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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE KUNST- UND NATURZENTRUM GANZJÄHRIG GEÖFFNET WWW.DOMAINE-CHAUMONT.FR T. +33 (0) 254 209 922 KUNSTSAISON 2017 AUSSTELLUNGEN UND INSTALLATIONEN DER ZEITGENÖSSISCHEN KUNST APRIL - NOVEMBRE 2017 BILDENDE KUNST SHEILA HICKS SAM SZAFRAN EL ANATSUI URSULA VON RYDINGSVARD STÉPHANE GUIRAN SARA FAVRIAU KARINE BONNEVAL MARIE DENIS ANDREA WOLFENSBERGER MÂKHI XENAKIS REBECCA LOUISE-LAW FOTOGRAFIE UND VIDEO MIGUEL CHEVALIER DAVIDE QUAYOLA STÉPHANE GUIRAN

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNST- UND NATURZENTRUM

GANZJÄHRIG GEÖFFNET WWW.DOMAINE-CHAUMONT.FR T. +33 (0) 254 209 922

KUNSTSAISON 2017

AUSSTELLUNGEN UND INSTALLATIONEN DER ZEITGENÖSSISCHEN KUNST

APRIL - NOVEMBRE 2017

BILDENDE KUNST

SHEILA HICKSSAM SZAFRANEL ANATSUIURSULA VON RYDINGSVARDSTÉPHANE GUIRANSARA FAVRIAUKARINE BONNEVALMARIE DENISANDREA WOLFENSBERGERMÂKHI XENAKISREBECCA LOUISE-LAW

FOTOGRAFIE UND VIDEO

MIGUEL CHEVALIERDAVIDE QUAYOLASTÉPHANE GUIRAN

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INHALT

EINFÜHRUNG

I. BILDENDE KUNST

Sonderauftrag der Region Centre-Val de LoireSheila Hicks

Ausstellungen und jährliche AufträgeSam SzafranEl AnatsuiUrsula von RydingsvardStéphane GuiranSara FavriauKarine BonnevalMarie DenisAndrea WolfensbergerMâkhi XenakisRebecca Louise-Law

II. FOTOGRAFIE UND VIDEOMiguel ChevalierDavide QuayolaStéphane Guiran

III. 2017 EBENFALLS IN CHAUMONT-SUR-LOIRE ZU SEHEN

IV. DIE DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE 1. Eine vielschichtige Aufgabe 2. Ein ehrgeiziges kulturelles Projekt3. Die Akteure der Domaine4. Werke und Installationen 2008 - 20165. Planung für 2017

V. PRAKTISCHE INFORMATIONEN

VI. AUSWAHL DES VERFÜGBAREN BILDMATERIALS FÜR DIE PRESSE

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUMNEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUMNEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

13 neue Künstler sind zur 9. Kunstsaison von Chaumont-sur-Loire anzutreffen, bei der – wie jedes Jahr – die Verknüpfung von Kunst, Natur und Kulturerbe gerühmt wird. Im Rahmen einer großen Bestellung, die von der Region Centre-Val de Loire finanziert wird, hat zunächst Sheila Hicks, eine seit vielen Jahren in Frankreich lebende Amerikanerin, die prächtigen Farben einer gewaltigen Installation auf den Wänden der Heubodengalerie verteilt.Ein weiteres Event des Jahres 2017: die Ausstellung eines seltenen, stilübergreifenden Künstlers, Sam Szafran, dessen Begeisterung für Natur und Pflanzen zu einem Werk von außergewöhnlich stimmungsvoller Kraft führt. Seine märchenhaften grünen Bäume sind in den Oberen Schlossgalerien zu bewundern.Auch der große ghanaische Künstler El Anatsui kehrt 2017 wieder zurück: für den Sommer gestaltet er ein Werk, bei dem er sich von den Lastkähnen der Loire inspirieren ließ. Der Bildhauer Stéphane Guiran hat die Reitbahn der Stallungen mit einer spektakulären Installation aus durchscheinenden Quarzblumen mit dem Titel „Le Nid des Murmures“ verschönert. Sara Favriau hingegen hat ihre filigranen, einem Spinnennetz gleichenden Hütten und geschnitzten Säulen in der Bienenscheune aufgestellt, während Marie Denis und Karine Bonneval ihre zarten Zuckerpflanzen, Herbarien und andere kostbare „Geduldsspiele“ in den privaten Gemächern des Schlosses und im Eselsgehege verstreut hat. Ursula von Rydingsvard hat ihre monumentale Skulptur „Anastazia“ im Historischen Park aufgestellt. Andrea Wolfensberger hat die Obere Galerie des Eselsgeheges (mit ihren Kartonskulpturen in Beschlag genommen, während Mâkhi Xenakis zarte Blumenkronen in der Galerien des Gärtnerhofs ausstellt.

Und nicht zuletzt werden uns in Übereinstimmung mit dem Thema des Internationalen Gartenfestivals 2017, das mit der „Kraft der Blumen“ verbunden ist, zwei Schöpfer – Virtuosen digitaler Hilfsmittel – fantastische Welten zeigen: Miguel Chevalier im Historischen Park, mit seinem Werk „In out-Paradis artificiels”, und Davide Quayola in der unteren Heubodengalerie mit faszinierenden „Jardins d’été”, die während seiner Residenz in Chaumont-sur-Loire entstanden. Die britische Künstlerin Rebecca Louise-Law hat unter dem Vordach der Stallungen tausende Naturblumen verteilt, die zu den Glas- oder Zuckerblumen und den virtuellen Blumen des Jahres 2017 hinzukommen und dieser neuen Kunstsaison so einen Duft des Gartens Eden verleihen.

Chantal Colleu-DumondKuratorin der 9. Kunstsaison

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I. BILDENDE KUNST SONDERAUFTRAG DER REGION CENTRE-VAL DE LOIREAN SHEILA HICKS

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VORGEHENSWEISE DER KÜNSTLERIN

Was wäre in einem Schloss, das eine bemerkenswerte Sammlung alter Tapeten, Gärten und weltweit anerkannte Werke, und nach den von den Tapeten der Gästezimmer der Prinzessin von Broglie inspirierten „Fleurs fantômes” von Gabriel Orozco sowie den bunten Fenstern von Sarkis natürlicher, als eine Künstlerin einzuladen, die einer Kunst zu ihrem Gipfel verholfen hat, bei der sämtliche, von den Schönheiten der Natur gebotenen Möglichkeiten eingesetzt werden.

Sheila Hicks verwendet mit phänomenaler Virtuosität Garne, Fasern und Farben, so wie ein Maler seine Pigmente verwendet.

Jede Kreation ist für sie eine Reise, eine Erkundung, die sie mit den wunderschönen, bunten Formen und riesigen Seilen aus einem breitgefächerten Spektrum von Natur- und Synthetikfasern beginnt, die sie ständig begleiten und mit denen sie ihre unendlich stimmungsvollen Welten erfindet.

Gewaltige Installationen oder zarte Collagen und Woll- oder Leinengewebe zeugen von derselben Farbfertigkeit dieser großen Künstlerin, die sämtliche Verfahrenweisen im Textilwesen, welche sie auf ihren unzähligen Entdeckungsreisen an den ungewöhnlichsten Orten kennenlernen konnte, genau kennt.

SHEILA HICKS

“GLOSSOLALIA”HEUBODENGALERIE

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

www.domaine-chaumont.fr8 9www.domaine-chaumont.fr

Sheila Hicks à Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

Double page :“Glossolalia”,

installation de Sheila Hicks pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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BIOGRAFISCHE ANGABEN

Sheila Hicks beschließt 1964, nach Paris zu ziehen, um dort zu leben und ihr Atelier zu gründen. Sie wurde 1934 in Nebraska geboren, war Schülerin von Josef Albers und George Kubler an der Kunst- und Architekturschule Yale School of Art and Architecture. Bereichert durch ihre Reisen nach Südamerika und durch ihren fünfjährigen Aufenthalt in Mexiko macht sie ihr Pariser Atelier, wo sie sich niedergelassen hat, zu einem stets betriebsamen Mittelpunkt eines offenen Werkes, wo Fäden und Stoffe einer fühlbaren, wahrnehmbaren und unmittelbaren „internationalen Sprache“ eine Form verleihen. Die Kreation ist für sie ein sich wandelnder Prozess, der durch Begegnungen und Dialoge, die sie prägen, genährt wird, durch Kulturen und erlernte Techniken, durch Bauweisen, die in ihren Installationen eingesetzt werden.Seit den 1960-er Jahren arbeitet Sheila Hicks an einem Werk, das sein Gleichgewicht an der Kreuzung zwischen

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

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Double page :“Glossolalia”,

installation de Sheila Hicks pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

angewandter Kunst und moderner Kunst findet. 2016 nimmt sie insbesondere an der 20. Biennale von Sidney teil, am Glasgow International Festival und an Weaving & We – 2. Hangzhou Triennale der Fiber Art. Im selben Jahr widmet das Joslyn Art Museum von Omaha (Nebraska) ihr eine Retrospektive mit dem Titel „Sheila Hicks: Material Voices“. In Frankreich hat sie 2014 im Palais de Tokyo (Paris) und im Consortium (Dijon) ausgestellt; im Ausland stellte sie 2012 auf der 30. Biennale von São Paulo, 2014 auf der Whitney-Biennale (New York) und 2015 in der Hayward Gallery (London) aus.

Sie wird 2017 zur Biennale von Venedig und 2018 vom Centre Pompidou eingeladen werden.

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AUS EINER LINIE EIN WERK MACHEN

„Chaumont-sur-Loire ist für mich ein besonderer Ort, wie ein Zufluchtsort, ein Raum, in dem meine Gestaltungsfreiheit groß ist.

Die Heubodengalerie (Galerie du Fenil) ist ein völlig ungewöhnlicher Ort, dessen Bauweise mich sofort inspirierte. Ich hatte gleich die Idee, die Tröge dieses Stalls, wo zu Zeiten der Prinzessin von Broglie die Kälbchen gefüttert wurden, als Behälter für eine Ansammlung von natürlichen Pigmentballen zu verwenden. Auch sie sind Nahrung und die Grundlage der Werke, die sich an den Wänden und im Raum befinden.

Die an den Wänden hängenden „Satelliten“ sind wie Konstellationen eines interstellaren, interplanetarischen Gartens. Der alte und im Laufe der Zeit patinierte graue Beton dieses Heubodens ermöglicht einen fruchtbaren Dialog mit den endlosen Farben der Fasern.

In dieser Domaine, wo die Natur eine bedeutende Rolle spielt, verwende ich zum ersten Mal natürliche Bestandteile wie Äste, Zweige und Reisigbündel, die sich mit den Seilen und Pigmenten verflechten. Ich wollte die Natur mit den Fasern und Garnen vereinen, die meiner Arbeit eigen sind. Diese Bestandteile werden verbunden mit einer zentralen, in Guatemala handgewebten Tafel, wie eine reiche Landschaft aus prächtigen Grundfarben, und mit diesem gelben und goldfarbenen Strom, wie ein himmlischer, uns Frieden bringender Wasserfall.

Das Werk trägt den Titel „GLOSSOLALIA“, wobei ‚glossolalie’ Ausdruck einer geheimnisvollen und unverständlichen Sprache ist, wie die Zeichen, die an den Wänden des Heubodens umherlaufen: Sanskrit, Stenografie… jeder kann diese realen oder erfundenen Sprachen, vielleicht die Sprache der Engel, erkennen.

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Auch wenn man gewisse Elemente aus meinem üblichen Vokabular wiederfindet: das, was ich in Chaumont-sur-Loire geschaffen habe, ist einzigartig.Seit jeher inspiriert mich die Verweigerung der Wiederholung, der Wunsch, niemals etwas noch einmal zu machen, was ich bereits geschaffen habe. Ich wünsche mir, kontinuierlich erfinderisch zu sein und etwas zu schaffen, das es nicht gibt.

Einen der Schlüssel zu diesem ständigen Drang nach Erneuerung findet man in den gegensätzlichen Welten meiner Kindheit: die des „Gemischtwarenladens“, den mein Großvater mütterlicherseits in der Stadt besaß, wo ich ständig die Qual der Wahl aus einer Vielzahl von Dingen hatte, und die des Bauernhofs meiner Großmutter väterlicherseits, Ida, eine maßvollere Welt, in der man ständig alles mit nichts erfinden musste. Diese gegensätzlichen Einflüsse sind einer der Schlüssel zu meiner ewigen Obsession des Schaffens.

Ich liebe es, Farben zu schaffen, die man nicht in der Natur findet. Ich erfinde ständig neue Entdeckungen. So bieten diese bunten Satelliten an den Wänden Schocks und Überraschungen.

In meinen Augen passen alle Farben zusammen. Dies hängt von der Menge der verschiedenen Materialschichten ab, der Lichtmenge und der Dichte der Schatten der Farbstrahlen, der verwobenen, straff gespannten Seiden- oder Leinenfäden, die den Werken ihre Präsenz verleihen.

Aus der Farbe entsteht Energie, eine spirituelle Kraft, ein Gefühl des Friedens.

Zweifellos rufen die Farben reine Empfindungen hervor und sprechen direkt mit den Seelen.“ Sheila Hicks

PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

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Page de droite :“Glossolalia”,

installation de Sheila Hicks pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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BILDENDE KUNST

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Sam Szafran ist ein völlig untypischer Künstler, ein absolut freier Maler, stilübergreifend, außergewöhnlich, keiner Strömung zuzuordnen. Mit außergewöhnlicher Sensibilität und Bildung hat er es verstanden, die zahlreichen Leiden eines schwierigen Lebens in ein Werk von besonderer Stärke und Virtuosität umzuwandeln.

Unter seinen nahezu 2 000 Werken zählt man 800 Aquarelle und 1 200 Pastellmalereien mit einer unglaublich reichen Chromatik, die von diesem Künstler, der erklärt, er „habe genug Stoff zum Malen für 400 Jahre“, mit fantastischer Geschicklichkeit aufgebaut wurden. „Seine Zeichnungen sind der Vorwand für ein abstraktes Spiel vollkommener Beherrschung, die das Leblose belebt und… dem bewegungslosen Leben Kraft verleiht“. Jean Clair

Drei Hauptthemen durchkreuzen sein Werk auf obsessive Weise: Ateliers, Treppen und Pflanzen.

Natürlich sind es seine fantastischen Blätter und Bäume, die in Chaumont-sur-Loire in einer Ausstellung gezeigt werden, bei der zahlreiche Meisterwerke des Künstlers aus privaten Sammlungen zusammengetragen werden. Mit seinen unentwirrbaren Philodendron-Dschungeln und seinen überwältigenden Fluten von fein gehackten

SAM SZAFRAN

ARBORESCENCESOBEREN SCHLOSSGALERIEN

© Didier Gicquel

Monstera-Blättern erfindet Sam Szafran die Natur neu, die in außergewöhnlichen Hängegärten geballt ist. Die schwindelerregende und zugleich mysteriöse Üppigkeit dieser inneren Landschaften birgt eine unglaublich stimmungsvolle Kraft.

„Bei dem, was ich tue, gibt es immer ein Gefühl des Ungleichgewichts.“ „Meine Sichtweise nähert sich eher der arabischen Sichtweise, basierend auf der ovalen Form des Auges, als der traditionellen geometrischen Sichtweise, die durch einen Horizont und Fluchtpunkte gekennzeichnet ist“. „Es entsteht daraus etwas anderes, eine andere Stimmung, ein anderes System, eine andere Sichtweise. Es ist eine ständig neu beginnende Erfindung.“ „Ich brauche das Chaos, mein Atelier ist ein Chaos aus Bücherstapeln, herumliegenden Pastellfarben, Stapeln von verschiedenen Dingen. Um etwas herauszuholen, muss ich vom Chaos ausgehen“. Sam Szafran

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Sam SZAFRAN, Sans titre, 2016. Aquarelle sur carton, 200 x 300 cm. Galerie Claude Bernard© GCB /Jean-Louis Losi, Paris

ADAGP, Paris

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BIOGRAFISCHE ANGABEN

1934, Am 19. November 1934 in Paris geboren. Als ältestes Kind von jüdisch-polnischen Einwanderern verbringt er die ersten Jahre seiner Kindheit im Viertel Les Halles in Paris.1940-1944 entgeht Sam Szafran während dem Krieg den Massenfestnahmen der soganannten „Rafle du Vel d’Hiv“ und versteckt sich zunächst bei Bauern im Departement Loiret. Als Gefangener in Drancy wird er von den Amerikanern befreit und versteckt sich im Departement Lot bei spanischen Republikanern. 1944 wird er vom Roten Kreuz nach Winterthur in die Schweiz geschickt, während sein Vater und ein Grossteil seiner Familie in den Nazi-Lagern den Tod finden. 1947, Aufbruch mit seiner Mutter und seiner Schwester nach Melbourne in Australien zu seinem Onkel.1951, Zurück in Frankreich nimmt er Zeichenunterricht in Paris und führt ein besonders hartes und unsicheres Künstlerleben. 1953-1958, Académie de la Grande Chaumière, im Atelier von Henri Goetz; lernt Jean Ipousteguy, Orlando Pelayo, Jacques Delahaye, Nicolas de Staël, Jean-Paul Riopelle, Joan Mitchell, Yves Klein, Jean Tinguely und viele andere kennen; mehrere zufällige Ateliers.Entdeckung der Collagen von Kurt Schwitters, Materiologien und Texturologien von Dubuffet, Hantaï und Réquichot.1958-1965, Zeit der Kohlköpfe. Eine geschenkte Packung Pastellfarben wird zum Wendepunkt in seinem Schaffen, da Pastellfarbe von nun an sein bevorzugtes Werkzeug wird.1961, Entscheidende Begegnung mit Alberto Giacometti.1963, Heirat mit Lilette Keller.1964, Geburt ihres Sohnes Sébastien; Szafran tritt in die Galerie Claude Bernard ein.1965, Begegnung mit Jacques Kerchache, der die erste Einzelausstellung des Künstlers organisiert. 1969-1970, Zeit der Ateliers.1970, „Fusains“; Ausstellung in der Galerie Claude Bernard, Paris.

1972, „Pastels“, Ausstellung in der Galerie Claude Bernard, Paris. Zeit der Druckereien. Geht für eine Zeitlang zu Arrabal, Roland Topor und zur Gruppe Panique.1974, Umzug nach Malakoff, wo er noch heute lebt. Erste Treppen. Ausstellung in der Galerie Artel, Genf.1977-1978, Erste Aquarelle, die er rund um das Thema Ateliers, Gewächshäuser und Treppen aufbaut. 1980, „Pastels“, Ausstellung in der Galerie Claude Bernard, Paris.1987, „Aquarelles“, Ausstellung in der Galerie Claude Bernard, Paris.Um 1987 beginnt er damit, Pastell- und Aquarellmalerei miteinander zu kombinieren, trocken und nass, rund um die Themen Gewächshäuser, Treppen und Städte. 1988-1989, Einzelausstellung in der Caja Iberia, Saragossa.1992, Einzelausstellung in der Galerie Vallois, Paris.1993, Großer Kunstpreis der Stadt Paris (Grand Prix des Arts de la Ville de Paris).1999-2000, „Cinquante ans de Peinture“ (50 Jahre Malerei), Retrospektive in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny, Schweiz. Erste große städtische Landschaften.2000-2001, Retrospektive im Museum des romantischen Lebens (Musée de la Vie romantique), Paris.2004-2005, Arbeitet mit dem Keramiker Juan Gardy Artigas für den Pavillon Szafran, Ausstellung Le Pavillon Szafran in der Stiftung Fondation Gianadda, Martigny.2008, Ausstellung Galerie Hopkins-Custot, Kunst- und Designpavillon, Tuileries-Gärten, Paris.2010, Retrospektive im Max Ernst-Museum von Brühl, nahe Köln, Deutschland.2011, Piero Crommelynck-Preis2013, Retrospektive in der Stiftung Fondation Gianadda, Martigny, wo er zum ersten Mal seine übergroßen Werke zeigt. Vorsitzender des „Ordre des Arts et des Lettres“ (Orden der Künste und der Literatur).

Sam Szafran wird von der Galerie Claude Bernard vertreten.

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

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Sam SZAFRAN, Sans titre (Lilette dans les feuillages), 2005. Aquarelle et pastel sur papier, 41 x 31,5 cm. Collection privée

© GCB /Jean-Louis Losi, ParisADAGP, Paris

Sam SZAFRAN, Feuillage, 1989. Aquarelle, 150 x 100 cm. Collection privée© GCB /Jean-Louis Losi, ParisADAGP, Paris

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

El Anatsui ist weltweit geachtet und anerkannt, erst recht, seitdem er 2015 den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig für seine gesamten Werke erhalten hat, und ist für seine Holz- und Tonskulpturen und seine komplexen Werke aus recycelten Materialien bekannt. Ende der 1970er Jahre verwendet er bevorzugt Glas- und Keramikscherben (Serie Pots cassés, 1976-1982). Zwei Jahrzehnte später stellt er seine ersten „Gewebe-Werke” aus “armen Materialien” her.

Die monumentalen Wandinstallationen von El Anatsui (Sasa (Mantel), 2004, Coll. MNAM-CCI, Centre Pompidou) sowie seine Bodenskulpturen (Tiled flower garden, 2012; AG + BA, 2014) bestehen aus „Wegwerfmaterialien”: Flaschendeckel aus Aluminium, zerbrochene, zerdrückte Flaschen oder auch zerschnittene Bleche. Der Künstler sammelt diese Materialien sorgfältig und verbindet sie mit Kupferdraht. Die Teile werden zunächst am Boden zusammengesetzt und dann an der Wand befestigt. Ihre weichen, unregelmäßigen Formen erinnern an Drapierungen, Tapisserien, Kleidung (Man’s Cloth, Woman’s Cloth, 2002). Die Werke in lebhaften, warmen Farben sind von den großen Kente-Stoffen inspiriert, Gewändern mit symbolischen Motiven, die von den ghanaischen Königen getragen wurden.

Seine Metallbehänge schmückten wie ein Bühnenvorhang oder kostbare Wandteppiche zahlreiche prunkvolle Fassaden wie etwa des Palazzo Fortuny bei der 52. Biennale in Venedig (Fresh and Fading Memories, 2007), der Alten Nationalgalerie in Berlin (Ozone Layer and Yam Mounds, 2010) oder des Palais Galliera in Paris (Broken Bridge, 2012), der Royal Academy in London (TSIATSIA – searching for connection, 2013)… Vor kurzem hat er die High Line, ein altes Hochbahngleis in New York, das zu einem Hängegarten wurde, mit einer „Wand” aus Metall und Spiegeln versehen (Broken Bridge II, 2012-2013). El Anatsui lässt sich von den afrikanischen Traditionen des Recyclings und der Zweckentfremdung gebrauchter hergestellter Gegenstände inspirieren. Er konnte die Wiedergewinnung in einen kreativen Prozess verwandeln. Seine Werke fragen nach dem weltweiten Handel, der Vernichtung, Verarbeitung von Materialien, Symbolen für die Ereignisse auf dem afrikanischen Kontinent.

„Kunst entsteht je nach besonderer Situation, und ich glaube, dass die Künstler nur von dem profitieren können, was ihnen ihre Umwelt zurückgibt.“„Art grows out of each particular situation and I believe that artists are better off working with whatever their environnment throws up”. (El Anatsui: Gawu: [Oriel Mostyn Gallery, Llandudno, 22 November 2003 - 7 Januar 2004] / [forew. by Martin Barlow; texts by Sylvester Okwunodu Ogbechie and Atta Kwami; interview with El Anatsui by Gerard Houghton], Llandudno: Oriel Mostyn Gallery, 2003).

El Anatsui wurde 2015 nach Chaumont-sur-Loire eingeladen, um in der Heubodengalerie zu wirken, und er hat hier ein außergewöhnliches Werk gestaltet: „XiXe“, das bis Februar 2017 gezeigt wird. 2016 hat er im Historischen Park ein Werk namens „Ugwu“ realisiert, was soviel wie „Hügel“ bedeutet, getreu dem Geiste der Holzskulpturen, die er so gern gestaltet, wobei er dieses Mal seine Inspiration aus der nahen Umgebung der Domaine schöpfte.

2017 lässt er sich von den Frachtkähnen der Loire inspirieren, traditionellen Schiffen mit flachem Boden, die er zur Schöpfung eines neuen Werkes verwendet, das mit dem Wasserbassin des Wirtschaftshofs verbunden ist.

El Anatsui à Chaumont-sur-Loire, 2015© Eric Sander

EL ANATSUI

WASSERBASSIN DES WIRTSCHAFTSHOFS

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BIOGRAFISCHE ANGABEN

El Anatsui wurde 1944 in Anyako in Ghana geboren. Er lebt und arbeitet in Nsukka in Nigeria. Er studierte am College of Art der University of Science and Technology Kumasi in Ghana (1969), seine klassische Ausbildung ergänzt er durch das Erlernen der alten Techniken der Ashanti-Kultur: Gravur, Keramik, Töpferei… In den 1970er Jahren kommt er zu der Gruppe nigerianischer Künstler Nsukka, die an die Universität in Nigeria angeschlossen ist. Er unterrichtete dort von 1975 bis 2011.

1990 wird er als einer der fünf Künstler ausgewählt, Afrika bei der 44. Biennale in Venedig zu vertreten.

Seine Arbeit wurde in der ganzen Welt gezeigt : Mnuchin Gallery, New York (2014); Jack Shainman Gallery, New York (2014); Royal Academy of Arts, London (2013); Akron Art Museum, Akron, Ohio, USA (2012) (Wanderausstellung (2012-2015): Gravity and grace: Monumental Works by El Anatsui; Brooklyn Museum, New York; Des Moines Art Center, Iowa; Bass Museum of Art, Miami; Museum of Contemporary Art San Diego, (Kalifornien); Sterling and Francine Clark Art Institute (The Clark), Williamstown (2011); National Museum of Ethnology, Osaka (2010); Royal Ontario Museum, Toronto (2010) (Wanderausstellung (2010-2012): El Anatsui: When I Last Wrote To You About Africa) ; National Museum of Ethnology, Osaka (2010) (Wanderausstellung (2010-2011): A fateful Journey : Africa in the Works of El Anatsui) ; Rice University Art Gallery, Houston (2010); Jack Shainman Gallery, New York (2013, 2010, 2008); The Metropolitan Museum of Art, New York (2008); National Museum for African Art, Smithsonian Institute, Washington; 52. Biennale in Venedig (2007); Biennale of African Art, Senegal (2006); Hayward Gallery (2005); Museum Kunst Palast, Düsseldorf, Deutschland (204) (Wanderausstellung (2004-2007): Afrika Remix; Centre Pompidou, Paris; Mori art Museum, Tokyo; Moderna Museet, Stockholm); Gwangju Biennale, Gwangju, Südkorea (2004); the National Museum of African Art, Smithsonian Institute, Washington (2000-2001); Centro de Cultura Contemporania Barcelona (CCCB, 2001); 8. Osaka

Sculpture Triennale (1995); 44. Biennale in Venedig (1990)…

2013 erhält er den wertvollen Charles Wollaston Award für sein Werk TSIATSIA (searching for connection, 2013). Dieser gigantische weiche Wandbehang aus Recyclingmaterialien schmückte während der Sommerausstellung 2013 der Royal Academy of Arts in London die Fassade des Burlington House (Royal Academy’s 245th Summer Exhibition).2014 wird El Anatsui Ehrenmitglied der Royal Academy of arts in London.

2015 erhält er den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig für seine gesamten Werke.

Seine Werke sind in den öffentlichen Sammlungen vertreten: African Studies Gallery, University of Nigeria, Nsukka; MNAM-CCI, Centre Pompidou, Paris; The Metropolitan Museum of Art, New York; The Museum of Modern Art, New York; Los Angeles County Museum of Art, Kalifornien; Indianapolis Museum of Art, Indianapolis; The National Museum of African Art, Smithsonian Institute, Washington DC; Royal Ontario Museum, Toronto; Missoni, Mailand; Musée Ariana, Genf; The British Museum, London; Clarks International Art Collection, Somerset; Guggenheim Abu Dhabi, Abu Dhabi; Osaka Foundation of Culture, Osaka; Setagaya Art Museum, Tokio…

El Anatsui wird vertreten von: Jack Shainman Gallery, New York; October Gallery, London; Inception Gallery, Paris.

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URSULA VON RYDINGSVARD

“ANASTAZIA”HISTORISCHER PARK

KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Die massiven Skulpturen von Ursula von Rydingsvard bringen die Spur der menschlichen Hand ans Licht und ähneln Holzschalen, Werkzeugen und Wänden, die scheinbar an das familiäre Erbe der Künstlerin im vorindustriellen Polen vor dem zweiten Weltkrieg erinnern. Die Künstlerin hat ihre Kindheit in Nazilagern und in den Flüchtlingslagern der Nachkriegszeit verbracht, und ihre ersten schmerzvollen Erinnerungen inspirieren sie bei ihrer Arbeit mit großer emotionaler Stärke. Ursula von Rydingsvard baut hohe Gebilde aus Zedernholz und gestaltet damit ein vielschichtiges Netz aus einzelnen Balken, geformt durch scharfe und lyrische Kanten und zusammengeklebt, um spektakuläre und sinnliche Flächen zu bilden, wie Puzzle... Ursula von Rydingsvard hat zahlreiche Preise erhalten, unter anderem einen Joan Mitchell-Preis (1997), einen Oskar der American Academy of Arts and Sciences (1994), Stipendien von der US-amerikanischen John-Simon-Guggenheim-Gedächtnis-Stiftung (1983) und vom National Endowment for the Arts (1979, 1986). Sie erhielt den Preis der Internationalen Vereinigung der Kunstkritiker (1992, 2000). Sie hat in New York im Madison Square Park (2006) und im New Yorker Neuberger-Museum ausgestellt sowie an der Staatsuniversität von New York (2002) und im Storm King Art Center (1992). Ursula von Rydingsvard lebt und arbeitet in New York.

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

BIOGRAFISCHE ANGABEN

Ursula von Rydingsvard wurde 1942 in Deensen in Deutschland geboren. Sie hat an der Universität von Miami in Coral Gables 1965 einen BA und einen MA und an der Columbia University einen MFA (1975) absolviert und erhielt am Maryland Institute College of Art, Baltimore (1991), ihren Doktortitel.Als berühmte Bildhauerin arbeitet die Künstlerin seit 30 Jahren im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn. Nach ihrem Abschluss an der Columbia University im Jahre 1975 hat sie mit der Arbeit an einem bevorzugten Material begonnen: dem Zedernholz.Ursula Von Rydingsvard ist in erster Linie für ihre großen, häufig gewaltigen Skulpturen bekannt, wobei sie für die Balken Zedernholz verwendet, das sie zersägt und, mit

Graphitpulver bedeckt, zusammensetzt. Sie verwendet bewusst Bretter aus zerkleinertem Zedernholz in verschiedenen Längen. „Diese abstrakten Formen als Signaturen beziehen sich auf Dinge in der realen Welt, indem sie das Zeichen der menschlichen Hand ans Licht bringen und gleichzeitig Formen und natürliche Stärken heraufbeschwören. Diese Formen umfassen typischerweise einfache Vasen und Schalen. Viele suggerieren Werkzeuge oder andere Artefakte wie Schaufeln, Löffel und Zäune, oder haben einen Bezug zu einfachen Behausungen, zu geologischen Formationen, zur Landschaft oder zum Körper“.

Double page :“Anastazia”,

installation d’Ursula von Rydinsgvard pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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BIOGRAFISCHE ANGABEN

Stéphane Guiran wurde 1968 im Departement Var in Frankreich geboren. Er lebt und arbeitet in Eygalières und Barcelona. Er besitzt eine Ausbildung der ESSEC-Schule (Hochschule für Wirtschafts- und Handelswissenschaften), und 2001 verlässt er die Welt der grafischen Gestaltung in Richtung Bildhauerei. Von 2002 bis 2011 gestaltet er vorwiegend Werke aus Stahlstäben, als Fortsetzung seiner ersten Jahre rund um die grafische Gestaltung. 2004 lebt er ein Jahr lang in Barcelona, wo er sich in der Gießerei ausbildet, die ihm die Türen zur monumentalen Plastik öffnet. Während dieser Zeit erinnert seine verfeinerte Arbeit am Stab an eine imaginäre Handschrift, die sich im Raum entfaltet und sich häufig an der japanischen Kalligrafie und Haikus inspiriert.2011 tritt er der Galerie Alice Pauli bei und beginnt mit der Erkundung anderer Medien: zunächst die Fotografie, rund um Spiegelbilder in der Reihe der Symmetrien (Symétries). Dann das Glas und das Kristall, die schnell einen bedeutenden Anteil in seinen Werken einnehmen. Das Kristall führt ihn zu organischeren Formen, im weiteren Sinne inspiriert von seiner innigen Verbindung zur Natur. Er durchläuft das Kristall in verschiedenen modernen Ausdrücken, als recyceltes Material durch seine Arbeit an Glasscherben, als Pixel oder Zeichenelement, oder in Dialogen mit Kristallen aus der Natur und anderen kristallinen Steinen. Natur und Abstraktion leben in seiner Arbeit wie die beiden Seiten ein- und desselben Spiegels. Seine letzten Kreationen verbinden seine Bildhauerarbeit mit der der Bildbearbeitung, durch zwei Installationen, bei denen Kristall und Video miteinander vermischt werden können, bei denen er den Betrachter in die Gefühle einbeziehen möchte, die Kristalle in ihm auslösen.

STÉPHANE GUIRAN

“LE NID DES MURMURES”REITBAHN DER STALLUNGEN

KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Stéphane Guiran hat eine außer-gewöhnliche Installation aus Quarzblu-men für die Reitbahn der Stallungen von Chaumont-sur-Loire entworfen, eine zarte und unendlich stimmungsvolle Ansammlung, die auf die Architektur der Reitbahn abgestimmt ist.

„Ich habe mir ein Nest aus Geoden aus-gedacht, die ich im marokkanischen Atlasgebirge gefunden habe. Von Men-schenhand gesammelte Steinblumen. Wie Gedichte, die auf der Erde gesam-melt wurden. In diesen zerbrochenen Geoden erblüht eine zarte Reinheit. Die des Quarzes, diesem Wächter des Gemurmels. Man verleiht dem weißen Quarz diesen Zauber, den Gedanken und Gefühlen eine Stimme zu verlei-hen. Die stillen Worte zu singen, die in uns verborgen sind. Eine klangvolle Kreation aus Kinderge-murmel erleuchtet diese stimmungs-volle Reise. In der Reitbahn der Stallungen der Domaine von Chaumont-sur-Loire schwingt eine einzigartige Architektur. Fest verankert. Sie strahlt das irdene Fundament dieses ehemaligen Ofens aus, wo Materialien kristallisierten. Luf-

tig. Sie verströmt die Leichtigkeit einer Kathedrale, die von ihren für Vögel und Wind geöffneten Fenstern bestimmt wird. Die in dieser Oase zwischen Himmel und Erde versammelten viertausend Quarzgeoden werden zu einem riesigen Verstärker des Gemurmels. Einem Verstärker der Ruhe. Damit jeder Besu-cher wagt, seine Gedanken hier abzule-gen. Seine Wünsche. Seine geheimen

Träume. Und diese Stille fliegt durch die geöffneten Fenster mit dem Hauch des Windes davon. Bis zu den Ohren der Welt. Bis zum Summen der Sterne, die Konstellationen aus ihnen machen werden. Wo sie zu einer gesungenen Karte aus Selbst-Kokons gesponnen werden. Träume, bereit zum Erblühen. Um eine Welt zu errichten, wo Poesie die Wesen zum Erwachen führt, das ihn ihnen schlummert“. Stéphane Guiran

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

www.domaine-chaumont.fr26 27www.domaine-chaumont.fr

Double page :“Le Nid des Murmures”,

installation de Stéphane Guiran pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

Stéphane Guiran à Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Sara Favriau schnitzt Holz mit außergewöhnlicher Energie und Erfindungsgabe, wobei sie das Material bearbeitet, bis sie hauchzarte Formen entwirft, die mit dem Raum der Bienenscheune spielen, wie ihre erstaunlichen „colonnes grignotées“ (angeknabberten Säulen).

Sara Favriau befasst sich mit der Idee der Erweiterung, wobei sie Brücken zwischen der Form und dem Inhalt schafft. Sie übernimmt klassische Arbeitstechniken und erweitert sie durch aktuelle Methoden: durch den Guss werden Blister in menschenähnliche Basreliefs verwandelt, die Schnitzerei von gespanten Leisten gestaltet das Gerüst der Hütten, die Intarsienarbeit der Schichten von Furnierholz bildet das Muster eines Moucharabiehs. „Es ist diese offene Tür, die das Werk zum Leben erweckt, wobei es von jeder Beschreibung befreit wird und zwischen Form und Bedeutung schwankt“.

Vor kurzem hat die Künstlerin eine Schnitzarbeit aus Holzleisten begonnen, die sie dem Gebiet der Bauindustrie entliehen hat. Sie schneidet sie in Stücke, schnitzt sie und setzt sie zusammen, um Dörfchen aus Hütten in verschiedenen Größen zu errichten. Vom Mobile zur Behausung. Sie verleiht diesen Holzstücken eine neue Funktion, ein zweites Leben. Diese einfachen Leisten sind – in geschnitzter Form – stabiler (da in Richtung der Maserung geschnitten) und gleichzeitig zerbrechlicher (da dünner). „Ich veredele die Funktion ‚Dachgebälk’ über einfache Verfahren und Handgriffe. Der Gegenstand wird zum Hybriden, zwischen Tragwerk und Zierde, und bietet ein neues Stadium der Lektüre, über den Herstellungsprozess hinaus“.

BIOGRAFISCHE ANGABEN

Sara Favriau wurde 1983 geboren, sie lebt und arbeitet in Paris. Sie untersucht alte und moderne Verfahrensweisen. In Form von Palimpsests vermischen sich klassische mit modernen Techniken. Ihre Suche ist ein Versuch, auf poetische Weise über die Mechanismen der Geschichte nachzudenken. Sie arbeitet ausgehend von Materialien, die sie meist in der industriellen Welt findet, und umgeht die ursprüngliche Funktion des Produkts, indem sie es von seinem traditionellen Weg befreit und auf einen einfacheren Weg führt. Aus dieser Synthese entsteht die Möglichkeit einer Geschichte.

Sara Favriau absolvierte 2007 ihr Diplom an der Pariser Nationalhochschule für Schöne Künste (École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris - Atelier Giuseppe

SARA FAVRIAU

“OU, PROLOGUE POUR UNE CHIMÈRE”BIENENSCHEUNE

Penone), nachdem sie 2005 in der Villa Medici residierte. 2014 erhält Sie den Preis für die beste Installation auf der YIA Art Fair#04, und 2015 ist sie Preisträgerin des „Prix Découverte des Amis du Palais de Tokyo“. Im selben Jahr widmet die Galerie Maubert ihr ihre erste eigene Ausstellung, „La houle se déroulant au fracas de la coque (…), je sabrais l’écume” (Der Seegang, der gegen den Rumpf krachte (…), ich durchfurchte die Gischt). Von Februar bis Mai 2016 kommt Sara Favriau in den Genuss einer eigenen Ausstellung im Palais de Tokyo: „La redite en somme, ne s’amuse pas de sa répétition singulière” (Die Wiederholung insgesamt macht sich nicht über ihre einzelne Wiederholung lustig).

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

www.domaine-chaumont.fr28 29www.domaine-chaumont.fr

Sara Favriau à Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

Double page :“où, prologue pour une chimère”,

installation de Sara Favriau pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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KARINE BONNEVAL

“SACCHARUMANIA”SCHLOSS

KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Karine Bonneval stellt in Vitrinen in den historischen Schlossgemächern Zuckerblumen aus, empfindliche und stimmungsvolle Skulpturen aus diesem unerwarteten Material, die an geschliffenen Marmor erinnern.

„Seit mehreren Jahren widmet Karine Bonneval ihre Suche den paradoxalen Beziehungen, die wir zum Lebendigen führen. Über die Begriffe Territorium, Exotismus, Erkundung, Hybridisierung und Rohstoffe hinterfragt sie unsere Beziehung zur Natur, die der Mensch nutzbar gemacht hat, wobei er noch immer nicht begreift, dass er integraler Bestandteil des Ganzen ist, was er beherrscht. Mit Skulpturen, Videos und Installationen versucht sie, diese nötige Andersartigkeit zwischen dem Menschen und den anderen Lebewesen, insbesondere pflanzlichen, sichtbar zu machen. Mit Poesie, jedoch auch mit Schalkhaftigkeit, wobei sie Natur und Künstliches, Handwerkliches und Industrielles miteinander verbindet, stellt sie die Frage nach der Anpassung, dem Dialog mit der Umwelt, die aus unseren bevorzugten Gesprächspartnern besteht“. Gunther Ludwig, 2015

Zuckerrohr ist die Pflanze, die weltweit am meisten angebaut wird.„Woher kommt das, was wir essen? Der Mensch betrachtet die Natur als Kuriosum. Er verfolgt sie, spielt mit ihr,

nutzt sie als Speisekammer. Seit Millionen von Jahren entschlüsselt der Mensch seine Umwelt, und das, was sie ihm erbringen kann. Oft hat er Angst davor und möchte sie dominieren. Herbe Rückschläge sind garantiert.Zucker ist für uns ein Genuss und eine der schlimmsten Plagen der Menschheit. Der Mensch liebt Zucker. Seit der Vorgeschichte sucht er frenetisch danach. Alexander, Eroberer Griechenlands, führt die Zuckerrohrpflanze aus Indien ein, akklimatisiert sie im Mittelmeerraum, bevor die

BIOGRAFISCHE ANGABEN

1970 in La Rochelle geboren, lebt in der Region Centre-Val de Loire.

Ausgewählte Einzelaustellungen2015Dendromité, ESAD Orléans, Frankreich2012Bonpland et Acclimatation, projection et rencontre à l’Alliance française en association avec le MAMBA, Buenos Aires, ArgentinienMoteurs !, exposition à la borne du pays où le ciel est toujours bleu, La Châtre, FrankreichJe cherche des parfums nouveaux, des fleurs plus larges, des plaisirs inéprouvés, la Maréchalerie énsa-v, Versailles, FrankreichHybrides véhicules, Galerie MET de la Châtre, Paris, Frankreich2010Dans un jardin, musée des Beaux-Arts, Rouen, FrankreichProjection d’Acclimatation, Faculté d’Arts plastiques, Lille, Frankreich

Ausgewählte Kollektivausstellungen2016La force de l’empathie, Watou kunstenfestival, BelgienBack to the trees, forêt de Chaux, FrankreichFantômes et apparitions, Château du Rivau, Lémeré, FrankreichMicroscopie du Banc, Micro Onde, Vélizy-Villacoublay, Frankreich2015Jardins d’hiver, La Graineterie Centre d’Art, Houilles, FrankreichChimères, Château du Rivau, Léméré, FrankreichTriennale de Vendôme, FrankreichJardiniers terrestres, jardiniers célestes, biennale d’art contemporain de Melle, FrankreichGlocauAir, open studios, Berlin, Deutschland2014Les habits de château, Château de Maisons, Maisons-Laffitte, FrankreichMarc Plas invite, Galerie the window, Paris, FrankreichA posteriori, ensa-v, Versailles, FrankreichLe secret, Château du Rivau, Léméré, Frankreich2013Design culinaire à 4 mains, avec Carole Belenus, MAC/VAL, Vitry-sur-Seine, FrankreichPasse-moi le sel ! , 15ème parcours contemporain, Fontenay le Comte, FrankreichDés-tresse et délacé treize, Maison des tresses et lacets, Parc Naturel Régional du Pilat, Frankreich

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

www.domaine-chaumont.fr30 31www.domaine-chaumont.fr

Siedler sie auf den Antillen anbauen. Mit Unterstützung der afrikanischen Stammeschefs führen sie die schlimmste Sklaverei ein. Napoleon zerstört den Dreieckshandel, der Nantes und Bordeaux derart bereichert hat, indem er Delessert zur Entwicklung der Zuckerrübe treibt. Aber es dauert noch ein halbes Jahrhundert, bis die Wunden der Sklaverei verheilt sind. Heute essen wir zuviel Zucker, und Diabetes ist eine der schlimmsten Krankheiten der Menschheit. Vor Zucker muss man sich in Acht nehmen“. Gilles Fumey, Ernährungsberater, 2013, über Makarka und das Benehmen von Erforschern.

Zuckerrohr stellt die komplexen Bindungen dar, die wir zur Pflanzenwelt haben. Saccharum officinarum ist eine Pflanze, deren geografischen Ursprung wir nicht genau kennen. Sie wurde vom Menschen verbreitet und mit anderen Zuckerrohrarten gekreuzt, daher existiert sie nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Sie ist heute die weltweit am meisten angebaute Pflanze. „Das weiße Gold“, das ehemals durch Sklavenarbeit erzeugt wurde und Anlass für Kriege war, ist heute auf der ganzen Welt ein preiswertes Basisprodukt. Aber seine weiße Farbe und seine glitzernden Kristalle halten die Zweideutigkeit unserer gemeinsamen Geschichte fest.

Karine Bonneval à Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

Double page :“Saccharumania”,

installation de Karine Bonneval pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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MARIE DENIS

“HERBIER DE CURIOSITÉS”ESELSGEHEGE

KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Marie Denis ist äußerst kreativ und tief mit der Natur ver-bunden. Sie bietet in Chaumont-sur-Loire ein stimmungs-volles Kabinett pflanzlicher Kuriositäten, wobei sie mit der Subtilität der Architektur des Eselsgeheges und des Wirtschaftshofs spielt.

Die Natur ist der „Nährstoff“ von Marie Denis, die ver-schiedene Kreationstechniken anwendet: Flechtarbeiten, Assemblagen, Skulpturen, in denen Pflanzen verwandelt werden, bergen für diese Künstlerin keinerlei Geheimnis: verschiedene Palmen, Astwerke und Blätter, die sie neu erfindet und mit großer Feinfühligkeit unterstreicht.

Marie Denis sammelt leidenschaftlich gern neue und verschiedene Gegenstände, wobei sie mit Feinsinnigkeit Natürliches und Künstliches vermischt und freie Verbin-dungen zwischen Bildern und Gedanken rund um die Natur einsetzt, mit fantastischen Herbarien oder „Geduldsspie-len“. Recycling, Assemblagen, Teleskopagen und Neuau-flagen verschiedener Gegenstände bergen für diese Künstlerin keinerlei Geheimnis.

Marie Denis kommuniziert ständig mit den Formen der Na-tur. Sie zählt ihre Herbarien und ihre „Skulpturen von Kurio-sitäten“ in einem für sich in Anspruch genommenen Dialog mit dem Kulturerbe auf. Sie liebt es, ihre Arbeit ununter-brochen neu zu gestalten, über Formate, die sie verändert, und über das Zisellieren von Materialien.

BIOGRAFISCHE ANGABEN

Marie Denis wurde 1972 in Bourg-Saint-Andéol im Departement Ardèche geboren. Sie lebt in Paris und arbeitet überall. Nach der Hochschule für Schöne Künste von Lyon ist sie 1999 Pensionsschülerin in der Villa Medici. Ihre Arbeit ist bildhauerischer Natur, und „die Herrschaft“ der Natur ist ihr Leitmotiv. Ihre Skulpturen, Objekte und Fotografien umgehen gern Regeln und Routine, um sie auszuschmücken. Marie Denis wird von der Galerie Alberta Pane vertreten. Letzte Einzelausstellungen2016L’Herbier Noir, Galerie Alberta Pane, Paris, FrankreichPâques et salon rouge, Galerie Kamila Régent, Saignon, Frankreich2015Secret Garden, Brüssel, BelgienL’Installation éphémère, Galerie Kamila Régent, Saignon, Frankreich2014Patrimoine culturel, patrimoine naturel, Journées européennes du patrimoine, Hôtel du ministre, Quai d’Orsay, Paris, Frankreich 2013Un Jardin, Plot Hr, Rouen, Frankreich Lucy, Galerie Alberta Pane, Paris, FrankreichYIA Art Fair (Young International Artists), Galerie Alberta Pane, Lille, FrankreichLa Forêt de l’art contemporain, œuvre spécifique pour site, Forêt des Landes de Gascogne, Frankreich

Letzte Kollektivausstellungen2016 Paysages sublimés, Centre d’art contemporain Chanot, Clamart, FrankreichEntrare nell’ opera, Galleria Massimodeluca, Mestre, Italien Xème Biennale de Gonnesse, FrankreichFlower Power, Galerie de multiples, Paris, Frankreich2015Choices Collectors Week-end, Palais des Études des Beaux-Arts, Paris, Frankreich

Jardins d’hiver, La Graineterie, Houilles, FrankreichSLACK ! Deux-Caps Art Festival, Artists installations 16 km de balades insolites, 36 km de côte, FrankreichContresens-Dissidence–Tolérance, une sélection d’œuvres des Abattoirs – Frac Midi-Pyrénées, FrankreichRésidence duo/Atelier-Refuge Marie Denis & Nathalie Prally, Ardèche, FrankreichStudio à l’invitation de Kamila Régent - nappe brodée in progress - “caresses”COOP CLUB continue! Coopérative proposée par M. Mercier pour le salon MAD à la Maison Rouge, Frankreich

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

www.domaine-chaumont.fr32 33www.domaine-chaumont.fr

Marie Denis à Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

Double page :“Herbier de Curiosités”,

installation de Marie Denis pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

„Andrea Wolfensberger wendet ver-schiedene Ausdrucksmittel an: Malerei, Zeichnungen, Videos, Bild-hauerei und Installationen. Diese schweizerische Künstlerin arbeitet auch seit einigen Jahren mit der Dig-italtechnik, um ihre Videos aufzune-hmen, aber auch, um den Kreation-sprozess ihrer Werke auszuarbeiten. Ihre Schönheit stammt weniger aus einer formellen Suche und Erfassung, die in Material und Form versiegen, sondern vielmehr aus einer ständigen Hinterfragung und einer Suche nach Möglichkeiten, das Wesen der Realität und der Wahrnehmung in Raum und Zeit zu erleben. Das im Eselsgehege (Asinerie) gezeigte Werk aus Wellkarton zeigt sich als eine bewegliche Skulptur, die an die Fort-bewegung des Besuchers appelliert. Sie ist an zahlreiche kleinere Arbeit-en aus Holz gekoppelt. Diese Studien oder Abwandlungen scheinen Gelände mit unebener oder eingeschnittener Oberfläche zu sein, die an topografis-che Wiedergaben erinnern.

BIOGRAFISCHE ANGABEN

1961 in Zürich geboren, lebt und arbeitet in Zürich sowie in Waldenburg (Kanton Basel).Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen in der Schweiz und Deutschland, insbesondere an der Kunsthochschule von Bern. Bundesstipendien der Schweiz, des Kantons Zürich, der Städte Genf und Zürich, für die Ateliers in Rom (Istituto Svizzero), sowie in Paris (Cité des Arts).Vertreten durch die Galerie Gisèle Linder, Basel (vertreten auf der Messe ART Basel und Artgeneve) und die Galerie Bob Gysin, Zürich (vertreten auf Artgeneve).

Ausgewählte Persönliche Ausstellungenn2016 L’écume des jours, Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz2015 Wade in the water, Orbital Garden, Bern, Schweiz2014 Falten, Galerie Gisèle Linder, Basel, Schweiz (mit Luzia Hürzeler)2012 Waveform, Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz...dein Wille geschähe..., reformierte Kirche, Zürich-Witikon, Schweiz 2011 ...then listen again..., Kunstmuseum Solothurn, Solothurn, Schweiz2009 Galerie Gisèle Linder, Basel, SchweizGalerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz2007 Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweizkunst@stpeterundpaul, Bern, Schweiz (mit Kathrin Stengele)2006 Installation über der Kempt, Illnau-Effretikon, Schweiz2003 Sculpture at Schönthal, Kloster Schönthal, Langenbruck, Schweiz

ANDREA WOLFENSBERGER

“0/1. ZWISCHEN NULL UND EINS”OBERE GALERIE DES ESELSGEHEGES

Woher kommen diese Abwandlungen? Wozu gehören sie? Mehrere Titel von Werken von Andrea Wolfensberger, die im Eselsgehege gezeigt werden, en-thalten die Angabe „0/1“. Ihr Hauptwerk aus Wellkarton trägt den Titel „0/1. zwischen null und eins“. Dieser Titel gibt einen ruhigen Ausgangspunkt an, einen geräuschlosen Zustand, einen Beginn, der das Unendliche in sich

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

www.domaine-chaumont.fr34 35www.domaine-chaumont.fr

Denkspuren I, Institut für Neurobiochemie der Universität Witten/Herdecke, DeutschlandGalerie Bob Gysin, Zürich, SchweizTweaklab, Basel, SchweizAufführung von Hitzewelle, anlässlich von Three Voices (Morton Feldman), Gare du Nord, Basel, Schweiz; Kunsthaus Zug, Kirche St. Marien, Winsen, Deutschland; Theaterraum Oldenbourg, Deutschland (mit Marianne Schuppe et Peter Vittali)

trägt, aber auch einen Ausgang oder auch eine Rückkehr zum Ausgang-spunkt. Visuelle Stärke, Welle, Ein-schnitt, der sich erhebt und entfaltet. Eine Stärke aus dem Bereich des Un-sichtbaren, die durch die Künstlerin sichtbar gemacht wird.“ Auszüge aus einem Text von Esther Maria Jungo

Double page :“0/1. zwischen null und eins”,

installation d’Andrea Wolfensberger pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

Andrea Wolfensberger à Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

So ziehn sie durch ein weites, schwarzes Land…“ kündigte Baudelaire in seinem Ge-dicht „Les Aveugles“ (1857) an. Sind wir vor den Pastellmalereien von Mâkhi Xenakis diese unendlich Blinden? Dort, wo auf dem weißen Blatt das weiche, milchige Schwarz durch geduldige Arbeit mit dem Radiergum-mi grenzenlos ist und sich zu greifbaren und unbekannten Formen ausbreitet. Dort, wo auf dem Pauspapier, das auf einmal sattsam bedeckt ist, das fleischfarbene und mod-ulierte Rosa, das sich zu lieblichen und un-definierten Formen entpuppt, endlos ist. Die Pastellmalereien von Xenakis sind Körper und Orte, sind fühlbare Geräusche und Leb-ensorgane, die die Kluft der Leere bedecken, das blinde Weiß, wohin sich die Abwesenheit verkrochen hat, wohin die Stille geflohen ist, wohin sich das Chaos verkrochen hat. Diese üppigen, seriellen Pastellmalereien sind sinnliche Fallen des Blickes und unseres Zweifels, Gärten der Köstlichkeiten unserer ängstlichen Wünsche, wo die mineralische Träne die pflanzliche Schale umarmt, wo sich der animalische Pulp mit der blumigen Zunge paart. Wo die maritimen Höhlen uns in die originelle Untiefe rufen, die der Geburt des Ichs, die der Geburt der Welt. Unser Blick wird aufgesaugt und verteilt sich so beim Kontakt zur sinnlichen Konsistenz des Pastells, in

MÂKHI XENAKIS

GALERIEN DES GÄRTNERHOFS

BIOGRAFISCHE ANGABEN

In Paris geboren, wo sie lebt und arbeitet. Sie teilt ihre Zeit zwischen Bildhauerei, Zeich-nen und Schreiben. Ihre Werke erscheinen in öffentlichen Sammlungen wie dem Centre Pompidou, der Manufaktur von Sèvres, der Gobelin-Manufaktur, des FNAC (Fonds Na-tional d’Art Contemporain – Nationaler Fonds für zeitgenössische Kunst) und des FMAC (Fond Municipal d’Art Contemporain – Städ-tischer Fonds für zeitgenössische Kunst) der Stadt Paris. Ihre Bücher werden vom Verlag Actes Sud veröffentlicht.

Ihre Arbeit wurde in erster Linie im Straßburg-er Museum MAMCS (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst), im Orlando Museum of Art (Kunstmuseum Orlandos), im Musée de la chasse et de la nature (Jagd- und Naturmuseum), im Pariser Kulturzen-trum Maison Rouge, im Centre Pompidou, im Pariser Zadkine Museum, im Musée des Beaux Arts (Museum für Schöne Künste) von Besançon, Brest und Nancy sowie in der Kapelle des Krankenhauses Pitié Salpêtrière ausgestellt.Sie zeichnet und malt seit ihrer Kindheit. Nach einem wissenschaftlich orientierten Abitur studiert sie bei Paul Virilio Architek-tur und gestaltet Dekore und Kostüme fürs Theater, insbesondere mit Claude Regy.1987 zieht sie dank eines Stipendiums der Villa Medici „Hors les murs“ nach New York, um bis 1989 zu malen. Hier macht sie eine entscheidende Bekanntschaft mit Louise Bourgeois.Wieder zurück in Paris, stellt sie regelmäßig ihre Zeichnungen aus. 1998 veröffentlicht sie „Louise Bourgeois, l’aveugle guidant l’aveugle“. In diesem Buch auf der Suche nach Orten aus Louis-es Kindheit enthüllt sie uns nach und nach die geheimen Verbindungen, die sich zwis-chen diesen Orten und der Arbeit von Lou-ise Bourgeois aufbauen, und lässt uns in die Komplexität und die Geheimnisse des

Kreationsprozesses eintauchen. Parallel dazu schafft sie ihre ersten Skulpturen, die sie 1999 in Paris und Genevilliers ausstellt, zusammen mit dem Buch „Parfois seule“.

2004 wird sie zur Ausstellung von Skulp-turen in La Salpêtrière eingeladen und entdeckt in den Archiven der staatlichen Fürsorge die Hölle des Gefängnisses, die Tausende von Frauen seit Louis XIV durchle-bten, und veröffentlicht „Les folles d’enfer de la Salpêtrière“. Parallel dazu zeigt sie eine Sammlung aus 260 Skulpturen in der Kapelle.

2015 veröffentlicht sie „Iannis Xenakis, un père bouleversant“ (Iannis Xenakis, ein er-schütternder Vater) und lässt uns dieses Mal in den Kreationsprozess des Werkes ihres Vaters eintauchen, ausgehend von des-

sen musikalischen und architektonischen Archiven. Im zweiten Teil versucht sie zu verstehen, wie sie sich selbst in Anbetracht eines so eigenartigen Vaters entwickelt hat. 2017 erscheint ein neues, intimeres Buch über ihre Beziehung zu Louise Bourgeois im Verlag Actes Sud. Die Vielfältigkeit und die bestehenden Verbindungen in ihrer Arbeit des Bildhauens und Zeichnens, getragen von der Notwendigkeit, Leben zu schaffen, und gleichzeitig einen Teil Sorge wahrend, bekommt heute einen offensichtlicheren Sinngehalt im Licht ihrer zahlreichen Bücher.

seiner Öffnung und in seinem Zusammen-ziehen, in seiner unauslöschbaren Dichte und seinen bewegenden Spannungen, bis er zum vor Licht bebenden Ort gelangt, der die Ängste auslöscht. Hier, an einem Ort der Pastellzeichnung, entblößt sich das Weiß wie ein wiedergefundener Tornado des Lebens, wie ein Pass des Lichts, ein weit geöffnetes Dachfenster, offen, im Herzen des Mahl-stroms von Schatten und von kurzlebigen Ausbrüchen. Diese Pastellmalereien sind Zufluchtsorte des Lebens… Marjorie Micucci„Ich schreibe, ich zeichne und betätige mich als Bildhauerin - regelmäßig und eigenstän-dig. Diese drei Ausdrucksmittel sind mir un-erlässlich geworden. Was in einem Gebiet nicht ausgedrückt werden kann, kann plöt-zlich über ein anderes ausgedrückt werden. Es gibt keine Momente der Leere oder der Ruhe mehr. Viele Themen überschneiden und beantworten sich hier. Wenn ich eine Zeichnung oder eine Skulptur beginne, warte ich auf diesen magischen Augenblick, in dem plötzlich etwas Neues und Lebendig-es erscheint, das mit unserem Instinkt, mit unserer Universalität verbunden ist. Ich habe dann das wunderbare und unsinnige Gefühl, Leben zu schaffen und den Tod etwas fern-zuhalten. Die Arbeit ist wirklich vollbracht, wenn ich dieses Gefühl bei dem Menschen

wiederfinde, der sie betrachtet. Für diese Einladung nach Chaumont wollte ich eine neue Verbindung zwischen den blauen Skulpturen schaffen, die uns im Hof emp-fangen, über neue blaue und violette Pas-telltöne, die uns zu den rosa und schwarzen „Abgründen“ führen.“ Mâkhi Xenakis

© Willem Schalekamp

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PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

www.domaine-chaumont.fr36 37www.domaine-chaumont.fr

Double page :Pastels © M. Xenakis

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Rebecca Louise-Law ist für ihre Verwandlung von Räumen in bunte und stimmungsvolle Welten bekannt, dank der Technik des Aufhängens von Hunderten oder sogar Tausenden von Blumen. Jede Skulptur von Rebecca Louise-Law unterstreicht die Schönheit der natürlichen Wandlung. Die Werke entwickeln sich so, wie die Natur ihren Lauf nimmt, und bieten ein alternatives Konzept der Schönheit, indem sie Schutz und Zerstörung umfassen. Rebecca Louise-Law arbeitet mit frischen oder getrockneten Blumen und ermöglicht dem Werk eine natürliche Entwicklung. Ihre Installationen sind so gestaltet, dass sie unbegrenzte Zeit fortbestehen, jedes Element wird einzeln angenäht und bezeugt die Veränderung von Form und Farbe im Laufe der Zeit.

REBECCA LOUISE-LAW

“LE JARDIN PRÉSERVÉ”VORDACH DER STALLUNGEN

BIOGRAFISCHE ANGABEN

Rebecca Louise-Law ist eine in London lebende und an der Universität von Newcastle in England für Schöne Künste ausgebildete Künstlerin. Sie arbeitet seit 17 Jahren mit Naturmaterialien, eine Tätigkeit, die eine ständige Erkundung der Beziehungen zwischen der Natur und dem Menschen voraussetzt. Ihre Arbeit umfasst philosophische und spirituelle Aspekte: jede Blüte wurde aus einem ganz speziellen Grund gewählt. Der Kupferdraht, mit dem die Blüten befestigt sind, ist ihr Markenzeichen geworden. Die Farben sind sorgfältig ausgewählt und dementsprechend angeordnet. Die Künstlerin hat ihre Installationen an völlig verschiedenen Orten ausgestellt: Galerien, Kirchen… Bei dem Projekt The Flower Garden Display’d hat die Künstlerin insgesamt 4 600 Blüten in den Rundbögen einer Kirche aufgehängt.

„Ich liebe es, hübsche und kleine natürliche Objekte einzufangen und zu schätzen, um ein Kunstwerk zu schaffen, das ohne Zeitdruck beobachtet werden kann. Die Schönheit der Erde zu schützen, zu würdigen, zu preisen und mit der Welt zu teilen: das ist es, was mich motiviert“. Rebecca Louise-Law

„Die Kraft der Installationen von Rebecca wohnt ihrer ständigen Verwandlung inne. Die lebendigen Blumen bewegen sich auf erlesene Weise über die natürlichen Schritte der Zerstörung, sie welken, verlieren ihre Farbe und trocknen. Indem sie die Besucher auf diesen Weg der Zerstörung mitnimmt, verschiebt Rebecca die wahrgenommene Grenze der Schönheit der Blumen und erfüllt sie mit einem künstlerischen Wert, die sie von einfachen Dekorationsobjekten erhöht“. Amanda Krampf, Leiterin der Galerie Chandran

© Malcolm Crowthers

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

PROGRAMM 2017 BILDENDE KUNST

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Double page :“Le jardin préservé”, installation de Rebecca Louise-Law pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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II. FOTOGRAFIE UND VIDEO

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUMNEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Das von Miguel Chevalier präsentierte Werk ist eine immersive und multisensorische Installation.Die Besucher sind zum Betreten einer Kuppel und zum kurzzeitigen Verlassen der physischen Realität der täglichen Erfahrung eingeladen. Im Inneren ist eine zweite, kleinere Kuppel aufgebaut. Zwei runde Gänge, Grenzen zwischen Realität und virtueller Welt, erlauben hier den Zugang. Im Zentrum der zweiten Kuppel taucht der Besucher in einen virtuellen und multisensorischen Raum ein. Die in einem Winkel von 360° an die Wände projizierte digitale Installation „Trans-Natures“ nimmt zunächst den Sehsinn in Anspruch. Nach „Sur-Natures“ und „Fractal Flowers“ zeigt „Trans-Natures“ eine neue Generation von überproportionalen Pflanzen und Kunstblumen.Die speziell von Jacopo Baboni Schilingi komponierte Musik begleitet das Rätsel ihrer Erscheinung. Die Besucher können in etwa 20 „Fatboy“-Sitzen Platz nehmen, um dieses einmalige Immersionserlebnis zu genießen. Um die Wirkung des Raums zu verstärken, erzeugt ein schwarzer Hochglanzfußboden den Effekt eines runden Wasserspiegels, der diese gesamte Projektion widerspiegelt. Die Projektion wird durch 2 Meter hohe und um 30° geneigte Spiegel auf der gesamten Kuppelumrandung widergespiegelt. „Trans-Natures“ erkundet die Frage der Verbindung zwischen Natur und Künstlichem mit Poesie. Gemäß eines Ende der 90-er Jahre eingeleiteten Vorhabens beruht diese Kreation auf der Beobachtung der Herrschaft der Pflanzen und ihrer imaginären Umsetzung in die digitale Welt. Diese künstliche

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

PROGRAMM 2017FOTOGRAFIE UND VIDEO

MIGUEL CHEVALIER

“IN - OUT / PARADIS ARTIFICIELS 2017”HISTORISCHER PARK

BIOGRAFISCHE ANGABEN

1959 in Mexico geboren. Lebt und arbeitet in Paris.

Seit 1978 nutzt Miguel Chevalier die Informatik als Ausdrucksmittel auf dem Gebiet der gestaltenden Kunst. Er hat sich international als einer der Pioniere der virtuellen Kunst und der Digitaltechnik durchgesetzt. Seine experimentelle und interdisziplinäre Arbeit findet ihren Ursprung in der Kunstgeschichte, deren wesentliche Daten er neuformuliert. Seine Arbeit spricht die Frage der Immaterialität in der Kunst an, sowie die vom Computer induzierten Logiken wie die Hybridisierung, die Generativität, die Interaktivität und die Vernetzung. Er entwickelt verschiedene Thematiken, wie die Beziehung zwischen Natur und Künstlichem, die Beobachtung von Flüssen und Netzen, die unsere modernen Gesellschaften organisieren, das Imaginäre von Architektur und virtuellen Städten, die Umsetzung von Motiven aus der islamischen Kunst in der digitalen Welt. Die Bilder, die sie uns liefern, hinterfragen ständig unsere Beziehung in der Welt. Miguel Chevalier realisiert weltweit zahlreiche Ausstellungen in Museen, Kunstzentren und Galerien. Weiterhin realisiert er Projekte im öffentlichen und architektonischen Bereich.

Miguel Chevalier à Chaumont-sur-Loire, 2014© Eric Sander

Natur, deren Formen an die Vegetation des Unterholzes erinnern, vermischt verschiedene Arten von Bäumen, Büschen, Zweigen und Blättern. Ihre Entwicklung und ihre Formen basieren auf Baumzeichnungen, Organisationssystemen für Daten, bei denen das Prinzip von Wurzeln, Stämmen und Ästen Anwendung findet. Diese Natur mit manchmal realistischen, manchmal abstrakten Formen wird durch eine von Claude Micheli geschriebene Software endlos erzeugt. Die Pflanzen entstehen zufällig, entwickeln sich und sterben entsprechend verschiedener „morphogenetischer Codes“ ab. Der Garten erneuert und wandelt sich ständig. Fließende Pflanzenformen entfalten ihre Rundungen im Raum, während scharfe

Baumzeichnungen pausenlos wachsen und manchmal aus dem Bildschirm zu treten scheinen. Das Werk spielt mit dem Empfinden der räumlichen Grenzen des Besuchers. Beim Eintauchen in diese umhüllende Kugelgestalt wird seine Vision von Weite und der Nähe neu geformt, endlos geöffnet. Die Isolation der inneren Kuppel durch einen runden Gang ermöglicht das komplette Eintauchen des Besuchers in dieses künstliche Paradies. Die halbrunde Gestalt und die Anordnung von Spiegeln, die den Blick auf die Winkel verschleiern, verschieben die Grenzen des virtuellen Raums. Der Körper des Besuchers befindet sich im Inneren eines Regens aus Pflanzen, die sich bewegen und vergehen. Manche werden riesig auf ihrem freien Fall, andere erlöschen wie Wolken aus Blumenpollen auf ihrem Weg, wieder andere verschwinden in der Ferne wie Feuerwerke. Der Besucher sieht die hängenden Gärten des Werks fallen. Seine unsterblichen Blüten sind flüchtig und entfliehen in die Ferne. Die Lichtpflanzen, die sich dem Besucher nähern, scheinen vom Himmel gefallen zu sein. Die Blätter, die stachligen Blüten und die Baumzeichnungen in der Entfaltung wirbeln im Kreis und verschlingen sich zu einem geheimnisvollen Pflanzenballett, das vergeht. Die Leichtigkeit ihres Tanzes umreißt die Konturen eines Gartens, der wie ein Mikrokosmos die Vergänglichkeit der Schönheit und des Lebens zusammenzufassen scheint.

www.domaine-chaumont.fr42 43www.domaine-chaumont.fr

Double page :“In-out : paradis artificiels 2017”,

installation de Miguel Chevalier pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

Davide Quayola residierte im August 2016 10 Tage lang in Chaumont-sur-Loire, wodurch er den Zauber der Dahlien, des Salbeis und des Rittersporns des Historischen Parks und des Prés du Goualoup filmen und aufzeichnen konnte. Aus diesem Aufenthalt entstand ein Werk mit dem Namen „Jardins d’été“ (Sommergärten), das uns dank Digitaltechnik in eine faszinierende, „impressionistische“ Welt eintauchen lässt.

Davide Quayola nutzt die Blumen als Ausgangspunkt und als Vorwand zur Gestaltung einer tiefgründigen Aufführung und einer ebensolchen Bewegung. Durch die Umleitung der Bildanalyse und der Bedienalgorithmen interpretiert er das fotografische Bild neu und bietet Alternativen zur Sichtweise und zu Arten der Bildzusammenstellung an. Die Blumenbete werden in sehr hoher Auflösung aufgenommen, und anschließend werden die Details der Blumen mit Hilfe einer speziellen Software zu einer zweidimensionalen, nahezu abstrakten Masse reduziert. Während die Umrisse der Blumen unscharf werden, wird die Natur dicht und quasi undurchdringlich. Die daraus resultierende Komposition liegt daher suggestiv zwischen Darstellung und Abstraktion, zwischen der Tiefe des Naturschauspiels und der Oberfläche des Bildschirms. Als Kontrast zu diesem Bild wechseln rohe grafische Darstellungen von Farben und Bewegung in einer gewissen Reihenfolge einander ab, um uns daran zu erinnern, was sich wirklich unter der Oberfläche verbirgt.

DAVIDE QUAYOLA

“JARDINS D’ÉTÉ”UNTEREN HEUBODENGALERIE

BIOGRAFISCHE ANGABEN

Quayola, der für seine hintergründigen Videoinstallationen geachtet wird, kreiert Bereiche mit einer Mischung aus bewegter Malerei und Bildhauerei. Durch den Einsatz audiovisueller Darstellungs-, Zeichnungs-, Fotografie- und Softwareprogrammier-Verfahren untersucht er eine schmale Grenze zwischen Realem und Künstlichem.

Spezielle institutionelle Ausschüsse von Quayola’s Arbeit haben ihm ausnahmsweise den seltenen Zugang zu Kunst und Architektur von Kirchen, Theatern und Museen in Europa gestattet, so wie zu Notre Dame und zum Vatikan. Bei seiner Arbeit werden originelle Meisterwerke und Sammlungen zu Rohleinwänden, indem Quayola eine videobasierte Untersuchung in einer Konversation über Archive, Collage, geistiges Eigentum und die Wertschätzung eines Gegenstandes verankert. In einem Zeitalter von Google Art Project, das nie dagewesene Türen zur eigentlichen Oberfläche eines Gemäldes eröffnet, bearbeitet Quayola die Zeit, die wir damit verbringen, Kunst als einen plastischen Gegenstand zu betrachten, als etwas, das geformt und aufgehängt werden kann. Die Betrachtung ist ein Ort, an dem sich die Logik eines Bildes entfaltet, scheinbar aus dem Inneren des Bildes freigelegt.

Die ersten Einzelausstellungen von Quayolas Arbeit wurden im Mai 2012 in der Bitforms Gallery in New York und im März 2012 in der Young Projects Gallery in Los Angeles eröffnet. Frühere Darstellungen waren Teil des 54. Biennale-Projekts von Venedig beim Italienischen Kulturinstitut in London und von Ausstellungen im Victoria & Albert Museum, London; im British Film Institute, London; in Gaîté Lyrique, Paris; im Palais de Tokyo, Paris; der Triennale, Mailand; in der Park Ave Armory, New York; im Kunstpalast Palais des Beaux Arts, Lille; im Nationalen Kunstmuseum Museo Nacional d’Art von Catalunya, Barcelona; im Kunstmuseum MoA, Seoul; im UCCA, Peking; im Grossen Theater, Bordeaux; in der Saint-Eustache Kirche, Paris; im Kulturzentrum Centro Cultural Recoleta, Buenos Aires; im Museum Museu da Imagem e do Som, São Paulo; sowie bei Festivals wie, unter anderen, Sonar, Barcelona; STRP, Eindoven; Cimatics, Brüssel; onedotzero, London; Elekra, Montreal; und dem Filmfestival von Clermont Ferrand, vertreten.

„Jardins d’été“ (Sommergärten) von Quayola würdigt die Tradition des französischen Impressionismus und die späten Werke von Claude Monet. So werden die Arten beleuchtet, in denen die Natur beobachtet, untersucht und hervorgebracht wird, wodurch sie zu einem Ausgangspunkt in Richtung Abstraktion wird. Quayola hat die Bedingungen nachgestellt, die mit den klassischen impressionistischen Malereien vergleichbar sind, hat jedoch ausgefeilte technologische Hilfsmittel verwendet, um die feinen Nuancen der Realität einzufangen, die über unsere Sinne hinausgehen. Die natürlichen Landschaften werden durch das Auge des Geräts beobachtet und analysiert, und sie werden durch neue Arten der visuellen Übersicht neu definiert.

Quayola wirkt auch häufig bei Musikprojekten mit und hat zusammen mit Komponisten, Orchestern und Musikern gearbeitet, unter anderem mit dem Ensemble Intercontemporain, Vanessa Wagner, Mira Calix, Plaid, Matthias Kispert und dem Nationalorchester von Bordeaux.

2005 wurde ihm an der Londoner Kunstuniversität der Bachelor of Arts verliehen. 2013 gewann er eine Goldene Nica bei den Prix Ars Alectronica in Linz.

Davide Quayola à Chaumont-sur-Loire, 2016© Eric Sander

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PROGRAMM 2017FOTOGRAFIE UND VIDEO

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Double page :“Jardins d’été”,

installation audiovisuelle de Quayola pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017© Éric Sander

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KÜNSTLERISCHER ANSATZ

„Die Reihe der „Réflexions oniriques“ (Traumgedanken) lässt mich in die Abstraktion eintauchen. Sie befreit mich von der Realität und erlaubt es mir, mich in die Klanglandschaften mit schillernden Düften vorzuwagen. Imaginäre Untersuchun-gen, wo sich die Natur von der Form befreit. Durch das Prisma des Wassers erscheinen unbekannte Gesichter. Wälder ohne Bäume und Bäume ohne Wald. Himmel ohne Luft mit gefal-teten Wolken. Welten in Bewegung, in denen die eloquente Präsenz von Pflanzen, Lichts und Luft fortbesteht. Vereint in einem Ballett, das eine Poesie von Unendlichkeit zelebriert.Ein einsamer Spaziergang auf unberührtem Gelände. In den Wäldern des Mont Lozère sammle ich ein paar Bilder. Blicke auf einen verborgenen Wasserlauf, wo das unbezwingbare Leben dahinfließt. Zeitweise zurückhaltendes Wasser, das mir Spiegelbilder schenkt, die mit den umgebenden Gipfeln kommunizieren. Zeitweise betrunken, taumelnd mit lachen-den Rinnsälen, das seine glänzenden Schätze auf das unauf-fällige, leichte Moos des zartsüßen Gesangs von Verlaine ausschüttet. Die Elemente benetzen mich mit ihrer Präsenz. Ich nehme sogleich ihre Spiegelbilder wahr. Vergängliche Mo-saike aus Lichtern. Heitere Stille.Der Himmel ist voller Leben, als er ins Wasser taucht. Er badet sich darin wie ein ausgelassenes Kind. Kräuselt sich. Legt sich in Falten. Rennt, bis ihm die Luft ausgeht. Wird immer schwächer. Verschwindet zwischen zwei Wolken. Taucht auf dem Brandfleck der Sonne wieder auf. Und tut sich tief den Abgründen auf, die ihn widerspiegeln. Und flüstert uns dabei zu, dass das Wasser und der Himmel für immer die Darsteller der luftigsten Choreografie bleiben. Der von der verstreichen-den Zeit.“ Stéphane Guiran

STÉPHANE GUIRAN

“RÉFLEXIONS ONIRIQUES”LANGE GALERIE DER STALLUNGEN

BIOGRAFISCHE ANGABEN

Stéphane Guiran wurde 1968 im Departement Var in Frankreich geboren. Er lebt und arbeitet in Eygalières und Barcelona. Er besitzt eine Ausbildung der ESSEC-Schule (Hochschule für Wirtschafts- und Handelswissenschaften), und 2001 verlässt er die Welt der grafischen Gestaltung in Richtung Bildhauerei. Von 2002 bis 2011 gestaltet er vorwiegend Werke aus Stahlstäben, als Fortsetzung seiner ersten Jahre rund um die grafische Gestaltung. 2004 lebt er ein Jahr lang in Barcelona, wo er sich in der Gießerei ausbildet, die ihm die Türen zur monumentalen Plastik öffnet. Während dieser Zeit erinnert seine verfeinerte Arbeit am Stab an eine imaginäre Handschrift, die sich im Raum entfaltet und sich häufig an der japanischen Kalligrafie und Haikus inspiriert.2011 tritt er der Galerie Alice Pauli bei und beginnt mit der Erkundung anderer Medien: zunächst die Fotografie, rund um Spiegelbilder in der Reihe der Symmetrien (Symétries). Dann das Glas und das Kristall, die schnell einen bedeutenden Anteil in seinen Werken einnehmen. Das Kristall führt ihn zu organischeren Formen, im weiteren Sinne inspiriert von seiner innigen Verbindung zur Natur. Er durchläuft das Kristall in verschiedenen modernen Ausdrücken, als recyceltes Material durch seine Arbeit an Glasscherben, als Pixel oder Zeichenelement, oder in Dialogen mit Kristallen aus der Natur und anderen kristallinen Steinen. Natur und Abstraktion leben in seiner Arbeit wie die beiden Seiten ein- und desselben Spiegels. Seine letzten Kreationen verbinden seine Bildhauerarbeit mit der der Bildbearbeitung, durch zwei Installationen, bei denen Kristall und Video miteinander vermischt werden können, bei denen er den Betrachter in die Gefühle einbeziehen möchte, die Kristalle in ihm auslösen.

Mont Lozère IV© S. Guiran

Mont Lozère II© S. Guiran

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PROGRAMM 2017FOTOGRAFIE UND VIDEO

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DOMAINE DE CHAUMONT-SUR-LOIRECENTRE D’ARTS ET DE NATURE

III. 2017 EBENFALLS IN CHAUMONT-SUR-LOIRE ZU SEHEN

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUMNEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

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ANDY GOLDSWORTHYInstallation im Historischer ParkAndy Goldsworthy, der sich der Land-Art-Szene verschrieben hat, entwirft seit den 70-er Jahren subtile, durch Elemente der Natur geprägte Werke, in völligem Einklang mit den Orten, an denen er sie kreiert. Er spielt mit dem Stumpf einer gefällten Platane, von der jedoch einige rebellische Äste wieder wachsen, und hat damit für Chaumont-sur-Loire einen beispiellosen Steinhügel gestaltet, auf dem sich Steine und Pflanzen Jahr für Jahr miteinander verflechten, indem sie sich einander anpassen.

EL ANATSUIUgwu, Historischer ParkDer großartige ghanaische Künstler, der für seine gesamten Werke 2015 den Goldenen Löwen bei der Biennale von Venedig erhielt, hat einen außergewöhnlichen Hügel aus Holzbündeln, Recycling-Materialien, verschiedenen Druckplatten und schillernden Farben im Herzen des Historischen Parks entworfen.

GIUSEPPE PENONETrattenere 8 anni di crescita, 2004-2012, Historischer ParkDer Künstler, der 2012 bereits mit einer spektakulären Skulptur, dem Baumkunstwerk “Idea di Pietra”, und einem mehrjährigen Garten mit dem Titel „Baumweg“ (Arbre-chemin) in einem kleinen Wäldchen in Chaumont-sur-Loire präsent war, hat sich ein neues Werk aus Bronze ausgedacht, das dieses im Historischen Park bereits geschaffene stimmungsvolle Labyrinth wieder aufgreift.

YAMOULien infini, „Parc du Goualoup“Das Werk, das Yamou in Chaumont-sur-Loire erschaffen hat, preist die Einheit der Natur und unterstreicht die Tatsache, dass „alle Elemente eines metabolischen Prozesses nützlich für einen anderen Prozess sind“. Das Material des Gefüges, Teer und Metallnägel, nimmt die Arbeit des Künstlers wieder auf, die er seit ein paar Jahren „basierend auf dem Zusammenspiel und der Wechselwirkung zwischen lebenden, fruchtbaren Wesen, Pflanzen, der Photosynthese, und einer sterilen Materie, Teer, Metall… entwickelt. Dieses Zusammenspiel hebt das

Prinzip einer Welt der Kontinuität hervor, wo das Leben nur ein Teil eines unendlichen Ganzen ist“.

MATHIEU LEHANNEURPetite Loire, Hof der StallungenDer grandiose Designer Mathieu Lehanneur, der zum Entwurf einer originellen „Geste der Pflanzen“ eingeladen wurde, hat für die Stallungen der Domaine das Werk „Petite Loire“ erschaffen, eine spektakuläre Arbeit aus grünem Marmor, bei dem er sich sowohl vom Fluss als auch von den Bäumen von Chaumont-sur-Loire inspirieren ließ.

GABRIEL OROZCOFleurs fantômes, Prinzenzimmer des SchlossesGabriel Orozco, der von den alten Tapeten fasziniert ist, welche die Wände der Räumlichkeiten für Gäste des Prinzen und der Prinzessin von Broglie schmückten, ließ die noch an diesen alten Wänden vorhandenen Palimpsests der Tapeten lange auf sich wirken. Die

installation d’Andy Goldsworthy à Chaumont-sur-Loire, 2016© Eric Sander

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PROGRAMM 2017DAUERHAFTE INSTALLATIONEN

Geisterblumen, die er in Chaumont-sur-Loire präsentiert, lassen diese schwebende Erinnerung wieder aufleben, die unsichtbaren Bruchstücke erloschenen Lebens, die Vielschichtigkeit des Andenkens an vergangene Zeiten, die der Besucher vage wahrnahm, ohne den Ursprung seines Gefühls, das diese Bilder offenbaren, zu erkennen.

CORNELIA KONRADSPassage und Intérieur en passant, Historischer ParkCornelia Konrads realisiert dauerhafte oder kurzlebige Installationen in situ. Egal, welche – meistens vor Ort gefundenen - Materialien verwendet werden (Holz, Stein, Pflanzen …), ihre Projekte scheinen sich aufzulösen, vor unseren Augen zu zerfallen. Die stillen und stimmungsvollen Werke von Cornelia Konrads fangen den Blick dauerhaft und bringen Gewissheiten ins Wanken. Die Künstlerin gestaltet weltweit seit vielen Jahren immer mehr dieser Räume des Übergangs und der Hinterfragung.

CHRISTIAN LAPIELa constellation du fleuve 2015, Historischer ParkDie Skulpturen von Christian Lapie, gleichermaßen düstere und zeitlose, fremdartige und schützende Figuren, ziehen unweigerlich den Blick durch ihre starke, universale Präsenz auf sich.

HENRIQUE OLIVEIRAMomento fecundo, BienenscheuneHenrique Oliveira ist sowohl Maler als auch Bildhauer. Er schafft Werke von außerordentlicher plastischer und visueller Kraft, für die er ein simples, in Brasilien weit verbreitetes Material verwendet: Sperrholz oder Holz-Bauzäune. Henrique Oliveira hat eine der großen Scheunen gewählt, um dort ein hybrides, quasi lebendiges Werk zu schaffen, das buchstäblich aus den Steinmauern herauszuwachsen scheint. Er entwarf eine beeindruckende Spirale, die sich um die Gerüste und Treppen des Gebäudes wie eine riesige Schlange oder eine seit Jahrzehnten im Stein verankerte Wurzel windet, die plötzlich unkontrolliert zu wachsen beginnt. Das Werk hat gleichermaßen etwas Tierisches und etwas Pflanzliches. Der Künstler sieht darin einen Verweis auf die Schlange des Kleinen Prinzen, die einen Elefanten verschlingt. Aber der Dachboden ist für ihn wie bei Gaston Bachelard („Die Poetik des Raums“) ein Ort des Unterbewussten und obskurer, unbekannter Formen. Denn niemand weiß, wo das Werk beginnt und wo es endet und wann dieses Reptil oder diese riesige Wurzel ihr unerbittliches Wachstum beenden.

NIKOLAJ POLISSKYLes racines de la Loire, Historischer ParkDer russische Künstler und ausgebildete Maler wirkt auf die Landschaft mit fremdartigen Konstruktionen ein. Seine Arbeit besteht in der Herstellung beeindruckender und stets ökologischer architektonischer Formen. Der tiefe Schatten der großen, über hundert Jahre alten Zedern faszinierte Nikolaj Polissky im Historischen Park von Chaumont-sur-Loire. Große pflanzliche Silhouetten, mit Tausenden von Rebstöcken bedeckt, haben diesen Ort auf mysteriöse Art in Besitz genommen und lassen neue Legenden entstehen.

Trattenere 8 anni di crescita, 2004-2012installation de Giuseppe Penone à Chaumont-sur-Loire, 2016© DR

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VINCENT BARRÉChaos, Historischer ParkIm historischen Park hat Vincent Barré am Rand der Anhöhe eine Skulptur aus Eisenguss mit 6 Elementen aufgestellt, mit deren Hilfe man die Landschaft transparent, stets wechselnd, stets aufgeteilt und von Ringen eingerahmt, je nachdem, wie man sich bewegt oder auf den Blöcken ausruht, betrachten kann.

CHRIS DRURYCarbon pool, „Parc du Goualoup“Der britische Künstler Chris Drury schafft Installationen, die, noch bevor sie Werke werden, Konstruktionen mit althergebrachten Techniken sind, die zutiefst in Kulturen und Fantasiewelten verankert sind. Seine Installationen zeigen ein überwiegend intuitives Vorgehen. In Chaumont-sur-Loire hat der Künstler eine wuchtige Spirale geschaffen, die wie ein Magnet einige Geheimnisse des Parc du Goualoup anzuziehen scheint und in gelehrtem Dialog mit den großen Zedern aus der Zeit der Prinzessin de Broglie steht.

BETTY BUILe presse-citron, „Parc du Goualoup“ Inspiriert von der Gartengestaltung und der Typologie grüner Gartensalons, die für klassische französische Gärten so charakteristisch sind, führt Betty ein Material, Buchsbaum, ein, eine zentrifugale, eher geschlossene räumliche Anordnung, die sich selbst zugekehrt scheint, und eine private, sogar intime Dimension des öffentlichen Raums. Durch ihre Rundung und ihre Funktion als Möbel wird die „Zitronenpresse“ zu einem Werk, das man erleben kann, und zu einer Stätte der Begegnung.

SARKISAilleurs, ici, SchlossSarkis hat diesen lichtdurchfluteten Rundgang als einen mentalen Einführungsweg geplant, mit dem sich der Besucher seine eigene Geschichte schafft. Er stellt seine Werke aus Glas vor die Fenster des Süd- und Westflügels des Schlosses, in die Küchen und den Anrichteraum. Diese Glasfenster, die Bilder von Leben und Tod, Liebe und Architektur zeigen, halten vergangene Geschichten und zukünftige Visionen in einem Augenblick fest. Sarkis hat

der Domaine 12 der 72 Glasfenster, die er speziell für sie geschaffen hat, hinterlassen.

ARMIN SCHUBERTObjets sphériques, Historischer ParkAls Gestalter natürlicher Architektur hat Armin Schubert vorwiegend ausgehend von Rohmaterialien gearbeitet (Steine, Äste, Blätter, Erde….). Die „kugeligen Objekte“, sogenannte „sub-ex-terre“, die er für die Domaine von Chaumont-sur-Loire entworfen hat, scheinen im wahrsten Sinne des Wortes aus der Erde aufzutauchen.

ANDREA BRANZI Recinto sacro, „Parc du Goualoup“Die Glasskulptur, die dieser große italienische Architekt und Designer für Chaumont-sur-Loire geschaffen hat, bietet einen geheimen, heiligen, unzugänglichen Ort, einen stimmungsvollen Raum, den niemand betreten darf und in dem sich die Vegetation frei entfalten kann.

Recinto sacroinstallation d’Andrea Branzi à Chaumont-sur-Loire, 2013

© Eric Sander

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

PROGRAMM 2017DAUERHAFTE INSTALLATIONEN

L’Œil de la Mémoireinstallation d’Anne et Patrick Poirier à Chaumont-sur-Loire, 2010© Eric Sander

GIUSEPPE PENONEArbre-chemin, 2012, Historischer ParkMitten in einem abseits liegenden Wäldchen hat Giuseppe Penone einen regelrechten Garten entworfen: ein mysteriöses Labyrinth, von Hecken gesäumte Alleen, die zu einer geheimen Meditation einladen, denn „der Wald spricht zu uns vom Wald, doch indem er vom Wald spricht, spricht er vom Menschen.“

PATRICK DOUGHERTYInstallation im Historischer ParkIm Park des Schlosses Château de Chaumont-sur-Loire hat der amerikanische Künstler Patrick Dougherty sowohl luftige als auch pflanzliche Formen geschaffen. Sie sind monumental und zutiefst vom Ort inspiriert und sprechen die Besucher auf den Waldwegen durch ihre halb natürliche, halb architektonische Art an.

PABLO REINOSOInstallation im Parc du GoualoupIn der Fantasie des Künstlers wird die Bank launisch, wie von eigenem Leben erfüllt, das sie dazu bewegt, sich zu fortentwickeln, zu wachsen, zu keimen, unmöglichen Auswüchsen freien Lauf zu lassen, deren fantastischer Wahnsinn die üblichen Grenzen unseres Alltags sprengt. Pablo Reinoso, der unsere Gewohnheiten erschüttert, indem er mit geradezu gewöhnlichen Gegenständen arbeitet, lässt das Element des Wunderbaren in den Park der Domaine Einzug halten.

TADASHI KAWAMATACabanes dans les arbres, Promenade sous les arbres und Promontoire sur la Loire, Historischer ParkIn seinen 2011 in Chaumont-sur-Loire geschaffenen Werken spielt der japanische Künstler Tadashi Kawamata mit den Größenverhältnissen und bietet den Besuchern die Erfahrung eines völligen Eintauchens in die Natur und eines neuen Verständnisses der Landschaft.

DOMINIQUE BAILLY L’abri, WasserturmAn der Grenze zwischen Skulptur und Landschaft erfindet Dominique Bailly ein Werk, das mit der Architektur von Räumen spielt.

ANNE ET PATRICK POIRIERCapella dans la clairière, L’œil de la Mémoire und Lieu de rêve, Historischer Park / L’œil de l’Oubli, Eishaus des NebeltalsDie Werke von Anne und Patrick Poirier passen sich raffiniert in die Parklandschaft ein. Behauene oder gravierte Granitblöcke im Efeu und im Gehölz des historischen Parks – ihre Werke sind die faktische Spur archäologischer Forschungen und erzählen den Spaziergängern, die sie entdecken, eine Geschichte der Erinnerung und Nostalgie.

FRANÇOIS MÉCHAINL’Arbre aux Echelles, Historischer Park Der Leiterbaum des Bildhauers und Fotographen François Méchain, ein Bezug auf den Roman von Italo Calvino, „Der Baron auf den Bäumen“, dessen Held sich auf die Bäume flüchtet, um den Zwängen eines gewöhnlichen Lebens zu

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PROGRAMM 2017DAUERHAFTE INSTALLATIONEN

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

entfliehen, stellt eine poetische Einladung dar, die Welt aus einem anderen Blickwinkel, von weiter weg und weiter oben, zu betrachten.

RAINER GROSSToi(t) à terre, Historischer Park Der deutsche Künstler Rainer Gross inszeniert lebendige, sich verändernde und vergängliche Prozesse und schafft Installationen mit fließenden Formen, manchmal graphisch, manchmal organisch, deren Silhouette an das Dach des Turms von Amboise erinnert.

PATRICK BLANCSpirale végétale, Hof der StallungenDer Erfinder der Pflanzenwände Patrick Blanc zeigt in Chaumont-sur-Loire ein noch nie dagewesenes Werk, ein riesiges Blatt, das so in sich gerollt ist, dass es eine geheime Grotte bildet, die nach oben offen ist.

LUZIA SIMONSStockage, SchlossDiese in Berlin lebende brasilianische Künstlerin bietet uns ein Eintauchen in Farbe mit einer Serie großformatiger Scannogramme von entpixelten und neu gepixelten Tulpen durch fragmentierte, ungemein detailgetreue Motive, die so vergrößert sind, dass man sie nicht mehr erkennen kann.

JANNIS KOUNELLISSans titre, SchlossküchenDer Balken- und Glockenwald, den Jannis Kounellis 2008 geschaffen hat, ist ein kraftvolles, beeindruckendes Werk, in dem der Künstler seinem Willen Ausdruck gab, das Schloss zu „erwecken“, denn jede Glocke steht ihm zufolge für einen Mund, aus dem ein Schrei ertönt.

L’abriinstallation de Dominique Bailly à Chaumont-sur-Loire, 2011

© Eric Sander

IV. DIE DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUMNEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

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Die Domaine de Chaumont-sur-Loire, die seit 2008 im Besitz der Region Centre-Val de Loire ist, umfasst das Schloss, den Park und das Internationale Festival der Gärten. Künstlerische Installationen, Fotoausstellungen, Begegnungen und Kolloquien erkunden dort die Beziehungen zwischen Kunst und Natur und machen aus der Domaine das erste Zentrum für Kunst und Natur, das sich völlig der Beziehung des künstlerischen Schaffens mit der Gestaltung der Landschaft widmet.

SCHLÜSSELDATEN DER DOMAINE

12 000 m2 Gesamtfläche (Gebäude)32 Hektar Park 1 Erweiterung um 10 Hektar, die 2012 von Louis Benech gestaltet wurde

Zwischen 2008 und 2015 waren mehr als 100 zeitgenössische Künstler und Fotografen eingeladen12 Ausstellungsgalerien auf annähernd 2 000 m2 Fläche6 Restaurants im Schloss, im Wirtschaftshof und im Internationalen Gartenfestival

100% Steigerung der Besucherzahlen (2007 - 2016)Mehr als 400 000 Besucher im Jahr 2016 (200 000 im Jahr 2007)20 000 Kinder bei pädagogischen Aktivitäten im Jahr 2016

1 Eigentümer : die Region Centre-Val de Loire363 Tage in jedem Jahr geöffnet75% Eigenfinanzierung

Für den Guide Michelin ein 5-Sterne-Ort: 2 Sterne für das Schloss und 3 Sterne für die Veranstaltung des Internationalen Festivals der Gärten.

DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

PROGRAMM 2017DIE DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

Vue aérienne du Château / © DR

PassageInstallation de Cornelia Konrads à Chaumont-sur-Loire, 2015 / © Eric Sander

Le jardin flottant du songeFestival International des Jardins, 2016 / © Eric Sander

1. Eine vielschichtige Aufgabe Die Domaine de Chaumont-sur-Loire ist seit 2008 Eigentum der Region Centre-Val de Loire, die eine neue öffentliche Ins-titution der kulturellen Zusammenarbeit (EPCC) gegründet hat, welche ein ehrgeiziges künstlerisches Projekt umset-zen soll. Die Region Centre ist eine der ersten Gebietskör-perschaften, die sich für den Kauf eines Staatsbesitzes, der aufgrund seiner Vergangenheit und seiner außergewöhnli-chen Lage am Ufer der Loire in einer Landschaft, die im Wel-terbe der UNESCO geführt ist, beworben hat.

Die Aufgabe dieser öffentlichen Einrichtung ist es einerseits, die Gebäude und das Mobiliar der Domaine einschließlich des Schlosses, der Stallungen, der Nebengebäude, des Parks und der Sammlungen, zu bewahren und aufzuwer-ten, und andererseits eine Reihe von Aktivitäten im Schloss und im Park zu organisieren, die an die Natur gebunden und auf die zeitgenössische Kreation ausgerichtet sind, ein-schließlich des Internationalen Gartenfestivals, was 1992 ins Leben gerufen wurde, sowie einer zeitgenössischen Kunst-saison, die 2017 ihre 9. Ausgabe erlebt.

2. Ein ehrgeiziges kulturelles ProjektChaumont-sur-Loire stand, angefangen bei den prächtigen, von Diane de Poitiers gewünschten Dekors bis zu den Extra-vaganzen der Princesse de Broglie, von den Medaillons von Nini bis zu den Konzerten von Francis Poulenc, von Nostra-damus bis Germaine de Staël, vom Park von Henri Duchêne bis zum Internationalen Festival der Gärten, stets an erster Stelle bei künstlerischem Schaffen, Eleganz und Fantasie.

Mit großer Ehrfurcht vor dieser reichen Geschichte der Künste arbeitet die Domaine de Chaumont-sur-Loire seit 2008 ein lebendiges, ganz unterschiedliches Programm über das ganze Jahr hinweg über die Beziehung zwischen Kunst und Natur im Schloss, im Park und natürlich im Rah-men des Internationalen Festivals der Gärten aus. Alle Akti-vitäten (Installationen, künstlerische Erfindungen, Ausstel-lungen von Fotografen, Kolloquien, Begegnungen) sind dabei diesem Thema gewidmet.

Die Domaine Chaumont-sur-Loire, seit Oktober 2008 ein kul-turelles Begegnungszentrum, gehört nun zu einem euro-päischen Netz namhafter Einrichtungen, die vom Ministerium für Kultur und Kommunikation anerkannt sind und alle die Mission der Entwicklung eines ehrgeizigen, zeitgenössischen Kunstprojekts in einem Monument von nationaler Bedeutung haben, das in seinem Gebiet verwurzelt ist.

Der Park und das Internationale Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire haben das Label „Bemerkenswerter Garten” und 2011 das Label „Bemerkenswerte Bäume” erhalten.Die Veranstaltung „Gartenfestival” erhielt 3 Sterne im Guide Michelin, die zu den 2 Sternen des Schlosses hinzukommen. Sie wurde ebenfalls mit dem Label „Qualité tourisme” aus-gezeichnet.

Château du de l’autre rive de la Loire / © DR

La rivière de tulipes, 2016 / © Eric Sander

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Chantal Colleu-DumondLeiterin der Domaine von Chaumont-sur-Loire und des Internationalen Gartenfestivals, Kuratorin

Sie ist Dozentin für klassische Philologieund hat einen Grossteil ihrer Laufbahn imAusland zurückgelegt, wo sie zahlreichekulturelle Stellen besetzte, und so warsie: - Leiterin des französischen Kulturzentrums

in Essen, Deutschland, von 1982 bis 1984.- Kunstbeigeordnete in Bonn von 1984 bis 1988. - Kultur- und Wissenschaftsrätin in Bukarest, Rumänien, von

1988 bis 1991.- Leiterin der Abteilung für internationale und europäische

Angelegenheiten des Ministeriums für Kultur von 1991 bis 1995.

- Kulturrätin in Rom von 1995 bis 1999. Da sie eine Leidenschaft für das Kulturerbe und Gärten hat, rief sie die Sammlung „Capitales oubliées“ (Vergessene Hauptstädte) ins Leben und beaufsichtigte die Herausgabe von etwa 10 Werken. Sie leitete das Kulturzentrum der Königlichen Abtei von Fon-tevraud (Abbaye Royale de Fontevraud), wo sie ein Projekt zur Darstellung des Kulturerbes aufgebaut hat. Sie leitete im Laufe ihrer Karriere die Planung zahlreicher Projekte und Events, insbesondere im Bereich zeitgenössischer Kunst und Fotografie.

- Kulturrätin an der französischen Botschaft in Berlin und Leiterin des Französischen Instituts in Berlin von 2003 bis 2007.

- Chantal Colleu-Dumond hat im September 2007 die Leitung der Domaine von Chaumont-sur-Loire übernommen, in der das Internationale Gartenfestival, das Schloss und das Zentrum für Kunst und Natur (Centre d’Arts et de Nature) zusammengefasst sind, und sie ist für deren künstlerische Planung und das Ausstellungskuratorium verantwortlich

Als Autorin mehrerer Werke hat sie insbesondere „Jardin contemporain mode d’emploi“ (Moderner Garten – Gebrauch-sanleitung) beim Verlag Flammarion veröffentlicht, das ins Englische und ins Chinesische übersetzt wurde, und im Früh-jahr 2017 veröffentlicht sie ein Werk über „Art et nature“ (Kunst und Natur) in Chaumont-sur-Loire.

3. Die Akteure der Domaine

Bernard Faivre d’Arcier Präsident des Verwaltungsrats der Domaine von Chau-mont-sur-Loire

Absolvent der Wirtschaftshochschule, der Sorbonne in Literatur, des Institut d’Etudes Politiques in Paris und der Verwaltungs-hochschule für den höheren Staatsdienst. - Mitarbeiter im Ministerium für Kultur (seit

1972)- Delegierter des Generaldirektors des

Institut National de l’Audiovisuel (INA - Nationales Radio- und Fernseharchiv)

- Beauftragter beim Präsidenten des Centre National du Cinéma (CNC - staatliche Filmförderungsbehörde)

- Direktor des Festival d’Avignon von 1979 bis 1984 und von 1993 bis 2003

- Kulturbeauftragter des Premierministers (1984-1986)- Präsident und Gründer von LA SEPT, dem französischen

Kulturkanal von ARTE- Organisator der Veranstaltungen des zweihundertsten

Jahrestags der Assemblée Nationale (1989)- Internationaler Berater für die Festivals in Houston, Rom,

Tokio- Präsident des Internationalen Fonds für die Förderung

von Kultur der UNESCO- Direktor für Theater und Schauspiel im Ministerium für

Kultur (1989-1992)- Direktor des Centre National du Théâtre (französisches

Theater-Zentrum) von 1993 bis 1998- Gründer des europäischen Theaternetzwerks Theorem- Leitender Kurator für die Ungarische Kultursaison 2001 in

Frankreich (Magyart) und 2003 für die Polnische Kultur-saison (Nova Polska).

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PROGRAMM 2017DIE DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

4. Werke und Installationen 2008 - 2016

Das Zentrum für Kunst und Natur, das 2008 gegründet wurde, feiert in diesem Jahr seinen 9. Geburtstag. Seit seiner Gründung wurden zahlreiche herausragende Ausstellungen und ungewöhnliche Projekte in den etwa 32 Hektar Fläche der Domaine ausgerichtet.

Plastische Künstler und FotografenIm Jahr 2008Jannis Kounellis / Erik Samakh / Rainer Gross / Victoria Klotz / Andreas Gursky / Alex MacLean / Jean Rault / Michel Séméniako Im Jahr 2009Nils-Udo / François Méchain / Dimitri Xenakis et Maro Avrabou / Daniel Walravens / Vincent Péraro / Patrick Blanc / Rodney Graham / Jacqueline Salmon / Guillaume Viaud / Deidi von Schaewen / Luzia Simons / Jean-Louis Elzéard Im Jahr 2010Anne und Patrick Poirier / Bob Verschueren / Côme Mosta Heirt / Marie Denis / Benoît Mangin und Marion Laval-Jeantet / Karine Bonneval / Thibaut Cuisset / Toshio Shimamura / Marc Deneyer / Marie-Jésus Diaz / Marc Riboud / François Trézin / Ralph Samuel Grossmann Im Jahr 2011Sarkis / Tadashi Kawamata / herman de vries / Dominique Bailly / Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger / Gilbert Fastenaekens / Helene Schmitz / Manfred Menz / Shin-Ichi Kubota

Im Jahr 2012Sarkis / Giuseppe Penone / Patrick Dougherty / Michel Blazy / Shigeko Hirakawa / Peter Briggs / Samuel Rousseau / Darren Almond / Alex MacLean / Eric Poitevin / Gilles Walusinski / Brigitte Olivier

Im Jahr 2013David Nash / Armin Schubert / Klaus Pinter / Eva Jospin / Andrea Branzi / Fujiko Nakaya / Michel Gérard / Sarkis / Claude Lefèvre / Nicolas Lenartowski / Jacques du Sordet / Jeffrey Blondes

Im Jahr 2014Henrique Oliveira / Chris Drury / Vincent Barré / Nikolay Polissky / Miguel Chevalier / Stéphane Erouane Dumas / Gilles Coudert / Bae Bien-U / Jocelyne Alloucherie / Hanns Zischler / Ralph Samuel Grossmann / Yan Pei-Ming

Im Jahr 2015Tunga / El Anatsui / Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger / Antti Laitinen / Christian Lapie / Cornelia Konrads / Edward Burtynsky / Naoya Hatakeyama / Alex MacLean / Xavier Zimmermann / Jean-Christophe Ballot / Malik Ohanian / Gérard Rancinan

Im Jahr 2016Andy Goldsworthy / El Anatsui / Giuseppe Penone / Marc Couturier / Wang Keping / Lee Bae / Pauline Bazignan / Yamou / Jean-Baptiste Huynh / Luzia Simons / Davide Quayola / Han Sungpil

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PROGRAMM 2017DIE DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

5. Planung für 2017

AVRIL 20171. APRIL 2017: Eröffnung der Ausstellungen und Installa-tionen zeitgenössischer Kunst d’art contemporainInstallation von Sheila Hicks (im Rahmen der Sonderbestellung der Region Centre-Val de Loire).Installationen und Ausstellungen von Sam Szafran, El Anatsui, Stéphane Guiran, Sara Favriau, Karine Bonneval, Marie Denis, Andrea Wolfensberger, Mâkhi Xenakis, Miguel Chevalier, Davide Quayola, Gabriel Orozco, Andy Goldsworthy, Yamou, Mathieu Lehanneur, Cornelia Konrads, Henrique Oliveira, Nikolaj Polissky, Chris Drury, Vincent Barré, Jannis Kounellis, Giuseppe Penone, Sarkis, Tadashi Kawamata, Patrick Dougherty, Armin Schubert, Andrea Branzi, Pablo Reinoso, Dominique Bailly, Anne und Patrick Poirier, François Méchain, Rainer Gross und Patrick Blanc.

20. APRIL 2016: Eröffnung des Internationalen Gartenfes-tivals “Flower Power / Kraft der Blumen”

JULI 2017Preisverleihung für die GärtenMit der Vergabe dieser Preise würdigt die Domaine die oft jungen, jedoch immer talentierten Designer-Teams und begleitet sie auf ihrer Laufbahn, womit sie einem der wichtigsten Werte des Festivals treu bleibt: der Entdeckung neuer großer Schöpfer von morgen.

JULI und AUGUST 2017Die Nachtveranstaltungen von Chaumont-sur-Loire„Lichtgärten”: die Wirkung der Gärten von Chaumont-sur-Loire wird am Abend durch eine außergewöhnliche Beleuchtung verstärkt. LED-Lampen enthüllen durch ihre Farben, Lichter und Lichtreflexe ganz neue Aspekte, ungewöhnliche und mysteriöse Stimmungen. Dieses Event wird durch unsere Partnerschaft mit Philips, Citéos und Néolight ermöglicht.

Chaosinstallation de Vincent Barré à Chaumont-sur-Loire, 2015 / © Eric Sander

Explosive NatureJardins de Lumière, 2016 / © DR

L’archipel de Shodo Suzuki© Eric Sander

OKTOBER 2017Herbstferien (um Allerheiligen): „Herbstpracht“Die Domaine schmückt sich im festlichen Gewand und bietet all denen, die es wünschen, Besichtigungen, Spaziergänge und die Entdeckung seltener Pflanzen. Man kann unter anderem Bilder von Pflanzen entdecken, die zu diesem Anlass aus Laub und Gemüse der Saison kreiert wurden, aber auch von Koloquinten in verschiedenen Formen und von Kürbisgewächsen, welche die Domaine erobert haben und die Alleen, die Nebengebäude und das Schloss schmücken.

NOVEMBER 2017 BIS FEBRUAR 2018WinterausstellungenBeachten Sie ab September 2017 unsere Internetseite. Während den Festtagen werden laufend Workshops für Kinder veranstaltet.

„Wintergärten“: verwandeln die Gewächshäuser, den Garten, die Stallungen und den Hof des Bauernhofs trotz der Kälte und des schlechten Wetters zu traumhaften Orten; die Domaine wird beweisen, dass die Gärten selbst im Winter zum Träumen einladen können.

Splendeurs d’Automne, 2016 / © Eric Sander

Jardins d’hiver, 2016 / © DR

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DOMAINE DE CHAUMONT-SUR-LOIRECENTRE D’ARTS ET DE NATURE

V. PRAKTISCHE INFORMATIONEN

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

ENTRITTSPREIZEN

MULTIMEDIA-FÜHRER

In den 10 Sprachen (4 für die Kinder) für den Besuch des Schlosses, 4 € Zuschlag

Erwachsene

Kinder 6

6 Kinder ab 6 Jahre

Ebenfalls verfügbare auf

FAMILIENTARIF - 36,00 €Eintritt frei für 2 Kinder unter 12 Jahren beim Kauf von 2 Eintrittskarten zum vollen Preis für die Domaine.

Kostenlos für Kinder unter 6 Jahren

1 Ermäßigter Tarif für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren, für Studenten gegen Vorlage ihres Ausweises 2 Zutritt zur gesamten Domaine : Internationale Gartenfestival, „Parc du Goualoup“, Schloss, Ställen und historischer Park 3 Zutritt zur gesamten Domaine und zu den Nachtveranstaltungen 4 Zutritt zur gesamten Internationale Gartenfestival, „Parc du Goualoup“ und historischer Park 5 Zutritt zur Schloss, Ställen und historischer Park

PROGRAMM 2017 PRAKTISCHE INFORMATIONEN

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PRESSESTELLEClaudine Colin Communication Caroline [email protected]él : +33 (0) 142 726 001

Voller Tarif Ermäßigter Tarif 1 Kinder 6 -11 Jahren

Eintrittskarte für 1 Tag 2 18,00 € 11,50 € 6,00 €

Eintrittskarte für 2 aufeinander folgenden Tagen 3 30,00 € 20,00 € 10,00 €

Eintrittskarte Gartenfestival 4 15,00 € 9,50 € 5,00 €

Eintrittskarte Schloss 5 12,00 € 7,00 € 4,00 €

ÖFFNUNGSZEITEN

Das Internationale Festival der Gärten ist täglich vom 20. April bis zum 5. November 2017 von 10.00 bis 20.00 Uhr (Öffnungszeiten je nach Jahreszeit variabel) geöffnet.Das Schloss und der Park sind ganzjährig und die Ausstellungen vom 1. April bis 5. November 2017 geöffnet.Ab April ist das Schloss von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet (Öffnungszeiten je nach Jahreszeit variabel). Dekor und Ausstellungen im Winter machen aus dem Schloss einen das ganze Jahr lang lebendigen Ort.

ANFAHRT

Chaumont-sur-Loire liegt zwischen Blois und Tours, 185 km von Paris entfernt und ist über die Autobahnen A10 und A85, Ausfahrt Blois oder Amboise, erreichbar.

Viele Zugverbindungen täglich auf der Strecke Paris Austerlitz - Orléans - Tours, Halt in Onzain / Chaumont-sur-Loire oder der TGV-Strecke Paris-St Pierre des Corps, dann St Pierre des Corps / Onzain-Chaumont-sur-Loire.Während dem Sommer wird der Bahnhof Austerlitz über einen Direktzug (Hin- und Rückfahrt) mit dem Bahnhof von Onzain / Chaumont-sur-Loire verbunden.

KOSTENLOSER PARKPLATZ

La Loire vue de la terrasse

du Château© Eric Sander

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DOMAINE DE CHAUMONT-SUR-LOIRECENTRE D’ARTS ET DE NATURE

VI. AUSWAHL DES VERFÜGBAREN BILDMATERIALS FÜR DIE PRESSE

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Im Nachfolgenden finden Sie eine Auswahl von Bildern für die Presse. Eine größere Bildergalerie mit hoher Auflösung steht Ihnen zum kostenlosen Download auf unserer Website www.domaine-chaumont.fr (Rubrik Presse) zur Verfügung.

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIREKUNTZ- UND NATURZENTRUM

PROGRAMM 2017 BILDMATERIALS FÜR DIE PRESSE

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Glossolalia, commande spéciale de la Région Centre-Val de Loire à Sheila Hicks, 2017 - © Eric Sander

Sheila Hicks© Eric Sander

Ugwu, installation d’El Anatsui à Chaumont-sur-Loire, 2016© Eric Sander

Le Nid des murmures, installation de Stéphane Guiran à Chaumont-sur-Loire, 2017 - © Eric Sander

Sam SZAFRAN, Sans titre, 2016. Aquarelle sur carton, 200 x 300 cm. Galerie Claude Bernard / © GCB /Jean-Louis Losi, Paris / ADAGP, Paris

Mâkhi Xenakis© M. Xenakis

‘ou, prologue pour une chimère’, installation de Sara Favriau pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017 - © Éric Sander

O/1. zwischen Null und Eins,installation d’Andrea Wolfensberger à Chaumont-sur-Loire, 2017 - © Eric Sander

Réflexions oniriques© S. Guiran

Herbier de Curiosités, installation de Marie Denis à Chaumont-sur-Loire, 2017 - © Eric Sander

Saccharumania, installation de Karine Bonneval à Chaumont-sur-Loire, 2017 - © Eric Sander

‘In - Out / Paradis artificiels, 2017’, installation de Miguel Chevalier pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017 - © Éric Sander

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NOTEN

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Domaine von Chaumont-sur-LoireÖffentliche Einrichtung für kulturelle ZusammenarbeitDomaine de Chaumont-sur-Loire 41150 Chaumont-sur-Loire, Frankreich Tél. : +33 (0) 254 209 [email protected]

www.domaine-chaumont.fr

Eigentum der französischen Region

Centre-Val de Loire