und heilig. Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; alle, die danach leben, sind klug.Sein Ruhm hat Bestand für immer.

Ehre sei dem Vater …

Keiner fand sich, ihm ähnlich, der das Gesetz des Höchsten bewahrte.

Auf diese Weise.

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt und sich herzlich freut an seinen Geboten.Seine Nachkommen werden mächtig im Land, das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet.Wohlstand und Reichtum füllen seinHaus, sein Heil hat Bestand für immer.Den Redlichen erstrahlt im Finsternein Licht: der Gnädige, Barmherzigeund Gerechte.Wohl dem Mann, der gütig und zumHelfen bereit ist, der das Seine ordnet,wie es recht ist. Niemals gerät er insWanken; ewig denkt man an den Gerechten.Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.Sein Herz ist getrost, er fürchtet sichnie, denn bald wird er herabschauenauf seine Bedränger.Reichlich gibt er den Armen, sein Heilhat Bestand für immer; er ist mächtigund hoch geehrt. Voll Verdruss siehtes der Frevler, er knirscht mit denZähnen und geht zugrunde.Zunichte werden die Wünsche der Frevler.

Ehre sei dem Vater …

So hat der Herr mit ihm einen Bund geschlossen, dass er hineinwachse in seines Volkes Gemeinschaft.

They stand fast for ever and ever, and are done in truth and uprightness.

He sent redemption unto his people: he hath commanded his covenant for ever: Holy and reverend is his name.The fear of the Lord is the beginning of wisdom: a good understanding have all they that do his commandments: his praise endureth for ever.

Glory to the Father, …

His equal was not to be found in keeping the law of the Most High.

Therefore.

Blessed is the man that feareth the Lord, that delighteth greatly in his commandments.His seed shall be mighty upon earth: the generation of the upright shall be blessed.Wealth and riches shall be in his house: and his righteousness endureth for ever.Unto the upright there ariseth light in the darkness: he is gracious, and full of compassion, and righteous.A good man sheweth favour, and lendeth: he will guide his affairs with discretion.Surely he shall not be moved for ever: the righteous shall be in everlasting remembrance.He shall not be afraid of evil tidings: his heart is fixed, trusting in the Lord. His heart is established, he shall not be afraid, until he see his desire upon his enemies. He hath dispersed, he hath given to the poor; his righteousness endureth for ever; his horn shall be exalted with honour.The wicked shall see it, and be grieved; he shall gnash with his teeth, and melt away: the desire of the wicked shall perish.

Glory to the Father, …

Therefore by an oath the Lord made him great among his people.

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10 Sacerdotes Dei.

11 Laudate pueri Dominum, laudatenomen Domini.Sit nomen Domini benedictum, exhoc nunc et usque in saeculum.A solis ortu usque ad occasumlaudabile nomen Domini.Excelsus super omnes gentesDominus, et super coelos gloria ejus.Quis sicut Dominus Deus noster, quiin altis habitat et humilia respicit incoelo et in terra?Suscitans a terra inopem, et destercore erigens pauperem:Ut collocet eum cum principibuspopuli sui. Qui habitare facit sterilemin domo, matrem filiorum laetantem.

Gloria Patri …Psalm 112

12 Sacerdotes Dei, benedicite Dominum: Servi Domini, hymnum dicite Deo, alleluja.

13 Serve bone.

14 Laudate Dominum omnes gentes:Laudate eum omnes populi.Quoniam confirmata est super nosmisericordia ejus: Et veritas Dominimanet in aeternum.

Gloria Patri …Psalm 116

15 Serve bone et fidelis, intra in gaudium Domini tui.

16 Dum esset summus pontifex.

Ihr Priester Gottes.

Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobtden Namen des Herrn! Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit!Vom Aufgang der Sonne bis zumUntergang sei der Name des Herrn gelobt!Der Herr ist erhaben über alle Völker,seine Herrlichkeit überragt die Himmel.Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott,ihm, der in der Höhe thront, der hinabschautin die Tiefe, der den Schwachenaus dem Staub emporhebt und denArmen erhöht, der im Schmutz liegt?Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen,bei den Edlen seines Volkes. Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen; sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern.

Ehre sei dem Vater …

Ihr Priester Gottes, preist den Herrn; ihr Diener des Herrn, singt ein Loblied für Gott, alleluja.

Du guter Knecht.

Lobet den Herrn, alle Völker, preistihn, alle Nationen!Denn mächtig waltet über uns seineHuld, die Treue des Herrn währt inEwigkeit.

Ehre sei dem Vater …

Du guter und treuer Knecht! Geh ein zur Freude deines Herrn!

Solange er Hoher Priester war.

Ye priests of God.

Praise, o servants of the Lord, praise the name of the Lord.Blessed be the name of the Lord from this time forth and for evermore.From the rising of the sun unto the going down of the same the Lord’s name is to be praised.The Lord is high above all nations, and his glory above the heavens.Who is like unto the Lord our God, who dwelleth on high, he raiseth up the poor out of the dust, and lifteth the needy out of the dunghill;That he may set him with princes, even with the princes of his people. He maketh the barren woman to keep house, and to be a joyful mother of children.

Glory to the Father, …

Ye priests of God, bless the Lord: servants of the Lord, sing a hymn to God, alleluja.

Good servant.

O praise the Lord, all ye nations: praise him, all ye people.For his merciful kindness is great toward us: and the truth of the Lord endureth for ever.

Glory to the Father, …

Good and faithful servant, enter into the joy of thy Lord.

While he was chief bishop.

Page 18: MOZART - IDAGIO

17 Magnificat anima mea Dominum. Etexultavit spiritus meus in Deo salutarimeo. Quia respexit humilitatemancillae suae: Ecce enim ex hoc beatamme dicent omnes generationes. Quiafecit mihi magna qui potens est: Etsanctum nomen ejus. Et misericordiaejus a progenie in progenies timentibuseum. Fecit potentiam in brachiosuo: Dispersit superbos mente cordissui. Deposuit potentes de sede, etexaltavit humiles. Esurientes implevitbonis: Et divites dimisit inanes.Suscepit Israel puerum suum, recordatusmisericordiae suae: Sicut locutusest ad patres nostros, Abraham etsemini ejus in saecula.

Gloria Patri …Lukas 1,46–55

18 Dum esset summus pontifex, terrena non metuit, sed ad caelestia regna gloriosus migravit.

Requiem

19 Requiem aeternam dona eis, Domine: Et lux perpetua luceat eis. Te decet hymnus, Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem: Exaudi orationem meam, ad te omniscaro veniet. Requiem aeternam donaeis, Domine: Et lux perpetua luceat eis.

20 Kyrie eleison.Christe eleison.Kyrie eleison.

21 Dies irae, dies illasolvet saeclum in favilla:Teste David cum Sibylla.Quantus tremor est futurus,quando judex est venturus,cuncta stricte discussurus!

Meine Seele erhebet den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands. Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit wahret immer für und für bei denen, die ihn fürchten. Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllet er mit Gütern und lässt dieReichen leer. Er denket der Barmherzigkeitund hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat unseren Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.

Ehre sei dem Vater …

Solange er Hoher Priester war, fürchtete er nicht das Irdische, sondern begab sich glorreich auf den Weg zum Himmelreich.

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, unddas ewige Licht leuchte ihnen. O Gott, dir gebührt ein Loblied in Sion, dir erfülle man sein Gelübde in Jerusalem.Erhöre mein Gebet; zu dir kommt allesFleisch. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihnen.

Herr, erbarme dich unser.Christus, erbarme dich unser.Herr, erbarme dich unser.

Tag der Rache, Tag der Sünden,wird das Weltall sich entzünden,wie Sibyll und David künden.Welch ein Graus wird sein und Zagen,wenn der Richter kommt, mit Fragenstreng zu prüfen alle Klagen!

My soul magnifies the Lord, and my spirit rejoices in God my Savior. For he has regarded the lowliness of his handmaiden. For behold, from this day will call me blessed all generations. For the mighty one has done great things to me, and holy is his name. And his mercy is on those who fear him from generation to generation. He has shown strength with his arm; He has scattered the proud in the imagination of their hearts. He has cast down the mighty from their thrones and has exalted the holy. He has filled the hungry with good things, and the rich he has sent empty away.He has helped his servant Israel, in remembrance of his mercy, as he spoke to our fathers, to Abraham and to his seed forever.

Glory to the Father, …

While he was chief bishop, he feared nothing on earth, but ascended gloriously to the heavenly kingdom.

Eternal rest give unto them, O Lord;and let perpetual light shine upon them.a hymn, O Lord, becometh Thee in Sion;and a vow shall be paid to Thee in Jerusalem:hear my prayer; all flesh shall come to Thee.Eternal rest give unto them, O Lord;and let perpetual light shine upon them.

Lord, have mercy!Christ have mercy!Lord, have mercy!

Day of wrath and doom impendingheaven and earth in ashes ending,David’s word with Sibyl’s blending.O what fear man’s bossom rendeth,when from Heaven the Judge descendeth,on whose sentence all dependeth.

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22 Tuba mirum spargens sonumper sepulcra regionum,coget omnes ante thronum.Mors stupebit et natura,cum resurget creatura,judicanti responsura.Liber scriptus proferetur,in quo totum continetur,unde mundus judicetur.Judex ergo cum sedebit,quidquid latet, apparebit:Nil inultum remanebit.Quid sum miser tunc dicturus?quem patronum rogaturus,cum vix justus sit securus?

23 Rex tremendae majestatis,qui salvandos salvas gratis,salva me, fons pietatis.

24 Recordare Jesu pie,quod sum causa tuae viae:Ne me perdas illa die.Quaerens me, sedisti lassus:Redemisti Crucem passus:Tantus labor non sit cassus.Juste judex ultionis,donum fac remissionisante diem rationis.Ingemisco, tamquam reus:Culpa rubet vultus meus:Supplicanti parce, Deus.Qui Mariam absolvisti,et latronem exaudisti,mihi quoque spem dedisti.Preces meae non sunt dignae,sed tu bonus fac benigne,ne perenni cremer igne.Inter oves locum praesta,et ab haedis me sequestra,statuens in parte dextra.

25 Confutatis maledictis,flammis acribus addictis:Voca me cum benedictis.Oro supplex et acclinis,cor contritum quasi cinis,gere curam mei finis.

Laut wird die Posaune klingen,durch der Erde Gräber dringen,alle hin zum Throne zwingen.Schaudernd sehen Tod und Lebensich die Kreatur erheben,Rechenschaft dem Herrn zu geben.Und ein Buch wird aufgeschlagen,treu darin ist eingetragenjede Schuld aus Erdentagen.Sitzt der Richter dann zu richten,wird sich das Verborgne lichten;Nichts kann vor der Strafe flüchten.Weh! Was werd ich Armer sagen?Welchen Anwalt mir erfragen,wenn Gerechte selbst verzagen?

König schrecklicher Gewalten,frei ist deiner Gnade Schalten:Gnadenquell, lass Gnade walten!

Milder Jesus, wollst erwägen,dass du kämest meinetwegen,schleudre mir nicht Fluch entgegen.Bist mich suchend müd gegangen,mir zum Heil am Kreuz gehangen,mög dies Mühn zum Ziel gelangen.Richter du gerechter Rache,Nachsicht üb in meiner Sache,eh ich zum Gericht erwache.Seufzend steh ich schuldbefangen,schamrot glühen meine Wangen,lass mein Bitten Gnad erlangen.Hast vergeben einst Marien,hast dem Schacher dann verziehen,hast auch Hoffnung mir verliehen.Wenig gilt vor dir mein Flehen,doch aus Gnade lass geschehen,dass ich mög der Höll entgehen.Bei den Schafen gib mir Weide,von der Bocke Schar mich scheide,stell mich auf die rechte Seite.

Wird die Hölle ohne Schonungden Verdammten zur Belohnung,ruf mich zu der Sel’gen Wohnung.Schuldgebeugt zu dir ich schreie,tief zerknirscht in Herzensreue,sel’ges Ende mir verleihe.

The trumpet, scattering a marvelous soundthrough the tombs of every land,will gather all before the throne.Death and Nature shall stand amazed,when all Creation rises againto answer to the Judge.A book of writings shall be brought forthin which shall be contained everythingfor which the world shall be judged.Therefore when the Judge takes his seat,whatever is hidden will be revealed:nothing shall remain unavenged.What can a wretch like me say?Whom shall I ask to intercede for me,when even the just ones are unsafe?

King of majesty tremendous,who dost free salvation send us,fount of pity, then befriend us!

Remember, dear Jesus,That I am the cause of Thy journey;do not lose me in that day.In seeking me, you sat down wearily;enduring the Cross, you redeemed me:do not let these pains to have been in vain.Just Judge of punishment:give me the gift of redemptionbefore the day of reckoning.I groan as a guilty one,and my face blushes with guilt;spare the supplicant, O God.You, who absolved Mary Magdalen,and heard the prayer of the thief,have given me hope, as well.My prayers are not worthy,but show mercy, O benevolent one,lest I burn forever in fire.Give me a place among the sheep,and separate me from the goats,placing me on your right hand.

When the damned are silenced,and given to the fierce flames,call me with the blessed ones.I pray, suppliant and kneeling,with a heart contrite as ashes:take my ending into your care.

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26 Lacrimosa dies illa,qua resurget ex favillajudicandus homo reus.Huic ergo parce, Deus.Pie Jesu Domine,dona eis requiem. Amen.

27 Domine, Jesu Christe,Rex gloriae, libera animas omniumfidelium defunctorum de poenisinferni et de profundo lacu: Liberaeas de ore leonis, ne absorbeat eastartarus, ne cadant in obscurum: Sedsignifer sanctus Michael repraesenteteas in lucem sanctam: Quam olimAbrahae promisisti et semini ejus.

28 Hostias et preces tibi, Domine, laudisofferimus: Tu suscipe pro animabusillis, quarum hodie memoriamfacimus: Fac eas, Domine, de mortetransire ad vitam.

29 Quam olim Abrahae promisisti et semini ejus.

30 Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus,Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli etterra gloria tua. Osanna in excelsis.

31 Benedictus, qui venit in nomineDomini. Osanna in excelsis.

32 Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:Dona eis requiem.Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:Dona eis requiem sempiternam.

33 Lux aeterna luceat eis,Domine: Cum Sanctis tuis in aeternum,quia pius es. Requiem aeternam dona eis, Domine: Et lux perpetua luceat eis. Cum Sanctis tuis in aeternum, quia pius es.

Lateinische Totenmesse

Tag der Tränen, Tag der Wehen,da vom Grabe wird erstehenzum Gericht der Mensch voll Sünden!Lass ihn, Gott, Erbarmen finden.Milder Jesus, Herrscher du,schenk den Toten ewge Ruh. Amen.

Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,bewahre die Seelen aller verstorbenenGläubigen vor den Qualen der Hölle und vor den Tiefen der Unterwelt. Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen, dass die Hölle sie nichtverschlinge, dass sie nicht hinabstürzen in die Finsternis. Vielmehr geleite sie Sankt Michael, der Bannerträger, in das heilige Licht, das du einstens dem Abraham verheißen und seinen Nachkommen.

Opfergaben und Gebete bringen wir zum Lobe dir dar, o Herr; nimm sie an für jene Seelen, deren wir heute gedenken. Herr, lass sie vom Tode hinübergehen zum Leben.

Das du einstens dem Abraham verheißenund seinen Nachkommen.

Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott derHeerscharen. Himmel und Erde sinderfüllt von deiner Herrlichkeit.Hosanna in der Höhe.

Hochgelobt sei, der da kommt im Namendes Herrn. Hosanna in der Höhe.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg dieSünden der Welt: Gib ihnen die Ruhe.Lamm Gottes, du nimmst hinweg dieSünden der Welt: Gib ihnen dieewige Ruhe.

Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr,bei deinen Heiligen in Ewigkeit, denndu bist mild. Herr, gib ihnen die ewigeRuhe, und das ewige Licht leuchteihnen. Bei deinen Heiligen in Ewigkeit,denn du bist mild.

Ah! that day of tears and mourning,From the dust of earth returningMan for judgement must prepare him.Spare, O God, in mercy spare him.Lord, all-pitying, Jesus blest,Grant them Thine eternal rest. Amen.

O Lord Jesus Christ, King of glory,deliver the souls of all the faithful departedfrom the pains of hell and from the deep pit:deliver them from the mouth of the lion,that hell may not swallow them up, and they may not fall into darkness. But may the holy standard-bearer Michael introduce them to the holy light; which Thou didst promise of old to Abraham and to his seed. Which Thou didst promise of old to Abraham and to his seed.

Sacrifices and prayers of praise, O Lord; we offer Thee, do Thou accept them for those souls whom we this day commemorate, grant them, O Lord, to pass from death to the life.

Which Thou didst promise of old to Abrahamand to his seed.

Holy, Lord God of Sabaoth!Heaven and earth are full of thy glory.Hosanna in the hightest.

Blessed is he that cometh in the name ofthe Lord. Hosanna in the hightest.

Lamb of God who takest away the sins of theworld, grant them rest.Lamb of God who takest away the sins of theworld, grant them eternal rest.

Let eternal light shine upon them, O Lord,with your saints forever; for you are merciful.Grant them eternal rest and may perpetual light shine upon them. With your saints forever; for you are merciful.

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SIGISMUND RITTER VON NEUKOMMLibera me, Domine

34 Libera me, Domine, de morte aeterna, in die illa tremenda, quando coeli movendi sunt et terra, dum veneris judicare saeculum per ignem.

35 Tremens factus sum ego, et timeo, dum discussio venerit, atque ventura ira.

36 Quando coeli movendi sunt …

37 Dies illa, dies irae, calamitatis et miseriae, dies magna et amara valde. Dum veneris judicare saeculum per ignem.

38 Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis.

39 Libera me, Domine …

Responsorium aus der kirchlichen Begräbnisfeier

Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod an jenem Tage des Schreckens, wo Himmel und Erde wanken, da du kommst, die Welt durch Feuer zu richten.

Zittern befällt mich und Angst, denn die Rechenschaft naht und der drohende Zorn.

Wo Himmel und Erde wanken …

O jener Tag, Tag des Zorns, des Unheils, des Elends, o Tag, so groß und so bitter, da du kommst, die Welt durch Feuer zu richten.

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.

Rette mich, Herr …

Deliver me, O Lord, from eternal death on that awful day, when the heavens and the earth shall be moved: when you will come to judge the world by fire.

I tremble, and I fear the judgment and the wrath to come.

When the heavens and the earth shall be moved …

The day of wrath, that day of calamity and misery; a great and bitter day, indeed, when you will come to judge the world by fire.

Grant them eternal rest, O Lord, and mayperpetual light shine upon them.

Deliver me, O Lord …

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CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER

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