Wachstumsstudie

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Februar 2011 GEL PIEG SESP RESS PR

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Pressespiegel, Stand Februar 2011

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Februar 2011

GEL

PIEG

SESP

RESS

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CAR – Center Automotive Research

Bismarckstr. 90, BC 30547057 Duisburg

Tel.: +49 (0)203-379-3293Fax : +49 (0)203-379-1654

www.uni-due.de/car

Zusammenstellung: Alice Phung, CAR – Center Automotive Research

Gestaltung: Daniel Przygoda, CAR – Center Automotive Research

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INHALT

   

 

AUTOMOBIL INDUSTRIE Das Einmaleins des Wachstums ....................................................................................................................................................................................... 3 

VDI NACHRICHTEN Wachstumsstrategie entscheidet über Zukunft der Automobilzulieferer ........................................................................................................................ 8 

CAR‐SYMPOSIUM Wie wachsen Autozulieferer richtig? ............................................................................................................................................................................... 9 

FRANKFURTER RUNDSCHAU Fehlender Nachwuchs bremst Wachstum .................................................................................................................................................................... 15 

HANSER AUTOMOTIVE Automobilzulieferer im Wachstumsdruck .................................................................................................................................................................... 17 

HANDELSBLATT Autozulieferer müssen Gewinn steigern ....................................................................................................................................................................... 19 

POTSDAMER NACHRICHTEN Deutsche Autozulieferer unterschätzen Asien Firmen könnten zu Übernahmekandidaten werden ............................................................................ 20 

DER TAGESSPIEGEL Deutsche Autozulieferer unterschätzen Asien .............................................................................................................................................................. 21 

DIE WELT Gefährliche Heimatliebe ............................................................................................................................................................................................... 22 

FINANZEN.NET Dudenhöffer: Neue Gefahr für Zulieferer ..................................................................................................................................................................... 23  

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AUTOMOBIL INDUSTRIE Ausgabe 1‐2/2011

    

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VDI NACHRICHTEN 14.01.2011

    

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Wie wachsen Autozulieferer richtig? 

Die Automobil‐ und Zulieferindustrie ist mitten in einer länger andauernden Wachstumsphase. Unternehmen, die in der  Branche  erfolgreich  sein  wollen,  müssen  eine  klare  Wachstumsstrategie  verfolgen.  Doch  wie  sieht  eine erfolgreiche  Wachstumsstrategie  aus?  Dieser  Frage  sind  in  einem  Forschungsprojekt  das  Center  Automotive Research  (CAR) der Universität Duisburg‐Essen und die Managementberatung Struktur Management Partner aus Köln  nachgegangen.  Neben  theoretischen  Überlegungen  und  breitem  Branchenwissen  wurden Unternehmenserfahrungen aus einer Befragung von 114 Zulieferunternehmen, 27 Managern von Autobauern und 45 Bankmanagern in der Studie genutzt. 

 

 

Die  zentralen  Ergebnisse  der  Studie  lauten: Erfolgreiches  Wachstum  setzt  langfristige  jährliche Wachstumsraten  beim Umsatz  und  Ergebnis  von  über fünf  Prozent  voraus.  Fünf  Maßnahmen  sind  bei  der Umsetzung  der  Wachstumsziele  von  Bedeutung:  Der richtige  Produktund Dienstleistungsmix,  angemessenes Wachstum  der  Entwicklungs‐Budgets,  eine  balancierte Auslandspräsenz,  die  richtige  Fokussierung  des Vertriebs  und  eine  maßgeschneiderte Finanzierungsstrategie.  Werden  diese  Bedingungen nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass Unternehmen  im Wachstumsprozess  in Schieflagen geraten. Die größten Risiken  und  Defizite  bei  mittelständischen  Zulieferern liegen in der Internationalisierung und Finanzierung des Wachstumsprozesses. 

 

 

Wachstum: Die Fünf‐Plus‐Fünf Regel 

Der  Automobilweltmarkt  befindet  sich  in  einer langfristigen  Wachstumsphase,  in  der  die  weltweite Automobilnachfrage  jährlich  um  drei  Prozent  wächst. Getrieben  wird  das  Wachstum  durch  niedrige Fahrzeugdichten  (ungesättigte  Märkte)  und  hohes Wirtschaftswachstum  in Asien.  Legt man ein  jährliches Wirtschaftswachstum  (GDP)  der  beiden  großen asiatischen Volkswirtschaften von  fünf Prozent bis zum Jahr  2025  zugrunde,  steigen  die  Automobilverkäufe  in China und  Indien bis zum  Jahr 2025 auf 36,2 Millionen Pkw. Gegenüber dem Jahr 2010 ist das ein Plus von 23,3 Millionen  Neuwagenverkäufen.  Neben  dem  großen Asienblock  mit  China  und  Indien  ergänzen  die Automobilmärkte  in  Russland  und  Brasilien  den Wachstumsprozess der weltweiten Automobilindustrie. 

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Abb.  1  zeigt  die  Entwicklung  der  fünf  größten Automobilmärkte  im Jahr 2025. Zusätzlich zu der regionalen Wachstumsentwicklung  illustriert  Abb.1  auch  die Wachstumsprozesse  bei  der  Entwicklung  der Produktportfolios.  Das  Ultra  Low  CostSegment  und  das Premium‐Segment  haben  dabei  die  größten  jährlichen Wachstumsraten. 

Ausgehend  von  einem  niedrigen  Niveau  von  zwei Millionen Pkw‐Verkäufen im Jahr 2010 wächst das Ultra Low Cost Segmentjährlich um 11,3% auf zehn Millionen Pkw‐Verkäufe  im  Jahr  2025  (vgl.  Tab.1).  Der Wachstumsschub  kommt  aus  den  Emerging  Markets, überwiegend  außerhalb  der  Zentren  großen  Mega‐Cities.  Die  Motorisierung  wächst  in  immer  größer werdenden  Kreisen  um  die Großstädte  Asiens.  Da  die verfügbaren  Pro‐Kopf‐Einkommen  mit  der  Entfernung zu den Zentren der Mega‐Cities sinken, entsteht  in den bevölkerungsreichen,  ländlichen  Gebieten  ein  großer und wachsender  Bedarf  für  das  Billigauto.  Ausgehend von  dem  höheren  Niveau  von  5  Millionen  Pkw‐Verkäufen  im  Jahr 2010 wächst das Premium‐Segment jährlich um 5,4% auf einen Absatz von elf Millionen Pkw im  Jahr 2025. Diese  Langfrist‐Prognose  ist  konservativ. Zusätzlich  zum  Absatzwachstum  kann  –  wie  in  der Vergangenheit  –  von  einem  Wertwachstum (Entwicklung der Fahrzeugpreise) ausgegangen werden. Die durchschnittliche Steigerung der Fahrzeugpreise pro Jahr entspricht  jährlich zwei Prozent, so dass  langfristig mit  einem  jährlichen  Umsatzwachstum  der Automobilindustrie  von  mindestens  fünf  Prozent kalkuliert  werden  kann.  Einzelne  Unternehmen,  wie etwa  die  Volkswagen  AG,  planen  mit  einem  deutlich höheren  Umsatzwachstum.  Wollen  mittelständische Zulieferer ihre Marktposition in den nächsten 15 Jahren nicht  verschlechtern  und  die Gefahr  von Übernahmen oder  der  Verschlechterungen  ihrer Kostenwettbewerbsfäigkeit  vermeiden,  müssen  die 

Unternehmen  jährlich  mindestens  fünf  Prozent Umsatzwachstum generieren. 

 

Beim  optimalen  Wachstumspfad  müssen Umsatz‐  und  Ergebnis  jährlich  mindestens fünf Prozent steigen 

Beim  optimalen Wachstumspfad  steht  allerdings mehr als  nur  das  Umsatzwachstum  im  Mittelpunkt.  Damit Unternehmen  langfristig  stabil  wachsen,  müssen Umsatzwachstum  und  Ergebniswachstum  im Gleichgewicht sein. 

Abb.  2  illustriert  den  Zusammenhang  zwischen Umsatzwachstum  und  Ergebniswachstum  anhand  von Beispielen.  Den  Beispielen  liegt  das  durchschnittliche Jahreswachstum von Umsatz und Ergebnis (vor Steuern) der Jahre  2005 bis 2008  zugrunde. Optimales Wachstum  in der Zulieferindustrie  liegt  im  dunkelblauen  Dreieck  der  Abb.  2 vor. Umsatz und Ergebnis wachsen  im dunkelblauen Dreieck mindestens  mit  5  Prozent  pro  Jahr  und  das Ergebniswachstum  ist  größer  als  das  Umsatzwachstum. Damit  sind  langfristig Marktposition  und  Finanzierung  des Unternehmens abgesichert. 

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Wird  die  in  Abb.  2  illustrierte  Bedingung  verletzt, befindet  sich  das  Zulieferunternehmen  in  einem instabilen  Prozess.  Die  eingezeichneten  Beispiele erläutern  den  Sachverhalt.  Gelingt  es  einem  solchen Unternehmen  nicht,  dieses  Ungleichgewicht  zu verlassen, also deutlich stärkeres Ergebniswachstum zu erzielen, werden die Gewinne nicht ausreichen, um den Wachstumsprozess zu finanzieren. Die Eigenkapitalbasis wird  dünner.  Das  Unternehmen  steuert  im Wachstumsprozess  in  eine  abnehmende Eigenkapitalquote.  Dieses  Phänomen  gilt  für  alle Zulieferunternehmen,  die  zwar  im  Umsatz marktkonform wachsen, nicht aber im Ergebnis. Beispiel Elring  Klinger.  Der  Umsatz  von  Elring  Klinger  ist  im Zeitraum  2005  bis  2008  im  Jahresmittel  um  über  11% gewachsen.  Das  Ergebnis  vor  Steuern  ist  im  gleichen Zeitraum aber jährlich um 5% geschrumpft – wenngleich in  diesem  speziellen  Fall  auf  bekanntermaßen  sehr hohem  Niveau.  Die  Beispiele  Bosch  oder  Peugeot  SA illustrieren  ein  zweites  Problem.  Zum  einen  liegt  das jährliche  Umsatzwachstum  im  Beobachtungsbereich deutlich  unter  fünf  Prozent.  Damit  verliert  das Unternehmen  Marktanteile.  Zum  zweiten  entwickelt sich  das  Ergebniswachstum  schwächer  als  das Umsatzwachstum.  Zu  den  schrumpfenden Marktanteilen  kommt  also  noch  eine  Abwärtstrend  in der  Eigenkapitalquote  hinzu.  Langfristig  können Unternehmen  bei  solchen  Umsatz‐Gewinn‐Relationen schwerlich  überleben.  Die  alte  General  Motors  (GM) war in dieser Situation lange quasi gefangen. 

Fünf Wachstums‐Erfolgsfaktoren 

Wie  sollten  sich  Zulieferer  ausrichten,  um  die  „Fünf‐Plus‐Fünf Regel“ umzusetzen? Zur Beantwortung dieser Frage  haben  wir Wachstumsmuster  von  erfolgreichen und  weniger  erfolgreichen Automobilzulieferernuntersucht.  Der  Analyse  lag  die Befragung  von  114  Automobilzulieferern,  27 Autobauern  und  45  Bankmanagern  zu  Grunde. Erfolgreiche Zulieferer wurden in der Studie definiert als Unternehmen  mit  positivem  Umsatzwachstum  in  den letzten drei  Jahren und einer EBIT‐Marge von mehr als fünf  Prozent.  Das  Ergebnis  lautet:  Es  können  fünf Erfolgsfaktoren  identifiziert  werden,  um  die Wachstumsziele in der Automobilindustrie zu erreichen. 

Erster  Erfolgsfaktor:  Produktnahe Dienstleistungen und neue Produktfelder 

Erfolgreiche Zulieferer setzen deutlich stärker auf neue Produktfelder  und  den  Ausbau  produktnaher 

Dienstleistungen  im  Wachstumsprozess,  während  die weniger  erfolgreichen  Zulieferer  die  Wachstumsziele durch  Umsatzausweitung  mit  den  bestehenden Produkten  erzielen  wollen.  DieWachstumsziele überwiegend mit bestehenden Produkten erreichen  zu wollen,  bedeutet  die  Akquisition  zusätzlicher  Aufträge bei  Standardprodukten  mit  Commodity‐Charakter.  Da neue  Aufträge  bei  bestehenden  Produkten  „gekauft“ werden  müssen,  geht  dies  mit  einer Margenverschlechterung  einher.  Die  weniger erfolgreichen Zulieferer nutzen damit nicht die Chance, sich  durch  neue  Produktfelder  zu  differenzieren. Umsatzwachstum wird damit bei weniger erfolgreichen Zulieferern  durch  eine  Verschlechterung  der  EBIT‐Margen erkauft. Langfristig laufen die Unternehmen bei Umsatzwachstum in eine Finanzierungslücke. 

Zweiter  Erfolgsfaktor:  Vertrieb  auf auslastungsorientierte  Diversifikation ausrichten 

Im Wachstumsprozess  ist  es  unerlässlich,  sorgsam mit Investitionen  in  Produktionsanlagen  umzugehen.  Es mag  paradox  klingen,  doch  hierbei  nimmt  gerade  der Vertrieb  eine  Schlüsselrolle  ein.  Erfolgreiche  Zulieferer richten  ihren  Vertrieb  darauf  aus,  solche  Aufträge  zu akquirieren, die zu großen Teilen mit den bestehenden Produktionsanlagen  bearbeitet  werden  können.  So gelingt  es  zwei  Dritteln  der  erfolgreichen  kleinen Zulieferer,  für mehr  als  75  Prozent  ihrer Neuprodukte bestehende  Anlagen  zu  verwenden.  Bei mittleren  und großen  Unternehmen  sind  über  40  Prozent  der erfolgreichen  Zulieferer  in  der  Position,  den vorhandenen  Maschinenpark  bei  Neuprodukten einzusetzen.  Investitionsneutrales,  also kapitalschonendes  Wachstum  hat  daher  viel  mit professionellem  Vertriebsmanagement  zu  tun. Erfolgreiche  Unternehmen  setzen  ihren Vertriebsmannschaften  die  Ziele,  Neuaufträge  –  und zwar auch im Non‐Automotive‐Bereich – zu akquirieren, die  mit  dem  bestehenden  Maschinenpark  bearbeitet werden  können  und  die  Kapazitätsauslastung optimieren. Wenig  erfolgreiche Vertriebsmannschaften akquirieren  Aufträge  eher  „blind“. Moderner  Vertrieb ist  ganzheitlich  gesteuert  und  nicht  ausschließlich Abschluss‐getrieben.  Überraschendes  Ergebnis  der Studie  ist, dass Bankmanager den Vertriebsbereich bei der Beurteilung von Zulieferunternehmen als elementar betrachten.  Ohne  professionelle  Vertriebsstrategie lassen  sich  die,  Wachstumsziele  nicht  umsetzen.  Die Verfehlung  von  Wachstumszielen  erhöht  deutlich  die Kreditrisiken für Banken. 

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Dritter  Erfolgsfaktor:  Produktionsstandort Asien – der wunde Punkt 

Internationalisierung  ist  essentiell  für  die Wachstumsstrategie  der  Zulieferer.  Dabei  verschlingt der  Aufbau  von  Standorten  im  Ausland  regelmäßig erhebliche Ressourcen und bindet oft ungeplant große Managementkapazitäten.  Zu  viele  internationale Standorte  steuern  zu  müssen,  bringt  zudem erfahrungsgemäß  auch  massive  Risiken  durch mangelnden  Fokus  und  schwer  beherrschbare „Fliehkräfte“  mit  sich.  Daher  muss  eine Internationalisierungsstrategie  besonders  sorgfältig vorbereitet  und  sehr  stringent  umgesetzt  werden. Grundsätzlich  gilt,  dass  ohne  Internationalisierung zukünftig  kaum Wachstum möglich  sein wird  und  ein Zulieferer  ohne  Internationalisierung  mittel‐  und langfristig  gefährdet  ist.  Nahezu  alle  befragten Zulieferer unterschätzen die Bedeutung der asiatischen Standorte  (China,  Indien).  Ein  größerer  Teil  der Zulieferer  plant  sein  Wachstum  zu  großen  Teilen  in West‐Europa  und  Amerika.  Asien  ist  deutlich unterrepräsentiert.  70  Prozent  des  Wachstums  der Automärkte bis zum Jahre 2025 erfolgt in Asien. Gut 40 Prozent aller weltweit verkauften Pkw werden bis zum Jahre 2025  in China und  Indien verkauft.  Im Gegensatz dazu  planen  die  mittelständischen  Zulieferer  zwei Drittel  ihrer  Umsätze  bis  zum  Jahre  2015  in  West‐Europa. Dies ist eine deutliche Diskrepanz. Die Zulieferer unterschätzen  die  Bedeutung  der  Region  Asien  und erhöhen  damit  die  Gefahr,  in  eine Wachstumsfalle  zu laufen.  Die Gefahr  ist,  dass  zu  viel  Kapazität  in West‐Europa  aufgebaut  wird  und  in  den  Märkten  Asiens wertvolle Marktanteile der deutschen  Zulieferindustrie verloren gehen. Und ein Verlust von Marktanteilen ist in der  Zulieferindustrie  gleichbedeutend  mit  der Verschlechterung der Kostenwettbewerbsfähigkeit. 

Mittelständische  Zulieferer  können  sich  nur  dann  aus diesem  Dilemma  befreien,  wenn  stärker  in Länderanalyse  investiert  wird  und  frühzeitig  der Management‐Nachwuchs  im  Unternehmen  aufgebaut wird. An deutschen Universitäten studieren heute viele chinesische Studenten in den Disziplinen Maschinenbau und  Wirtschaftsingenieurswesen.  Unser  Eindruck  ist, dass Zulieferer sich zu wenig in der Hochschullandschaft nach  diesen  Studenten  umschauen.  Chinesen,  die  in Deutschland  studiert  haben,  kennen  sowohl  die deutsche  als  auch  die  chinesische  Denkweise.  Für deutsche  Zulieferer  ist  es  eine  wenig  risikobehaftete Strategie,  mit  solchem  Fachpersonal  eine entsprechende  China‐Strategie  zu  entwickeln.  Nach 

unserer  Einschätzung  wird  bei  den  Zulieferer  zu zögerlich  und  zu  unsystematisch  in  Human  Resources investiert. Dies hat sich übrigens auch im Jahr 2009 und 2010 gezeigt. Personal‐Recruiting war  so gut wie nicht mehr vorhanden. Eine erfolgreiche China‐Strategie  läßt sich mit mehr  Engagement  bei  der  Einstellung  von  in Deutschland  ausgebildeten  chinesischen  Ingenieuren und Wirtschaftsingenieuren zielorientiert befördern und gestalten.  Systematischer  Nachwuchs‐Managementaufbau  ist  bei  vielen  mittelständischen Unternehmen  unzureichend  ausgeprägt. Managementpositionen  werden  bei  Mittelständlern nach Konjunkturzyklus besetzt oder gekündigt und nicht nach  den  Wachstumszielen.  In  gewisser  Analogie  gilt dies  auch bei der  Fachkräfte‐Nachfrage. Mittelständler planen  nach  Konjunkturlage  und  nicht  nach  den Wachstumszielen  des  Unternehmens.  Damit  werden Wachstumspläne gefährdet. 

 

Vierter  Erfolgsfaktor:  Verstärkte Entwicklung und Innovation 

Erfolgreiche  Zulieferer  planen,  acht  Prozent  ihres Umsatzes für Forschung und Entwicklung zu verwenden. Dies  ist  auch  im  Vergleich mit  Autobauern  ein  hoher Wert. So plant etwa der Volkswagenkonzern  in seinem großen Wachstumsprogramm mit 51,6 Milliarden Euro Investitionen  bis  zum  Jahre  2015  einen  Umsatzanteil von  sechs  Prozent  für  Entwicklung  und Produktionsmodernisierung.  Mit  den  steigenden Investitionen  in  Forschung  und  Entwicklung  geht  bei allen Zulieferern eine Erhöhung des Anteils eigeninitiativ entwickelter  Produktinnovationen  einher.  Bei  den 

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erfolgreichen  großen  Zulieferern  basieren mittlerweile 60  Prozent  der  Produktentwicklungen  auf Eigeninitiative. Dies  ist ein hoher Wert.  Insgesamt  gilt, dass  Entwicklung  und  Innovation  bei  den mittelständischen  deutschen  Automobilzulieferern  gut verankert  ist.  Dies  ist  auch  Ausdruck  der  Technik‐Getriebenheit  deutscher  Zulieferunternehmen.  Die Voraussetzungen  im  Bereich  Forschung  und Entwicklung,  um  die  nächste  große  Wachstumsphase der Automobilindustrie erfolgreich zu bestehen, sind bei den Zulieferunternehmen überwiegend vorhanden. 

 

Fünfter  Erfolgsfaktor:  Maßgeschneiderte Finanzierung und Banker‐Relations 

Nachhaltig  profitables  Wachstum  setzt  eine maßgeschneiderte  Finanzierungsstrategie  voraus  und braucht Kapitalgeber, die den Wachstumskurs  stützen. Ein  ungetrübtes  Verhältnis  zu  den  Kapitalgebern  ist damit  essentiell  für  erfolgreiches  Wachstum.  Nun denken  Banker  sehr  betriebswirtschaftlich  und bewerten  Zulieferer  und  ihre  Wachstumsstrategien gerade  anhand  der  Kriterien  Stringenz  der Vertriebsmaßnahmen,  angemessene Internationalisierung und  konsequente  Investitionen  in das  Produktprogramm.  Diese  Kriterien  sind  für  die Banken  wichtige  Indikatoren  zur  Beurteilung  der Qualität des Managements eines Zulieferers. Schwaches Management  ist aus Bankensicht einer der wichtigsten Kreditverweigerungsgründe – viel wichtiger, als manche Unternehmen  es  wahr  haben  wollen.  Natürlich erschweren  auch  mangelnde  Profitabilität  und  eine geringe  Eigenkapitalquote  aus  Bankensicht  die Kreditvergabe.  Doch  gerade  der  Einfluss  der Eigenkapitalquote  wird  seitens  der  befragten 

Unternehmen  überschätzt,  die  Bedeutung  ihrer Profitabilität  (und  damit  zugleich  ihrer  Produktivität) hingegen  unterschätzt.  Außerdem  unterschätzen  die Zulieferer  die  Bedeutung  einer  transparenten  und überzeugenden  Kommunikation  der Unternehmensstrategie für ihre Finanzierer. 

Fazit der Studie 

Die Automobilindustrie steht in den nächsten 15 Jahren vor  einem  großen  Wachstumsschub.  Jährliche Wachstumsraten  von  fünf  Prozent  bei  Umsatz  und Ertrag  sind die Hausforderungen  für die Zulieferer. Die Wachstumspläne dazu sind heute nicht immer passend. Die  erfolgreichen  Zulieferer  besitzen  klare Wachstumsziele  und  beherrschen  die  wichtigen Erfolgsfaktoren  zur  Erreichung  dieser  Ziele.  Die Schwachpunkte  und  Risiken  liegen  im  Bereich  der Internationalisierung.  Ein  Großteil  der  Zulieferer unterschätzt  die  Bedeutung  von  Asien  und  China.  Die Vorbereitung  auf  diese Märkte  ist  bei  einem  Großteil der Zulieferer unzureichend. Nach unserer Einschätzung wird  die Möglichkeit,  sich mit  jungen,  in  Deutschland ausgebildeten Wirtschaftsingenieuren  und  Ingenieuren chinesischer und  indischer Herkunft  zu verstärken, nur unzureichend  genutzt.  Gerade  mit  dieser  Strategie haben  die  Zulieferer  die  Möglichkeit,  sich  mit kalkulierbarem Risiko nach Asien zu bewegen. An einem systematischen  Nachwuchs‐Managementaufbau,  der sich an Wachstumszielen und nicht am Konjunkturzyklus orientiert, mangelt  es  der  deutschen  Zulieferindustrie noch. 

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FRANKFURTER RUNDSCHAU 04.01.2011

    

http://www.fr-online.de/wirtschaft/fehlender-nachwuchs-bremst-wachstum-/-/1472780/5062264/-/index.html 15

Fehlender Nachwuchs bremst Wachstum  

Forscher  fordern  von  der  Autozulieferbranche  einen Strategiewechsel  der  Personalpolitik:  Nur  im Aufschwung einzustellen sei falsch. Zu dem seien viele Unternehmen  der  steigenden  Nachfrage  auf  dem asiatischen Markt noch nicht gewachsen.  

 Vielen  Zuliefererbetrieben  fehlt  es  zunehmend  an Nachwuchs. Foto: dpa‐tmn 

Die  mittelständischen  Auto‐Zulieferer  müssen  sich stärker  um  den  Nachwuchs  kümmern.  Die  bisherige Personalpolitik,  vornehmlich  im  Aufschwung  Leute einzustellen,  sei  falsch.  Ohne  einen  Strategiewechsel drohten  die  Firmen  im  internationalen  Wettbewerb abgehängt  oder  von  Konkurrenten  geschluckt  zu werden.  Davor  warnen  eindringlich  das  Center Automotive  Research  (CAR)  der  Universität  Duisburg‐Essen und das Kölner Beratungs‐Unternehmen Struktur Management  Partner  in  einer  Gemeinschaftsstudie. Viele  Firmen  seien  zudem  noch  zu  schwach  auf aussichtsreichen Wachstumsmärkten vor allem  in Asien vertreten, mahnen die Forscher. Dies sei allerdings auch nur mit qualifiziertem Personal zu leisten.  

Von  den  950  Unternehmen  in  der  deutschen Automobilindustrie  sind  mehr  als  850  Zulieferer.  Sie haben im vorigen Jahr etwa zwei Drittel ihres Umsatzes in  Höhe  von  schätzungsweise  45  Milliarden  Euro  im Ausland erwirtschaftet. Laut Studie dürfte dieser Anteil in den nächsten fünf bis sieben Jahren auf mehr als 70 Prozent steigen. Allerdings: „Limitierender Faktor“ seien derzeit qualifizierte Nachwuchskräfte. Die Autoindustrie und  ihre  Zulieferer  müssten  dafür  rasch  eine  Lösung finden.  „Das  laute  Lamentieren der  Fachverbände hilft hier  nur  wenig  weiter“,  kritisieren  die  Verfasser  der Studie. 

Im  Interview  mit  der  Frankfurter  Rundschau  hatte Thomas  Lindner,  Präsident  des  Verbands  Deutscher Maschinen‐  und  Anlagenbau,  kürzlich  erklärt,  dass  in den  nächsten  drei  bis  vier  Jahren  auch  aus demografischen Gründen ein noch größerer Fachkräfte‐Engpass  drohe.  Derzeit  fehlen  in  dieser  für  die Autoindustrie  wichtigen  Zulieferbranche  allein  an  die 5000 Ingenieure.  

Starkes Wachstum in China und Indien 

Die  Aussichten  für  die  Automobilindustrie  auf Auslandsmärkten klingen vielversprechend. Im Falle von China und Indien haben CAR und Struktur Management ein  jährliches  Wirtschaftswachstum  von  jeweils  fünf Prozent bis 2025 zugrunde gelegt. 

Die Pkw‐Verkäufe  in diesen Ländern könnten demnach bis 2025 auf 36,2 Millionen klettern.  Im Vergleich  zum vorigen  Jahr  entspräche  dies  einem  Anstieg  um  23,3 Millionen  neue  Fahrzeuge.  Hinzu  kommen  die Wachstumsmärkte  Russland,  Brasilien,  aber  auch  die USA. Weltweit  rechnen  die  Forscher  in  ihrer  Expertise bis 2025 mit einem Anstieg der Auto‐Nachfrage auf 90,8 Millionen Fahrzeuge. Zum Vergleich: 2005 wurden noch 54,8 Millionen Pkw rund um den Globus abgesetzt. 

Künftig  wird  vor  allem  das  Segment  relativ  günstiger Autos  im  Mittelpunkt  stehen.  Die  Experten veranschlagen dafür weltweit jährliche Wachstumsraten von  rund  elf  Prozent  auf  geschätzte  zehn  Millionen Fahrzeuge 2025. Für den gesamten Weltmarkt wird das Plus lediglich auf gut drei Prozent geschätzt. 

Ist  eine  antizyklische  Personalpolitik  die Lösung? 

Damit  der  deutsche  Mittelstand  nicht  den  Anschluss verpasst,  müssen  aus  Sicht  von  CAR  und  der Unternehmensberatung  Struktur  Management allerdings  noch  eine  Reihe  von  Hausaufgaben  erledigt werden.  Wobei  einige  −  wie  zum  Beispiel  a rak ve Produktinnovationen und zusätzliche Dienstleistungen − eigentlich  zum  Einmaleins  des  erfolgreichen Managements  gehören  sollten.  Ebenso  ein  optimaler Vertrieb.  

Zur  Lösung  der  Nachwuchsprobleme  schlagen  die Experten eine antizyklische Personalpolitik  vor. Derzeit 

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FRANKFURTER RUNDSCHAU 04.01.2011

    

http://www.fr-online.de/wirtschaft/fehlender-nachwuchs-bremst-wachstum-/-/1472780/5062264/-/index.html 16

beklagten  Verbände  den  Mangel  an  qualifizierten Hochschulabsolventen, noch vor einem Jahr habe diese aber  kaum  jemand  einstellen wollen.  Das  dämpfe  die Lust zum Beispiel auf ein Studium des Maschinenbaus.  

Überdies  schlagen  die  Experten  den  Verbänden  die Einrichtung eines Finanzierungs‐Pools vor. Mit den darin angesammelten  Mitteln  könnte  die  Einstellung  von Hochschulabsolventen und Fachkräften  in konjunkturell angespannten  Phasen  finanziert  werden.  „So  wie Kurzarbeit  Unternehmen  hilft,  Mitarbeiter  in schwierigen Zeiten zu halten und damit Arbeitslosigkeit vermeidet, würde ein Absolventen‐Pool dazu beitragen, Studienanfängern  Zukunftsperspektiven  zu  geben,  die unabhängig von der Sonnenscheinperiode sind.“ 

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HANSER AUTOMOTIVE 02.12.2010

    

http://www.hanser-automotive.de/aktuell/article/automobilzulieferer-im-wachstumsdruck.html 17

Automobilzulieferer im Wachstumsdruck 

Wachstumsschub.  Insbesondere  mittelständische Automobilzulieferer  stehen  damit  unter  hohem Wachstumsdruck.  Wie  sich  der  Wachstumsdruck auswirkt, wurde nun in einer Gemeinschaftsstudie der Managementberatung  Struktur  Management  Partner (Köln) und dem Zentrum für Automobilwissenschaften der  Universität  Duisburg‐Essen  untersucht.  Zentrales Ergebnis:  Wer  nicht  ein  jährliches  Wachstum  von  5 Prozent beim Umsatz und Gewinn  in den nächsten 15 Jahren  erreicht,  verliert  Marktanteile  und Finanzierungskraft. 

Die  fünf  wichtigsten  Pkw‐Märkte  (Quelle:  CAR‐Center Automotive Research/ Struktur Management Partner).  

Laut der jüngsten Studie laufen Unternehmen in Gefahr, im  Wettbewerbs‐  und  Konsolidierungsprozess  der Branche  seine  Selbstständigkeit  zu  verlieren.  In  den nächsten  15  Jahren  könnte  dies  bei  bis  zu  20%  der mittelständischen Zulieferer der Fall sein.  

Die Märkte mit dem  größten  Zuwachs  liegen  in Asien. Im  Jahr  2015  werden  allein  China  und  Indien  einen Marktanteil  von  27,5%  an  allen  weltweit  verkauften Pkw  haben,  2025  werden  es  40  Prozent  sein.  2005 waren  dies  noch  7,8%.  Die  enorme  Steigerung  wird durch  hohes  Wirtschaftswachstum  und  eine  noch geringe  Fahrzeugdichte  getrieben.  Beispielsweise entfallen heute auf 1000 Chinesen gerade mal 24 Pkw. In  Deutschland  liegt  diese  Kennzahl  bei  530  Pkw  pro 1000  Einwohner.  „Die  Dynamik  ist  enorm“,  so  Peter Faulhaber,  geschäftsführender  Partner  der  Struktur Management  Partner  GmbH.  Wer  als Automobilzulieferer  bei  diesem  Wachstumsprozess seine  Bedeutung  nicht  verlieren  will,  muss  in  den Regionen  Asiens  expandieren  und  vor  Ort  mit Produktionsstätten  arbeiten.  „China mit  Exporten  aus Deutschland zu bedienen ist illusionär“, so Faulhaber.  

Aus  der  Befragung  von  114  Zulieferunternehmen,  27 Managern  von  Autobauern  und  45  Bankmanagern  in der Studie ergibt sich, dass gerade die mittelständischen Zulieferer  die  Wachstumsdynamik  in  Asien  deutlich 

unterschätzen.  So  planen  die  in  der  Studie  befragten weniger  erfolgreichen mittleren  und  kleinen  Zulieferer für das  Jahr 2015  einen Umsatzanteil  von nur 4,9%  in China/Asien  und  selbst  bei  den  Erfolgreichen  liegt  der Anteil nur bei 9 Prozent.  

Die  Konsequenz:  Die  mittelständischen  Zulieferer verpassen  das Wachstum  in  Asien  und werden  damit das  Wachstumstempo  der  Branche  nicht  mitmachen können.  Wer  Marktanteile  verliert,  verschlechtert  im Autogeschäft  seine  Kostenposition.  Wer  seine Kostenposition verschlechtert rutscht Stück für Stück  in die  Verlustzone  und  geht  das  Risiko  ein,  als Unternehmen  seine  Selbstständigkeit  zu  verlieren. Schwache Zulieferer werden  in den nächsten Jahren zu Übernahmekandidaten  oder  steigen  ganz  aus  dem Markt aus.  „Nach den Ergebnissen der  Studie  könnten bis zu 20 Prozent der mittelständischen Zulieferer in den nächsten  10  Jahren  betroffen  sein“,  so  Prof.  Dr. Ferdinand  Dudenhöffer,  Direktor  des  CAR‐Center Automotive  Research  an  der  Universität  Duisburg‐Essen.  

Um diesem Trend gegenzusteuern ist laut der Studie es notwendig,  für das Unternehmen eine passende Asien‐Strategie  und  Wachstums‐Strategie  zu  entwickeln.  So schlagen  Dudenhöffer  und  Fauhlaber  vor,  auf  die Hochschullandschaft  in  Deutschland  zuzugehen.  Dort werden  junge Chinesen als Wirtschaftsingenieuren und Ingenieuren  ausgebildet,  die  mit  der  chinesischen Sprache  und  den  Kulturkreis  vertraut  sind  und gleichzeitig  unserem  Sprach‐  und  Kulturkreis  kennen. Damit  stünde  den  Unternehmen  ein  Potential  von jungen  Fachkräften  zur  Verfügung,  die  nach  guter Einarbeitung  im  Betrieb  die  Brücke  für  das Unternehmen  nach  China  schlagen  können.  Nach Erfahrungen der Experten wird dieses Potential deutlich zu  wenig  genutzt.  Weder  von  den  einzelnen Unternehmen  noch  von  den  großen Wirtschaftsverbänden, wie etwa dem VDA (Verband der Automobilindustrie)  oder  BDI  (Bundesverband  der deutschen  Industrie)  werden  der  Studie  zufolge entsprechende Aktivitäten verfolgt.  

Die  Studie  kommt  zu  dem  Ergebnis,  dass  fünf Maßnahmen  zur  Generierung  des  fünfprozentigen Wachstums  wichtig  sind:  Der  richtige  Produkt‐  und Dienstleistungsmix,  angemessenes  Wachstum  der Entwicklungs‐Budgets,  eine  balancierte 

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HANSER AUTOMOTIVE 02.12.2010

    

http://www.hanser-automotive.de/aktuell/article/automobilzulieferer-im-wachstumsdruck.html 18

Auslandspräsenz,  die  richtige  Fokussierung  des Vertriebs  und  eine  maßgeschneiderte Finanzierungsstrategie.  Werden  diese  Bedingungen nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass Unternehmen  im Wachstumsprozess  in Schieflagen geraten. Die größten Risiken  und  Defizite  bei  mittelständischen  Zulieferern liegen in der Internationalisierung und Finanzierung des Wachstumsprozesses. (la)  

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HANDELSBLATT 25.11.2010

    

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autozulieferer-muessen-gewinn-stetig-steigern/3647726.html 19

CAR‐Center‐Studie: 

Autozulieferer müssen Gewinn stetig steigern 

Die  meist  mittelständischen  deutschen Automobilzulieferer  profitieren  derzeit  von  der unerwartet  kräftigen  Erholung  des  Autoabsatzes weltweit.  Doch  der  Zwang  zur  weiteren Internationalisierung  ihrer  Produktion  legt  die Messlatte immer höher.  

Ferdinand Dudenhöffer: Der Leiter des CAR‐Institutes warnt vor  zu  niedrigen  Gewinnsteigerungen  bei  Autozulieferern. Quelle: dpa 

von Mark Christian Schneider 

HAMBURG.  "Erfolgreiches Wachstum  setzt  langfristige jährliche Wachstumsraten  bei  Umsatz  und  Ertrag  von mehr  als  fünf  Prozent  voraus",  so  das  Ergebnis  einer bislang  unveröffentlichten  Studie  des  CAR‐Center Automotive Research an der Universität Duisburg‐Essen 

und der Unternehmensberatung Struktur Management Partner, die dem Handelsblatt vorliegt. 

Befragt wurden neben Managern von Autobauern und Banken 114 Zulieferer. Die Dynamik des Marktes zwingt die  Unternehmen  zu  enormen  Investitionen.  Die Branchenkenner  von CAR  rechnen mit  einem  Zuwachs des weltweiten Autoabsatzes von 2010 mehr als 57 Mio. Autos auf mehr als 90 Mio. Fahrzeuge im Jahr 2025. Der Umsatz  der  Autoindustrie  wird  aus  Sicht  der Studienautoren pro Jahr im Schnitt um mindestens fünf Prozent zulegen. 

Konsequenz:  "Wollen  mittelständische  Zulieferer  ihre Marktposition  in  den  nächsten  15  Jahren  nicht verschlechtern  und  die  Gefahr  von  Übernahmen  oder der  Verschlechterungen  ihrer  Wettbewerbsfähigkeit vermeiden,  müssen  sie  jährlich  ebenfalls  mindestens fünf  Prozent  Umsatzwachstum  generieren",  sagt Autoprofessor  Ferdinand  Dudenhöffer,  der  das  CAR‐Institut  leitet.  Damit  die  Unternehmen  stabil expandieren, müssten  zudem der  Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis im Gleichgewicht liegen. Bleibt der Gewinn hinter  dem  Umsatzplus  zurück,  behindere  die schrumpfende  Eigenkapitalbasis  das  Wachstum  und gefährde langfristig das Überleben, warnt Dudenhöffer. 

 

   

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POTSDAMER NACHRICHTEN 30.11.2010

    

http://www.pnn.de/wirtschaft/354296/ 20

Deutsche  Autozulieferer  unterschätzen  Asien  Firmen könnten zu Übernahmekandidaten werden 

Berlin ‐ Die gute Nachricht für die Autoindustrie ist, dass sie weltweit vor einem großen Wachstumsschub steht. Die schlechte: Viele mittelständische Zulieferer werden der  Dynamik  nicht  gewachsen  sein  und  ihre Selbstständigkeit verlieren. „In den nächsten 15  Jahren könnte dies bei bis zu 20 Prozent der mittelständischen Zulieferer  der  Fall  sein“,  so  jedenfalls  lautet  das  Fazit einer  Studie  von  Auto‐Experte  Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg‐ Essen. 

Nach  seinen  Berechnungen werden  im  laufenden  Jahr weltweit 57 Millionen Autos verkauft. Bis 2025 soll der globale Pkw‐Markt auf 91 Millionen Verkäufe wachsen. Dabei  liegen die Märkte mit dem größten Wachstum  in Asien. Bis 2025 werden die Verkäufe in China und Indien zusammen etwa 40 Prozent des gesamten Weltmarktes entsprechen.  Ein  Grund  ist  die  noch  geringe Fahrzeugdichte  in  Asien.  So  haben  heute  von  1000 Chinesen nur 24 ein Auto. In Deutschland kommen 523 Pkw auf 1000 Einwohner. 

Wer  als  Autozulieferer  in  dem  Wachstumsprozess mithalten will, muss  in Asien expandieren und  vor Ort mit  Produktionsstätten  arbeiten,  sagt  Peter  Faulhaber, Chef der Beratungsfirma Struktur Management Partner in  Köln,  die  die  Studie  mit  erstellt  hat.  „China  mit Exporten  aus  Deutschland  zu  bedienen  ist  illusionär“, meint  Faulhaber.  Aus  der  Befragung  von  180 Zulieferern,  Auto‐  und  Bankmanagern  habe  sich ergeben, dass  gerade mittelständische  Zulieferer diese Dynamik  stark  unterschätzen  und  einen  zu  geringen Umsatzanteil  für  Asien  einplanen.  Wer  jedoch  das Wachstum in Asien verpasse, könne mit dem Wachstum der Branche nicht mithalten und verliere Marktanteile. Ein  fünfprozentiges Umsatzwachstum  jährlich sei nötig, um  keine  Anteile  zu  verlieren. Wer  das  nicht  schaffe, verschlechtere  seine  Kostenposition  und  laufe  Gefahr, zum Übernahmekandidaten zu werden. vis 

    

   

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DER TAGESSPIEGEL 30.11.2010

    

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/deutsche-autozulieferer-unterschaetzen-asien/3507740.html 21

Übernahmekandidaten  

Deutsche Autozulieferer unterschätzen Asien 

Die  gute Nachricht  für  die Autoindustrie  ist,  dass  sie weltweit  vor  einem  großen  Wachstumsschub  steht. Die schlechte: Viele mittelständische Zulieferer werden der  Dynamik  nicht  gewachsen  sein  und  ihre Selbstständigkeit verlieren.  

Berlin  ‐ „In den nächsten 15  Jahren könnte dies bei bis zu 20 Prozent der mittelständischen Zulieferer der Fall sein“,  so  jedenfalls  lautet  das  Fazit  einer  Studie  von Auto‐Experte  Ferdinand  Dudenhöffer  von  der  Uni Duisburg‐ Essen. 

Nach  seinen  Berechnungen werden  im  laufenden  Jahr weltweit 57 Millionen Autos verkauft. Bis 2025 soll der globale Pkw‐Markt auf 91 Millionen Verkäufe wachsen. Dabei  liegen die Märkte mit dem größten Wachstum  in Asien. Bis 2025 werden die Verkäufe in China und Indien zusammen etwa 40 Prozent des gesamten Weltmarktes entsprechen.  Ein  Grund  ist  die  noch  geringe Fahrzeugdichte  in  Asien.  So  haben  heute  von  1000 Chinesen nur 24 ein Auto. 

In Deutschland  kommen  523  Pkw  auf  1000 Einwohner. 

Wer  als  Autozulieferer  in  dem  Wachstumsprozess mithalten will, muss  in Asien expandieren und  vor Ort mit  Produktionsstätten  arbeiten,  sagt  Peter  Faulhaber, Chef der Beratungsfirma Struktur Management Partner in  Köln,  die  die  Studie  mit  erstellt  hat.  „China  mit Exporten  aus  Deutschland  zu  bedienen  ist  illusionär“, meint  Faulhaber.  Aus  der  Befragung  von  180 Zulieferern,  Auto‐  und  Bankmanagern  habe  sich ergeben, dass  gerade mittelständische  Zulieferer diese Dynamik  stark  unterschätzen  und  einen  zu  geringen Umsatzanteil  für  Asien  einplanen.  Wer  jedoch  das Wachstum in Asien verpasse, könne mit dem Wachstum der Branche nicht mithalten und verliere Marktanteile. Ein  fünfprozentiges Umsatzwachstum  jährlich sei nötig, um  keine  Anteile  zu  verlieren. Wer  das  nicht  schaffe, verschlechtere  seine  Kostenposition  und  laufe  Gefahr, zum  Übernahmekandidaten  zu  werden.  Um  das  zu verhindern,  sei es nötig, eine passende Asien‐Strategie zu entwickeln, meinen die Experten. vis 

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DIE WELT 30.11.2010

    

http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article11978719/Gefaehrliche-Heimatliebe.html 22

Gefährliche Heimatliebe 

Deutsche Mittelständler scheuen die Asien‐Expansion und könnten abgehängt werden 

Wachstum  kommt  zurzeit  vor  allem  aus  Fernost.  Autobauer  verlagern  zunehmend  ihre  Produktion  dorthin, Zulieferern fällt es aber schwer, mitzuziehen 

Den Unternehmen fehlt es an Plänen und Personal, um auch  außerhalb  des  Heimatmarkts  erfolgreich  zu  sein. Experte fordert Absolventen‐Pool 

Eigentlich  ist die deutsche Auto‐Welt nach dem großen Crash 2009 wieder  in Ordnung. Das Gros der Hersteller kommt  mit  der  Produktion  kaum  hinterher,  schreibt Rekordzahlen. "Die Kapazitätsauslastung der deutschen Automobilindustrie  lag  im  vierten  Quartal  2010 insgesamt wieder bei knapp 85 Prozent. Nachdem sie im zweiten  Quartal  2009  bis  auf  62  Prozent zurückgegangen war",  schwärmt Matthias Wissmann  ‐ dabei  neigt  der  Präsident  des  Verbandes  der Automobilindustrie  (VDA) schon von Amts wegen nicht zur  Euphorie.  Selbst  die  mittelständischen Autozulieferer, auf deren Konto  fünf der  zehn größten Firmeninsolvenzen  in Deutschland  2010  gingen, haben sich  überwiegend  berappelt.  "Die  Zulieferer  sind  mit über 81 Prozent gut ausgelastet", sagt Wissmann. 

Die  Situation  ist also gut, und die weiteren Aussichten sind  offenbar  noch  besser:  "Fast  neun  von  zehn Herstellern  und  Zulieferunternehmen  in  Deutschland rechnen in diesem Jahr mit Umsatzsteigerungen. Knapp jeder dritte Befragte erwartet sogar Zuwächse von mehr als  15  Prozent",  lautet  das  Ergebnis  einer  aktuellen Branchenumfrage  der  Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC (siehe Grafik). 

Europa, China und Nordamerika gelten nach wie vor als wichtigste Absatzregionen ‐ doch das größte Wachstum erwartet die Branche in den sogenannten BRIC‐Staaten, also  neben  China  in  Indien,  Brasilien  und  Russland. Genau das aber, also die Verschiebung der Nachfrage in Länder  außerhalb  Europas,  setzt  die  deutschen Zulieferer,  von globalen Playern wie Bosch abgesehen, massiv unter Druck. Experten erwarten eine Welle von Übernahmen, Fusionen ‐ und Pleiten. 

Im  abgelaufenen  Jahr  haben  die  deutschen  Hersteller 2010  erstmals mehr  Fahrzeuge  im  Ausland  produziert als  in  Deutschland.  Dass  sie  die  Verlagerung  der Produktion  in  die  Wachstumsmärkte  weiter vorantreiben, ist die logische Folge. Doch damit bröckelt 

das  Geschäft  der  heimischen  Zulieferer.  "Zum  einen wird  beispielsweise  ein  Hersteller wie  Volkswagen  bei der  Eröffnung  neuer  Werke  in  China  oder  Russland schon aus Kostengründen auf Zulieferer vor Ort setzen", sagt  Frank  Schwope,  Autoanalyst  der  Nord  LB. Unternehmen  aus  der  Region  haben  oft  niedrigere Lohnkosten,  zudem  gibt  es  politischen  Druck,  örtliche Firmen zu beschäftigen. "Darüber hinaus  ist es für viele deutsche  Zulieferer  nicht  einfach,  die  Produktion  aus Deutschland  und  Europa  nach  Asien  oder  Amerika  zu verlagern, gerade  für  kleine  Firmen",  so  Schwope.  "Da damit  wichtige  Zukunftsmärkte  nach  und  nach wegschmelzen,  sind  Fusionen  und Übernahmen  in  der Branche die Folge." 

Nach Analysen von Experten, ist das Gros der Zulieferer auf  einen  Aufbau  von  Kapazitäten  außerhalb Deutschlands  in  größerem Umfang  allerdings  gar nicht vorbereitet oder hat keine entsprechenden Pläne. Von den 202 von PwC befragten Unternehmen gab zwar 65 Prozent  an,  den  "Globalisierungstrend  stark  bis  sehr stark zu spüren". Bei den befragten Zulieferern mit einer Mitarbeiterzahl  von bis  zu 500 Beschäftigten waren es dagegen nur  51  Prozent.  Laut  PwC will  auch nur  rund ein  Viertel  der  Mittelständler  mit  der  eigenen Produktion  in Wachstumsmärkte  hineingehen.  Gerade mal 16 Prozent planen Produktionsverlagerungen in die wichtigsten Absatzmärkte. 

Für Fachleute ist diese Zurückhaltung fatal. Schätzungen zufolge wird 70 Prozent des Wachstums der Automärkte bis 2025 in Asien erfolgen. Gut 40 Prozent aller bis dahin weltweit  verkauften  Pkw  werden  voraussichtlich  in China  und  Indien  abgesetzt.  "Dennoch  planen  die mittelständischen Zulieferer  zwei Drittel  ihrer Umsätze bis  zum  Jahre  2015  in West‐Europa.  Sie  scheuen  das Risiko,  in  weiter  entfernt  liegenden  Märkten, Produktionsstandorte  zu  eröffnen,  sagt  Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Die Branche müsse umdenken, um  langfristig  im heutigen Umfang  im Geschäft bleiben zu können,  sagt  Jürgen Pieper, Analyst beim Bankhaus Metzler. "Die Zulieferer müssen  in den neuen Märkten präsent  sein,  sie  müssen  dort  Produktionsanlagen 

Page 24: Wachstumsstudie

DIE WELT 30.11.2010

    

http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article11978719/Gefaehrliche-Heimatliebe.html 23

errichten und qualifiziertes Personal einsetzen"  ‐  sonst drohe der Abstieg. 

Ein  Problem  ist  offenbar  das  Problembewusstsein  für die  neuen  Herausforderungen,  das  zeigt  die  PwC‐Umfrage. Ein anderes ist die Personalpolitik der Firmen. "Systematischer  Nachwuchs‐Managementaufbau  wird in  vielen  mittelständischen  Unternehmen  nur unzureichend  betrieben",  sagt  Dudenhöffer. "Management‐Positionen  werden  nach Konjunkturzyklus besetzt oder gekündigt und nicht nach den  langfristigen  Wachstumszielen.  Damit  werden Wachstumspläne gefährdet." 

Gerechterweise  muss  allerdings  hinzugefügt  werden, dass  es  die  Branche  nicht  leicht  hat,  qualifizierten Nachwuchs  zu  finden.  Nach  Angaben  des  Verbandes Deutscher Maschinen‐ und Anlagenbau  (VDMA)  fehlen derzeit  hierzulande  allein  5000  Maschinenbau‐Ingenieure.  So  sehen  denn  die  von  PwC  befragten Unternehmen den  Fachkräftemangel auch als eine der drei großen Herausforderungen der Zukunft. 60 Prozent der  Firmen  bezeichnen  die  Rekrutierung  von  gut ausgebildeten Mitarbeitern als eines der voraussichtlich großen  Probleme.  Abhilfe  sieht  Dudenhöffer  in  einem von  der  Industrie  finanzierten  Absolventen‐Pool,  der auch  in  schwierigen  Zeiten  erlaubt, Hochschulabsolventen  Anstellungen  in  der Autoindustrie zu finden. 

Page 25: Wachstumsstudie

FINANZEN.NET 27.11.2010

    

http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Automobilindustrie-Dudenhoeffer-Neue-Gefahr-fuer-Zulieferer-961373 24

Dudenhöffer: Neue Gefahr für Zulieferer 

Die deutsche Autoindustrie meldet deutliche Gewinnsteigerungen. Experten warnen nun vor einer Wachstumsfalle – sie könnte jedes fünfte Unternehmen treffen. 

von Sven Parplies, Euro am Sonntag  

Trotz  einer  massiven  Geschäftsbelebung  drohen  der Automobilbranche  neue  Probleme.  „Vor  allem mittelständische  Zulieferer  unterschätzen  die wachsende  Bedeutung  der  Absatzmärkte  China  und Indien.  Langfristig  könnte  jeder  fünfte  deutsche Zulieferer deshalb den Anschluss verlieren und aus dem Wettbewerb  gedrängt  werden“,  sagte  Ferdinand Dudenhöffer  vom  Center  Automotive  Research  (CAR) der  Universität  Duisburg‐Essen  gegenüber  €uro  am Sonntag.  

 Ferdinand  Dudenhöffer  vom  Center  Automotive  Research (CAR) der Universität Duisburg‐Essen 

Für  ein  erfolgreiches  Wachstum  müsse  ein Autozulieferer  langfristig Wachstumsraten  von  jährlich fünf Prozent bei Umsatz und Ertrag erzielen,  kalkuliert der  Branchenexperte.  Die  Gefahr  sei,  dass  „zu  viel Kapazität  in  Westeuropa  aufgebaut  wird  und  in  den Märkten  Asiens wertvolle Marktanteile  der  deutschen Zulieferindustrie  verloren  gehen“.  Der  Verlust  von Marktanteilen  sei  gleichbedeutend  mit  einer Verschlechterung der Kostenlage.  Laut CAR‐Kalkulation wird der Anteil Chinas am weltweiten Automobilmarkt bis  zum  Jahr  2025  von  derzeit  18  Prozent  auf  gut  ein Drittel  steigen,  das Gewicht  Indiens  von  vier  auf  über sieben Prozent.  

Die Zulieferer leiden seit Jahren unter Margendruck, da die  großen  Hersteller  steigende  Kosten  aggressiv 

weitergeben.  Deshalb  sind  vor  allem  kleinere Unternehmen  während  der  Finanzkrise  in  Schieflage geraten.  Laut  Berechnung  des  Center  of  Automotive Management  (CAM)  in  Bergisch  Gladbach  ist  die Eigenkapitalquote  sogar  bei  den  großen  deutschen Zulieferern  in  den  Jahren  2007  bis  2009  von  34,9  auf 29,7  Prozent  gesunken.  Dadurch  werde  die „strategische  Flexibilität“  vermindert, heißt  es  in  einer Branchenanalyse.  

Zugleich müssen die Zulieferer, um wettbewerbsfähig zu bleiben,  immer  stärker  in  Forschung  und  Entwicklung (F & E)  investieren.  Die  F & E‐Quote  der  Zulieferer  lag laut  CAM‐Daten  im  Vorjahr  weltweit  mit  4,1  Prozent sogar  erstmals  über  dem  Wert  der  klassischen Hersteller. 

 

An  der  Börse  profitieren  die  Aktien  der  Zulieferer derzeit  von  der  kräftigen  Geschäftsbelebung  nach  der Finanzkrise.  Leoni  hat  seit  Jahresbeginn  mehr  als  70 Prozent  an Wert  gewonnen  und  gehört  damit  zu  den Topwerten  im MDAX. Continental  legte gut 60 Prozent zu,  ElringKlinger  40  Prozent.  Die  Landesbank  Baden‐Württemberg  rechnet  mit  einem  weiter  freundlichen Umfeld  für  die  großen  Autounternehmen:  „Die konjunkturellen Rahmenbedingungen dürften sich 2011 weiter verbessern“, heißt es.  

Auch  Dudenhöffer  sieht  die  Aussichten,  trotz struktureller  Gefahren,  vor  allem  für  kleinere Unternehmen positiv: Der Automobilmarkt befinde sich in  einer  „langfristigen  Wachstumsphase“,  in  der  die weltweite Nachfrage  jährlich um drei Prozent wachsen werde. 

Bildquellen: Uni Duisburg Essen 

 

 

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