Social Media 101 and Deep Dive for Small Businesses (Kentucky SBDC)
E-Media - 02-2016 - Deep Weeb
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115 GADGETS
VON HANDY BIS SMART HOMETechnik, die jeder haben möchte
Alles was Strom braucht und Spaß macht Februar 2016€ 3,90
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ASUS ZENFONE 2 • PANASONIC GX8 • HUAWEI G8 • PHILIPS HUE • NVIDIA SHIELD • PLANTRONICS BACKBEAT PRO
KERNFUSION
Der Traum von dersauberen Kernenergie
ERFORSCHTWarum Handys immer
auf das Display fallen
UPOSSE
nternet-Verbot fürnter-16-Jährige?
IM TEST
EXPEDITION INSDEEP WEB
ICHER SURFEN0x Internet Security
ür den PC im Test
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um Österreich-Start vonNetflix war ich am Jubeln.
Endlich unabhängig vonfixen TV-Beginnzeiten! Mittler-
weile habe ich gemerkt: Netflixund klassisches TV sind sich doch
recht ähnlich.Neulich in einem Internet-Forum für Geeks. Ein User
beschwert sich über die lahmen Umschaltzeiten moder-ner Smart-TVs. Zappen sei so gar nicht mehr möglich. Oder zumin-dest sehr mühsam. Die Community reagiert mit Erstaunen: Werzappt denn heute noch? Man sieht doch on Demand über Netflixund Co! Nicht mehr auf fixe Beginnzeiten angewiesen sein. Das
sehen, was man möchte, wann man möchte – Video-on-Demand
ist toll! Ja eh. Aber nach etwas über einem Jahr mit Netflix gelan-ge ich immer mehr zu der Erkenntnis: So revolutionär ist die Erfah-rung gar nicht. Ich werfe abends die Netflix-App an, ohne genau zuwissen, was ich sehen möchte. Einen Film? Zu lang. Eine Serie?Okay, aber welche? Ich scrolle mich durch die Rubriken, bis ichirgendwo hängen bleibe. So weit weg vom Fernsehen ist das nicht.Heute zappe ich durch Netflix wie früher durch TV-Kanäle. Mit dem
Unterschied, dass das Angebot größer ist. Aber eben auch nichtvollständig. Wenn ich bei Netflix bewusst nach einem Film odereiner Serie suche, werde ich nur selten fündig. Die Sendung „läuft“gerade nicht. Einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil hatVideo-on-Demand aber dann doch: keine lahmen Umschaltzeitenbeim Channelwechsel …
EDITORIAL
Liebe Leserinnen,
liebe Leser!
NÄCHSTEAUSGABE
FREITAG,
26. FEBRUAR
www.e-media.at
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O T O S : H E R S T E L L E R
3FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
Alles was Strom brauchtund Spaß macht
•••HERAUSGEBER: Dr. Horst Pirker
CHEFREDAKTEUR: Manfred Huber [email protected]
STV. CHEFREDAKTEUR:
Goran Miletić[email protected]
REDAKTION:
Andreas List, BAKK. PHIL.
Mag. Ivica Putnik [email protected]
MITARBEIT:
Maximilian Betmann, Jörn Brien,
Josef Broukal, Valerie Hagmann,
Julia Haider, Ahmet Iscitürk,
Alexandra Riegler
CREATIVE CONSULTANT:
Gottfried MoritzART DIREKTION: Claudia Weihs
BILDBEARBEITUNG: Hansjörg Schwab
FOTOREDAKTION:
Daniela Fischer
FOTOCHEFIN VGN:
Yvonne Dellin-Sonnberger
HEAD OF SALES:
Ing. Samira [email protected]
Michael [email protected]
Medieninhaber:Verlagsgruppe NEWS Gmb H, FN
183971x HG WienMedieninhaber, Herausgeber, Redak-tion: Taborstraße 1–3, 1020 Wien,
(01) 21320-0
GESCHÄFTSFÜHRUNG:
Dr. Horst Pirker (CEO & Vorsitz)
Mag. Richard Starkel (CFO)
Dr. Markus Fallenböck (CSO)
Mag. Helmut Schoba (COO)
Dietmar Zikulnig (CSO)
Verlagsort: Wien
Hersteller:Leykam Druck GmbH & Co KG,
Bickfordstraße 21,A-7201 Neudörfl
Vertrieb:Morawa Pressevertrieb GmbH & Co
KG, Hackinger Straße 52, A-1140 Wien
Abobetreuung: DPV DeutscherPressevertrieb GmbH, www.dpv.de
Jahresabo: € 42,90Abo-Infos: (01) 95 55 100,
www.e-media.at/abo
Offenlegung gem.§ 25 Mediengesetz unter
www.e-media.at/offenlegung
STEAMCONTROLLER
Den Test zum erstenPC-Gamepad, das Mausund Tastatur ersetzen
kann, lesen Sie aufSeite 50.
http://www.e-media.at/mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]://www.dpv.de/http://www.e-media.at/abohttp://www.e-media.at/offenlegungmailto:[email protected]:[email protected]://www.e-media.at/offenlegunghttp://www.e-media.at/abohttp://www.dpv.de/mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]://www.e-media.at/mailto:[email protected]
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TEST+TIPP
DAMIT TECHNIK
FREUDE MACHT
42Internet-Security im Test.
Malware, Datenklau, Bankbe-trug: Ohne Sicherheitssoftwareist man gegen Gefahren ausdem Web wehrlos. Im großenTest hat E-MEDIA 10 Security-Suiten geprüft und verglichen,wie gut sie schützen.
48Systemkameras für Profis.Die Panasonic DMC-GX8trumpft mit 20 Megapixelnauf und filmt in Ultra HD. DieFourThirds-Systemkamera spieltklar in der Oberklasse mit –allerdings auch beim Preis.
50Controller-König.Der Steam Controller will Mausund Tastatur am PC ersetzen.Ob das auch klappt, verrätder E-MEDIA-Langzeittest.
51Großer kleiner Bruder.Huawei G8: Mittelklasse-Smartphone zum fairen Preis.
Alles was Strom braucht und Spaß macht 02 | 16
30Saubere Energie.
Die Kernfusions-Forschungkommt nicht vom Fleck. Platztder alte Menschheitstraum?
42Internet-Security im Test. Wer schützt am besten
vor Viren, Trojanern &Co? E-MEDIA nimmt
zehn Internet-Security-
Pakete unter die Lupe.
34Mathematische Lösung.
Mit einer Formel erklärt einPhysiker, warum Handys im-
mer auf dem Display landen.
94Internetverbot fürUnter-16-Jährige?
Die EU-Datenschutzreformsieht eine Altersgrenze und
damit ein Quasi-Surfverbot fürKinder vor. Eine Analysevon Jurist Lukas Feiler.
E-MEDIA 02/16 Was Google & Co nicht sehen:
E-MEDIA wagt eine Expeditionin die Untiefen des Internets.
COVERMONTAGE: SHUTTERSTOCK, FOTOLIA / EMEDIA GRAFIK / EDGEPROJECT.AT
3Impressum
55Gewinnspiel
70Broukals Welt
71Editor’s Best
86Charts
88Leserfragen
93Ombudsmann
98Zahlen
des Monats
STANDARDS
6Verspieltes Raubtier.
Das Predator 8 von Acer ist einTablet für Spieler. Der 8 Zollgroße HD-Bildschirm und das re-duzierte Gewicht sollen Gamer-herzen höherschlagen lassen.
8Notebook mit Wasserkühlung.Das neue Supernotebook vonAsus lässt sich nach Beliebenübertakten. Dank andockbarer Wasserkühlung bleibt es auchunter Höchstlast absolut cool.
12Crowdfunding-Hits.
Vom smarten Shirt bis zur Kin-der-Smartwatch: Projekte aufKickstarter & Co, die Sie im Feb-ruar noch unterstützen können.
15Best of CES 2016.Virtual Reality war das großeThema der Supermesse in LasVegas. Auch sonst gab es jedeMenge Top-Technik zu bestau-nen. Die Highlights auf 8 Seiten.
COOLTOOL
GADGETS DIE UNS
JETZT BEGEISTERN
INTELLIGENT
IMMER AM PULS
DER TECHNOWELT
24 Was Google nicht sieht.
Hacker, Betrüger, Drogenhändler– sie alle tummeln sich im Dark-net. E-MEDIA wagt einen Aus-flug in die Untiefen des Webs.
30Der Sonne entgegen.Saubere Energie aus Kernfusion: Wie weit ist die Forschung?
34Smartphone-Mysterium.Erforscht: Warum das Handyimmer auf das Display fällt.
36Die Welt der Bitcoins.Neue Entwicklungen rund umdie gehypte Digiwährung.
38Alles, was Weltraumrecht ist! Wem gehört das All? Die Fragebeschäftigt derzeit Experten.
40Inside: TrekStor Sat-Receiver. Wir werfen einen Blick ins Innere.
F O T O S : P H I L I P S H U E ,
S T E F A N S A U E R / D P A / P I C T U R E D E S K . C
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4 EMEDIA.AT / FEBRUAR 2016
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24Expedition ins Deep Web.
Suchmaschinen finden viel,aber bei Weitem nicht alles.Der Browser Tor öffnet diePforten zu einer Welt, die
Google, Yahoo & Coverborgen bleibt.
15HIGHLIGHTS
VON DER CES
Die spannendsteneue Technik aus
Las Vegas aufacht Seiten im
Überblick.
78App auf die Piste.
Unterkünfte finden, Pistenver-hältnisse checken und Sporttagaufzeichnen: Mit diesen Apps ge-lingt der perfekte Winterurlaub.
80Jobsuche online.Nicht nur die Arbeitswelt ist im
Wandel, sondern auch die Artund Weise, wie junge Menschennach einem neuen Job suchen.
84Achtung, Fingerkrampf!Piano Tiles 2: die Fortsetzungdes beliebten Reaktionsspiels.
85All you can read.Read.it ist das Spotify für Maga-zine: Lesen, so viel man möchte!
94Internetverbot für Kinder?Aufregung um die neue EU-Datenschutzverordnung. JuristLukas Feiler analysiert die uner-warteten Nebenwirkungen.
WEB+APP
BESSER SURFEN
MEHR ERLEBEN
52Lichtspiele.
Das Licht dimmen oder seineFarbe ändern, bequem vom Sofaaus via Smartphone: Philips Huemacht die Glühbirne smart.
56Kino-Sound für daheim.Soundbars möbeln den Klangvon Flat-TVs ordentlich auf. DasTop-Modell von Philips im Check.
57Headset de luxe.Mehr geht nicht! PlantronicsBackbeat Pro bietet alle nurdenkbaren Extra-Features.
58High End zum Superpreis.Endlich in Österreich gelandet:das ZenFone 2. E-MEDIA hatdas neue Asus-Phone getestet.
60Streaming-Profi.Nvidias Media-Player machtApple TV und Amazon Fire TVKonkurrenz. Der Test.
63Mobiles Kraftwerk.
20.000 mAh! Die Powerbank vonInLine hat Energie ohne Ende, umNotebook & Co unterwegs zu laden.
64Zukunftssicher einkaufen.Beim Technik-Shoppen ist man mitvielen Abkürzungen und Standardskonfrontiert. E-MEDIA zeigt, auf wel-che Begriffe man achten muss.
66Smartphone knacken in 60 Sek.Sie sichern Ihr Handy mit einemSperrmuster? Aufgepasst! Womög-lich lässt es sich leicht knacken.
68Kälteschutz für Smartphones.Eisige Temperaturen machen nichtnur dem Menschen zu schaffen. Soschützen Sie Ihre mobilen Begleiter.
69Kommentar: Virtuelle Realität.Die VR-Brillen kommen. Darauf war-tet unser Autor Ahmet Iscitürkschon seit über 20 Jahren.
Superleicht und ultradünn: HP Elitebook Folio G1 (Seite 22)
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Das Predator 8 ist daserste Tablet von Acer,das ganz auf die Ziel-gruppe der mobilen Ga-mer zugeschnitten ist.Damit die Hände beim Spie-len nicht sofort müde wer-den, wurde großer Wert auf dieGewichtsreduktion gelegt. DasSpiele-Tablet wiegt nur 350 Gramm.Das resultiert auch daraus, dass das Gehäusenicht aus Aluminium ist, sondern Kunststoff verwen-
det wurde – wenn auch in Aluminium-Optik. Für zusätz-lichen Halt ist die Rückseite stellenweise mit Texturen ver-sehen. Im Inneren werkelt ein Intel-Atom-x7-Prozessor, dem 2GB RAM zur Seite stehen. Nicht gegeizt hat Acer beim Speicher-platz – 32 GB sind verbaut, per microSD-Karte können noch bis zu 128GB zusätzlich nachgerüstet werden. Das 8"-Display löst mit 1.920 x 1.200Bildpunkten auf. Dem Touchscreen wurden mehr und kleinere Sensoren als ei-nem herkömmlichen Modell verpasst, wodurch die Genauigkeit erhöht wird. Auchder Sound soll nicht zu kurz kommen: Vier Frontlautsprecher sorgen für die akustischeUntermalung des Gaming-Erlebnisses. Bild- und Toneinstellungen lassen sich außerdem jenach Spiel und Vorlieben des Nutzers anpassen.€ 349,– (Saturn) www.acer.at
6 EMEDIA.AT / FEBRUAR 2016
Smartphone- und Tablet-Gamer aufgepasst! Acer hat mit dem Predator 8 sein erstes Spiele-Tablet auf den Markt gebracht. Es reiht sichnahtlos in die Predator-Gaming-Modellreiheaus PCs, Notebooks und Bildschirmen ein:futuristisches Design mit Schwarz,
Rot und Silber als Blickfang.
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GADGETS DIE UNS
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7FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
GUTER HALT
Die Texturen an derRückseite geben den Fin-gerspitzen den richtigenHalt. Angenehm ist auch
das Gewicht von nur350 Gramm.
RAUBTIERBILD & TONDas Display wartet mitHD-Auflösung auf. Für denSound sorgen vier Lautspre-
cher, die einen virtuellenSurround-Sound
produzieren.
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TPLINK NEFFOS C5L.
TP-Link ist bisher für Netzwerk-Geräte wie Router und Powerline-Produkte bekannt. Nun steigt das chinesische Unternehmen in das Smartphone-Geschäft ein.
Neffos heißen die ersten Geräte, die vor allem mit ihrem Preis punkten. Für 99 Euro gibt esein 4,5"-Display (854 x 480 Pixel), Snapdragon-Vierkern-CPU, 1 GB RAM, 8 GB Speicher und
eine 8-Mpx-Kamera. In Österreich zu kaufen gibt es das LTE-Smartphone ab März.
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GADGETS DIE UNSJETZT BEGEISTERN
SMARTPHONEZUM TOP-PREIS
ERSTVERSUCH
Netzwerkausstatter TP-Link bringt seinen Smart-
phone-Erstling auf denMarkt und positioniert ihn
in der Low-Budget-Ecke.
LTE
ASUS ROG GX700VO. Diese Leistung ist für ein Notebook
einzigartig. Asus hat in seinem Gaming-Notebook Komponen-
ten verbaut, wie man sie sonst nur in High-End-Desktop-PCs
findet: Core-i7-6820HK-CPU, Geforce-GTX-980-Grafik, 32 GB
RAM, 512 GB SSD. Um diese Power zu bändigen, muss ein
schweres Kühlgerät ran. Dafür, dass das System auch bei
Höchstlast cool bleibt, sorgt eine Wasserkühlung, die man
andocken muss. High-End ist aber auch der Preis.€ 4.452,– (Cyberport ) www.asus.com
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FRESH’N REBEL ROCKBOX ROUND FABRIQ EDITION.
Dieser Bluetooth-Lautsprecher ist eine runde Sache. Er liefert eine Ausgangsleistung
von 5 Watt und spielt voll aufgeladen bis zu 8 Stunden lang. Mit einem 2-A-Ladegerät
beträgt die Ladezeit nur 15 Minuten. Dank des spritzwassergeschützten Gehäuses eig-
net sich die Rockbox Round Fabriq Edition auch gut zur Verwendung im Freien.
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KLEIN UND
LAUTSTARK
APPLE WATCH: AUFLADEN MIT STILBELKIN VALET LADESTATION. Wer eine Apple Watch besitzt, zeigt sie gerne her –
auch wenn er sie gerade nicht trägt. Eine elegante Art, sie aufzuladen, bietet die Va-
let Ladestation von Belkin. Sie wurde speziell für die Apple Watch entwickelt und
betankt die Uhr per Induktion mit Energie. Die Halterung ist verchromt. Erhältlich
ist außerdem eine größere Version, bei der sich auch das iPhone andocken lässt.€ 91, (Cyberport) www.belkin.de
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COOL TOOL GADGETS DIE UNS JETZT BEGEISTERN
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MITPAUKENUND TROMPETENQUADRAL ARGENTUM 5.
Die deutsche Hi-Fi-Schmiede Quadral
hat eine Neuauflage der erfolgreichen
Lautsprecherserie Argentum heraus-
gebracht. Die 5. Generation besteht
aus drei Standlautsprechern, zwei Re-
gallautsprechern und einem Center-
Speaker. Als technische Neuerungenkommen ein neuer Hochtonflansch,
titanbedampfte Membranen und eine
überarbeitete Magnetfeldgeometrie
zum Einsatz. Argentum-5-Lautspre-
cher haben ein ausgewogenes Klang-
bild mit druckvollem Bass sowie kla-
ren Höhen und eignen sich für Stereo
und Home-Cinema gleichermaßen.
€ 189,– bis € 499,–/Stk. (UVP)
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OLYMPUS M.ZUIKO DIGITAL ED 300 MM 1:4.0 IS PRO.
Besitzer einer FourThirds-Kamera, die weit entfernte Motive möglichst nah vor die Linse holen
möchten, sollten sich das neue Olympus-Objektiv genauer ansehen. Es ist das weltweit kompak-
teste und leichteste Teleobjektiv mit dem weltweit leistungsstärksten 6-EV-Stufen-Bildstabilisie-
rungssystem. Mit einer Nahstellgrenze von nur 1,4 Metern zum Objekt bietet es außerdem die kür-
zeste Aufnahmeentfernung dieser Objektivkategorie. Das 1,27 kg schwere Teleobjektiv ist staub-und spritzwassergeschützt, frostsicher und ab Mitte März erhältlich.
€ 2.600,– (Foto Sobotka) www.olympus.atNAHAUFNAHME
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SANDISK EXTREME 510.
Die portable SSD ist dank des robustenGummi-Gehäuses gegen Stöße ge-schützt und nach IP-55-Standard
wasser- und staubbeständig.Damit hält das Laufwerkbeim Outdoor-Einsatzauch Regen, Spritz-
wasser und staubi-gen Pfaden stand.Die knapp 8 x 8 cmgroße SSD hat eineSpeicherkapazität von480 GB, ist mit 128-Bit-Verschlüsselung ausgestat-
tet und schafft Übertragungs-raten von bis zu 430 MB/s.
€ 269,99 (UVP)www.sandisk.com
ROBUSTE PLATTE
iKESSEL Smarter iKettle 2.0.Dieses Küchengerät sieht zwar wie ein gewöhnlicher Wasser-
kocher aus, ist jedoch um einiges intelligenter: iKettle lässt
sich per App aus der Ferne steuern. So kann etwa der „Kochbe-
fehl“ für den Morgenkaffee via Smartphone aus dem Bett ausge-
geben werden. Neben Ein- und Ausschalten sowie fünf wählba-
ren Temperaturstufen erkennt der iKessel auch, wann Wasser
nachgefüllt werden muss. Funktioniert mit iOS & Android.
€ 140,– (Conrad) www.smarter.am
MEHR POWER FÜRS WLANZYXEL WRE2206. Mit wenigen Handgriffen lässt sich
das WLAN-Netz zu Hause erweitern. Der Repeaterverbessert die Funk-Abdeckung um 30 Prozent.
Der LED-Ring hilft dabei, den richtigen Ort für die
Aufstellung zu finden, indem er die Stärke des Funk-
signals anzeigt. Plus: Dank LAN-Port lassen sich auch
Geräte ohne Funkmodul mit Webzugang versorgen.
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NEU!E-MEDIA präsentiertdie aktuellstenProjekte aus der
CROWD
FUNDING
SZENE. Wo Sie im Februar noch
Geld lassen können.
„Gestor“ ist eine Alternative zur Computermaus underlaubt es, das Notebook kabellos zu bedienen, etwabei Präsentationen. Außerdem funktioniert Gestormit Smart-TVs. Dazu verfügt das Gerät über Senso-
ren & zwei Touchfelder, die rechter & linker Maus-taste entsprechen. Der Cursor bewegt sich, indemman Gestor auf und ab bzw. seitlich bewegt. Drehtman den Stift, kann man durch Webseiten scrollen.
Läuft bis 15. Februar tinyurl.com/gestor-maus
„Hexoskin“ ist ein sensorbestücktes smartesT-Shirt, das während sportlicher Betätigung Akti-vitätsdaten aufzeichnet. Anschließend werdendie Daten zur Auswertung auf das Smartphone
übertragen. Hexoskin übernimmt dabei alle Funk-tionen herkömmlicher Aktivitäts- und Fitnesstra-cker. Das Versprechen: Nie wieder unbequemeBrustgurte anlegen oder Pulsuhren tragen!
Läuft bis 24. Februar www.hexoskin.com
„Zar“ ist ein kompakt konstruierter E-Scooter. Erlässt sich so zusammenlegen, dass er sogar in ei-nen Rucksack passt, und wiegt nur 4 Kilogramm.Die Reichweite liegt bei 20 Kilometern, mit einem
maximalen Speed von 20 km/h. Natürlich ist dasGefährt via Bluetooth mit dem Handy verbunden.Via App kann man die Route aufzeichnen oderEinstellungen wie den Top-Speed ändern.
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GESTOR: DIE NEUE PCMAUS SMARTES SPORTSHIRT
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„Vinet“ ist eine Nachrüst-Lösung, mit der jedesAuto mit OBD-Schnittstelle (sie ist in Europa ver-pflichtend für alle Autos ab Bj. 2004) mit einemHead-up-Display ausgestattet werden kann. Die-
ses rückt die Tachoanzeigen näher in das Blick-feld des Lenkers. Außerdem kann das durchsich-tige OLED-Display mit dem Smartphone verbun-den werden. Es dient auch als Navigationsgerät.
Läuft bis 12. Februar tinyurl.com/vinet-hud
Weil Kids ihre Mobiltelefone gerne verlieren, gibtes „Doki“, ein Mobiltelefon fürs Armgelenk (undwohl die erste Smartwatch, die ohne gekoppeltesMobiltelefon auskommt). Anrufe – auch mit Video
– lassen sich direkt mit dem Gerät tätigen. DankGPS-Funktion sind Eltern immer informiert, wosich der Nachwuchs aufhält. Außerdem ist Dokiein Fitnesstracker und wartet mit Games auf.
Läuft bis 5. Februar www.doki.com
„GOTO“ ist ein intuitives GPS-Navigationssystemfür Motorradfahrer. Das kompakte Gerät hat einOLED-Display, das auch bei Tageslicht gut ab-lesbar ist. Die Daten bezieht GOTO vom Android-
Smartphone. Die Anweisungen werden nachei-nander angezeigt. Via Mikrofon im Helm kann derFahrer auch Sprachanweisungen geben und sodie aktuelle Zieladresse einfach ändern.
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WIE FUNKTIONIERT CROWDFUNDING?
Beim Crowdfunding stellen Erfinder ihre Projekte auf Plattformen wie KICKSTARTER & INDIEGOGO vor. Unterstützer er-
möglichen mit ihren Geldbeträgen die Umsetzung. Im Gegenzug bekommen sie keine Beteiligung am späteren Unterneh-
mensgewinn, sondern das fertige Produkt. Sie bestellen das Produkt quasi vor. ACHTUNG! Eine Garantie auf Lieferung
gibt es nicht. Crowdfunding hat zuletzt negative Schlagzeilen geschrieben, etwa mit dem Scheitern des größten europä-
ischen Kickstarter-Projektes Zano. Das Unternehmen ist pleite, das Geld der Unterstützer weg, und ihre Drohnen werden
sie wohl nie erhalten. Wer dieses Risiko vermeiden will, wartet lieber, bis das Produkt fertig und im Handel erhältlich ist.
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13FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
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15FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
BESTCOOLTOOL
GADGETS DIE UNS
JETZT BEGEISTERN
Consumer Electronics Show 2016. Jedes Jahr im Jänner blicken Fans von Unterhaltungselektronik nach LasVegas. Auf der CES präsentieren die Hersteller ihre Neuheiten: die flachsten Fernseher, die intelligentestenSmart Watches u. v. m. Wir werfen einen Blick auf die spannendsten Highlights. Worauf sich Technik-Fansfreuen können. Alle CES-Neuheiten von heute gibt es in den kommenden Wochen und Monaten zu kaufen.
DIE CESNEUHEITENVON SMART WATCH
BIS VRHEADSET
AUF DENNÄCHSTEN
8 SEITEN
OF
VR KOMMT
Virtual Reality war derCES-Trend schlechthin.
Die VR-Brillen Oculus Rift(Foto) und HTC Vive kom-
men demnächst inden Handel.
SMARTE UHREN & Fitness-tracker liegen voll im Trend.
CONVERTIBLES beerbenden klassischen Laptop.
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COOL TOOL GADGETS DIE UNS JETZT BEGEISTERN
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BEST OF 2016
ACER ASPIRE SWITCH 12 S. Mit Windows 10 kom-
men Convertibles endlich in die Gänge. Das 2-
in-1-Gerät von Acer kann entweder als 12,5-Zoll-
Notebook oder als Tablet verwendet werden. Der
Touchscreen wird über die „Snap Hinge“-Do-
cking-Vorrichtung magnetisch mit der
Tastatur verbunden. Außerdem kanndas Gerät als „Stand“ (links) betrie-
ben werden. Der eingebaute Core-
M-Prozessor sorgt für einen laut-
losen Betrieb. Zur weiteren Aus-
stattung zählen bis zu 8 GB RAM
und bis zu 256 GB SSD-Speicher.
Erhältlich ab Ende März.
ab € 1.199,– (UVP)
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n e n, E r e i g n i s s e n
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m a t i s c h a u s u n d
k o m b i n i e r t s i e z
u e i n e m A l b u m
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s o r l i e f e r t F o t o s
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17FEBRUAR 2016 / EME DIA.AT
FITBIT BLAZE. Mit der Blaze will Fitbit im Markt für smarte Uhren mitmi-
schen – auch wenn es sich bei ihr um keine richtige Smartwatch handelt,
sondern um eine „Fitness-Uhr“. Die Blaze misst nicht nur die täglichen
Aktivitäten sowie die Herzfrequenz, sondern zeigt auch Benachrichtigun-
gen über Anrufe, Termine und Nachrichten an.
€ 229,– (UVP) www.philips.at
EIN AKTIVITÄTSTRACKER MACHT AUF SMARTWATCH
CANON SELPHY CP1200. Für Fotos in Laborqualität
muss man nicht zwangsweise ins Fotolabor: Mit dem
kompakten Fotoprinter druckt man die Bilder einfach selbst
aus, und das sogar direkt vom Mobilgerät.
€ 130,– (UVP) www.canon.at
Yuneec Typhoon H. Mithilfe des
Real-Sense-Systems von Intel weicht
der Hexacopter im Flug Hindernissen aus, selbst
wenn sie unvermittelt auftauchen. An Bord ist außer-
dem eine um 360 Grad drehbare 4K-Kamera. Die Drohne
soll noch in der ersten Jahreshälfte 2016 abheben.
$ 1.799,– (UVP) www.yuneec.com
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COOL TOOL GADGETS DIE UNS JETZT BEGEISTERN
18 EMEDIA.AT / FEBRUAR 2016
OCULUS RIFT. Mit einer Videobrille in virtuelle
Welten abtauchen – endlich wird der Traum
jedes Nerds Realität. Seit der CES steht fest:
Die VR-Brille Oculus Rift kostet 699 Euro undkommt Ende März auf den Markt. Viele hatten auf einen
günstigeren Preis gehofft. Dem Kaufinteresse scheint
der Preis aber keinen Abbruch zu tun. Wer die Rift jetzt
ordert, erhält sie aufgrund der zahlreichen Bestellungen
frühestens im Juli. Im Paket enthalten sind eine Fernbe-
dienung, ein Sensor, der die Kopfbewegungen erfasst,
sowie ein Xbox-One-Controller. Außerdem das Ac-
tionspiel „Lucky’s Tale“ sowie der Weltraumshooter
„EVE: Valkyrie“. Das eigentlich zur Steuerung ange-
dachte Eingabegerät Oculus Touch ist nicht rechtzeitig
fertig geworden, es soll im zweiten Halbjahr 2016 er-
scheinen. Aber immerhin sollen alle Vorbesteller beim
späteren Verkauf des Touch-Controllers bevorzugt be-handelt werden. Voraussetzung für die Nutzung von
Rift ist übrigens ein starker PC (mindestens Intel Core
i5-4590, 8 GB RAM, Nvidia GeForce 970 bzw. AMD Ra-
deon 290 oder höher). € 699,– www.oculus.com
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8/17/2019 E-Media - 02-2016 - Deep Weeb
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FEBRUAR 2016 / E MEDIA.AT 19
HTC VIVE. Der große Konkurrent der Oculus Rift ist dieHTC Vive. Sie wurde gemeinsam mit Valve entwickelt,bekannt für Spiele-Klassiker wie „Half-Life“ oder „Por-tal“. Technisch geht die VR-Brille sogar einen Schritt
weiter als die Rift: Sie erfasst Bewegungenmithilfe zweier Sensoren präzise im Raum
(bis zu 5 x 5 Meter). Außerdem besitztdie Brille eine Frontkamera, über die sich
die reale Umgebung einblenden lässt. Ähn-lich wie bei der Oculus Rift werden die Bil-
der von zwei OLED-Bildschirmen erzeugt; je-der davon hat eine Auflösung von 1.080 x1.200 Bildpunkten. Mithilfe zweier eigens
entwickelter Game-Controller ist die In-teraktion mit virtuellen Objekten
möglich. Die VR-Brille ist ab 29. Fe-
bruar vorbestellbar; zu welchemPreis, ist noch nicht bekannt.Die Auslieferung soll dann
im April erfolgen.www.htcvive.com
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20 EMEDIA.AT / FEBRUAR 2016
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4KCAMCORDERFÜR DEN SPIELBERG IN UNS
D Ü N N E R
G E
H T N I C H T
SONY FDR-AX53. Besitzer von 4K-TVs kennen das: Entspre-
chend hoch aufgelöste Inhalte sind noch rar. Dann filmen
Sie Ihr 4K-Material doch einfach selbst! Die neue Num-mer eins unter Sony-Camcordern arbeitet mit einem
1/2,5 Zoll großen Exmor-R-CMOS-Sensor und einem
optischen 20-fach-Zoom. Ein 5-Achsen-Bildstabi-
lisator sorgt für scharfe, verwacklungsfreie
Aufnahmen. Als Extra kann der FDR-AX53
Full-HD-Zeitlupenaufnahmen mit 120 Bil-
dern pro Sekunde erstellen. Darüber hi-
naus bietet das Gerät einen digitalen
Sucher und nimmt Sound im 5.1-Sur-
round-Format auf. Der Camcorder ist ab
März 2016 im Handel erhältlich.
€ 999,– (UVP) www.sony.at
COOL TOOL GADGETS DIE UNS JETZT BEGEISTERN
LG OLED E6. Die auf der CES
präsentierten E6-Modelle sind
die neue Oberklasse der OLED-
Fernseher von LG. Die 4K-TVs
wird es in zwei Größen geben:
55 und 65 Zoll. Sie sind die
ersten Geräte, bei denen die
„Picture-in-Glass“-Designspra-
che eingesetzt wird. Dabei kom-
men extrem dünne 2,57-mm-
OLED-Paneele mit durchschei-
nenden Glasrückseiten undnach vorne gerichteten Laut-
sprechern zum Einsatz.
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21FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
CASIO SMART OUTDOOR WATCH WSDF10. Casio war schon vor
Jahrzehnten Meister darin, Armbanduhren mit vielen Funktionen
zu bauen. Ende der 80er waren die Taschenrechner-Uhren der
letzte Schrei. Auf den Android-Smartwatch-Zug springt Casio ver-
gleichsweise spät auf. Mit seinem ersten Modell richtet es sich an
Outdoor-Begeisterte. Highlight ist der 1,32"-Bildschirm, der aus
zwei Schichten besteht. Eine ist für farbige Inhalte zuständig, die
andere für monochrome. Dadurch wird der Akku geschont. Erhält-
lich ab April. $ 500,– (UVP) casio.com
ZEIT FÜR EINE SMARTWATCHE
GARMIN VARIA VISION. Radeln mit Hightech-Unterstützung. Varia Vision liefert Infos rund ums sportliche Biken:
Navigationsanweisungen, aktueller Puls sowie Geschwindigkeit und gewählter Gang werden im Sichtfeld des Fah-
rers angezeigt. Die Daten kommen entweder vom Smartphone oder von einem Edge-Radcomputer. Befestigt wird
das 29,7 Gramm schwere Gerät an einem Bügel der Sonnenbrille. Außerdem kann das Display mit dem Varia-Radar
gekoppelt werden, sodass es vor Fahrzeugen warnt, die sich von hinten nähern. € 400,– (UVP, Q1/16) garmin.com
ULTRASCHARFDELL ULTRASHARP UP3017Q. Der erste OLED-Monitor von Dell bietet feinste Technik: 30 Zoll
Bilddiagonale, Ultra-HD-Auflösung, die vollständige Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums und
120 Hz. Mit einem Kontrastverhältnis von 400.000:1 übertrifft er gewöhnliche LCD-Modelle
ums Hundertfache. Der OLED-Monitor soll ab 31. März in den USA erhältlich sein. Die High-
End-Technik hat jedoch ihren Preis. $ 5.000,– www.dell.at
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COOL TOOL GADGETS DIE UNS JETZT BEGEISTERN
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22 EMEDIA.AT / FEBRUAR 2016
UA HEALTHBOX. HTC und der Sportartikel-
hersteller Under Armour sind eine Part-
nerschaft eingegangen. Gemeinsam
haben sie die Healthbox entwickelt.Laut HTC handelt es sich dabei
um das weltweit erste ver-
netzte Fitness-System. Es
wurde dazu konzipiert, Da-
ten zu vermessen und zu
verwalten. Das Set besteht
aus einem Fitnesstracker
(UA Band), einem Pulsmes-
ser zum Umschnallen um
die Brust (UA Heart Rate)
sowie einer Waage mit Blue-
tooth-Funktion (UA Scale).
Wann es hierzulande er-scheint, steht noch nicht fest.
$ 400,– (UVP) www.htc.de
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HP ELITEBOOK FOLIO G1. Dünner und leichter geht es kaum! Das 12,5-Zoll-Notebook ist nur 12,4
mm dick und wiegt gerade einmal 0,99 kg. Dafür muss man Kompromisse schließen: Außer 2x USB
Typ-C hat es keine weiteren Anschlüsse verbaut. Ab € 1.000,– (UVP) www.hp.com
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23FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
NIKON D5. Das neue Spitzenmodell unter
Nikons Spiegelreflexkameras fotogra-
fiert sogar Dinge, die man mit freiem
Auge gar nicht mehr erkennt. Dazu
hat die D5 ein Autofokus-System
mit 153 Messfeldern verbaut
und arbeitet mit dem größtenEmpfindlichkeitsbereich in Ni-
kons Kamera-Geschichte
(ISO 100–102.400). Der
CMOS-Bildsensor bietet
20,8 Megapixel und wird
von der neuen EXPEED-
5-Bildverarbeitungs-Engine
unterstützt. Ultra-HD-/4K-
Videos lassen sich mit der
D5 ebenfalls aufnehmen.
€ 6.989,– (UVP, ab März)
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Die D5 hat ein doppeltesXQD-Speicherkartenfach, ei-
nen USB-3.0- sowie einen1.000-Mbps-LAN-
Anschluss.
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24 EMEDIA.AT / FEBRUAR 2016
INTELLIGENT
IMMER AM PULS
DER TECHNOWELT
VO N ANDREAS LIST
GIGANTISCH
Experten schätzen,dass das Internet bis zu
500 Mal so groß ist wie derTeil, den wir mit Suchma-
schinen aufspürenkönnen.
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25FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
WAS
GOOGLE
AMAZON
BLOGS
NEWSPORTALE
TWITTER
KLEINANZEIGEN
ÖFFENTLICHE BEREICHE VON FIRMENSEITEN
WIKIPEDIA
HANDEL MIT
DROGEN, WAFFEN, PORNOSUND HACKERDIENSTLEISTUNGEN
PRIVATE KOMMUNIKATION
GEHEIMDOKUMENTE
KINDERPORNOGRAFIE
AUFTRAGSKILLER
DARKNET
DATENBANKEN
MEDIZINISCHE DATEN
PASSWORTGESCHÜTZTE BEREICHE
AKADEMISCHE DOKUMENTE
BIBLIOTHEKSKATALOGE
AUSSTELLUNGSVERZEICHNISSE
UNSICHTBARES INTERNET
SICHTBARES INTERNET
DEEP DARKNET
DAS INTERNET IST UM EIN VIELFACHESGRÖSSER ALS DER TEIL, DEN SUCHMASCHINENSEHEN. VERBORGEN BLEIBEN DATENBANKEN,GESCHÜTZTE INHALTE UND DIE ILLEGALEN
ECKEN DES DARKNETS.
AB HIER NUR ZUGRIFF ÜBER DAS TORNETZWERK
EXPEDITION INS
DEEP WEB
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INTELLIGENT IMMER AM PULS DER TECHNOWELT
sind kaum möglich. Dennim Deep Web gibt es keinezentrale Anlaufstelle. Eslässt sich auch nicht syste-matisch durchsuchen.
Das unsichtbare Inter-net beginnt dort, wo dieSuchmaschine nicht mehrhinkommt. Das hat zweiGründe: Erstens grasenGoogle und Co nur die Ober-fläche des Netzes ab undzweitens basieren Such-ergebnisse und -rankingsauf Querverweisen in Formvon Links. Punkt eins istmit einem einfachen Bei-
spiel schnell erklärt: Ein Bi-bliothekskatalog kann voneinem Nutzer rasch durch-sucht werden. Für Googleist das jedoch nicht mög-lich. Der Katalog hat nureine einzige Internet-
adresse. Erst auf der zwei-ten Ebene finden sich dieDetailinfos zum Bücherbe-stand. Die Millionen an In-formationen, die in der Da-tenbank schlummern, sindalso eine Stufe tiefer ange-
siedelt und daher vor denAugen von Suchmaschinenverborgen.
Man kann sagen, dass je-der, der regelmäßig im In-ternet surft, bereits dasDeep Web besucht hat. Dennder Bibliothekskatalog istnicht das einzige Beispiel.Auch Unternehmensseiten,die nur für den internen Zu-griff vom Firmennetzwerkaus bestimmt sind, zählenzum Deep Web. Andere Sei-ten bestehen lediglich ausAudio-, Bild- oder Video-dateien. Es existieren hier
vielfach keine Schlagworte,die diese unzähligen Bil-der erfassbar machen wür-den. Wieder andere Weban-gebote sind kostenpflichtigund fallen ebenso durch dasRaster der Suchmaschinen.Auch Behörden, staatlicheOrganisationen oder Versi-cherungen verstecken ihreDatenbestände. Sie sind nurüber spezielle Suchmaschi-nen erreich- und durchsuch-
bar und damit ebenfalls imDeep Web verborgen. Jedem Serverbetreiber ist
es außerdem möglich, seineInhalte bewusst unauffi nd-bar zu machen. Er kann Web-crawlern den Zutritt verweh-ren und seine Seite verber-gen – oder auch nur einenTeil davon. Selbst wenn tau-sende andere Seiten auf dieversteckten Inhalte verlin-ken, tauchen sie nicht im
Suchergebnis auf.
WAS GOOGLE BLIND MACHT
Die Verlinkung ist der zweitePunkt, auf den Suchma-schinen beim Durchkäm-men des Webs angewiesensind. Gibt es keine Querver-weise auf eine Seite, dannsind Google und Co über-haupt blind. Diesen Trick
wenden vor allem Seiten-betreiber an, die aus unter-schiedlichen Gründen
überhaupt nicht gefundenwerden wollen. Sie änderndie IP-Adresse regelmäßigund lassen Links auf dieseWeise ins Leere laufen.
Wenn uns die großenSuchmaschinen im Stich las-sen, wie orientiert man sichin den Tiefen des Internets?Nur schwer. Viele Daten-banken sind für den Durch-schnitts-User einfach nichtzugänglich. Entweder sind
sie durch Kennwörter ge-schützt oder man benötigtspezielle Suchmaschinen.
Solche Spezialsuchma-schinen gibt es unter an-derem für den Forschungs-bereich – die Plattformworldwidescience.org zumBeispiel. Sie ermöglichtdas Durchsuchen von wis-senschaftlichen Datenban-ken weltweit und hilft For-
Das Internet beglei-tet viele von unsschon seit über20 Jahren. Und esgibt immer wieder
Neues zu entdecken: Blogs,Nachrichtenseiten, Bilder,Videos, Shopping-Plattfor-men, Selbsthilfegruppen,Lexika, Bücher sowie Ratge-ber und Informationen zuallen möglichen Themen –und vieles, vieles mehr. DerEingang zu dieser gewalti-gen Menge an Webseiten istfür den überwiegenden Teilder Nutzer eine Suchma-
schine wie Google, Yahoooder Bing. Doch das, waswir vom Internet kennen,ist nur ein winziger Bruch-teil des gesamten Netzes.
Unter der Oberfläche tutsich eine gigantische Welt
auf – das Deep Web. Exper-ten gehen davon aus, dassdas Deep Web bis zu 500 Malso groß ist wie das sicht-bare Internet. Genaue Anga-ben dazu gibt es aber keine,auch seriöse Schätzungen
The Hidden WikiFür neue Besucher ist diese Linkliste der erste Anlaufpunkt im
Darknet. Es läuft im Prinzip wie im Internet vor 25 Jahren:Die Webadressen sind unbekannt, gesurft wird von Link zu Link.
Schwarzmarkt
Dieser Onlinehändler bietetFaustfeuerwaffen an. Eine
Walther PPK kostet 600 Euro.Munition kann man gleich
mitbestellen. Geworben wirdmit „Free Shipping“.
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schern, bereits existieren-des Material aufzufinden –zweifellos spannend, wennman ein spezialisierter Wis-senschaftler ist.
Für alle anderen ist dieWayback Machine unterarchive.org/web sicherlicheine deutlich interessan-tere Methode, einen Teil desDeep Webs zu erforschen.Dabei handelt es sich eben-falls um eine riesige Daten-bank, in der 460 MilliardenSnapshots von Webseitenabgespeichert sind. Sie wur-den seit 25 Jahren in regel-
mäßigen Anständen ange-fertigt und erlauben so ei-
nen Blick zurück auf die Ent-wicklung jeder beliebigenHomepage. Zugriff auf dieDaten erhält man nicht viaGoogle, sondern nur direktüber die Webseite der Way-back Machine.
Ein besonders geheim-nisvoller und durchausauch anziehender Teil desDeep Webs ist das Dark-net – ein dunkler Ort in denUntiefen des Internets, wostatt Katzenbildern hartePornografie zu finden istund es statt billiger Flugrei-sen Waffen und Drogen zukaufen gibt. Ein vermeint-lich rechtsfreier Raum, indem Anarchie und völligeFreiheit herrschen.
Um sich Zugang zudieser dunklen Seite desNetzes zu verschaffen, muss
man kein versierter Ha-cker sein. Im Gegenteil. Es
reicht, eine Software zu in-stallieren, die das Tor zu dervom restlichen Internet völ-lig abgeschotteten Online-unterwelt öffnet: den Tor-Browser – auch unter demNamen „The Onion Router“
bekannt. Tor ist eine Soft-ware, die dafür gedacht ist,eine anonyme Kommuni-kation zu ermöglichen, dienicht nachverfolgbar ist.Wer von Zensur bedrohtist – etwa Journalisten, Ak-tivisten oder Organisatio-nen in autoritären Staaten–, kann mit dem Browserseine Spuren im Web verwi-schen. Durch mehrstufige,zwiebelartig aufgebaute
Verschlüsselungstechni-ken und das Umleiten derDatenpakete über ständigwechselnde Server soll dieAnonymität gewahrt unddie Analyse des Datenver-kehrs unmöglich gemachtwerden. Der Tor-Browser istfür Windows, Mac OS sowieLinux verfügbar und lässtsich im Handumdrehen in-stallieren.
Die erste Anlaufstation,
wenn man sich im Dark-net orientieren will, ist „TheHidden Wiki“. Das ist eineLinkliste, die manuell ge-pflegt wird und einen ers-ten Überblick darüber gibt,was einen in dieser Ecke desInternets erwartet. Auffälligist zunächst, dass es keineklassischen URLs gibt, wieman sie aus dem sichtbarenInternet kennt. Die Adres-
sen bestehen aus scheinbarzufälligen Kombinationenvon Zahlen und Buchsta-ben und enden auf „.onion“.Etwa 70 Prozent der im Hid-den Wiki aufgeführten Linkssind außerdem tote Linksund können gar nicht mehraufgerufen werden. Denndie Betreiber der Plattfor-men wechseln ihre Adres-sen häufig, um schwer auf-findbar zu bleiben. Das trifft
vor allem auf Angebote zu,die kilometerweit hinterden Grenzen des Legalen lie-gen. Dennoch ist rasch zu er-kennen, was sich im Darknetabspielt. Neben Verweisenzu Suchmaschinen, die fürdas Tor-Netzwerk optimiertsind, finden sich im HiddenWiki Kategorien, die Dienst-leistungen aller Art anbie-ten. Und die sind tatsächlichbreit gefächert.
DUBIOSER MARKTPLATZ
Hier kann man gefälschtePässe ebenso kaufen wiegehackte PayPal-Konten.Die Seiten haben manchmalrecht aufschlussreiche Na-men wie „Euro Guns“, „Renta Hacker“ oder „Drugs4you“.Andere heißen „HardCandy“, „AlphaBay Mar-
Kokain, Speed, Crystal Meth …Im Darknet kann man jede beliebige Droge kaufen.
Ob ein Gramm oder gleich 100 – alles nur eine Frage des Preises.Bezahlt wird in der digitalen Währung Bitcoin.
Gehackte PayPal-Konten zu verkaufenHier bieten Kriminelle PayPal-Konten an. In der Liste sind die
Kontostände exakt verzeichnet. Der Preis beträgt in etwa ein Zehn-tel davon. Geliefert werden die passenden Zugangsdaten.
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INTELLIGENT IMMER AM PULS DER TECHNOWELT
ket“, „Animal Related“ oder„Darkscandals“. Hier wer-den die unterschiedlichstenBedürfnisse befriedigt. Waf-fen, Drogen, Hackerdiensteund Sex – die menschlichenFantasien sind in ihrer ge-samten Bandbreite vertre-ten, bis hin zu den dunkels-ten und verborgensten Vor-stellungen, die niemandlaut aussprechen würde. ImDarknet ist es möglich.
Das Darknet ist zual-lererst einmal ein großerMarktplatz. Eine WaltherPPK gibt es für 600 Euro zu
kaufen. Auch die passendeMunition dazu kann man
gleich mitbestellen. DieSeite wirbt mit „Free Ship-ping“, schränkt aber ein,dass die erfolgreiche Liefe-rung nur innerhalb der EUgarantiert werden kann. DieWaffen seien neu und un-
benutzt. Sie stammen ent-weder aus den Niederlan-den oder aus Deutschland,heißt es auf der Seite. Be-zahlt wird mit Bitcoins –diese Zahlungsmethodeist für die Behörden nichtnachverfolgbar und daherdie bevorzugte Wahl zwie-lichtiger Onlinehändler.
Nur einen Klick wei-ter preist ein Hacker seineDienste an. „Illegales Ha-cken und Social Enginee-ring ist mein Geschäft, seitich 16 Jahre alt bin. Ich hattenie einen echten Job, da-
her konnte ich meine Ha-cking-Qualitäten sehr gut
entwickeln“, heißt es in derSelbstbeschreibung. Unter„Preise“ stellt er gleich klar:„Ich mache das nicht fürein paar Cent. Ich bin nichtaus irgendeinem beschisse-nen osteuropäischen Staat
und glücklich, jemand für50 Euro aufs Kreuz zu legen.Ich bin ein IT-Profi und kannmit legalen Jobs 100 Euro proStunde verdienen. Je nachAufwand liegt mein Hono-rar also mindestens bei 200Euro.“ Dafür bekommt derKunde das „kleine Paket“ –das inkludiert etwa das Ha-cken von E-Mail-Accountsoder Facebook-Konten. Grö-ßere Jobs kosten mindes-tens 500 Euro. Da kann derKunde aber schon verlan-gen, dass das Leben des Op-fers ausspioniert oder gar
ruiniert wird – etwa indemdieses finanziell geschä-digt oder als Konsumentvon Kinderpornos denun-ziert und auf diesem Wegehinter Gitter gebracht wird.Das sind nur einige der Vor-schläge des Miet-Hackers.
Wer selbst Geld braucht,wird hier ebenfalls fündig.In der Kategorie „Finanz-Services“ finden sich Mög-lichkeiten, Geld zu ergau-
nern. So werden beispiels-weise Prepaid-Kreditkartenmit aufgeladenem Gutha-ben oder echte Kreditkar-ten samt PIN-Codes mit ho-hen Limits angeboten. Au-ßerdem gibt es gehacktePayPal-Accounts zu erste-hen – mit einem garantier-ten Mindestguthaben von500 Dollar.
All diese Angebote fin-den sich gleich mit wenigen
Klicks. Hier ist offenbar jedeGaunerei gegen Bitcoinszu haben. Das gilt auch fürDrogen. Cannabis, Ecstasy,Crystal Meth, Speed und He-roin lassen sich wie bei nor-malen Online-Shops in denWarenkorb legen und be-quem vom Sofa aus ordern.Bei Abnahme in größerenMengen wird sogar Rabattgewährt. So manche Seite
klickt man besser gleich garnicht an. Dort gibt es Dingezu sehen, die man sich zu-meist nicht einmal vorstel-len möchte.
VIELLEICHT EINE FALLE
Ob es sich bei einigen diesersehr leicht zu erreichendenSeiten mit ihren illegalenAngeboten nicht vielleichtdoch um Fallen handelt,die von Strafverfolgungsbe-hörden gestellt wurden, istschwer zu sagen. Möglicher-weise versuchen die dubi-
osen Seitenbetreiber auch,naiven Kunden das Geldaus der Tasche zu ziehen.Wir wollen das bei unseremAusflug ins Darknet auchgar nicht so genau wissenund verlassen die finsteren,illegalen Untiefen des Inter-nets schnell wieder.
Beim Weiterklicken sto-ßen wir auf einige skurrileSeiten. Eine davon heißt„Tell me your secrets“. Der
Name ist Programm: Men-schen geben dort ihre Ge-heimnisse preis, anderekönnen sie kommentie-ren. Da sind Dinge dabei,die man wohl selbst seinemPsychotherapeuten oder ei-nem Priester nicht anver-trauen würde. Aber hier imDarknet ist man wirklichanonym. Wirkliche Hilfebraucht man sich hier abernicht zu erwarten. Der Um-
gangston ist rau und kalt.Obwohl es vor allem fürkriminelle Aktivitäten be-kannt ist, bietet das Darknetauch Angebote, die nichtillegal oder zum An-den-Kopf-Greifen sind. DennTor ist nicht ausschließlicheine Kontaktbörse für Kri-minelle. Die Plattform wirdauch von Aktivisten, Dissi-denten und Journalisten in
Mal schnell ein Leben ruinierenIm Darknet tummeln sich viele Profi-Hacker, die ihre einschlägigen
Dienste anbieten. 200 Euro kostet ein einfaches Hacking.Um 500 Euro kann man einem Opfer Kinderpornos unterschieben.
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aller Welt genutzt, um un-
erkannt zu kommunizie-ren. Zu finden sind Whist-leblowing-Seiten ebensowie Diskussionsplattfor-men zu allen möglichenAnsichten im Rahmen desgesamten politischen Fre-quenzspektrums. Man kannhier seine Meinung mitAnarchisten austauschenoder die Ansichten von Ver-schwörungstheoretikern le-sen. Die Debatten drehen
sich außerdem rund umaktuelle Forschungsergeb-nisse oder Religion. Dabeisollte man sich jedenfallseine dicke Haut zulegen,mit Samthandschuhen wirdman vielerorts nicht geradeangefasst. Die ausfälligenKommentare auf Facebook,wie man sie in letzter Zeitschon gewohnt war, sindein Kindergeburtstag dage-gen. Das hat ein rechtsfreier
Raum jedoch so an sich –darin gibt es keine Zensurund völlige Meinungsfrei-heit.
Was noch nötig ist, umdas Darknet zu erkunden,sind Zeit und jede MengeGeduld. Voran kommt manmeist nur von Link zu Link.Selbst spezielle Suchma-schinen wie Torch, das mit700.000 indexierten Onion-
Pages wirbt, liefern meist
maue Suchergebnisse. Oftbleibt nichts anderes übrig,als sich durch lange Link-listen zu klicken.
Gute Anlaufpunkte zurErkundung des Darknetssind Diskussionsboardsund Communitys wie Ga-laxy2. Hier tauschen sichNutzer aus und postenLinks zu Seiten im Tor-Netz-werk. Um mitzudiskutie-ren, muss man sich regis-
trieren und die Foren-Re-geln akzeptieren. IllegaleAktivitäten sind beispiels-weise streng untersagt. Au-ßerdem ist man angehalten,respektvoll miteinanderumzugehen – sonst fliegtman raus. Wer sich daranhält, kann sich durch dieGruppen klicken und aufEntdeckungsreise gehen. Erhat die Chance, spannendeund interessante Seiten zu
erforschen und schließlichauch zu finden, was er sucht.
WIE ANONYM IST TOR?
Zurück in die kriminelleEcke: Können sich Drogen-dealer, Waffenhändler undKinderporno-Anbieter imDarknet sicher vor Strafeund Verfolgung durch diePolizei fühlen? Ist man in
Tor wirklich anonym? Nein.Auch das Tor-Netzwerkkann infiltriert werden. Esist nur eine Frage des Auf-wands. Die Strafverfol-gungsbehörden haben be-reits Methoden entwickelt,Kriminelle zu jagen. DemFBI ist es im vergangenen Jahr gelungen, ein Netzwerkvon 200.000 Pädophilenauszuheben. Anfang 2015wurde ein Server identifi-ziert, auf dem kinderporno-grafisches Material gehostetwurde. Man entschied sich,ihn nicht sofort vom Netz
zu nehmen. Stattdessenwurde eine Spyware ent-
wickelt und auf den Servereingeschleust. Zwei Wochenlang landete mit jedem Bild-oder Video-Download auchdie FBI-Schnüffelsoftwareauf den Rechnern der Pädo-philen. Damit konnte mandann ihre wahre Identitätfeststellen und zuschlagen.
Die Verwendung des Tor-Browsers an sich ist na-türlich nicht verboten. Es
kommt darauf an, was maninnerhalb des Onion-Netz-werks macht. Aber auchwer nicht mit kriminellemHintergrund unterwegsist, muss aufpassen, was eranklickt. Insider sprechengerne von einem virenver-seuchten, finsteren Aqua-rium, in dem hinter jederSeite Malware und andereSchadsoftware lauern kann.
Schon aus prinzipiellenÜberlegungen ist die Ano-nymisierung beim Surfenaber keine schlechte Idee. InZeiten, in denen NSA und
Co nach unseren Daten grei-fen, ist etwas echte Privat-
sphäre im Internet schonein Segen. Wobei nicht ganzauszuschließen ist, dassman sich just durch Verwen-dung des Tor-Netzwerks erstrecht in den Fokus der Ge-heimdienste rückt. Legitimist der Wunsch, anonym zusurfen, aber allemal. Selbstwenn man dabei auch wei-terhin nur an der Oberflächedes Internets kratzt.
Man hilft sich gegenseitigIn Communitys wie Galaxy2 wird man auf der Suche nach Surftippsim Tor-Netzwerk fündig. Drinnen bleibt man aber nur, wenn man die
Regeln beachtet: Nichts Illegales und Respekt vor anderen!
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sich aussuchen. Nach der Bezahlung einfach ein Foto und die Unter-schrift schicken, der fertige Pass kommt dann per Post.
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VO N ALEXANDRA RIEGLER
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s begann mit einerM i d l i f e - C r i s i s .„Manche kaufensich einen Porsche,
andere suchensich eine Geliebte.Ich beschloss, das Problemglobaler Erwärmung in Angriffzu nehmen und Kernfusions-energie zu verwirklichen“,erzählt Michel Laberge, Chef-wissenschaftler bei GeneralFusion, auf der TED-Konferenzin Vancouver. Sein Testreaktor,mit dem Mitte der 2000er-Jahreeine Fusion gelang, war nur derAnfang. Das „Marketing-Neu-
tron“, wie es Laberge nennt,das bei der Reaktion freigesetztwurde, gab dem Start-up dienötige Schubkraft. Die Kana-dier konnten eine Finanzie-rung von 100 Mio. Dollar sicher-stellen. Genug Geld für den Baueines ausgereifteren Reaktors.
In herkömmlichen Atom-kraftwerken werden Atom-kerne zur Energiegewinnunggespalten – mit den bekannten
unerwünschten Nebeneffek-ten. In Zukunft wollen wir Ener-gie vergleichsweise sauber ausder Verschmelzung von Atom-kernen gewinnen. Die beidenWasserstoffisotope Deuteriumund Tritium sind Idealkandi-daten, weil bei ihrer Fusion zuHelium besonders viel Energiefreigesetzt wird. In einem Kraft-werk ließe sich mit der entste-henden Wärme Dampf erzeu-
gen, der wiederum Turbinenantreibt. Die schlechte Nach-richt ist, dass die Zündungs-temperatur des Plasmas bei 100
Millionen Grad liegt und damitsechsmal heißer ist als das In-nere der Sonne. Dort garantie-ren Druckwerte, die 200 Milliar-den Mal höher sind als auf derErdoberfläche, und Plasma-einschlusszeiten von Milliar-den von Jahren die Kernfusion.Dennoch ist auf der Erde einekünstlich herbeigeführte kon-trollierte Kernfusion bereitsgeglückt. 1997 wurde im JointEuropean Torus (JET), einem
Testreaktor im englischen Cul-ham, kurzfristig eine Leistungvon 16 Megawatt erreicht. Dienotwendige Heizleistung zumBetrieb belief sich allerdingsauf 17 Megawatt. Ein Minusge-schäft also. Für eine positiveEnergiebilanz ist der JET mitseinem Volumen von 80 Kubik-metern einfach zu klein.
WARUM ÜBERHAUPTKERNFUSION?
Das Ausgangsmaterial Wasser-stoff ist billig und reichhaltigvorhanden. Auch die Verfüg-barkeit von Lithium, das erstim Reaktor zu Tritium gebrütetwird, ist noch lange gesichert.Laut Zahlen des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysikließen sich mit einem einzigenGramm Brennstoff 90.000 Kilo-wattstunden an Energie erzeu-gen, die Verbrennungswärme
Der Menschheitstraum, Energie
wie die Sonne zu erzeugen, wird langsam alt.
Auch nach mehreren Jahrzehnten Forschung
in Sachen Kernfusion gibt es kaum herzeigbare
Erfolge. Neben Großprojekten wie ITER und
Wendelstein 7-X forschen auch kleine
Start-ups an der Energiequelle der Zukunft.
Eine Bestandsaufnahme.
DER
SONNEENTGEGEN
KRAFTWERK SONNEDie Sonne verschmilzt jede Sekunde 567 Mio. Tonnen Wasserstoff zu
560 Tonnen Helium. Die Differenz wird als Energie freigesetzt. DiesenProzess wollen Wissenschaftler in Kraftwerken nachstellen.
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von elf Tonnen Kohle. Hinzukommt, dass es bei einemStörfall nicht zu einer Ketten-reaktion kommen kann; dieZerstörung der Sicherheits-hülle des Reaktors von innenschließen Wissenschaftleraus. Ganz ohne Radioaktivi-tät kommt allerdings auchdie Kernfusion nicht aus. DieWände des Plasmabehältnis-ses sind radioaktiv, doch der
Zerfall geht schneller voran alsbei Abfallprodukten der Kern-spaltung. Nach 100 Jahren, soder Richtwert der Forscher, solldie Strahlung auf ein Zehntau-sendstel gesunken sein.
Nägel mit Köpfen machenForscher nun mit ITER, demInternational ThermonuclearExperimental Reactor. Der welt-weit größte Fusionsreaktor, derwie auch JET nach dem Prinzip
des magnetischen Einschlus-ses funktioniert, entsteht der-zeit im südfranzösischen Ca-darache, als Gemeinschaftspro- jekt zwischen der EU, China, In-dien, Japan, Russland, Südko-rea und den USA. Mit einem Vo-lumen von 840 Kubikmeternsoll der Reaktor groß genugsein, um einen Nettoenergiege-winn zu liefern. Läuft alles nachPlan, dann könnte ITER 500 Me-
gawatt an Energie erzeugen –zehnmal mehr, als für die Auf-heizung notwendig ist. Dochnach Plan lief bei ITER bis-her nichts. Nach langen Verzö-gerungen und wegen der aus-ufernden Kosten, die von an-fangs 5 Mrd. auf aktuell 15 Mrd.Euro zulegten, soll der Reaktornicht vor 2023 fertig sein. Ex-perten gehen jüngsten Schät-zungen zufolge überhaupt erst
von 2025 als Fertigstellungster-min aus.
DAUERBETRIEB
IST DAS ZIEL
ITER soll zeigen, ob Tokamak-Reaktoren tatsächlich kraft-werkstauglich sind. Im donut-förmigen Kern der Maschi-nen ist das Plasma von einemMagnetfeld eingeschlossen,um Kontakt mit den Gefäß-wänden zu vermeiden. Aufge-
baut werden die zwei sichüberlagernden Magnetfelderüber die äußeren Spulen sowiedurch Strom, der im Plasmafließt. Doch eine erfolgreicheFusion ist in einem Kraftwerks-szenario lediglich der ersteSchritt. Die Reaktion muss inweiterer Folge selbstständigablaufen, doch genau dieserDauerbetrieb gelang noch beikeinem der bisherigen Versu-
che. Das sogenannte „bren-nende Plasma“ lässt sich inheutigen Tokamaks nur wenigeSekunden lang erzielen.
Ein weiteres Problem ist,dass ITER für Grundlagenex-perimente ausgelegt ist. Lang-zeitmaterialtests, wie sie fürein Kraftwerk notwendig wä-ren, lassen sich nur bedingtdurchführen. Neben der Hitze-
beständigkeit des Plasmagefä-ßes tüfteln Forscher auch da-ran, das Material unempfind-licher gegenüber Neutronen-beschuss zu machen. Dennwenn sich Teilchen von derWand ablösen, können diesedas Plasma verunreinigen undso die Fusion gefährden. Ganz
oben am Forschungsfahrplandes europäischen Konsorti-ums EUROfusion steht auchdas Entfernen der Brennstoff-abfälle. An der Unterseite desReaktors befindet sich zwareine entsprechende Ableiter-vorrichtung, doch ob mit Wolf-ram umhüllter Edelstahl derHitzeaufnahme auch im Dau-erbetrieb gewachsen ist, istnoch unklar.
ALTERNATIVE TECHNOLOGIE
MACHT ITER KONKURRENZ
Von vornherein für den Dauer-betrieb ausgelegt habenWissenschaftler den Versuchs-reaktor Wendelstein 7-X imnorddeutschen Greifswald.Nach einer Bauzeit von neun
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HIER ENTSTEHT DER GRÖSSTE FUSIONSREAKTOR DER WELTIn Südfrankreich entsteht ITER. Der weltgrößte Fusionsversuchsreaktor soll zehnmal mehr Energie liefern, als zur Aufheizung notwendig ist. Bislang fiel das Großprojekt aber hauptsächlich
durch Verzögerungen und explodierende Kosten auf. Anfangs waren 5 Milliarden Euro budgetiert, mittlerweile liegen die Kosten bei 15 Milliarden Euro. Fertigstellung nicht vor 2025.
SMALL IS BEAUTIFULDer deutsche Versuchsreaktor Wendelstein 7-X (hier noch in der Bauphase) ist zwar
deutlich kleiner als ITER, dafür ist er schon seit Ende letzten Jahres in Betrieb.
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Jahren wurde die Anlage imletzten Jahr fertiggestellt. Sieist aktuell der weltweit größteStellarator. Bei dieser Alter-native zur Tokamak-Techno-logie wird das Magnetfeldausschließlich über die äuße-ren Spulen aufgebaut. Dergroße Vorteil von Stellaratorenist, dass der Dauerbetrieb ohnezusätzlichen Strom im Plasma-feld möglich ist. Beim Wendel-stein 7-X soll das Plasma ganze30 Minuten lang brennen,ein bei Tokamaks unerreich-ter Wert. Notwendig ist dafür jedoch ein höchst komple-xes Design der Magnetspulen.
Das zusätzliche Abkühlen derMagnetspulen auf minus 270Grad macht diese zu Supra-leitern, eine Technologie, dieauch bei ITER übernommenwird. Wissenschaftler erwar-ten, dass sich der Dauerbe-trieb damit auf acht Minu-ten erhöhen lässt. Überhauptoffen ist noch, welche Tech-nologie bei DEMO, dem Nach-folgereaktor von ITER, zumEinsatz kommen wird. Sollte
sich Wendelstein 7-X bewäh-ren, könnte DEMO sehr wohlauch ein Stellarator sein.
Am 10. Dezember feiertedas Team in Greifswald jeden-falls seinen ersten großen Er-folg: die Zündung von Heli-umplasma. Für die Plasma-erzeugung gilt es, die Elek-tronen zu ionisieren, was lautThomas Klinger, wissenschaft-lichem Direktor von Wendel-
stein 7-X, beim Molekül Was-serstoff energieaufwendigerist als beim Edelgas Helium.Doch das „echte“ Plasma lässtnicht mehr lange auf sich war-ten: „Wir planen, ab Anfang Fe-bruar mit Wasserstoff zu expe-rimentieren“, so Klinger.
Entgegen der wissenschaft-lichen Meinung, dass bei Kern-fusionsreaktoren die Größe
entscheidend sei, arbeitet eineReihe von Start-ups an kleine-ren Maschinen, darunter La-berges „Midlife-Crisis“-Projekt,General Fusion. Ob es gelingt,die Technologie von Vorhaben,die viele Milliarden Euro kos-ten und ein paar Jahrzehnte fürPlanung und Errichtung benö-tigen, in kleinere Maßstäbe zuübersetzen, bleibt abzuwarten.
PRIVATE INVESTOREN
SPRINGEN AUF
Einige Start-ups setzen aufIdeen, die in der Vergangenheitschon beforscht, aber zu denAkten gelegt wurden, oft auf-
grund mangelnder Finanzie-rung. Unter Einsatz modernerTechnologien und mit neuenDetails versprechen sie sich Er-folge. General Fusion verwen-det ein Prinzip namens „Ma-gnetized Target Fusion“, des-sen Ansätze aus den 1970ernstammen. Das Plasma ist da-bei „nicht sehr dicht und nichtsehr heiß“, so Laberge, undwird für die Fusionsreaktionkomprimiert. Neu daran ist,
dass der Verdichtungsvorgangschneller und mit mehr Druckabläuft. Die Forscher verwen-den dazu teilweise Materialien,die vor 40 Jahren noch nicht zurVerfügung standen, und steu-ern die synchronisierten Kol-ben mit moderner Elektronik.
Im Vergleich zu Tokamaksmüsse das Plasma nicht stän-dig hocherhitzt sein, so La-berge, auch seien keine „sünd-haft teuren“ Konzepte für den
magnetischen Einschluss desPlasmas notwendig. Ob derReaktor hält, was Laberge ver-spricht, soll sich in fünf Jahrenherausstellen.
Fortschritte werden auchbei der Konkurrenz betont,dem kalifornischen Start-upTri Alpha Energy. Man habeinnerhalb von kurzer Zeit zu-stande gebracht, was bei staat-
lichen Forschungseinrichtun-gen jahrzehntelang am Planstand, erklärt Dale Prout, vor-mals NASA-Informatiker und jetzt CEO von Tri Alpha Energy,in einem Video über das Unter-nehmen. „Wir werden das ersteFusionskraftwerk bauen“, fügtProut zuversichtlich hinzu. Vielbesser als all seine Konkurren-ten ist Tri Alpha Energy jeden-
falls finanziell aufgestellt. DieKalifornier verfügen über mehrals 200 Mio. Dollar, darunterGeld vom Microsoft-GründerPaul Allen.
DER TRAUM VOM SAUBEREN
KERNKRAFTWERK
Das Start-up verwendet eineeigene Reaktortechnologie, dieauf Forschungsergebnisse desverstorbenen MitbegründersNorman Rostoker und seines
Studenten Michl Binderbauerzurückgeht, dem heutigenCTO. Rostokers großes Ziel warein Kraftwerk, bei dem keineAsche abfällt, insbesonderekeine radioaktive. Der Reak-tor von Tri Alpha Energy isteine lineare Maschine, in dereine Art Gasrauchringe erzeugtund mit hoher Geschwindig-keit verdichtet werden. Derhohle Plasmazylinder, der
dabei entsteht, erreichte imletzten Sommer 10 Mio. Grad.Im nächsten Schritt soll dieTemperatur verzehnfachtwerden.
Wenn Privatunternehmenlängst schon erfolgreich inwichtige Bereiche der Raum-fahrt vordringen, könnten esdann auch junge Start-ups
sein, die das Thema Kernfusionvorantreiben? Fest steht, dasssowohl die Forschungsaktivi-tät als auch das Interesse vonRisikokapitalgebern am Themazunehmen. Private Finanzie-rungen bieten Unternehmeneine gewisse Unabhängigkeitvon staatlichen Geldern, ver-langen aber auch eine Planung,die sich stärker an der Kom-merzialisierung ausrichtet.Nicht weiter überraschend
sind daher die optimistischenBotschaften und Zeitpläne derStart-ups. Aus Kreisen derGroßprojekte wie ITER klingendie Prognosen schon vorsichti-ger. Die wirtschaftliche Nut-zung erwarten sich viele For-scher erst sehr spät im 21. Jahr-hundert. Wissenschaftler ge-hen davon aus, dass Fusions-energie dann nicht mehr kos-ten wird als heute Erdgas.
HEISSER ALS IM KERN DER SONNEDie Zündungstemperatur in einem Fusionsreaktor beträgt 100 Millionen Grad.
Magnetfelder halten das heiße Plasma von den Reaktorwänden fern.
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VO N ANDREAS LIST
Der Physiker Robert Matthews ist der Frage nachgegangen, warum
Smartphone-Displays so oft zu Bruch gehen. Er hat die Kräfteberechnet, die einwirken, wenn das Gerät aus der Hand
Richtung Boden segelt. Sein überraschender Rat:
„Lassen Sie es einfach fallen,
es ist besser so!“
INTELLIGENT
IMMER AM PULS
DER TECHNOWELT
SCHOCK!
Knallt das Smartphoneauf den Boden, sieht es
danach oft so aus. Spinnen-netzartige Sprünge
durchziehen denTouchscreen.
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35FEBRUAR 2016 / EME DIA.AT
Ahhh, du hastauch dieS p i d e r m a n -App instal-liert!“ Diesen
meist mit einem süffi santenGrinsen servierten Sager muss-ten sich schon viele Smart-
phone-Besitzer anhören. WennSprünge und Risse den Touch-screen durchziehen und dabeieine spinnennetzartige Struk-tur formen, dann weiß manschon, was der Handy-Besit-zer über den Unfallhergangerzählen wird: „Es ist mir ausder Hand gefallen und auf denBetonboden gekracht, natür-lich mit dem Display voran.“Kein Einzelfall. Es scheinteine Art Naturgesetz zu sein,
dass Smartphones grundsätz-lich mit dem Display zuerstaufschlagen. Warum ist das
so? Dieser Frage ist der briti-sche Physiker Robert Matthewsnachgegangen. Der Mann istausgewiesener Experte aufdiesem Gebiet. Er ist Nobel-preisträger – auch wenn essich nur um den satirischenIg-Nobelpreis handelt. Den
bekam er 1996 für seine Unter-suchung zu der Frage verliehen,warum ein Toastbrot, wenn esvom Tisch fällt, immer auf derMarmeladenseite landet. Wieer jetzt herausfand, lassen sichdie Ergebnisse auch auf dieHandy-Frage anwenden.
Ähnlich wie beim Toastsind auch beim SmartphoneRotation und Höhe zu Beginndes Sturzes dafür verantwort-lich, mit welcher Seite es auf-
kommt. So wie beim Messer-werfen: Beim Wurf wird dasMesser mit einer bestimmten
Geschwindigkeit in Rotationversetzt. Nun ist es nur eineFrage der Distanz zum Ziel. Hatman den richtigen Abstand ge-funden, dreht sich das Messereinmal und bleibt beim Auf-kommen stecken. Das ist belie-big oft wiederholbar. Mit aus-
reichend Übung kann man da-mit im Zirkus auftreten.Entscheidend ist auch in der
Handy-Display-Frage erst maldie Distanz zum Boden. Diemeisten Menschen halten dasSmartphone in etwa in Brust-höhe – rund 1,30 Meter überdem Boden. Die Finger sindnormalerweise etwas unter-halb des Schwerpunkts des Ge-räts positioniert. Rutscht es ausder Hand, wird eine Drehung
ausgelöst, deren Geschwindig-keit bestimmt, auf welcherSeite das Smartphone auf dem
Boden aufschlägt. Und nunkommt die fiese Komponenteder Story: Würde man es unge-stört fallen lassen, wäre dieWahrscheinlichkeit höher, dasses auf der robusteren Rückseitelandet. Natürlich haben Smart-phone-Besitzer den Reflex, das
Gerät auffangen zu wollen. Dasist jedoch der fatale Fehler.Denn erst dadurch bekommt es jene Drehung, die es auf demDisplay auommen lässt. DasGanze drückt Matthews in ei-ner wunderschönen mathema-tischen Formel aus (sieheoben). Übersetzen lässt sie sichso: Würde man den Drehimpulsvermeiden und das Phone ein-fach fallen lassen, könnte dasHoppala für das Smartphone,
die Geldbörse und die eigenenNerven glimpflicher ausgehen.Nur, wer kann das schon?
BODEN
BRUSTHÖHE D I S P L
A Y
H
DIE CRASHFORMELIn der Gleichung sind die relevanten Werte
berücksichtigt. L steht für die Länge desHandys, g für die Erdanziehungskraft.p ist der Parameter für den Überhang,θ bezeichnet den Winkel zu Fallbeginn.
HÖHE UND ROTATIONDiese zwei Faktoren bestim-men, wie das Smartphone lan-den wird. Meist hält man es inBrusthöhe und gibt den pas-senden Drehimpuls, wenn manes aufzufangen versucht.
w = 2 sinθp
1 + 3p2
3 g
L
ROBERT MATTHEWS,
IGNOBELPREISTRÄGER
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IMMER AM PULS
DER TECHNOWELT
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WELTVO N ANDREAS LIST
USASan Francisco ist die
Bitcoin-Hauptstadt der USA. An170 Standorten wird das Zahlungs-mittel akzeptiert. Die Stadt ist auch
Heimat vieler Bitcoin-Start-ups –darunter Coinbase, das Anfang 2015
die Lizenz für die erste Bitcoin-Börse unter Aufsicht der
US-Finanzbehördenerhalten hat.
ARGENTINIENDie Argentinier flüchten vor dem vola-
tilen Peso gerne in US-Dollar. Der Umtauschpassiert oftmals auf dem Schwarzmarkt, denn
dort sind Pesos mehr wert als zum offi ziellen Wech-selkurs. Unternehmen nutzen daher gerne Bitcoins.
Die Abwicklung läuft über Firmen in den USA. Sie
empfangen das Geld, tauschen es in Bitcoins um undleiten diese weiter an ihre Kunden in Argentinien, wo
sie wieder zurückgetauscht werden. Damit umge-hen sie den staatlichen Einfluss. Die Bitcoin-
Nutzung hat sich im vergangenen Jahrverdoppelt. Auch untereinander zahlen
Argentinier vermehrt in Bitcoinsstatt in Pesos.
NIEDERLANDEDie 150.000-Einwoh-
ner-Stadt Arnheim wird alsBitcoin-City bezeichnet. 75
Unternehmen akzeptieren dasKryptogeld, neben Bars und
Restaurants auch Hotelssowie ein Super-
markt.
ÖSTERREICHDie Alpenrepublik ist ein Bitcoin-
Entwicklungsland. Shops, die die Digital-Währung akzeptieren, sind rar. Wer Bitcoinsausprobieren will, der kann in ausgewähltenTrafiken Bitcoin-Bons kaufen. Diese funktio-nieren ähnlich wie Ladebons für Wertkarten-
handys und können online eingelöst werden.In Graz wurde außerdem im Juni 2014 der
erste Bitcoin-Bankomat aufgestellt. Zweiweitere gibt es mittlerweile in Wien
– am Hauptbahnhof und in derMariahilfer Straße.
DIE
DER
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Die Internetwährung ist im Mainstream angekommen. Kaum eine Woche
ohne Newsmeldung, dass man jetzt da oder dort mit Bitcoins zahlen kann.Doch wo Geld ist, sind auch Kriminelle nicht weit. Schon gibt es erste Be-trügereien. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Bitcoin-Welt.
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T O M O N T A G E : I S T O C K / E M E D I A
BITCOINS
GRIECHENLANDWährend im vergangenen Juli die
Banken geschlossen waren, erlebten
Bitcoins einen Boom. Die Registrierungenaus Griechenland verzehnfachten sich, das
Handelsvolumen stieg um das Dreifache. DerGrund: Bitcoins waren die einzige Möglich-keit, Auslandstransaktionen durchzufüh-
ren. Euro-Transaktionen wurden vomStaat verhindert, die Digi-Währung
war davon jedoch nichtbetroffen.
RUSSLANDIn Moskau wird die Bitcoin-
Verwendung heftig diskutiert.Die offi zielle Politik will sie verbie-ten. Bitcoin-Seiten wurden schon
einige Male vorübergehend geblockt.Der russische Zahlungsdienstleis-
ter Qiwi plant jedoch, noch 2016eine eigene Digiwährung mit
dem Namen „BitRubel“einzuführen.
JAPANTokio war der Schauplatz der ersten Superpleiteder Bitcoin-Ära. Die Handelsplattform Mt.Gox
wickelte 2013 noch 60 Prozent des weltweiten Bitcoin-Handels ab, musste aber kurz darauf – im Februar 2014
– Insolvenz anmelden. Die Hintergründe beschäftigen dieBehörden bis heute. Denn mit der Einstellung des Handels
verschwanden auch 850.000 Bitcoins – nach damaligem Kursein Gegenwert von fast einer halben Milliarde Dollar. Mitte
des vergangenen Jahres wurde der gescheiterte Chef derBitcoin-Börse, der 31-jährige Mark Karpelès, festgenom-
men. Er wird verdächtigt, das Computersystem der
Börse manipuliert zu haben, um Bitcoins künst-lich zu generieren. In Japan zieht man nun
die Lehren aus der Pleite, der Handelmit Bitcoins soll reguliert
werden.
AUSTRALIENÜber den Bitcoin-Erfinder ist
wenig bekannt – lediglich dasPseudonym „Satoshi Nakamoto“.
US-Medien wollen Craig Wright alsEntwickler identifiziert haben. DerAustralier mit mehreren Doktorti-teln hat etliche Firmen gegründet
und soll auch einen Super-
computer besitzen.
BITCOINS ERKLÄRTDie Digitalwährung Bitcoin ist ein Zahlungssys-
tem, das weltweit verfügbar und auf keine zentralen Stellen wie
Banken angewiesen ist. Die Bitcoin-Software läuft auf einem
verteilten Netzwerk an Computern und basiert auf kryptografi-
schen Techniken. In der riesigen Datenbank sind alle Transakti-
onen gespeichert. Um selbst am Bitcoin-Handel teilnehmen zu
können, benötigt man ein Wallet (als Software am PC oder alsApp). Das funktioniert wie eine Geldbörse. Hier sind die Bitcoins
gespeichert – man kann so Geld empfangen oder überweisen.
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IMMER AM PULS
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Die USA haben ihren Unternehmen per Gesetz den
Abbau von Rohstoffen im Weltall erlaubt.
Während diese die neue Regelung feiern, kommt
aus dem Ausland massive Kritik.
Wird das All Privatbesitz? Und steht ein
neuer Goldrausch bevor, wie einst im Wilden Westen?
VO N MAXIMILIAN BETMANN
WELTRAUM
RECHT
ALLES, WAS
IST! ↑
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m November letzten Jahresverabschiedete der amerikani-
sche Kongress den „Commer-cial Space Launch Competitive-ness Act“. Das Gesetz wurdevon US-Präsident Obama am25. November 2015 unter-schrieben und trat dadurch inKraft. In Abschnitt IV spricht esamerikanischen Staatsbürgerndie Besitzrechte an Ressourcenzu, die von ihnen im All undauf Asteroiden erlangt werden.Dies richtet sich vor allem anprivate Unternehmen, die sich
vom Abbau wertvoller extra-terrestrischer Rohstoffe hoheGewinne erhoffen.
In einer Stellungnahmeschreibt Chris Lewicki, Präsi-dent des US-UnternehmensPlanetary Resources, dass mitdem Gesetz ein „wachstums-freundliches Umfeld für eineaufstrebende Industrie“ ge-schaffen werde. Rick Tumlin-son, Vorsitzender der ameri-kanischen Firma „Deep Space
Industries“, bezeichnet dasGesetz als einen wichtigenSchritt, um den Reichtum desSonnensystems für die Men-schen der Erde freizusetzen.
Der Abbau von Rohstoffenim All ist schon lange ein Zielvon Unternehmen und Wis-senschaftlern. In Asteroidenvermutet man riesige Was-servorkommen sowie selteneErze und Metalle. Auf der Erdeist eine wachsende Anzahl von
39FEBRUAR 2016 / EMEDIA.AT
MAXIMILIAN BETMANN,
ÖSTERREICHISCHES WE LTRA UM FO RUM (Ö WF )
Menschen auf begrenzte Res-sourcen angewiesen. Die Aus-sicht auf reiche Rohstoffvor-kommen ist verlockend. Be-fürworter des Gesetzes erwar-ten durch den neuen Indus-triesektor neue Arbeitsplätze.Auch der bemannten Raum-fahrt könnte es Vorteile brin-gen, wenn zukünftige Missio-nen die Wasservorkommen aufAsteroiden nutzen und beimStart weniger davon transpor-tieren müssen.
Das neue Gesetz birgt je-doch auch Konfliktpotenzial.Es gibt Widersprüche und Un-klarheiten in Bezug auf inter-nationale Verträge über dieNutzung des Alls. Der wich-tigste ist der Weltraumvertragvon 1967, der im Rahmen derVereinten Nationen verhandeltund von 103 Staaten umgesetztwurde, darunter auch den USA.Artikel II des Weltraumver-trags besagt, dass kein Staat
nationalen Anspruch auf dasAll und die dort existierendenHimmelskörper erheben darf.
SO GEHT DAS NICHT
Deshalb meinen viele Beo-bachter, dass die USA über-haupt nicht die Befugnishätten, ihren Bürgern undUnternehmen Besitzrechtevon auf Himmelskörpernerworbenen Rohstoffen zuzu-sprechen. Für Sa’id Mosteshar,
Direktor des Londoner Ins-tituts für Weltraumpolitikund -recht, stellt sowohl dasAneignen von Ressourcenaus dem All als auch die nati-onale Erlaubnis dessen einenVerstoß gegen internationa-les Recht dar. Gbenga Odun-tan, Dozent für Völkerrecht ander University of Kent, nenntdas Gesetz sogar eine „frontaleAttacke auf bestehende Prinzi-pien des Weltraumrechts“.
Dies erkannten die Gesetz-geber selbst, weshalb sie eineKlausel hinzufügten, dass mitdem Gesetz kein Souveräni-tätsanspruch oder Anspruchauf rechtliche Zuständigkeitüber einen Himmelskörper er-hoben werde. Da das Gesetzaber trotzdem Rechte über aufHimmelskörpern erlangte Ma-terialien erteilt, ist nicht klar,wie diese Klausel zu deuten ist.
Abgesehen von rechtlichenFragen stellt sich auch die
Frage nach den politischen Fol-gen. Für Kritik sorgt vor allem,dass die USA die Entscheidungim Alleingang getroffen haben.Gleich im ersten Satz des Welt-raumvertrags heißt es, dass dieErkundung und die Nutzungdes Weltalls zum Wohle undim Interesse aller Staaten ohneDiskriminierung in irgendei-ner Art erfolgen sollten.
Bis die Jagd auf Asteroidenund deren Schätze wirklich los-
geht, wird es noch Jahre dau-ern. Entwicklung, Produktionund Einsatz der dafür nötigenRaumschiffe sind teuer. ChrisLewicki von Planetary Resour-ces lobt das Gesetz, weil es sei-ner Meinung nach ein „zuneh-mend stabiles und vorherseh-bares regulatorisches Umfeld“schafft, welches die nötigenInvestitionen fördert. Dochgerade das ist nicht der Fall,wenn man das Gesetz nicht
nur im nationalen Kontext be-trachtet. Konflikte auf inter-nationaler Ebene sind vorpro-grammiert.
EIN WETTLAUF DROHT
Manche Beobachter befürch-ten, dass sich nun auch andereStaaten gezwungen fühlenkönnten, Programme zumRohstoffabbau auf Asteroi-den auf den Weg zu bringen.Der Rechtsunterausschuss des
UN-Ausschusses für die fried-liche Nutzung des Weltraums(UN COPUOS) ist die offen-sichtlichste Plattform, umdieses Thema auf internatio-naler Ebene zu diskutieren. Ertagt wieder im April. Bis dahinherrscht erst mal Unklarheit.
DIE PRIVATEN KOMMEN
Bei der Kritik am „Commer-
cial Space Launch Competitive-ness Act“ geht es nicht darum,ob der Abbau von Ressourcenim All gut oder schlecht ist. Esgeht darum, Konflikte zwi-schen Staaten zu vermeiden.Der Weltraumvertrag wurdein den 60er-Jahren beschlos-sen und sollte verhindern,dass das All zu einer weite-ren Bühne des Kalten Krie-ges wird. An die kommerzielleRaumfahrt wurde damals nicht
gedacht. Doch heute drängtsie sich immer mehr inden Mittelpunkt der welt-weiten Raumfahrtaktivitä-ten und bringt bisher nichtdefinierte Probleme. Dass sichdiese durch nationale Allein-gänge lösen lassen, ist mehrals fraglich.
Mit dem „Commercial SpaceLaunch Competitiveness Act“beschreiten die USA einen ris-kanten Pfad. Einen neuen „Wil-
den Westen“ wünscht sichniemand, doch genau dieserkönnte durch das US-Gesetzprovoziert werden. Deshalb istes wichtig, dass sich die Ak-teure auf internationaler Ebenezusammensetzen und Missver-ständnisse sowie Konflikte ausdem Weg räumen. Die nachhal-tige und friedliche Nutzungdes Alls zum Wohle der gesam-ten Menschheit darf nicht in-frage gestellt werden.
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