Payment-Trends für Händler, Marken & Finance · Google Pay endlich auch in Deutschland verfügbar...

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Whitepaper Payment-Trends für Händler, Marken & Finance Zahlungssysteme und Mehrwertdienste für eCommerce und POS

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der Payment-Markt ist enorm in Bewegung, und zwar sowohl am Point of Sale als auch im E-Commerce. Da ist zu einem das Einkaufsverhalten der Verbraucher, die seltener mit Bargeld zahlen und dafür häufiger mit Karte oder dem Handy: immerhin sind Apple Pay und Google Pay endlich auch in Deutschland verfügbar und die Zahl der kooperierenden Banken wächst beständig. Zugleich wandelt sich das Smartphone zunehmend zur Mobile Wallet, bei der das Mobile Payment mit Mehr-wertdiensten wie etwa Kundenkarten oder Coupons kombiniert werden kann. Auch können Shopper in im-mer mehr Läden Self-Checkout-Kassen nutzen oder gar per Selfscanning Produkte direkt mit dme Smartphone kaufen.

Da sind zum anderen gerade im E-Commerce aber auch neue Ansätze, die digitale Identität der Verbraucher zu managen, wie etwa Verimi, netID oder „Anmelden mit Apple“. Auch sind Krytowährungen auf dem Vormarsch wie das jüngst von Facebook und Partnern angekündig-te „Libra“. Zugleich kommen neue regulatorische Auf-lagen hinzu wie etwa, dass eine noch stärkere Kunden-authentifizierung noch 2019 beim Online-Einkauf Pflicht wird. Hier müssen alle am Bezahlprozess beteiligten Instanzen, vom Händler beziehungsweise dem Payment Service Provider, über die Kartensysteme bis hin zur kartenausgebenden Bank (Issuer) kooperieren, um eine gelungene Zwei-Faktor-Authentifzierung sicherzustellen.

Mit diesem Whitepaper zeigen wir, wie Händler und Marken mit den neuesten Payment-Trends Schritt halten und so ihr Geschäft voranbringen können. Schließ-lich wird die Kenntnis der neuesten Technologien und

Trends sowie die Investition in eben diese zunehmend entscheidend für den Unternehmenserfolg.

Nicht nur in diesem Whitepaper, sondern seit jeher be-schäftigt sich GS1 Germany intensiv mit Zukunftstech-nologien und entwickelt offene, branchenübergreifende und weltweit gültige Standards. In unserer Mobile Com-merce Community arbeiten wir kooperativ mit Händ-lern, Herstellern und Dienstleistern bei der Bewertung von neuen Technologien und Anwendungen zusammen, um den stetig steigenden Verbraucherwünschen ziel-führend begegnen zu können. Sie wollen nach der Lek-türe des Whitepapers gemeinsam mit uns Ihre Zukunft gestalten? Dann treten Sie unserer Mobile Commerce Community bei.

Zudem würden wir uns freuen, wenn wir uns am 29. und 30. Oktober 2019 in Berlin sehen: Dann steigt die fünfte Ausgabe von Mobile in Retail, unserem Digital-Kongress für Retail, Brands und Finance. Dort werden wir die Themen aus diesem Whitepaper gemeinsam mit Top-Speakern vertiefen.

Liebe LeserInnen,

Ihr Ercan KilicAbteilungsleiterCompetence Center E-Commerce & Payments Standards & ProcessesGS1 Germany GmbH

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Inhalt

Seite 5

Self Checkout &

Self Scanning

Das Selbstkassieren nimmt Fahrt auf

Seite 9

Ba-Bing! Mobile Payment

auf dem Vormarsch

Seite 15

Wallet-Apps: Digitale

Brieftaschen fürs Smartphone

Die neue Heimat für Kundenkarten

und Coupons

Seite 21

Digital Identity

Mit einem Account auf diversen

Websites einloggen

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GS1 Germany Whitepaper Inhaltsverzeichnis

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Lange Schlangen in Geschäften werden zunehmend zu einem kritischen Erfolgsfaktor für das Wachstum des stationären Einzelhandels. Wie der Adyen Retail Report Europa aus dem Jahr 2018 herausgefunden hat, sind in Deutschland Umsatzeinbußen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro allein auf Warteschlangen zurückzuführen: Wer zulange warten muss, bricht den Kauf ab.

Bei Discounter ALDI beispielsweise hat die Optimierung der Kassendurchlaufzeit höchste Priorität. Das Ein-sparen von Millisekunden, die Beschleunigung, mit der Kunden kassiert werden gerechnet auf Kasse und Filiale bedeuten jährlich mehrere Millionen Euro an Effizienz-gewinnen. Dementsprechend unterwirft sich auch das Design der Produktverpackungen: Strichcodes werden sehr prominent abgebildet, damit der Scanvorgang noch schneller funktioniert.

So sind Self Checkout an fest installierten Kassen so-wie mobiles Self Scanning zu magischen Begriffen für den Einzelhandel geworden. Was dahinter steckt, sind verschiedene Methoden, um Personal von den Kassen abziehen zu können und an anderer Stelle einzusetzen. Konsumenten sind dann in der Lage, ohne Kassierer zu bezahlen.

Self Checkout in der Kassenzone

Die einfachste Form des Self Checkout ist eine Art Selbstbedienungskasse direkt in der Kassenzone. Kunden bedienen dort selbst den Kassenscanner und bezahlen ihre Waren anschließend. Falls es Probleme gibt, steht ein Mitarbeiter zur Verfügung. Etabliert ist dies zum Beispiel schon seit vielen Jahren beim Möbel-haus IKEA oder beim Sportfachhändler Decathlon, wo-bei die Kunden dort jeweils noch die Wahl zwischen der klassischen Kasse mit Kassierer oder dem Self Checkout haben. In manchen Filialen von REWE wiederum gibt es das in Form einer Express kasse: Wer 15 Artikel oder weniger kaufen möchte, kann sich hier selbst schnell auschecken.

In den USA oder Großbritannien ist das bereits schon seit Jahren gang und gäbe. Einzelhändler wie Tesco und Sainsbury‘s sind den Konkurrenten weit voraus. Migros und Coop in der Schweiz haben Self Checkout ebenfalls erfolgreich eingeführt: Etwa jeder vierte Kunde nutzt in-zwischen diese Möglichkeit. Ein positives Beispiel dafür, wie gut der Ansatz funktioniert.

Florian Treiß

Self Checkout & Self ScanningDas Selbstkassieren nimmt Fahrt auf

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GS1 Germany Whitepaper Self Checkout & Self Scanning

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Warum ist Self Checkout dann noch nicht richtig in Deutschland angekommen? Eine Umfrage von Trendmoni-tor Deutschland im Jahr 2018 fragte nach der Aufgeschlos-senheit der Deutschen gegen-über neuer Einkaufstechnolo-gien im Lebensmittelhandel. Rund 56 Prozent der befrag-ten Per sonen bewerteten den Trend zu Selbstscanner- Kassen als positiv. Weitere 43 Prozent zeigen sich sogar aufge schlossen gegenüber „digitalen Supermärkten“ komplett ohne Kasse wie etwa Amazon Go in den USA.

Der digitale Supermarkt

Noch traut sich allerdings kaum ein Händler an kom-plett kassenlose Läden heran. Ein Ansatz, der aber immer häufiger zur Anwendung kommt, ist das mobile Self Scanning direkt am Regal: Das Kaufen funktioniert dann meist, in dem der Kunde mit seinem Smartpho-ne oder einem vom Händler zur Verfügung gestellten Handheld, den Barcode eines Produkts abscannt oder hierfür die Kontaktlos-Funktion NFC nutzt. Bei Saturns Smartpay-App beispielsweise, die in einer großen Filiale in Hamburg zum Einsatz kommt, muss der Kunde am Ende lediglich zu einer Expresskasse gehen, um dort die Waren entsichern zu lassen und den Einkauf zu be-stätigen. Das Bezahlen kann man auf dem Weg zur Kas-se bequem mit der App vornehmen. Insgesamt hat das gesamte Verfahren lediglich vier Stufen. Ähnlich macht das auch der Freizeitmarkt Knauber. Getestet werden vergleichbare Lösungen von Hornbach, Edeka, REWE und anderen Retailern. Dabei kommen Apps z.B. von den Startups Snabble oder Scansation zum Einsatz.

Diese Lösungen sind schon sehr komfortabel, entlasten die Kassen und das Personal zugunsten verringerter Warte zeit für den Verbraucher. Komplett nahtloses Ein-kaufen ganz ohne Kassenerfahrung am Ende ist aber das, was den digitalen Supermarkt der Zukunft auszeichnet.

Seamless Checkout

Dieses auch „Seamless Checkout“ genannte Verfahren bedeutet für Verbraucher: In den Laden gehen, sich die Ware nehmen und nach Hause zu gehen. Der niederlän-dische Lebensmittelfilialist Albert Heijn hat mit seinem seinem „Tap to Go“-System auf NFC-Basis dabei sogar die Notwendigkeit abgeschafft, bei einem Kassen-automaten am Ende Halt zu machen und die Einkäufe

zu bestätigen. Dadurch wurde die Checkout-Zeit auf 20 Sekunden reduziert.

Der intelligente Store

Noch einen Schritt weiter gehen Läden, bei denen Kun-den die Artikel nicht mal mehr scannen müssen: Mithilfe von Kameras, Sensoren, Algorithmen, RFID und künst-licher Intelligenz geschieht die Abrechnung vollauto-matisch. Kunden authentifizieren sich am Eingang per Code oder Gesichtsscan und können dann ohne weitere Aufwände einfach Waren in ihre Taschen stecken. Die intelligenten Systeme erkennen, ob Waren zurückge-stellt werden und welche Produkte im Einkaufswagen landen. Verlässt der Kunde den Laden, wird alles auto-matisch abgerechnet.

JD ist dabei derzeit der führende Anbieter: In über 20 personallosen X-Marts können Verbraucher in Asien bereits einkaufen ohne gesonderten Kassiervorgang. Der Umsatz der unbemannten Geschäfte an einem Jubi-läumstag des chinesischen Technologieriesens soll 600 Prozent über den Vergleichsfilialen gelegen haben.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Amazon Go in den USA. Und Amazon will sein System nicht nur selbst nutzen, sondern auch Retailpartnern anbieten. Dabei bekommt es Konkurrenz von dem jungen Tech-Startup Sensei, das mit Unterstützung der Metro Group im Prinzip dasselbe macht wie Amazon, dabei allerdings auf kostspielige Sensoren verzichtet und allein auf die KI und Bilderkennung setzt. Wie viele andere Lösungen auch befindet sich Sensei noch in der Testphase.

Self Checkout & Self Scanning

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Dieses Einkaufen ohne jegliche Hürden scheint für viele noch gespenstisch, doch die Potentiale sind unvorstell-bar groß. Hier steht eine Welt in den Startlöchern, in der sich für viele Kunden der Akt des Einkauf ens zuneh-mend nahtlos in den Alltag integriert.

Kundengold

Egal ob nun Self Checkout an stationären Kassen, mo-biles Self Scanning oder vollautomatisierte Läden, der wahre Nutzen für Unternehmen, die solche Lösungen nutzen, entfaltet sich auf der Ebene der Nutzerdaten: War der Kunde am POS bisher anonym, zieht man jetzt gleich mit den Vorteilen des Online-Handels. Dort weiß man, woher Kunden kommen, was sie sich wie lange anschauen, was sie regelmäßig oder nur einmalig er-werben. Anhand der neuen Systeme für den stationären Einzelhandel kann das Kaufverhalten am POS besser ka-tegorisiert, individuelle Angebote erstellt und spezielle Kundenbedürfnisse befriedigt werden.

Viel weiter führt das, wenn Bilderkennung, Sensorik und künstliche Intelligenz hinzukommen: So lassen sich beispielsweise Heatmaps erstellen und Laufwege für bestimmte Kundenklassen oder Zeiträume identifizie-ren. Ladenpersonal weiß nun, wann an welcher Stelle etwas fehlt und nachbestellt und eingeräumt werden muss. Auch für das Ladendesign selbst lassen sich so neue Erkenntnisse gewinnen.

Diese Einsichten in das Verhalten der eigenen Kunden sind das echte Gold der technologischen Neuerun-gen, die Self Checkout, Self Scanning und Seamless Checkout begleiten. Personal wird dabei nicht überflüs-

sig werden, ganz im Gegenteil: Fachkräften im Geschäft kommen andere Aufgaben zu, die Effizienz und Effekti-vität der geschäftlichen Aktivitäten steigen.

Läden, die komplett auf Self Checkout, Self Scanning oder Seamless Checkout setzen, dürften in Deutschland jedoch zunächst die Ausnahme bleiben. Wir werden aber immer mehr Geschäfte mit einer „Zwitter- Lösung“ sehen, wo sowohl klassische Kassen mit Kassierer zum Einsatz kommen als auch Selbstkassierlösungen, die anfangs sicher eher von Millennials und Digital Natives genutzt werden. Das machen einige First Mover wie Decathlon, IKEA, REWE oder Saturn bereits erfolgreich vor.

Zusammenfassung

1. Immer mehr Händler setzen Lösungen ein, bei denen der Kunde seine Einkäufe selbst erfasst und bezahlt. Diese reichen von Selbstscanner-Kassen am Ausgang (stationär installiertes Self Checkout) bis hin zu ortsun-abhängigen Lösungen, bei denen der Kunde direkt am Regal seine Waren mit einem Mobilgerät erfasst (mobiles Self Scanning). Dadurch steigern Händler ihre Effizienz und können Mitarbeiter von der Kasse abziehen, um sie andernorts einzusetzen.

2. Intelligente Läden wie Amazon Go in den USA oder die X-Marts von JD in China gehen noch deutlich weiter und verzichten kom-

plett auf das Scannen der Produkte. Statt-dessen geschieht die Erfassung der Einkäufe z.B. über Sensoren, Kameras und künstliche Intelligenz komplett im Hintergrund. Schnel-leres Auschecken bedeutet einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Läden mit Warteschlangen.

3. Die durch solche Lösungen gewonnenen nutzer- und warenbezogenen Daten helfen Händlern dabei, ihr Sortiment, Ladendesign und Verständnis der eigenen Kunden zu ver-bessern. Dadurch können Verkaufs-, Promo-tions- und Logistikprozesse optimiert werden.

Auch die Kette 7Eleven erprobt bereits vollautomatisierte Läden ohne Personal wie hier in Taipeh. (Bild: PeiQi Teh/Shutterstock.com)

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Interview mit

Stefan Clemens, Retail Area Sales Leader für Deutschland, Österreich und Schweiz sowie die Benelux Region bei NCRhttps://www.ncr.com/

Wie weit sind deutsche Händler beim Thema Self Checkout und warum sind andere Länder hier womög-lich weiter?

Self-Checkout nimmt in Deutschland langsam Fahrt auf, doch im Vergleich zu anderen Ländern in Europa haben wir noch Aufholpotenzial. Doch viele Händler haben den Nutzen erkannt und sehen, dass Kunden den Service gerne annehmen. So werden immer mehr neue Märkte mit SB-Systemen ausgestattet und wir werden immer mehr Systeme im Einsatz sehen.

Self-Scanning, Self-Checkout, mit Smartphone oder Device: Welche Form wird sich in Deutschland am ehesten durchsetzen? Gibt es Branchen, die besonders gut geeignet sind?

Aus unserer Sicht wird es eine Mischform von allen Varianten geben, um den unterschiedlichen Kunden-vorlieben gerecht zu werden. Nicht jeder Kunde hat ein Smartphone oder möchte es zum Scannen nutzen, daher empfehlen wir Einzelhändlern, die Self-Scanning einführen möchten, beide Optionen anzubieten. Aktuell sehen wir, dass gestellte Scanner beliebter sind, denn da wird der Checkout an einer SB-Kasse abgeschlos-sen, an der Bar oder mit Karte gezahlt werden kann. Self-Scanning bewährt sich besonders bei größeren Einkäufen, da Kunden nicht mehr ihren gesamten Ein-kauf an der Kasse noch einmal aufs Band legen oder in die Hand nehmen müssen. Deshalb ist Self-Scanning im Lebensmitteleinzelhandel und in Baumärkten beliebt.

Welche Rolle spielen Zahlungsmöglichkeiten? Soll-ten Self-Checkout-Kassen Karten- und Barzahlungen akzeptieren?

In Deutschland ist es nach wie vor wichtig, Barzahlun-gen anzubieten, um die Akzeptanz von Self-Checkout zu gewährleisten. Auch wenn die Zahl der Kartenzah-lungen im Handel kontinuierlich steigt, zahlen viele Kunden kleinere Einkäufe immer noch am liebsten mit Bargeld. Ausnahmen sind spezielle Formate wie bei-spielsweise Händler an Flughäfen oder Bahnhöfen, wo Kunden es eilig haben und Kartenzahlungen deutlich schneller gehen.

Was sind die größten Vorteile für Händler bei der Inte-gration von Self-Checkout-Systemen?

• Mehr Kassen, die immer geöffnet haben – auf der Fläche einer Kasse können drei Self-Checkout-Kassen untergebracht werden

• Längere Öffnungszeiten mit gleichem Personalbedarf• Personal kann stärker in der Fläche arbeiten, wenn

Mitarbeiter von der Kassentätigkeit entlastet werden• Mehr Service für Kunden, die SB bevorzugen• Weniger Aufwand im Cash-Management • Weniger Wartezeiten für die Kunden• Höhere Kundenbindung

Alarm in der Kassenzone: Der Angriff der Smart Checkout-Lösungen

Auf der Mobile in Retail diskutieren u.a. Sportscheck, Knauber und Valora Vorteile und Möglichkeiten beim Check-out

Wann? 29./30.10.2019 Wo? Steigenberger am Kanzleramt, Berlin

www.mobileinretail.de

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Self Checkout & Self Scanning

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Die EHI-Studie „Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel 2019“ hat herausgefunden, dass die Deut-schen das erste Mal in der Geschichte mehr Umsätze am Point of Sale mit kartengestützten Verfahren erzeugen als mit Bargeld. Dabei ist die Diversität der kartengestützten Methoden sehr hoch, u.a. kommen Girocard, SEPA- Lastschrift und Kreditkarte zum Einsatz. Zugleich werden immer mehr dieser Karten in digitaler Form direkt vom Smartphone als Grundlage für Mobile Payment genutzt.

Passend dazu gingen im Jahr 2018 hierzulande die mo-bilen Zahlungsverfahren Google Pay und Apple Pay an den Start. Die Deutsche Bank widmete Apple Pay sogar einen eigenen Werbespot. Im Mittelpunkt stand der weltweit einheitliche „Ba-Bing!“-Sound, den das iPhone und die Apple Watch beim Bezahlen von sich geben.

Die Möglichkeiten des Mobile Payments werden damit nach Jahren des Schattendaseins und Insellösungen z.B. bei Starbucks oder Vapiano nun auch in Deutsch-land immer vielfältiger. Mit den NFC-gestützten Verfah-ren von Google und Apple kommen „digitale Zwillinge“ bereits vorhandener Kreditkarten aufs Smartphone. Mit Apple Pay und Google Pay kann man im Grunde in allen Läden mit dem Handy bezahlen, die bereits kontakt loses Zahlen per Kreditkarte unterstützen. Bei Händlern, die nur Girokarten akzeptieren, können hin-gegen nur die mobilen Zahlverfahren der Sparkassen

und Genossensschaftsbanken benutzt werden (siehe weiter unten).

Um den Erfolg von Mobile Payment zu verstehen, lohnt ein kurzer Blick auf die steigende Beliebtheit des bar-geldlosen Zahlens: Weltweit steigen die Nutzungszah-len von bargeldlosen Bezahlvarianten, die in den letzten Jahren auch durch das Online-Shopping vorangetrieben wurden. Spätestens seit Verbraucher verstärkt per App einkaufen und dabei mobile Onlinezahlungen (Remote Payments) vornehmen, wollen auch immer mehr Nutzer direkt im stationären Handel mit dem Handy bezahlen.

Geht es um die Akzeptanz und Verbreitung von Mobile Payment, löst ein Blick auf die globalen Werte schon etwas Staunen aus: Führend sind laut des GlobalWeb-Index 2018 die asiatischen Länder mit 47 Prozent (u.a. dank der chinesischen Verfahren Alipay und WeChat

Stephan Lamprecht

Ba-Bing! Mobile Payment auf dem Vormarsch

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Pay mit rund 500 Millionen Nutzern) gefolgt von Latein-amerika mit 38 Prozent. Europa ist immerhin auf dem dritten Platz mit 31 Prozent – eine Zahl, die auch klare Wachstumspotentiale signalisiert. Besonders, wenn man auf Deutschland schaut. Hier wird ein Transaktions-volumen von Mobile Payment am Point of Sale von 894 Millionen Euro im Jahr 2019 erwartet, so der Statista Digital Media Outlook. Eine recht kleine Zahl, wenn man von insgesamt 430 Milliarden Euro Gesamtumsatz im stationären Einzelhandel ausgeht.

Die Analysten von Kount fanden in ihrer Befragung aus dem Jahr 2018 heraus, dass Mobile Payments am POS weltweit bereits bei 37 Prozent der Händler zu finden sind und 31,4 Prozent der Händler planen, diese noch einzuführen. Als Herausforderungen sehen die Händler dabei vor allem, die Bezahlung für Verbraucher einfach und angenehm zu gestalten (60 Prozent), deren Akzep-tanz zu erhöhen (32 Prozent) und Sicherheitsbedenken auszuräumen (46,4 Prozent) sowie Betrugsversuche zu erkennen (52 Prozent).

Google Pay

Google Pay ist eine der verbreitetsten Mobile-Payment- Methoden. Es ist in Nordamerika, Russland und Ost-europa, Brasilien, Australien und großen Teilen Europas zu finden. In Deutschland bieten namhafte Ketten wie Aldi Nord, Kaufland, McDonalds, Hornbach und mehr die bargeldlose Zahlung mit Google Pay an. Dabei benötigt der Endkunde lediglich ein NFC-fähiges Android-Smartphone, die Google-Pay-App sowie eine Kreditkarte einer Partnerbank. Da sich in Deutschland viele Banken einer Partnerschaft verwehrten, schmiede-te Google Pay hierzulande noch eine zusätzliche Allianz mit PayPal und Mastercard: Nutzer, deren Banken keine offiziellen Partnerbanken von Google Pay sind, können stattdessen ihren PayPal-Account bei Google Pay hinzu-fügen, Mastercard generiert die dazu passende virtuelle Kreditkarte. Zum Bezahlen wird die App geöffnet und das Gerät an den Kartenleser an der Kasse gehalten.

Ein kleiner Haken zeigt, dass die Transaktion erfolgreich war. Etwa 80 Prozent aller Kassenterminals in Deutsch-land sind laut einer Studie des EHI mit der NFC-Techno-logie ausgestattet. Kunden können das an dem entspre-chenden Kontaktlos-Symbol erkennen.

Technologisch auf hohem Niveau: Apple Pay

Apple Pay als Pendant zu Google Pay für Nutzer von iPhone und Apple Watch, setzt ebenfalls eine Kreditkar-te einer der wenigen Partnerbanken voraus und funkti-oniert ansonsten ganz ähnlich via NFC-Schnitt stelle am POS: In Apple Pay lassen sich bei neuen Apple- Geräten bis zu 12 Kreditkarten und andere Konten verbinden, in früheren Versionen bis zu acht. Dabei ist Apple Pay nicht nur auf das iPhone oder die Apple Watch be-schränkt. Es kann auch für Online-Zahlungen per iMac, Macbook und Co. genutzt werden (auch Google Pay unterstützt Online-Zahlungen). Besonderen Wert legt Apple auf den Schutz der Nutzer daten: Jeder Einkauf am POS findet über eine verschlüsselte, randomisierte Transaktionsnummer statt.

Punkte für die Kunden, Daten für den Händler: Payback Pay

Payback Pay ist bereits im Sommer 2016 gestartet. Das Verfahren unterstützt sowohl NFC-Zahlungen als auch Zahlungen per QR-Code. Letzteres hat gleich zwei Vorteile: Einerseits waren beim Launch 2016 noch nicht alle Partnerhändler mit NFC ausgestattet, an-derseits funktioniert das Verfahren dadurch nicht nur auf Android-Geräten, sondern auch auf dem iPhone, denn Apple lässt dort neben Apple Pay keine anderen NFC-basierten Verfahren zu. Vorteil und Voraussetzung für die Nutzung von Payback Pay ist die Teilnahme am Payback-Punkte-Programm, mit dem es für den End-verbraucher nützliche Rabatte, Gewinne und Boni gibt. Bei Zahlung mit Payback Pay werden so automatisch auch Payback-Punkte gesammelt. Das System ist aber

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letztlich eine Insellösung, die nur bei Partnerhändlern funktioniert, z.B. Rewe, dm oder Aral.

Sparkassen Pay und Volksbanken Pay

Die Sparkassen zeigen in den letzten Jahren echten Willen zum digitalen Wandel. So hat der Verbund der Sparkassen im August 2018 seine eigene Mobile-Pay-ment-Anwendung gestartet. Das System heißt „Mobi-les Bezahlen“, nutzt NFC und bietet mehrere Vorteile gegenüber den Apps der Technologieriesen. So ist keine Kreditkarte erforderlich, es reicht die hierzulande weit verbreitete Girocard. Die App zeigt dem Sparkas-sen-Kunden gleich beim ersten Login an, welche Karten der Bank er nutzen kann. Auch benötigt das Verfahren für bis zu zehn Einkäufe keine Verbindung zum Inter-net und nur bei Einkäufen über 25 Euro ist die Eingabe einer PIN notwendig. Mit der App VR-Pay bieten die Volksbanken und Raiffeisen banken einen ganz ähnli-chen Dienst an. Beide Finanzgruppen haben zudem angekündigt, noch 2019 ihre Kreditkarten bei Apple Pay verfügbar zu machen.

Apple Kreditkarte mit Goldman Sachs Co-Branding

Ein neues Projekt von Apple ist die Kreditkarte, die es zusammen mit Goldman Sachs anbietet. Das Besonde-re hier ist ein neues Wallet-Feature für das iPhone, auf dem Kunden sofort die Kontostände, Schuldenraten und andere Informationen für ihre Kreditkarte bekom-men. Ähnlich wie bei der Miles&More-Kreditkarte oder bei Payback gibt es gleich zum Start ein Bonuspunk-tesystem, mit dem die Kunden belohnt werden. Und mit Apple Pay Cash können Endnutzer sich Geldbeträge mit Apples hauseigenem Messenger iMessage senden (P2P). „Aus unserer Sicht steigt Apple dadurch noch stärker in die Wertschöpfung der kartenausgebenden Banken ein und verdient auch an den Cash-Kickbacks bei Zahlungen mit der Apple Kreditkarte – verbunden mit der Kreditkarte ist also auch ein Bonussystem. Dar-über hinaus ist auch denkbar, dass Apple, da es sich um eine echte Kreditkarte handelt, auch an den Zinserträ-gen der Kreditkarte beteiligt wird. Apple würde damit an klassischen Bankerträgen verdienen ohne selber eine Bank zu sein“, sagt GS1-Experte Ercan Kilic.

Paypal

Dass Mobile Payment ein echtes Geschäftsmodell für Finanzdienstleister und Anbieter bedeuten kann, zeigt sich mit Blick auf Paypal, das früh auf Remote Pay-ments für Shopping innerhalb von Apps gesetzt hat und zudem mittlerweile teils auch am POS funktioniert. Das Unternehmen hat seit 2012 seinen Umsatz durch

Transaktionen von 5 Milliarden Dollar auf 13,7 Millarden Dollar fast verdreifacht. Dazu kommen weitere Dienst-leistungen, mit denen Paypal im Jahr 2018 1,7 Milliarden Dollar einnahm. Paypal hat nach eigenen Angaben im Jahr 2018 ein Gesamtvolumen von 227 Milliarden Dollar an Transaktionen über seine Plattform geleitet. Der ge-setzte Wunsch ist es auch an den POS zu kommen – in Deutschland kooperiert Paypal daher bereits seit 2017 mit Shell. Seit Q4/2018 ist Paypal ein weiterer POS-Coup gelungen, nämlich die Integration von Paypal in Google Pay (siehe auch vorherige Seite).

Amazon Pay

Amazon Pay ist eine Alternative zu Paypal und ermög-licht das kostenfreie Bezahlen für Kunden in Millionen von Online-Shops. Um auch am POS zu starten, setzt Amazon jetzt auf ein QR-Code System. Damit vermei-det es den NFC-Konkurrenzkampf mit den Technologie-giganten aus dem Westen und nimmt sich das Herz-stück der chinesischen Lösungen Alipay und WeChat Pay zum Vorbild. In den Amazon Books Stores in den USA ist diese Bezahlmethode bereits möglich. Laut einem Bericht des Wall Street Journals beginnt Amazon jetzt auch Tankstellen, Restaurants und andere Händler für sein POS-Zahlsystem zu gewinnen.

Alipay

Der Bezahldienst aus China mit etwa 700 Millionen Nut-zern kommt nun auch nach Deutschland. Dienstleister wie Wirecard oder Concardis ermöglichen deutschen Händlern damit bereits, Zahlungen von chinesischen Touristen zu akzeptieren. Auch die Warenhauskette Galeria Kaufhof bietet an, mit Alipay zu bezahlen, und setzt dabei auf ein Joint Venture von Alipay mit Blue-code, dem ersten europäischen Payment Scheme, das ebenfalls Alipay-Systemintegrationspartner ist. Außer-dem hat Alipay erst vor Kurzem eine E-Geld-Lizenz erworben, was als Signal für einen mittelfristigen Markt-einstieg verstanden werden könnte.

Bluecode

Bluecode ist das erste europäische Regelwerk für Finanztransaktionen. Es setzt voll auf Mobile Payment. Das Besondere an Bluecode ist die absolute Anony-misierung von Bezahldaten: Allein die kooperierende Bank weiß, von welchem Konto ihr Kunde Geld über das Netzwerk von Bluecode leitet. Damit ist Bluecode die Antwort auf jahrzehntelanges Bestreben, europäische Zahlverfahren zu vereinheitlichen. In Österreich haben bereits 85 Prozent aller Lebensmittelhändler das System integriert.

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Bluecode kann auf zahlreiche verschiedene Weisen im-plementiert werden, der Kern funktioniert über Codes, NFC und Bluetooth sind aber ebenfalls möglich. Im Rah-men der im Juni vorgestellten „Mobile Wallet Collabo-ration“ will Bluecode gemeinsam mit anderen europä-ischen Anbietern und dem chinesischen Riesen Alipay

das Format vereinheitlichen. Bluecode bietet Händlern zudem die Integration von Treuekarten, Rabatten und Bonuspunkten an und will sich somit als vollwertige Wallet-Lösung positionieren (siehe auch unser Beitrag auf S. 15 zu Wallets).

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Zusammenfassung

1. Die Nutzung von Mobile Payment sowie die Transaktionsvolumina und die Gewinn margen von Mobile-Payment-Anbietern steigen weltweit. Es gibt noch große Wachstums-potentiale in Europa und besonders in Deutsch land, wo Kunden nun zum ersten Mal in der Geschichte weniger mit Bargeld bezah-len als mit anderen Bezahlmethoden.

2. Verschiedene Technologiekonzerne wie Google, Apple oder Paypal haben den Stan-dard gesetzt und begonnen den Markt zu er-obern. In jüngster Zeit haben Sparkassen und Genossenschaftsbanken aber nachgezogen – mit dem Vorteil der in Deutschland weit ver-breiteten und beliebten Girocard. Dabei hat

fast jede Mobile-Payment-App ihre eigenen Vorzüge: Von automatischer Integration der eigenen Bankkonten über die Integration ver-schiedener Konten, Karten und Zahlsysteme in einer App, bis hin zu Bonusprogrammen (siehe auch unser Artikel zu Value Added Ser-vices innerhalb von Wallets auf S. 15).

3. Banken und Händler sollten Mobile-Pay-ment-Systeme und deren Integration beson-ders als Möglichkeit zur Kundenbindung und langfristigem Branding verstehen. Während für Banken so ein besseres Verständnis über die Bedürfnisse ihrer Kunden winken kann, sind Händler auf die Daten der Zahlungsab-wickler angewiesen.

Was Mobile Payment für Händler und Banken bedeutet

Für Banken ist Mobile Payment vor allem ein wichtiger Branding-Aspekt geworden. Wie Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz es formuliert, müssen Banken darauf ach-ten, dass die Kundenbeziehungen durch Drittanbieter nicht überdeckt werden. Tatsächlich ist es so, dass die Banken auf die Dienste von Google, Amazon, Apple & Co. angewiesen sind, da nur wenige Banken eigene Möglichkeiten für mobiles Bezahlen anbieten. Das SEPA Instant Pay Verfahren, das seit letztem Jahr beispiels-weise von den Sparkassen angeboten wird, steckt noch in den Kinderschuhen und ermöglicht Echtzeit-Über-weisungen. Es könnte aber Händlern und Banken wieder mehr Hoheit über die Kundenbeziehungen bringen und Gebühren gegenüber Drittanbietern einsparen, wenn es auch an den Point of Sale und den E-Commerce kommt: Die GS1 Germany arbeitet daher bereits mit allen Sta-keholdern an einem händlerübergreifenden Piloten namens HIPPOS (händlerbasiertes Instant Payment am POS), um SEPA Instant Payment direkt am POS zu tes-ten: „SEPA Instant Payment funktioniert zwischen den Banken, aber wenn wir wollen, dass Echtzeitzahlungen auch endlich am POS ankommen, ist die Zusammen-arbeit von allen Stakeholdern in der Werte kette – ins-besondere der Unterstützung der Banken – zwingend erforderlich“, sagt GS1-Experte Ercan Kilic.

Durch Apple Pay und Google Pay gehen den Banken Umsätze verloren, denn die Deals mit den Technolo-giekonzernen laufen über das Teilen von Gebühren für Transfers. Aber, und das ist noch viel wichtiger: Der Kontakt zum Kunden darf nicht verloren gehen, denn dieser bedeutet wichtige Einsichten in dessen Kauf-

verhalten, Bedürfnisse und Anwendungen von Finanz-dienstleistungen und ist damit ein Schlüsselstück für die mittel- und langfristige strategische Ausrichtung der eigenen Services.

Für Händler bedeutet Mobile Payment vor allem Effizi-enzgewinne: Wartezeiten an Kassen werden verkürzt, Kunden von lästigem Karteneinstecken und PIN-Ein-gaben bspw. durch Fingerprint/Touch-ID mehr und mehr verschont. Außerdem ist Mobile Payment eine der Bedingungen für Self-Scanning-Systeme direkt auf den Smartphones der Kunden, welche langfristig die Arbeit des Kassierers ablösen werden. (mehr dazu im Artikel auf S. 5)

Welches System man dabei unterstützt, ist auch hier maßgeblich eine Frage der eigenen Präferenzen. Denn natürlich könnte es einem Händler egal sein, wie seine Kunden an der Kasse zahlen – die Kundendaten und deren Analysen erhalten sie ohnehin nicht direkt, son-dern von den Drittanbietern. Es ist natürlich aber eine Frage des Markenfits: Bekennt man sich zum Beispiel klar zu nur einigen Mobile-Payment-Methoden, z.B. der lokalen Banken und geht so langfristige Koopera-tionen ein, kann das die eigene Händlermarke stärken und bestimmte Kundensegmente besonders binden. Die Reduktion von Bargeld hingegen wird ein langfristi-ges Ziel von Retailern bleiben, denn die Aufbewahrung, der Transport und die Verwaltung der Bargeldbestände verursacht nicht zu unterschätzende Kosten: Direkt-über weisungen à la SEPA Instant Pay, allerdings ohne zahlreiche Zwischenhändler und Abwickler im Prozess, werden Leitbild für die nächsten Jahre bleiben und laut Europäischer Zentralbank demnächst zum „new normal“ werden.

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Interview mit

Christine Bauer, Chief Commercial Officer CCV Deutschland GmbH

www.ccv.eu/de

Die großen Händler sind mittlerweile nahezu flächen-deckend mit NFC Terminals ausgestattet. Wie weit sind die kleineren Händler?

Seit Jahren sind alle ausgelieferten Terminals NFC- fähig. Somit sind auch die kleineren Händler – mit wenigen Ausnahmen – grundsätzlich jederzeit in der Lage, kontaktlose Zahlungen anzunehmen. Die mittlerweile attraktiven Transaktionskonditionen bei Kleinbeträgen machen die Akzeptanz von Kontaktloszahlungen für kleinere Händler zusätzlich interessant und wirtschaft-lich.

Kunden erwarten in Zeiten von Omnichannel kanal-übergreifende Shoppingerlebnisse. Gilt das auch für Payment?

Der Trend heißt aktuell: Online kaufen, Markenbindung und Erlebnis finden parallel dazu im stationären Handel statt. Wenn also der online getätigte und der im Laden stattgefundene Kauf datenschutzkonform miteinander gematcht werden können, kann ich dem Kunden natür-lich ein noch besser auf ihn zugeschnittenes Angebot machen.

Welche Rolle nimmt Payment bei der Kundenzufrie-denheit ein?

Die Bezahlung als Teil der „letzten Meile“ im Shop oder auch im eCommerce hat entscheidenden Einfluss auf die gesamte Customer Journey und kann einen gu-ten Eindruck sowohl zerstören als auch am Ende mit schlechtem Service versöhnen.

Die Bezahlung ist der letzte Eindruck, den der Kunde mit nach Hause (oder zur nächsten Website) nimmt. Wenn alles reibungslos läuft, der Bon mit einem Lächeln überreicht wird oder der Self-Checkout schneller als die Schlange an der Kasse funktioniert: Hier werden blei-bende Erinnerungen geschaffen, die Kunden zu treuen Käufern werden lassen.

Letztes Jahr haben Kartenzahlungen anteilig erstmals das Bargeld im deutschen Einzelhandel überholt. Wie werden sich die Umsatzanteile der Zahlarten in den nächsten Jahren entwickeln?

Da sich aktuell die – naturgemäß – niedrigeren Kontakt-loszahlungen mit der girocard im Trend stark nach oben entwickeln, werden die Umsätze sicherlich weiter stei-gen, wenn auch nicht signifikant. Wir sehen aktuell beim absoluten Anteil der Kartenzahlungen den größeren Anstieg.

Ba-Bing! Mobile Payment auf dem Vormarsch

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Mit einer Dienstleistung lassen sich auch immer weitere verknüpfen und so Mehrwerte schaffen: Bietet ein Ein-zelhändler einen Rabatt auf spezielle Produkte, so wird er voraussichtlich mehr Produkte einer Marke verkaufen. Dass diese Praxis ein digitaler Trend geworden ist, zeigt die aktuelle Studie von Acardo: Demnach ist die Handel-spromotion im vergangenen Jahr um 64 Prozent gestiegen, dabei machten 17 Prozent Coupons aus dem Internet aus.

Mit Value Added Services stärkt ein Einzelhändler nicht nur seine Position als Abnehmer eines Produktes und verbessert langfristig seine Beziehung zum Lieferanten, er verbessert auch gleichzeitig seine Beziehung zum Verbraucher und seine eigene Marke wird zum Leucht-turm für andere Marken. Händler bieten ihren Kunden dabei seit langem vor allem zwei Value Added Services (VAS) an: Rabatt-Coupons und Treueprogramme (Loyalty).

Couponing – der digitale Coupon eröffnet neue Möglichkeiten

Digitale Coupons bieten eine ganze neue Interaktion von Händler und Kunden. Die Grundidee, dass man die Kunden mit Rabatten zu sich lockt, ist so alt wie der

Handel selbst. Das Problem ist, dass beim guten alten Printcoupon oft der Zettel abhanden kommt, vergessen oder überhaupt nicht wahrgenommen wird. Mit digita-len Rabattmarken gehen die Zettel nicht mehr verloren, sie lassen sich individualisieren, tracken oder mit Push Notifications direkt auf dem Smartphone location- based ausspielen, wenn sie benötigt werden. So lassen sich Kundenbeziehungen langfristig verbessern.

Dabei gibt es verschiedene technische Einlösemetho-den am POS, die meist Code- oder NFC-basiert sind. Bei Payback aktivieren beispielsweise Kunden die Cou-pons vorm Kauf in ihrer App und zeigen beim Bezahlen wahlweise ihre Paybackkarte vor oder einen Code aus der Payback-App. Dann werden die Boni automatisch verrechnet. Das Ganze geht auch im Zusammenspiel

Florian Treiß

Wallet-Apps: Digitale Brieftaschen fürs SmartphoneDie neue Heimat für Kundenkarten und Coupons

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GS1 Germany Whitepaper Wallet-Apps: Digitale Brieftaschen fürs Smartphone

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mit der eigenen Mobile-Payment-Lösung Payback Pay (siehe auch unser Artikel zu Mobile Payment auf S. 9). So kann der Kunde in nur einem Schritt bezahlen und Punkte sammeln.

Fernab des POS bieten Cashback-Couponing-Anbieter eine nachträgliche Rabattierung, die nicht mit dem Kas-sensystem korrespondiert, und von Markenherstellern für eigene, händlerunabhängige Kampagnen eingesetzt werden können. So laden Kunden nach dem Einkauf ihre Kassenzettel hoch und Anbieter wie z.B. Valassis, Coupies oder Scondoo, erstatten das Geld nachträglich zurück.

Loyalty – Kundenbindung heute

Die Analysten des Unternehmens Loyalty One haben Ende 2018 in einer Studie beschrieben, dass Unterneh-men immer mehr Geld in Treueprogramme stecken. Gründe dafür sind eindeutige Zahlen, die auch von anderer Seite belegt sind: Kunden in Treueprogrammen geben zwei- bis viermal so viel Geld aus wie Kunden, die nicht daran teilnehmen.

In der bereits oben zitierten Acardo-Studie wird ein Grund für den wachsenden Erfolg von Couponing- und Loyalty-Programmen auch mit der Einführung der Global Coupon Number (GCN) der GS1 begründet. Sie ermögliche datengetriebenes Marketing, das bisher so noch nicht möglich gewesen ist. Eine repräsen tative Umfrage des Cashback-Portals Shoop.de aus dem Jahr 2018 zeigt, dass mehr als die Hälfte der Deutschen Bonus- und Treueprogramme nutzen. Payback und die Deutschlandcard sind dabei immer noch die beliebtes-ten – die meisten Nutzer erhoffen sich dabei vor allem Bares zurück.

Durchschnittliche Face Values nach Warengruppe

Dank neuer digitaler Technologien sehen Loyalty-Pro-gramme heute anders aus als noch vor einigen Jahren und motivieren Verbraucher über den einfachen Kauf oder das Sammeln von Punkten hinaus. So belohnen Fitnessstudios in den USA zum Beispiel für absolviertes Training oder Gesundheitsapps schütten Boni für das Nichtrauchen aus. Weiterhin gibt es seamless collecting, was bedeutet, dass der Bonus fortlaufend gesammelt und automatisch ausgeschüttet wird. Auch die von Amazon oder dem amerikanischen Outdoorausstatter REI realisierten Premiumkundenprogramme sind ein modernes Loyalty-Format: Amazon Prime bietet einige Vorteile für Kunden wie schnellere Lieferzeiten, kosten-lose Lieferungen von Partnern des Programmes, regel-mäßige Rabatte, eine kostenlose Kreditkarte, mit der Bonuspunkte gesammelt werden können, sowie Video- und Musikstreaming. Dafür bezahlen Kunden eine Mit-gliedschaft im Abomodell. Bei REI ist das eine lebens-lange Mitgliedschaft, die einmalig 25 Dollar kostet.

Google Pay umfasst Wallet-Funktionen

Die alte Google Wallet ist 2018 in Google Pay aufgegan-gen und vereint nun verschiedene Funktionen. Nutzer können darin auf Android-Smartphones Kreditkarten, Konten und andere Bezahlsysteme hinterlegen, um bargeldlos zu bezahlen, aber auch Kundenkarten, Flug-tickets und mehr. Das manuelle Eingeben dieser zahl-reichen verschiedenen Informa tionen schreckte früher viele Nutzer davon ab, von ihren Boni zu profitieren.

Im April 2019 hat Google nun sogar ein automatisches Einlesen von Tickets und Bonuskarten aus Gmail einge-führt. Dafür müssen Android-Nutzer in der Google Pay App lediglich die Gmail-Imports in ihren Einstellungen freischalten. Wenn Nutzer eine E-Mail, die Boni enthält, löschen möchten, warnt die Google Pay App zuvor den Kunden. Außerdem erhalten Nutzer eine Benachrichti-gung von Google Pay über das Vorhandensein von Ra-battkarten, Kundenkarten und Coupons, wenn sie einen entsprechenden Laden betreten.

Couponing Aktivität nach Warengruppe

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Die Google-Pay-Technologie „Smart-Bonus“ sorgt außer dem dafür, dass bei der kontaktlosen Bezahlung mit Google Pay über NFC automatisch die richtigen Boni auf den Kauf angerechnet werden.

Wie funktioniert das für Händler?

Um als Händler Kundenkarten anzulegen, die über Goo-gle Pay genutzt werden können, muss man zunächst Zugriff auf die Google Pay API for Passes beantragen. Im nächsten Schritt erstellt man ein Konto im noch et-was umständlich benannten Google Pay API for Passes Merchant Center. Dort bieten sich dann viele verschie-dene Möglichkeiten die Karten für Kunden einzustel-len. Dabei haben Händler zum Beispiel die Möglichkeit, Benachrichtigungen oder die Anzahl der NFC-Kontak-te (einmal für Boni und einmal zum Bezahlen an das Kassensystem halten) für ihre Kunden zu bestimmen, genauso wie Notifications oder Hinweise auf spezielle Coupon- und Loyalty-Angebote.

Stempel- und Treuekarten lassen sich hier in wenigen Schritten digitalisieren, was besonders für Kleingastro-nomie und unabhängige Einzelhändler ein großer Zu-gewinn ist. Langfristig werden Print- und Designkosten vermieden und Kunden besser an den Shop gebunden: So stellen sich für Kunden auch nicht mehr triviale Fra-gen, wie „Kriege ich jetzt den elften oder den zehnten Kaffee kostenlos?“, da dies automatisiert abläuft.

Apple Wallet

Natürlich hat auch Apple eine entsprechende Lösung am Start: Sie nennt sich Apple Wallet, findet sich auf dem iPhone und ist eng mit dem Zahlungssystem Apple

Pay verbunden. Auch hier können Nutzer Kunden- und Bonuskarten, Tickets, Kinokarten, Gutscheine und in den USA auch Studentenausweise an einem zentralen Ort verwalten. Selbst ins Fußballstadion kann man per Apple Wallet Einlass bekommen, und zwar bei Bayern München: Dazu muss der Fan sein Ticket zunächst in die Apple Wallet laden und anschließend sein iPhone/seine Apple Watch am Arena-Zugang nur noch an den Ticket-Scanner halten. Dafür wurden alle Lesegeräte an den Drehkreuzen des Stadions mit NFC-Technologie ausgestattet.

Bei Payback können Coupons direkt auf dem Handy aktiviert werden

Wie starten Händler ein Treueprogramm?

Für digitale Bonus- und Rabattkarten sowie Kundenkar-ten gibt es verschiedene Anbieter, einer der größten ist das Blackhawk Network. Wer sich also nicht selbst mit den aufwendigen Coupon- und Bonusprogrammen beschäftigen möchte, erhält bei dem Multi-Channel- Gutscheindistributor einen umfassenden Service. Ähn-liche Dienstleistungen bieten auch die Unternehmen Passcreator, SmartLoyalty, Youcard und mehr – wer allerdings große Reichweiten möchte, sollte bei den etablierten Marktführern bleiben.

Die Zukunft der VAS – aus vielen eine?

Bedeuten die Wallet-Dienste Google Pay oder Apple Wallet langfristig eine Zentralisierung aller anderen Dienste? Grundsätzlich muss man den Wettkampf der Loyalty- und Couponinganbieter auf verschiedenen Ebenen betrachten:

Die Technologiegiganten Google, Apple, Amazon & Co. vereinfachen und führen zusammen, was auf der Ebene der Einzelhändler und Ketten einzeln ausgege-

Studenten können in den USA per Apple Wallet Türen auf dem Campus öffnen

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ben wird – das digitale Pendant zu einem Portemonaie in der Hosentasche. Dabei stehen sie in Konkurrenz zu anderen großflächigen Systemen, die diese Vereinheit-lichung bereits anbieten oder sie durch ein eigenes Sys-tem ersetzen. Hierzu gehören in Deutschland Multipart-ner-Programme wie Payback oder die Deutschlandcard. Zudem gibt es auch Apps, die sich auf die Bündelung verschiedener Kundenkarten auf dem Smartphone konzentrieren, wie Stocard, Mobile Pocket oder Yunar. Diese Anbieter müssen überlegen, ob sie ihr eingenom-menes Territorium abgeben oder teilen wollen.

Für Händler bedeutet das, dass das Anlegen eigener Value Added Services im Sinne von Treueprogrammen jetzt vielleicht mehr Sinn macht denn je, denn durch die Einfachheit der neuen Apps steigen die Chancen, dass Verbraucher noch motivierter sind die Systeme zu nutzen. Die Payment-Apps der Sparkassen und Ge-nossenschaftsbanken wiederum könnten durch einen Wallet-Ansatz attraktiver werden, denn ohne die Integ-ration von Mehrwertdiensten dürften sie es gegen Glo-bal Player wie Apple oder Google schwer haben.

Zusammenfassung

1. Die Voraussetzungen für Mobile Coupons in der Wallet sind zunehmend gegeben, da die Infrastruktur an den Kassen der Händler nun vorhanden ist (NFC, Code Scan). Die Ein lösung wird dadurch vereinfacht und die unterschiedlichen Trans aktionstypen an der Kasse (Bezahlen, Coupons einlösen und Kun-denkarte/Loyalty) sowie die Verbreitung der Wallets und damit der Coupons wird dynami-scher.

2. Value Added Services wie Couponing oder Loyalty-Programme sind beliebter denn je, Unternehmen investieren mehr Geld in diese Systeme. Dabei erlauben digitale Technolo-

gien ein schnelleres Launchen und eine häufi-gere Anwendung so wie kreativere Wege der Nutzung dieser Tools.

3. Apple Wallet und Google Pay ermöglichen es ihren Nutzern, ihre Kunden karten, Gutschei-ne und Tickets an zentraler Stelle zu bündeln. Das macht dies Apps zu einer neuen Heimat für Value Added Services.

4. Für Händler machen Google Pay, Apple Wal-let und andere App-Anwendungen Produk-tion und Deployment eigener Value Added Service leichter denn je und attraktiver für ihre Kunden.

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Interview mit

Alexa von Bismarck, Country Manager Germany Adyen

www.adyen.com/de_DE

Starke Kundenauthentifizierung wird ab 2019 beim Online-Einkauf Pflicht - welche Auswirkungen hat 3D Secure für den Händler?

PSD2 und darunter besonders die Verpflichtung zur Starken Kundenauthentifizierung (SCA), in dem 3D Secure 2 eine wichtige Rolle zur Zwei-Faktor-Authenti-fizierung spielt, ist aktuell das bestimmende Thema im Online-Handel. Die Umsetzung der neuen Anforderun-gen ist eine Aufgabe für alle am Bezahlprozess betei-ligten Instanzen, vom Händler beziehungsweise dem Payment Service Provider, über die Kartensysteme bis hin zur kartenausgebenden Bank (Issuer).

“Strong-Customer-Authentification”, kurz SCA, verlangt künftig eine zusätzliche Authentifizierungsstufe bei On-line-Zahlungen. 3D Secure 2 erneuert das 3D Secure 1 Sicherheitsverfahren um eine „reibungslose Authentifi-zierung“. Die Zeiten, als Kunden nur ein statisches Passwort auf der externen Seite ihrer Bank eingeben mussten, sind also bald vorbei. SCA erfordert mindes-tens zwei von drei Punkten: Etwas, was der Kunde weiß (wie etwa ein Passwort), etwas, das er besitzt (wie etwa ein Smartphone) und etwas Persönliches (zum Beispiel sein Fingerabdruck). Händler müssen demzufolge ihren Onlineshop technisch für den neuen 3DS Verlauf rüsten und die Zahlungsaufforderung (payment request) ent-sprechend anpassen. Da dies nicht von heute auf mor-gen möglich ist, sollten sie lieber früher als später damit anfangen und das Gespräch mit einem Payment-Partner suchen, der 3DS2-Lösungen bereitstellt.

Welche Authentifizierungsverfahren werden sich durchsetzen?

Für Online-Kartenzahlungen erwarten wir, dass sich die 3DS2-Lösung (API, SDK) durchsetzen wird. Diese Lösung stellt die Shopper Experience in den Vorder-grund und ist eine deutliche Verbesserung zum bisheri-gen Standard. Durch die Öffnung der Bankenlandschaft unter PSD2 erwarten wir auch hier Veränderungen, z.B. haben wir in Großbritannien unsere Open Banking Lösung eingeführt, die sich einer Zwei-Faktor-Authen-tifizierung bedient. Im Allgemeinen erwarten wir, dass sich die Authentifizierungsmöglichkeiten, bei denen die Shopper Experience im Vordergrund steht, letztendlich durchsetzen.

Was bedeutet der Einsatz von 3D Secure für die Con-version rate – besteht die Gefahr, dass es mehr Kauf-abbrüche gibt?

Viele Händler verbinden die neue Verordnung mit kom-plizierten Systemänderungen auf ihrer Seite, jedoch bietet sie aus unserer Sicht genügend Möglichkeiten für Innovation. 3DS1, der Vorgänger der neuen 3DS2 Lösung, hat insbesondere bei deutschen Händlern zu vermehrten Kaufabbrüchen geführt, denn das Einkaufs-erlebnis für Kunden ist, wie bereits oben beschrieben, nicht sehr reibungslos, insbesondere wenn diese ein mobiles Gerät verwenden. Um den neuen Anforderun-gen von PSD2 gerecht zu werden und die Customer Experience im Vergleich zu 3DS1 zu verbessern, hat EMVCo das 3D Secure 2 Protokoll entwickelt. Das neue Ziel: Die Authentifizierung dynamischer und sicherer zu machen.

3DS2 entfernt die umständliche Umleitung auf eine ex-terne Bankenseite. Es verwendet zertifizierte SDKs und APIs, um umfangreiche Authentifizierungsdaten mit Banken auszutauschen, die Integration von Authenti-fizierungsflüssen in Websites und Anwendungen naht los zu gestalten und gleichzeitig die SCA-Anfor-derungen von PSD2 zu erfüllen. Dies hilft Händlern ein besseres Kundenerlebnis zu schaffen. Kunden werden sich schnell daran gewöhnen und durch den Austausch zusätzlicher Daten sinkt das Risiko für Händler sowie für die Bank, so dass Händler bessere Authorisierungsraten erwarten können. Die Investition in Zahlungslösungen, wie die Implementierung von 3DS2, stellt sicher, dass PSD2-Vorschriften eingehalten werden. Gleichzeitig werden die Probleme beseitigt, die mit einer starken Authentifizierung verbunden sein können.

Fest steht: PSD2 kommt und die Händler müssen bereit sein, die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen.

Welches sind die Key-Faktoren, die einen Einfluss auf die Conversion-Rate beim Händler haben und was empfehlen Sie Händlern?

Händler müssen weiterhin das Shoppingerlebnis für ihre Kunden den in den Vordergrund stellen. Die Bezahlung ist am Ende ein Teil von vielen Berührungspunkten mit Kunden, die es zu optimieren gilt. Für die Anforderung

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GS1 Germany Whitepaper Kurzinterview

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durch die neue Regulierung empfehlen wir: Nicht die Augen verschließen, sondern anfangen. Verständlicher-weise sind viele Händler verunsichert, was das neue Protokoll für sie bedeutet und was genau sie umsetzen müssen. Das können sie jedoch nur herausfinden, wenn sie sich jetzt mit den Chancen und Risiken auseinander-setzen, die 3DS2 für ihr Geschäftsmodell mit sich bringt. Fragen, die Händler klären sollten sind etwa, ob es für

sie Ausnahmen gibt, wann dem Kunden Sicherheits-anfragen gestellt werden müssen, wie sie idealerweise von dem neuen Sicherheitsstandard profitieren können und wie die neuen Informationen vom Issuer im System technisch abgebildet werden können, denn all diese Bereiche haben Einfluss auf die Conversion Rate auf Händlerseite.

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29./30. Oktober 2019, Steigenberger Hotel Am Kanzleramt, Berlin

Early-Bird- Rabatt bis 30. Juli 2019!

mobileinretail.deHauptsponsor

in Retail Der Digital-Kongress für Retail, Brands und Finance

Mobile

Arne PacheVice President Digital

Payments & Labs, Mastercard

Shaohui LiTechnical Lead für Web,

Cloud & Innovation, Nestlé Deutschland AG

Dr. Carsten KellerVice President for

Direct-to-Consumer, Zalando SE

Dr. Benedikt SchulteHead of Digital Strategy,

REWE Digital GmbH

Tilo HackeVorstandsmitglied –

Privatkundenvorstand, Deutsche Kreditbank AG (DKB)

Kurzinterview

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Nichts ist beim Online-Shopping nerviger, als beim Kauf ein umständliches Formular ausfüllen zu müssen, weil man noch nicht Kunde des Händlers ist. Um den Registrierungsprozess zu verschlanken, kommen bei digitalen Angeboten oft die Login-Lösungen von Facebook und Google zum Einsatz oder seit neuestem auch „Anmelden mit Apple“, das die Privatsphäre besonders gut schützen soll. Doch diese Login-Lösungen kommen aus den USA. Nun wollen Verimi, netID, ID4me und Yes sich als europäische Alternativen positionieren.

Was solche auch „Single Sign On“ genannten Lösungen, egal ob aus den USA oder aus Europa, eint: Sie fußen auf dem Standard „Oauth“, eine Kurzform für „Open Authentification“, der bereits 2010 von der Internet Engineering Task Force (IETF) eingeführt wurde. Dieses Standardprotokoll ermöglicht den Zugriff eines Dienstes auf die anderswo liegenden Daten eines neuen Nutzers. „Oauth“ wurde stetig weiterentwickelt, ist mittlerweile bei Version 2.0 angekommen. Das noch einfacher zu bedienende Verfahren OpenID Connect fußt ebenfalls darauf.

Made in Europe und DSGVO-konform

Verimi, netID und ID4me wiederum bedienen sich Oauth und OpenID Connect – und wollen alle mit dem Merk-mal „Made in Europe“ und der Anwendung der Daten-schutz-Grundverordnung (DSGVO) punkten. Das soll

Nutzer ansprechen, die den US-Playern wie Facebook und Google Vorbehalte gegenüber haben, selbst wenn diese sich auch an die DSGVO halten müssen. Aller-dings ist unklar, ob wirklich so viele Nutzer Bedenken haben, die Login-Verfahren von Facebook und Google zu nutzen: Immerhin haben sie schon vor Jahren ihren Siegeszug angetreten und auch in Deutschland eine hohe Reichweite erlangt.

Wer steckt hinter Verimi, netID, ID4me und Yes? Und was bieten die Lösungen? Lesen Sie hier unseren Über-blick.

Verimi von Axel Springer, Deutsche Bank & Co.

Verimi wurde im Mai 2017 gegründet, damals noch unter dem Arbeitstitel DIPP, und hat es sich zum Ziel

Florian Treiß

Digital Identity Mit einem Account auf diversen Websites einloggen

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gesetzt, eine Art „Generalschlüssel“ für den Login auf diversen Websites anzubieten. Zu den Gesellschaftern zählen Allianz, Axel Springer, Bundesdruckerei, Core, Daimler, Deutsche Bahn, Deutsche Bank und Postbank, Deutsche Telekom, Giesecke+Devrient, Here Technolo-gies, Lufthansa, Samsung Electronics und Volkswagen Financial Services. Das Unternehmen versteht sich als „europäische, branchenübergreifende Identitäts- und Vertrauensplattform“, das einen bequemen und zent-ralen Login (Single Sign On), höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards nach europäischem Recht und die Selbstbestimmung der Nutzer über die Verwendung der persönlichen Daten vereint. Springer-Chef Mathias Döpfner sagte bei der Gründung des Bündnisses über seine Motivation dazu: „Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen: Nutzerfreundliche Registrierungsmodelle sind für alle Angebote eines digitalen Verlags ein wesentli-cher Erfolgsfaktor. Durch die Kooperation mit den füh-renden Unternehmen in der Finanz-, Wirtschafts- und Automobilindustrie wollen wir hier europaweit vorange-hen“.

Seit April 2018 läuft Verimi im Livebetrieb und wird seit-dem Schritt für Schritt erweitert. So ermöglicht Verimi als einer der ersten Anbieter in Deutschland die sichere Identifizierung über die Online-Ausweisfunktion des Per-sonalausweises. Die Alternative zu Post- und VideoIdent kann bequem über die NFC-Schnittstelle im Smartpho-ne genutzt werden. Auch können Nutzer ihre IBAN bei Verimi verifiziert hinterlegen. Somit unterstützt Verimi das Lastschriftverfahren und geht den ersten Schritt in Richtung Payment-Angebot. Zudem bietet Verimi auch Altersverifikation an: Verimi kann verifizieren, ob ein

Nutzer über 16, 18 oder 21 Jahre alt ist (ohne Bekannt-gabe des Geburtsdatums). Auch verschiedene Behör-den interessieren sich bereits für Verimi – bald könnte die Lösung auch im eGovernment eingesetzt werden und Behördengänge überflüssig machen.

netID von RTL, ProSieben und United Internet

Ein weiteres Bündnis gründeten im Juli 2017 die Fern-sehsender-Gruppen RTL und ProSiebenSat.1 sowie der Online-Provider United Internet Media (GMX, Web.de). Die Allianz nennt sich mittlerweile netID, wurde als Stiftung gegründet und versteht sich als europäische Lösung. „Unsere Log-in-Allianz bietet den Nutzern ein einfaches Registrierungs- und Anmeldeverfahren für die Angebote und Dienste der Teilnehmer“, erklärte Anke Schäferkordt, Chefin der Mediengruppe RTL, zum Auftakt von netID: „Sie gewährleistet unseren Nut-zern jederzeit Transparenz und vollständige Kontrolle beim Umgang mit den eigenen Daten im Netz.“ Ralph Dommermuth, Gründer und Vorstandschef der United Internet AG, spricht „von einem wichtigen Schritt zu mehr Datensouveränität für den Nutzer“. Gemeinsames Ziel sei es, „den Verbrauchern eine sichere, europäische Alternative zur Registrierung bei unterschiedlichen In-ternetdiensten zu bieten“. netID positioniert sich dabei bewusst gegenüber US-Anbietern wie Google oder Facebook. Auf der Firmenwebsite werden potenziel-le Nutzer so angesprochen: „Können Sie sich an viele Passwörter für Shops, Dienste und Angebote im Inter-net nicht mehr erinnern? Wollen Sie sich nicht mit dem Dienst eines US-amerikanischen Konzerns einloggen,

Verimi ermöglicht es seinen Nutzern, sich auf verschiedenen Plattformen anzumelden

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weil sie nicht wissen, welche Daten gesammelt und wie sie verwertet werden? Dann nutzen Sie ab jetzt netID!“

Lösung fürs Post-Cookie-Zeitalter

Der Reiz solcher Log-in-Allianzen liegt für Unternehmen zudem darin, eine Lösung für das Post-Cookie-Zeitalter zu bieten. Schließlich sind Cookies, die u.a. zur Perso-nalisierung von Onlinewerbung genutzt werden können, seit Einführung der DSGVO durch die Nutzer zustim-mungspflichtig. Feste Logins bieten sich als Alternati-ve zu Cookie-Zustimmungsaufforderung an, die heute gefühlt auf fast jeder Website aufpoppen.

ID4me – Projekt aus der OpenSource-Szene

Anders als Verimi und netID wird ID4me nicht von Kon-zernen vorangetrieben, sondern von der OpenSource- Bewegung. Mit Denic, der zentralen Registrierungsstelle für .de-Internetdomains, gibt es zudem einen sehr prominenten Unterstützer. Das hat auch einen guten Grund: ID4me nutzt als zentrales Identitätsmerkmal die Domain oder persönliche E-Mail-Adresse des je-weiligen Nutzers. Dabei versteht sich ID4me nicht als direkte Konkurrenz zu Verimi und netID, sondern „setzt grundsätzlicher an: wir liefern mit ID4me erst einmal nur einen technischen Standard. Das Protokoll erlaubt es, dass eine Website, bei der ich mich anmelden muss, mich wiedererkennt – ohne dass ich dafür ein neues Konto anlegen muss. Eine Marke wie die Deutsche Bank könnte darauf aufsetzen und sagen: Wir verifizieren noch dazu, dass diese Person volljährig ist, wir haben

ihren Personalausweis gesehen, wir können die Zah-lungsfähigkeit bestätigen und so weiter“, sagte ID4me- Mitinitiator Rafael Laguna von der Open Xchange AG vor kurzem der brandeins. Die Registrierungsstelle Denic hat bereits mit der Vermarktung der Lösung Denic ID begonnen, die auf ID4me basiert. „Mit dem Denic ID Service realisieren Denic und ihre Mitglieder sichere und datenschutz-konforme universelle Logins – unabhängig von Social Media und innovativ auf Basis von Domains“, wirbt Denic.

Sparkassen und Genossenschaftsbanken setzen auf Yes

Eine weitere digitale Identitätslösung nennt sich Yes. Dabei handelt es sich um ein Single Sign On, an dem die Sparkassen und die Volks- und Raiffeisenbanken als strategische Investoren beteiligt sind. Ab Mitte 2019 sollen rund 35 Millionen Onlinebanking-Kunden Yes zum Login und als digitalen Ausweis nutzen können. Yes soll Unternehmen die Möglichkeit bieten, ihren Kunden auf Knopfdruck eine rechtssichere Authentifizierung zu ermöglichen, während teilnehmende Banken mit Yes ihre Kundenschnittstelle festigen. Zentrales Element ist der Yes-Button, der die Anmeldung auf Webseiten, den Abschluss von Verträgen, das Auslösen von Zahlungen im E-Commerce und das Zustimmen zu Diensten auf Knopfdruck ermöglicht – und zwar ohne Medienbruch oder den Einsatz weiterer Identifizierungsverfahren.

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Zusammenfassung

1. Identitätsplattformen „Made in Europe“ wol-len sich als Alternative zu den Login-Diensten von US-Anbietern wie Facebook oder Google positionieren und werben mit besonders ho-hen Datenschutz- und Sicherheitsstandards.

2. Die bekanntesten Anbieter sind Verimi, netID, ID4me und Yes. Sie bieten ein sogenanntes Single Sign On an, dass es Nutzern ermög-licht, sich auf diversen Websites zu regist-

rieren, ohne immer wieder die selben Daten eingeben zu müssen.

3. Onlinehändler können durch den Einsatz sol-cher Lösungen den Registrierungsprozess für Neukunden deutlich verschlanken, was weni-ger Kaufabbrüche verspricht.

4. Auch im eGovernment könnten die Lösungen künftig eingesetzt werden, in dem sie Bürger bei virtuellen Behördengängen identifizieren.

GS1 Mobile Commerce CommunityDie Plattform für Zusammenarbeit im Mobile Commerce

Netzwerk, Know-how, Innovation: Der Fachbe-reich Mobile Commerce der GS1 Germany ver-antwortet verschiedene Fokusthemen wie Mobile Payment und Mobile Marketing/Advertising. In themenbezogenen Arbeitsgruppen arbeiten wir mit einem Netzwerk aus über 400 Unternehmen gemeinsam in der Mobile Commerce Communi-ty. Die dort engagierten Unternehmen profitie-ren von einem starken internationalen Netzwerk, innovativen Inhalten und Projekten, regelmäßiger Kommunikation, Insights und Veröffentlichungen, exklusiven Events und Know-how-Transfer sowie dem Expertenwissen der Plattform

Wir unterstützen das Netzwerk aus Händlern, Herstellern, Banken, Dienstleistern und Internet- Plattformen u. a. mit

• Durchführung von Gremiensitzungen und Workshops

• Studien, Whitepapers und Best-Practice- Empfehlungen

• Umsetzung von Live-Cases und Projekten

• Erfahrungsaustausch, Wissensgenerierung

• Events, Tagungen, Schulungen und Kongressen

• Entwicklung von Standards und Prozessen

• Pilotprojekten, Mitarbeit bei Förderprojekten

GS1 Mobile Commerce Community

Die Plattform für Zusammenarbeit im Mobile Commerce.Netzwerk, Know-how, Innovation.

SELL

BUY

%

Die Mitglieder treffen sich zweimal im Jahr in großer Runde sowie themenspezifisch in Fach-gruppensitzungen.

Die nächsten Termine der GS1 Mobile Commerce Community:

• 21.08.2019, Köln: Digitale Angebotskommuni-kation auf Facebook – Trends & Best In Class

• 18. + 19.09.2019, Essen: ECR Tag

• 29. + 30.11.2019, Berlin: Mobile in Retail Conference

• 03.12.2019, Köln: MCC Sitzung Mobile Payment & SEPA Instant Payments

• 22.01.2020, Köln: Crypto Currency Day

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Was können wir für Sie tun?

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Erfordert ein konkreter Bedarf schnelles Handeln – oder

möchten Sie sich einfach unverbindlich über Themen aus unserem Portfolio informieren?

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen.

GS1 Germany GmbH

Maarweg 133 50825 Köln T +49 221 94714-218 F +49 221 94714-7218 E [email protected]

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Satz: David Böhm www.boehmdavid.de

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Ercan KilicAbteilungsleiter Competence Center E-Commerce & Payments Standards & Processes