OLIZEI. ILANZ. IROL....Im Ranking der Landeshauptstädte liegt Innsbruck mit 60,9 % hinter Bregenz...

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OLIZEI. ILANZ. IROL.

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20192019

OLIZEI. ILANZ. IROL.

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Landespolizeidirektor-Stv. Mag. Christian Schmalzl, Landespolizeidirektor Dr. Edelbert Kohler, Landespolizeidirektor-Stv. Generalmajor Johannes Strobl (v. l.)

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Ein kleines Virus hat unser aller Leben durcheinandergewirbelt, auch

die Polizei steht in dieser Krise vor völlig neuen und unangenehmen

Herausforderungen. Umso wohltuender ist es, auf eine Zeit zurück-

blicken zu können, als der Polizeialltag noch „normal“ war:

Das Jahr 2019 begann für die Tiroler Polizei mit einer ersten großen

Herausforderung, der „Nordischen Ski-WM“ in Seefeld/Innsbruck.

Dank der professionellen Vorbereitung und des äußerst engagierten

Polizeieinsatzes konnte diese Großveranstaltung ohne erwähnens-

werte Zwischenfälle abgewickelt werden. Einmal mehr hat sich un-

sere Polizeiarbeit als „Garant“ für international bedeutende Veranstal-

tungen im Bundesland Tirol empfohlen.

Überhaupt können wir für das abgelaufene Jahr ein sehr positives

Gesamtresümee der Polizeiarbeit in Tirol ziehen:

Unsere grenz- und fremdenpolizeilichen Vorkehrungen auf Straße

und Schiene haben sich unverändert gut bewährt, die Aufgriffe von

illegal in Tirol eingereisten Personen sind weiter stark rückläufig.

Verkehrspolizeilich war das Jahr 2019 ausgesprochen fordernd,

insbesondere im Hinblick auf das weiter erhöhte Aufkommen im

Schwer- und Tourismusverkehr und die daran geknüpften aufwän-

digen Maßnahmen (Stichwort: Blockabfertigungen und verkehrs-

lenkende Fahrverbote). Die Anzahl der Verkehrsunfälle in Tirol und

der bei Unfällen verletzten Personen gehen weiter zurück, allerdings

mussten wir ein Unfall-Todesopfer mehr beklagen als im Jahr zuvor.

Kriminalpolizeilich setzte sich der langjährige positive Trend fort:

In weiten Bereichen gab es weniger angezeigte Straftaten in Tirol,

SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER!

VORWORT DES LANDESPOLIZEIDIREKTORS

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gleichzeitig verzeichneten wir Steigerungen in der Aufklärungsquote.

Unabhängig von Zahlen und Fakten gab es auch einige aufsehen-

erregende Straftaten, die uns – wie etwa das fünffache Tötungsde-

likt in Kitzbühel – sowohl polizeilich-professionell als auch mensch-

lich-mental alles abforderten.

Die Schwerpunkte in der Bekämpfung des Sozialleistungsbetruges

und des illegalen Glücksspiels sowie die daraus erzielten Erfolge wur-

den nicht nur prolongiert, sondern konnten durch neue Akzente op-

timiert werden. Speziell ausgebildete Glücksspielkontrollorgane der

Tiroler Polizei führen seit Mitte des vergangenen Jahres gemeinsam

mit Vertretern der Bezirkshauptmannschaften, mit der Finanzpolizei

Tirol und mit KriminalbeamtInnen des Landeskriminalamtes spezi-

fische Einsätze in den Bezirken durch; mit dem Ziel, Synergien zu

nutzen und neue Maßstäbe zur Bekämpfung der kriminellen Auswir-

kungen des illegalen Glücksspiels zu setzen.

Zum Zeitpunkt der Vorbereitungen zu der vorliegenden Druckschrift

zeichnete sich noch nicht jene Veränderung in der Führung der LPD

ab, die in der ersten Jännerwoche 2020 schlagend wurde: Landes-

polizeidirektor Mag. Helmut Tomac wurde zum Generalsekretär im

Innenministerium bestellt. Als sein Nachfolger freue ich mich, im Vor-

wort diese Zeilen an Sie richten zu dürfen, und gebe meiner Zuver-

sicht Ausdruck, dass Sie in der „Polizei Bilanz Tirol 2019“ viele aussa-

gekräftige Zahlen, Fakten und Berichte finden werden; ich bedanke

mich für Ihr Interesse.

Ihr Landespolizeidirektor

HR Dr. Edelbert Kohler

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VORWORT 3

TIROL IM ÜBERBLICK 7

LANDESPOLIZEIDIREKTION TIROL 8

KRIMINALPOLIZEI 10

Entwicklung der Gesamtkriminalität in Tirol 10

Kriminalitätsanfall in den Bezirken 11

StraftäterInnen 11

Steigerung der Aufklärungsquote 12

Entwicklung nach Deliktsbereichen 13

Wirtschaftskriminalität 14

Gewaltkriminalität 15

Cybercrime 16

Einbrüche nach Objekten differenziert 17

Diebstahl von Kraftfahrzeugen 18

Strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen 19

Suchtmitteldelikte 19

Kriminalprävention 19

Abgängige Personen 20

SICHERHEITS- U. VERWALTUNGSPOLIZEI 21

Sicherheitsverwaltung 21

FREMDENPOLIZEI 26

Situation in Österreich 26

Migrationsentwicklung 26

Migration nach Nationalitäten 29

INHALTSVERZEICHNIS

Aufgriffe 30

Grenzmanagement 30

Assistenzeinsatz des Bundesheeres 31

Fremden- und grenzpolizeiliche Einheit (PUMA) 31

Gemischte Einsatzformen 32

Sozialleistungsbetrug 33

VERKEHRSPOLIZEI 35

Allgemein 35

Verkehrsunfälle mit Personenschaden 36

Verkehrstote 37

Verkehrsunfälle in den Bezirken 38

Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle 39

Arten der Verkehrsdelikte 40

Verkehrsprävention 41

Verkehrseinsatz – Nordische Ski-WM 42

ALPINPOLIZEI 43

Allgemeines 43

Alpinunfallstatistik 44

Alpintote 45

Alpinprävention 46

GROSSER SICHERHEITS- UND ORDNUNGS-DIENST (GSOD) – EINSATZEINHEIT TIROL 47

POLIZEIDIENSTHUNDEINSPEKTION 48

LANDESLEITZENTRALE NEU – ELKOS 49

ORGANISATIONSENTWICKLUNG 50

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Herausgeber: LPD Tirol, Standort: Innrain 34, 6020 Innsbruck

Redaktion:Büro L2 (Controlling), Oberst Thomas Schönnach

Layout und Produktion: Ablinger & Garber GmbH, Medienturm, Saline 20, 6060 Hall in Tirolwww.AblingerGarber.com

Fotos: Archiv LPD

Quellennachweise: Amt der Tiroler Landesregierung, ASFINAG Service Center, Interne Statistiken – LPD Tirol, Kuratorium für alpine Sicherheit, Schlepperdatenbank des BMI, Statistik Austria

IMPRESSUM

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TIROL IM ÜBERBLICK

Tirol ist geprägt durch einen intensiven Reise-, Ausflugs- und Transit-

verkehr von Nord nach Süd. Im österreichweiten Vergleich ist Tirol das

Bundesland mit dem höchsten Tourismusaufkommen. Im Jahr 2019

(1.1. bis 31.12.2019) wurden insgesamt 49,9 Millionen Gästenächtigun-

gen registriert.

Die Bedeutung des Ausflugsverkehrs zeigt sich auch im Motorradverkehr.

Allein am Timmelsjoch wurden in der Sommersaison 2019 neben ca.

106.100 PKW rund 79.450 MotorradfahrerInnen registriert. Beim Zusam-

mentreffen verschiedener Faktoren wie schönes Wetter, verlängertes Wo-

chenende oder an Feiertagen wurden Spitzenwerte erreicht. An einem der

frequenzstärksten Tage konnten 2019 in zwölf Stunden 1.759 Motorräder

und 1.764 PKW gezählt werden. Ein derartig hohes Verkehrsaufkommen

stellt sowohl eine Belastung für die Bevölkerung, als auch eine besondere

Herausforderung für die Exekutive dar.

Am „Brennerkorridor“ (Achse Kufstein – Brenner) wurden 2019 rund

2,47 Mio. Fahrten mit LKW registriert, was einer Steigerung von ca.

1,9 % entspricht. Bei den Fahrten mit PKW und Motorrädern wurde mit

11,4 Mio. ein leichter Rückgang verzeichnet.

Allgemeine Daten zum Bundesland, Quelle: Statistik Austria (Stand 1.1.2020)

Einwohnerinnen und Einwohner 757.852

Ausländeranteil (%) 16,4

Fläche (km2) 12.650

Außengrenze (km) 719

Straßennetz (km) 12.201

0 10 20 30 40 50

Tirol

Salzburg

Wien

Kärnten

49,9

13,3

29,9

17,7

Tourismusnächtigungen 2019 (in Millionen), Quelle: Statistik Austria

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Arbeitsplätze für Polizistinnen/Polizisten (Planstellen) 2.207

davon in Grundausbildung 299

Aufnahmen 2019 171

Durchschnittsalter 38,8

Frauenanteil (%) 20,3

Arbeitsplätze für Verwaltungsbedienstete 172

Verwaltungsassistentinnen und -assistenten (Lehrlinge) 14

ehemalige Post- und Telekombedienstete 28

Zivildiener 8

Ressourcen LPD Tirol 2019

Jahresbudget (EUR) 162.000.000

Dienststellen 79

Exekutivbedienstete inkl. Polizeischülerinnen und Polizeischüler 2.347

Fuhrpark (KFZ) 481

Analyse der beschäftigten Polizistinnen und Polizisten, Arbeitsplätze bei der LPD Tirol – VerwaltungsassistentInnen, ehem. Telekombedienstete und Zivildiener ohne Planstellen

LANDESPOLIZEIDIREKTION TIROL

Die Polizei in Österreich ist – abgesehen von vereinzelten Gemeinde-

wachen – ausschließlich auf Bundesebene (zentral) organisiert und

untersteht dem Bundesministerium für Inneres (BM.I). Die (neun) Lan-

despolizeidirektionen (LPD) führen zwar den Namen des jeweiligen

Bundeslandes, unterstehen aber nicht dessen föderaler Verwaltung.

Das Gebiet des Bundeslandes Tirol stellt demgemäß das geografische

Zuständigkeitsgebiet für die Landespolizeidirektion dar.

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Im Jahresschnitt sorgten täglich 552 PolizistInnen in 128 Streifen für die

Sicherheit in Tirol. Durch Erhebungs-, Kontroll- und Präventionsarbeit

im Kriminaldienst, im Dienst der Fremdenpolizei, der Verkehrspolizei

sowie im Bereich des Alpin- und Diensthundewesens, des Ordnungs-

dienstes und weiterer Spezialagenden werden – wie die folgenden Ka-

pitel zeigen – schließlich jene Leistungen erbracht, die Tirol zu einer

der sichersten Regionen der Welt machen.

Die Landespolizeidirektion Tirol kann auf ein ereignisreiches Jahr 2019

zurückblicken. So wurden im gesamten Land insgesamt 40.836 Straf-

taten angezeigt. Ein wesentlicher Bestandteil der Polizeiarbeit ist die

Kontrolle des Verkehrs und das präventive Fördern des Verständnisses

für ein rücksichtsvolles Miteinander auf der Straße.

2019 wurden 1.001.900 Verkehrsübertretungen festgestellt.

211.241 Notrufe sind auf den Polizeidienststellen eingegangen.

Details über die Arbeit der Tiroler Polizei können den nachfolgenden

Kapiteln Kriminalpolizei, Fremdenpolizei, Verkehrspolizei, Alpinpo-

lizei sowie Sicherheits- und Verwaltungspolizei entnommen werden.

Informationen zur Aufnahme in den Polizeidienst sind unter

www.polizei.gv.at abrufbar.

Eckdaten: Arbeitsanfall LPD Tirol

angezeigte Straftaten 40.836

Aufgriffe von Schleppern und illegal Eingereisten 3.450

Verkehrsunfälle mit Personenschaden 3.722

Verkehrsübertretungen 1.001.900

Alpinunfälle 3.830

Veranstaltungen mit Ordnungsdienst 54

Notrufe 211.241

LANDESPOLIZEIDIREKTION TIROL

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10

0

10000

20000

30000

40000

5000043.560

41.61140.139 40.836

46.87344.158

45.920 46.47044.916 43.910 43.352

2017 2018 20192009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

angezeigte Fälle

Kriminalitätsentwicklung Tirol 2009 bis 2019

Im Jahr 2019 wurden in Tirol 40.836 Delikte zur Anzeige gebracht,

was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 1,7 % darstellt. Bun-

desweit entspricht das einem Anteil von 8,4 % aller in Österreich an-

gezeigten Straftaten.

ENTWICKLUNG DER GESAMTKRIMINALITÄT IN TIROL

KRIMINALPOLIZEI

2009: 589.961

2018: 472.981

2019: 488.91209 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

Entwicklung Anzeigen Österreich

400000

440000

480000

520000

560000

600000600.000600000600.000600000

550.000560000550.000560000

500.000520000500.000520000

450.000480000450.000480000

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KRIMINALPOLIZEI

Imst

Schwaz

Reutte

Lienz

Landeck

Kufstein

Kitzbühel

Innsbruck-Land

Innsbruck 12.810

Imst 3.189

Schwaz 3.925

Reutte 1.161

Lienz 1.579

Landeck 3.752

Kufstein 4.576

Kitzbühel 3.177

Innsbruck-Land 6.667

Angezeigte Fälle – Tiroler Bezirke 2019, Quelle: BK/PKS

Der Bezirksvergleich zeigt, dass 47,7 % der Straftaten (19.477)

im Ballungsraum Innsbruck (Stadt Innsbruck und Bezirk Inns-

bruck-Land) zur Anzeige gebracht wurden, gefolgt von den Bezirken

Kufstein, Schwaz und Landeck. Im Bezirk Kitzbühel ist im Vergleich

zum Vorjahr der größte Rückgang an angezeigten Delikten feststellbar

(- 142 Anzeigen).

STRAFTÄTERINNEN/STRAFTÄTER

Im Jahr 2019 konnten 28.724 Tatverdächtige ermittelt werden. 12.372

davon sind Fremde, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von

44,2 % auf 43,1 % darstellt. Nach den Herkunftsländern gereiht, stam-

men die meisten angezeigten Fremden aus Deutschland (2.949 Perso-

nen), gefolgt von Rumänien (802 Personen), der Türkei (758 Personen),

Italien (632 Personen) und Afghanistan (461 Personen).

KRIMINALITÄTSANFALL IN DEN BEZIRKEN

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Aufklärungsquote 2009 bis 2019 (Vergleich Tirol/Österreich), Quelle: BK/PKS

0

52,9 %55,6 %

58,6 % 59,0 %

47,3 %50,4 % 50,8 % 49,5 % 50,2 % 51,1 % 51,2 %

Österreich

Tirol

2018 20192009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 20170

10

20

30

40

50

60

Von den angezeigten Straftaten konnten 59 % aufgeklärt werden; so-

mit konnte bereits sieben Jahre in Folge mehr als jede zweite Straftat

geklärt werden. Im bundesweiten Vergleich liegt Tirol an der vierten

Stelle hinter Vorarlberg (64,3 %), Oberösterreich (60,1 %) und Kärnten

(59,2 %). In der Stadt Innsbruck konnte im Jahr 2019 die Aufklärungs-

quote wiederum um 0,8 %-Punkte erhöht werden.

Im Ranking der Landeshauptstädte liegt Innsbruck mit 60,9 % hinter

Bregenz (63,6 %) an zweiter Stelle, gefolgt von Linz (56,2 %) und Eisen-

stadt (55,9 %).

STEIGERUNG DER AUFKLÄRUNGSQUOTE

KRIMINALPOLIZEI

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KRIMINALPOLIZEI

2017 2018 2019

Seit einigen Jahren stehen jene fünf Kriminalitätsfelder mit dem größ-

ten Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der Gesellschaft unter be-

sonderer Beobachtung: Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser,

Diebstahl von Kraftfahrzeugen, Gewaltdelikte sowie Internet- und Wirt-

schaftskriminalität.

Der Begriff der Gewaltkriminalität wurde im Lichte der letzten Entwick-

lungen beginnend mit dem Jahr 2018 weiter gefasst (es werden nun

mehr Delikte des Strafgesetzbuches darunter subsumiert). Dies führt

dazu, dass die in den früheren Ausgaben der „Polizei Bilanz Tirol“ an-

gegebenen Zahlen zum Begriff „Gewaltkriminalität“ von dieser Ausgabe

abweichen.

ENTWICKLUNG NACH DELIKTSBEREICHEN

3.886

4.399

4.960

6.211 6.1676.361

1.3221.618

2.192

345 327 277108 96 99

Wirtschaftskriminalität

Gewalt

Cybercrime

Einbruchsdiebstahl Wohnräume

KFZ-Diebstahl

Quelle: BK/PKS

Wirtschafts-kriminalität

Gewalt Cybercrime Einbruchsdiebstahl Wohnräume

KFZ-Diebstahl

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14

0

1200

2400

3600

4800

6000

4.399

4.960

3.926 3.898

4.278

5.669

4.704

4.0623.863

4.2123.886

20192009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

+ 12,8 %

Im Bereich der Wirtschaftskriminalität ist ein Anstieg der Delikte um

12,8 % festzustellen. Es wurden 4.960 Delikte zur Anzeige gebracht

und davon 3.002 Fälle (60,5 %) geklärt.

WIRTSCHAFTSKRIMINALITÄT

Wirtschaftskriminalität Tirol 2009 bis 2019, Quelle: BK/PKS

KRIMINALPOLIZEI

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15

KRIMINALPOLIZEI

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

2018 20192016 20172015

angezeigte Fälle

6.211 6.167 6.3616.361

5.566

5.993

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

Entwicklung der Gewaltkriminalität in Tirol 2015 bis 2019; Quelle: BK/PKS

Im Jahr 2019 wurden 6.361 Gewaltdelikte in Tirol zur Anzeige ge-

bracht, was einen Anstieg um 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

In 5.577 dieser Fälle konnte der Täter oder die Täterin ausgeforscht

und zur Anzeige gebracht werden. Es wurde somit eine Aufklärungs-

quote von 87,7 % erreicht, was einer Steigerung von 0,8 %-Punkten

entspricht.

GEWALTKRIMINALITÄT

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16

CYBERCRIME

0

200

400

600

800

1000

1.322

1.631

2.192

227

424

327

981952

740

848

1.021

2018 20192009 2010 2011 2012 2013 2014 2016 20172015

+ 34,4 %

Angezeigte Cybercrime-Fälle Tirol 2009 bis 2019, Quelle: BK/PKS

KRIMINALPOLIZEI

Die Cybercrime-Delikte stiegen im Jahr 2019 auf 2.192 Delikte an, was

einem Plus von 561 Anzeigen (34,4 %) entspricht. Die Aufklärungs-

quote liegt hier bei 40,1 %.

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KRIMINALPOLIZEI

Ein

bruc

hsdi

ebst

ahl g

esam

t

Woh

nung

en u

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äuse

r

Firm

en u

nd G

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tron

omie

-/B

eher

berg

ungs

betr

iebe

Gas

tron

omie

-/B

eher

berg

ungs

betr

iebe

KFZ

2.608 327 141 646 253

2016 3.239 430 206 673 264

2017 2.722 345 191 571

2018

2.218 277 125 560 1842019

200

Einbruchsdiebstähle in Tirol 2016 bis 2019, Quelle: BK/PKS

Im Bereich der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser

wurden im Vergleich zu 2018 50 Straftaten weniger zur Anzeige ge-

bracht, dies entspricht einem Minus von 15,3 %. Bei den Einbruchs-

diebstählen in Wohnhäuser konnte ein Rückgang von 23 Straftaten

erreicht werden. Zusätzlich wurde in 27 Wohnungen weniger einge-

brochen als im Jahr zuvor. Von den insgesamt 277 angezeigten De-

likten im Jahr 2019 konnten 71 Delikte (25,6 %) aufgeklärt werden.

Insgesamt war 2019 im Bereich des Einbruchsdiebstahles mit 2.218

Delikten ein Rückgang von 15 % zu verzeichnen.

EINBRÜCHE NACH OBJEKTEN DIFFERENZIERT

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18

0

80

160

240

320

400

10896 99

242

93 91 98 90100 99

127

2018 20192009 2010 2011 2012 2013 2014 2016 20172015

KFZ-Diebstähle (PKW, LKW, Krafträder) Tirol 2009 bis 2019, Quelle: BK/PKS

Die Anzahl der gestohlenen Kraftfahrzeuge (PKW, LKW und Krafträ-

der) ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. 2019 wurden mit 99

Straftaten 3 Delikte mehr zur Anzeige gebracht als im Vorjahr. Davon

konnten 36 Fälle geklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 36,4

% entspricht.

DIEBSTAHL VON KRAFTFAHRZEUGEN

KRIMINALPOLIZEI

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KRIMINALPOLIZEI

Die Tiroler Polizei legt ein Hauptaugenmerk auf die Bekämpfung der

Suchtmittelkriminalität. So konnten im Jahr 2019 4.231 Fälle zur An-

zeige gebracht werden. Dies entspricht einem Anstieg um 11,9 %.

SUCHTMITTELDELIKTE

angezeigte Delikte Aufklärungsquote

Diebstahl §§ 127 und 128 9.795 -3,2 %

Sachbeschädigungen § 125 4.224 +7,4 %

Raub §§ 142 und 143 84 +33,3 %

Betrug §§ 146–148 3.268 +14,1 %

Mit 21.568 Delikten waren ca. 53 % aller in Tirol zur Anzeige gebrach-

ten Delikte gegen fremdes Vermögen gerichtet. Dieser Wert entspricht

jenem des Vorjahres. In den einzelnen Deliktsfeldern kann man jedoch

unterschiedliche Entwicklungen feststellen; entwickelten sich die Dieb-

stähle anhaltend rückläufig, so stiegen die Raub- und Betrugsdelikte

im Vergleich zum Vorjahr.

STRAFBARE HANDLUNGEN GEGEN FREMDES VERMÖGEN

Straftaten gegen fremdes Vermögen in Tirol 2019, Quelle: BK/PKS

KRIMINALPRÄVENTION

In der Bekämpfung der Kriminalität kommt der Präventionsarbeit ein

hoher Stellenwert zu. Kriminalpräventive Maßnahmen erhöhen das Si-

cherheitsgefühl der Menschen, stärken das Verantwortungsbewusst-

sein für die eigene Sicherheit und wirken kriminalitätshemmend.

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2019 wurden in Summe 3.456 kriminalpräventive Maßnahmen ge-

setzt, womit 39.080 Personen erreicht werden konnten; 34 % dieser

Maßnahmen lagen dabei im Themenbereich Eigentum, 46 % im The-

menbereich Gewalt und 8 % im Themenbereich Sucht. Besonders

in der Präventionsarbeit ist es wichtig, auf aktuelle Entwicklungen zu

reagieren, so wurde auch 2019 ein verstärktes Augenmerk auf das

Gebiet Computer-/Internetkriminalität (10 %) gelegt.

2019 wurden in Tirol 562 Personen als vermisst gemeldet. Der Auf-

enthalt von 548 Personen konnte geklärt werden, 14 Personen gelten

nach wie vor als abgängig. 27 Menschen konnten nur noch tot gebor-

gen werden.

ABGÄNGIGE PERSONEN

KRIMINALPOLIZEI

Eigentum 34 %

Sucht 8 %

Sexualdelikt 2 %Computer-Internet 10 %

Gewalt 46 %

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SICHERHEITS- UND VERWALTUNGSPOLIZEI

SICHERHEITSVERWALTUNG

Strafamt – SVA 1 2018 2019

Anzahl Eingänge 78.216 105.863

versendete Anonymverfügungen (inkl. Infoletter Ausland) 19.878 45.636

Strafverfügungen 27.316 20.210

Lenkerermittlungen 20.575 16.526

Exekutionsanträge 3.675 2.262

eingebrachte Rechtsmittel (Einspruch) 2.024 2.062

Vorführungen zum Strafantritt 3.546 3.525

Glücksspiel – beschlagnahmte Automaten 37 3

Glücksspiel – eingezogene Automaten 27 31

Glücksspiel – Verwaltungsstrafverfahren 25 9

Glücksspiel – Betriebsschließungen 9 4

Betteln – gesamt 281 204

Betteln – aggressiv/aufdringlich 105 66

Betteln – mit Kind 0 0

Betteln – gewerbsmäßig 164 127

Betteln – gegen Gemeindeverordnung (Markt) 8 7

Betteln – Veranlassung zum Betteln 4 4

Prostitution – gesamt 507 347

Prostitution – Anbahnung 229 147

Prostitution – Ausübung 44 38

Prostitution – Freier 16 19

Übertretungen Geschlechtskrankheiten-Verordnung 218 170

Im Bereich der gesamten Akteneingänge war ein Zuwachs zu verzeich-

nen; dies aufgrund verstärkter Kontrollen im Verkehrsbereich und (Re-)

Aktivierung von Messstandorten. Die Anzahl an versendeten Anonym-

verfügungen und Infolettern (letztere ergehen an ausländische Zulas-

sungsbesitzerInnen) stieg folglich.

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SICHERHEITS- UND VERWALTUNGSPOLIZEI

Bettel

In Bezug auf das unerlaubte Betteln ist ein Rückgang zu verzeichnen.

Dies ist auf die intensive Kontrolltätigkeit und die damit in Zusammen-

hang stehende generalpräventive Wirkung zurückzuführen. Die restrikti-

ve Auslegung durch die Strafbehörde leistet einen maßgeblichen Beitrag

und verstärkt die abschreckende Wirkung auf mobile und organisierte

Bettelgruppen. Zu erwähnen ist, dass der Innsbrucker Gemeinderat im

Dezember 2019 die Aufhebung der Verordnung des Bettelverbots bei

Gelegenheitsmärkten (Weihnachts- und Ostermarkt) beschlossen hat.

Wie sich dies auf die zukünftige Entwicklung des Bettelns auswirken

wird, bleibt abzuwarten.

Prostitution

Bei der Bekämpfung der illegalen Prostitution ging die Straffälligkeit dras-

tisch zurück. Die „Straßenprostitution“ wurde auch aufgrund der einschlä-

gigen Maßnahmen aus den Vorjahren nahezu gänzlich bekämpft. Dem

gegenüber stieg die Wahrnehmung von Wohnungsprostitution deutlich,

in deren Zusammenhang die Kundenakquirierung fast ausschließlich

via Internet erfolgt. Der gesamtheitliche Ansatz durch Maßnahmen der

Sicherheits- und Strafbehörde, des Stadtpolizeikommandos sowie der

Fremdenbehörde zeigte auch dieses Jahr sehr gute Wirkung.

Glücksspiel

Die Landespolizeidirektion Tirol setzte auch im Jahr 2019 einen ihrer

Schwerpunkte auf die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Offen-

sichtliche Glücksspieletablissements sind gänzlich aus dem Innsbrucker

und Tiroler Orts- und Straßenbild verschwunden. Diese erfreuliche Ent-

wicklung ist den Maßnahmen aus den Vorjahren, dem strikten polizeili-

chen und behördlichen Vorgehen sowie dem stringent aufrechterhalte-

nen Kontrolldruck zu verdanken.

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SICHERHEITS- UND VERWALTUNGSPOLIZEI

23

Sportwetten, Poker, Automatenspiel – was als harmloser Zeitvertreib

beginnt, endet allzu oft in Spielsucht und finanziellem Ruin. Spielende

selbst erkennen den Ernst der Lage meist nicht und verdrängen Signale

aus dem Umfeld, die sie die Suchtgefahr erkennen ließen. Das Glücks-

spielgesetz sieht den Spielerschutz an oberster Stelle und verbietet ei-

nerseits das illegale Glücksspiel und reglementiert andererseits das le-

gale mit spielerschützenden Auflagen und Regelungen.

Auf polizeilicher Seite liegt der Fokus neben der Ahndung verwaltungs-

polizeilicher Missstände vor allem in der Verhinderung kriminalpolizei-

licher Anschluss- und Begleitkriminalität, die mit illegalem Glücksspiel

regelmäßig einhergehen. Wie auch immer begründete Mittellosigkeit,

beispielsweise infolge hoher SpielerInnenverschuldung, gilt als eines der

wichtigsten Motive bei der Begehung von Vermögensdelikten. Das aus

selbstverschuldeter Erfolglosigkeit und Armut sprießende psychosoziale

Unbehagen führt lebensnah betrachtet zu unüberlegten Affekthandlun-

gen, die sich in Aggressionsdelikten widerspiegeln können. Auch der

Konsum von Suchtmitteln bleibt in weiterer Folge oft nicht aus, um der

tristen Realität kurzzeitig zu entfliehen. Ebenso gilt es, den aus dem ille-

galen Glücksspiel direkt entstammenden Delikten wie der Geldwäsche,

der Bildung krimineller Vereinigungen oder Organisationen Einhalt zu ge-

bieten.

Zu diesem Zwecke wurde 2019 die Vorgehensweise gegen illegales

Glücksspiel tirolweit neu strukturiert und vereinheitlicht. Durch die In-

stallierung von Glücksspielkoordinatoren, die dem Landeskriminalamt

Tirol und der Sicherheits- und Verwaltungspolizeilichen Abteilung der

Landespolizeidirektion Tirol angehören, werden behördliche und kri-

minalpolizeiliche Synergien bestmöglich genutzt. Durch umfangreiche

Schulungen verfügt nun jede Polizeiinspektion über einen Beamten/eine

Beamtin, der/die mit der Thematik „Glücksspiel“ vertraut ist.

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Im Jahr 2019 wurden 311 Führerscheinanträge mehr gestellt als im

Vorjahr. Die Anzahl der Entzüge von Lenkberechtigungen nahm wie

schon im letzten Jahr neuerlich ab. Bei der Zahl der Aufhebungen

von Zulassungen sind keine wesentlichen Veränderungen zu erken-

nen. Gegenüber dem Jahr 2018 sank die Zahl an Zulassungsanfragen

von Privatpersonen, die ein rechtliches Interesse an den Daten von

ZulassungsbesitzerInnen glaubhaft machten (z. B. zur Einleitung von

Besitzstörungsklagen), um 403.

Verkehrsamt – SVA 2 2018 2019

Führerscheinanträge 8.562 8.873

davon Ersterteilungen 2.707 2.648

Führerscheinduplikate 2.623 2.983

Übungs-/Ausbildungsfahrten 1.749 1.693

Entzüge der Lenkberechtigung 549 456

Aufhebung der Zulassung 3.485 3.466

Anfragen ZulassungsbesitzerInnen 4.157 3.754

SICHERHEITS- UND VERWALTUNGSPOLIZEI

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Sicherheitsreferat – SVA 3 2018 2019

Veranstaltungsüberwachungen 1.447 1.510

angemeldete Versammlungen 644 582

genehmigte Feuerwerke 20 9

Vereine in Innsbruck (zum 31.12. des Jahres) 2.432 2.459

Neugründungen von Vereinen 125 122

Auflösungen von Vereinen 142 58

Waffenverbote 142 113

Erteilung von Waffenbesitzkarten107 im

Sprengel Innsbruck

100 im Sprengel

Innsbruck

Erteilung von Waffenpässen27 im

Sprengel Innsbruck

21 im Sprengel

Innsbruck

registrierte Waffen nach Kategorien(zum 31.12. des Jahres)

B - 2.858C - 2.249D - 348

B - 2.907C - 2.671

Bei der Ausstellung von waffenrechtlichen Dokumenten ist nach den

Höhepunkten 2016/2017 ein Rückgang zu verzeichnen, da sich die

mit der Migrationswelle 2015 verbundene Verängstigung der Bevölke-

rung offenbar legte.

B = genehmigungspflichtige Schusswaffen (z. B. Pistolen)C = meldepflichtige Schusswaffen (z. B. Repetierbüchsen)D = sonstige Schusswaffen (z. B. Schrotflinte)

Kat.-D-Waffen werden ab 14.12.2019 als Kat.-C-Waffen geführt.

SICHERHEITS- UND VERWALTUNGSPOLIZEI

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Im Rahmen von fremdenpolizeilichen Kontrollen wurden in Österreich

im Jahr 2019 insgesamt 19.215 Personen festgestellt, die entweder

unrechtmäßig in das Bundesgebiet eingereist oder hier unrechtmäßig

aufhältig waren. Dies stellt einen Rückgang gegenüber dem Jahr 2018

im Ausmaß von rund 9 % dar.

SITUATION IN ÖSTERREICH

MIGRATIONSENTWICKLUNG IN TIROL

Die Polizei in Tirol kann im Jahr 2019 mit einer Aufgriffszahl von 3.450

unrechtmäßig eingereisten bzw. unrechtmäßig aufhältigen Fremden

einen Rückgang von rund 31 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

Insgesamt 339 Fremde aus 40 verschiedenen Nationen stellten bei

Organen der öffentlichen Sicherheit in Tirol einen Antrag auf interna-

tionalen Schutz. Dies stellt einen Rückgang der Asylanträge in Tirol

gegenüber dem Vorjahr von 41 % dar.

Aufgrund von Rückübernahmeabkommen bzw. aufgrund von Einreise-

verweigerungen wurden von Deutschland 1.994 Fremde, von Italien

50 Fremde und von der Schweiz drei Fremde rückübernommen und

fremden- bzw. kriminalpolizeilich überprüft. 172 Fremde wurden von

Tirol nach Italien zurückgeschoben, vier Fremde nach Deutschland.

Insgesamt wurden 3.552 Personen nach den Bestimmungen des

Fremdenpolizeigesetzes (FPG) festgenommen. 3.018 Verwaltungs-

anzeigen wurden nach dem Fremdenpolizeigesetz (§ 120 bzw. 121

FPG) an die Landespolizeidirektion Tirol erstattet.

37 Schlepper wurden zur Anzeige gebracht.

FREMDENPOLIZEI

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27

FREMDENPOLIZEI

Quelle: Schlepperdatenbank

0

1440

2880

4320

5760

7200

5.014

7.106

10.268

11.812

5.402

2.210

1.6721.881

7.406

8541.236

5.779

521325

574

3.450

176339

2014 2015 2016 2017 20192018

Aufgriffe

Zurückschiebungen

Asylanträge in Tirol

Fazit:

Die rückläufigen Aufgriffszahlen von Fremden sind einer Vielzahl von

Faktoren geschuldet. Zum einen sind die sinkenden Anlandungen von

MigrantInnen über die Mittelmeerroute in Italien ins Treffen zu führen

(181.425 im Jahr 2016, 119.365 im Jahr 2017, 23.461 im Jahr 2018

und 11.487 im Jahr 2019), zum anderen zeigen die trinationalen Maß-

nahmen durch italienische, österreichische und deutsche PolizistInnen

auf der Brennerroute sowie die Kontrollmaßnahmen auf österreichi-

scher Seite mit Unterstützung des Österreichischen Bundesheeres im

Rahmen des Assistenzeinsatzes entsprechende Wirkung.

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28

FREMDENPOLIZEI

Jän Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez

Aufgriffe 351 250 340 288 256 273 322 320 228 266 273 283

Asylanträge 25 25 31 32 27 22 32 14 31 42 29 29

171 AsylantragstellerInnen wurden zu den Erstaufnahmestellen des

Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) in Oberöster-

reich bzw. Niederösterreich überstellt oder über Anordnung des

BFA in Schubhaft genommen.

152 AsylantragstellerInnen wurden durch das BFA (insbesondere

nach Botschaftsanträgen) einem Verteilerquartier zugewiesen.

16 AntragstellerInnen (Familiennachzug) konnten direkt private Un-

terkünfte bei Angehörigen in Anspruch nehmen.

571 Fremde wurden in die Polizeianhaltezentren nach Salzburg und

Wien bzw. in das Anhaltezentrum Vordernberg überstellt.

62 Fremde wurden am Landweg direkt abgeschoben.

Zusätzlich waren 47 Bedienstete der LPD Tirol bei Flugabschiebungen

im Einsatz. Es handelte sich dabei sowohl um Einzelabschiebungen

als auch um organisierte Abschiebungen durch FRONTEX mit weite-

ren Bediensteten aus ganz Österreich. Dabei wurden teilweise bis zu

20 Fremde pro Flug außer Landes gebracht.

Im Rahmen von Vorführungen und Überstellungen (Asyl- und Schub-

transporte) wurden über 110.000 km zurückgelegt und dabei über

5.500 Einsatzstunden geleistet.

Quelle: Schlepperdatenbank, dienstinterne Aufzeichnungen

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29

FREMDENPOLIZEI

In den vergangenen Jahren waren Fremde aus den Herkunftsstaaten

Nigeria, Marokko, Albanien, Pakistan, Afghanistan, Irak, Indien und Sy-

rien immer unter den „TOP 10“ in Tirol.

Staatsangehörige aus Algerien und Gambia sind seit 2019 nicht mehr

unter den „TOP 10“, dafür StaatsbürgerInnen aus Ghana und der Türkei.

MIGRATION NACH NATIONALITÄTEN

Ghana

Türkei

Indien

Algerien

Albanien

Gambia

Irak

Afghanistan

Marokko

Nigeria

Pakistan

Syrien 93168

247415

426888

306

239134

150121

493

293

157

130

124

217

95

95

110

2019

2018

Illegale Migration in Tirol 2018 und 2019; TOP-10-NationalitätenQuelle: Schlepperdatenbank des BMI

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30

FREMDENPOLIZEI

AUFGRIFFE AUFGESCHLÜSSELT NACH BEFÖRDERUNGSMITTEL BZW. GESCHLECHT

Bei 64 % der Aufgriffe war Italien jenes Land, von dem aus die aufge-

griffenen Fremden unrechtmäßig nach Tirol eingereist waren. 70,6 %

der Aufgriffe in Tirol wurden auf der Straße festgestellt. In der Darstel-

lung der Aufgriffe auf der Straße sind auch die 339 Fremden beinhaltet,

die in Tirol einen Antrag auf internationalen Schutz stellten.

Illegale Migration in Tirol 2019Links: Darstellung nach Beförderungsmittel, rechts: Darstellung nach Geschlecht Quelle: Schlepperdatenbank des BMI

0

1000

2000

3000

4000

5000

1.015

125

Aufgriffe in der Bahn

Aufgriffe auf der Straße

Männer

Frauen

Kinder

2.804

521

2.435

GRENZMANAGEMENT IN TIROL

Mit Juni 2016 wurde die Infrastruktur des Grenzmanagements am

Brenner zur Durchführung allfälliger Grenzkontrollen fertiggestellt. Die

Inbetriebnahme desselben ist mit einer Vorlaufzeit von ca. 48 Stun-

den gewährleistet. Für die Binnengrenzen zu Italien in den Bereichen

Nauders (Landeck) und Arnbach (Osttirol) sind ähnliche Vorsorgemaß-

nahmen in Endplanung bzw. bereits teilweise umgesetzt.

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FREMDENPOLIZEI

ASSISTENZEINSATZ DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES

Auf Grundlage des Ministerratsbeschlusses vom August 2017 wurde

der sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz durch das Österreichische

Bundesheer auch 2019 unter Führung der Polizeikräfte vor Ort fortge-

setzt. Dabei leisten SoldatInnen des Österreichischen Bundesheeres bei

Güterzugskontrollen, bei Schwerpunktkontrollen auf der Straße sowie

Beobachtungs- und Meldeaufgaben in definierten Bereichen entlang

der südlichen Binnengrenze wertvolle Unterstützungsarbeit.

FREMDEN- UND GRENZPOLIZEILICHE EINHEIT (PUMA) – ORGANISATIONSÜBERGREIFENDE SCHWERPUNKTEINSÄTZE

Seit September 2018 führen die Grenz- und Fremdenpolizeiliche Ab-

teilung der Landespolizeidirektion Tirol, die Finanzpolizei Tirol und das

Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl der Regionaldirektion Tirol

gemeinsame Schwerpunkteinsätze durch. Die Einsätze sind auf die

Bekämpfung der Schlepperkriminalität, der irregulären Migration, des

Sozialleistungsbetruges, der illegalen Beschäftigung sowie auf die Ver-

folgung damit korrelierender Finanzvergehen ausgerichtet. Ziel dieser

organisationsübergreifenden Maßnahmen ist es, durch gemeinsame

Einsatzformen die sich daraus ergebenden Synergien zu nutzen und

somit die Effizienz der Kontrolltätigkeiten zu steigern. Im Jahr 2019

wurden im Rahmen der akkordierten landesweiten Schwerpunkte 25

gemeinsame Kontrollen auf Baustellen, in Gastronomie- und Gewer-

bebetrieben sowie in Glücksspiellokalen umgesetzt. 181 Personen

wurden dabei überprüft.

In fremdenpolizeilicher Hinsicht wurden dabei acht Personen aufgrund

von Verwaltungsübertretungen festgenommen und 67 Verwaltungs-

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strafanzeigen (37 Anzeigen nach dem Fremdenpolizeigesetz, weitere

Anzeige nach dem Meldegesetz und der Gewerbeordnung) erstattet.

Sechs Personen wurden wegen Begehung von gerichtlich strafbaren

Handlungen vorläufig festgenommen. In zwei Fällen wurden Suchtmit-

tel in geringer Menge und in fünf Fällen Urkunden aufgrund verschie-

dener Urkundendelikte (z. B.: § 223 StGB – Urkundenfälschung; § 231

StGB – Gebrauch fremder Ausweise) sichergestellt. Des Weiteren wa-

ren 16 Personen zur Fahndung ausgeschrieben.

GEMISCHTE EINSATZFORMEN

MigrantInnen schon auf italienischem Boden aufzugreifen, um eine un-

rechtmäßige Einreise nach Österreich und Deutschland zu verhindern,

war vor einigen Jahren Anlass zur Verständigung Österreichs, Italiens

und Deutschlands, gemeinsame Kontrollen auf der Bahnstrecke von

Italien kommend durchzuführen. Seit 10. November 2014 werden

in fünf internationalen Zügen zwischen Trient und Brenner trilaterale

Streifen in Zusammenarbeit von BeamtInnen der italienischen, öster-

reichischen und deutschen Polizei durchgeführt. Vor große Herausfor-

derungen stellt die Einsatzkräfte der lebensgefährliche „Fluchttrend“,

bei dem MigrantInnen versuchen, unentdeckt auf Güterzügen unrecht-

mäßig einzureisen. Seit 8. November 2017 werden gemeinsame Gü-

terzugkontrollen auf der italienischen Seite am Bahnhof Brenner und

seit Juni 2018 auch an der Kontrollstelle Seehof durchgeführt. Seither

sind die Aufgriffe in all diesen Bereichen stark zurückgegangen.

FREMDENPOLIZEI

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FREMDENPOLIZEI

SOZIALLEISTUNGSBETRUG

Die mit 1. Jänner 2019 österreichweit in allen LPDs installierte Task

Force Sozialleistungsbetrug (TF SOLBE), hervorgegangen aus dem

vielversprechenden, im Jahr 2017 gestarteten Pilotprojekt „Ermitt-

lungsgruppe Sozialbetrug“ der LPD Tirol, konzentriert sich in ihrer

Ermittlungstätigkeit auf verschiedene Formen des Sozialleistungsbe-

trugs. Darunter fallen Delikte wie etwa die unrechtmäßige Inanspruch-

nahme von Sozialleistungen, Betrugstatbestände, Urkundendelikte

oder auch die Fälschung oder Unterdrückung von Beweismitteln, die

von Fremden wie auch von ÖsterreicherInnen verübt wurden. Die Pro-

jektdauer wurde vorerst mit zwei Jahren veranschlagt. In dieser Zeit ist

eine permanente fachliche Begleitung durch das Bundeskriminalamt

vorgesehen. Eine dauerhafte Institutionalisierung der Task Force

SOLBE ist nach einer sorgfältigen Evaluierung im Hinblick auf erfor-

derliche strategische, organisatorische und legistische Maßnahmen in

allen LPDs voraussichtlich Mitte 2020 angedacht.

Auch im Jahr 2019 haben die Tiroler ErmittlerInnen – nunmehr unter

der österreichweit vereinheitlichten Bezeichnung „Task Force Sozial-

leistungsbetrug“ (TF SOLBE) – ihre Tätigkeit höchst erfolgreich fortge-

führt. Mit der mit 1. April 2019 durchgeführten Organisationsänderung

in den Landespolizeidirektionen wurde die vormalige Einsatz-, Grenz-

und Fremdenpolizeiliche Abteilung (EGFA) aufgegliedert in die Einsatz-

abteilung (EA) und die Fremden- und Grenzpolizeiliche Abteilung (FGA).

Die TF SOLBE ist nunmehr bei der FGA angesiedelt und die Ermittle-

rInnen versehen ihren Dienst bei der unmittelbar der FGA unterstehen-

den PI Innsbruck Fremdenpolizei.

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FREMDENPOLIZEI

224 Verdachtsfälle von Sozialleistungsbetrug wurden 2019 der Staats-

anwaltschaft angezeigt, hauptsächlich Betrugstatbestände und Ur-

kundendelikte. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden anlassbezo-

gen auch Maßnahmen wie Hausdurchsuchungen, Kontoöffnungen,

Sicherstellungen, Observationen etc. veranlasst. Zusätzlich wurden in

knapp 30 Fällen Berichte wegen unklarem Sachverhalt (gem. § 100

Abs. 3a StPO) an die Staatsanwaltschaft übermittelt. Wiederum wur-

den etliche gerichtliche Verfahren mit Schuldsprüchen abgeschlossen.

Ebenfalls wurden knapp 350 Verwaltungsanzeigen an die Bezirksver-

waltungsbehörden erstattet, drei Personen nach der Strafprozessord-

nung festgenommen sowie zwölf Schwerpunktkontrollen und über

200 Personenüberprüfungen durchgeführt.

Die Gesamtschadenssumme allein in Tirol belief sich 2019 auf et-

was mehr als 700.000 Euro. Durch die Einstellung oder Kürzung von

Sozialleistungen wurde außerdem erheblicher weiterer Schaden von

den SteuerzahlerInnen abgewendet. Teilweise wurden die Schadens-

beträge sofort rückerstattet, da die Schadenswiedergutmachung zur

Einstellung des Strafverfahrens führen kann oder zumindest einen Mil-

derungsgrund darstellt. Ansonsten werden die betrügerisch heraus-

gelockten Schadenssummen von den Behörden per Bescheid rück-

gefordert und dann in der Praxis oft im Rahmen des weiteren – dann

aber rechtmäßigen – Sozialhilfebezuges ratenweise in Abzug gebracht.

Durch die TF SOLBE konnten in Tirol seit Juni 2017 bis dato insge-

samt mehr als 600 gerichtliche Straftaten mit einer Gesamtschadens-

summe von rund 2,4 Millionen Euro geklärt werden.

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Der verkehrspolizeiliche Dienst bildet einen wesentlichen Bestandteil

des Exekutivdienstes und zielt insbesondere darauf ab, die Zahl der

Verkehrsunfälle zu reduzieren. In den vergangenen Jahren wurden

bedarfsangepasste Strategien entwickelt, um die gesteckten Ziele

bestmöglich zu erreichen. Intensive Überwachungs- und Kontroll-

maßnahmen, zahlreiche bewusstseinsbildende Maßnahmen, stra-

ßenbauliche Verbesserungen, rechtliche Anpassungen, eine ständig

weiterentwickelte Sicherheitstechnik in Fahrzeugen, eine ausgezeich-

nete Notfallmedizin sowie entsprechendes Verantwortungsbewusst-

sein bei den VerkehrsteilnehmerInnen sind die wesentlichen Faktoren

für eine grundsätzlich positive Entwicklung im Unfallgeschehen. Mit

37 Verkehrstoten ergab sich 2019 gegenüber dem vorangegangenen

Jahr zwar eine minimale Steigerung, der Wert ist dennoch der viert-

niedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 50 Jahren. Erstmals

seit langem sind die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden

und die Zahl der dabei verletzten Personen wieder rückläufig.

Die Verkehrsüberwachung innerhalb der Polizei wird in drei Ebenen

vollzogen: Basisverkehrsdienst auf jeder Polizeiinspektion (z. B. Al-

kohol-, Geschwindigkeits- und Gurtkontrollen, Kontrollen hinsichtlich

Unaufmerksamkeit und Ablenkung), Teilspezialisierung auf Bezirks-

ebene (z. B. Motorradverkehrsdienst oder technische Kontrollen)

und reines Spezialistentum im Bereich der Landesverkehrsabteilung

(z. B. Gefahrgutkontrollen, Zivilstreifendienst, Schwerverkehrskont-

rollen, Absicherung von Sportveranstaltungen).

ALLGEMEIN

VERKEHRSPOLIZEI

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VERKEHRSPOLIZEI

Nach Jahren des kontinuierlichen Anstiegs der Anzahl der Verkehrsun-

fälle mit Personenschaden ist für 2019 eine Trendumkehr festzustellen.

Dies ist umso bemerkenswerter, da der Verkehr und die Fahrzeugzu-

lassungen nach wie vor zunehmen.

VERKEHRSUNFÄLLE MIT PERSONENSCHADEN

Verkehrsunfälle mit Personenschaden 2009–2019Quelle: ÖSTAT

0

1000

2000

3000

4000

5000

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2016 2017 2018 20192015

3.7853.543

3.8233.699 3.652 3.724 3.774

3.8864.031 4.062

3.784

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37

VERKEHRSPOLIZEI

VERKEHRSTOTE

Verkehrstote im Jahresvergleich 2009–2019Quelle: ÖSTAT

36 37

44

39

4442

45

30

54

46

29

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Im Jahr 2019 konnte im Bundesland Tirol mit 37 Verkehrstoten der

bisher viertniedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen verzeich-

net werden. Rückläufig war vor allem die Zahl der tödlich verunglück-

ten MotorradlenkerInnen (von 15 auf 11).

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38

VERKEHRSPOLIZEI

0

200

400

600

800

1000

0

15

30

45

60

75859

1.015

655

785

280332

404 400

464

210

278 269324

206259

403

483

170

238

348

Inns

bruc

k-S

tadt

Imst

Inns

bruc

k-La

nd

Kitz

bühe

l

Kuf

stei

n

Land

eck Li

enz

Reu

tte

Sch

waz

a. A

utob

ahne

na.

Aut

obah

nen

Unfälle

Verletzte

Tote

13 3 2

8

3 25 4

6

Die meisten Verkehrsunfälle ereigneten sich in Innsbruck sowie im

Ballungsraum rund um die Landeshauptstadt. Die wenigsten Unfälle

waren im Bezirk Reutte zu verzeichnen.

Unfälle/Verletzte/Tote Bezirksübersicht 2019Quelle: ÖSTAT

VERKEHRSUNFÄLLE IN DEN BEZIRKEN

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39

VERKEHRSPOLIZEI

Geschwindigkeit 19 %

Missachtung Ge-/Verbote 5 %

Übermüdung 5 %

Alkohol/Drogen 3 %

Vorrangverletzung 8 %

Fehlverhalten Fußgänger 8 %

Überholen 14 %

Unachtsamkeit/Ablenkung 38 %

Hauptunfallursachen 2019 in ProzentQuelle: ÖSTAT

HAUPTUNFALLURSACHEN FÜR TÖDLICHE VERKEHRSUNFÄLLE

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40

VERKEHRSPOLIZEI

Bei der Verkehrsüberwachung wird auf die wesentlichen Unfallursa-

chen Rücksicht genommen. Den Aufgabenfeldern Geschwindigkeit,

Fahrtüchtigkeit, Sicherheitsgurt/Kindersicherung, Unachtsamkeit, Ab-

lenkung, Sicherheitsabstand und technischer Zustand von Fahrzeugen

wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Anzahl der Übertretungen 2018 2019

Geschwindigkeit 544.357 618.688

Alkoholtest 183.287 184.491

Alkoholdelikte (inkl. Suchtmittel) 3.256 3.781

Abstand 15.400 25.255

Gurt 13.600 12.104

Kindersicherung 659 556

Telefonieren 10.615 12.206

Lenk-/Ruhezeiten 17.304 15.706

Überladungsdelikte 11.959 10.904

Gefahrgutmängel 1.231 1.278

technische Mängel 8.155 10.806

sonstige Verkehrsdelikte 106.427 106.121

ARTEN DER VERKEHRSDELIKTE

Auszug der Deliktszahlen aus dem Verkehrsbereich der Jahre 2018 und 2019Quelle: Zahlen aus der Polizeistatistik

Der Schwerverkehr auf den Transitrouten wird primär auf den Ver-

kehrskontrollplätzen Brenner, Radfeld, Kundl, Nauders, Musau und

Leisach überprüft. Für die Bezirke Reutte und Imst wurde zur Inten-

sivierung der Fernpasskontrollen eine eigene Schwerverkehrskontroll-

gruppe eingerichtet.

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VERKEHRSPRÄVENTION

Die Polizei trägt durch Prävention und Überwachung wesentlich zur

Hebung der Verkehrssicherheit bei. Mehr Verkehrsdisziplin führt auch

zu mehr Verkehrssicherheit. Besonders hervorzuheben ist die Arbeit

der Polizei mit Kindern. So wurden beispielsweise im Jahr 2019

· ca. 14.000 SchülerInnen der 1. und 2. Klasse der Volksschulen im

Rahmen des Verkehrserziehungsunterrichtes auf das richtige Verhal-

ten im Straßenverkehr und

· ca. 7.000 SchülerInnen der 4. Klasse Volksschule auf die Radfahr-

prüfung vorbereitet.

Mit dem Projekt „Kinderpolizei“, das Kinder hinsichtlich Gefahren in

allen Lebenslagen sensibilisieren und bei der Bewältigung derselben

unterstützen soll, wurden rund 5.000 Kinder erreicht. Der „Tommybär“

ist zu einem wichtigen Begleiter für unsere Kinder geworden.

Bei den Alkoholdelikten lagen die Promillewerte in zwei Dritteln der Fäl-

le bei 0,8 oder mehr. Bei etwa einem Drittel der Fälle ergaben sich Wer-

te zwischen 0,5 und 0,79 Promille. Die Zahl der festgestellten Fahrten

unter Drogeneinfluss ist von 38 auf 172 angestiegen.

Bei den mobilen Geschwindigkeitsmessungen mittels Radar/Laser lag

die Übertretungshäufigkeit im letzten Jahr bei rund 5,7 % (d. h. rund

sechs von 100 gemessenen Fahrzeugen waren strafbar zu schnell un-

terwegs). Bei den stationären Radarmessanlagen („Radar-/Laserbo-

xen“) ergab die Auswertung eine deutlich geringere Übertretungshäufig-

keit – ca. 0,7 %. Diese Übertretungshäufigkeit ist im Vergleich zu 2018

im mobilen Bereich gleich geblieben, im stationären Bereich hingegen

etwas gesunken.

VERKEHRSPOLIZEI

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VERKEHRSPOLIZEI

Die Nordische Ski-WM 2019 in Seefeld stellte auch in verkehrspolizeilicher Hin-

sicht eine besondere Herausforderung für die Polizei dar. Gemeinsam mit den

Verkehrsbehörden, den Straßenerhaltern und einem Planungsbüro erarbeitete

das Bezirkspolizeikommando Innsbruck in Abstimmung mit der Landespolizei-

direktion Tirol ein Verkehrskonzept, das eine reibungslose Abwicklung dieser

Großveranstaltung sicherstellen sollte. Dabei wurden insbesondere folgende

Ziele verfolgt:

· die AthletenInnen, BetreuerInnen, Ehrengäste, Sponsoren, ZuschauerInnen mit

Bussen bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell und unbehindert zu den

Veranstaltungsorten hin und von diesen wieder weg zu bringen,

· den Einsatzorganisationen ein schnelles Zufahren zu den Einsatzorten zu er-

möglichen,

· den öffentlichen Verkehr (Regio-, Ski- und Dorfbus) aufrechtzuerhalten,

· die wichtigsten Ziele wie z. B. Arbeitsplätze, Freizeiteinrichtungen, Geschäfte

etc. erreichbar zu halten,

· den ruhenden Verkehr durch Schaffung von Großparkplätzen mit Shuttleanbin-

dungen organisiert abzuwickeln und

· die Seefelder Straße B177 für den Durchzugsverkehr möglichst staufrei zu halten.

Im Rahmen der Verkehrsleitmaßnahmen mussten während der gesamten Dauer

der Wettbewerbe zwölf Verkehrskontrollpunkte von der Polizei besetzt werden

(rund 30 bis 40 BeamteInnen täglich). An Spitzentagen waren in Seefeld zwischen

15.000 bis 20.000 BesucherInnen zu verzeichnen. Die An- und Abreise erfolgten

auf unterschiedliche Art und Weise: ca. 4.000 mit der Bahn, ca. 8.000 mit Reise-

bussen und ca. 8.000 mit PKW.

Sämtliche Verkehrsleitmaßnahmen konnten ohne besondere Vorfälle und Ereig-

nisse sehr erfolgreich umgesetzt werden.

VERKEHRSEINSATZ – NORDISCHE SKI-WM

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43

ALPINPOLIZEI

Da die Gesetze nicht an der Waldgrenze enden oder an Höhenschicht-

linien gebunden sind, sondern auch im Hochgebirge ihre Gültigkeit ha-

ben und vollzogen werden müssen, ist die Alpinpolizei gefordert, dies

auch zu gewährleisten – auch unter widrigsten Umständen. Zudem

sind zwei Drittel des österreichischen Staatsgebietes alpines Gelände.

Der exekutive Sicherheitsdienst in diesem Gelände stellt eine beson-

dere Herausforderung dar und erfordert leistungsfähiges und gut aus-

gebildetes Personal. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, eine qua-

litativ hochwertige, fundierte und themenzentrierte Ausbildung

durchzuführen, um einerseits die Sicherheit der eingesetzten Alpin-

polizistenInnen zu gewährleisten und andererseits eine professionelle

Unfallaufnahme sicherstellen zu können.

Organisatorisch sind die für den Alpindienst ausgebildeten Mitarbeiter-

Innen mit Ausnahme der Alpinen Einsatzgruppenleiter im allgemeinen

polizeilichen Regeldienst integriert und werden bei Bedarf zu exekutiv-

dienstlichen Aufgaben im alpinen Gelände herangezogen.

In Tirol verrichten 150 ausgebildete AlpinpolizistenInnen den exe-

kutiven Sicherheitsdienst im alpinen Gelände. Sie sind in acht Alpinen

Einsatzgruppen organisiert, die von einem Alpinen Einsatzgruppenlei-

ter, dessen Planstelle beim jeweiligen Bezirkspolizeikommando ange-

siedelt ist, geführt wird.

Im Jahr 2019 (1. Jänner bis 31. Dezember) wurden zur Abwicklung

des alpinen Einsatzgeschehens insgesamt 52.753 Stunden aufge-

wendet, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 6 % be-

deutet. Für die Suche nach vermissten Personen waren 34 % mehr

Einsatzstunden erforderlich. Der Aufwand für die Ermittlungstätigkeit

ist um 9 % gestiegen.

ALLGEMEINES

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44

ALPINPOLIZEI

Einsatzstunden im Alpindienst

2017 2018 2019

Ermittlungstätigkeiten 30.936 30.792 33.670

Suchaktionen im alpinen Gelände 658 883 736

sonstige Tätigkeiten im Rahmen des Alpindienstes 16.682 18.214 17.878

Quelle: Elektronische Dienstdokumentation (EDD)

Nachstehende Diagramme stellen die Entwicklung der Alpinunfälle im Jahresver-gleich dar. Der jährliche Beobachtungszeitraum umfasst die Zeit von 1. November bis 31. Oktober des Folgejahres (Sommer- und Wintersaison).

0

940

1880

2820

3760

4700

3.757

4.5514.820

3.824

4.515

3.717 3.830

4.409

3.569

2018/192014/15 2015/16 2016/17 2017/18

Tirol

sonstige Bundesländer

4.721

ALPINUNFALLSTATISTIK

Im Jahr 2018/19 ereigneten sich im Bundesland Tirol im Vergleich zu

den anderen Bundesländern wie in den vergangenen Jahren ca. 45 %

der gesamten Alpinunfälle in Österreich.

Entwicklung der Alpinunfälle (Vergleich Tirol zu den anderen Bundesländern)Quelle: Kuratorium für alpine Sicherheit

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45

ALPINPOLIZEI

Entwicklung Alpintote 2014/15 bis 2018/19Quelle: Kuratorium für alpine Sicherheit

0

40

80

120

160

200184 187

113

96 92

105100

171 175

192

2018/192014/15 2015/16 2017/182016/17

Tirol

sonstige Bundesländer

ALPINTOTE

Die Alpinpolizei erhebt in Tirol im langjährigen Schnitt ca. 3.800 Alpin-

unfälle, durchschnittlich hundert davon enden tödlich. In der Saison

2018/19 waren es genau 3.830 Unfälle mit 105 Toten. Österreichweit

verstarben 297 Personen bei Unfällen in den Bergen. Der Bergsport

boomt, die Tiroler Tourismuswirtschaft verzeichnet kontinuierlich eine

Zunahme bei den Nächtigungszahlen und trotzdem bewegt sich die

Zahl der tödlichen Unfälle im Bereich des statistischen Mittelwertes.

Mehr als 40 % dieser Unfälle passieren beim Bergwandern.

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46

ALPINPOLIZEI

ALPINPRÄVENTION

Wie in allen anderen exekutiven Bereichen ist auch im Alpindienst die

Prävention ein ständig präsentes Thema. Da die im Alpindienst täti-

gen BeamtenInnen nicht ständig zur Verfügung stehen, sondern nur

sporadisch, wird die von anderen Organisationen wie z. B. ÖAV, Ber-

grettung oder ziviler Bergführerverband durchgeführte Präventionsar-

beit dementsprechend ergänzt. Dies vor allem an Tiroler Schulen. Hier

wird in einigen Bezirken auf bewusstseinsbildende Maßnahmen ge-

setzt. Dies einerseits, um das Gefahrenradar zu sensibilisieren, und

andererseits, um dem ständig steigenden Trend im Bergsportbereich

Rechnung zu tragen und dadurch die Anzahl der Unfälle zu minimie-

ren. So konnten im Rahmen von zehn Präventionsveranstaltungen

zahlreiche SchülerInnen der unterschiedlichen Tiroler Bezirke im Seg-

ment Notfallmaßnahmen Lawine, Kameradenrettung, Vorbereitung auf

Touren usw. erfolgreich sensibilisiert und auf die im alpinen Gelände

vorherrschenden Gefahren auf spielerische Art und Weise aufmerk-

sam gemacht werden.

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47

Mit bereits 2018 beginnend unterstützte die EE Tirol mit verstärktem Streifen-

dienst auch 2019 das Stadtpolizeikommando Innsbruck bei der Umsetzung

bzw. Überwachung der Waffenverbotszone in der sogenannten „Bogenmeile“.

Nach dem alljährlichen „Hahnenkammwochenende“ in Kitzbühel fand vom

19. Februar 2019 bis zum 3. März 2019 die Nordische Ski-WM in Seefeld

und Innsbruck statt. Diese Großveranstaltung wurde unter anderem von Kräf-

ten der EE Tirol und ODE Tirol überwacht bzw. gesichert. Insgesamt wurden

von den Mitgliedern der EE und ODE Tirol bei diesem Großevent 5.763 Ein-

satzstunden geleistet und so trugen diese beiden Einheiten auch zu einem

wesentlichen Teil zur Sicherheit und zum ordnungsgemäßen Ablauf der Ver-

anstaltung bei.

Augenmerk wurde auch auf die Ausbildung der Mitglieder der EE Tirol gelegt,

wo unter anderem die Neuausbildung von 63 BeamtInnen abgeschlossen

wurde. Diese Neuaufnahmen wurden nicht zuletzt aufgrund von Abgängen

(Pension und Austritten) und einer Erhöhung der Mitgliederanzahl der EE Tirol

notwendig. In die Ausbildungen der EE Tirol wurden letztes Jahr 6.649 Stun-

den investiert.

EINSATZ- UND ORDNUNGSDIENSTEINHEITTIROL (EE/T UND ODE)

GSOD – GROSSER SICHERHEITS- UND ORDNUNGSDIENST/DIENSTHUNDE

2017 2018 2019

Fußball 34 28 32

Sonstige Einsätze 48 26 22

Anzahl Einsätze gesamt(Einsätze über mehrere Tage werden ab 2018 als ein Einsatz gewertet)

82 54 54

Davon in anderen Bundesländern 6 2 5

Einsatzstunden (inkl. Übungen) 40.970 *) 60.850

Quelle: Zahlen aus der Polizeistatistik *) Einsatzstunden 2018 aufgrund der unterjährigen Umstellung auf das GSOD-Tool nicht auswertbar

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Im Jahr 2019 standen in Tirol zur Unterstützung der täglichen Po-

lizeiarbeit 25 PolizeidiensthundeführerInnen mit 25 einsatzfähigen

Diensthunden zur Verfügung. Zudem absolvierten fünf Junghunde die

Ausbildung zum Polizeidiensthund.

Insgesamt wurden die Diensthunde zu 6.381 Einsätzen angefordert.

Es wurden von den HundeführerInnen 2.185 Unterstützungsstreifen

durchgeführt und die Diensthunde aufgrund ihrer spezifischen Ausbil-

dungen in den verschiedensten Bereichen eingesetzt.

Bei 1.157 Amtshandlungen kamen die Suchtmittelspürhunde der Lan-

despolizeidirektion Tirol zum Einsatz. Es konnten im Jahr 2019 dadurch

insgesamt 32 kg Suchtmittel aufgespürt und sichergestellt werden.

Für Diensthundestreifen wurden im Jahr 2019 insgesamt 14.770

Stunden aufgewendet.

POLIZEIDIENSTHUNDEWESEN TIROL

0 240 480 720 960 1200

Fährtensuchen

Suchtmittelsuchen

Personensuchen

Gegenstandsuchen

Brandmittelsuchen

Sprengstoffsuchen

Blut- u. Leichensuchen

Öffentlichkeitsarbeit 63

23

109

26

284

388

1.155

194

Einsatzbereiche Diensthunde nach spezifischen AnforderungenQuelle: Elektronische Dienstdokumentation (EDD)

GSOD – GROSSER SICHERHEITS- UND ORDNUNGSDIENST/DIENSTHUNDE

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LANDESLEITZENTRALE NEU – ELKOS

Nach mehrjähriger Projektphase erfolgte mit 8. Oktober 2019 der Test-

betrieb und schließlich mit 20. Dezember 2019 die formelle Betrieb-

saufnahme der „Landesleitzentrale Neu“ (LLZ) in Tirol. Seit diesem

Zeitpunkt werden die Aufgaben von acht Bezirksleitstellen (ehemalige

BLS der Bezirkspolizeikommanden) und der Stadtleitstelle (ehemalige

SLS des Stadtpolizeikommandos) in der Landesleitzentrale Tirol wahr-

genommen. In der Landesleitzentrale der Landespolizeidirektion Tirol

kommt zudem ein neues, bundesweit einheitliches Einsatzleit- und

Kommunikationssystem (ELKOS) zum Einsatz, das eine zentrale Ein-

satzabwicklung ermöglicht und die Polizei bei der Notruf- und Einsatz-

bearbeitung bestmöglich unterstützt. Durch geografische Verortung der

Einsatzmittel und der digitalen Übermittlung von wichtigen Informatio-

nen an die Außendienststreifen wird auch das Risiko einer Gefährdung

oder Verletzung der PolizistenInnen vor Ort wesentlich minimiert.

Insgesamt versehen aktuell ca. 50 MitarbeiterInnen ihren Dienst in

der Landesleitzentrale. Sie nehmen monatlich ca. 22.000 Notrufe aus

ganz Tirol entgegen und bearbeiten täglich im Schnitt ca. 300 Einsätze.

Auf zehn hochmodernen Einsatzleittischen disponieren die Bedienste-

ten der LLZ auf insgesamt vier Funksprechgruppen ca. 130 Streifen

und koordinieren ca. 150 „Sonderkräfte“ (AlpinistenInnen, Tatortbeam-

tenInnen, HundeführerInnen etc.).

Das Projekt ELKOS wird auch 2020 im Sinne einer noch moderneren

Kommunikation gemeinsam mit den polizeilichen Einsatzkräften wei-

terentwickelt, um die vorhandenen technischen Möglichkeiten best-

möglich für die Einsatzbearbeitung zu nutzen. ELKOS ist die Antwort

auf die Digitalisierung der Gesellschaft und ein weiterer Schritt in Rich-

tung Modernisierung der Polizeiarbeit.

„LANDESLEITZENTRALE NEU – ELKOS“

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DATEN IM ÜBERBLICK

Personal:

· Die Bezirke Imst, Innsbruck, Innsbruck-Land, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Lienz und Schwaz

wurden mit insgesamt 36 zusätzlichen Planstellen verstärkt.

· Strukturänderung im Bereich der Einsatz-, Grenz- und Fremdenpolizeilichen Abteilung (EGFA) mit

Splittung in eine Einsatzabteilung (EA) und eine Fremden- und Grenzpolizeiliche Abteilung

(FGA), welche durch die neu geschaffene PI Innsbruck Fremdenpolizei verstärkt wurde.

Im Jahr 2019 konnten für die oben genannten Abteilungen und Dienststellen insgesamt 112

zusätzliche Planstellen geschaffen werden.

Organisatorisches:

· GenMjr Johannes Strobl, B.A. wurde zum stellvertretenden Landespolizeidirektor für Tirol und

Leiter des Geschäftsbereiches A – Strategie und Einsatz – ernannt.

· Einrichtung einer Schwerverkehrskontrollgruppe per 1. Februar 2019 in den Bezirken Reutte

und Imst mit dem Ziel von intensivierten Kontrollen im Bereich der Fernpassroute

· Einführung des bundesweiten Einsatzleit- und Kommunikationssystems (ELKOS) und Inbe-

triebnahme der zentralen Leitstelle mit Zuständigkeit für ganz Tirol per 8. Oktober 2019

· Betrauung von HR Dr. Edelbert Kohler mit der Funktion des Landespolizeidirektors und

HR Mag. Christian Schmalzl mit der Funktion des Leiters des Geschäftsbereiches B –

Verfahren und Support

ZUKUNFTSPERSPEKTIVE 2020:· Nachbesetzung des Leiters Büro A1 – Organisation, Strategie und Dienstvollzug –

durch Bgdr Martin Kirchler, M.A.

· Evaluierung und erforderliche Strukturanpassungen im Bereich der Logistikabteilung

und des Landeskriminalamtes

SICHERHEITSZENTRUM TIROL:Aussiedelung einzelner Organisationseinheiten für die Dauer der Baumaßnahmen

ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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✔ JAHRESSCHWERPUNKTE KSÖ LANDESKLUB TIROL2014: Sicherheitssong „133 – Kinderpolizei“ mit Toni Knittel „Bluatschink“ (CD/DVD)2015/2016: Bezirkstour Kinderpolizei mit Konzerten von „Bluatschink“2016: Präventionsspot gegen Gewalt in der Privatsphäre – bundesweite Verwendung 2017: Schulungsfilm „Trautes Heim“ gegen Gewalt in der Privatsphäre für NGOs und Polizeiausbildung2017/2018: „133 Kinderpolizei“ – CyberKids Bezirkstour mit „Bluatschink“2018: Entwicklung Präventionsfolder zur Nachbereitung des Schulungsfilmes und Aufnahme in die Polizeiausbildung in Österreich2019: Marketingmaßnahmen Präventionsspot „Gewalt in der Privatsphäre“; Start IT-Projekt „PASSWORT.WAHNSINN“

✔ DISKUSSIONSVERANSTALTUNGEN KSÖ LANDESKLUB TIROL2012: Integration „zwischen Fordern und Fördern“2013: „Migration im Fokus“2014: „Aktuelle Herausforderungen der europäischen Flüchtlingspolitik – zwischen Anspruch und Wirklichkeit“2017: „Migration – Integration“2019: „Verkehrskollaps auf Tirols Straßen – Gegenwart und Zukunft“

✔ SICHERHEITSEVENT UND „ROUND TABLE“ DER MITGLIEDERJährliche Veranstaltung mit ca. 300 geladenen Gästen im Congress bzw. Messe Innsbruck

✔ BROSCHÜREN KSÖ LANDESKLUB TIROLJährlich: Ratgeber „Sicher im Internet“Jährlich: Broschüre SICHER.TIROL – Sonderbeilage zur TT

✔ AUSZEICHNUNG COURAGIERTE/R BÜRGER/INJährlich: gemeinsam mit Landeshauptmann Platter im Landhaus in Innsbruck

✔ TEILNAHME AN MESSENJährlich: Frühjahrs- und Herbstmesse, Berufsinformationsmesse, Seniorenmesse

✔ VORSCHAU 2020» E-Learning-Tool – Awarenesstraining zu „Passwortsicherheit“ und „Pishingmails“

für IT-Sicherheit von Unternehmen und Bürger/innen» KSÖ Sicherheitsevent und „Round Table“ in der Messe Innsbruck» Ehrung „Couragierte Bürger“ im Landhaus in Innsbruck » „133 Kinderpolizei“ CyberKids Bezirkstour mit „Bluatschink“» „Sicher Tirol – sicher im Verkehr“ – Präventionsaktion der Polizei (LVA) und

dem Land Tirol » Bankensicherheitstag

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www.polizei.gv.at