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© Fraunhofer IFF, Magdeburg 2015Dr. Norbert Elkmann
Future Tracks – Gute Arbeit in der Fabrik 4.0Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-Kooperationen
Dr. techn. Norbert Elkmann 14.04.2015
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Motivation
Entlastung des Menschen bei körperlichen Tätigkeiten
Zusammenführung der Stärken von Mensch und Roboter
Steigerung von Effizienz, Produktivität und Qualität
Flexible Automatisierung Neue Anlagenkonzepte durch
Wegfall von trennenden Schutzeinrichtungen
Forschungsschwerpunkte Geschäftsfeld Robotersysteme am Fraunhofer IFF
sichere Mensch-Roboter-Kooperation Intuitive Mensch-Roboter-Interaktion Intelligente Assistenzroboter
Herausforderungen
Demografischer Wandel Mangel an Fachkräften Produktion in Hochlohnländern Wirtschaftlichkeit Qualitätssteigerung Neue Produktionskonzepte
Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenHerausforderungen, Motivation
Mobiler Assistenzroboter „ANNIE“
Kapazitive Sensorik zur Annäherungsdetektion
Taktile Sensorik zur Kollisionsdetektion
Werkerassistenz mit Industrieroboter hoher Trag-lasten: handgeführter Roboter
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenAuszug relevanter Normen & Richtlinien
Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
ISO 12100, Teile 1 / 2 Sicherheit von MaschinenGrundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleitsätze, Risikobeurteilung
EN ISO 10218 Teil 1 / Teil 2: 2011 Industrieroboter Sicherheitsanforderungen „Roboter“ (Teil1 ) und „Robotersystem und Integration“ (Teil 2)
ISO/TS 15066 Robots and robotic devices - Collaborative robotsSafety requirements (ergänzt EN ISO 10218 Teil 2), Veröffentlichung Ende 2015
ISO 13849 / IEC 62061 Sicherheit von MaschinenSicherheitsbezogene Teile von Steuerungen
ISO 13855 Sicherheit von MaschinenAnordnung von Schutzeinrichtungen hinsichtlich Annäherung von Körperteilen
IEC 60204-1 Elektrische Ausrüstung von Maschinen
IEC/TR 61496-4 Safety of machinery - Electro-sensitive protectiveequipment - Part 4: Particular requirements for equipmentusing vision- based protective devices
DIN EN 61508 Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elektronischer und programmierbar elektronischer Systeme
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Folie 4
Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenSicherheitskonzepte gemäß Normung EN ISO 10218
Manuelles Führen des Roboters z.B. durch Joystick oder Kraft-/ Momentensensor
Einrichtung zum Stillsetzen im Notfall nahe am Endeffektor
Zustimmungseinrichtung mit speziellen Sicherheits-anforderungen
Sicherheitsbewertete überwachte Roboter-geschwindigkeit (PL d, max. Geschwindigkeit ist in der Risikobeurteilung fest-zulegen)
Handführung Sicherheitsbewerteterüberwachter Halt
Leistungs- und Kraftbegrenzung
Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung
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Roboter muss sicher anhalten bei Personenzutritt in Kollaborationsraum
Alternativ: Geschwindigkeits-reduzierung mit anschließendem Stopp der Kategorie 2 mit sicherer Überwachung
Automatischer Wiederanlauf erlaubt, wenn Person den Arbeitsraum verlässt
Sichere Roboter-geschwindigkeit (PL d) und festgelegter Mindestabstand zu Personen (ISO/TS 15066)
Geschwindigkeits-reduzierung bei Annäherung einer Person und Sicherheits-halt bei Verletzung des Mindestabstands (Personenerkennungs-system PL d)
Sensorische, mechan-ische und/oder elek-tronische Begrenzung von Kraft/Druck bei Kollision zwischen Mensch und Roboter (in sicherer Technik, PL d)
ISO 10218-2 und ISO/TS15066 („Kräfteatlas“) sind anzuwenden
Festlegung der Grenzwerte gemäß Risikobeurteilung, Benutzerinformation
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der Roboter kann keine CE-Kennzeichnung erhalten, sondern nur eine Einbauerklärung, da es sich um eine unvollständige Maschine handelt
Jede Applikation mit kollaborierendem Robotereinsatz muss einer Risikoanalyse unterzogen werden
eine umfassende und spezifische Risikobeurteilung ist zwingend notwendig
es ist dabei immer die Gesamtzelle/-applikation zu betrachten, nicht nur der Roboter:Roboter, Applikation, Spanner, Greiftechnik, Werkstück, Werkzeug, Prozess, Sensorik, Anlagenlayout
es gibt nicht „den“ sicheren Roboter und nicht „die“ sichere Sensorik
Voraussetzung: sicherheitszertifierte Robotersteuerung (sichere Geschwindigkeit und Position) und sicherheitszertifierte Sensorik (Performance Level d)
Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenAllgemeine Hinweise zu Normen/Sicherheit bei MRK
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenNeue Entwicklungen: MRK- Ansatz „Geschwindigkeits-und Abstandsüberwachung“ Detektion der Annäherung des Menschen in den Roboterarbeitsraum
Anwendung von Abstandsberechnung gemäß ISO/TS 15066:
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Pilz Safety Eye: sicheres Kamerasystem zur dreidimensionalen Raumüberwachung, Quelle: www.pilz.com
Fraunhofer IFF: ortsauflösender Fußboden zur sicheren Arbeitsraumüberwachung
© Pilz Gmbh & Co KG
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenNeue Entwicklungen: MRK- Ansatz „Geschwindigkeits-und Abstandsüberwachung“ Projektions- und kamerabasiertes Arbeitsraumüberwachungssystem mit
dynamischen Schutzbereichen
erstmalige Umsetzung von optimierter Personendetektion (Auflösung: Hand/Finger) UND dynamischen Schutzbereichen
Arbeitsraumüberwachung und Objekterkennung
Arbeitsraumüberwachung mit dynamischen Schutzbereichen
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenNeue Entwicklungen: Projektions- und kamerabasiertes Sensorsystem: intuitive Interaktion
Projektionssystem als Hilfsmittel zum Einrichten/ Teachen
Interaktive Schaltflächen/ Menüs zum Steuern/ Bedienen
Erkennen, Greifen, Transport von Objekten
neben der visuellen Darstellung des Schutzraums sind weitere Informationseinblendungen möglich (nächste Prozessschritte....)
Gestensteuerung
2½ D-Erfassung von Objekten im Arbeitsraum zu Prozesszwecken
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenNeue Entwicklungen: MRK- Ansatz „Handführung und Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung“
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenNeue Entwicklungen: MRK- Ansatz „Kraftbegrenzung“
Taktile Sensorik Fraunhofer IFF
KUKA Leichtbauroboter iiwaQuelle: : https://www.youtube.com/watch?v=
AWbJ9Pbm97s
Roboter mit interner Sensorik (Momenten- oder Motorstrommessung in den Gelenken/Antrieben)
taktile Sensorik an Robotern
Sichere Kollisionserkennung zwischen Mensch und Roboter
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© KUKA Roboter Gmbh
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-Kooperationen Aktuelle Projekte: MRK- Ansatz „Kraftbegrenzung“Experimentelle Bestimmung der biomechanischen Belastungsgrenzen: Motivation
Methodisch ermittelte biomechanische Belastungsgrenzen (Schmerz- und Verletzungs-eintritt) für dynamische Kollision an unterschiedlichen Körpereinzelbereichen
IFF-Ansatz: Kollisions-Untersuchungen mit Probanden
Positives Votum der Ethik-Kommission liegt vor
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-Kooperationen Aktuelle Projekte: MRK- Ansatz „Kraftbegrenzung“Experimentelle Bestimmung der biomechanischen Belastungsgrenzen: Ziel und Untersuchungsschwerpunkte
Ermittlung der Belastungsgrenzen bei Mensch-Roboter-Kollisionen unter Einbeziehung aller messbaren Einflussgrößen
Abbruchkritieren: Schmerzeintritt bzw. Schwellung oder Hämatom oder mittelstarker Schmerz (Verletzungseintritt)
Bestimmung der relevanten Einflussgrößen Kollisionsgeometrie
Kollisionsgeschwindigkeit
Masse (effektive Robotermasse für Kollisionsfall)
für unterschiedliche Körperlokalisationen Untersuchung der Abhängigkeit zwischen Schmerz-
und Verletzungseintritt (Bagatellverletzungen) Ziel: Erarbeitung einer evaluierten und statistisch
signifikanten Schmerz- und Verletzungseintritts-schwellen - Tabelle für dynamische Kollisionen© Fraunhofer IFF
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenAktuelle Projekte: MRK- Ansatz „Kraftbegrenzung“Experimentelle Bestimmung der biomechanischen Belastungsgrenzen: Konsortium, aktuelle Projekte
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Klinik für Dermatologie & VenerologieInstitut für Rechtsmedizin
Klinik für Unfallchirurgie Institut für Neuroradiologie
Koordination Probandenakquise
Fraunhofer IFF
Durchführung der Stoßversuche Messtechnik und Versuchsstand Auswertung der Messergebnisse
Votum der Ethik-Kommission liegt vor
Studie 1: Experimentelle Bestimmung der biomechanischen Belastungsgrenzen bei Mensch-Roboter-Kollisionen (Fraunhofer IFF mit Uniklinik Magdeburg), Schwerpunkt liegt auf Verletzungs-eintrittBeginn: 2013, in Bearbeitung (finanzielle Unterstützung durch Daimler AG und KUKA AG)
Studie 2: „Kollaborierende Roboter - Ermittlung von Schmerzeintrittsschwellen an der Mensch-Maschine-Schnittstelle - Flächige statische (Uni Mainz) und dynamische Kontaktierung (Fraunhofer IFF)“, Auftrag Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) - DGUV Fachbereich Holz und Metall projektbeteiligt: Uni Mainz, Projektbeginn 12/2014
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Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-Kooperationen MRK- Ansatz „Kraftbegrenzung“Experimentelle Bestimmung der biomechanischen Belastungsgrenzen: Validierung von Robotersystemen für MRK- Einsatz
biofidele Messsysteme: Steifigkeit und Dämpfung entsprechend der Körperlokalisation
Untersuchung von Robotern hinsichtlich ihrer dynamischen Kollisions- und Bremsverhaltens (auftretende Kräfte/Druckver-teilungen) bei Kollision (z.B. mit biofidelem Messsystem des IFA „Kolrobot“)
Ermittlung MRK- Eignung bzw. max. Robotergeschwindigkeiten für MRK
Kolrobot-Messsystem (Kollisionsmessung mit Roboter)
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Industrielle Umsetzung von Referenz-anwendungen mit „steigendem MRK-Grad“
Entwicklung MRK- optimierter
Roboter
Sensorik (Kraft-/Momentensensoren, Kollisions–und Annäherungsdetektion, Arbeitsraum-überwachung unter Berücksichtigung dynamischer Schutzräume u.a.)
Greifer, Montagewerkzeuge u.a.
Kommunikationsschnittstellen
unter Berücksichtigung der Sicherheitsanforderungen/Zertifizierung
Technologien für die intuitive Interaktion zwischen Menschen und Roboter
Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenAusblick
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„Computer Aided Safety“: Planungs- und Entwicklungsumgebung für sichere Mensch-Roboter-Kooperation Simulation der kompletten Applikation (auch
Roboter und Sensorik), Ermittlung der Takt-raten unter Einbeziehung der Sicherheits-anforderungen (Normenvorgaben, z.B. “Kräfteatlas“ für Kollisionsfall)
Hinweis auf Gefahrenstellen und Optimierungs-möglichkeiten unter Einbeziehung der Vorgaben aus Normung, Bestimmung der maximalen Robotergeschwindigkeiten für die Applikation
Unterstützung des Zertifierungsprozesses
Zukünftige Produktion und MRK Berücksichtigung der MRK-Anforderungen und
verfügbaren Technologien bei Neuplanung von Produktionsstätten (z.B. Vor- und Endmontage)
Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-KooperationenAusblick
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Kontakt
Dr. techn. Norbert ElkmannGeschäftsfeldleiter RobotersystemeTelefon 0391 4090-222Fax 0391 4090-93-222 email [email protected]
Fraunhofer-Institut für Fabrik-betrieb und -automatisierung IFFSandtorstraße 2239106 Magdeburg