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career network AUSGEZEICHNET And the Winners of the „Staatspreis Knewledge 2012“ are … Seite 74 ABGEFILMT Karriere.at und Watchado.net gehen künftig gemeinsame Wege Seite 75 AUFSTEIGERIN DORETTE DÜLSNER, STEPSTONE © Staatspreis Knewledge © karriere.at „Ich bin einfach ein Agenturmensch“ © Margit Hubner Fotografie Als österreichischer Komplettanbieter sind wir mit über 540 Mitarbeiter/Innen in 24 Ländern Europas tätig. ISG - Ihr kompetenter Partner in allen Personalfragen! Durch unser Karriereportal mit 260.000 Bewerbern in Europa die besten Mitarbeiter/Innen für Ihr Unternehmen! www.ISG.com medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 13. JULI 2012 – 71 Rückblick Sabine Unterweger ist seit knapp 25 Jahren in der PR-Branche – und sie bereut es keine Sekunde. Seite 72 Prognose Talente- Management ist das Hauptthema im HR-Bereich, pro- gnostizierte Günther Tengel beim bfi Wien ExpertenClub. Seite 73 © medianet/Szene1/Christian Mikes ROUND TABLE Paul Leitenmüller sprach mit Emanuel Maxl, Angelika Sery-Froschauer und Dieter Scharitzer über „Investment in die Marke Bildung“, den Fachkräfte- mangel und Relationship- Management. Seite 76 MDI Laut der PersonaList-Umfrage ist Führungskultur einer der Wettbewerbsfaktoren Richtig Führen will gelernt sein Wien. Was bringt Führungskräfte- entwicklung und welche Methoden werden dafür eingesetzt? Diese Fragen stellte das MDI Manage- ment Development Institute im Zu- ge ihrer PersonaList-Umfrage. Und die Ergebnisse sind laut MDI-Ge- schäftsführer Gunther Fürstberger überraschend: „Interessant ist die hohe Bedeutung der Führungskul- tur als Wettbewerbsfaktor.“ Kon- kret rangiert dieser Bereich mit 54% bereits auf Rang zwei der entschei- dendsten Wettbewerbsfaktoren von Führungskräfteentwicklung – nur geschlagen von Innovations- kraft und Know-how (66%). Kos- teneffizienz & Finanzmanagement sowie Qualitätsmanagement folgen mit 38 bzw. 22% auf den Rängen. Den Grund sieht Fürstberger darin, dass „anders als etwa bei Produk- tinnovationen das Know-how und das Verhalten des Management nur schwer zu kopieren sind“. Langfristige Planung Dass die Unternehmen langfris- tig denken, zeige sich an den Mo- tiven, warum Unternehmen ihre Führungskräfte fortbilden: Nach der Unterstützung der Unterneh- mensstrategie liegt die Nachfol- ge- und Karriereplanung mit 48% Zustimmung auf Platz 2 und die Entwicklung der Nachwuchsfüh- rungskräfte auf Rang 3 (44%). Coa- ching und interne Programme sind mit knapp 70% die am häufigsten eingesetzten Maßnahmen: „Das liegt vermutlich daran, dass hier auf individuelle Umstände sowohl der Führungskräfte als auch der je- weiligen Situation im Unternehmen eingegangen werden kann.“ Die PersonaList ist eine Online- Plattform, über die aktuell rund 1.400 Personalisten kostenlos In- formationen, Gedanken und Erfah- rungen austauschen können. (red) © comunicative public relations

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medianet career - wöchentliche Karriere-nachrichten für Entscheidungsträger.

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And the Winners of the „Staatspreis Knewledge 2012“ are … Seite 74

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Karriere.at und Watchado.net gehen künftig gemeinsame Wege Seite 75

Aufsteigerin Dorette ­Dülsner, ­

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„Ich bin einfach ein Agenturmensch“

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Als österreichischer Komplettanbieter sind wir mit über 540 Mitarbeiter/Innen in 24 Ländern Europas tätig.

ISG - Ihr kompetenter Partner in allen Personalfragen!

Durch unser Karriereportal mit 260.000 Bewerbernin Europa die besten Mitarbeiter/Innen für Ihr Unternehmen!

www.ISG.com

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Rückblick Sabine Unterweger ist seit knapp 25 Jahren in der PR-Branche

– und sie bereut es keine Sekunde. Seite 72

Prognose Talente- Management ist das Hauptthema im HR-Bereich, pro-gnostizierte Günther Tengel beim bfi Wien

ExpertenClub. Seite 73

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Paul Leitenmüller sprach mit Emanuel Maxl, Angelika Sery-Froschauer und Dieter Scharitzer über „Investment in die Marke Bildung“, den Fachkräfte-mangel und Relationship-Management. Seite 76

MDI ­laut ­der ­personalist-umfrage ­ist ­Führungskultur ­einer ­der ­Wettbewerbsfaktoren

Richtig Führen will gelernt seinWien. Was bringt Führungskräfte-entwicklung und welche Methoden werden dafür eingesetzt? Diese Fragen stellte das MDI Manage-ment Development Institute im Zu-ge ihrer PersonaList-Umfrage. Und die Ergebnisse sind laut MDI-Ge-schäftsführer Gunther Fürstberger überraschend: „Interessant ist die hohe Bedeutung der Führungskul-tur als Wettbewerbsfaktor.“ Kon-kret rangiert dieser Bereich mit 54% bereits auf Rang zwei der entschei-dendsten Wettbewerbsfaktoren von Führungskräfteentwicklung – nur geschlagen von Innovations-kraft und Know-how (66%). Kos-

teneffizienz & Finanzmanagement sowie Qualitätsmanagement folgen mit 38 bzw. 22% auf den Rängen. Den Grund sieht Fürstberger darin, dass „anders als etwa bei Produk-tinnovationen das Know-how und das Verhalten des Management nur schwer zu kopieren sind“.

Langfristige Planung

Dass die Unternehmen langfris-tig denken, zeige sich an den Mo-tiven, warum Unternehmen ihre Führungskräfte fortbilden: Nach der Unterstützung der Unterneh-mensstrategie liegt die Nachfol-

ge- und Karriereplanung mit 48% Zustimmung auf Platz 2 und die Entwicklung der Nachwuchsfüh-rungskräfte auf Rang 3 (44%). Coa-ching und interne Programme sind mit knapp 70% die am häufigsten eingesetzten Maßnahmen: „Das liegt vermutlich daran, dass hier auf individuelle Umstände sowohl der Führungskräfte als auch der je-weiligen Situation im Unternehmen eingegangen werden kann.“

Die PersonaList ist eine Online-Plattform, über die aktuell rund 1.400 Personalisten kostenlos In-formationen, Gedanken und Erfah-rungen austauschen können. � (red)�

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Wien. „Erfolg ist für mich die Rea-lisierung von Visionen und Vorha-ben sowie die Freude an meiner Tätigkeit.“ Sabine Unterwegers Definition von Erfolg auf ihre ei-gene Karriere umgemünzt, macht eines rasch deutlich – die Chefin von comunicative public relations ist erfolgreich: Sie hat schon mit internationalen Größen wie Bill Gates gearbeitet, führt seit ge-raumer Zeit ihr „eigenes Haus“ und hat auch nach knapp 25 Jahren in der PR-Branche noch Spaß an der Sache: „Ich habe bis jetzt keine ein-zige Sekunde zurückgeschaut und bereue auch keinesfalls, was ich bisher gemacht habe“, so Unterwe-ger gegenüber medianet. „Ich bin einfach ein Agenturmensch und habe große Freude an der Vielfalt meines Aufgabenfelds – von in-ternationalen Kunden bis hin zum kleinen KMU trifft man auf eine große Bandbreite. Und das ist eine wunderbare Challenge.“

Die Challenge fand ihren An-fang während ihres Studiums der Psychologie und Pädagogik: „Das Studium war gut, aber sehr theo-retisch“, so Unterweger. „In dieser Zeit habe ich u.a. als ‚Serviertoch-ter‘ in einem schweizer Berggast-haus und für eine größere Restau-rantkette gearbeitet.“ Dort habe sie auch erstmals festgestellt, dass selbst Manager von Psychologen gecoacht werden, und, dass es auch außerhalb des Studiums Möglich-keiten gäbe: „Ich bin immer schon sehr wirtschaftlich ausgerichtet gewesen und knapp vor meinem Studienende habe ich einen Werbe- psychologen in einem Grazer Un-ternehmen kennengelernt. In diese Richtung wollte ich mich dann ori-entieren.“

König Zufall

Doch es sollte dann doch etwas anders kommen: „Nach dem Stu-dium habe ich Bewerbungen ans Land, das Magistrat und auch an das ORF-Landesstudio Steiermark geschickt. Ich wollte in erster Li-nie Berufspraxis sammeln.“ Wie der Zufall es aber will, landete sie vom Fleck weg als „fixe Freie“ beim ORF und arbeitete unter anderem für das Ressort „Wissenschaft, Religion und Kultur“ und danach im Aktuellen Dienst.

Aus privaten Gründen wechselte Unterweger zwar Ende der Ach-

ziger nach Wien – der Kommuni-kationsbranche blieb sie aber in-sofern treu, als dass sie bei Henkel als PR-Referentin anheuerte. Der Sprung ins Agenturwesen war aus dieser Position nicht mehr weit. „Eine Schulfreundin hat mich mit den Worten ‚Du gehörst definitiv in eine Agentur‘ zur Bewerbung bei der Publico animiert“, erinnert sie sich an eine rasche Einigung mit dem damaligen Agentureigentümer Wolfgang Rosam: „Nach acht Jah-ren in der Agentur habe ich mich

– wie schon nach der Matura – ge-fragt, ob das alles ist“, kokettierte sie erstmals mit dem Schritt in die Selbstständigkeit. Der Aufstieg in die Geschäftsführung und zur Pro-kuristin habe diesen Schritt aber noch hinausgezögert. „Sukzessive ist in mir aber der Wunsch gewach-sen, ein eigenes Haus zu führen; etwa ein Museum, ein kleines Ho-tel – oder warum nicht ein ‚PR-Haus‘?“ 2003 kam dann der Punkt, wo sie diesem Drang endgültig nachgab und sich mit einer groß-

en Eventagentur zusammentat, um comunicative PR zu gründen.

Lose Leine, sicheres Netz

Seit 2007 ist sie mittlerweile allei-nige Eigentümerin von comunicative und betreut Kunden aus den unter-schiedlichsten Branchen: „Es ist immer noch jeden Tag eine große Herausforderung.“ So sei es sehr spannend gewesen, beim diesjäh-rigen Opernball das Magnum-Scho-koladekleid von Doris Golpashin

umzusetzen und zu verhindern, dass es schmilzt. Große Unterstüt-zung erfahre sie dabei von ihrem vierköpfigen Team: „Ich musste deligieren lernen, um Vertrauen zu haben. Heute kann ich aber mittler-weile mit einem guten Gefühl auf Urlaub oder Dienstreise gehen“, so Unterweger: „Ich gebe klare Regeln vor, lasse die Leine aber locker und versuche meinen Mitarbeiterinnen ein Sicherheitsnetz zu bieten.“

Privat lässt Unterweger am Golf-platz – „18 Löcher auf einem schö-nen Platz sind wie ein Kurzurlaub“ –, beim „Gartln“ und auf ihren Reisen in exotische Destinationen locker: „Ich liebe den Dschungel. Und es gibt nichts Schöneres, als durch Costa Rica zu wandern und auf einer Bergkuppe von Osten über das gesamte Land nach Westen bis zum Meer blicken zu können.“ Dass sie große Angst vor Kriechtieren hat, halte sie jedenfalls nicht von Fotosafaris nach Tansania, Sansi-bar oder eben Costa Rica ab: „Ich zippe meine Koffer immer gleich wieder zu, dann kann da auch nichts rein“, stellt sich Unterweger ihren „Dämonen“.

Wo sie sich selbst sehen wür-de, wenn sie nicht comunicative leitete? „Vermutlich in der Kunst- und Kulturszene. In einem Muse-um oder als Hoteltesterin. Quasi als ‚Feuerwehr‘, die schaut, wo Optimierungsbedarf besteht. Ich glaube, das würde mir liegen“, so Unterweger abschließend. � (jawe)

Wo sie sich in zwanzig Jahren sieht, warum sie ein Agenturmensch ist und wovor sie sich wirklich fürchtet, verrät comunicative PR-Eigentümerin Sabine Unterweger im Gespräch.

72 – careernetwork Career portrait Freitag, 13. Juli 2012

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Geboren in Leoben, studiert Sabine Unterweger nach der Matura Psychologie und Pädagogik an der Karl-Franzens-Universität Graz. Nach Beendigung des Stu-diums arbeitet sie zwischen 1986 und 1988 als ständi-ge freie Mitarbeiterin im Landesstudio Steiermark des ORF im Aktuellen Dienst für Hörfunk und Fernsehen.

ausbildung

Im Anschluss ist Unterweger als Pressereferentin bei Henkel Austria tätig, bevor sie 1989 zur Publico Public Relations GmbH wechselt. Bis 1997 fungiert sie dort als Senior-Beraterin und in Folge als Mitglied der Geschäftsführung und Prokuristin.

die angestellte

Im Jänner 2003 gründet Unterweger mit zwei Partnern die comunicative public relations gmbh. Seit 2007 ist sie nun Alleineigentümerin der auf Corporate Commu-nications, Strategische Beratung, Institutionelle Kom-munikation sowie Produkt-PR spezialisierten Agentur.

die selbstständige

9 Fragenan sabine unterweger

Als Kind wollte ich immer … am Meer oder am Wörthersee wohnen.

Mein Lebensmotto ist … „Panta rhei“.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … eine tolle Reise.

Darüber kann ich lachen … gute Schmähs und Gags – gut gemachte komödiantische Filme.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „The Litigators“ von John Grisham.

In 20 Jahren werde ich … im Winter in Wien, im Sommer am Wörthersee leben.

Davor habe ich Angst … Kriechtiere, die nicht pelzig sind.

Das ist meine größte Stärke … Chan-cen und Potenziale erkennen.

Das ist meine größte Schwäche … Technik.

„Es ist jeden Tag eine neue Herausforderung“

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careernetwork – 73personalmanagementFreitag, 13. Juli 2012

Nobert Schöfberger

HP Österreich

Norbert Schöfberger (44) ist ab 1. August neu-

er Generaldirektor von HP Österreich. In dieser Position folgt er Rudolf Kemler nach, der sich zum Ende des HP Fiskal-jahres 2012 (31. Oktober) aus der Geschäftsfüh-rung zurückziehen wird.

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Alexandra Matousek

McCain Österreich

Alexandra Matousek (39) über-nahm un-

längst die Verkaufs- und Marketingleitung bei McCain Österreich. In dieser Funktion ist die gebürtige Wienerin für die gesamte Abwicklung des Österreich-Geschäfts verantwortlich.

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Michael Rumerstorfer

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Michael Ru-merstorfer (32) leitet ab sofort das

gesamte Marketing für Sport Eybl und Sports Experts. Vor seiner Kar-riere beim heimischen Sportartikelhändler war er u.a. Director Marke-ting & Sales bei Skiher-steller Atomic.

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Dorette Dülsner

StepStone Österreich

Dorette Düls-ner (45) hat Anfang Juli die Funktion

der Geschäftsführerin bei StepStone Österreich übernommen. Vor ihrem Engagement bei Step-Stone war die gebürtige Deutsche u.a. bei der S&T AG und bei Microsoft Österreich tätig.

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börseDie Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

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bfi Wien Beim letzten ExpertenClub widmete man sich dem Thema, wie man Talente einstellen und halten kann

neue HerausforderungenWien. „Das Einstellen und Halten von Talenten ist wahrscheinlich das Hauptthema des HR-Manage-ments.“ Günther Tengel, geschäfts-führender Gesellschafter von Am-rop Jenewein, sprach anlässlich des bfi Wien ExpertenClub exakt das Thema an, das viele Unter-nehmer nur zu gern umschiffen würden: „Personal- und Qualifika-tionsthemen werden immer wich-tiger; hier sind Investitionen be-sonders effizient und notwendig“, so Tengel am Dienstag. Laut einer Studie werde aber ausgerechnet beim wichtigsten Thema zu wenig getan. So zeichne sich die gegen-wärtige Arbeitswelt u.a. dadurch aus, dass es „einerseits viele Leute gibt, die schwer einen Job finden, und andererseits Firmen geradezu händeringend nach den passenden Mitarbeitern suchen“, umriss der Recruitingexperte.

Diese Situation werde sich weiter verschärfen, und künftig würden „abenteuerliche Preise für die in manchen Bereichen wenigen Top-Qualifizierten bezahlt“, fürchtet Tengel die Bildung einer Zwei-Klas-sen-Gesellschaft, in der sich Un-ternehmen „eine hochqualifizierte, gut bezahlte Kernbelegschaft und viele relativ leicht austauschbare Dienstnehmer“ halten und sich die

Arbeitslosenproblematik dement-sprechend verschlimmert.

Den Personalisten des Landes empfahl er den demografischen Wandel und die damit verbun-dene Herausforderung, firmen- intern früh genug Nachwuchs für zentrale Stellen im Unternehmen zu entwickeln, nicht aus den Au-gen zu verlieren. Die junge, auf-strebende Generation der frisch von den Hochschulen kommenden Dienstnehmer fordere vor allem ihre „Work-Life-Balance“ stark ein. So seien viele bereit, ihre Karriere für eine dreimonatige Kanufahrt

am Amazonas hinzuschmeißen, in der Überzeugung, danach rasch wieder eine adäquate Anstellung zu finden. „Die Botschaft für den Dienstgeber ist: ‚Selber schuld, wenn du mir die Kanufahrt nicht anbietest‘“, so Tengel.

„Die Mittelmäßigen bleiben“

Das Thema „Talent Management“ strich Tengel in seinem Vortrag be-sonders hervor: „Die Guten gehen woanders hin, die Exzellenten wer-den gar abgeworben, die Mittel- mäßigen bleiben dem Unternehmen

treu“ – die schlechten Mitarbeiter sind dann gar nicht mehr unbe-dingt das größte Problem, so sein trockenes Resümee. Zum Thema Change Management – dem roten Faden der diesjährigen bfi Wien ExpertenClubs – betonte Tengel, dass Kooperation, offene Kommu-nikation und Networking anstatt Konfrontation und Kampf gefragt seien. „Und die Führungskräfte sollten Branchen-, Rekonstruk-tions- und Change-Erfahrungen mitbringen.“

„Neben den fachlichen sind per-sönliche Skills, Einstellungen und Haltungen im Umgang mit Ver-änderungen maßgeblich, wie z.B. Analyse- und Innovationsbereit-schaft, Konfliktmanagement bis hin zur Freude an Neugestaltung“, konnte Valerie Höllinger, kaufmän-nische Geschäftsführerin des bfi Wien, dieser Ausführung abschlie-ßend nur zustimmen. (red)

Günther Tengel, Amrop: „Es werden abenteuerliche Preise für die wenigen Top-Qualifizierten bezahlt.“©

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G. Tengel (Amrop Jenewein), V. Höllinger und F.-J. Lackinger (beide bfi Wien).

Wifo-studie Mehr private Gelder an den heimischen Universitäten benötigt

sponsoren dringend gesuchtWien. Mehr Geld für die Universi-täten durch die stärkere Erschlie-ßung privater Finanzierungsquel-len wie Studiengebühren oder Stiftungsgelder empfiehlt das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) in seiner Studie „Hochschu-len 2025“. Die zuletzt beschlossene „Hochschulmilliarde“ sei „sicher ein richtiger Schritt, aber nicht genug“, so Wifo-Chef Karl Aigin-ger. Vor allem die noch niedrigen privaten Ausgaben für den Hoch-schulsektor müssten steigen.

Weiter unter EU-Schnitt

Derzeit werden in Österreich nur elf Prozent der Hochschul-ausgaben privat finanziert – im EU-Schnitt sind es 22%, im OECD-Schnitt 31%. Aiginger plädierte da-her für Studiengebühren mit einem entsprechenden Stipendienmodell. Daneben müssten auch andere Ein-nahmequellen erschlossen werden. So sei es in anderen Staaten gang und gäbe, dass Absolventen um Spenden gebeten würden. Auch

Stiftungen will Aiginger anzapfen. „Stiftungen sind grundsätzlich, wie ich gehört habe, dazu da, um soziale Zwecke zu erfüllen – in Österreich sind sie da, um Steuern zu sparen.“

Um die von der Regierung an-gekündigte Steigerung der Hoch-schulausgaben auf zwei Prozent

des BIP bis 2020 zu erzielen – was „nicht sehr ambitiös“ sei – müssten die Ausgaben von 4,4 auf 8,4 Mrd. € jährlich wachsen. Dazu hat das Wifo auch verschiedene Studienge-bühren-Szenarien durchgerechnet – um den Anteil der öffentlichen Finanzierung an den Hochschul-ausgaben konstant zu halten (89%) bzw. um auf EU-Niveau (78%) oder OECD-Niveau (69%) zu kommen.

Sollen die Gebühren 100% der Finanzierungslücke abdecken, müssten sie bei konstantem Finan-zierungsanteil 480 € pro Semester betragen, beim Erreichen des EU-Niveaus 1.840 € und beim OECD-Niveau 2.971 €. Alternativ müssten entweder andere private Quellen wie Stiftungen, Unternehmen und Alumni angezapft oder der öffent-liche Anteil erhöht werden. Das Wifo empfiehlt selbst keine kon-krete Höhe von Studiengebühren, hält sie vom sozialen Standpunkt aber für vertretbar. Das Lebens-einkommen von Akademikern sei um 40% höher als jenes von Maturanten, so Aiginger. (APA)

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Karl Aiginger, Wifo: „Zwei Prozent des BIP bis 2020 sind nicht sehr ambitiös.“

Veranstaltungstipp

Das bfi Wien veranstaltet am 7. Septem-ber seinen Tag der offenen Tür und bietet Informationen zu allen Kursen und Lehrgän-gen – speziell auch der bfi Wien Akademie für Führungskräfte – an. Weitere Infos: www.bfi-wien.at

An der IMC FH Krems sollen die ersten 30 Senioren demnächst studieren.

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ImC Vier Semester

NÖ Senioren-Uni startet im HerbstKrems. Die IMC Fachhochschule Krems wird ab Herbst erstmals ein spezielles Kursangebot für ältere Bürger anbieten. In vier Semestern soll Kompetenzerweiterung in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Life-Science erreicht werden, stellte Landeshauptmann Erwin Pröll das Projekt der ersten nieder-österreichischen „Senioren-Uni“ vor.

Versprochen ist versprochen„Employer Branding ist das Arbeitgeberversprechen, das es zu halten gilt und zwar von der Bewerbung bis hin zu dem Zeitpunkt, wo der Mitarbeiter das Unternehmen auch wieder verlässt. Emplo-yer Branding betrifft den ge-samten Lebenszyklus eines Mitarbeiters im Unterneh-men und kann in Form von Alumniclubs oder Ehemali-gentreffen auch darüber hi-naus gehen. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang der bestehende Mitarbeiter, über dessen Empfehlungen viele Unternehmen neue Kräfte finden. Es geht also in einem ersten Schritt darum, für eine Unternehmenskultur zu sor-gen, in der sich Mitarbeiter wohl und anerkannt fühlen.“

So beschreibt Arbeitgeber-marken-Experte Ralf Tome-tschek den ersten wichtigen Schritt, den ein Unternehmen bei der Entwicklung einer Employer Brand setzen sollte. Gleichzeitig spricht Tome- tschek damit einen weit ver-breiteten Irrglauben an: Näm-lich dass Employer Branding bloß ein anderes Wort für Personalmarketing sei, also Eigenwerbung, um leichter an qualifiziertes Personal zu kommen. Wirkliches Emplo-yer Branding beginnt aller-dings immer im Unternehmen selbst – mit einer kritischen Selbstanalyse. Wofür steht man als Unternehmen? Wofür nicht? Wo zieht man Grenzen zum Mitbewerb? Und warum überhaupt sollen Arbeitneh-mer gern hier arbeiten? Kurz: Es geht um Glaubwürdigkeit bei Bewerbern und beste-henden Mitarbeitern. Die-se erlangt man aber in den wenigsten Fällen mit klas-sischer Werbung, sondern durch Authentizität. Werte sollen wirklich gelebt und nicht nur verkauft werden.

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Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

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74 – careernetwork Personalmanagement Freitag, 13. Juli 2012

Detailinfos zu den Jobs: Einfach Referenznummer in das Suchfeld von www.monster.at eingeben und auf SUCHEN klicken.

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Sales/Marketing Trainee (m/w)

Dienstsitz: Salzburg

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Dienstsitz: Wien

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Dienstsitz: Wels

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staatspreis Knewledge Das Technische Büro Ing. Bernhard Hammer, die s Bausparkasse und die Kastner GroßhandelsGmbH sichern sich den Titel

and the staatspreis goes to …Wien. Die Sieger stehen fest: Das Technische Büro Ing. Bernhard Hammer (Kategorie bis 100 Mitar-beiter), die s Bausparkasse (101 bis 500 MA) und die Kastner Großhan-delsGmbH (über 500 MA) sind die Gewinner des diesjährigen Staats-preis Knewledge; T-Mobile Aus-tria wurde mit dem Sonderpreis „Employer Branding“ bedacht.

Der vom Wirtschaftsministerium ausgelobte Staatspreis zur „Förde-rung und Entwicklung des Lebens-begleitenden Lernens“ prämiert alle zwei Jahre Profit- und Non-Profit-Unternehmen, die sich durch eine besonders engagierte und innova-tive Personalentwicklung auszeich-

nen: „Das Thema Entwicklung von Mitarbeitern ist Chefsache. Unter-nehmen, wo Führungskräfte ihre Verantwortung wahrnehmen und denen die Bedeutung ständiger Kompetenzentwicklung für den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unter-nehmens bewusst ist, sind um Län-gen voraus. Da braucht man sich nur die heurigen Preisträger näher anschauen“, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterrei-ch und Präsidentin der Knewledge-Initiative, Sonja Zwazl.

„Knewledge-Preisträger sind Unternehmen, die ihren Fokus weg von reiner Personalverwaltung hin zu Personal- und Organisationsent-

wicklung lenken und die ihr Per-sonalentwicklungskonzept an der Unternehmensstrategie ausrichten, wo alle Entwicklungsmaßnahmen – von der reinen Qualifizierungs-maßnahme über Change Manage-ment-Prozesse bis zu Employer Branding-Aktivitäten – ineinan-dergreifen“, erklärt Gerhard Presl- mayer, SPS Marketing, stellver-tretend für die Jury. Und Wirt-schaftsminister Reinhold Mitter-lehner ergänzt: „Wissen vermehrt sich nur, wenn man es teilt – das ist ein Grundgedanke der Knew-ledge-Initiative und somit auch des Staatspreis, der herausragende Projekte vor den Vorhang holt und zur Nachahmung animieren will.“

Bunter Maßnahmenmix

Das Technische Büro Ing. Bern-hard Hammer, ein Planer im Ge-bäude- und Energietechnikbereich, wurde von der Jury für seine gut entwickelten „Personalentwick-lungstools und -Prozesse neben der hauptsächlich technischen Weiter-bildung (z.B. 360 Grad Feedback, Führungskraft als Coach, vier-teljährige Workshops für Stand-ortleiter…)“ ausgezeichnet. Die s Bausparkasse konnte neben der klassischen Personalentwicklungs-palette die Jury mit „originellen An-sätzen“ – wie HR-Lounge für junge Mitarbeiter, Burn-out-Prävention und Ladies Breakfast – überzeugen. Und der Lebensmittelgroßhänd-ler Kastner punktete mit außerge-wöhnlichen Incentives – etwa Aus-landspraktika für Lehrlinge –, seit acht Jahren kontinuierlich durch-geführten Mitarbeiterbefragungen und der Leidenschaft eines inha-bergeführten Familienbetriebs.

Die gestern mit dem Staats-preisemblem, einer Glastrophäe, und Weiterbildungsgutscheinen von österreichischen Trainings- instituten prämierten Unterneh-men präsentieren sich u.a. Anfang November im Rahmen der ‚Perso-nal Austria‘. � (red)

T-Mobile Austria wird mit dem Sonderpreis „Employer Branding“ prämiert.

ausgleichstaxe 120 Mio. €

Plus zum VorjahrWien. Die Länder und Betriebe müssen im Jahr 2011 deutlich mehr Ausgleichstaxe für die Nicht-einstellung von Menschen mit Be-hinderung zahlen als noch im Jahr davor. Mit 120 Mio. € beträgt diese Summe laut vorläufigen Zahlen aus dem Sozialministerium um rund 30 Mio. € mehr als noch 2010. Von den insgesamt rund 99.000 Pflichtstel-len wurden circa 65.000 besetzt (65,6%). Grund für die Erhöhung ist u.a. die Anfang 2011 vorgenom-mene Anhebung der Taxe. � (APA)

Wer keine behinderten Menschen ein-stellt, muss zahlen: ab 226 € aufwärts.

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Die Jury des „Staatspreis Knewledge“: Christine Voelk, Günther Dapunt, Norbert Kailer, Hermann Hannawald, Thomas Grandits, Monika Thum-Kraft und Gerhard Preslmayer.

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Jobsuche Vorbei sind die Zeiten trockener Stellenausschreibungen – jetzt erzählen Menschen hautnah und persönlich, was ihren Job ausmacht

Videos sagen mehr als WorteWien. Die Jobsuche im Web hat schon seit Langem neue Dimen-sionen angenommen. Stellenaus- schreibungen, die genauso in einem Print-Medium zu finden sind, einfach online zu stellen, ist nicht zukunftsweisend. Das haben schon viele Karrierenetzwerke re-gistriert und umgesetzt. Vor allem interaktive Möglichkeiten sollen dem Jobsuchenden mehr Service im Vergleich zu herkömmlichen Inseraten bieten – schließlich wol-len sich auch Personalsuchende von der Menge abheben.

Job-Storys online

Einen weiteren Schritt in die besagte Richtung hat jetzt auch die Jobplattform Karriere.at gemacht. In Kooperation mit dem jungen Start-up-Unternehmen Whatchado.net können Karr-riere.at-User nun auch Video- Interviews zu den jeweiligen Jobs

finden. Menschen im Berufsleben erzählen dabei ihre Geschichten: Welchen Job sie ausüben, wie sie dazu gekommen sind, oder welche Ausbildung sie dazu gebraucht haben. Für Jobsuchende sollen sich damit Fragen klären wie: Was macht ein Social Media Manager den ganzen Tag? Welche Ausbil-dung hat ein Key Account Mana-ger? Mit welcher Tätigkeit verdient ein Brand Manager sein Geld?

Whatchado.net gehört zu den Senkrechtstartern in der E-Recrui-tung-Welt: Es ist „Social Impact Award Winner 2011“ und war un-ter den europäischen Top 50 Start-ups. Die Idee der jungen Online-

Plattform: Kurze Video-Interviews sollen das Berufsleben authentisch abbilden und Jobsuchende über verschiedene Berufsbilder auf- klären.

Mit diesem Konzept hat Whatch-ado Karriere.at auf sich aufmerk-sam gemacht. „Whatchado.net hat sich in den vergangenen Mona-ten durch sein innovatives Konzept und große Professionalität einen Namen gemacht, was nicht nur die Anzahl der verfügbaren Videos, sondern auch die eindrucksvolle Auswahl an interessanten Inter-viewpartnern zeigt“, kommentiert Karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid die Kooperation.

Davon profitieren auch die User: Hält ein Jobsuchender auf Karri-ere.at Ausschau nach bestimmten Jobs, werden auch automatisch Video-Interviews mit Personen an-geboten, die auf einem ähnlichen Gebiet tätig sind.

Umgekehrt zeigt Whatchado.net beim Stöbern nach dem richtigen Beruf auch gleich die passenden, offenen Stellen. Die Whatchado-Gründer Jubin Honarfar und Ali Mahlodji: „Mit Karriere.at haben wir einen optimalen Kooperati-onspartner gefunden, um unseren Usern freie Stellen, die auf unsere Videos abgestimmt sind, vorstellen zu dürfen“. (lw)

Karriere.at greift jetzt auf die aussagekräftigen Video-Interviews von Whatchado.net zurück.

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careernetwork – 75JobWatchFreitag, 13. Juli 2012

Integration Best Practice

ArbeitseinstiegWien. „StartWien“ begleitet Neu-zuwanderer und hilft ihnen, sich am Arbeitsmarkt zurechtzufinden. Seit 2008 haben bereits mehr als 10.000 Freiwillige an diesem Pro-gramm der Stadt Wien teilgenom-men, das sind 85% aller Neuzuwan-derer. An der Spitze liegen dabei Zuwanderer aus der Türkei. Zuerst erhalten Neuzuwanderer ein Start-coaching in der Muttersprache, dann geht es primär darum, den richtigen Deutschkurs zu finden und einen raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Die zuständige Wiener Integrati-onsstadträtin Sandra Frauenberger schlägt vor, ein derartiges Projekt auch bundesweit zu etablieren. In-tegrationsstaatssekretär Sebastian Kurz zeigte sich diesbezüglich in-teressiert.

Umfrage Work-Life-Balance

Arbeit im Urlaub Wien. Jeder Zweite arbeitet auch im Urlaub. Dank Smartphone, Netbook und Co. haben viele Arbeitnehmer das Gefühl, ständig erreichbar sein und arbeiten zu müssen. Das zeigt eine internationale Studie von Regus in 80 Ländern. Bis zu drei Stunden pro Tag verbringen die Befragten im Urlaub mit beruf-lichen Tätigkeiten. 37% der Arbeit-nehmer wollen ihre elektronischen Arbeitsgeräte für dringende Fälle in der Nähe haben und nicht ganz ausschalten.

Die Hälfte der Arbeitnehmer kann auch am Strand nicht abschalten.

Jürgen Smid, Geschäftsführer Karriere.at, freut sich über die Kooperation.

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Wien. Facharbeitermangel, Titel-dschungel und Lebenslanges Ler-nen sind nur drei der Schlagworte, die aktuell die Karriereseiten des Landes füllen. Wie kann man sich in Zeiten raueren Klimas am Ar-beitsmarkt durchsetzen? Wie kom-men Unternehmen zu den so heiß-begehrten High-Potentials und warum können die Social Media

einen Hörsaal nicht gänzlich er-setzen? Diese Fragen diskutierten Dieter Scharitzer, Marketing Pro-fessor und Lehrgangsleiter an der WU Executive Academy, Angelika Sery-Froschauer, Bundesfachgrup-penobfrau für Werbung & Markt-kommunikation in der Wirtschafts-kammer Österreich, und Emanuel Maxl, Vorstandsvorsitzender des VMÖ, Verband der Marktforscher Österreichs, im Rahmen eines medianet-Round Tables.

Wichtigste Ressourcen

„Qualifizierung und Weiterbil-dung sind die wichtigsten Res-sourcen in unserer Branche“, hält Sery-Froschauer unmissverständ-lich fest. „Wenn wir nicht Ausbil-dungen, die auf unsere Berufgrup-pen zugeschnitten sind, forcieren, werden wir die Qualität des Kom-munikationsstandorts Österreich nicht halten und schon gar nicht weiterentwickeln können“, hebt sie

den Universitätslehrgang Werbung & Verkauf an der WU Executive Academy als positives Beispiel her-vor: „80 Prozent unserer Betriebe müssen sich weiterqualifizieren. Und wenn wir den Top-Leuten keine Angebote in diese Richtung liefern, werden wir sie nicht halten können“, ist Sery-Froschauer über-zeugt.

Auch für Maxl ist Fort- und Wei-terbildung ein absolutes „Must“, um am Puls der Zeit zu bleiben. Der ab Herbst erstmals startende Universitätslehrgang Markt- & Meinungsforschung sei daher ein ganz wichtiges Signal an die Bran-che: „Einerseits zeigt die Existenz eines Universitätslehrgangs, dass die Branche einen großen Wert auf die wissenschaftliche Ausbil-dung unserer Mitarbeiter legt“, ist der VMÖ-Vorsitzende überzeugt. „Anderseits bietet sich uns auch die Möglichkeit, aus den wissenschaft-lichen Abschlussarbeiten neue Er-kenntnisse zu ziehen und durch Innovation und Know-how-Trans-fer einen weiteren Wachstums-schub zu bekommen.“

Warum die WU Executive Aca-demy gerade die berufsbegleitende Schiene so forciert, begründet Scha-ritzer damit, dass sich „viele Be-rufstätige ein Vollzeitstudium aus zeitlichen Gründen gar nicht leisten können oder wollen“. Zudem sei

der USP der Universitätslehrgänge der Praxisbezug. „Wir haben einen anderen Zugang als die meisten Universitäten und stehen auch vor einer ganz anderen Challenge: Un-sere Studenten sind Menschen mit Praxiserfahrung. Die wollen von so einem Lehrgang natürlich auch einen Return on Investment haben. Weiterbildung ist kosten- und zeit-intensiv; da will man schon etwas vom Lehrgang in den Berufsalltag mitnehmen und dort anwenden können“, so Scharitzer. Ein Punkt, den auch Sery-Froschauer betont: „Neben der Horizonterweiterung ist Weiterbildung vor allem die Schu-lung fachlicher und sozialere Ex-zellenz. Man lernt, neue Techniken und Grenzen zu überwinden. Das sehe ich gerade an einer Mitarbei- terin, die einen Kurs besucht hat und das gelernte Wissen für sich selbst und das Unternehmen ge-winnbringend einbringen kann.“

Umdenken in Firmen nötig

Scharitzer fordert diesbezüglich auch ein Umdenken seitens der Un-ternehmen: „Es herrscht vielerorts noch ein großes Missverständnis vor“, so der Lehrgangsleiter: „Viele Unternehmen beklagen, dass sie händeringend Fachkräfte suchten. Für die Ausbildung fühlen sie sich aber nicht verantwortlich. Das se-hen wir am hohen Grad der Selbst-

bucher unserer Kurse“, so Scha-ritzer. „Ich würde mir daher mehr Unternehmen wünschen, die in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter in-vestieren – sei es finanziell, durch Zeitausgleich oder Incentives.“

Warum die Universitätslehrgänge trotz des Status „berufsbegleitend“ ein primäres Präsenzstudium und kein Fernlehrgang sind, begründet er mit dem Argument der verbes-serten Interaktion: „Mit einem lee-ren Sessel kannst du keine Freund-schaft schließen. Natürlich könnten wir auch alles über YouTube und co. anbieten. Vernetzen, und das ist auch ein großer USP unserer Uni-versitätslehrgänge, heißt aber, den persönlichen Dialog zu führen – sei es mit den Mitstudenten oder mit

den Vortragenden“, führt er etwa ei-nen Pool an 4.000 Absolventen des Universitätslehrgangs Werbung & Verkauf in das Netzwerkrennen.

Für Maxl ist das „Über-den-Tel-lerrand-Blicken“ eines der größten Assets der Universitätslehrgänge an der WU Executive Academy: „In so einem Universitätslehrgang kommen Menschen aus den unter-schiedlichsten Branchen und von den unterschiedlichsten Firmen zusammen; man erarbeitet gemein-sam Lösungen und hört auf, sein eigenes Süppchen zu kochen.“

Einig sind sich die Experten da-rin, dass man künftig von Arbeit-geber- wie Arbeitnehmerseite noch mehr in Bildung investieren muss: „Früher hat man sich fortgebildet, um besser zu verdienen. Heute bil-det man sich fort, um überhaupt zu verdienen“, formt es Maxl in drastische Worte. „Auch wir als Universität sind gefordert, unsere Produkte klarer zu positionieren und noch mehr auf die Bedürfnisse der Berufstätigen einzugehen, was wir aktuell mit der Einführung des Universitätsstudiums ‚Diplom Be-triebswirt‘ als berufsbegleitende Alternative zum Bachelor versu-chen.“ An die WU sei der Wunsch nach einem „kompakten universi-tären Abschluss in sechs Semes-tern“ herangetragen worden. „Und ich glaube, das ist uns gelungen“, so Scharitzer abschließend.

Bildungsgespräche Wie kann man sich als Arbeitnehmer im rauen Klima am Arbeitsmarkt durchsetzen und wie findet man High-Potentials?

Weiterbildung ist schon lange kein Orchideenthema mehrHabe man sich früher fortgebildet, um besser zu verdienen, bilde man sich heute fort, um überhaupt zu verdienen, so die Conclusio.

76 – careernetwork ROund TaBle Freitag, 13. Juli 2012

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Im Herbst feiert das Universitäts-studium zum „Akademischen Diplom Betriebswirt“ an der WU Executive Academy Premiere. medianet-Herausgeber Paul Leitenmüller bat daher Lehrgangs-leiter Dieter Scharitzer, Angelika Sery-Froschauer, Bundesfach-gruppenobfrau für Werbung & Marktkommunikation der WKO, und Emanuel Maxl, Vorstands- vorsitzender des VMÖ, zum Talk über „Investment in die Marke Bildung“, den Fachkräftemangel und Relationship-Marketing.

Stipendium

medianet vergibt gemeinsam mit der WU Executive Academy ein Stipendium für den Diplom Betriebswirt in Wert von 10.000 €. Die Einreichfrist läuft noch bis 30. Juli 2012. Alle Infos zu den notwen-digen Bewerbungsunterlagen sowie zum Lehrplan des Programms finden Sie unter � www.diplombetriebswirt.at

„Qualifizierung und

Weiterbildung sind

die wichtigsten Res-

sourcen in unserer

Branche.“

AngelikA Sery-FroSchAuer FAchverbAnd Werbung und mArktkommunikAtion

„Mit einem leeren

Sessel kannst du

keine Freundschaft

schließen.“

dieter SchAritzer Wu executive AcAdemy

„Die große Chance der

Universitätslehrgänge

ist, dass man auch

einmal über den Teller-

rand blicken kann.“

emAnuel mAxl verbAnd mArktForScher ÖSterreichS