SNFinfo Print, April 2013

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www.snf.ch Informationen des Schweizerischen Nationalfonds für Forscherinnen und Forscher INFO SNF NR. 18 > APRIL 2013 PRINT Editorial Seite 2 > Agora: 14 neue Kommunikationsprojekte Seite 2 > Im Fokus: Zusatzaufgaben des Bundes Seite 5 > Stärkung der Energieforschung Seite 5 > SCOPES - neue Programmphase 2013-2016 Jusqu’ici tout va bien ! Wir dürfen durchaus stolz sein auf die Forschung «made in Switzerland». Kaum ein anderes Land weist im internationalen Vergleich eine solche Fülle von Auszeichnungen auf. Egal ob es sich dabei um die Anzahl Inno- vationen, Publikationen oder Patente handelt, die Schweiz mischt immer ganz vorne mit. Zu diesem Erfolg hat der SNF zweifellos beigetragen. Doch die nächsten Jahre warten mit neuen Herausforderungen auf. So haben sich in den letzten Jahren die Bedürfnisse der etablierten Forscherinnen und Forscher stark verändert – und jene des Nachwuchses ebenfalls. Gleichzeitig ist die Forschungs- förderung um ein grosses Stück internationaler geworden. Es wird also in den nächsten Jahren viel zu tun geben, und es ist für mich als neuer Präsident eine grosse Ehre, nun selber mitan- packen zu dürfen. Nach meiner Doktorzeit (übrigens auch vom SNF finanziert) und nach vielen Jahren als Professor im Ausland und in der Schweiz werde ich meine Erfahrungen von nun an für eine erfolgreiche Schweizer Forschungsförderung einsetzen. Gleichzeitig werde ich stets ver- suchen, nach vorne zu schauen und für die kommenden Bedürf- nisse der Forschung wachsam zu bleiben. Aber eben, «so far so good»… Martin Vetterli Präsident des Nationalen Forschungsrats des SNF Die Schweiz ist ein äusserst erfolgreicher und attraktiver Forschungsstandort. Doch um auch weiterhin die innovativsten Forschenden anziehen, vermehrt eige- ne Talente für eine akademische Karrie- re gewinnen und die Spitzenposition des Forschungsstandorts Schweiz langfristig sichern zu können, müssen sowohl Hoch- schulen als auch Förderungsorganisatio- nen für optimale Rahmenbedingungen sorgen. Förderungspolitik: Drei Schwerpunkte Vor diesem Hintergrund und gestützt auf eine umfassende Lagebeurteilung rich- tet der SNF seine Förderungstätigkeit für 2013–2016 auf drei Schwerpunkte aus: den wissenschaftlichen Nachwuchs durch karrieregerecht ausgestaltete Förderungsinstrumente sichern Forschung und Forschende flexibel in ihrem Bestreben nach Exzellenz unter- stützen Forschung und ihre Resultate valori- sieren durch verstärkten Wissens- und Technologietransfer und den Dialog mit Politik und Öffentlichkeit In seinem Aktionsplan 2013–2016 be- schreibt der SNF die Massnahmen, mit denen er die genannten Schwerpunkte umsetzen will. Der Aktionsplan geht auf ein Mehrjahresprogramm zurück, in dem der SNF 2010 den Bundesbehörden seine Strategie und die dafür benötigten finan- ziellen Mittel aufgezeigt hat. Das Mehr- jahresprogramm wurde in Absprache mit den Partnerorganisationen (insbesondere CRUS, KFH, Akademien, KTI) erarbeitet. Das Parlament hat dem SNF für 2013– 2016 schliesslich 3,7 Milliarden Fran- ken für seine sämtlichen Förderungs- aktivitäten zur Verfügung gestellt; das sind rund 900 Millionen Franken weni- ger als im Mehrjahresprogramm bean- tragt. Der SNF musste daher gestützt auf die genannten Schwerpunkte die priori- tär umzusetzenden Förderungsmassnah- men für 2013–2016 festlegen. Sie sind in einer Leistungsvereinbarung mit dem Bund festgehalten. Der Aktionsplan fasst den entsprechenden Massnahmenkatalog zusammen, weist auf die finanziell nicht realisierbaren Vorhaben hin und wirft einen ersten Blick in die weitere Zukunft. www.snf.ch > Über uns > Förderungspolitik > Mehrjahresprogramm Daniel Höchli, Direktor der Geschäftsstelle des SNF Massnahmenkatalog bis 2016 festgelegt Der SNF stellt in seinem Aktionsplan die spezifischen Förderungs- massnahmen für 2013–2016 vor. Diese sind auf drei Schwerpunkte ausgerichtet: den wissenschaftlichen Nachwuchs sichern, das Bestreben nach Exzellenz flexibel unterstützen sowie die Forschung und ihre Resultate valorisieren. Eine Priorität des SNF: Mit karrieregerechten Förderungs- instrumenten die akademische Laufbahn für den wissen- schaftlichen Nachwuchs attraktiver machen. © Keystone

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Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) gibt dreimal im Jahr das sechsseitige "SNFinfo print" mit aktuellen institutionellen Informationen heraus.

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www.sn f . ch In f o rma t i onen des Schwe i ze r i s chen Na t i ona l f onds f ü r Fo r s che r i nnen und Fo r s che r

infosnf NR. 18 > ApRIl 2013PRInT

Editorial

Seite 2 > Agora: 14 neue Kommunikationsprojekte • Seite 2 > Im Fokus: Zusatzaufgaben des Bundes Seite 5 > Stärkung der Energieforschung • Seite 5 > SCOPES - neue Programmphase 2013-2016

Jusqu’ici tout va bien !

Wir dürfen durchaus stolz sein auf die Forschung «made in Switzerland». Kaum ein anderes Land weist im internationalen Vergleich eine solche Fülle von Auszeichnungen auf. Egal ob es sich dabei um die Anzahl Inno-

vationen, Publikationen oder Patente handelt, die Schweiz mischt immer ganz vorne mit. Zu diesem Erfolg hat der SNF zweifellos beigetragen. Doch die nächsten Jahre warten mit neuen Herausforderungen auf. So haben sich in den letzten Jahren die Bedürfnisse der etablierten Forscherinnen und Forscher stark verändert – und jene des Nachwuchses ebenfalls. Gleichzeitig ist die Forschungs-förderung um ein grosses Stück internationaler geworden. Es wird also in den nächsten Jahren viel zu tun geben, und es ist für mich als neuer Präsident eine grosse Ehre, nun selber mitan-packen zu dürfen. Nach meiner Doktorzeit (übrigens auch vom SNF finanziert) und nach vielen Jahren als Professor im Ausland und in der Schweiz werde ich meine Erfahrungen von nun an für eine erfolgreiche Schweizer Forschungsförderung einsetzen. Gleichzeitig werde ich stets ver-suchen, nach vorne zu schauen und für die kommenden Bedürf-nisse der Forschung wachsam zu bleiben. Aber eben, «so far so good»…

Martin Vetterli Präsident

des NationalenForschungsrats

des SNFDie Schweiz ist ein äusserst erfolgreicher und attraktiver Forschungsstandort. Doch um auch weiterhin die innovativsten Forschenden anziehen, vermehrt eige-ne Talente für eine akademische Karrie-re gewinnen und die Spitzenposition des Forschungsstandorts Schweiz langfristig sichern zu können, müssen sowohl Hoch-schulen als auch Förderungsorganisatio-nen für optimale Rahmenbedingungen sorgen.

Förderungspolitik: Drei SchwerpunkteVor diesem Hintergrund und gestützt auf eine umfassende Lagebeurteilung rich-tet der SNF seine Förderungstätigkeit für 2013–2016 auf drei Schwerpunkte aus:

• den wissenschaftlichen Nachwuchs durch karrieregerecht ausgestaltete Förderungsinstrumente sichern

• Forschung und Forschende flexibel in ihrem Bestreben nach Exzellenz unter-stützen

• Forschung und ihre Resultate valori-sieren durch verstärkten Wissens- und Technologietransfer und den Dialog mit Politik und Öffentlichkeit

In seinem Aktionsplan 2013–2016 be- schreibt der SNF die Massnahmen, mit denen er die genannten Schwerpunkte umsetzen will. Der Aktionsplan geht auf ein Mehrjahresprogramm zurück, in dem der SNF 2010 den Bundesbehörden seine Strategie und die dafür benötigten finan-ziellen Mittel aufgezeigt hat. Das Mehr-jahresprogramm wurde in Absprache mit

den Partnerorganisationen (insbesondere CRUS, KFH, Akademien, KTI) erarbeitet.

Das Parlament hat dem SNF für 2013–2016 schliesslich 3,7 Milliarden Fran-ken für seine sämtlichen Förderungs-aktivitäten zur Verfügung gestellt; das sind rund 900 Millionen Franken weni-ger als im Mehrjahresprogramm bean-tragt. Der SNF musste daher gestützt auf die genannten Schwerpunkte die priori-tär umzusetzenden Förderungsmassnah-men für 2013–2016 festlegen. Sie sind in einer Leistungsvereinbarung mit dem Bund festgehalten. Der Aktionsplan fasst den entsprechenden Massnahmenkatalog zusammen, weist auf die finanziell nicht realisierbaren Vorhaben hin und wirft einen ersten Blick in die weitere Zukunft.

www.snf.ch > Über uns > Förderungspolitik > Mehrjahresprogramm

Daniel Höchli, Direktor der Geschäftsstelle des SNF

Massnahmenkatalog bis 2016 festgelegt

Der SNF stellt in seinem Aktionsplan die spezifischen Förderungs-massnahmen für 2013–2016 vor. Diese sind auf drei Schwerpunkte ausgerichtet: den wissenschaftlichen Nachwuchs sichern, das Bestreben nach Exzellenz flexibel unterstützen sowie die Forschung und ihre Resultate valorisieren.

Eine priorität des SNF: Mit karrieregerechten Förderungs­instrumenten die akademische laufbahn für den wissen­schaftlichen Nachwuchs attraktiver machen.

© Keystone

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Aktuell

Im Fokus

Agora finanziert Projekte der Wissen-schaftskommunikation, die sich an die Öffentlichkeit richten. Der SNF und die Mercator Stiftung, die sich am Pro-gramm beteiligt, möchten so den Wis-senstransfer und den Dialog zum Thema Forschung fördern. Die Interaktion zwi-schen Öffentlichkeit und Forschenden ist ein entscheidendes Kriterium in der Evaluation der Projekte. Sie kann ganz unterschiedliche Formen annehmen: Die Öffentlichkeit kann sich in Diskussi-onen einbringen oder Fragen stellen, sie kann zu gesellschaftlichen und wissen-schaftlichen Aspekten konsultiert wer-den oder selbst einen aktiven Beitrag zu Forschungsprojekten leisten.

Mehr als 30 laufende projekte Die 14 neuen Projekte kommen zu den 17 im vergangenen Jahr lancierten Pro-jekten der ersten Ausschreibung hinzu. Junge Muslime in der Schweiz, Geno-mik, Angstzustände oder auch Solar-

energie: Die Vielfalt der behandelten Themen zeigt die zahlreichen gemein-samen Dialogfelder von Wissenschaft und Gesellschaft auf. Die Projekte regen die Kommunikation durch Ausstellun-gen, Debatten oder Workshops an. Die Forschung wird auch zum Gegenstand eines interaktiven Events. Die neu-en Medien sind sehr präsent: E-Books und Tablets werden zur Vermittlung von Mathematikkenntnissen eingesetzt, dank Smartphone-Apps kann sich die Öffentlichkeit an der Forschung zur Bio-diversität beteiligen oder mehr über das Funktionieren der Stimme erfahren.

Agora steht sowohl angehenden als auch fortgeschrittenen Forschenden offen. Das Programm finanziert kleine Projekte ab 5000 Franken sowie grö-ssere Initiativen mit weiter reichender Wirkung mit bis zu 200’000 Franken. Bei umfangreicheren Projekten ist auch eine Teilfinanzierung möglich. JpO

«Emission impossible» – ein Spiel, das 2012 durch Agora finanziert wurde und die Wechselwirkungen zwischen landwirtschaft und Klima deutlich macht.

Agora: Forschung in die Öffentlichkeit tragen Im Rahmen der zweiten Ausschreibung von Agora hat der SNF vierzehn Projekte der

Wissenschaftskommunikation ausgewählt. Die Qualität der Interaktion zwischen Öffentlichkeit und Forschenden hat im Evaluationsprozess eine entscheidende Rolle gespielt.

Zusatzaufgaben des Bundes oder: Was der SNF über seine Kerntätigkeiten hinaus leistet

Solange der SNF über die nöti-gen Kapazitäten verfügt, ist er aufgrund seiner Unabhängigkeit dafür prädestiniert, im Bereich der Forschungsförderung vom Bund delegierte Zusatzaufga-ben zu übernehmen. Aus wis-senschaftspolitischer Sicht sollte deren Umfang jedoch beschränkt bleiben, und sie dürfen die ordentlichen Bundesbeiträge an den SNF nicht schmälern.Die Leistungsvereinbarung 2013-2016 mit dem Bund (siehe Titelar-tikel) enthält drei solcher Zusatz-aufgaben für den SNF, die er mit zusätzlichen, zweckgebundenen Finanzmitteln realisieren kann:

• Mit FLARE (Funding LArge international REsearch pro-jects) setzt der SNF im Auftrag

des Bundes zusätzliche Mittel ein, um die Nutzung internatio-naler Forschungsinfrastruktu-ren in den Bereichen Teilchen-physik, Astrophysik und Astro-teilchenphysik durch Schweizer Forschende zu ermöglichen und zu optimieren.

• Die bilateralen Programme des Bundes fördern die For-schungszusammenarbeit mit Schwerpunktländern, die über ein hohes wissenschaftliches Potenzial verfügen. Ziel ist der Aufbau langfristiger For-schungspartnerschaften, aktu-ell mit China, Indien, Russ-land, Südafrika, Brasilien, Chi-le, Japan und Südkorea. Der SNF ist 2013–2016 auf Seiten der Schweiz für die Organisati-on und Evaluierung sämtlicher

Ausschreibungen für gemeinsa-me Forschungsprojekte verant-wortlich.

• Im Bereich der Energiefor-schung, die der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bun-des dienen soll, erhält der SNF zusätzliche Mittel für die Nach-wuchsförderung, insbesonde-re für SNF-Förderungsprofes-suren, und übernimmt weitere Aufgaben (siehe Artikel S. 5).

Zudem ist der SNF auch in den kommenden vier Jahren für die wissenschaftliche Evaluation der beiden nationalen Forschungsini-tiativen SystemsX.ch (im Bereich Systembiologie) und Nano-Tera.ch (im Bereich Ingenieurwissen-schaften) verantwortlich.

Daniel HöchliDirektor der Geschäftsstelle des SNF

© 2012 OCCR

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Aktuell

Gesuche & Evaluation

Internationales/SwissCore

Nationale Forschungsprogramme

Nationale Forschungsschwerpunkte

Kommunikation & Transfer

Förderungspolitik

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Aktuell

Gesuche & Evaluation

Internationales/SwissCore

Nationale Forschungsprogramme

Nationale Forschungsschwerpunkte

Kommunikation & Transfer

Förderungspolitik

Ab diesem Sommer wird im Parlament über die Erneuerung der Assoziierung der Schweiz an das europäische Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm beraten. Die entsprechende Botschaft hat der Bun-desrat am 27. Februar 2013 verabschiedet. Der SNF unterstützt in einer gemeinsamen Stellungnahme mit seinen BFI-Partnern die Beteiligung am nächsten Rahmenprogramm «Horizon 2020», welches ein Schlüssel ist zum internationalen Erfolg des Forschungs- und Innovationsplatzes Schweiz. Sobald die Eckwerte des 8. EU-Rahmenprogramms feststehen, wird der SNF die Neuerungen gegenüber dem aktuellen 7. Forschungs-rahmenprogramm analysieren und seine eigene Förderungstätigkeit bei Bedarf darauf anpassen. (06.03.2013)

Der SNF will nicht nur exzellente Forschung fördern, sondern auch selbst exzellente Forschungsförderung betreiben. Inwieweit der SNF diesem Ziel gerecht wird, sollte eine unabhängige Analyse durch ein For-schungsteam der Western Michigan Univer-sity zeigen, dessen Evaluationsbericht nun vorliegt. Nach Auswertung umfangreicher Daten kommt das US-Forschungsteam zum Schluss, dass der SNF seine Ziele weitest-gehend erreicht. Dennoch gibt es Verbes-serungswürdiges. Problematisch ist insbe-sondere die zunehmende Arbeitslast für den Nationalen Forschungsrat. Der SNF prüft gegenwärtig die Empfehlungen des Berichts. Daraufhin wird er zur Evaluation Stellung nehmen und über Umsetzungsmassnahmen informieren. (21.02.2013)

Der SNF unterstützt die Beteiligung am EU­Rahmenprogramm «Horizon 2020»

Auswahlverfahren des SNF unter der lupe

Der SNF finanziert 44 neue SNF­Förderungsprofessuren

Im Februar hat der SNF 44 Förderungspro-fessuren an hervorragende Nachwuchsfor-schende vergeben. Die Geförderten werden ihre Tätigkeit an acht schweizerischen Uni-versitäten und an den beiden ETH aufneh-men. Mit einer auf vier Jahre aufgeteilten Unterstützung von durchschnittlich 1,4 Milli-onen Franken pro Förderungsprofessur wird den hoch qualifizierten jungen Forschenden die Gelegenheit geboten, ein Team zusam-menzustellen und ein eigenes Projekt zu lancieren. 32 Prozent der erfolgreichen Gesuchstellenden kehren aufgrund der zu-gesprochenen Förderungsprofessur aus dem Ausland in die Schweiz zurück; dies ent-

spricht dem Durchschnitt der letzten Jahre. Der Anteil geförderter Wissenschaft lerinnen beträgt 23 Prozent. (07.03.2013)

Marie Heim­Vögtlin: 37 Beiträge im 2012 R’Equip: leicht höhere Nachfrage

Im Dezember 2012 hat der SNF 37 Marie Heim-Vögtlin-Beiträge (MHV) an her-vorragend qualifizierte Forscherinnen vergeben, die aufgrund ihrer familiä-ren Situation ihre Forschungstätigkeit reduzieren oder unterbrechen mussten. Der total zugesprochene Betrag beläuft sich auf 7,3 Millionen Franken. Die neuen Beitragsempfängerinnen beginnen ihre Forschungstätigkeit an neun Hochschulen in der Schweiz oder setzen diese dort fort. 76 Prozent der Beiträge wurden an Postdoktorandinnen vergeben, 24 Prozent an Doktorandinnen. Durch die maximal zweijährige Finanzierung des Forschungs-projekts erleichtert MHV die Integration der Forscherinnen in das akademische Umfeld und ermöglicht es ihnen, ihre wis-senschaftliche Karriere auch mit Familie weiterzuverfolgen. (14.02.2013)

Beim SNF sind im vergangenen Jahr 76 R’Equip-Gesuche zur Finanzierung von Forschungsapparaturen eingegangen. Dies entspricht insgesamt einem leichten Anstieg der Nachfrage gegenüber 2011. Bewilligt wurden schliesslich 58 Gesuche mit einer gesprochenen Gesamtsumme von 13,5 Millionen Franken. Im Bereich Mathe-matik, Natur- und Ingenieurwissenschaften hat der SNF 2012 37 der 47 eingegangenen Gesuche gutgeheissen und mit insgesamt 7,3 Millionen Franken finanziert. Während in diesem Bereich die Zahl der Gesuche gegenüber dem Vorjahr etwas rückläufig war, verzeichnete der Bereich Biologie und Medizin bei der Nachfrage einen leichten Zuwachs. Von den 28 hier eingegangenen Gesuchen bewilligte der SNF 21 und sprach dafür insgesamt 6,2 Millionen Franken. (29.01.2013)

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Aktuell

Gesuche & Evaluation

Internationales/SwissCore

Nationale Forschungsprogramme

Nationale Forschungsschwerpunkte

Kommunikation & Transfer

Förderungspolitik

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Aktuell

Gesuche & Evaluation

Internationales/SwissCore

Nationale Forschungsprogramme

Nationale Forschungsschwerpunkte

Kommunikation & Transfer

Förderungspolitik

Der SNF ist neu Mitglied des ApPEC, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Kontakte aller europäischen Organisationen zur Unterstützung der Astroteilchenphysik zu organisieren und an der Wissenschafts-strategie in diesem Bereich mitzuarbei-ten. Die Mitgliedschaft wurde von der Schweizerischen Community in einer Resolution an den SNF beantragt. Astro-teilchenphysik hat sich zu einem attrak-tiven Forschungsschwerpunkt entwickelt und geht heute daran, die Pläne gross angelegter Forschungsanlagen in die Re-alität umzusetzen. Entsprechend mussten auch die früheren Koordinationsstruktu-ren angepasst und zu einem Konsortium umgebaut werden. Das 2001 gegründete Koordinationskomitee ist nach jahrelan-ger Vorbereitungsarbeit in die heutige Konsortiumsstruktur überführt worden. (27.02.2013)

Der SNF ist Mitglied des Astroparticle physics European Consortium (AppEC)

Mit der März-Ausgabe feiert Horizonte seinen 25. Geburtstag – und zieht sich aus diesem Anlass schön an. Das Ma-gazin wurde grafisch aufgefrischt. Der Inhalt ist weiterhin qualitativ hochste-hend, doch nun sind die Texte kompakter gedruckt, was ihre Lesbarkeit erleichtert und zugleich den Bildern mehr Geltung verschafft. Generell tritt das Magazin si-gnalhafter auf: Die Bildsprache soll nicht dokumentieren oder illustrieren, sondern die Sache eigenständig auf den Punkt bringen. Den thematischen Schwerpunkt widmet die März-Ausgabe dem Thema «Baustelle Gesundheit». (01.03.2013)

Der SNF unterstützt praxisorientierte Medientrainings für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie richten sich pri-mär an Forschende, die vom SNF, der KTI oder der Gebert Rüf Stiftung unterstützt werden. Sie stehen aber auch anderen fortgeschrittenen Forschenden offen. In den zweitägigen Kursen lernen die Forschenden mit Medienschaffenden um-zugehen. Die Kurse auf Deutsch werden am MAZ in Luzern an folgenden Daten durchgeführt: 14./15. Juni und 27./28. September 2013. Ein Brush-up-Training für medienerfahrene Forschende findet am 13. Dezember 2013 statt. (06.12.2012)

Horizonte präsentiert sich im neuen Kleid

Medientraining für Forschende: Kursdaten 2013

Der SNF bietet mit seinem neuen Auftritt auf Twitter ab sofort alle aktuellen Infor-mationen in Echtzeit an. Neben News, Medienmitteilungen und Veranstaltungen werden auf dem sozialen Netzwerk auch alle Stellenausschreibungen des SNF publiziert. Auf dem neuen Facebook-Profil des SNF finden sich zudem ab sofort spannende Artikel zu den neusten Ergebnissen und Erkenntnissen aus der Wissenschaft, Informationen über die Ak-tivitäten des SNF sowie alle Jobangebote. Alle publizierten News sind in Deutsch, Französisch oder Englisch verfügbar. (05.02.2013/07.03.2013)

Aktuell informiert auf Twitter und Facebook

Das in Kooperation mit der KTI durch-geführte Nationale Forschungsprogramm «Intelligente Materialien» (NFP 62) kann auf drei erfolgreiche Jahre zurückblicken: Zahlreiche wissenschaftliche Publikati-onen, Patentanmeldungen und KTI-Pro-jektanträge sind entstanden. Zudem sind die interdisziplinären Ausbildungstage für den wissenschaftlichen Nachwuchs auf reges Interesse gestossen. Die 21 Projekte der ersten Phase zeichnen sich durch einen hohen Grad an inhaltlicher Diversität aus. Dementsprechend sind aus den Projekten der Grundlagenfor-schung Publikationen in angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften her-vorgegangen; aus anderen, eher auf Anwendung und Entwicklung ausgerich-teten Projekten resultieren bereits acht Patentanmeldungen und drei KTI-Pro-jektanträge. (24.01.2013)

Das NFp 62 «Intelligente Materialien» ist auf Kurs

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Aktuell

Forschung im Zeichen der energiepolitischen Wende Nationale Forschungsprogramme, Aufbau von interuniversitären Kompetenzzentren

und Rekrutierung von Nachwuchskräften – der SNF engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für die vom Bundesrat angestrebte Stärkung der Energieforschung in der Schweiz.

SCOPES – neue Phase für Partnerschaften mit Osteuropa Die Forschungszusammenarbeit mit Osteuropa wird fortgesetzt. Im letzten Jahr haben die Direktion

für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der SNF ein Abkommen zur Durchführung von SCOPES 2013-2016 mit einem Budget von 16 Millionen Franken unterzeichnet.

Stätten in Georgien • Geologische Grundlagen von Goldvor-

kommen im Westbalkan und Südkau-kasus

• Neue Lehrinhalte zum Politikunter-richt in Bosnien-Herzegowina

• Teilchenphysikexperimente am CERN mit serbischer Beteiligung

• Einführung organischer Landwirt-schaft in Albanien, Bulgarien und Ungarn

Dabei stand die Unterstützung von For-schungsteams und -instituten in den ost-europäischen Ländern im Vordergrund (Capacity Building), um die Schwierig-keiten des Übergangs zu Demokratie und Marktwirtschaft zu überwinden.

Im Rahmen der neuen Programmpha-se SCOPES 2013-2016 werden sowohl «Joint Research Projects – JRP» (im März 2013) wie auch «Institutional Part-nerships – IP» (im Frühjahr 2014) aus-geschrieben. Beide Ausschreibungen sind thematisch frei und werden rund sechs Monate offen stehen. Bei den JRP steht die Forschung im Zentrum, bei den IP die Verbesserung der Rah-menbedingungen von osteuropäischen Forschungsinstitutionen. Während der gesamten Dauer des Programms kön-nen zudem Gesuche für Konferenz- und Umsetzungsbeiträge eingereicht werden. EG

www.snf.ch > International > Europa > SCOpES

Die Programmphase 2009-2012 von SCOPES ist zwar formell beendet, doch viele der insgesamt 99 bewilligten Pro-jekte mit den Partnerländern aus dem Osten sind noch am Laufen und wer-den dieses oder nächstes Jahr beendet. Die wissenschaftlichen Partnerschaf-ten haben wiederum zahlreiche For-schungsresultate generiert und zu Ver-besserungen an osteuropäischen For-schungseinrichtungen geführt.

Capacity Building in OststaatenDie Forschungspartnerschaften der letz-ten Programmphase befassten sich mit verschiedensten Themen wie beispiels-weise: • Konservierung von archäologischen

Aktionsplan: Der Beitrag des SNFFür den Aktionsplan «Koordinier-te Energieforschung Schweiz» hat der Bundesrat für 2013-2016 insgesamt 202 Millionen Franken vorgesehen. Davon fliessen 118 Millionen Franken in das Förderprogramm «Energie», welches von der KTI in Koordination mit dem SNF umgesetzt wird. Es beinhaltet nebst der Förderung von gemeinsam mit Industriepartnern durchgeführten Projekten (48 Mio. Franken) den Auf-bau und Betrieb von interuniversitären Kompetenzzentren (70 Mio. Franken). Diese werden im Rahmen gemeinsa-mer Ausschreibungen und Evaluatio-nen durch KTI und SNF ausgewählt. Aufgrund seiner langjährigen Erfah-rung mit strukturbildenden Program-men ist der SNF mit drei Mitgliedern des Forschungsrats im dafür geschaffe-nen siebenköpfigen Steuerungskomitee vertreten.

Im Rahmen des SNF-Nachwuchsför-derungsprogramms «Energie» sollen zudem insbesondere mittels SNF-För-

Mit seiner «Energiestrategie 2050» strebt der Bund eine energiepolitische Wende an, die auf verbesserter Ener-gieeffizienz und vermehrter Nutzung erneuerbarer Energiequellen fusst. Die Forschung soll als strategischer Pfeiler dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.

derungsprofessuren und dem Förde-rungsinstrument Ambizione junge For-schende für den notwendigen Kapa-zitätsaufbau in der Energieforschung gewonnen werden. Dafür hat der Bund im Aktionsplan 24 Millionen Franken vorgesehen.

Zwei NFp erarbeiten GrundlagenDer Bundesrat hat den SNF bereits 2012 mit der Durchführung der NFP «Energiewende» und «Steuerungsmög-lichkeiten des Endenergieverbrauchs» beauftragt. Diese sollen insbesonde-re mit Blick auf die «Energiestrategie 2050» wissenschaftliche Grundlagen für Entscheidungsträger liefern. Die beiden NFP verfügen über 37 bzw. 8 Millionen Franken und deren Ausfüh-rungspläne sollen bis Mai 2013 vorlie-gen. Im Rahmen der Ausschreibung der vierten Serie der Nationalen For-schungsschwerpunkte (NFS) sind eben-falls Gesuche mit Bezug zur Energie-thematik in der Auswahl für die zweite Runde. Die Entscheide fallen im Herbst 2013. SUD

Auch die Forschung ist gefordert: Eine verbesserte Energieeffizienz und die vermehrte Nutzung erneuer­barer Energiequellen ist der Schlüssel zur energiepo­litischen Wende.

© Keystone

Page 6: SNFinfo Print, April 2013

ImpressumSNFinfo print erscheint dreimal jährlich • Auflage: 14 550 (9200 Deutsch, 4000 Französisch, 1350 Englisch)

HerausgeberSchweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF)Wildhainweg 3, Postfach 8232, 3001 Bern Tel. 031 308 22 22 • Fax 031 301 30 09 • E­Mail [email protected] • Homepage www.snf.ch

produktionAbteilung Kommunikation des SNF / Leiter: Philippe Trinchan

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Bild der Forschung

RedaktionAlan Knaus (verantwortlicher Redaktor)Corinne Ammann, Simon Breitenmoser, Nathalie Cottet, Evelyne Glättli (EG), Xavier Pilloud, Juliette Pont (JPO), Omar Solanki, Dimitri Sudan (SUD)

Gestaltung Agence Symbol, Granges-Paccot (FR)

Druck Imprimerie Saint-Paul, Fribourg

Feldbeobachtungen auf Sumatra und Borneo: Monopol der dominanten Orang-Utan-Männchen

Die Geschlechtsentwicklung, das Paarungsverhal-ten und das soziale Gefüge von Orang-Utans hän-gen stärker als bisher vermutet von ihrer Umwelt ab: Wo der Regenwald mehr Nahrung hergibt, steigt der Einfluss des dominanten Männchens, da es genügend Zeit hat, die Weibchen in seiner Um-gebung zu bewachen. Andere Männchen mit Wan-genwülsten vertreibt es, bevor sie sich mit einem Weibchen paaren können. Um seiner Aufmerksam-keit zu entgehen, bleiben viele andere Männchen klein; ihnen gelingt es eher, mit einem Weibchen zu kopulieren. Dass sich das Nahrungsvorkommen im Wald so stark auf das Paarungsverhalten von Orang-Utans auswirkt, hat die Marie-Heim-Vögtlin-Beitragsempfängerin Lynda Dunkel von der Univer-sität Zürich überrascht. «Es zeigt, dass die Organi-sation dieser Menschenaffen – und vielleicht auch unserer Vorfahren – variabler ist, als wir bisher an-genommen hatten. Anscheinend formt die natür-liche Selektion nicht nur das Aussehen, sondern passt auch das Sozialverhalten an die lokalen Um-weltbedingungen an», sagt sie.

www.snf.ch > Medien > Medienmitteilungen

Geschlechtsreife Orang­Utan­Männchen durchlaufen zwei verschiedene Entwicklungsstufen und unterschei­den sich äusserlich stark: Die Kleinen (rechts) gleichen den Weibchen, die Grossen (links) bilden sekundäre Geschlechtsmerkmale wie Wangenwülste und Kehlsäcke aus.

SNF intern

Der Ausschuss des Stiftungsrats des SNF hat im Dezember 2012 bzw. im März 2013 die folgenden neuen Mitglieder in den Nationalen Forschungs-rat gewählt:

Abteilung Geistes­ und Sozialwissenschaften:• Ola Söderström, Institut de Géographie, Univer-

sität Neuenburg, für den Bereich Ethnologie, Volkskunde, Geographie (per 1. April 2013)

• Franz Caspar, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Bern, für den Bereich Psychologie (per 1. April 2013)

• Katharina Maag Merki, Institut für Erziehungs-wissenschaft, Universität Zürich, für den Bereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften (per 1. Oktober 2013)

Sozialwissenschaften bestimmt. Er tritt sein Amt am 1. April 2013 an. Und Laurent Tissot von der Universität Neuenburg hat per 1. Januar 2013 das Präsidium des Fachausschusses Interdisziplinari-tät übernommen.

Der Präsident des Nationalen Forschungsrats, Martin Vetterli, wurde per 1. Januar 2013 zum neuen Präsidenten der Gleichstellungskommis-sion des SNF gewählt. Diese setzt sich mit der Frage auseinander, mit welchen Massnahmen geschlechtsspezifische Barrieren abgebaut und die Rahmenbedingungen für beide Geschlechter so verbessert werden können, dass die Chancen-gleichheit gewährleistet ist.

Abteilung Mathematik, Natur­ und Ingenieurwis­senschaften:• Lothar Thiele, Departement für Informations-

technologie und Elektronik, ETH Zürich, für den Bereich Informatik (per 1. April 2013)

Abteilung programme (per 1. Januar 2013):• Katharina Michaelowa, Center for Comparative

and International studies, Universität Zürich, für den Bereich Sozialwissenschaften

• Friedrich Eisenbrand, Discrete Optimization Group, ETH Lausanne, für den Bereich Compu-tational science

Zudem wurde Paul Schubert von der Universität Genf zum Präsidenten der Abteilung Geistes- und

Nationaler Forschungsrat: Neue Mitglieder und präsidien gewählt