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MASTER OF ENGINEERING AND MANAGEMENT NEUE TECHNOLOGIEN INFORMATIONSTECHNIK , March 26th 2011) Schriftliche Ausarbeitung zum Thema: Das Mobile Business und Mobile Payment-Szenario aus Sicht der Produkt-/DienstanbieterDatum: 16.12.2014 Dozent: Prof. Dr. Jörg Puchan Vorgelegt von: Andreas Fischer 72054214 Lukas Dittrich 61606114 Steffen Hartmann 03509114 Alexander Küfner 10287914 Florian Plankenhorn 81810414 Andreas Roth 53069614 Download Link Podcast: https://public.webdav.hm.edu/pub/__oxP_653b062b95e94f16

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MASTER OF ENGINEERING AND MANAGEMENT

NEUE TECHNOLOGIEN – INFORMATIONSTECHNIK

, March 26th 2011)

Schriftliche Ausarbeitung zum Thema:

„Das Mobile Business und Mobile Payment-Szenario aus Sicht der Produkt-/Dienstanbieter“

Datum: 16.12.2014

Dozent: Prof. Dr. Jörg Puchan

Vorgelegt von: Andreas Fischer 72054214

Lukas Dittrich 61606114

Steffen Hartmann 03509114

Alexander Küfner 10287914

Florian Plankenhorn 81810414

Andreas Roth 53069614

Download Link Podcast: https://public.webdav.hm.edu/pub/__oxP_653b062b95e94f16

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Erklärung

Hiermit versichern wir, die beiliegende Ausarbeitung selbständig verfasst, keine

anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt sowie alle wörtlich

oder sinngemäß übernommenen Stellen in der Arbeit gekennzeichnet zu haben.

Lukas Dittrich ______________________________

Andreas Fischer _____________________________

Steffen Hartmann ______________________________

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Alexander Küfner ______________________________

Florian Plankenhorn ______________________________

Andreas Roth ______________________________

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Inhaltsverzeichnis

Erklärung................................................................................................................................... II

Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................. V

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................ VI

1 Einleitung ........................................................................................................................... 1

2 Aufbau und Vorgehensweise ............................................................................................. 1

3 Begriffsdefinitionen ........................................................................................................... 2

4 Der Mobile Payment Prozess ............................................................................................. 3

4.1 Prozessbeschreibung ................................................................................................... 3

4.2 Technologien ............................................................................................................... 4

4.3 Sicherheit ..................................................................................................................... 6

5 Teilnehmer Mobile Payment.............................................................................................. 7

5.1 Geräteanbieter ............................................................................................................. 7

5.2 Telco ............................................................................................................................ 7

5.3 Loyalty ...................................................................................................................... 10

6 Visionen ........................................................................................................................... 12

7 Aktuelle Handlungsfelder ................................................................................................ 14

8 Entwicklungseinschätzung ............................................................................................... 16

Literaturverzeichnis ............................................................................................................... VII

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V

Abkürzungsverzeichnis

App Applikation

B2B Business-to-Business

B2C Business-to-Consumer

NFC Near Field Communication

POS Point of Sale

PwC PricewaterhouseCoopers

SE Secure Element

SIM Subscriber Identity Module

QR Quick Response

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Mobile Payment Prozess ..................................................................................... 3

Abbildung 2: NFC Einsatzmöglichkeiten .................................................................................. 4

Abbildung 3: NFC Adapter ........................................................................................................ 5

Abbildung 4: Mobile Payment Attachment BoA....................................................................... 5

Abbildung 5: Secure Element Platzierungen ............................................................................. 6

Abbildung 6: NFC Nano SIM und NFC Micro SIM der Telekom ............................................ 7

Abbildung 7: NFC-Tags von O2, Vodafone und Telekom........................................................ 8

Abbildung 8: Anwendungssoftware Mobilfunkanbieter ........................................................... 8

Abbildung 9: Kreditkarten der Anbieter .................................................................................... 9

Abbildung 10: NFC-Terminals der Telekom ............................................................................. 9

Abbildung 11: Prozess Shopping Apps ................................................................................... 10

Abbildung 12: Anwendungsfelder Internet of Things ............................................................. 13

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Einleitung

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1 Einleitung

Das Bezahlverhalten unserer heutigen Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren stark

verändert. So haben sich viele neue Möglichkeiten gegenüber dem traditionellen Bezahlen

entwickelt. Bequeme Alternativen bieten hierbei zahlreiche Online Shops, soziale Netzwerke

oder Applikationen (Apps) auf mobilen Endgeräten, über die durch wenige Schritte die

Bestellung einfach von zu Hause aus oder auf dem Weg zur Arbeit getätigt werden kann.

Diese neuen Vertriebs- und Werbekanäle stellen somit eine wichtige zusätzliche

Absatzmöglichkeit für viele Unternehmen dar. Laut einer Prognose des PWC, einer

Münchener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wird das Marktvolumen in Deutschland für

Payment Applikationen im Endverbraucher- und Geschäftskundensegment bei insgesamt

einer Milliarde Euro im Jahr 2020 liegen. Im Vergleich dazu liegt das heutige Marktvolumen

in Deutschland für Payment Applikationen im B2C-Segement bei nur 7,7 Mio. Euro und ist

im B2B-Bereich bis dato kaum vorhanden.1

Ziel dieser Projektarbeit ist es, aufbauend auf einer umfassenden Analyse, einerseits die Ist-

Situation des Mobile Payments als Teil des Mobile Business Bereiches darzustellen sowie

andererseits mögliche Visionen, Handlungsfelder und Entwicklungschancen aus Sicht der

Anbieter aufzuzeigen.

2 Aufbau und Vorgehensweise

Die Arbeit ist in acht Hauptkapitel unterteilt. Die ersten beiden Kapitel bilden dabei die

Einleitung sowie den Aufbau und die Vorgehensweise dieser Ausarbeitung. Im dritten

Kapitel wird kurz auf die Begriffsdefinitionen in diesem Fachbereich eingegangen. Ferner ist

der Mobile Payment Prozess unter Berücksichtigung der bereits etablierten Technologien und

eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen im vierten Kapitel erläutert. Anschließend befasst man

sich mit den verschiedenen Teilnehmern im Bereich Mobile Payment. Das sechste sowie

siebte Kapitel beinhaltet neben den Visionen auch die aktuellen Handlungsfelder der

Anbieter. Den Abschluss dieser Arbeit bildet Kapitel acht mit einer drei bis fünf jährigen

Prognose der Entwicklungschancen in dieser Branche.

1 Vgl. Beutin (URL1).

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Begriffsdefinitionen 2

3 Begriffsdefinitionen

Der Begriff „Mobile Business“ bezeichnet den Prozess, bei dem Information,

Kommunikation, Interaktion und Transaktion über mobile Endgeräte und entsprechende

Netze stattfindet und somit ein Teilbereich des „E-Business“ ausmacht.2 In Hinsicht auf das

E-Business versteht man dabei wirtschaftliche Möglichkeiten in Zusammenhang mit globalen

digitalen Netzen.3 Die Entwicklung des Mobile Business wurde in den letzten Jahren stark

durch Smartphones und Tablets vorangetrieben. Dank der starken Verbreitung dieser mobilen

Endgeräte und der hohen Verfügbarkeit von entsprechenden Netzen und Diensten geht das E-

Business heutzutage immer mehr in Mobile Business auf.

Den Abschluss eines mobilen Prozesses stellt in den meisten Fällen der tatsächliche

Bezahlvorgang dar, wofür Bezahlsysteme bzw. Payment Applikationen benötigt werden. Die

Bezeichnung „Mobile Payment“ bezieht sich hierbei auf alle Bezahlvorgänge, die über

mobile Geräte durchgeführt werden und bei der weder Bargeld noch physische Kreditkarten

am Verkaufspunkt oder zum Zeitpunkt der Transaktion zum Einsatz kommen. 4 Die

Rahmenbedingungen für die Etablierung mobiler Bezahlsysteme in unseren Alltag wurden

durch die rasante Verbreitung mobiler Endgeräte und des mobilen Internets geschaffen.

2 Vgl. Bendel (URL2). 3 Vgl. Kollmann (URL3). 4 Vgl. Beutin (URL1).

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Der Mobile Payment Prozess 3

4 Der Mobile Payment Prozess

Im folgenden Abschnitt erfolgt ein Umriss des gesamten Mobile Payment-Prozesses sowie

die Erläuterung der Technologischen Grundlagen, wie Near Field Communication (NFC),

Beacon und Quick Response (QR), als auch der betreffenden Sicherheitsaspekte.

4.1 Prozessbeschreibung

Quelle: Eigene Darstellung.

Abbildung 1 stellt einen allgemeinen und vereinfachten mobilen Bezahlvorgang dar. Hierbei

nutzt der Kunde sein bevorzugtes mobiles Gerät, beispielweise sein Smartphone oder Tablet,

um die Bezahlung abzuwickeln. Auf diesem Gerät befindet sich eine App seines

gewünschten Dienstleistungsanbieters, mithilfe der die Transaktion durchführt werden kann.

Dazu bieten ihm verschiedene Anbieter unterschiedliche Methoden des Bezahlens an, welche

in „Remote-„ sowie „Proximity-Payment“ unterschieden werden.5 Das Remote-Payment

kennzeichnet sich dadurch, dass der Kunde online ein Produkt auswählt, anschließend mit

einigen Klicks den Kauf über eine App via Internet bestätigt und darüber die Zahlung

einleitet. Zum Anderen gibt es das Proximity-Payment, das verschiedene

Übertragungstechnologien auf dem mobilen Gerät mithilfe der gewählten App nutzt, um am

5 Vgl. Schauer (2014), S. 8.

Abbildung 1: Mobile Payment Prozess

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Der Mobile Payment Prozess 4

Point of Sale (POS) d.h. im Laden des Händlers, die Bezahlung durchzuführen. Die

Abwicklung des Bezahlvorganges läuft hierbei in beiden Fällen identisch ab. Dabei hinterlegt

der Kunde auf der entsprechenden App einmalig seine Konto- und Kreditkartendaten und

initiiert somit zukünftige Transaktionen. Bei jedem Folgekauf reicht eine Autorisierung beim

entsprechenden Dienstleistungsanbieter aus. Dieser wiederum bestätigt anhand der

vorliegenden Bankdaten die Transaktion und führt die Abrechnung mit der zugehörigen Bank

durch. Die Bank bestätigt anschließend dem Händler den getätigten Kauf und überweist die

entsprechende Summe vom gewählten Konto. In Bezug auf das Proximity-Payment gilt es

zwischen den nachstehenden Technologien zur Datenübertragung zu unterscheiden.

4.2 Technologien

NFC:

Das Fundament für das kontaktlose Bezahlen mit einem geeigneten bzw. kompatiblen

Wireless-Gerät bildet die sogenannte Nahfeldkommunikation-Technologie. Hierbei handelt

es sich um eine Drahtlostechnik auf Induktionsbasis, die im Bereich von 10 cm arbeitet. Mit

ihr können mit der NFC-Technologie ausgestattete Wireless-Geräte kommunizieren.6 Die

Einsatzmöglichkeiten können in drei Kategorien unterteilt werden. Ersteres kann das

Wireless-Gerät als eine kontaktlose Bank- oder Kreditkarte agieren.7 Die Daten der Karte

werden dabei in der sogenannten „Mobile Wallet“ emuliert. 8 Des Weiteren kann das

kompatible Wireless-Gerät als kontaktloses Lesegerät für Bezahlvorgänge eingesetzt werden.

Diese Form der Einsatzmöglichkeit ist vergleichbar mit einem POS-Terminal. Beim Peer-to-

Peer Mode können zwei NFC-Geräte direkt miteinander kommunizieren.9

Quelle: Entnommen aus Schauer (2014), S.15.

6 Vgl. O. Verf. (URL4). 7 Vgl. Schauer (2014), S.15. 8 Vgl. Schauer (2014), S.10. 9 Vgl. Schauer (2014), S.15.

Abbildung 2: NFC Einsatzmöglichkeiten

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Der Mobile Payment Prozess 5

Eine weitere Möglichkeit für Smartphones und Tablets die noch nicht über NFC verfügen,

besteht in der Erweiterung eines passenden NFC-Adapters zum mobilen Bezahlen (s.

Abbildung 3). Dabei bedarf es wie in allen Fällen wiederum einer passenden App. Alternativ

lässt sich in Hinsicht auf das mobile Bezahlen ohne NFC-Technologie auch ein Aufsatz bzw.

Kartenlesegerät für Smartphones (s. Abbildung 4) und Tablets verwenden, mithilfe dessen

Kunden ausgewählte Bank- oder Kreditkarten einlesen können.10 Dabei zieht der Kunde die

Karte durch den dafür vorgesehen Schlitz. Zu den größten Geräteanbietern zählen bisher alle

größeren US-Banken, Paypal und Square.

Quelle: Entnommen aus O.Verf. (URL5). Quelle: Entnommen aus O. Verf. (URL6).

Beacon:

Die Beacon-Technologie wird verstärkt als interaktive Werbung im Bereich Mobile Business

verwendet. Dabei werden Beacons als Bluetooth-Sender verwendet, um Signale von

modernen Wireless-Geräten im Umkreis von 30 Metern empfangen zu können. Eine

installierte App auf dem Smartphone entschlüsselt das empfangene Signal und zeigt dem

Nutzer auf seinem Smartphone passende Push-Nachrichten an. Auf diesem Wege können

beispielsweise Rabatt-Coupons eines nahe gelegenen Geschäfts angeboten oder auf

Sonderangebote hingewiesen werden. Der Nutzer muss dabei auf seinem Wireless-Gerät

Bluetooth aktiviert, eine Beacon-fähige App installiert sowie die Push-Benachrichtigungen

gestattet haben, um die entsprechenden Angebote zu erhalten.11

10 Vgl. O. Verf. (URL6). 11 Vgl. Stüber (URL7).

Abbildung 3: NFC Adapter Abbildung 4: Mobile Payment Attachment BoA

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Der Mobile Payment Prozess 6

QR-/Bar-Code:

Gleichermaßen verläuft bei dieser Variante des Proximity-Payments der eigentliche

Bezahlvorgang analog zu den oben erwähnten Beispielen. In diesem Fall wird allerdings die

Kamera des mobilen Gerätes genutzt, um einen QR- oder Bar-Code zu scannen, der ein

Produkt oder einen ganzen Einkauf eindeutig identifiziert. Anschließend wird der Kauf mit

wenigen Klicks bestätigt und der Bezahlvorgang autorisiert.

4.3 Sicherheit

Die Sicherheit der Daten wird bei allen Prozessen durch ein sogenanntes „Secure

Element“ (SE) gewährleistet, welches sich je nach Anbieter, Anwendung und Gerät an

unterschiedlicher Stelle befinden kann. Klassisch jedoch ist dieses im Gerät selbst integriert,

sodass die Verbindung zur eingesetzten Übertragungstechnologie innerhalb des Gerätes und

auf kurzer Distanz stattfindet, um die Sicherheit der Datenübertragung zu erhöhen. Darüber

hinaus existieren Secure Elements auch außerhalb von Geräten, wie beispielsweise auf

externen Servern (Clouds). Das Secure Element in Form von Hardware wird zum Beispiel in

Form eines Mikrochips, Micro-SD- oder SIM Karte realisiert. Die unterschiedlichen

Sicherungsverfahren sind schematisch in Abbildung 5 dargestellt.

Quelle: Entnommen aus Schauer (2014), S.18.

Abbildung 5: Secure Element Platzierungen

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Teilnehmer Mobile Payment 7

5 Teilnehmer Mobile Payment

Im Folgenden werden die vier großen Teilnehmer des Mobile Payment Prozesses sowie ihre

Alleinstellungsmerkmale verglichen, um im Anschluss fundierte Prognosen für die einzelnen

Bereiche treffen zu können.

5.1 Geräteanbieter

Zu den heutzutage gängigsten Smartphone und Tablet Herstellern, welche bereits die

beschriebene NFC-Technologie verwenden, zählen im Smartphone Bereich Samsung, Apple,

Windows Phone und HTC sowie im Tablet Bereich Asus.

5.2 Telco

Den ersten Schritt von Seiten der Mobilfunkanbieter machte O2 im Jahr 2012 mit

„Mpass“ einer mobilen NFC-SIM Karte. Zunächst waren Vodafone und die Telekom noch in

das Projekt involviert, verabschiedeten sich jedoch sehr schnell davon, um Ende 2013 bzw.

Anfang 2014 mit „SmartPass“ und „MyWallet“ ihre eigenen Mobile Payment Angebote auf

den Markt zu bringen. Zu guter Letzt, schloss E-Plus den Kreis der Großen

Mobilfunkanbieter mit der „Base Wallet“. Nachfolgende Grafik zeigt eine NFC-SIM Karte

des Telekommunikationsanbieters Telekom.12

Quelle: Entnommen aus O.Verf. (URL8).

Da die SIM-Karten anderer Netzbetreiber nicht ohne weiteres ersetzt werden können, gibt es

zusätzlich für Fremdnetzkunden NFC-Sticker im Angebot der Telekom, Vodafone und O2.

Diese Sticker bzw. Tags sind in Abbildung 7 dargestellt und können auf der Rückseite des

Smartphone-Gehäuses angebracht werden.

12 Vgl. O. Verf. (URL8).

Abbildung 6: NFC Nano SIM und NFC Micro SIM der Telekom

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Teilnehmer Mobile Payment 8

Quellen: Entnommen aus O. Verf. (URL9, URL10, URL11).

Geliefert werden sowohl die SIM-Karten, als auch die NFC-Sticker von der Wirecard AG,

mit der alle genannten Anbieter eine Vertragspartnerschaft haben. 13 Mithilfe der jeweils

zugehörigen App (s. Abbildung 8), welche in den entsprechenden App Stores der

Gerätehersteller zum Download bereit steht, können zusätzlich Bonusangebote und Rabatte

der Händler am POS angeboten werden.

Quellen: Entnommen aus O. Verf. (URL13, URL10, URL14, URL15).

Allerdings sind Kunden, die keinen Mobilfunkvertrag bei dem jeweiligen NFC-Sticker-

Anbieter haben, von Angeboten wie z.B. Kundenkarten oder Gutscheinen ausgeschlossen. In

den Apps können zusätzlich online gekaufte Tickets hinterlegt und beim Einlass vorgezeigt

werden. Geldverwaltungstechnisch steht hinter den Mobilfunkanbietern Telekom und O2 der

Kreditkartenanbieter Mastercard (s. Abbildung 9, S. 9). Für die Walletcard von E-Plus

zeichnet sich Maestro, der Debitkartendienst von Mastercard, aus. Vodafone wiederum steht

in einer Kooperation mit Visa.

13 Vgl. O.Verf. (URL12).

Abbildung 7: NFC-Tags von O2, Vodafone und Telekom

Abbildung 8: Anwendungssoftware Mobilfunkanbieter

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Teilnehmer Mobile Payment 9

Die Kreditkartengesellschaften tragen zur Entwicklung des Mobile Payment durch

Bereitstellung ihres bereits aufgebauten Netzwerkes bei. So ist zum Beispiel bei

„PayPass“ das kontaktlose Bezahlen bei weltweit 1,6 Millionen stationären Händlern möglich

und nach Aussage der Telekom an 35.000 Standorten innerhalb Deutschlands durchführbar.14

Darüber hinaus wird für den Kunden ein Kreditkartenkonto erstellt und dieser erhält seine

eigene Kreditkarte digital in der App und physikalisch als Plastikkarte.

Quellen: Entnommen aus O.Verf. (URL13, URL10, URL14, URL15).

Für den Bezahlvorgang mit der App ist ein Guthaben erforderlich, dass der Kunde vorab auf

die digitale Kreditkarte auflädt. Bei einer Bezahlsumme unter 25 Euro kann direkt abgebucht

werden, bei höheren Beträgen wird eine Geheimzahl verlangt, die über die Smartphone-

Tastatur eingegeben wird. Die Nutzung der Apps ist teilweise für das erste Jahr kostenlos.

Danach wird eine monatliche bzw. jährliche Gebühr fällig. Einrichtungskosten entstehen

keine, lediglich für das Aufladen per Kreditkarte. Ebenfalls müssen bei einer kontaktlosen

Geldtransaktion zwischen zwei Personen und bei der Abhebung am Geldautomaten

Gebühren entrichtet werden. Darüber hinaus bietet die Telekom in ihren Business Shops

diverse NFC Bezahlterminals von „iZettle“ für Zahlungsempfänger bzw. Händler an (s.

Abbildung 10).

Quelle: Entnommen aus O. Verf. (URL17).

14 Vgl. O.Verf.(URL16).

Abbildung 9: Kreditkarten der Anbieter

Abbildung 10: NFC-Terminals der Telekom

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Teilnehmer Mobile Payment 10

Angesprochen werden von diesem Angebot vor allem kleinere Geschäfte, wie z.B. Cafés,

Bars oder auch Handwerker, die mobil arbeiten. Auch für Automaten gibt es einbaubare

Module. Mit Hilfe dieser Terminals und einem NFC-Fähigen Smartphone oder Tablet

können die Zahlungen dann überall und zu jeder Zeit angenommen werden.15

5.3 Loyalty

Im Bereich Mobile Loyalty, also Bonussystemen die in Verbindung mit mobilen

Applikationen arbeiten, muss zwischen zwei Varianten unterschieden werden. Zum einen

bietet der Markt Bonus Programme, die durch das alleinige Nutzen von Anwendungen

Vergütungen beschert, zum anderen aber auch Prämien Programme, die in der direkten

Verbindung mit Mobile Payment Systemen Anwendung finden. Im Folgenden werden diese

zwei Varianten und deren Produkte gesondert behandelt. Bei der ersten Variante wird der

Kunde wie in Abbildung 11 dargestellt mithilfe der App zu einer bestimmten Filiale geführt.

Durch das Betreten des Geschäfts erhält er Bonuspunkte, die direkt per Bluetooth auf das

Konto der jeweiligen App transferiert werden. Weitere Punkte können erhalten werden, wenn

der Barcode von vorgegebenen Produkten abgescannt wird. Die erhaltenen Punkte können

schließlich gegen Prämien oder Einkaufsgutscheine eingetauscht werden.

Quelle: Entnommen aus Himmelreich (2014), S.12.

Als ein großer Anbieter von Loyalty Apps ist beispielsweise der Axel-Springer-Verlag mit

der App „Shopnow“ oder die Anwendung eines Münchner Startups „ShopStar“ zu nennen.

Für Händler soll durch die Anwendung dieser Programme damit ein zielgerichtetes mobiles

Marketing entstehen. Oft werden die Applikationen in Verbindung mit der in Kapitel 4.2

erläuterten Beacon Technologie eingesetzt.16 Innerhalb Deutschlands steckt dieses Konzept

noch in den „Kinderschuhen“, wohingegen sich dieses in den USA bereits extrem erfolgreich

entwickelt hat. Mit der App „Shopkick“, die dort zu einer der meist genutzten Anwendungen

15 Vgl. O.Verf. (URL18). 16 Vgl. O.Verf. (URL19).

Abbildung 11: Prozess Shopping Apps

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Teilnehmer Mobile Payment 11

zählt, erzielen die Partnerunternehmen Millionengewinne. Seit Oktober 2014 drängt sich

„Shopkick“ auch auf den deutschen Markt. Durch bereits bestehende Kooperationen mit

Douglas, MediaMarkt, Saturn oder Karstadt-Kaufhäusern gewinnt das Konzept der Loyalty

Programme immer mehr an Bedeutung.17

Bei der zweiten Variante des Mobile Payments in Verbindung mit Loyalty Programmen

handelt es sich um die Möglichkeit mobil zu bezahlen und gleichzeitig an Treueaktionen

teilzunehmen. Beim Bezahlvorgang wird alles über eine Anwendung abgewickelt, wobei der

Kunde nicht mehr gezwungen ist, eine extra Bonuskarte mit sich zu tragen. Eine Anwendung

in diesem Bereich ist „LevelUp“, welche derzeit nur in den USA zur Verfügung steht.18 Als

ein derartiger App-Anbieter in Deutschland ist „Value Phone“ zu nennen. Value Phone

ermöglicht es dem Kunden jederzeit Angebote direkt auf dem Handy angezeigt zu

bekommen. Neben diesen Angeboten erhält der Kunde auch Coupons und Gutscheine auf

sein Handy, welche direkt beim Bezahlvorgang eingelöst werden können. Die Kombination

dieser Angebote erleichtert es den Unternehmen mehr Kunden zu gewinnen und

gleichermaßen diese zu binden.

17 Vgl. O.Verf. (URL20). 18 Vgl. Lee (URL21) – Übersetzung des Verfassers.

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Visionen 12

6 Visionen

In Hinblick auf die Visionen der Anbieter, im Bereich des Mobile Payment, soll in den

kommenden Jahren eine Ablösung der traditionellen Geldbörse durch das Smartphone

realisiert werden, um dem Kunden mehr Flexibilität und Freiheit zu bieten. Diesbezüglich ist

die Weiterentwicklung der Technologien unerlässlich, um das Kauferlebnis des Kunden zu

steigern. Eine weitere Vision der Anbieter stellt dabei die Bereitstellung eines

Komplettpakets dar, mithilfe dessen eine stärkere Kundenbindung realisiert werden kann.

Bei den Geräteanbietern lässt sich ein Trend hin zum Cloud-Service erkennen. Dabei werden

wie in Kapitel 4.3 bereits beschrieben kritische Daten für die Bezahlvorgänge oder

Buchungen aus Sicherheitszwecken extern in einer Cloud hinterlegt und mit einer

entsprechenden App verbunden.19 Das Secure Element soll somit in naher Zukunft vermehrt

in der Cloud eingebettet werden und hardwaretechnisch aus den Geräten verschwinden. Die

Vorteile für die Auslagerung der sicherheitskritischen Daten in eine Cloud sind neben einer

verbesserten Sicherheit vor allem geringere Kosten für die Gerätehersteller, eine

Unabhängigkeit für Applikations-Entwickler sowie die erleichterte Einbindung von

Drittanbieter-Modellen. Daneben sollen die Möglichkeiten, das Secure Element zur

Verifikation der Person oder des Alters etc., in Verbindung mit dem mobilen Bezahlen

ausgebaut werden.20

Die Vision von Loyalty Anbietern besteht in einem flexibleren Informationsangebot, welches

passend auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten ist. Jedoch sollte diese Vision mit der

Interessenslage des Kunden einhergehen. Der Einkauf soll für den Kunden zu einem

verbesserten Kauferlebnis werden, bei dem er die Realisierung bestimmter Rabatte häufiger

in Anspruch nehmen kann. Die Anbieter versuchen eine neue Art der Kundenbeziehung bzw.

Kundenkommunikation entstehen zu lassen, um die Kundenbindung zu steigern.

Neben den Visionen der Mobile Payment Anbieter wird zur Vollständigkeit dieser

Projektarbeit auch auf den Innovationstreiber für Mobile Business, dem „Internet of

Things“ Stellung genommen. Als „Internet of Things“ bezeichnet man die selbständige

Kommunikation von vernetzten Gegenständen über das Internet um bestimmte Aufgaben des

Benutzers zu erledigen.21 Der Begriff wurde erstmals im Jahr 1999 durch Kevin Ashton

19 Vgl. Schauer (2014), S.19. 20 Vgl. Orme (URL22). 21 Vgl. Lackes, Siepermann (URL23).

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Visionen 13

(Mitarbeiter am MIT) verwendet. Nach seiner Ansicht sollten sich der Computer der Zukunft

unabhängig vom Menschen Informationen beschaffen können und in der Lage sein, sich

selbst zu bedienen, um somit Ressourcen und Kosten einzusparen.22

In der aktuellen Entwicklung gewinnt das Thema Internet der Dinge immer mehr an

Bedeutung, da eine erhöhte Integration von Sensoren und Prozessoren in

Alltagsgegenständen sowie in der Industrie zu beobachten ist. Die entscheidende Frage stellt

sich nach den zukünftigen Anwendungsbereichen und Lösungen der Anbieter im Mobile

Business. „In vielen Fällen stehen nicht mehr die industriell gefertigten Produkte im

Mittelpunkt, sondern die die webbasierten Dienste, auf die wir durch das Produkt zugreifen

können“. 23 Mögliche Anwendungsfelder des „Internet of Things“ sind in Abbildung 12

dargestellt.

Quelle: Entnommen aus Klötzer (URL26).

22 Vgl. O. Verf. (URL24). 23 Vgl. Ferber (URL25).

Abbildung 12: Anwendungsfelder Internet of Things

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Aktuelle Handlungsfelder 14

7 Aktuelle Handlungsfelder

In Puncto aktuelle Handlungsfelder von Mobile Business bzw. Mobile Payment

Technologien sollte ferner in deren Sicherheit investiert werden. Dabei dürfen

sicherheitskritische Daten nicht für Dritte zugänglich sein. In Verbindung dessen, muss das

oberste Ziel der Anbieter das Vertrauen der Kunden sein, welches oftmals den

ausschlaggebenden Faktor für die Durchsetzung einer neuen Technologie darstellt. Auch in

Sachen Aufklärung dieser neuartigen Technologien gibt es noch viel zu tun. So haben

Erkenntnisse gezeigt, dass selbst jüngere Menschen nicht vollständig über die Technologien

und deren Einsatzmöglichkeiten des Mobile Business bzw. des Mobile Payments Bescheid

wissen.

Weiterhin sollten die bestehenden und zukünftigen Geschäftsmodelle von mobilen

Zahlungsvorgängen regional angepasst bzw. effektiv geplant werden. Experten sehen

beispielweise das neue Geschäftsmodell für mobiles Bezahlen mit „Apple Pay“ als Problem

für eine schnelle Durchsetzung dieser Technologie in Europa. Verantwortlich hierfür ist eine

Verordnung der Europäischen Kommission, mit welcher die Gebühr bei bargeldlosem

Zahlungsverkehr begrenzt werden soll. Falls die Regulierungen wie geplant umgesetzt

werden, dürfen die Banken pro Kreditkartenzahlung nur noch maximal 0,3 Prozent erheben,

bei Debit-Zahlung sind es sogar nur 0,2 Prozent. Folglich würden die Institute auf einen

Schlag drei Viertel ihrer Einnahmen in diesem Bereich verlieren, was gleichermaßen Apple

Pay deutlich unattraktiver machen würde. Denn das System basiert auf den

Kreditkartensystemen der großen Anbieter wie American Express, Mastercard und Visa. In

den USA verlangt Apple von den kartenausgebenden Banken 0,15 Prozent des Umsatzes für

einen Bezahlvorgang. Würden die gleichen Bedingungen in Europa gelten, müssten die

europäischen Banken die Hälfte ihres Umsatzes an Apple abgeben. Darum dürfte es den

meisten Instituten schwerfallen, unter den jetzigen Bedingungen bei Apple Pay teilzunehmen

und gleichzeitig in der Gewinnzone für diese Transaktionen zu bleiben.24

Um einen standardisierten Prozess beim Bezahlen mit einem Wireless-Gerät sicher zu stellen,

sollten sich große Gerätehersteller der Branche gemeinsam absprechen und sich folglich auf

ein Standardverfahren einigen, um somit das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Ferner

besteht ebenso Handlungsbedarf bezüglich der Gewährleistung einer einwandfreien Funktion

24 Vgl. O. Verf. (URL27).

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Aktuelle Handlungsfelder 15

und Sicherheit der Technologien. Da die Anbieter der Apps nicht auf die Sicherheit des

Secure Elements (SE) auf den Geräten zwingend zugreifen können, müssen fortgeschrittene

SEs für die Benutzung in der Cloud entwickelt werden. Durch neue

Verschlüsselungsmethoden soll ebenfalls eine verbesserte Datenabsicherung in den

kommenden Jahren angestrebt werden. Letztendlich müssen die Anbieter ihren gesamten

Geschäftsprozess digitalisieren sowie vollständig auf den Kunden anpassen, um flexibler und

effizienter reagieren zu können.

Die aktuellen Handlungsfelder für die Telekommunikationsbranche liegen vor allem im

Aufbau eines flächendeckenden und standardisierten Netzwerks. Eine lückenlose

Infrastruktur, d.h. kompatible Zahlungsterminals zu allen Mobile Payment Anbietern, ist die

Grundvoraussetzung für den Erfolg des Mobile Payments in Deutschland. Durch die Masse

an Angeboten der unterschiedlichsten Anbieter und die Intransparenz der Angebote sind die

Kunden verunsichert und werden von der Technologie eher abgeschreckt. Aus diesem Grund

ist es zunächst wichtig, transparente Modelle anzubieten und die breite Öffentlichkeit über

das Potential und die Sicherheit dieser innovativen Bezahlungsmethoden zu informieren.

Darüber hinaus ist die Ausweitung der Partner im Loyalty-Bereich wichtig, damit Endkunden

bestmöglich angesprochen und die Vorteile des Angebots offensichtlicher werden. Die

Loyalty Anbieter sollten dabei einen stärkeren Fokus auf die Analyse der Kundenwüsche

legen. In Folge dessen bedarf es einer ständigen Erweiterung ihres Angebots bzw. deren

Partnerschaften im Handel. Ferner dürfen sich diese nicht nur auf Bonusprogramme festlegen,

sondern sollten dem Kunden weitere Vorteile ihrer Anwendungen, wie beispielsweise das

Managen von Einkaufslisten ermöglichen. Für eine Steigerung der Flexibilität wäre es

zusätzlich von Vorteil die Verwaltung von Bonusprogramm- bzw. Kundenkarten mithilfe

einer universellen Kundenkarten App zu standardisieren.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Händler, Banken, Zahlungsdienstleister sowie

Mobilfunkanbieter aufgerufen sind, zukünftig Insellösungen zu vermeiden und ihre

gegenseitigen Partnerschaften zu prüfen, um sich auf einen standardisierten Prozess zu

einigen. Einerseits kann so das Vertrauen der Bevölkerung im Hinblick auf das Mobile

Payment gewonnen und andererseits das hoch prognostizierte Marktpotential durch die

Anbieter besser ausgeschöpft werden.25

25 Vgl. O. Verf. (URL28).

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Entwicklungseinschätzung 16

8 Entwicklungseinschätzung

Die Entwicklungschancen der Gerätehersteller sind unter Berücksichtigung eines „educated

guess“ für die nahe Zukunft hervorragend. Eine Schlüsselfunktion für die derzeit rasante

Entwicklung der Mobile Payment bzw. Mobile Business Technologien kommt laut einem

Bericht des Reseach Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin, dem

Smartphone zu. So existieren aktuell rund 5 Milliarden Smartphones weltweit. Die Zunahme

liegt bei etwa 2 Millionen Geräten pro Tag. Durch die ansteigende Verbreitung und dem

damit verbundenen Ausbau des mobilen Internets, wächst das Bezahlen im stationären

Handel (Proximity Payment) sowie über das Internet (Remote Payment) immer mehr

zusammen. Mittelfristig verfügt das Mobile Business in Europa über ein enormes

Marktpotential. Das Gesamtvolumen könnte in Europa bis zum Jahr 2020 von derzeit 73,5

Mrd. Euro auf 1.788,4 Mrd. Euro steigen. Folglich haben Mobile Payment Systeme die

besten Chancen einer der wichtigsten Zahlungsverkehrstrends der kommenden Jahre zu

werden.26

Bei den Payment-App Anbietern haben die bereits groß aufgestellten Unternehmen und

Innovationsführer, wie z.B. Google und Pay Pal, gute Chancen große Marktanteile für sich zu

sichern und somit kleinere Anbieter vom Markt zu verdrängen. Insbesondere die

Kombination mit Loyalty Programmen, wie im Falle Pay Pal, erzeugt bereits allgegenwärtig

einen Mehrwert aufgrund einer einfachen und schnellen Bezahlung. Durch die starke

Marktmacht dieser Anbieter ist die Etablierung eines Standardbezahlverfahrens absehbar.

Angesichts des geringen Hardwareentwicklungsaufwandes werden sich diese Unternehmen

verstärkt auf Dienstleistungen und Anwendungen konzentrieren, die dem Kunden ein

vollständiges Produkt anbieten und alle Elemente des Geschäftsmodells enthalten. Somit

entfällt für den Kunden die Notwendigkeit, Anwendungen verschiedener Anbieter zu

kombinieren, um die gewünschten Features zu erhalten. Lediglich muss der Kunde zwischen

den Varianten der wenigen Anbieter wählen, die ihn dann jedoch prozessübergreifend an sich

binden.

Letztendlich fällt die Prognose für den Bereich Payment allerdings am positivsten für die

Banken aus. Diese bringen die besten Voraussetzungen mit, die marktdominierende Kraft zu

werden, da alle traditionellen Bezahlvorgänge über sie abgewickelt werden. Weiterhin

verfügen sie über einen beachtlichen Kundenstamm und genießen bereits großes Vertrauen in

26 Vgl. Kleine et al. (URL29).

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Entwicklungseinschätzung 17

Bezug auf kritische Informationen, wie z.B. Kontodaten. Es sollte den Banken daher also

gelingen, sichere und innovative mobile Anwendungen zu entwickeln und schließlich eine

feste Position an der Spitze der Anbieter einzunehmen. Analog zu den reinen

Kundenanwendungen wird sich der gesamte Geschäftsprozess der Banken zunehmend

digitalisieren, um flexibler und individueller auf Kundenwünsche reagieren zu können.

Die Entwicklungschancen auf dem Gebiet Loyalty lassen derzeit in Deutschland noch auf

sich warten, wobei ein großes Potenzial hinsichtlich der Kundenbindung bzw. der

Begeisterung, welches hinter diesen Programmen steckt, zu erkennen ist. Dies zeigt sich vor

allem durch die Größe und Stärke der Loyalty Apps in den USA. In Deutschland bedarf es in

den kommenden Jahren in Puncto Kundenakzeptanz jedoch noch an Ausbaupotential

gegenüber diesen Apps. Die Entwicklung treiben vor allem große Anbieter von

Bonusprogrammen, wie z.B. „Payback“ voran, die versuchen dem Kunden einen direkten

Mehrwert beim Bezahlen durch die bereits beschriebenen Treuesysteme zu verschaffen.

Dennoch gibt es einige Problemfelder aus Sicht der Anbieter. Diese spiegeln sich

hauptsächlich in der Masse an unterschiedlichen Bonusprogrammen wieder, bei denen

Kunden schnell die Übersicht verlieren könnten. Folglich ist eine Kundenbindung aus Sicht

der Anbieter ohne einen erkennbaren Konkurrenzvorteil schwieriger umsetzbar.

Langfristig werden sich neben dem Mobile Payment auch andere Geschäftsfelder des Mobile

Business, z.B. im Bereich des Mobile Service Managements, etablieren. Auf Grund der

hohen Datenflut, die aus dem Internet der Dinge entsteht, sind Service-Management-

Lösungen gefragt, damit der Mensch den Überblick behält.27 Der aktuelle Stand der Technik

nähert sich der möglichen Umsetzung zwar immer mehr an, allerdings müssen die

zukünftigen Systeme mit den Smartphones noch besser bzw. zuverlässiger interagieren.

Ebenfalls kritisch zu betrachten ist das Mobile Datennetz, welches in der Bundesrepublik

zwar ausgebaut, jedoch noch nicht flächendeckend mit hoher Datenrate und unbegrenztem

Datenvolumen verfügbar ist.28

27 Vgl. Schindler (URL30). 28 Vgl. O. Verf. (URL31).

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VII

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