medianet entertainmentbiz

16
entertainment biz UNIVERSAL BRINGT SPOTIFY Der schwedische Streamingdienst startet jetzt auch in Österreich Seite 82 CINEPLEXX MOBILE APP Österreichs größtes Portal für Kino und Film ab sofort als mobile App Seite 88 9/11-THRILLER HOLLYWOOD MEETS AUSTRIA © Constantin Film medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. WINTER 2011/12 – 77 Game-Portale im Web speichern Player-Daten Origin Der Kauf von Videospielen findet immer häufiger online statt: Direktvertrieb ist schneller, einfacher und billiger als Postversand. Doch einige Betreiber nutzen die Gelegenheit im Internet und spionieren die Gamer aus. Seite 78 © Electronic Arts SHORT Doha. EA Sports ist ein gro- ßer Transfercoup gelungen! Weltstar Lionel Messi vom FC Barcelona wird ab nächstem Jahr das neue Testimonial der FIFA-Marke. „Das FIFA-Franchise ist das bestverkaufte Sport-Video- spiel-Franchise der Welt, und Lionel Messi ist der beste Spie- ler der Welt. Dieser Vertrag ist also eine Partnerschaft von Su- perstars“, so Matt Bilbey von EA Sports. Ab März 2012 wird Messi in Werbe-, Marketing- und Social-Media-Kampagnen sowie als Coverstar von „FIFA Street“ zu sehen sein. www.ea.com/fifa12 München. Im Jänner 2012 will der deutsche Fox Channel die US-Drama-Serie „Shameless“ nach Deutschland bringen, die von einer in Armut lebenden Großfamilie handelt, bei der die Lebensfreude aber trotzdem nicht zu kurz kommt. Im Mittelpunkt des US-For- mats, das auf einer britischen TV-Serie basiert, steht die Großfamilie des „alleinerzie- henden“ Alkoholikers Frank Gallagher (William H. Macy), dessen sechs Kinder gelernt haben, auf sich selbst aufzu- passen. Die erste Staffel von „Shameless“ umfasst zwölf Episoden. www.serienjunkies.de © EA Sports INHALT gaming & betting > Nintendo: Trotz Werbung große Umsatzeinbrüche 79 > Krieg der Sterne: Am 20.12. kommt Star Wars-Spiel 79 > bwin.party: Online-Poker mit neuen US-Partnern 81 tonträger & konzert > Edel AG: Entertainment- Konzern macht Gewinne 82 > Sony Music: Umsatz trotz Problemen konstant 84 tv, dvd & kino > Vienna Film Commission: Buch „Drehort Wien“ 88 > Hollywood: Masterstudios entdecken das Internet 91 © Spotify © Showtime LER OOD TRIA Wien. In Wien und Niederösterreich haben soeben die Dreharbeiten für einen bezaubernden Weihnachts- film begonnen: „Das Pferd auf dem Balkon“ mit Nora Tschirner („Keinohrhasen“), Andreas Kiendl („Die Vaterlosen“) und Bibiana Zeller („Kottan“) sowie den Kinder- darstellern Enzo Gaier und Nata- scha Paunovic und vielen anderen. Als Gast: Ernst Stankovski. Und natürlich der Hengst „Sir Jasper Command“. Ein Pferd auf dem Balkon? Und das mitten im verschneiten Wien? Der zehnjährige Mika ist sofort be- geistert und plötzlich mitten drin in einem Abenteuer, in dem eine indische Prinzessin, ein glückloser Glücksspieler und natürlich das Pferd für Aufregung sorgen. Auch wenn das für Mika alles sehr verwirrend ist: Bis zum Weih- nachtsabend wird er es auf seine eigenwillige Art meistern. Ein Film für die Familie Produziert wird der Film von Mini Film, die zuletzt mit den Kin- derfilmen „Villa Henriette“, „Karo und der liebe Gott“ und „Die kleinen Bankräuber“ erfolgreich war. Regie führt Hüseyin Tabak, das Drehbuch hat Milan Dor nach dem Roman seines Vaters Milo Dor ver- fasst. Kinostart ist Weihnachten 2012, den Verleih in Österreich übernimmt der Filmladen. „Ich mache nur Filme, die ich auch wirklich machen will. Jeder Film ist wie eine Familienreise – und der fertige Film ist die Er- innerung daran“, sagt Regisseur Tabak. „Warum ich gern mit Kin- dern drehe? Kinder, die noch nie in einem Film gespielt haben, bringen ihre eigene Persönlichkeit stark mit ein. Sie sind total offen und spielen noch sehr natürlich und unverfälscht.“ www.minifilm.at © Mini Film/P. Domenigg Mini Film Filminstitut, Filmfonds Wien, ORF, NÖ Kultur und FISA ermöglichen „Das Pferd auf dem Balkon“-Verfilmung Drehstart für Weihnachtsfilm 2012 in Wien Kinder obenauf: Enzo Gaier und Nataša Paunović auf Sir Jasper Command. © EPA

description

Die monatliche Berichterstattung aus der Entertainmentwirtschaft

Transcript of medianet entertainmentbiz

Page 1: medianet entertainmentbiz

entertainmentbizUNIVERSAL BRINGT SPOTIFY

Der schwedische Streamingdienst startet jetzt auch in Österreich Seite 82

CINEPLEXX MOBILE APP

Österreichs größtes Portal für Kino und Film ab sofort als mobile App Seite 88

9/11-THRILLER HOLLYWOOD

MEETS AUSTRIA© C

onst

antin

Film

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. WINTER 2011/12 – 77

Game-Portale im Web speichern Player-Daten

Origin Der Kauf von Videospielen findet immer häufiger online statt: Direktvertrieb ist schneller, einfacher und billiger als Postversand. Doch einige Betreiber nutzen die Gelegenheit im Internet und spionieren die Gamer aus. Seite 78

© E

lect

roni

c A

rts

SHORT

Doha. EA Sports ist ein gro-ßer Transfercoup gelungen! Weltstar Lionel Messi vom FC Barcelona wird ab nächstem Jahr das neue Testimonial der FIFA-Marke.

„Das FIFA-Franchise ist das bestverkaufte Sport-Video-spiel-Franchise der Welt, und Lionel Messi ist der beste Spie-ler der Welt. Dieser Vertrag ist also eine Partnerschaft von Su-perstars“, so Matt Bilbey von EA Sports. Ab März 2012 wird Messi in Werbe-, Marketing- und Social-Media-Kampagnen sowie als Coverstar von „FIFA Street“ zu sehen sein. www.ea.com/fifa12

München. Im Jänner 2012 will der deutsche Fox Channel die US-Drama-Serie „Shameless“ nach Deutschland bringen, die von einer in Armut lebenden Großfamilie handelt, bei der die Lebensfreude aber trotzdem nicht zu kurz kommt.

Im Mittelpunkt des US-For-mats, das auf einer britischen TV-Serie basiert, steht die Großfamilie des „alleinerzie-henden“ Alkoholikers Frank Gallagher (William H. Macy), dessen sechs Kinder gelernt haben, auf sich selbst aufzu-passen. Die erste Staffel von „Shameless“ umfasst zwölf Episoden. www.serienjunkies.de

© E

A S

por

ts

INHALT

gaming & betting

> Nintendo: Trotz Werbung große Umsatzeinbrüche 79

> Krieg der Sterne: Am 20.12. kommt Star Wars-Spiel 79

> bwin.party: Online-Poker mit neuen US-Partnern 81

tonträger & konzert

> Edel AG: Entertainment- Konzern macht Gewinne 82

> Sony Music: Umsatz trotz Problemen konstant 84

tv, dvd & kino

> Vienna Film Commission: Buch „Drehort Wien“ 88

> Hollywood: Masterstudios entdecken das Internet 91

© S

pot

ify

© S

how

time

LLEROOD

STRIA

Wien. In Wien und Niederösterreich haben soeben die Dreharbeiten für einen bezaubernden Weihnachts-film begonnen: „Das Pferd auf dem Balkon“ mit Nora Tschirner („Keinohrhasen“), Andreas Kiendl („Die Vaterlosen“) und Bibiana Zeller („Kottan“) sowie den Kinder-darstellern Enzo Gaier und Nata-scha Paunovic und vielen anderen. Als Gast: Ernst Stankovski. Und natürlich der Hengst „Sir Jasper Command“.

Ein Pferd auf dem Balkon? Und das mitten im verschneiten Wien? Der zehnjährige Mika ist sofort be-geistert und plötzlich mitten drin

in einem Abenteuer, in dem eine indische Prinzessin, ein glückloser Glücksspieler und natürlich das Pferd für Aufregung sorgen.

Auch wenn das für Mika alles sehr verwirrend ist: Bis zum Weih-nachtsabend wird er es auf seine eigenwillige Art meistern.

Ein Film für die Familie

Produziert wird der Film von Mini Film, die zuletzt mit den Kin-derfilmen „Villa Henriette“, „Karo und der liebe Gott“ und „Die kleinen Bankräuber“ erfolgreich war.

Regie führt Hüseyin Tabak, das

Drehbuch hat Milan Dor nach dem Roman seines Vaters Milo Dor ver-fasst. Kinostart ist Weihnachten 2012, den Verleih in Österreich übernimmt der Filmladen.

„Ich mache nur Filme, die ich auch wirklich machen will. Jeder Film ist wie eine Familienreise – und der fertige Film ist die Er-innerung daran“, sagt Regisseur Tabak. „Warum ich gern mit Kin-dern drehe? Kinder, die noch nie in einem Film gespielt haben, bringen ihre eigene Persönlichkeit stark mit ein. Sie sind total offen und spielen noch sehr natürlich und unverfälscht.“ www.minifilm.at

© M

ini F

ilm/P

. Dom

enig

g

Mini Film Filminstitut, Filmfonds Wien, ORF, NÖ Kultur und FISA ermöglichen „Das Pferd auf dem Balkon“-Verfilmung

Drehstart für Weihnachtsfilm 2012 in Wien

Kinder obenauf: Enzo Gaier und Nataša Paunović auf Sir Jasper Command.

© E

PA

Page 2: medianet entertainmentbiz

78 – entertainmentbiz COVER Winter 2011/12

Brands Bang & Olufsen

Winning Team

Wien. Der Elektronik-Hersteller Bang & Olufsen liegt auf Platz 5 der zehn coolsten Marken der „CoolBrands“-Umfrage des eng-lischen „Centre for Brand Ana-lyses“. Zur überhaupt coolsten Marke der Welt wurde Bang & Olufsens Automotive-Partner Aston Martin gewählt, der maß-geschneiderte Audio-Video-Produkte für seine Fahrzeuge bezieht. Überhaupt befinden sich viele Elektronik- und Inter-netfirmen unter den Top Ten, wie beispielsweise Apple (Platz 3), Blackberry (Platz 6), Google (Platz 7) oder YouTube (Platz 10). Weiters wurden gekürt: Harley-Davidson (3), Rolex (4), Ferrari (8) und Nike (9). In die engere Auswahl schafften es insgesamt 1500 Marken, die von einer Ju-ry hinsichtlich Stil, Innovation, Originalität, Authentizität, At-traktivität und Einzigartigkeit bewertet wurden. www.bang-olufsen.com

KOMMENTAR

Kunden vertraut man nicht

CHRIS HADERER

Mangels anderer Ver-triebsmöglichkeiten wurde Software in der

Vergangenheit auf Datenträger gepresst und so in den Han-del gebracht. Die Musik- und Videoindustrie beschreitet ebenfalls diesen Weg, der durch Breitbandtechnologie aller-dings steiniger wird. Musik, Videos und Software lassen sich ohne Umweg über den physischen Einzelhandel viel schneller unters Volk bringen – ein Mausklick und die Kre-ditkarte ist um das neueste U2-Album oder einen Ego-Shooter ärmer. Man muss nicht mal das Haus verlassen, um in Entertainment-Belangen auf dem neuesten Stand zu blei-ben. Mit den Schlagzeilen um Datenschutzprobleme bei dem vom Spielepublisher Electronic Arts betriebenen ‚Origin‘-Portal sind nun wieder einmal die Schwachstellen von Online-Ve-triebsplattformen ins Licht ge-rückt. Die Origin-Plattform bei-spielsweise ist ein Datenschutz-problem – nicht zuletzt deshalb, weil nicht klar ist, was die Software auf der heimatlichen Festplatte überhaupt macht. Auf einem Computer, der auch geschäftlich genützt wird, hat diese Software nichts zu su-chen, weil ihre Wirkungsweise zu viele Security-Fragen offen lässt. Der Fall Origin zeigt doch eines: Zu ihren Kunden hat die Entertainment-Industrie offenbar nicht das geringste Vertrauen. Umgekehrt verhält es sich nun ähnlich. .

© B

an

g &

Olu

fsen

Siegerstraße: B&O und Aston Martin.

Origin Das Spiele-Vertriebsportal von Electronic Arts ist nach dem Rebranding zum Ziel umfangreicher Proteste geworden

Online-Vertriebsportale im Visier der Datenschützer

Wien . Es ist kein Kampf der Gi-ganten, sondern eher ein Licht am Horizont, das zeigt, wohin die Reise bei der Distribution von Videospielen geht – nämlich in den globalen Datendraht. Online-Vertriebsplattformen wie das von Valve betriebene „Steam“ (etwa mit dem Titel „Portal 2“) oder das vor Kurzem durch Datenschutz-bedenken ins Gerede gekommene „Origin“-Netz von Electronic Arts sind Vorboten gravierender Ände-rungen, die in den nächsten Jahren auf den Spiele-Markt zukommen werden.

Anstatt Games auf Datenträgern über den Einzelhandel zu vertrei-ben, bietet sich den Publishern mit diesen Plattformen die Mög-lichkeit des Direktvertriebs. Wäh-rend die Rolle des Einzelhandels dramatisch reduziert wird, sollen Konsumenten dadurch schneller zu Games, Updates, Patches und Zusatzmaterial kommen – bei ins-gesamt deutlich geringeren Pro-duktionskosten.

Experimentier-Plattform

Durch die hohen Produktions-kosten, die moderne Spiele ver-schlingen, setzen die Publisher gern auf Bewährtes, wie etwa Fort-setzungen etablierter Titel. Einen großen Anteil am Kostenberg häu-fen Datenträger und Verpackun-gen an, sodass der konventionelle Vertriebsweg einen hohen Teil des finanziellen Risikos ausmacht. „Die schwierigste Zeit für Entwick-ler war während der Steckmodul-

Spiele für den Nintendo; das Geld der Publisher lagerte in Form von Silizium in den Lagerhäusern“, beschrieb der damalige Valve-Ge-schäftsführer Gabe Newell bereits im Jahr 2007 die Situation. „Man konnte kein Risiko eingehen, blieb deshalb streng konservativ bei Din-gen, die funktionierten. Mit ‚Steam‘ ist nun genau das Gegenteil der Fall: Man kann alles ausprobie-ren, ohne Geld zu verlieren. Durch den unlimitierten Regalplatz wird Steam auch für alte, nicht mehr er-hältliche Spiele interessant.“

Distributionsplattformen wie Steam oder Origin sind im Ansatz den gängigen Online-Stores wie dem AppStore von Apple oder dem Android-Market recht ähnlich. Auch das Playstation Network, das die Anwender der Sony Playstati-on und verschiedener Sony Ericson Handys verbindet, sowie das Xbox Live-Netz sind derartige Distribu-tionsplattformen, allerdings auf recht hohem Niveau.

Datenschutz-Probleme

In die Medien sind Online-Ver-triebsplattformen in den ver-gangenen Wochen aufgrund der Aktivitäten des Publishers Electro-nic Arts gelangt. EA betreibt seit Jahren die „Origin“-Plattform, der durch die Verfügbarkeit des Block-busters „Battlefield 3“ einige Ände-rungen wiederfahren sind. Wäh-rend die Plattform verpflichtend installiert werden muss, räumen die Vertragsbestimmungen Elec-tronic Arts umfangreiche „Durch-suchungsrechte“ des Computers des Anwenders ein. Unter anderem

erlangt die Software Zugriff auf den Speicherinhalt der Festplatte, um feststellen zu können, welche ande-ren Titel von Electronic Arts instal-liert sind. Prompt hagelte es Pro-teste vonseiten des Datenschutzes. Mehr als 3.000 Käufer von „Battle-field 3“ bewerteten das Game beim Shopping-Portal Amazon aus Pro-test gegen den versuchten Lausch-angriff von Electronic Arts mit nur einem Punkt. „Sie bestätigen und stimmen zu, dass die Anwendung automatisch Lizenzrechte für ei-nige oder alle EA-Produkte prüfen kann, ohne sie separat darüber zu benachrichtigen“, heißt es in den Nutzungsbedingungen, wobei Da-tenschützer bemängeln, dass Ori-gin den Umfang des Zugriffs auf die Festplatte nicht exakt definiert. Unter dem Druck verschiedener Initiativen hat Electronic Arts zwar bereits versucht, die Formu-lierungen des Lizenzvertrags zu entschärfen, allerdings herrscht immer noch Ungewissheit über die Tiefe und personenbezogenheit der ausspionierten Informationen.

Die Proteste von Usern gegen die Zwangsmitgliedschaft im Origin-Netz gehen daher vorerst weiter. Eine Pedition gegen die EA-Datenfahndung, die bereits von mehr als 9.000 Usern unter-schrieben wurde, stützt sich auf ein Gutachten des deutschen An-walts Thomas Schwenke, der die Origin-Vertragsbestimmungen für das Spielemagazin Gamestar analysiert hat. Schwenke kommt zum Schluss: „Die Nutzungsbe-dingungen und der Endbenutzer-Lizenzvertrag von Origin sowie die Datenschutz-Richtlinien von Elec-

tronic Arts enthalten umfangreiche Verstöße gegen Verbraucher- und Datenschutzrechte. EA nimmt sich über die Nutzungsbedingungen das Recht heraus, einen umfang-reichen Kopierschutz einzuführen, der in seiner Wirkung einer Spy-ware gleichkommt.“

Kleine Alternativen

Die ins Gerede gekommene Ori-gin-Plattform geht ins Jahr 2005 zurück, wo sie unter dem Namen „EA Downloader“ erstmals in Er-scheinung trat. Bis zum Rebran-ding zu „Origin“ im vergangenen Juni firmierte die Plattform unter dem Namen „EA Link“. Derzeit hat sie knapp vier Mio. Kunden.

Neben den „Big Names“ Steam und Origin gibt es noch eine Rei-he weiterer Online-Vertriebsplatt-formen für Games, die insgesamt aber weniger ausgereift sind oder mit geringerem Funktionsumfang auskommen müssen. Zu den wich-tigsten Kanälen gehören unter an-derem „Direct2Drive“, „Desura“, „Gamersgate“, „Green Man Gaming“ sowie „Good Old Games“. Am aus-gereiftesten präsentiert sich Desu-ra, wo auch kostenlose Open Sour-ce-Spiele angeboten werden. Bis auf Good Old Games implementieren fast alle Plattformen verschiedene DRM- und Kopierschutzverfahren. www.origin.com

www.electronicarts.comwww.steam.com

www.direct2drive.comwww.desura.com

www.gamersgate.comwww.greenmangaming.com

www.gog.com

CHRIS HADERER

Gaming-Plattformen reduzieren die Vertriebskosten neuer Spiele und bieten Platz für Experimente.

„Battlefield 3“: Ohne Online-Konto bei Electronic Arts ist das Game nicht spielbar. Rennabenteuer „Need for Speed The Run“: Lizenzvertrag statt Section Control.

Das umstrittene „Origin“-Portal: Blockbuster kaufen, ohne ins Geschäft zu gehen. Einkaufen beim von Valve betriebenen „Steam“-Portal: Lara Croft war schon da.

© E

lectr

on

ic A

rts (

2)

© O

rig

in;

Ste

am

Page 3: medianet entertainmentbiz

Nintendo Der unter heftigen Umsatzeinbrüchen leidende Entertainment-Konzern hat Steffi Graf als Werbeträgerin für seine Sportspiele verpflichtet

Die Ilse Buck der Wii-Sportspiele

Wien. „Ich war überrascht, wie viele Möglichkeiten die Wii bietet“, sagte die 22-fache Grand-Slam- Gewinnerin Steffi Graf über ihre Entdeckung der Nintendo-Spiele-welt. Seit November fungiert sie als deutscher Werbeträger des japanischen Konzerns und propa-giert in TV-Spots vor allem Ertüch-tigungstitel wie „Wii Fit Plus“, „Wii Sports“ und „Wii Sports Ressort.“ Das seien Games, an denen „die ganze Familie zusammen ihren Spaß hat“, sagt Graf. „Zum ande-ren gefallen mir aber auch die Be-wegungsübungen mit ‚Wii Fit Plus‘ und dem ‚Wii Balance Board‘.“

Anhaltende Verluste

Nachdem bislang die Fantas-tischen Vier, die Sängerin Sarah Connor und der Schauspieler Chris- tian Ulme die Nintendo-Fahne

hochgehalten haben, soll Steffi Graf das Familienspiel forcieren. Es ist nicht die einzige Werbemis-sion, in der sie unterwegs ist: Graf mag unter anderem auch Teekan-ne-Tee, Rexona-Deos und Barilla-Nudeln. Dass gerade sie als digitale Vorturnerin für Nintendo auftritt, hat einen triftigen Grund: Laut ei-ner Umfrage des Forsa-Instituts ist sie in den Augen ihrer Lands-leute die beste deutsche Sportlerin aller Zeiten. Als solche soll sie die Umsätze des Konzerns ankurbeln, denn der hatte heuer bereits mehr-mals satte Umsatzeinbrüche ver-melden müssen. Im Geschäftshalb-jahr von April bis September sank

der Umsatz im Vorjahresvergleich um 40 Prozent auf 2,8 Mrd. USD (2,3 Mrd. €). Der Japaner musste deshalb ein Minus von knapp 925 Mio. USD (ca. 671 Mio. €) einste-cken.

Auf dem Handheld-Sektor, der von Nintendo mit den DS/3DS- Geräten bedient wird, steht das Unternehmen außerdem durch iOS und Android-Geräte unter Druck: Im Jahr 2009 dominierte Ninten-do laut dem Analysten Flurry noch 70% des Handheld-Segments, heu-te sind es nur noch 36%, während 58% von iOS- und Android-Syste-men belegt werden.

www.nintendo.de

CHRIS HADERER

Am Handheld-Sektor wurde Nintendo von iOS und Android schon überholt.

„Need for Speed“-Trailer-Link: www.youtube.com/watch?v=XeOB5LRbL2s:

© Y

ouTu

be

GAMING & BETTING entertainmentbiz – 79Winter 2011/12

EA The Old Republic-Game

Krieg der SterneWien. Wer kurz vor Weihnach-ten noch ein passendes Geschenk sucht: Am 20. Dezember wird Elec-tronic Arts das von BioWare entwi-ckelte Massiv Multiplayer Online Role Playing Game „Star Wars: The Old Republic“ veröffentlichen. Das PC-Spiel (54,99 €) bietet zahlreiche klassische „Star Wars“-Rollen, da-runter Jedi-Ritter, Kopfgeldjäger und Schmuggler.

Testfeld für Fortsetzungen

Nicht ganz so prominent wie ein Jedi-Ritter, aber auch kein Unbe-kannter ist Regisseur Michael Bay, auf dessen Konto Filme wie „Trans-formers“, „Pearl Harbor“ oder „The Rock“ gehen. Er hat, für eine nicht unbeträchtliche Handvoll Klein-geld, einen TV-Werbespot für den EA-Blockbuster „Need for Speed The Run“ gedreht. „Er ist bekannt dafür, atemberaubende Action zu bieten – genau das, worauf sich die Spieler bei ‚Need for Speed The Run‘ freuen“, sagt Jason DeLong, Executive Producer von Need for Speed The Run. Beim Bayschen TV-Clip sind es gleich drei Erfreulich-keiten: Christina Hendricks aus der Serie „Mad Man“ sowie die Sports Illustrated Swimmsuit Models Irina Shayk und Chrissy Teigen.

www.SWTOR.de www.needforspeed.de

Steffi Graf betätigt sich für Nintendo als Vorturnerin der Video-Gamer-Nation.

© E

lect

roni

c A

rts

„Star Wars: The Old Republic“ – für alle, die noch Laserschwerter tragen.

© E

lect

roni

c A

rts

Page 4: medianet entertainmentbiz

Wien. Neuigkeiten von der Kopf- hörerfront hat Sennheiser zu ver-melden. Speziell für den Betrieb an der Xbox wurden die Modelle X 320 (99,90 €) und X 2 (19,90 €) ent-wickelt. Der X 320 liefert zusätzlich zum gewohnten Sennheiser-Klang noch die Option „Bass-Boost“, mit der Spiele-Scores dynamischer wirken. Das Noise-Cancelling- Mikrofon sorgt beim Online-Chat für eine klare Kommunikation. Mit der Dual-Volume-Control wird die Lautstärke des Games und der Kommunikation über „Xbox Live“ getrennt geregelt. Der X 2 ist sozusagen der kleinere, leichtere und auch preiswertere Bruder des Gaming-Boliden. Eine In-Line-Lautstärkeregelung mit Mute- Schalter ermöglicht einen schnellen Zugriff. Als einseitig ausgeführtes Headset bleiben auch Umgebungs-geräusche wahrnehmbar.

Audio-Puristen

Für Audiofreunde gedacht ist der kabellose digitale RS 220-Kopf- hörer (399 €, ab Jahresende). Das digitale Funkkopfhörersys-

tem, bestehend aus einem offenen, ohrumschließenden Kopfhörer und einem Sender, liefert eine unkom-primierte HiFi-Klangleistung, die mit hochwertigen kabelgebundenen Kopfhörern vergleichbar ist.

Der Sender verfügt über einen optischen und einen digitalen Koaxialeingang sowie einen analo-gen Audioeingang. Weitere Merk-male sind die Schnellladefunkti-on des Kopfhörers sowie die An-

schlussmöglichkeit eines zweiten Headsets. Das Gerät ist für alle analogen und digitalen Audioquel-len optimiert und bietet eine kla-re, detailreiche und transparente Klangwiedergabe.

Reise-Utensilien

Wer nach Weihnachten gleich in den nächsten Flieger oder Zug springt, kann sich mit dem

CXC 700 (299 €) aus der „Travel“- Linie entspannt zurücklehnen. Das von Sennheiser entwickelte Noi-seGard/digital liefert gleich drei Antischall-Profile für unterschied-lichste Umgebungsgeräusche und sorgt dafür, dass nur die Musik wahrnehmbar ist. Auch für die Wiedergabe von Audiobooks ist das Gerät durch seine Eigenschaften gut geeignet.

www.sennheiser.com

Neues Foto-Zubehör für iPhone und iPod touch

München/Wien. Belkin hat zwei interessante Foto-Accessoires für iPhone 4/4S und iPod touch vorgestellt. Der „LiveAction Camera Grip“ und „Camera Remote“ ermöglichen es, mit dem Smartphone spontane Schnappschüsse und gezielte Gruppenbilder zu schießen und diese ohne Umstände sofort weiterzuleiten und über soziale Netzwerke zu verbreiten.

Beide Geräte arbeiten mit der Belkin LiveAction-App zusam-men, die kostenfrei über den AppStore zu beziehen ist.

Der LiveAction Camera Grip (49,99 €) verwandelt die Geräte in eine Digitalkamera mit Soft-Touch-Tasten und externem Auslöser. Der Camera Grip wird an den 30 Pin-Connector angeschlossen und lässt sich über den meisten Hüllen und Bumpern einsetzen. Für zusätz-liches Profi-Gefühl sorgt das Stativgewinde, an dem der Ca-mera Grip sich für zusätzliche Stabilität auf Kamera- und Fotostative schrauben lässt.

Die Camera Remote-Fern-bedienung (49,99 €) löst den Foto- oder Video-Auslöser von iPhones und iPod touch aus einer Distanz von bis zu zehn Metern aus. Über die zwei Be-dienungstasten kann zwischen Foto- und Videomodus hin und her gewechselt werden. www.belkin.de

LGE wird neuer Blu-ray Disc-Lizenzgeber

New York/Wien. Die Riege der Blu-ray-Entwickler ist um ein Mitglied reicher: One-Blue, der Verwalter des für Blu-ray Discs erforderlichen Lizenz-programms, gab den Anschluss von LG Electronics an das One-Blue-Produktlizenzprogramm als Lizenzgeber bekannt.

LGE hat maßgeblich zum Blu-ray Disc-Standard bei-getragen und wird nun neben Cyberlink, Hewlett-Packard, Hitachi, JVC Kenwood, Pana-sonic, Philips und Sony eben-falls Lizenzgeber.

„LGE ist ein Vorreiter bei der Entwicklung und Einführung der Blu-ray Disc Technologie und bringt zahlreiche wichtige Patente in unseren Pool ein”, sagt Roel Kramer, CEO von One-Blue. Das Unternehmen verwaltet die Patente als ge-meinsame Lizenzagentur und deckt Hard- und Software im Bereich Blu-ray Disc, DVD und CD ab. www.one-blue.com

SHORT Projektoren Der Elektronikhersteller Epson hat einen interessanten Beamer für Gamer und Heimkinoanwender vorgestellt

Der passende Beamer für das richtige Leinwandlicht

Wien. Wenn man Wert auf ein großes Filmbild legt und nicht ins nächstgelegene Cineplex umzie-hen will, sind Videobeamer die Al-ternative zum Großbild-TV-Gerät. Solche Projektoren sind in prak-tisch allen Preisklassen zu finden, vom Pocket-Projektor bis hin zur echten Kinoanlage (denn auch dort stammen die Bilder immer seltener von einem 35mm-Film, sondern mehr und mehr von einem digi-talen Speichermedium). Passend zum Weihnachtsgeschäft forcieren einzelne Händler den Projektoren-absatz mit Marketingaktionen. So legt beispielsweise der Elektronik-hersteller Epson beim Kauf eines „Wireless Full-HD 3D-Projektor Ep-son EH-TW6000W“ (1.799 €) einen Samsung „BD-D6500 3D Blu-ray-Player“ (Wert: 230 €) als Draufgabe dazu (beim Kauf bis 31.12.).

Beamer für Gamer

Der Epson EH-TW6000W liefert Bilder in Full HD-Qualität mit ei-ner Farbhelligkeit von 2.200 Lu-men. Er verfügt als einer der ersten Heim-Projektoren über Wireless Full-HD 3D-Technologie und lässt sich kabellos mit anderen kompa-tiblen Geräten verbinden. Auch der Samsung BD-D6500 3D Blu-ray-Player besitzt eine Wireless-Schnittstelle und verwandelt mit dem EH-TW6000W das Wohnzim-mer in einen Kinosaal. Selber muss man nur noch das entsprechende Wohnzimmer mit passender Pro-jektionsfläche einbringen.

Für Gamer gedacht ist der et-was kleinere EH-TW480 (599 €). Der HD-fähige Projektor liefert eine Auflösung von 720p, bei ei-ner Weiß- und Farbhelligkeit von jeweils 2.800 Lumen und einem

Kontrastverhältnis von 3.000:1. Die verbaute Epson 3LCD-Techno-logie und eine Lampenlebensdauer von bis zu 5.000 Stunden sollen au-genfreundlichen Genuss garantie-ren. Die große Auswahl an Schnitt-stellen erlaubt den Anschluss von Blu-ray-Playern, Spielkonsolen oder Set-Top-Boxen. Für Gamer besitzt der Epson EH-TW480 ei-nen speziellen Videospiel-Farb- modus, der die Bildqualität moder-ner, digitaler Spiele weiter steigert. Für die Vorführung von Fotos oder einer Diashow besitzt das Gerät einen USB-Kartenleser.

Projektor für Profis

Ebenfalls neu, aber eindeutig im professionellen Bereich angesie-delt, ist der PLC-HP7000L von San-yo (12.500 € exkl.). Der Hochleis-

tungsprojektor bietet Full HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixel. Die integrierte QuaDrive-Technologie er-weitert den Farbraum mithilfe des vierten Panels um bis zu 20%. Dadurch erzielt der PLC-HP7000L eine realistischere und lebendigere Farbdarstellung, außerdem wird die Bildhelligkeit erhöht. Die hohe Bildhelligkeit, die von einer 380 Watt-Lampe erzeugt wird, sowie das hohe Kontrastverhältnis von 2.700:1 sorgen für eine brillante,

klar definierte Farbwiedergabe bei Präsentationen und Filmen. Damit ist der Projektor optimiert für den professionellen Einsatz bei Events, Großveranstaltungen, Simulationen oder Digital Signage-Anwendungen. Dementsprechend orientiert sich auch die Ausstat-tung mit HDMI- und DVI-D-An-

schlüssen am Profibereich. Eine Bild-im-Bild-Funktion ist eben- falls mit an Bord.

www.epson.com www.sanyo.de

CHRIS HADERER

Sanyo bringt einen professionellen Projektor mit einer Lichtleistung von blendenden 7.000 ANSI-Lumen.

© B

elk

in

Kamerastativ und Fernauslöser für die aktuellen iOS-Handgeräte.

Bang & Olufsen Nach einem Plasma-Gerät hat das Unternehmen seinen zweiten Fernseher mit 3D-Features vorgestellt

Guter Ton in allen nur denkbaren Situationen

ENTERTAINMENT HARDWARE

Anspruchsvolles Heimkinosystem von Epson mit EH-TW480-Beamer (kleines Bild).

Schwerer Video-Beamer für professionelle Projektionsansprüche von Sanyo.

© o

ne-b

lue.c

om

Zentrale Patentverwaltung für alle weltweiten Blu-ray-Disk-Patente.

80 – entertainmentbiz Winter 2011/12

Der RS 220 richtet sich vor allem an anspruchsvolle Audio-Fans (re.).

Speziell für Gamingfreunde entwickelt: der X 320.

© S

en

nh

eis

er

(3)

© E

pso

n (

2)

© Sanyo

Page 5: medianet entertainmentbiz

bwin.party Der Online-Wettanbieter will in Zukunft mit den beiden Unternehmen MGM Resorts und Boyd Gaming am US-Markt kooperieren

Neue Partnerschaft in den USA

Wien. Auch wenn der Weg noch weit ist, scheint eine Legalisie-rung und Regulierung des Online Gaming-Markts in den USA zu-nehmend in Reichweite. In diesem Fall dürften anfangs aller Voraus-sicht nach ausschließlich Unter-nehmen mit bereits vorher beste-henden Glücksspiellizenzen aktiv sein können, weshalb derzeit viele Online Gaming-Unternehmen auf der Suche nach Kooperationen mit Firmen sind, die in den USA reale Casinos betreiben. Für den aus-trobritischen Online-Wettanbieter bwin.party ist diese Suche bereits beendet, das Unternehmen hat mit MGM Resorts und Boyd Gaming eine Kooperation vereinbart.

Unter neuem Dach

Die drei Unternehmen haben sich nach eigenen Angaben unter

einem neuen Gesellschaftsdach zusammengetan, um Online-Poker unter den Marken von bwin.par-ty anzubieten. Zusätzlich erlaubt die Vereinbarung Boyd und MGM die Plattform von bwin.party zu nutzen, um eigene Seiten an den Start zu bringen. An dem Gemein-schaftsunternehmen wird bwin.party die Mehrheit von 65% halten, MGM Resorts 25% und Boyd zehn Prozent.

Wirtschaftlich erfolgreich

Unabhängig davon hat bwin.party im dritten Quartal seine Erträge stabil gehalten. Der Um-

satz legte um drei Prozent auf 201,1 Mio. € zu, der tägliche Um-satz erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um acht Prozent. Die Nettospielerträge lagen mit 195,7 Mio. € um drei Prozent über Vor-jahr. Im Oktober seien man um neun Prozent über dem Vorquar-tal gelegen, was den Erwartungen entspreche.

Für das Gesamtjahr bleibt das Management trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zuver-sichtlich. Der Verkauf der schwe-dischen Pokertochter Ongame soll-te bis zum Ende des Jahres über die Bühne gegangen sein.

www.bwinparty.com

MORITZ KOLAR

Unter dem neuen Gesellschaftsdach will bwin.party Online-Poker anbieten.

EU-Parlament Resolution

Neue StandardsBrüssel. Das europäische Parlament hat sich vor wenigen Tagen mit breiter Mehrheit in einer Resolu-tion für eine stärkere europäische Koordinierung und gemeinsame Standards der Regulierung von Online-Glücksspielen ausgespro-chen. Rechtlich bindend ist die nun getroffene Willensäußerung natürlich nicht, das Parlament spielte den Ball an die Europä-ische Kommission zurück. In der Resolution werden neben der ver-stärkten Zusammenarbeit der EU-Staaten auch gemeinsame Stan-dards für den Verbraucherschutz und die Verbrechensbekämp-fung angeregt. Außerdem sollen vor allem Kinder in den Online- Gamblingmärkten besser ge- schützt werden. www.europarl.europa.eu

MrGreen Neuer Webauftritt

Online alles neuWien. Das Casino-Portal MrGreen.com hat seine Webseite neu ge-launcht. Nach über einem Jahr Vor-bereitungszeit präsentiert sich die Seite nun deutlich übersichtlicher und mit vielen neuen Features und Funktionen. Neu ist u.a. die Funk-tion „Mein Mr Green Konto“. In die-sem Bereich findet der Teilnehmer alle Infos rund um seinen Account sowie seine letzten und höchsten Gewinne und Nachrichten zu lau-fenden Aktionen von Mr Green. Dank ausgeklügelte Filter werden dem Teilnehmer neuerdings über die Funktion „Spieletipps“ aktuell passende Spiele vorgeschlagen. www.mrgreen.com

Die Webseite von MrGreen.com präsen-tiert sich nun deutlich übersichtlicher.

© M

rGre

en

bwin.party zeigt sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung 2011 durchaus zufrieden.

© b

win

.par

ty

GAMING & BETTING entertainmentbiz – 81Winter 2011/12

Page 6: medianet entertainmentbiz

Hamburg. Die Edel AG verzeichnet für das Geschäftsjahr 2011 ein Kon-zernjahresergebnis von 4,2 Mio. €. Damit konnte der Hamburger En-tertainment-Konzert sein Vorjah-resergebnis von 2,8 Mio. € fast ver-doppeln. Zwischen dem 1. Oktober 2010 und dem 30. September 2011 erzielte die Edel AG einen Umsatz von 137,4 Mio. €, sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das EBIT wuchs um 0,4 Mio. auf 7,2 Mio. €. Mit 13,3 Mio. € blieb das EBITDA im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr „nahezu konstant“, so das Unternehmen.

Mediendienstleister

Vor allem der Bereich „Digitale Distribution“ habe zu den guten Ergebnissen geführt. Mit dem Ver-trieb an Plattformen wie iTunes, Amazon oder Spotify konnte Edel-Tochter Kontor New Media sowohl Umsatz als auch Ertrag signifikant steigern. Der Markt-anteil von Kontor New Media in Deutschland liegt bei mittlerwei-le etwa zehn Prozent. „Wir haben mit der Verbreiterung unseres Leistungsportfolios den richtigen

Weg beschritten. Die Diversifika-tion zum Mediendienstleister ist der ökonomisch einzig logische Ausweg aus dem zurückgehenden physischen Musikgeschäft. Was wir im Musikgeschäft können, ist seit Jahrzehnten belegt. Was wir auch in den anderen Geschäfts-bereichen und besonders im Di-gitalvertrieb zu leisten imstande sind, beweisen diese doch recht eindrucksvollen Ergebnisse“, so Michael Haentjes, CEO Edel.

TONTRÄGER & KONZERT

Spotify Schwedischer Streamingdienst startet in Österreich, die Contentindustrie erwartet ein effektives Anti-Piraterie-Tool

Hoffnungsschimmer für gebeutelte Musikbranche

Wien. Als zehntes Land weltweit startete Spotify, mittlerweile eng mit Zuckerbergs Facebook ver-bandelt, kürzlich sein Angebot in Österreich. Gar nicht so selbstver-ständlich, denn die Roll-out-Pläne der Schweden haben den hiesigen Markt nicht gerade als vorrangiges Ziel für einen raschen Launch vor-gesehen. Andere, größere Märkte hätten die Nase vorn, vernahm man aus der Unternehmenszentrale. Hannes Eder, seines Zeichens IFPI-Präsident und Universal-Boss, und dessen Engagement ist es zu ver-danken, dass Spotify schlussend- lich jetzt schon Interesse am ös-terreichischen Markt gezeigt hat (medianet berichtete). Immerhin verspricht sich die Branche davon ein endlich wirksames Instrument gegen die grassierende Musikpira-terie.

Derzeit hat Spotify zehn Mio. registrierte Nutzer in neun Märk-ten europaweit sowie in den USA. Mehr als zwei Mio. benutzen einen der Bezahl-Services, die Spotify anbietet. Über 15% der User ha-ben einen „Unlimited“- oder „Pre-mium“-Account und zahlen damit für die Musik und die zusätzlichen Services. Der Streamingdienst bie-tet drei Versionen: Spotify Free (werbefinanziert und daher für den User gratis), Spotify unlimited um 4,99 €/Monat und Spotify Premium um 9,99 €/Monat.

Streaming: plus 28 Prozent

Laut dem Verband der österrei-chischen Musikindustrie IFPI wird „das Wachstumspotenzial von Spotify und anderen Streaming-Angeboten auch in Österreich sehr hoch eingeschätzt“. Derzeit sei es mit plus 28% das Einzelsegment

mit den größten Zuwächsen am heimischen Musikmarkt, so aktu-elle Zahlen. Die Digitalverkäufe im Musibereich konnten in den ersten drei Quartalen 2011 ein Plus von insgesamt 20% verbuchen. Wie die monetäre bzw. wirtschaftliche Lage aber bei Spotify konkret aus-sieht, darüber lässt sich nur spe-kulieren; „We don´t comment our finances and investors“, hieß es auf Anfrage. Dass die Wachstums-zahlen seit dem Zusammenschluss mit Facebook im September wie erwartet rasant gestiegen sind, ist Fakt: Mehr als vier Mio. neue User meldete Billboard Mitte November. Die Zahlen stammen von App Da-ta, einem Unternehmen, das Face-book-Apps analysiert. Allein über Facebook würden durchschnittlich

2,5 Mio. User pro Tag auf Spotify zugreifen. Einen Spotify-Account gibt es seit zwei Monaten nur noch in Verbindung mit einem Face-book-Account.

Kritik seitens der Labels

Hannes Eder ist naturgemäß er-freut über den gelungenen Deal: „Für uns war es eines der wich-tigsten Ziele, Spotify von einem frühen Markteintritt in Österreich zu überzeugen. Streaming Services werden zukünftig eine maßgebliche Rolle im globalen Musikvertrieb spielen, weil sie eine völlig neue Form der Musiknutzung anbieten.“ Spotify werde zukünftig auch das Verhalten der bisher nicht zahlen-den Musikliebhaber in unserem

Land massiv beeinflussen, so Eder weiter. Auch die Verwertungs- gesellschaften in Österreich, austro mechana und AKM, haben einen Li-zenzvertrag mit Spotify abgeschlos-sen und sehen Land in Sicht für die Künstler. AKM-Generaldirektor Gernot Graninger hält Spotify „si-cherlich für eine Bereicherung des österreichischen Musikmarkts“.

Damit alles rosarot in Digi-Land? Mitnichten, denn mit dem eng-lischen Indievertrieb STHoldings verweigert das dritte Label nach Century Media und Prosthetic Records innerhalb kürzester Zeit die Kooperation mit Spotify. Die Künstler würden eine viel zu ge-ringe Entgütung erhalten, es zahle sich für sie schlicht nicht aus.

www.spotify.com/at

EVA KAISERSEDER

Nicht alle sind von Spotify & Co. angetan: Mit STHoldings verweigert das dritte Label eine Kooperation.

© S

pot

ify

Martin Lorentzon (li.) und Daniel Ek haben Spotify vor fünf Jahren gegründet; seit September wird eng mit Facebook kooperiert.

Simfy beschneidet Gratis-Angebot radikal

Köln. Der Streaming-Dienst Simfy hat seine Gratis-Offerte „Simfy Free“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf monatlich 5 Stunden begrenzt. Ausgewählte „Premium-Titel“ stehen außerdem nur noch als 30 Sek.-Teaser zur Verfügung. Lediglich die neu registrierten Nutzer können das Angebot die ersten drei Monate weiterhin bis zu 20 Stunden kostenlos nutzen. Gleichzeitig versucht Simfy seine Premium-Abos attraktiver zu gestalten.

Mobile Event App als neuestes Tool

Amsterdam. Der Online-, Mobi-le- und Social-Ticketer ticket-script realisierte gemeinsam mit dem Pariser Start-up Kawet eine Plug-and-Play-Mobile-Event-App. Damit will ticket-script durch die Integration im ticketscript-Dashboard den Veranstaltern die Möglichkeit bieten, ihre eigene Event-Apps für Veranstaltungsbesucher per Download bereitzustellen.

Die Mobile-Event-App dient in erster Linie dazu, den Event für die Besucher zu optimieren, Echtzeit-Informationen bereit-zustellen und den Ticketkauf direkt über die App zu ermög-lichen. Die Einbindung von So-cial Media und die Option des Live-Sharings soll zukünftig ein weiterer Schwerpunkt bei ticketscript sein.

Frans Jonker, CEO: „Die Mobile Event App ist eines der kosteneffizientesten Marke-tingwerkzeuge, um den Ticket-verkauf zu steigern und Mund-propaganda zu fördern.“

Karrieresprung: Von YouTube zum Majordeal

Los Angeles. Gut ausgedachter PR-Gag oder märchenhafte True Story? Fakt ist, es gibt einen bemerkenswerten Hype um US-Sängerin Lana del Rey, die gar schon als „neue Amy Winehouse“ tituliert wird. Mit ihrem selbstproduzierten You-Tube-Clip „Video games“ wurde sie innerhalb von drei Monaten zum Internet-Phänomen, ern-tete einen Plattenvertrag (Uni-versal) und spielt mittlerweile in ausverkauften Hallen. Zu Redaktionsschluss hielt „Video games“ übrigens Platz 10 der deutschen Charts, Platz 60 in Österreich.

SHORT

© c

omp

any.

ticke

tscr

ipt.c

om/d

e/

ticketscript wurde 2006 gegründet und ist europaweit tätig.

© E

PA

Lana del Rey: Die 25-Jährige wird als „Next big thing“ gehandelt.

© E

del

Edel-CEO Michael Haentjes: „Verbreite-rung des Leistungsportfolios“.

Edel 137,4 Mio. Umsatz, 13,3 Mio. EBITDA im heurigen Jahr

Zunahme signifikant im Digi-Bereich München. Die im SDAX notierte CTS Eventim AG bietet ab sofort das Ticketing für den Musical-Anbieter Stage Entertainment an.

Auch die Stage Entertainment-Webshops www.stage-entertain-ment.de und www.musicals.de wurden auf die Eventim.de-Platt-form umgestellt. Künftig setzt Stage Entertainment auf die Even-tim-Technologie. Stage Entertain-ment steht für Publikumserfolge wie Disneys „Der König der Lö-wen“, „Sister Act“ oder „Hinterm Horizont“.

100 Mio. Tickets pro Jahr

Damit konnte nach knapp einem Jahr die Migration von Ticket- online und seinen wichtigsten Part-nern auf die Technologie-Plattform von CTS Eventim abgeschlossen werden. Der Online-Vertriebsweg ist nebst Callcenter, Vorverkaufs-stellen und Abendkassen ein we-sentlicher Teil des Verkaufs.

Malte Blumenthal, Vice Presi-dent New Media von CTS Eventim: „Zusätzlich zur diesjährigen Mig-ration in Finnland (www.lippu.fi), dem Launch in Israel (www.even-

tim.co.il) und dem Relaunch von Ticket Online (www.ticketonline.de) hat CTS Eventim nun einen weiteren wichtigen Schritt zum Ausbau seiner Online-Marktposi-tion getan.“

Über die Systeme der Eventim-Gruppe werden jährlich ingesamt mehr als 100 Mio. Tickets für über 140.000 Veranstaltungen ver-marktet. Derzeit gibt es europaweit mehr als 20.000 stationäre Vorver-kaufspunkte. www.eventim.de

© D

isne

y

Grundlage für Stage Entertainment Musical: Disneys „König der Löwen“.

CTS Eventim Kooperation mit Stage Entertainment

„Ausbau der Online-Marktposition“

82 – entertainmentbiz Winter 2011/12

Page 7: medianet entertainmentbiz

Starallüren Der amerikanische Star legt den Pressefotografen für die Gastspiele Verträge vor, in denen er die Rechte an den Aufnahmen verlangt

L. Kravitz und die Knebelverträge

Berlin. Der Deutsche Journalisten-Verband (DVJ) liegt im Clinch mit Lenny Kravitz. Ein Dorn im Auge ist der US-Star dem DVJ, weil er die Rechte der Bildjournalisten gefährdet sieht. Laut den Akkre-ditierungsbestimmungen zu den Deutschland-Konzerten muss laut DVJ nicht nur der Name des Me-diums genannt werden, in dem die Konzertfotos erscheinen sollen. Die Fotografinnen und Fotografen müssen darüber hinaus alle welt-weiten Rechte an ihren Bildern an das Management von Lenny Kra-vitz abtreten.

„Das ist ein Knebelvertrag, in den freie Bildjournalisten auf keinen Fall einwilligen dürfen“, lautet der Kommentar des DJV-Bundesvor-sitzenden, Michael Konken, dazu. „Die Urheber und niemand sonst haben die Rechte an ihren Bildern. Wenn das Management des Künst-

lers Fotos für eigene Zwecke nut-zen will, hat es dafür angemessene Honorare zu zahlen.“ Über weitere Veröffentlichungen hätten aus-schließlich die Bildjournalisten zu entscheiden.

Keine Stand-alone-Position

Neu ist die Geschichte freilich nur bedingt. In der Regel werden die Fotografen heute vor Kon-zertbeginn in den Bühnengraben eskortiert, wo sie für drei Lieder ohne Blitz fotografieren dürfen.

Manchen der Stars ist aber auch das noch zu viel. Unvergessen ist etwa, als Robbie Williams die

Presseagenturen von seinen Kon-zerten aussperrte, worauf die Zei-tungen ihre Artikel in der Folge als Antwort mit weißen Feldern be-bilderten ...

Britney Spears ließ sich von ei-genen Lichtkünstlern begleiten. Madonnas letztes Zugeständ-nis, sich bei der Arbeit ablichten zu lassen, dauerte gezählte vier Minuten. Dire Straits-Frontman Mark Knopfler bot den Fotografen gar großzügig schriftlich an, ihre Rechte mit einem Euro abzugelten. Und die good old Oldies wie Bob Dylan und Tom Jones verweigern sowieso jedes Bühnenfoto.

www.dvj.de

ALEXANDA BINDER

Nur ein Foto wird dem Fotografen überlassen, der es einmalig publizieren darf.

OpenEMI Projekt realisiert

„EMI mag Apps“New York. EMI Music hat sein Reper- toire zur freien Nutzung für App-Entwickler lizenziert. Geschehen ist das im Rahmen der „OpenEMI Initiative” in Kooperation mit dem Dienstleister The Echo Nest, des-sen Programmierer nun weltweit auf EMIs Musik-, Video- und Foto- inhalte zugreifen und sie zu „in-novativen digitalen Produkten für EMI-Künstler” verarbeiten können. Der Pool, sprich Shop, aus dem die App-Entwickler anfangs wählen können, umfasst etwa 2.000 Songs, darunter Tracks der Gorillaz, Pet Shop Boys, Tinie Tempah, Pro-fessor Green, Eliza Doolittle und Chiddy Bang.

Umsetzung in die Praxis

In der Praxis funktioniert die Sa-che so: Ein App-Entwickler, der Zu-gang zur Programmierschnittstelle von The Echo Nest erhält, sendet einen Vorschlag für eine App an den Dienstleister, EMI Music und die Künstler – an Letztere aller-dings nur, wenn die App künstler-spezifisch ist. Sollte der Entwickler sowohl für den Vorschlag als auch die anschließende Beta-Version der App die Zustimmung aller Parteien erhalten, übernimmt EMI Music die Veröffentlichung in den relevanten App Stores. Der Entwickler behält die Rechte am geistigen Eigentum, EMI Music lizenziert die App. Wa-rum das alles? Laut Billboard sind die Kosten und andere Hürden bei der Musiklizenzierung für die meis-ten App-Entwickler hinderlich.

http://the.echonest.com

Lenny Kravitz am 18.11. 2011 in der Wiener Stadthalle, es fotografierte H. Pfarrhofer.

© A

PA/H

erb

ert P

farr

hofe

r

Unter der für die App-Entwickler lizen-sierten Musik: die Pet Shop Boys.

© E

PA/F

ran

Leon

ard

oTONTRÄGER & KONZERT entertainmentbiz – 83Winter 2011/12

Page 8: medianet entertainmentbiz

London. Die Universal Music Group steigt mit der gerade erfolgten Gründung der 100%igen Tochter Centre Stage Artist Management (CSAM) in die Riege der Künstler-agenturen ein. Naturgemäß tut sie das mit einem hohen Anspruch an

die Sache: Einen umfassenden und maßgeschneiderten Management-service für klassische Sängerinnen und Sänger will man anbieten.

Promi-Namen unter Vertrag

Die Voraussetzungen sind gut. Denn der Major mit Sitz in Berlin und London arbeitet mit den So-pranistinnen Mojca Erdmann und Anna Netrebko, Mezzosopran Rux-andra Donose, den Tenören Joseph Calleja, Massimo Giordano und Rolando Villazón und den Barito-nen Thomas Hampson und Roman Trekel.

Außerdem ist Universal Music schon seit drei Jahren im Künstler-management im Bereich der klas-

sischen Musik aktiv. Dafür steht unter anderem die 2009 eingegan-gene Kooperation mit First Clas-sics, einem Netzwerk deutscher Klassik-Konzertveranstalter. Schon die umfasste u.a. neue und inno-vative Wege der Zusammenarbeit bei der Veranstaltung von Klassik- Live-Events. Die von der Universal Music Group vertretenen Klassik-künstler erhielten damit Zugang zu den besten Konzertsälen Deutsch-lands. First Classics konnte im Gegenzug in Deutschland mit den beim Major unter Vertrag stehen-den Künstlern arbeiten.

Die neu gegründete Künstler-agentur soll jetzt vor allem ein Name prägen: Judith Neuhoff soll sie zum Erfolg führen, die zum Ma-

naging Director des Centre Stage Artist Management ernannt wurde und gleichzeitig auch für eine neue Struktur und eine neue Identität des Unternehmens steht.

„Individuelle Perspektiven”

Neuhoff kam im Jahr 2008 zu Universal Music Group und hatte davor bei Raab & Boehm Artists in Wien und bei IMG Artists in Lon-don Erfahrung gesammelt. Als ihr Ziel definiert sie, jeden einzelnen Künstler beim Aufbau der für ihn oder sie bestmöglichen Karriere zu unterstützen und diese dann gemeinsam zu entwickeln. Wie sie diese Vorgabe umsetzen will? „Dank unserer engen Zusammenarbeit mit

Opernhäusern und Konzerthallen, Plattenfirmen, PR-Agenturen und Promotern auf der ganzen Welt können wir den Künstlern einzigar-tige und individuelle Perspektiven und Beratung bieten.“

Wohin sie das Unternehmen füh-ren will, ist auch bereits definiert: „Sie soll sich zu einer Agentur des internationalen Spitzenniveaus entwickeln. Unsere Grundprin-zipien dabei sind Qualität, Trans-parenz und Verantwortlichkeit.” Neben Judith Neuhoff kommen Jonathan Letts, Margit Weber, Alexie Jell und Maria Mot zu CSAM. Die zur Agentur gehörige Website soll in Kürze Online ge-hen. www. centrestagemanagement.com

Tokio. Die schlechte Nachricht: Das deutliche operative Plus des ers-ten Quartals 2011 konnte Sony Music Entertainment nicht über das Halbjahr halten. Auf umge-rechnet 82 Mio. USD gingen die operativen Einnahmen in den drei Monaten bis zum 30. September im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das ist ein Minus von 21%. Im ers-ten Quartal des Fiskaljahrs hatte Sony das operative Ergebnis noch

um 61% auf 149 Mio. USD steigern können. – Die gute Nachricht: Der Umsatz blieb nahezu konstant.

1,346 Mrd. USD Umsatz

In Zahlen setzte der Major im zweiten Quartal 2011 1,346 Mrd. USD um, in den ersten drei Mona-ten 2011 lag dieser Wert bei 1,353 Mrd. USD. Für den operativen Rückgang macht der Konzern deut-

lich gestiegene Restrukturierungs-kosten verantwortlich.

Den leicht gesunkenen Umsatz führt Sony auf die Aufwertung des Yen und niedrigere Albumverkäufe außerhalb der USA zurück. Zu den Beststellern des laufenden Jahres zählt der Major „4” von Beyoncé und „Planet Pit” von Pitbull.

Kooperation mit Rewe

Ebenfalls ein Bestseller könnte die neue Kooperation mit Rewe in Deutschland werden. Der setzt er-neut auf die Sammelleidenschaft seiner Kunden. Im Mittelpunkt der Aktion namens „Starzone“ stehen Starkarten internationaler und na-tionaler Musikstars zum Sammeln und Tauschen. Sony Music beglei-tet das Projekt ab 21. November zu-dem mit Musikdownloads. Rewes Erwartungen sind hoch. Man ver-spricht sich damit „Deutschlands größtes Musikfestival für Jung und Alt”. Die Sache läuft wie gehabt – sprich bei den Tieren oder Fuß-ballern. Für einen Einkaufswert von zehn Euro erhalten Kunden jeweils ein „Starzone“-Sammelkartenpäck-

chen. Allerdings enthält es neben drei Sammelbildern auch eine Gut-scheinkarte für einen Songdown-load, der über eine eigens einge-richtete Website eingelöst werden kann. Sony Music stellt dafür einen Katalog von mehr als 500.000 Songs von 12.000 Künstlern zur Auswahl bereit. Abgesehen davon gibt es wie auch bei früheren Aktionen ein Sammelalbum zur Kampagne.

Innovatives Konzept

Die Vertreter der beiden Koopera-tionspartner sehen die Sache den-noch etwas unterschiedlich. Wäh-rend Rewe-Vorstandsmitglied Lio-nel Souque von einer „einzigartigen Aktion“ spricht, die „generations-übergreifend von Jung bis Alt von Klassik über Kuschelrock bis zum Dancefloorstürmer für alle Musik-geschmäcker etwas anbietet“, sieht Sony-Music Vertreter Joe Hugger darin eher ein „innovatives Down-load-Konzept“, das „den Musik- fans und Rewe-Kunden spannende Musik aus allen Bereichen der So-ny-Music-Künstlerfamilie“ biete. www.sonymusic.de

TONTRÄGER & KONZERT

Coldplay stellt neuen Download-Rekord auf

Baden-Baden. Coldplay hat mit weltweit 500.000 verkauften Einheiten innerhalb einer Wo-che einen neuen Rekord bei iTunes aufgestellt. Offensicht-lich liegt die EMI-Band mit ih-rer Digitalstrategie richtig: Ihr neues, fünftes Album, „Mylo Xyloto“, hatten Chris Martin & Co. nicht über Streamingplatt-formen wie Spotify, Rhapsody oder Simfy verfügbar gemacht. Nur die erste Single, „Every Teardrop Is A Waterfall“ war dort zu hören. Stattdessen grif-fen die Fans der Band offenbar verstärkt zu Downloads und physischen Produkten.

Neben dem iTunes-Rekord hatten die Briten davor bereits in ihrem Heimatmarkt mit 83.000 verkauften Albumdown-loads binnen einer Woche einen Rekord aufgestellt. Dort gab es dafür auch einen Spitzen-rang der Charts ebenso wie in Deutschland und den USA, wo Coldplay mit 447.000 Verkäu-fen in einer Woche das dritt-beste Wochenergebnis 2011 einheimsten.

Live Nation: Weniger Umsatz, mehr Gewinn

Charleston Der Umsatz von Live Nation ist im dritten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjah-reszeitraum um 2,5% auf 1,79 Mrd. USD gesunkenen. Dafür stieg der Nettogewinn um 1,4% auf 51,7 Mio. USD. Positiv ist auch die Gewinnentwicklung in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs: Nach einem Verlust von 104 Mio. USD im Vorjahreszeitraum drehte der Konzern das Ergeb-nis von Jänner bis September 2011 auf plus 16,5 Mio. USD.

Ariola nutzt McDonald’s als neuen Absatzweg

Bottrop. „Ein Big Mac, ein Cola und die CD vom Wendler”, so könnte sich seit dem 11. No-vember die Bestellung in einer von 40 McDonald’s-Filialen in Deutschland anhören. Die Fast-Food-Kette verkauft gegen den Aufpreis von einem Euro in 40 Filialen die aktuelle Maxi-CD von Michael Wendler zu ihren Essen. 50 Cent pro verkaufter CD gehen an die McDonald’s Kinderhilfe. Zum Start der ge-meinsamen Marketingaktion von McDonald’s und Wendlers Plattenfirma Ariola kam Wend-ler persönlich in eine Filiale.

SHORT

© E

PA

/Helm

ut

Fo

hrin

ger

© E

PA

Chris Martin und seine Bandkollegen setzten sich an die digitale Spitze.

© M

an

fred

Esser

M. Wendler: Hat kein Problem, in CD-Form eine Burger-Beigabe zu sein.

© R

ew

e G

rou

p

ALEXANDRA BINDER

„Wir arbeiten eng mit

Opernhäusern und

Konzerthallen, Platten-

firmen, PR-Agen-

turen und Promotern

in der ganzen Welt

zusammen.“

JUDITH NEUHOFF, MAN. DIR.

Gründung Die seit Jahren bestehenden Künstlermanagement-Aktivitäten im Klassikbereich werden auf neue Beine gestellt

Universal Music ruft eine Künstleragentur ins LebenCentre Stage Artist Management soll Talenten aus dem Klassikbereich individuelle Perspektiven eröffnen.

Rolando Villazon und seine Bühnen-Herzensdame Anna Netrebko sind neuerdings ebenfalls bei der CSAM unter Vertrag.

Sony Music Einerseits schlagen sich Restrukturierungskosten nieder, andererseits werden neue Ideen umgesetzt

Operativer Rückgang, innovative Kooperation

Die jugendlich designte „Starzone“ ist ein innovatives Download-Konzept.

84 – entertainmentbiz Winter 2011/12

Page 9: medianet entertainmentbiz

Sound of Music Uwe Kröger und Co. sind in der Inszenierung des Klassikers am Salzburger Landestheater zu sehen – zur Freude der Touristiker

Weltbekannter Mythos kehrt heim

Salzburg. „Weltweit ist dieses Musical eines der erfolgreichsten und meistgespielten aller Zeiten. Und auch die Hollywood-Verfil-mung aus dem Jahr 1965 wurde weltbekannt, gehört zu den meist gesehenen Filmen der Geschich-te und prägt bis heute das Image Salzburgs in vielen Ländern der Erde“, so Landestheater-Intendant Carl Philip von Maldeghem.

Die Rede ist von „Sound of Mu-sic“, der (wahren) Geschichte rund um Baron von Trapp, seine sieben Kinder und deren Kindermädchen Maria, das er schließlich nach ei-nigen Wirren ehelichte. Gemein-sam zog man als die „singenden Trapps“ aus, um die Welt mit musikalischem Frohsinn zu ero-bern. Eine Story, die vermutlich jeder Salzburg-Tourist kennt. Das Phänomen in Zahlen: Weltweit hat rund eine Mrd. Menschen den

Film gesehen, 300.000 „Sound of Music“-Fans pilgern jährlich in die Festspielstadt. Naheliegend also, das Stück endlich auch auf eine Salzburger Bühne zu brin-gen. „Wir haben mit den Inhabern der Musical-Rechte, der ‚Rodgers & Hammerstein Organization’ in New York, einen Vertrag ab-geschlossen, der es uns erlaubt, dieses Stück erstmals hierher zu holen, wo sich die Geschichte der Familie von Trapp tatsächlich ab-spielt“, so Landeshauptmann-Stell-vertreter David Brenner über das Prozedere hinter dem Heimspiel. Die Besetzung hat mit Uwe Krö-ger einen zugkräftigen Namen an

der Spitze des Ensembles, er stellt den Baron von Trapp dar.

Wen das Comeback besonders freut: die Touristiker. Immerhin sei „Sound of Music ein wichtiger Botschafter für Salzburg, vor allem im angloamerikanischen und asia-tischen Raum“, betont Bert Brug-ger, Geschäftsführer der Touris-mus Salzburg GmbH. „Letztes Jahr brachte 20th Century Fox den Film in den USA im Blu-ray-Format auf den Markt. In der Box mit enthal-ten waren Postkarten und Bücher über Salzburg. Das ist eine enorme Werbung.“ Das Musical läuft vor-aussichtlich noch bis Juni 2012. www.salzburger-landestheater.at

EVA KAISERSEDER

„Wichtiger Botschafter für Salzburg“, so Bert Brugger, GF Tourismus Salzburg.

Booking Stürmer zu A.S.S.

WechselhaftHamburg. Der deutsche Veranstal-ter A.S.S. Concert & Promotion, der bislang für die Live-Auftritte von Popsängerin Christina Stürmer beim nördlichen Nachbarn ver-antwortlich zeichnete, übernimmt nun auch das Booking der Künstle-rin in Österreich. Damit löst A.S.S. Stürmers Agentur E&A Public Re-lations ab, die zuvor ihre Auftritte auf heimischem Boden ausgerich-tet hatten.

Warum nun dieser Schritt? „Die Kooperation mit A.S.S. bewerten wir bisher durchweg sehr positiv“, kommentiert Stürmers Manager Thorsten Kirmes, Geschäftsführer der Kölner Agentur Kirmes Mana-ging Public Relations. „Daher ist es eine logische Konsequenz, die Ver-antwortung für Touren und Kon-zerte nun in eine Hand zu legen.“

Neues Studioalbum

A.S.S.-Geschäftsführer Micha-el Bisping sieht die Erweiterung der Zusammenarbeit positiv und meinte gegenüber der Musik- woche: „Christina Stürmer und ihr gesamtes Team genießen in un-serem Haus einen ausgezeichneten Ruf. Wir freuen uns, nun auch auf ihrem Heimatmarkt im Rahmen des Bookings für sie tätig sein zu können.“ A.S.S. organisierte die beiden letzten Touren der Sängerin in Deutschland und der Schweiz und im Sommer 2011 Auftritte bei verschiedenen Festivals. Derzeit arbeitet die Sängerin an einem neuen Studioalbum.

www.assconcerts.com

Das „Sound of Music“-Ensemble u.a. mit Uwe Kröger ist noch bis Juni 2012 zu sehen.

© A

PA/B

arb

ara

Gin

dl

Christina Stürmer wird ab sofort auch in Österreich von A.S.S. vertreten.

© d

pa

Zen

tral

bild

/Rob

ert S

chle

sing

erTONTRÄGER & KONZERT entertainmentbiz – 85Winter 2011/12

Page 10: medianet entertainmentbiz

Mountain View. Ein halbes Jahr des Testens ist genug, die Beta-Phase von Google Music ist beendet. Was so viel heißt wie, dass der kosten-lose Dienst ab sofort auch ohne persönliche Einladung nutzbar ist. Die Grundfunktionen, die dem User im Fall des Falles zur Verfügung stehen, bleiben gleich.

Der User kann weiterhin bis zu 20.000 Musikdateien kostenlos auf den Server laden und hat von jedem mit dem Internet verbundenen Ge-rät Zugriff darauf. Integriert wur-de dagegen ein bisher fehlender „Music Store“ – in Expertenkrei-sen war das als eines der größten Mankos von Google Music benannt worden.

iTunes-Konkurrenz?

Acht Mio. Titel stehen dort der-zeit zum Kauf bereit, in den kom-menden Wochen soll sich diese Zahl jedoch noch auf 13 Mio. Songs erhöhen – ein Ergebnis, das aus harten Verhandlungen der letzten Monate mit den Majors resultiert. Drei der vier großen Labels hat man während dieser Zeit für das Projekt gewonnen: Universal Mu-sic, EMI und Sony Music.

Einziger bisheriger Verweige-rer: die Warner Music Group. Da-für bieten zusätzlich etliche kleine Indie-Vertriebe ihre Künstler an. Die Labels sind positiv gestimmt. „Wir erwarten, dass dies ein ergiebiger Umsatztreiber für unsere Künstler wird“, sagt etwa Rob Wells, der bei Universal Music für digitale Inhalte verantwortlich ist.

Heruntergeladen oder gestreamt werden die Songs als MP3 mit ei-ner Bitrate von 320 Kilobit pro Sek. Preislich bewegt sich Google Music zwischen 0,99 und 1,29

USD für einen einzelnen Song, ein Album kostet im Schnitt fünf bis 10 USD. Zwecks Gustieren gibt es die Option, jeden Titel 90 Sek. lang vor dem Download oder Stream anzuhören.

Erwirbt man Songs aus dem Google Music-Store, zählen sie nicht zu den 20.000 Titeln, die ein einzelner User kostenlos hoch- laden darf.

Google+ und der Mitbewerb

Dass auch das hauseigene Google+ Netzwerk in die gute Sa-che einbezogen wird, liegt auf der Hand. Gekaufte Titel werden mit allen, die ein User in seine Kreise einsortiert, geteilt. Freunde und Bekannte haben die Möglichkeit,

sie in voller Länge zu hören, aber nur einmal. Von Amazons „Cloud Drive“ oder Apples „iTunes Match“ versucht man sich naturgemäß abzusetzen. Geschen soll das via exklusiver Inhalte; dazu zählen etwa sechs Live-Mitschnitte von Konzerten der Rolling Stones, aber auch weitere Konzertaufnahmen und bisher unveröffentlichte Songs von Coldplay, Shakira und dem Rapper Busta Rhymes.

Wer einen Überblick über die kostenlosen, exklusiv verfügbaren Songs sucht, findet ihn im offizi-ellen Google-Blog (englisch). Abge-sehem davon wurde eine Koopera-tion mit dem US-amerikanischen Ableger der Telekom abgeschlos-sen. Daraus resultierend, haben Telekom-Kunden die Option, ge-

kaufte Musik über die Telefonrech-nung zu zahlen. Für Künstler ohne Vertrieb bietet Google unter dem „Artist Hub“ die Möglichkeit, Mu-sik und Videos hochzuladen und auf einer eigenen Künstlerseite zu präsentieren und zu verkaufen.

Artist Hub

Von dem Umsatz erhalten die Künstler 70%. Das Anlegen einer eigenen Künstlerseite soll einmalig 25 USD kosten. Um die Popularität zu steigern, integrieren sich die Künstlerseiten nahtlos in Google+ und den Musik-Shop. Ob und wann Google den Dienst offiziell auch in Deutschland verfügbar macht, ist noch nicht bekannt.

music.google.com

London. Bis dato galt BMG Music Publishing, ein Gemeinschaftsun-ternehmen des Medienkonzerns Bertelsmann und des Finanzinves-tors KKR, als aussichtsreichster Bieter für die EMI-Musikverlags-sparte EMI Publishing.

Doch es kam anders als gedacht. EMI-Verkäufer Citigroup erschlägt die Traditionsfirma offenbar. Die US-Großbank fiel an die EMI, nach-dem der Vorbesitzer (Finanzinvestor

Terra Firma von Guy Hands) seinen Kredit nicht abbezahlen konnte. Sowohl die Nachrichtenagentur Bloomberg wie auch das Onlinepor-tal des Wall Street Journal berich-ten übereinstimmend davon, dass der Musikverlag an ein Konsortium unter der Führung von Sony ge-he und das Tonträgergeschäft an Universal Music, eine Tochter der französischen Vivendi SA. Die größ-te Hürde in den Verhandlungen,

die Frage nach der Übernahme der Pensionsverpflichtungen der EMI-Mitarbeiter, sei genommen, heißt es. Sie sollen nun von der Citigroup übernommen werden. Der Milliardär Len Blavatnik, dem der EMI-Rivale Warner Music gehört, hatte wegen des Streits um die Al-tersvorsorge überraschend einen Rückzieher gemacht. Er hatte lange als Favorit gegolten.

Verkaufspreis: 4,1 Mrd. USD

Das Wall Street Journal weiß auch bereits den Verkaufspreis für beide Sparten: Er soll bei 4,1 Mrd. USD und damit über den Erwartungen von Brancheninsi-dern liegen. Sony zahlt für das Verlagsgeschäft mit seinen Part-nern 2,2 Mrd. USD, während das Plattengeschäft für 1,9 Mrd. USD den Besitzer wechselt. EMI besitzt einen der lukrativsten Musikrech-tekataloge der Branche, der die Beatles und Pink Floyd umfasst. Die zweite Sparte, das klassische Plattengeschäft, kämpft dagegen mit schrumpfenden Umsätzen, In-ternetpiraterie und der Konkurrenz

von Apples iTunes. Diese Sparte hat Künstler wie Katy Perry und Coldplay unter Vertrag.

Und die Zukunft?

Vivendi-Konzernchef Jean-Ber-nard Lévy versprach den Künstlern und Mitarbeitern, sie würden ein langfristiges und sicheres Zuhau-se finden. Zu EMI gehören u.a. die Labels Blue Note, Nashville und Virgin Records. Nichtsdestotrotz sollen Teile, die nicht zum Kernge-schäft zählen, verkauft werden.

TONTRÄGER & KONZERT

Filesharing-Einfluss messbar gemacht

New York. Stan J. Liebowitz, ein US-Wirtschaftswissenschaftler, hat eine Studie veröffentlicht, in der er ein neues Messsystem für den Einfluss des Filesha-rings auf die Umsatzentwick-lung der Musikwirtschaft vor-stellt: „The Metric Is The Mes-sage: How Much Of The Decline In Sound Recording Sales Is Due To File-Sharing?”, betitelt er sie und untersucht frühere Studien, die alle einen Kausal-zusammenhang zwischen File-sharing und dem Umsatzein-bruch in der Musikindustrie feststellen, ohne jedoch diesen Einfluss quantitativ dargestellt zu haben. Deren empirische Befunde übersetzte Liebowitz nun in seine neu entwickelte Messung und macht sie damit vergleichbar. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass fast alle von ihm untersuchten Studien das gesamte Umsatzminus auf Filesharing zurückführen.

Stage Entertainment bringt Rocky-Musical

Hamburg. Stage Entertainment hat am 20. November auf einer Pressekonferenz in Hamburg mit den Co-Produzenten Sylves-ter Stallone sowie Vitali und Wladimir Klitschko die Eigen-produktion „Rocky – das Musi-cal“ vorgestellt. Dessen Welt-premiere soll im November 2012 im TUI Operettenhaus in der Hansestadt steigen. „Ich hatte immer die Idee von ‚Rocky’ als Musical”, erklärte Holly- woodstar Sylvester Stallone, der den Boxer Rocky Balboa in sechs Kinofilmen spielte. Die Musical-Version basiert auf dem mit drei Oscars ausgezeich-neten ersten „Rocky“-Film.

Neuer Termin für das Popfest am Karlsplatz

Wien. Das Popfest Wien, mit 50.000 Besuchern erfolgreiche Live-Plattform für innovative, heimische Popmusik, wird 2012 vom 26. bis 29. Juli am Karlsplatz stattfinden. Als Höhepunkt eines „Kunstplatz Karlsplatz-Sommers“, wie die Veranstalter betonen, im An-schluss an das Film-Open Air „Kino unter Sternen“.

SHORT Stufe zwei Google hat seinen Musikdienst jüngst aus der Betaphase entlassen und um einige Funktionen ergänzt

Google Musics next Step: Goodbye Beta, hello Shop

ALEXANDRA BINDER

Die Nutzer können jetzt Songs im Musik-Shop kaufen und mit ihren Freunden auf Google+teilen.

© G

oo

gle

Mu

sic

Google Music am Galaxy-Tablet-PC; auf die eigenen hochgeladenen Musikdaten kann man mit jedem Gerät via Internet zugreifen.

© U

niv

ers

ity

of

Texa

s

Stan Liebowitz: hat neue Erkennt-nisse in Sachen Filesharig.

© S

tag

e E

nte

rta

inm

en

t

© E

PA

Ausgebootet Musikverlagssparte geht an ein Konsortium unter Sony-Führung, das Tonträgergeschäft an Universal Music

Bertelsmann geht leer aus in Sachen EMI

J.-B. Lévy: versprach den EMI-Künstlern und Mitarbeitern ein langfristiges Zuhause.

EMI-STORY

Innerhalb weniger Jahre machte die

traditionelle Plattenfirma eine Vielzahl von

Besitzerwechseln mit. Zuletzt gehörte das

Label, bei dem Stars wie Coldplay, Depeche

Mode und Pink Floyd unter Vertrag stehen,

zur Citigroup. Die US-Großbank übernahm

die Plattenfirma, weil der Vorbesitzer Terra

Firma vulgo Guy Hands seinen Kredit nicht

mehr zahlen konnte. Terra Firma hatte für

EMI noch 4,9 Mrd. € gezahlt, aktuell beziffet sich der Verkaufspreis für beide Sparten mit

4,1 Mrd. USD. www.emimusic.com

86 – entertainmentbiz Winter 2011/12

S. Stallone: gibt zusammen mit den Klitschkos die Co-Produzenten.

Page 11: medianet entertainmentbiz

„Gratuliere!“ Das neue Kabarettstück von Gery Seidl hat am 25. Jänner 2012 im Kabarett Niedermair Premiere und widmet sich dem Mann-Sein

Die wichtigen Dinge des Lebens

Wien. Gery Seidl hat eigentlich als Ingenieur begonnen und startete sofort nach dem Bundesheer in die Bauwirtschaft, die ihm „ziem-lich bald zeigte, dass Schule eben nur Schule ist und die eigentliche Schule zwar nicht Schule heißt, aber weitaus härter benotet“.

„Warum Richard III.?“

Da Seidl aber seinen heimlichen Traum von der Schauspielerei nicht ignorieren konnte und wollte, begab er sich auf die Suche nach einem Schauspiellehrer – und traf Herwig Seeböck.

Es folgte eine abwechslungs-reiche Zeit mit Schauspielun-terricht und Bauleitung, bis er schließlich bei der Baufirma kün-digte, um nur noch als Schauspie-ler, Kabarettist und Optimist in unsicherern Verhältnissen zu sein.

In dieser Zeit lernte er seinen späteren Kabarettpartner Gerhard Walter kennen und produzierte mit ihm zwei Kabarettprogramme: „Warum Richard III.?“ und „Taxa-meta rennt“.

Gleich darauf gewannen sie diverse Auszeichnungen: den „Gra-zer Kleinkunstvogel“, den „Kärntner Kleinkunstdrachen“, den „Münch-ner Kabarettkaktus“ und den „Österreichischen Kabarettförder-preis ‚Karl‘“ (2005).

Im Laufe der Zeit konnte man Gery Seidl nicht nur in Filmen wie „Mutig in die neuen Zeiten“ oder „Die Gipfelzipfler“ (Regie: Harald Sicheritz) sehen, sondern ihn auch

im Theaterstück „Das ist die Höhe“ von Fritz Schindlecker gemeinsam mit Doris Hindinger und Joesi Pro-kopetz auf der Bühne erleben.

„Nicht einmal ein Krieg!“

In seinem neuen Soloprogramm räsoniert Seidl über den faden All-tag: „An einem verregneten Tag fährt man mit der Familie ins Mö-belhaus. Abgesehen davon, dass man nichts braucht, braucht man ganz dringend ein paar Kleinig-keiten: Windeln, Bettwäsche, Ker-zen, dazu noch die Blume, das Bild und eine zweite Festplatte für das Back-up vom Back-up – alles bio.“

In „Gratuliere!“ geht es um das Mann-Sein, das Mensch-Sein und das Älterwerden: 36 Jahre alt zu werden, ist sicherlich ein Grund zum Feiern, doch was ist da heut-zutage schon dabei? Was steht schon Großartiges im Lebenslauf eines Mitteleuropäers mittleren Alters? „Nicht einmal ein Krieg!“

Zum Glück gibt es die Vor-stellung der Reinkarnation, also vielleicht ein paar spannende Ge-schichten, die man schon mal er-lebt oder überlebt hat. Das Ärgste, was der Held je erlebt hat, war ein Hochwasser. Und das war eigent-lich auch nur im Nachbarort ...

www.geryseidl.at

DINO SILVESTRE

Der vielfache Kleinkunst- und Kabarett-Preisträger startet 3. Soloprogramm mit viel Spiellust & Witz.

Kinder-Musical Lachhaft

WeihnachtshasiWien. Heiliger Bimbam! Bald ist Weihnachten, und der Weihnachts-mann hat wieder einmal seinen quälenden Rheumatismus! Der Doktor hat ihm strikte Bettruhe verordnet, was nun? Wer verpackt die Weihnachtsgeschenke? Fällt das Weihnachtsfest dieses Jahr ins Wasser? Der Osterhase hat die ret-tende Idee! Warum nicht tauschen? Der Weihnachtsmann fährt zur Kur auf die Osterinsel, der Hase fliegt mit Rentier Rudolf zum Nordpol. Zunächst scheint alles in Ordnung, doch „Ostermann und Weihnachts-hasi“ scheitern kläglich im Kinder-Musical im Kabarett Niedermair.

Musik: Nino Holm; mit Ulli Penitz, Heinz Jiras und Doris P. Kofler. Ab 4 Jahren, nur am 22. Dezember, Beginn ist um 16:30.

www.niedermair.at

3raum Absurde Premiere

Daniil CharmsWien. Arturas Valudskis, Verfech-ter des absurden minimalistischen Theaters, sieht Daniil Charms, den „russischen Beckett“, als einen Vor-reiter, der seinem Publikum durch die Absurdität eine unter die Lupe genommene Realität schafft.

In „Das ist eigentlich alles“ durchwandern ab 12. Dezember ei-ne Schauspielerin und zwei Schau-spieler die Charms’sche Welt und berichten von jener Boshaftigkeit des Alltags, an die wir unser Leben verlieren. www.3raum.or.at

Martin Bermoser, Julia Schranz und Markus Kofler können nicht Fuß fassen.

© D

anie

l Wol

f

Der Bauingenieur Gery Seidl geht wieder einmal auf die Bühne und legt los.

© M

artin

Mor

avec

entertainmentbiz – 87SCHAU & SPIELWinter 2011/12

Page 12: medianet entertainmentbiz

Wien. „Das ist ein Stadtführer der anderen Art anhand von 26 aus-gewählten Wiener Schauplätzen mit Geschichten zu Filmlocations, Dreharbeiten, Regisseuren und Schauspielern“, freut sich Marijana Stoisits, GF Vienna Film Commis-sion, über das soeben präsentierte Buch „Drehort Wien“.

Von „Stadt ohne Juden“ (Regie: H.K. Breslauer, 1924, Drehort u.a.:

Palais Liechtenstein) über „Der Kardinal“ (Regie: Otto Preminger, 1964, Drehort u.a.: Erbischöfliches Palais, Stephansdom) und „Scorpio, der Killer“ (Regie: Michael Winner, 1973, Drehort u.a.: Karlsplatz und die damalige U-Bahnbaustelle am Karlsplatz) bis hin zur „Klavier-spielerin“ (Regie: Michael Haneke, 2001, Drehort u.a.: Konzerthaus) wird Wien als Kulisse für große

Kinofilmproduktionen dargestellt. Der ORF-Fernsehserie „Kottan er-mittelt“ von Peter Patzak und Hel-mut Zenker ist sogar ein eigenes Kapitel gewidmet.

James Bond 007 in Wien

Das Autorenduo Achim Zeilmann und Roland Weixlgartner berich-tet in seinem Buch „Drehort Wien – wo berühmte Filme entstanden“ (be.bra Verlag, Berlin-Brandenburg 2011) vergnüglich und mit zahl-reichen Anekdoten, in welchen Fil-men Wien nicht nur für sich selbst steht, sondern auch für Städte wie Moskau, Paris, Bratislava oder Sodom und Gomorrha das Bühnen-bild abgab.

So spielte beispielsweise der Schauspieler Hanno Pöschl in Wien im Clint Eastwood-Movie „Firefox“ einen Moskauer Agenten, und Ti-mothy Dalton spazierte als James Bond 007 bei der Volksoper herum und behauptete, er sei in Bratislava hinter dem Eisernen Vorhang.

Auch die Großfeldsiedlung trat in der „Sackbauer-Saga“ (2008) auf der Kinoleinwand an.

Unter den Gästen der ungewöhn-lichen Buchpräsentation waren Stadtrat Michael Ludwig (Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung), Regis-seur Peter Patzak sowie zwei wich-tige Vertreter der Wiener Filmför-derung, Gerlinde Seitner (GF Film-fonds Wien) und Alfred Grinschgl (GF RTR/Fernsehfonds Austria).

www.viennafilmcommission.at

88 – entertainmentbiz TV, DVD & KINO Winter 2011/12

Cineplexx Mit neuem Service Kinoprogramm abrufen, Karten bestellen, Trailer sehen und vieles mehr von unterwegs

Cineplexx bietet App für Androids und iPhones

Wien. Die Österreicher wollen nicht mehr auf mobile Datendienste verzichten. Laut einer Studie des Markt- und Meinungsinstituts GfK Austria besitzt bereits jeder dritte österreichische Handykunde ab 12 Jahren ein Smartphone. Das sind rund 2,1 Mio. Benutzer.

77.000 neue Unique Clients

„Im Zeitalter von iPhones und Smartphones wird Mobilität immer wichtiger. Mit der Cineplexx App schaffen wir die beste Basis für eine flexible, spontane und unkom-plizierte Freizeitplanung von unter-wegs“, sagt Christian Langhammer, geschäftsführender Gesellschafter der Cineplexx Kinobetriebe.

Bis November 2011 wurde die Cineplexx Homepage von rund vier Mio. Unique Clients aufgerufen. Gegenüber 2010 ist das ist ein Plus von knapp 77.000 Besuchern.

„Unsere Webseite wird seit Jah-ren gut von den Usern angenom-men. Das hat uns in der Entschei-

dung bestärkt, neben der bereits bestehenden mobilen Webseite ‚m.cineplexx.at‘ auch ein mobiles App anzubieten“, so Langhammer:

„Bereits nach einer Woche kön-nen wir über 10.000 Downloads der App vorweisen; das zeigt, dass wir hier den Nerv des Konsumenten getroffen haben.“

Guide durch die Film-Welt

Cineplexx bietet hier einen prak-tischen Guide durch die Film- und Cineplexx-Welt, egal ob man sich für einen bestimmten Film, ein bestimmtes Kino oder für ein Spe-cial Event wie zum Beispiel Ladies

Night, Mens Night oder Family Day interessiert.

„Die Cineplexx App ist benut-zerfreundlich, schnell und kon-zentriert sich auf die Kerninhalte. Das macht das Navigieren beson-ders schnell und einfach“, so Lang-hammer weiter.

Eine Erfolgsgeschichte

Die Cineplexx Kinobetriebe GmbH wurde 1993 gegründet und ist ein Tochterunternehmen der Constantin Film Holding GmbH. Cineplexx entwickelte sich in einer Zeit, als viele traditionelle Kinos in Österreich verschwanden und Mul-

tiplex-Kinos den Markt eroberten.Constantin Film reagierte auf

diesen Trend und bildete eine Gruppe mit 29 Kinos und 190 Lein-wänden. 2009 startete die Cine-plexx International GmbH die Ex-pansion ins benachbarte Ausland

und eröffnete in Bozen/Südtirol das erste Kino außerhalb der öster-reichischen Grenzen; dann folgten Kroatien und andere Projekte.

Die Constantin Film Holding GmbH erzielte 2010 gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften über 100 Mio. € Umsatz und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter.

www.cineplexx.at

MICHAEL BÄR

Ab sofort kann man neue mobile App im Android Market oder iPhone App Store gratis runterladen.

© C

on

sta

ntin

Film

/An

dre

as S

ch

eib

lecker

Cineplexx-Gesellschafter Christian Langhammer sorgt mit immer neuen Innovationen dafür, dass die Cineplexx-Kinowelten auf dem neuestem Stand der Technik sind.

Leidenschaft für die Sünden der Stadt

Berlin. Junge Filmemacher aus der ganzen Welt wurden ge-beten, die Versuchungen des 21. Jh. in Szene zu setzen; das Resultat sind sehr unterschied-liche Interpretationen von per-sönlichen Erfahrungen und Vi-sionen, Leid und Leidenschaft.

Mit weitem Abstand ent-schied sich die Jury für den Beitrag aus Südkorea und wählte das Music-Video der Filmemacher Nils Clauss und Stuart Howe auf den 1. Platz. www.sincityfilmaward.com

Filmverwertung in den neuen Märkten gefragt

Wien. In den Räumlichkeiten der RTR-GmbH in Koop von Fernsehfonds Austria, Film-fonds Wien und dem Erich Pommer Institut (Berlin) fand eine Veranstaltung zum Thema „Fernsehverwertung heute und in Zukunft – Kosten- und Erlös-möglichkeiten“ statt.

„Dass der Bedarf in der Film-branche gegeben ist, sich mit dem Thema ‚Verwertung‘ in neuen Märkten intensiv aus-einanderzusetzen, zeigt, dass rund 40 Teilnehmer aus der Filmbranche dem Angebot zu diesem Workshop gefolgt sind“, freut sich Alfred Grinschgl, GF der RTR-GmbH und verant-wortlich für den Fernsehfonds Austria, über die Akzeptanz der Veranstaltung.

„Außerdem ist es gerade ein besonderer Zweck der Förder-Richtlinien, dass möglichst viele Rechte beim Produzenten bleiben, die er dann finanziell verwerten kann“, so Grinschgl. www.fernsehfonds.at

Die Viennale konnte sich wieder steigern

Wien. Mit einer Steigerung der Besucherzahlen von 96.300 im Vorjahr auf 96.700 beim Festi-val 2011 ist der Zuwachs zwar geringer als in den letzten Jah-ren, aber zugleich eine wichtige Bestätigung der wachsenden Beliebtheit der Viennale.

Ebenso leicht angestiegen ist die Gesamtauslastung von 79,8% (2010) auf 79,9% in die-sem Jahr. Die Anzahl der Kino-vorstellungen von 347 insge-samt entspricht in etwa der des Vorjahrs, ebenso die Summe der ausverkauften Vorstellun-gen, die heuer 120 betrug. www.viennale.at

SHORT

© C

hristo

f W

ag

ner/

RT

R

Alfred Grinschgl, GF RTR, ist ver-antwortlich für den Fernsehfonds Austria; er fordert mehr Rechte.

© A

lexi

Pele

ka

no

s

Die Viennale konnte auch in diesem Jahr ihren Erfolgskurs fortsetzen.

Vienna Film Commission Achim Zeilmann präsentierte das Buch „Drehort Wien – wo berühmte Filme entstanden“

Wo in Wien Filme gedreht worden sind

© V

ien

na

Film

Co

mm

issio

n

v.li.n.re.: Marijana Stoisits (GF Vienna Film Commisssion), Peter Patzak (Regisseur, u.a. „Kottan“, „Kassbach“) und Achim Zeilmann (Autor „Drehort Wien“).

ALLE APP-FEATURES

• Österreichweites Kinoprogramm aller Cine-plexx-Kinos am Handy abrufbar

• Online-Kartenreservierung• Standort und Kontaktdaten aller Cineplexx-

Kinos abrufbar• Mit Karte und Routenplaner• Informationen, Trailer und Bilder zu allen

aktuellen Filmstarts• Alle Cineplexx-Events und Aktionen auf

einen Blick verfügbar.

„Das ist ein Stadt-

führer anhand von 26

Wiener Schauplätzen

mit Geschichten zu

Filmlocations, Dreh-

arbeiten, Regisseuren

und Schauspielern.“

MARIJANA STOISITS GF VIENNA FILM COMMISSION

„Die neue Cineplexx

App konzentriert sich

auf die Kerninhalte.

Das macht das Na-

vigieren besonders

schnell und einfach.“

CHRISTIAN LANGHAMMER GESCHÄFTSFÜHRENDER GESELLSCHAFTER CINEPLEXX

„Bereits nach einer

Woche können wir über

10.000 Downloads

vorweisen. Wir haben

hier den Nerv des Kon-

sumenten getroffen.“

CHRISTIAN LANGHAMMER

Page 13: medianet entertainmentbiz

Canon Der Elektronikhersteller hat mit dem „Cinema Eos System“ eine High-end-Linie für die professionelle TV- und Filmproduktion vorgestellt

Der lange Weg nach Hollywood

Wien. Canon will verstärkt bei der professionellen TV- und Kinopro-duktion eine Rolle spielen. Mit der im Jahr 2008 vorgestellten digi-talen Spiegelreflexkamera Eos 5D Mark II, deren Videofunktionen bereits für die Aufnahme von TV- und Kinomaterial eingesetzt wur-den, hat das Unternehmen bereits einen Fuß in der Tür zum Vorführ-raum. Einen weiteren Schritt wagt Canon nun mit dem „Cinema Eos System“, das gleich vom Start weg mit einer großen Produktbandbrei-te aufwartet.

Komplett-Sortiment

Das Debüt des Cinema Eos System ist auch gleichzeitig das Debüt von sieben neuen 4K- Cinema-Objektiven, nämlich vier Zoomobjektive und drei Objektive mit fester Brennweite. Zeitgleich

hat Canon die digitalen Camcor-der Eos C300/C300 PL mit Wech-selobjektivsystem und Super- 35 mm-CMOS-Sensor (Umrech-nungsfaktor zum Kleinbildformat: 1,5) vorgestellt sowie eine noch in Entwicklung befindliche neue digitale Spiegelreflex-Kamera mit 35 mm-Vollformat-CMOS-Sensor für die Aufzeichnung von Videos mit 4K Auflösung.

Die neue digitale Profi-Camcor-der-Serie Eos C300/C300 PL besteht aus zwei Modellen, die sich ledig-lich im Bajonett unterscheiden: Die Eos C300 hat ein EF Objektiv-bajonett und ist kompatibel zum umfassenden Angebot der aktu-

ellen EF-Wechselobjektive; die Eos C300 PL hat ein PL-Objektivbajo-nett für den Einsatz von PL-Objek-tiven gemäß Industrie-Standard. Beide Full-HDCamcorder verfügen über einen Super-35 mm-CMOS-Sensor mit circa 8,29 Megapixel. Neben der MPEG-2 Full-HD-Kom-pression (MPEG2 422@HL kon-form) ist eine hochauflösende 4:2:2 Farbabtastung zur Minimierung von Treppeneffekten bei den Farb-säumen an Bord.

Aufgezeichnet wird im Industrie-standard MXF (Material eXchange Format), der für nicht-lineare Be-arbeitungssysteme geeignet ist.

www.canon.at

CHRIS HADERER

Zum Auftakt: sieben neue 4K-Cinema-Objektive und zwei HD-Camcorder.

Die Abenteuer der Familie Sargbauer als Webserie auf der ATV-Homepage.

© w

ww

.atv

.at

TV, DVD & KINO

ATV Web-TV „Viva Proleta“

ProleteninvasionWien. Nach „Echte Wiener“ 1 und 2 wird es vermutlich keinen Mundl-Kinofilm mehr geben. Dafür hat sich Produzent Robert Winkler, der mit den beiden abendfüllenden Neuauflagen der klassischen Fern-sehserie immerhin 520.000 Zu-schauer ins Kino lockte, nach einer neuen Fernsehfamilie umgesehen. Mit anderen Worten: Die Sackbau-ers sind tot – lang leben die Sarg-bauers. So heißt die Stammfamilie der Web-Serie „Viva Proleta“, die auf der ATV-Homepage beobach-tet werden kann und die sich vom Titel her zwischen diversen Familien-Tausch- und Bauer-Such-Formaten ins Senderkonzept ein- kuschelt.

„Viva Proleta“ will allerdings mehr bieten als die leidlich be-kannten ATV-Quotenhits und wie der klassische Mundl das Arbei-termilieu „und die dazugehörige Wiener Gesellschaft charmant, mitunter auch ein bisschen böse, aber stets mit Augenzwickern por-trätiert“, sagt Regisseurin Barbara Gräftner. Sie erhielt 2002 den Max- Ophüls-Preis für „Mein Russland” und wurde 2005 mit der „Goldenen Romy“für den besten Dokumentar-film „Der Weg nach Heimat” aus-gezeichnet.

Testfeld für Fortsetzungen

„Wir haben diesen Weg gewählt, um mittels der online Testphase auf ATV und Facebook die Fami-lie Sargbauer den Österreichern vorzustellen und Publikums- reaktionen aufzunehmen, um so die Weiterentwicklung zur Fernseh- serie und Kinofilmpiloten mit über-schaubarem Risiko sender- und produzentenseitig zu tätigen”, sagt Robert Winkler, Geschäftsführer von Bonusfilm.

www.atv.at/vivaproleta www.bonusfilm.at

Das passende Produktsortiment zur hollywoodschen Canon Eos Cinema-Linie.

© C

anon

entertainmentbiz – 89Winter 2011/12

Page 14: medianet entertainmentbiz

Ab Jänner wird es gruselig auf MTV

Köln. Am 29. Jänner 2012 hat auf MTV die Serie „Death Val-ley“ ihre Premiere im deutsch-sprachigen Raum. Im März sollen dann die 12 Folgen der ersten Staffel auch bei VIVA laufen. Die schräge Comedyse-rie handelt von den Einsätzen einer Spezialeinheit des Los Angeles Police Department, die nicht gegen „normale“ Ver-brecher vorgeht, sondern Wer-wölfe, Vampire und Zombies unschädlich machen soll. www.mtv.de

Himmlische Neuheiten für Fußball-Freunde

Wien. Sky erweitert sein um-fangreiches Angebot an inter-nationalem Spitzenfußball: Ab 18. Dezember überträgt Sky an jedem Spieltag das Spitzen-spiel der Serie A in echtem HD. Zum „Anpfiff“ gibt es Lazio Rom gegen Udinese Calcio, am 21. Dezember dann die Begeg-nung Udine gegen Juventus Turin und am 7. Jänner Inter Mailand gegen FC Parma.

Neben der TV-Übertragung sichert sich Sky auch die Rech-te der Live-Übertragung im In-ternet und via WiFi und 3G auf dem iPad und auf dem iPhone, die im Rahmen des Sky Go Angebots verfügbar sind. Die Zusammenarbeit läuft zunächst bis zum Saisonende. www.sky.at

Großes „South Park“ Jubiläums-Special

Hirten. Fans von „South Park“ können sich auf eine neue Staffel der schrägen Kultserie freuen. In der 15. Staffel ziehen die South Park-Macher Trey Parker und Matt Stone erwar-tungsgemäß wieder jede Menge Promis und Politiker durch den Kakao – von Angela Merkel bis Steve Jobs – und sparen weder mit Gesellschaftskritik noch schwarzem Humor.

Die ersten sieben der insge-samt 14 Episoden werden ab 11. Dezember immer sonntags um 22 Uhr auf Comedy Central zu sehen sein.

„South Park“ feiert in diesem Jahr sein 15. Jubiläum. Um diesen Anlass gebührend zu ze-lebrieren, wird Comedy Central im Dezember zusätzlich noch ein „Best of Celebrity Bash“, „Best of Butters“ und ein „Best of Randy“ ausstrahlen. www.comedycentral.de

90 – entertainmentbiz TV, DVD & KINO Winter 2011/2012

Tierisch gute Unterhaltung Auch im dritten Teil von „Alvin und die Chipmunks“ wird Spaß groß geschrieben

Freche Streifenhörnchen und freche Früchtchen

Wien. 2007 sangen sich die frechen Streifenhörnchen ins Herz junger und jung gebliebener Filmfreunde, letztes Jahr bekamen sie als weib-liche Pendants die nicht minder frechen Chipettes zur Seite und rechtzeitig zu Weihnachten – ge-nauer gesagt am 23.12. – kommt jetzt der dritte Teil der tierischen Unterhaltung in die Kinos.

Dabei setzen die Macher zwar auf Bewährtes, aber während bei vielen anderen Sequels die Stories zunehmend platter und dünner werden, funktioniert bei Alvin auch der dritte Aufguss problemlos.

Bewährtes Muster

Diesmal fährt Dave mit seinen sechs tierischen Familienmitglie-dern auf Urlaub. Man mag sich zwar fragen, was ihn dazu bewo-gen hat, denn eigentlich hätte er wissen müssen, dass mit Alvin & Co die Wahrscheinlichkeit für ent-

spannte Erholung rapide sinkt. Und so dauert es – trotz strenger Er-mahnungen von Dave und entspre-chender Versprechen der Munks – nicht lange, bis die frechen Nager für ordentlichen Radau auf dem Kreuzfahrtschiff sorgen.

Doch die „Strafe“ folgt bald – und die Chipmunks und die Chipettes heben bei einem Streich mit einem

Flugdrachen völlig ab – im wahrs-ten Sinne des Wortes. Nach dem unfreiwilligen Höhenflug landen sie auf einer einsamen Insel.

Während Dave verzweifelt nach seinen verschollenen Schützlingen sucht, vertreiben sich die ihre Zeit aber weiter mit Schabernack, Mu-sik und Tanz und schlagen sich in der Wildnis für verwöhnte Haus-tiere eigentlich tapfer durch.

Als sie sich jedoch auf ein Aben-teuer mit ihrer neuen Freundin, der exzentrischen Inselbewohne-rin Zoe, einlassen, erleben sie ei-ne riesengroße Überraschung und bekommen eine deftige Lektion er-teilt. Denn Zoe ist Alvin und seinen Freunden mehr als ebenbürtig.

Insgesamt ein perfekter Fami-lienfilm für die Weihnachtsfeier-tage.

Familienunterhaltung

Und mit ein bisschen Glück kann man die Tickets für den Kinospaß auch gleich gewinnen: Efko ver-

lost bei einem Gewinnspiel näm-lich 100 x 5 Karten. Und schon die Vorbereitung für die Teilnahme ist ein Genuss. Denn insgesamt fünf Deckel des fruchtigen Genuss Plus-Snacks muss man dafür einsenden. „Dieser Apfelsnack im 180 g-Be-cher ist seit 2005 sehr erfolgreich am Markt und in vier verschie-denen Geschmacksrichtungen erhältlich“, sagt Efko-GF Gerald Hackl. Mit dem Gewinnspiel will man die Kinder direkt ansprechen und ihnen – ganz nebenbei – Appe-tit auf einen gesunden Snack ma-chen. Und das gefällt erfahrungs-gemäß auch den Eltern.

„An der großen Anzahl von Ein-sendungen sehen wir, dass Ge-winnspiele bei unseren Kunden sehr gut ankommen. Dieses ist die erste im Zusammenhang mit einem Film“, erklärt Hackl weiter und kann sich gut vorstellen, dass in Zukunft noch das eine oder andere Sequel folgt.

www.alvin3-derfilm.de www.efko.at

BRITTA BIRON

Passend zum Kinogenuss gibt es eine äußerst schmackhafte Gewinnspiel-Promotion von Efko.©

20

th C

en

tury

Fo

x

Auch auf einer einsamen Insel vergeht Alvin und seinen Freunden nicht die Lust am Singen, Tanzen und Unsinn machen.

SHORT

© E

PA

Spitzenspiele der Serie A – im Fern-sehen, Internet und auf Sky Go.

© C

om

ed

y C

en

tra

l

Comedy Central feiert 15 Jahre „South Park“ mit neuer Staffel.

Wien. Vor wenigen Tagen wurden die Dreharbeiten zu der ersten internationalen Kinoproduktion „The Lazarus Protocol” in Nieder-österreich und Wien abgeschlos-sen. Der packende Thriller, der durch eine geschickte Kombinati-on aus Archivmaterial und Fiktion von 9/11 und Verschwörungsthe-orien erzählt und brisante Fragen aufwirft, ist die erste große Pro-duktion der Anfang dieses Jahres

gegründeten Terra Mater Factual Studios, einer 100%igen Tochter des Red Bull Media House.

„Dieses außergewöhnliche Dreh-buch von Paul Finelli ließ sich in Amerika nicht realisieren – wir wiederum waren überzeugt da-von, dass man diesen Film der Welt zeigen muss”, erklärt Walter Köhler, GF der Terra Mater Factu-al Studios, den Einstieg in die in-ternationale Kinoproduktion und

führt fort: „Unsere Firma wird in Kürze ein Jahr alt. Wir sind stolz darauf, dass uns dieser Coup ge-lungen ist und wir uns an dieser Produktion, die sich durch ein ebenso spannendes wie brisantes Drehbuch und ein erstklassiges Ensemble auszeichnet, beteiligen konnten.”

Fiktion & Historie

Erzählt wird die Geschichte von Lazarus Fell (Travis Fimmel), einem Navy SEAL und Experten für verdeckte Operationen, der seinen Vater, Solomon Fell (Peter Fonda), einen hochrangigen Mit-arbeiter des amerikanischen Ge-heimdienstes, beim Anschlag auf die Twin Towers verloren hat. Die „Ermordung” seines Vaters veranlasst Lazarus, seinen eigenen Tod vorzutäuschen und sich auf die Suche nach den Verantwort-lichen zu machen, die er schließ-lich in Österreich findet. Bei dem Verhör erfährt Lazarus Dinge über den internationalen Terrorismus, die nicht nur sein Leben verändern werden.

„Unser Ziel ist es, neben TV- und Multimedia-Content auch qualita-tiv hochwertige Produktionen für die große Leinwand zu realisieren und innovative Formate für jede erdenkliche Medienplattform zu erschaffen. Gemeinsam mit un-seren weltweiten Partnern wollen wir Terra Mater Factual Studios zu einer Marke aufbauen, die durch Qualität überzeugt und internatio-nal Maßstäbe setzt“, erläutert Köh-ler seine Pläne und die Strategie.

www.terramater.at

Hollywood meets Austria Terra Mater Factual Studios realisieren 9/11-Movie von Paul Finelli

Peter Fondas Spur führt nach Österreich

© E

PA

Peter Fonda ist einer der Stars in der österreichisch-amerikanischen Produktion.

„Wir waren überzeugt

davon, dass man

diesen wirklich außer-

gewöhnlichen Film der

Welt zeigen muss.“

WALTER KÖHLER GF TERRA MATER FACTUAL ST.

„Dieses Gewinnspiel

ist für uns eine Premi-

ere, aber wir können

uns in Zukunft weitere

Kooperationen mit

Filmen gut vorstellen.“

GERALD HACKL, GF EFKO

Page 15: medianet entertainmentbiz

US-Produktionen Weil der klassische Filmverkauf sinkt, will Hollywoods Filmindustrie ihre aktuellen Erzeugnisse stärker online verfügbar machen

Späte Entdeckung des Internets

Los Angeles. Die Umsätze an den Kinokassen werden geringer, und deshalb will die Blockbuster-Film-industrie Hollywoods ihre Movies profitträchtig im Web online ver-fügbar machen. Angesichts der weltweit steigenden Verwendung von Smartphones, Tablets und Fernsehern mit Internet-Anschluss ist das verständlich. Beschleunigt sich die Internet-Verfügbarkeit der Filme nicht sehr rasch, dann droht ein 40%iger Rückgang im Sektor Home Entertainment.

Das Medium wird wichtiger

In Deutschland ist in den ver-gangenen drei Jahren „das Wer-bebudget für Onlinevermarktung stark gestiegen“, berichtet Stefan Vochezer von der Senator Enter-tainment AG. „Die Entwicklung der Vermarktung geht deshalb in

Richtung Online, weil das Medium immer wichtiger wird. Zudem bie-tet es den Vorteil, dass man Trailer und TV-Spots etwa auf YouTube platzieren kann.“

Die Filme selbst ins Internet zu stellen, hat aber vorerst keine Pri-orität. Zwar hat das Online-Film-Geschäft einen sauberen Start hin-gelegt und ist stetig gewachsen. Es konnte allerdings nicht die mas-siven Verluste aus dem DVD-Markt auffangen. Insider sagen, das liege an mangelhafter Online-Verfügbar-keit und an einem komplizierten Prozedere beim Download.

„Was wir jetzt sehen, sind je-de Menge Leute, die verschiedene

Wege benutzen, um die aktuellen Trends umzukehren“, sagt der Vize-Vorsitzende von Paramount Pictures, Rob Moore.

DVD-Verleiher sperren zu

Im Gegenzug schließen weltweit die Verleih-Stores; die Kette Block-buster machte allein vergangenes Jahr 1.750 Läden dicht.

In Los Angeles muss jetzt auch das Film-Verleih-Mekka „Rocket Video“ das Handtuch werfen: Gegen die billigeren Online-Ange-bote haben Verleih-Stores schon jetzt keine Chance mehr.

sonypictures.de

DINO SILVESTRE

Filmindustrie hat sich viel zu lang nicht um Internet-Angebote gekümmert.

Hollywood Traumfabriken

Deutsche StarsBerlin. Deutsche Filmemacher – so lässt sich leicht recherchieren – brauchen sich nicht vor ihren US-Kollegen zu verstecken. Derzeit sind einige von ihnen in Hollywood ganz gut im Geschäft.

Zum Beispiel Tom Tykwer. Der konnte sich vor Kurzem für sein erstes Studioprojekt „The Interna-tional“ die Mitwirkung den „Sin City“-Schauspielers Clive Owen sichern.

Regisseur Robert Schwentke ar-beitet mit „Troja“-Star Eric Bana an der Romanverfilmung „Die Frau des Zeitreisenden“. Zuvor hatte Schwentke den Thriller „Flightplan – ohne jede Spur“ mit Jodie Foster inszeniert.

Christian Alvart ist ein Fach-mann für feine Thriller hat „Case 39“ mit Topstar Renée Zellweger abgedreht. Mit dem Psychothriller „Antikörper“ wagte Alvart 2005 eine deutsche „Hannibal“-Variante.

Mennan Yapo bescherte Sandra Bullock mit „Die Vorahnung“ das beste Startergebnis ihrer Karriere. Sein Regiedebüt gab er mit „Laut-los“. Mit dieser Killergeschichte à la Hollywood hat er einen Film gemacht, der über die deutschen Grenzen hinaus funktioniert.

Florian Henckel von Donners-marck ist nach seinem Oscar-Tri-umph mit „Das Leben der Anderen“ der Shootingstar unter den deut-schen Filmemachern. Jetzt hat Hol-lywood für ihn den roten Teppich ausgerollt. Und Mr. Blockbuster Roland Emmerich arbeitet gerade am Schnitt seines nächsten Epos, „10.000 B.C.“. www.kino.de

Die massiven Verluste aus dem DVD-Markt sollen online aufgefangen werden.

© E

PA

Deutsche Filmemacher wie Tom Tykwer sind derzeit auch in den USA gefragt.

© k

ino.

de/

Kur

t Krie

ger

entertainmentbiz – 91TV, DVD & KINOWinter 2011/12

Page 16: medianet entertainmentbiz

oeticket.com 12. Juli 2012

Der „Boss“ im Happel Stadion

Wien. US-Rocker Bruce Springsteen geht 2012 mit seiner „E Street Band“ auf Tournee. Von Mitte Mai bis En-de Juli tourt er durch Europa, auch Österreich steht am Tour-Plan. Der „Boss“ wird, wie im Ö3-Wecker be-richtet worden ist, am 12. Juli 2012 im Ernst Happel Stadion in Wien ein Ö3-Konzert spielen.

Springsteen war zuletzt 2009 auf Tour gegangen. Die Konzerte im nächsten Jahr werden die ersten Auftritte der Band seit dem Tod ihres langjährigen Saxofonisten Clarence Clemons sein, der im Juni an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb.

Mit im Gepäck wird Springsteen sein neues Album haben.

Der Kartenvorverkauf für das Wien-Konzert startete am 28.11.via Ö-Ticket und (01) 96 0 96. Infos dazu gibt es auch online auf http://oe3.orf.at und beim Ö3-Hörerser-vice unter 0800 600 600.

Doch unterm Strich bleibt die Frage, wie Bruce Springsteen – mittlerweile auch schon 62 Jah-re alt – die Anstrengungen einer Welttournee aushalten kann. Bei der letzten waren der Boss und seine Bandmitglieder fast zwei Jahre lang auf Achse und spielten unzählige Gigs, bei denen sich das Publikum fast jeden Abend etwas wünschen durfte: Sie riefen dem „Boss“ ihre Song-Wünsche zu – und die wurden auch meistens prompt erfüllt … www.oeticket.com

EVENTS & ENTERTAINMENT-TIPPS

Rammstein: Made In Germany

1995–2011 (Universal)

Seit über 15 Jah-ren polarisiert die deutsche Band mit ihren provokativen Texten und Rhyth-men. Das Best-of ihres bisherigen Schaffens war

längst überfällig. Die Super Deluxe-Version kommt mit vielen Goodies wie 240-seitigem Fotobooklet und komplettem Videokatalog. CD erhältlich ab 2.12.

Neujahrskonzert 2012 (Sony)

Auch 2012 ist bereits wenige Tage nach der Live-Übertragung in über 70 Länder weltweit aus dem Wiener Musikverein der Tonträger auf dem Markt. Nach 2006 steht 2012 zum zweiten Mal Mariss Jansons am Dirigentenpult und gibt den Wiener Philhamonikern den Takt vor. CD erhältlich ab 6.1.

Katy Perry: More Teenage Dreams (Emi)

Die Pastorentochter aus Santa Barbara, Kalifor-nien, wurde 2007 mit dem Song „Ur So Gay“ bekannt und schaffte es 2010 als erste Frau, dass alle Single-Auskopplungen ihres Albums „Teenage Dream“ Nummer 1-Hits in den USA wurden. CD erhältlich ab 27.1.

Best of the Month Neue CDs, feine Konzerte, spannende Filme, kultige DVDs und heiße Games: Die besten Tipps für Ihren Winter

Rebekka Bakken

Die skandinavische Singer-Songwriterin mit der Drei-Oktaven-Stimme, die lange in New York und Wien lebte, hat einen ganz eigenen Sound zu ihren sinnlichen Texten über Liebe, Leben,

Lust und Leiden entwickelt, in den sie sogar Cover-Versions harmonisch integriert. Termin: 5.12., 19:30 Uhr, Konzerthaus, 1030 Wien. Ticket-preis: ab 38,79 €.

Gregorian Weihnachtsshow

Ein würdiger Rahmen für einen unverwechsel-baren Sound: Am 26.11. startete in Hamburg die große Weihnachtstournee 2011, welche die Gregorinas, die singenden Mönche, in 13 ausgewählte Kirchen führt. Österreich-Termin: 18.12., 20 Uhr, Votivkirche, 1090 Wien. Ticketpreis: ab 48,50 €.

Duran Duran

Neue Songs, gepaart mit zeitlosen Klassikern, verspricht Sänger Simon Le Bon: Als Teil ihrer viermonatigen Tour machen Duran Duran in Österreich Halt, um die Songs aus ihrem brandneuen Album „All You Need Is Now“ vorzustellen. Termin: 23.1., 20 Uhr, Planet.tt/ Gasometer, 1110 Wien. Ticketpreis: ab 42 €.

Mit Schirm, Charme und Melone – 50th

Anniversary Edition (GB 1961ff, Canal)

Vor 50 Jahren startete im englischen TV unter dem Originaltitel „The Avengers“ eine Serie, die noch heute fast jeder kennt. Von 1961 bis 1969 wurden mit dem Agentenduo John Steed und Emma Peel 161 Folgen produziert, davon 57 in Farbe. Ab 8.12., Spieldauer: 8.270 Min, 4:3.

The Ledge (USA 2011, Universum)

Ein Polizist soll einen Selbstmörder vom Sprin-gen abhalten. Als der seine Geschichte offen-bart, steht ein ungeheurer Fall zur Aufklärung an. Mit Liv Tyler, Patrick Wilson, Katia Gomez. Ab 20.1., Spieldauer: 97 Min., Dolby, 16:9.

Eine offene

Rechnung (USA

2010, Universal)

Drei ehemalige Mossad-Agenten (darunter The Queen Helen Mirren) wurden Ende der 1960er bei einem Einsatz in Ostberlin zu Helden. 30 Jahre später droht diese Legende und damit das Leben der drei ehemaligen Part-ner zusammenzubrechen. Ab 26.1., Spieldauer: 108 Min., Dolby 5.1, 16:9.

In Time (USA 2011/Fox)

Niemals älter werden als 25 – was wie ein schöner Traum klingt, ist in naher Zukunft erbar-mungsloser Alltag. Angesichts der drohenden Überbevölkerung muss jedes weitere Lebens-jahr, jede Stunde davon, teuer erkauft werden. Mit Justin Timberlake (The Social Network) und Amanda Seyfried (Mamma Mia!). Ab 2.12.

Habemus Papam (I 2011/Polyfilm)

Der Vatikan wählt Kardinal Melville (Michel Piccoli) zum neuen Papst. Der erleidet eine Panikattacke und flieht. Ein Psychiater (Nanni Moretti) soll ihn wieder zur Vernunft bringen. Feine klerikale Tragikomödie. Ab 8.12.

The Ides of March (USA 2011/Tobis)

Basierend auf einem Theaterstück von Beau Willimon, verfilmte George Clooney mit sich in der Hauptrolle die Story eines Präsidentschafts-kandidaten, einer Praktikantin (Evan Rachel Wood) und eines ausgefuchsten PR-Profis (Philip Seymour Hoffman). Ab 23.12.

Kirby’s Adven-

ture (Nintendo)

Dreamland ist in Aufregung und das Wohnzimmer in Bewegung: Ein Raumschiff ist abgestürzt und damit es wieder flott wird, müssen Einzelteile des Schiffs gefunden werden, die über fünf farben-frohe Welten verstreut sind. Ein Fall für Kirby und seine Freunde! Für Wii. Release: Bereits Ende November erschienen.

Der Bahngigant (UIG Entertainment)

Der Bahngigant vereint Schienenverkehr und Städtebau in einem innovativen Aufbau- und Wirtschaftsspiel. Das Schicksal einer ganzen Großstadt liegt ebenso in den Händen des Spielers wie das seines Bahn-Unternehmens. Für PC, Release: 13.12.

Dark Souls (Namco Bandai)

Mit düsteren Schauplätzen und grauslichen Feinden schließt Dark Souls an seinen geis- tigen Vorgänger, das von Kritikern hochgelobte Demon’s Souls aus dem Jahr 2009, an, das als Overall Game of the Year und Best PS3 Game ausgezeichnte wurde. Für PS3, Release: 27.1.

CD KONZERT DVD/BLUE RAYKINO GAME

© Universal (2), APA/Robert Jäger; Prokino Filmverleih; Nintendo

92 – entertainmentbiz Winter 2011/12

SeitSeitren ren deutdeutihreihreTextTextTextmen.men.ihreihreSchaScha

längst überfällig. Die S Del werden, die über fünf farben

Feierliche Verleihung fand am 14. November im Raimund Theater statt

Kritische Danksagungen

WIENER THEATERPREIS „NESTROY“ ZUM ZWÖLFTEN MAL VERGEBEN

© E

PA

Das Ö3-Konzert von Bruce Springsteen in Österreich findet im Sommer statt.

Wien. Bei einem Galaabend im Wiener Raimundtheater wurde der „Nestroy-Preis 2011“ in 13 Kate-gorien vergeben. Der Dramatiker Peter Turrini wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Peter Handke erhielt den Autorenpreis für sein Stück „Immer noch Sturm“ (Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg). Ebenfalls ausgezeichnet wurden Sarah Vikto-ria Frick (Beste Schauspielerin), Max Mayer (Bester Schauspieler), Andrea Breth (Beste Regie), Thomas Schulte-Michels (Beste Ausstattung), Udo Samel (Beste Nebenrolle), Franziska Hackl (Bester Nachwuchs) und Eleonore Bürcher (Publikumspreis). Der Abend wurde moderiert von Rudi „Seyfenstein“ Roubinek, Gregor Seberg („Soko Donau“) und Volkstheater-Star Katharina Strasser.

Hauptsponsoren sind Bank Austria und Novomatic

Elfriede Jelinek hatte eine Würdigung des Lebenswerks von Peter Turrini verfasst, die Burg-Schauspielerin Kirsten Dene trug den Text vor. Turrini lästerte in seiner Dankesrede über die „Hinein- und Umschreiberei“ der Theatertexte durch Drama-turgen und Regisseure. „Was ist da los?“, fragte Turrini und verwies darauf, dass es ein Urheberrecht gebe, das die kreative Leistung eines Schriftstellers zu schützen hätte. Laudator Luc Bondy lobte Peter Handkes Bühnenwerke als „Stücke, die man leider nicht mehr hat“. Handke meinte, dass sich Theater mehr auf die Texte und „weniger auf das Rundherum“ kümmern sollte. www.nestroypreis.at

Schauspieler Gregor Seberg

gab im Raimund-theater in den

Kulissen des Mu-sicals „Ich war noch niemals in New York“

einen launigen Moderator.

© A

PA/H

erb

ert N

eub

auer

1. Die Stars des Abends: Peter Turrini und Peter Handke; 2. Schauspielerin Katharina Strasser und Rudi „Seyfenstein“ Roubinek gaben als Moderatoren-Duo ihr Bestes; am meisten aufgeregt waren die Preisträger: 3. Bester Schauspieler Max Mayer; 4. Andrea Breth konnte den Preis für die Beste Regie nicht selbst abholen, der nominierte, aber leer ausgegangene Schauspieler Roland Koch nahm die Trophäe stellvertretend entgegen; 5. Beste Nachwuchsschauspielerin Franziska Hackl; 6. Peter Turrini wurde von Kirsten Dene gepriesen; 7. Spezialpreis für Franz Wittenbrink für „Eh wurscht“.

14

3

2

7

6

5

später droht diese Legende