Post on 03-Mar-2016
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careernetworkKaum BEwEgung
Laut Manpower bleibt der Personalstand in Österreich relativ stabil Seite 69
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Smartphones und Tablets verleiten zu Überstunden von Zuhause Seite 71
auFstEigEr Kurt Leidinger, SchenKer & co©
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„Als Kind wusste ich, was ich nicht sein wollte: Steuerberater“
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medianet inSide your buSineSS. today. Freitag, 14. dezeMber 2012 – 67
Powerfrau Birgit Noggler half maßgeblich bei der Konsolidie-
rung der Immofinanz mit und wurde mit einem Vorstands-mandat belohnt. Seite 68
Byte-Power Das bfi Wien-Programm 2013 setzt verstärkt auf das Thema Programmie-rung. Seite 70
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gastKommEntar
Elisabeth Weghuber, Secretary Search, über Quoten und die Notwen-digkeit einer modernen Frauenförderung. Seite 69
Genf. Die Löhne in den Industrie-ländern sind nach Zahlen der In-ternationalen Arbeitsorganisa-tion (ILO) heuer nicht gestiegen. Auch im vergangenen Jahr sei der Lohnanstieg weltweit deutlich hin-ter den Wachstumsraten aus der Zeit vor der aktuellen Finanzkrise zurückgeblieben, heißt es in dem Globalen Lohn-Report der UN- Behörde.
Nach ILO-Angaben stiegen die Bruttolöhne 2011 inflationsberei-nigt um durchschnittlich 1,2%, 2010 lag der Anstieg nach den An-gaben noch bei 2,1%. In den Ent-wicklungsländern und im Nahen
Osten seien die Löhne 2011 im Schnitt sogar gefallen.
„Der Bericht zeigt, dass die Kri-se in vielen Ländern massive Fol-gen für die Löhne hatte und da-mit auch für die Beschäftigten“, erklärte ILO-Generaldirektor Guy Ryder bei der Vorstellung der Studie.
In einigen Ländern – ganz be-sonders in Deutschland – werde die schwache Binnennachfrage in Folge der Lohnzurückhaltung durch umso höhere Exporte aus-geglichen, heißt es im Bericht. Dies könne jedoch keine Strategie für alle Länder sein. � (APA)
Globaler Lohn-Report iLo sieht stagnierende Löhne in den industrieländern in 2012
Hohe globale Lohnzurückhaltung
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Nach leichten Wachstumsraten 2011 stiegen die Gehälter 2012 nicht an.
68 – careernetwork Career portrait Freitag, 14. Dezember 2012
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Wien. 2007 war alles noch in Ordnung: Als Birgit Noggler die Immofinanz-Welt in dem Jahr betrat, „gab es durchwegs positive Reaktionen“. Die Finanzexpertin war durchaus stolz, in so einem „Super-Unternehmen“ zu arbeiten. 2008, als die Unternehmensgrup-pe eine ihrer schwersten Krisen zu überstehen hatte, konnte die zier-liche Betriebswirtin ihre – nach Ei-gendefinition – hervorstechendsten Eigenschaften erstmals einsetzen: Zielstrebigkeit und Konfliktstärke.
Zahlen-Leidenschaft
Ihre echte Leidenschaft sind aber Zahlen und Fakten. Während ihres Betriebswirtschaftsstudiums spe-zialisierte sich die gebürtige Kla-genfurterin auf die Bereiche Un-ternehmensrechnung und Finanz-recht. Nach einem Kurzzeitjob bei einem Internet-Start-up heuerte Noggler bei PricewaterhouseCoo-pers (PwC) an – eine ihrer besten Entscheidungen, wie die nunmeh-rige Finanzexpertin heute sagt.
Denn sie hatte das Riesenglück, gleich in einen internationalen Be-reich zu gelangen: Konzernprüfung. Sie bildete sich in der Folge auch zur Steuerberaterin weiter, obwohl sie dieser Beruf nie wirklich gereizt hatte: „Als Kind wusste ich, was ich nicht sein wollte: Steuerberaterin.“ Aber wahrscheinlich haben da die Gene mitgespielt: Nogglers Eltern sind ebenfalls Steuerberater …
Mandat als „Belohnung“
Nach PwC kam eine kurze Phase in der Konsolidierungsabteilung bei Raiffeisen Leasing. Lange hat es die besonnene junge Frau dort nicht gehalten: „Nach dem Job in einem US-Unternehmen hat es mir in einer Firma, wo das Jägerische und die Männerdominanz so prä-sent waren, nicht gefallen.“ Gut, dass ein ehemaliger PwC-Kollege bereits in der Immofinanz tätig war und eine verlässliche Finanz-Expertin gesucht hatte. 2008 über-nahm sie unter dem neuen Finanz-vorstand Eduard Zehetner die Lei-tung des Konzernrechnungswesens und war damit maßgeblich an der
Einführung der neuen Planungs- und Konsolidierungslösung betei-ligt. Die „Belohnung“: Mit Okto-ber 2011 erhielt Noggler das Vor-standsmandat als CFO. „An meinen Aufgaben hat sich eigentlich wenig geändert. Meine Verantwortung ist jetzt wesentlich größer – und auch das Interesse an meiner Person“, so die Finanzchefin. Und nicht zu vergessen: „Ich habe ein neues Zimmer in der Vorstandsetage be-kommen und eine eigene Assisten-tin“, schmunzelt Noggler.
Authentizität
Im Finanzbereich zu arbeiten, macht der Top-Managerin „einfach Spaß“, man sei das „Rückgrat“ des Unternehmens. Und beim Gedan-ken an die jüngst begebene Wan-delanleihe erscheint fast so etwas wie ein Leuchten in den Augen der Managerin. Was sie keines-falls leiden kann, ist eine gewisse Respektlosigkeit „ihrem“ Ressort gegenüber: „Wenn jemand eine Tä-tigkeit im Rechnungswesen sucht, weil er sich einen sicheren Job er-hofft, aber vom Grundthema keine
Ahnung und vor allem kein Inte-resse hat, dann wird das nie etwas werden.“ Bei ihrem beruflichen Agieren setzt die Finanzchefin auf Authentizität; Vorbilder habe sie keine: „Ich möchte nicht kopieren“, findet sie dennoch die eine oder an-dere Charaktereigenschaft nachah-menswert, vor allem, bei ihrem jet-zigen „Chef“, dem Vorstandsvorsit-zenden Eduard Zehetner: „Die Ruhe, die er in der Restrukturierungspha-se des Unternehmens ausgestrahlt hat, war beeindruckend.“
Lernfähig und ehrgeizig
Ihre eigenen Führungsfähig-keiten schätzt Noggler gut ein: „Seit 2009 hält sich die Fluktuation in meinem Bereich auf niedrigem Niveau“, nimmt sie diesen Zufrie-denheitsindikator auf ihre Kappe. Prinzipiell sei sie auf Harmonie ausgelegt, zeige sich aber in Be-sprechungen durchaus diskurs- fähig: „Wenn ein Mitarbeiter bes-sere Vorschläge macht, sage ich sicher nicht: Ich weiß alles besser; ich bin durchaus lernfähig.“ Und ehrgeizig ohnehin.
1974 in Klagenfurt geboren, startet Birgit Noggler nach der Matura erste Studienver-suche in der Elektrotechnik an der TU Graz, bevor sie umsattelt und Handelswissen-schaften an der WU Wien erfolgreich studiert.
1974–2001
Nach dem Studium entdeckt Noggler den Finanzbereich für sich und absolviert einige Stationen bei PricewaterhouseCoopers, Raiffeisen Leasing und Immofinanz. Dazwischen lässt sie sich zur Steuerberaterin ausbilden.
2002–2010
Im Oktober 2011 erhält sie das Vorstandsmandat bei der Immofinanz Group. Als CFO verantwortet Noggler seither vom Rechnungswesen über Objektfinanzierung und Risikomanagement alle Finanzbereiche des Konzerns.
2011–Heute
Erika HofbauEr 10 Fragenan Birgit noggler
Als Kind wollte ich immer … keinesfalls Steuerberaterin werden
Mein Lebensmotto ist … Man kann alles schaffen und man muss Spaß haben dabei.
Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … gutes Essen (das war leider auch zu Studentenzeiten so…)
Darüber kann ich lachen … über gute Satire an der Grenze zum Zynismus (wie z.B. „Struwwelpeter“ am Burgtheater)
Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Jenseits des Berges“ von Steve House (der Autor ist der Mann meiner Cousine – ich wollte ihn so ein bisschen besser kennenlernen)
In 20 Jahren werde ich … viel reicher an Erfahrung sein.
Davor habe ich Angst … dass meiner Familie etwas zustößt.
Das ist meine größte Stärke … Nichts bringt mich so leicht aus der Ruhe.
Das ist meine größte Schwäche … Ungeduld.
Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … Mit Angela Merkel, damit ich sehe, wie die Wirtschaftspolitik in Europa gemacht wird.
„Der Finanzbereich macht Spaß!“
Sie hört es nicht gern: Aber Birgit Noggler ist noch im-mer eine Rarität. Die Finanzvorständin der Immofinanz zählt mit 38 Jahren sicher zu den jüngsten CFOs des Landes.
careernetwork – 69personalmanagementFreitag, 14. Dezember 2012
Ch. Halbertschlager
Goodyear Dunlop Tires Austria
Christian Hal-bertschlager (32) verstärkt
ab sofort das Team von Goodyear Dunlop Tires Austria. Als Marketing Manager verantwortet er künftig sämtliche Consu-mer-Marketingagenden auf dem österreichischen Markt.
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Bianca Weber
Tauern Spa Zell am See – Kaprun
Bianca We-ber (27) hat unlängst die
Leitung der Abteilung Marketing & Sales im Tauern Spa Zell am See – Kaprun übernommen. Sie folgt Regine Sparber nach, die das Unter-nehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat.
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Kurt Leidinger
Schenker & Co AG
Kurt Lei-dinger (49) übernimmt mit 1.1.2013
den Vorstandsvorsitz der Schenker & Co AG. Er folgt damit General-direktor Elmar Wieland, der nach rund 40 Jahren Tätigkeit bei Schenker per 31.12.2012 in den Ruhestand geht.
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Gerhard Raffling
Fujitsu Technology Solutions
Gerhard Raffling, verantwort-
lich für den Vertrieb in Österreich und Prokurist bei Fujitsu Technology Solutions, hat nun auch die österreichischen Mar-keting- und Kommunika-tionsagenden des Unter-nehmens übernommen.
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Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.
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Beschäftigungsausblick Laut einer Umfrage von Manpower bleibt der Personalstand im ersten Quartal relativ stabil
Wenig Bewegung in sichtWien. Kein Horrorszenario, aber auch kein Aufatmen. So werde sich der Arbeitsmarkt laut Man-power im kommenden Quartal präsentieren: Wie aus dem aktu-ellen Beschäftigungsausblick her-vorgeht, wollen acht Prozent der heimischen Personalchefs mehr Personen einstellen, neun Prozent wollen den Personalstand reduzie-ren und der Rest erwartet stagnie-rende Beschäftigtenzahlen für das kommende Quartal. „Die Unsicher-heit der globalen Märkte hat sich trotz der leichten Kehrtwende noch nicht in allen Wirtschaftssektoren in Österreich durchgesetzt. Wenn man sich die Zahlen ansieht, dann möchten immer noch acht Pro-zent der heimischen Arbeitgeber den Mitarbeiterstamm erhöhen“, interpretiert Erich Pichorner, Ge-schäftsführer ManpowerGroup Österreich, die aktuellen Zahlen.
Fachkräfte gesucht
In Österreich stünden die Arbeit-geber nach wie vor vor der Her-ausforderung, offene Stellen mit den richtig geschulten Talenten zu besetzen: „Gerade im höher quali-fizierten Bereich wächst der Druck der Unternehmen, die passenden Mitarbeiter mit den richtigen Fä-higkeiten zur richtigen Zeit zu finden“, so Pichorner. Gleichzeitig zeige das leicht negative Ergebnis
des Ausblicks, dass Unternehmen die wirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen sehr ernst nehmen und „doch eher verhalten bei der Perso-nalplanung agieren“.
Salzburg legt zu
Nach Sektoren betrachtet, stehen die Jobchancen derzeit am besten im Bereich Energieversorgung (Netto-Beschäftigungsausblick von +13%), dem Sektor Öffentliche Hand & Soziales mit +8% und dem Finanz & Dienstleistungssektor mit +6%. Sorgenkinder sind – „sai-sonal bedingt“, wie Pichorner be-tont – das Bauwesen (-18%), Land & Forstwirtschaft und Bergbau & Rohstoffgewinnung (je -15%). Und auch der Sektor Sachgüterer-zeugung bewegt sich mit -2% auf einem sehr niedrigen Einstellungs-niveau. Im Bundesländerranking führt Salzburg (+7%), gefolgt von Kärnten (+3%) und der Bundes-hauptstadt Wien (+2%). Im Mittel-feld sind Oberösterreich, Steier-mark und Vorarlberg (je -1%). Die hinteren Plätze belegen Tirol mit -2%, sowie Burgenland und Nieder- österreich (je -8%).
„In Europa ist die Eurokrise spürbar und allgegenwärtig“, so Pichorner. So werde in 14 der 24 Länder im ersten Quartal des neu-en Jahres 2013 weniger Personal eingestellt. (red)
Vor allem im Bereich Energieversorgung und im öffentlichen Sektor wird aber Personal aufgestockt.
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Erich Pichorner, Manpower: „Im höher qualifizierten Bereich wächst der Druck.“
gastkommentar Elisabeth Weghuber über Quoten und die Notwendigkeit einer modernen Frauenförderung
Frauenförderung – ist das noch zeitgemäß?!Wien. Frauenförderung wurde in den letzten zehn Jahren mehr und mehr zum Programm von gestern erklärt. Trotzdem zeigt sich für Unternehmen immer mehr der Lei-densdruck, der durch ungleiche Be-teiligung von Frauen (Stichworte: Frauen in Technik und Führung) ausgeht. So stellt sich die Frage: Sind Unternehmen tatsächlich be-reits reif für ein Hinweggehen über die Frauenförderung?
Sie habe keinen betriebswirt-schaftlichen Anspruch, sondern sei eine Maßnahme der Sozialro-mantik, so ein Hauptargument ge-gen Frauenförderung. Dass dieses Argument an der Realität vorbei-geht, zeigte bereits 2007 die Studie „Women Matter“ des Beratungs-unternehmens McKinsey. Denn Unternehmen, die Frauen in Füh-rungspositionen einsetzen, sind nachweislich erfolgreicher als jene, die darauf tendenziell verzichten. 2012 konnte eine Studie von Ernst
& Young dieses Resultat bestäti-gen. Hier zeigte ein Vergleich der in den Jahren 2005 und 2010 bei den größten börsennotierten Unterneh-men Europas erhobenen Daten ein eindeutiges Ergebnis: Umsatz und Gewinn korrelieren positiv mit dem Frauenanteil in Vorständen. Leider rangiert Österreich jedoch im euro-päischen Vergleich des Frauenan-teils auf Vorstandsebene auf dem vorletzten Platz.
Stark unterrepräsentiert
Frauen sind also in Österreich in Führungspositionen besonders stark unterrepräsentiert. Moderne Frauenförderungsprogramme, die betriebswirtschaftlich ausgerich-tet sind und sich auf die bessere Bewältigung aktueller Anforde-rungen des Unternehmensalltags konzentrieren, können hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Soll Frauen die gewinngenerierende Be-
teiligung an Management ermög-licht werden, sind entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen zu ergreifen. Die Kernkonzepte von Führung müssen ebenso vermit-telt werden wie der Umgang mit aktuellen Themen wie Social Media
oder auch Diversity Management. Derartig umfassend konzipierte Maßnahmen können nicht im Schnelldurchlauf abgewickelt wer-den, sondern erfordern Investition von Zeit und Finanzmitteln. Doch diese Investition zahlt sich aus, denn Frauenförderung ermöglicht die Nutzung des vollen Potenzials von Mitarbeiterinnen und trägt so unmittelbar zur Steigerung des be-trieblichen Erfolgs bei. Wenn Maß-nahmen der Frauenförderung vom Management mitgetragen werden, zeigt sich: Frauenförderung hat Unternehmen weit mehr zu bieten als nur von außen auferlegte Quo-ten. In einer an betriebswirtschaft-lichen Zielen orientierten Form ist Frauenförderung 2012 ein absolut zeitgemäßes Konzept.
Elisabeth Weghuber ist Geschäfts-führerin der Secretary Search Personalberatung GmbH. www.secretarysearch.at
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Elisabeth Weghuber: „Frauenförderung hat mehr zu bieten als nur Quoten.“
BeschäFtigungsausBlick
Netto- Saisonal Zunahme Abnahme Beschäftigungsausblick adaptierte Werte1. Quartal 2013 8% 9% –1% 4%4. Quartal 2012 8% 4% 4% 4%3. Quartal 2012 12% 3% 9% 6%2. Quartal 2012 12% 4% 8% 6%1. Quartal 2012 5% 7% –2% 3%4. Quartal 2011 13% 7% 6% 6%3. Quartal 2011 15% 5% 10% 7%2. Quartal 2011 8% 6% 2% 0%1. Quartal 2011 6% 13% –7% –2%
Quelle: Manpower
Weiterbildung muss ein Thema seinAdvent. Die stillste Zeit im Jahr? Privat vielleicht. Im Unternehmenskontext nicht unbedingt. Denn neben den im Wochenrhythmus stattfin-denden Punsch-Events und Weihnachtsfeiern herrscht bei vielen Arbeitnehmern auch noch dezente Anspan-nung vor einem Fixtermin: Dem jährlichen Mitarbei-ter- bzw. Feedbackgespräch. Eigentlich ja kein Grund zur Sorge – wenn dieses so ab-läuft, wie es sollte: Nämlich nach einem klaren Schema, mit ausreichend Zeit zur Vorbereitung und der Mög-lichkeit, in beide Richtungen Feedback geben zu können.
Nur wissen wohl die meis-ten Arbeitnehmer als auch Führungskräfte, dass diese Termine meist anders ablau-fen. Und dass wesentliche Punkte oft gar nicht aufs Ta-pet kommen. Beispielsweise die Weiterbildung, die in kei-nem Jahresgespräch fehlen sollte – schon allein deshalb, weil sie einer der bestim-menden Faktoren ist, warum sich Bewerber, aber auch bestehende Mitarbeiter für oder gegen ein Unternehmen entscheiden. Schließlich ist die Möglichkeit zur Fortbil-dung auch die Grundlage zur persönlichen Weiterentwick-lung. Und sie verdeutlicht dem Mitarbeiter: Wir planen langfristig mit dir und deinen Kompetenzen.
Positiv sticht in dieser Hin-sicht eine aktuelle Auswer-tung der Statistik Austria ins Auge: Knapp neun von zehn Unternehmen sind demnach „weiterbildungsaktiv“. Und im Schnitt verbringt jeder drit-te Arbeitnehmer 30 Stunden in betrieblichen Weiterbil-dungskursen. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass für zwei Drittel der Arbeitnehmer kein jährliches Bildungsange-bot vorgesehen ist.
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Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck
70 – careernetwork Weiterbildung Freitag, 14. Dezember 2012
Detailinfos zu den Jobs: Einfach Referenznummer in das Suchfeld von www.monster.at eingeben und auf SUCHEN klicken.
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The Swatch Group Österreich GmbH
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bFi Wien Das letzte Woche präsentierte Bildungsprogramm 2013 setzt einen Schwerpunkt im Bereich Programmierung
Ausbildung in bits & bytesWien. Open Source, Web 2.0 und die wachsende Popularität des „Handy-Betriebssystems“ Android spiegeln sich jetzt auch im vergan-gene Woche lancierten Bildungs-programm 2013 des BFI Wien wi-der: Neben Altbewährtem machen Neuerungen im Bereich Internet/Webdesign/App-Programmierung einen Schwerpunkt des Programms aus. Damit reagiere man auf neue Bedürfnisse und Trends, bzw. ver-suche diese vorauszusehen, betont die kaufmännische Geschäftsfüh-rerin des BFI Wien, Valerie Höllin-ger: „Mit dem Weiterbildungsange-bot ‚App-Entwicklung für Android mit Java‘ reagiert unser Produkt-
management etwa auf den anhal-tend großen Markterfolg mit An-droid betriebener Smartphones.“ Ausschlaggebend für die Ent-wicklung dieses Kurses sei u.a. das große Interesse auf Kunden-seite gewesen – „insbesondere der zahlreichen Absolventen unserer Ausbildung zum Java-Program-mierer“, so Höllinger weiter. Und nicht zuletzt ziele der von 22.1. bis 5.2. erstmals angebotene Kurs auf Unternehmen ab, die ihre IT-Mit-arbeiter „in diesem Bereich höher-qualifizieren wollen“.
Neu im Programm des BFI Wien ist auch der Kompaktlehrgang „Web Analytics“. „Web Analytics ermögli-
cht, die User besser kennenzulernen und Marketing-Maßnahmen punkt-genau auf eine Zielgruppe zuzu-schneiden“, beschreibt man seitens des BFI die Vorzüge des Tools. Am Lehrplan des ab 11. April laufenden Kurses stehen u.a. die Funktions-weise der Datensammlung, eine Einführung in die Welt der Metriken sowie die Definition von Website-Zielen. Das Web-Portfolio des BFI Wien soll der „Lehrgang zum Web-programmierer“ abrunden: Anhand praktischer Beispiele will man die zentralen Grundkenntnisse in Ja-vaScrip, jQuery, Ajax, PHP und MyS-QL vermittel werden. Weitere Infos: �www.bfi-wien.at/kursprogramm/
Valerie Höllinger: „Damit beweisen wir, dass wir mit unserem Angebot am Puls der Zeit sind.“
Das neue Bildungsprogramm des BFI Wien ist ab sofort kostenlos verfügbar.
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Die Studiengebühren kehren wieder zurück
Wien. Der Nationalrat hat letzte Woche das Comeback der Studien-gebühren fixiert. Zustimmung kam von der Koalition und den Freiheit-lichen. Vorgesehen ist, dass (nicht berufstätige) Langzeitstudenten wieder 363,36 € pro Semester zu bezahlen haben, Nicht-EU-Bürger, die extra zwecks Studium nach Österreich kommen, sogar 726,72 €. Letztlich handelt es sich bei dem Beschluss um eine nachträgliche Reparatur eines vom VfGH Mitte 2011 aufgehobenen Gesetzes, das inhaltlich im Wesentlichen mit der heute vereinbarten Regelung übereinstimmte. Dieses war wegen unklarer Formulierungen gekippt worden. Die SPÖ plädierte von Beginn an dafür, den alten Modus mit kleineren, verfassungskon-formen Änderungen wieder ein-zusetzen, was am Widerstand der ÖVP scheiterte, wodurch zunächst überhaupt keine Gebühren mehr anfielen. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle kämpfte für allgemeine Studienbeiträge und unterstützte zuletzt jene Unis, die schon in diesem Wintersemester für Langzeitstudenten und Nicht-EU-Studenten wieder Gebühren verlangten. � (APA)
Ein Blick hinter die Kulissen der Medienwelt
Wien. Im Diplomlehrgang „Media-beratung“ der Werbe Akademie gibt es heuer erstmals sogenannte insight-Abende: „Hier plaudern Business Insider aus dem Näh-kästchen und ermöglichen direkte Einblicke in nationale und interna-tionale Medienunternehmen; diese Abende sind vollgepackt mit Profi-wissen aus der Praxis und runden die Theorieteile perfekt ab“, so Lehrgangsleiterin Herta Zink.
Den Start der zweistündigen Talks über persönlichen Werde-gang und Unternehmenshistorien machte Harald Fidler, Ressortlei-ter Medien bei Der�Standard. In ‚insight Radio‘ erzählte Monika Eigensperger, Chefin von FM4, aus dem Senderalltag und Peter Lammerhuber, CEO GroupM, gab den Teilnehmern in ‚insight Mediabusiness‘ einen Einblick in das Tagesgeschäft einer weltweit agierenden Media Investment- Firma. „Mit den ‚insight‘-Abenden bekommen die Teilnehmer origi-näre Einblicke in die spannende Medienwelt und können abseits von Zahlen, Daten und Fakten, ihren Blickwinkel erweitern“, so Zink. Den nächsten insight zum Thema Internet gibt Markus Kienberger, Geschäftsführer von Google Austria.
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K. Töchterle: „Wunsch der Unis nach Rechtssicherheit Rechnung getragen“.
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GroupM-CEO Peter Lammerhuber und Lehrgangsleiterin Herta Zink.
Virtueller Arbeitsplatz Smartphones und Tablets machen das „Abschalten“ vom Job immer schwerer, Druck und Stress sind die Folge
Überstunden von Zuhause ausWien. Moderne Technologien ma-chen es möglich: Wir sind rund um die Uhr erreichbar, können von überall aus unsere E-Mails lesen und beantworten. Die Zeiten, zu denen mit dem Verlassen des Bü-ros unsere Arbeitszeit endete, sind lange vorbei. Welche Auswir-kungen das auf Arbeitszufrieden-heit und Wohlbefinden hat, geht aus dem neuen „Kelly Global Work-force Index“ hervor.
Die Befragung zeigt, dass mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablet-PCs nicht nur zu erhöhtem Druck führen, sondern auch die „echte“ Freizeit stark einschrän-ken: Jeder Zweite verbringt bis zu fünf Stunden in der Woche damit, von Zuhause aus über mobile End-geräte zu arbeiten; 12% gaben so-gar an, bis zu zehn Stunden in der Woche in der Freizeit zu arbeiten.
41% der Befragten fühlen sich von der ständigen Erreichbarkeit gestresst: Die mobilen Technolo-
gien führen bei ihnen nach eigenen Angaben zu Ermüdung und Burn-out. Besonders betroffen fühlen sich davon Juristen und Marke-ting-Spezialisten.
Bessere Work-Life-Balance?
Überraschend: Trotz des hohen Druck-Faktors sieht fast die Hälf-te der Arbeitnehmer auch positive Effekte von Smartphones und Co.: 48% finden, dass sich ihre Effekti-vität und Produktivität gesteigert hat. Und immerhin fast ein Drit-tel hat mit mobilen Technologien sogar eine bessere Work-Life- Balance. Dinette Koolhaas von
Kelly Services warnt trotzdem vor Euphorie: „Die zunehmende Nut-zung von mobilen Endgeräten ver-ändert die Arbeitswelt von immer mehr Menschen. Die positiven Effekte wie höhere Produktivität und Effizienz nützen Unterneh-men und Beschäftigten. Doch sollte die Nutzung nicht in zusätzlichen Druck und Überstunden münden, welche die Kräfte der Mitarbeiter aufzehren“, weiß die Expertin.
Druck kommt von innen
Nicht immer sind es die Chefs, die auf ständige Erreichbarkeit und Aktivität per Smartphone und
Tablet pochen. Den meisten Druck machen sich die Arbeitnehmer sel-ber (40%) – der Vorgesetzte ist nur an zweiter Stelle (30%), gefolgt von Branchenkultur (12%), Kunden (8%) und Kollegen (7%).
Im globalen Vergleich fühlen sich Beschäftige aus APAC-Ländern, al-so aus dem asiatisch-pazifischen Raum, mit 35% am meisten durch die ständige Erreichbarkeit unter Druck gesetzt; in Amerika emp-finden das nur 21% so. Innerhalb Europas haben die Ungarn den größten Druck, für ihr Unterneh-men erreichbar zu sein. So auch in Belgien, den Niederlanden und in Luxemburg. � (lw)
Bis zu zehn Freizeitstunden pro Woche gehen für die Erreichbarkeit rund um die Uhr drauf.
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careernetwork – 71JobwAtchFreitag, 14. Dezember 2012
Neue Jobmaßnahmen
In BegutachtungWien. Zwei Arbeitsmarktmaßnah-men der Bundesregierung, die im Juli 2013 in Kraft treten sollen, sind am Mittwoch in Begutachtung geschickt worden: das Fachkräfte-stipendium und die Bildungsteil-zeit, die bereits bei der Regierungs-klausur im November angekündigt worden war. Laut Sozialminister Rudolf Hundstorfer bringt das eine „Bildungsoffensive für Arbeitneh-mer“; Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sprach von sich so verbessernden Jobchancen und der Sicherung des Fachkräftebedarfs. Die Bildungsteilzeit bringt Arbeit-nehmern 456 € bei einer Reduktion der Arbeitszeit um 20 Stunden. Das geplante Fachkräftestipendium wird in Höhe der Ausgleichszulage (2013: 795 €) für die Dauer der Aus-bildung gewährt. (APA)
50 plus Selbstvertrauen
Kein altes EisenMainz/Leipzig. Den Arbeitnehmern „50 plus“ fehlt es oft an Selbstver-trauen, zeigt das Nürnberger Insti-tut für Arbeitsmarkt- und Berufs-forschung. Viele „Best Agers“ wür-den zu oft abgelehnt oder trauen sich selbst nichts mehr zu.
„Arbeitnehmer jenseits der 50 sollten sich ihrer Potenziale wie-der bewusst werden; es gibt immer mehr Unternehmen, die auf alters-gemischte Teams setzen“, erklärt Erfolgs-Coach und Autor Heinz Meloth.
Mehr Selbstvertrauen könnten sich Beschäftige über 50 Jahren leisten.
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Kurse für Betriebsersthelfergemäß § 26 ASchG und § 40 ASTV
16 STunden GrundKurS für Betriebsersthelfer8 STunden WiederholunGSKurS
Mehr inforMATionen erhAlTen Sie unTer:e-Mail: erstehilfe@samariterwien.atTel.: +43-1-89145-181 (Corinna Buttinger)Web: www.samariterbund.net
Stressfaktor: E-Mails am Wochenende und Telefonate nach Feierabend.
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