ÖSTERREICHISCHE UNESCO-KOMMISSION JAHRBUCH 20 13 · management an der BOKU etabliert, sowie die...

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ÖSTERREICHISCHE UNESCO-KOMMISSION JAHRBUCH 20102011 2012 2013 20142015 20162017 20182019 www.unesco.at

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ÖSTERREICHISCHE UNESCO-KOMMISSION

JAHRBUCH2010201120122013201420152016201720182019www.unesco.at

JAHRBUCH 2013ÖSTERREICHISCHE UNESCO-KOMMISSION

GLOSSAR

ADA Austrian Development AgencyAHS (BG, BRG) Allgemeinbildende höhere Schule / Academic Secondary SchoolARGE Arbeitsgemeinschaft / Working GroupASPnet UNESCO-Schul-Netzwerk / Associated Schools Project NetworkBKA Bundeskanzleramt / Federal Chancellery BM BundesministerIn / Federal Minister BMeiA Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten /

Federal Ministry for European and International AffairsBMG Bundesministerium für Gesundheit / Federal Ministry of HealthBMLFUW Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Lebensministerium) /

Federal Ministry of Agriculture, Forestry, Environment and Water Management (Ministry of Life)BMLVS Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport / Ministry of Defence and SportsBMWFJ Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend / Federal Ministry of Economy, Family and YouthBMUKK Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur / Federal Ministry for Education, the Arts and CultureBMWF Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung / Federal Ministry for Science and ResearchBNE Bildung für nachhaltige Entwicklung / Education for Sustainable DevelopmentBP Biosphärenpark / Biosphere ReserveCCIVS Coordinating Committee for International Voluntary ServiceDUK Deutsche UNESCO-Kommission / German Commission for UNESCOEPU Europäische Friedensuniversität / European Peace UniversityESS Earth System ScienceEU Europäische Union / European UnionGS Generalsekretärin / Secretary-GeneralGK Generalkonferenz / General Conference IBC Internationales Bioethik Komitee / International Bioethics CommitteeICOMOS Internationaler Rat für Denkmalpflege / International Council on Monuments and SitesIFAP Information für Alle Programm / Information for All ProgrammeIG Interessensgemeinschaft / Communitiy of InterestIGBC Zwischenstaatliches Bioethik Komitee / Intergovernmental Bioethics CommitteeIGCP Internationales Geologisches Korrelationsprogramm / International Geological Correlation ProgrammeIHP Internationales Hydrologisches Programm / International Hydrological ProgrammeIKE Immaterielles Kulturerbe / Intangible Cultural Heritagei.R. im Ruhestand LH (Stv.) Landeshauptmann/-frau (StellvertreterIn) / Provincial Govenor (Vice)MAB Der Mensch und die Biosphäre Programm / The Man and the Biosphere ProgrammeMOST Programm zur Gestaltung des sozialen Wandels / Management of Social Transformations ProgrammeMoW „Gedächtnis der Menschheit“ Programm / Memory of the World ProgrammeMR Ministerialrat, Ministerialrätin NGO Nichtregierungsorganisation / Non-governmental organisationNK Nationalkomitee / National CommitteeOECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung /

Organisation for Economic Co-operation and DevelopmentÖAW Österreichische Akademie der Wissenschaften / Austrian Academy of ScienceÖSFK Österreichisches Studienzentrum für Frieden- und Konfliktlösung /

Austrian Study Center for Peace and Conflict ResolutionÖUK Österreichische UNESCO-Kommission / Austrian Commission for UNESCOÖV UNESCO Ständige Vertretung Österreichs bei der UNESCO/ Permanent Representation of Austria to UNESCOPIAAC Program for the International Assessment of Adult CompetenciesUN Vereinte Nationen / United NationsUNESCO Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur /

United Nations Educational, Scientific and Cultural OrganisationVIDC Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit /

Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT

AKTIVITÄTEN 2013

BILDUNG1. Basisbildung – Bildung für Alle2. Bildung für nachhaltige Entwicklung3. Kulturelle Bildung4. UNESCO-Schulen5. Jugend

WISSENSCHAFTEN1. Naturwissenschaften2. Sozialwissenschaften

KULTUR1. Vielfalt kultureller Ausdrucksformen2. Welterbe3. Immaterielles Kulturerbe 4. Kulturgüterschutz

KOMMUNIKATION UND INFORMATION1. Pressefreiheit2. Weltdokumentenerbe/Memory of the World

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

UNESCO-EXEKUTIVRAT UND GENERALKONFERENZ

INTERNATIONALE KONFERENZEN

SCHIRMHERRSCHAFTEN

ANHANGDaten und FaktenFachbeiräte und ArbeitsgemeinschaftenÖsterreichische UNESCO WelterbestättenÖsterreichische BiosphärenparksÖsterreichische Eintragungen in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der MenschheitÖsterreichische UNESCO „Creative Cities“Österreichische Einträge in das Memoryof the World RegisterÖsterreichische UNESCO LehrstühleÖsterreichische UNESCO-SchulenÖsterreichische Mitgliedschaft bei zwischenstaatlichen Komitees/Räten bei der UNESCOÖsterreichische ExpertInnen bei der UNESCO

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Das Jahr 2013 war von einer Reihe wichtiger Jubiläen geprägt,die Anlass zum Feiern boten, aber auch zur Bestandsauf-nahme und kritischen Reflexion des Erreichten anregten. Einen besonderen Stellenwert nahm dabei 60-jährige Beste-hen des internationalen Schulnetzwerkes der UNESCO ein,das 1953 als Ergebnis einer UN-Studie über „die Maßnahmen,die man ergreifen müsse, um die Jugendlichen für den Gedan-ken des Friedens, der gegenseitigen Achtung und des Ver-ständnisses unter den Völkern zu gewinnen“, in Paris gegrün-det worden war. Dabei ging die UNESCO von der für damaligeZeiten überaus visionären Erkenntnis aus, dass „allgemeingehaltene, abstrakte Zielsetzungen und moralische Impera-tive bei den Jugendlichen auf Gleichgültigkeit, Ablehnung,sogar Zynismus stoßen würden. Man müsse die Jugend vorpraktische, begrenzte und realisierbare Aufgaben stellen, dievon sich aus gegenseitiges Verständnis zwischen den Völkernwecken und fördern können“. Das UNESCO AssociatedSchools Project wurde weltweit zu einem großen Erfolg,wovon die mittlerweile mehr als 9500 Bildungseinrichtungenin 180 Ländern zeugen. Österreich beteiligte sich bereits1954 erstmals an Projekten des Netzwerkes, heute sind 79Schulen darin aktiv. Das Jubiläum wurde mit einem Festaktsowie der jährlichen Vernetzungskonferenz im Stift Melk würdig begangen.Anlässlich von 40 Jahre MAB (Man and the Biosphere-Programm) in Österreich lud die Österreichische Akademieder Wissenschaften am 27. November zu einer feierlichenFestveranstaltung in Anwesenheit des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung, Univ.-Prof. Dr. KarlheinzTöchterle. Das österreichische MAB-Nationalkomitee war1973, zwei Jahre nach derGründung desUNESCO-Programms,an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften insLeben gerufen worden. Somit ist es vermutlich das ältesteMAB-Nationalkomitee weltweit, die ÖUK ist seit Beginn Mit-glied. Mit seiner Errichtung wurde die MAB-Forschung inÖsterreich Teil der internationalen, von der UNESCO gelei-teten und moderierten Forschung. 12 Jahre ununterbrocheneMitgliedschaft im Zwischenstaatlichen Koordinierungsrat des Programms (2001–2013, Vertreter Dr. Günter Köck)ergänzen das große österreichische Engagement in diesemBereich.

Am 29. April lud Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer gemeinsam mit dem Bundesministerium für Unter-richt, Kunst und Kultur und der Österreichischen UNESCO-Kommission in die Räumlichkeiten des österreichischen Parlaments, um 20 Jahre Welterbe in Österreich sowie 40 JahreUNESCO Welterbekonvention angemessen zu würdigen.Das Jahr 2013 markierte auch das 10-jährige Bestehen des„UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des ImmateriellenKulturerbes“, das in Österreich mit einem vom BMUKK undder ÖUK gemeinsam organisierten Workshop mit ExpertInnenaus Kroatien, der Tschechischen Republik, Deutschland,Ungarn, der Slowakei, Slowenien und der Schweiz zu Fragender Implementierung begangen wurde. Als Ergebnis der aktiven Mitarbeit bei der UNESCO konnteÖsterreich 2013 stolz auf die Anerkennung von drei öster-reichischen Einreichungen verweisen: der grenzüberschrei-tenden Geopark Karawanken/Karavanke wurde in das Glo-bale Geopark-Netzwerk aufgenommen, ein neuer UNESCO-Lehrstuhl für integrative Fließgewässerforschung und –management an der BOKU etabliert, sowie die „Goldenen Bulle“ von 1356 als Neueintragung in das InternationaleMemory of the World Register anerkannt.

In den übrigen Schwerpunktbereichen führte die ÖUK ihre Tätigkeit konsequent fort. Seit über vierzig Jahren erin-nert die UNESCO jährlich am Weltalphabetisierungstag (8. September) daran, dass immer noch weltweit Millionenvon Menschen nicht über ausreichende Basisbildung ver-fügen. Laut UNESCO-Weltbildungsbericht von 2012 waren775 Millionen Erwachsene betroffen. Österreich ist seit 2010Teil der OECD-Studie PIAAC (Programme for the InternationalAssessment of Adult Competencies) zur Erhebung grund-legender Basisbildungskompetenzen von Erwachsenen. DieErgebnisse wurden am 8. Oktober präsentiert und bieten nundie Chance, zielgerichtet Maßnahmen zur Verbesserung derLage in Österreich zu ergreifen. Im Bereich „Bildung für nach-haltige Entwicklung“ wurde 2013 weiteren 24 Projekten derStatus „offizielles UN-Dekadenprojekt“ zuerkannt. Damitwurden bislang insgesamt 150 Projekte erfasst, die als Vorbild und good practice im Umsetzungsbericht internatio-nal präsentiert werden können. Die erfolgreiche Kooperation

VORWORT

Dr. Barbara STELZL-MARXVizepräsidentin

Uni.-Prof. Dr. Manfred NOWAKVizepräsident

Mag. Gabriele ESCHIGGeneralsekretärin

Dr. Eva NOWOTNYPräsidentin

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zwischen L’ORÉAL Österreich, ÖUK, ÖAW und BMWF konnteauch 2013 fortgesetzt werden. Bereits zum 7. Mal wurden vierStipendien zu je € 20.000,- an exzellente junge Wissenschaft-lerinnen vergeben. Im Rahmen der österreichischen Mitglied-schaft im Bioethikkomitee der UNESCO luden das Bundes-kanzleramt, das Französische Kulturinstitut, die Österreichi-sche UNESCO-Kommission und die Wiener Vorlesungen am6. Juni 2013 zum internationalen Kolloquium „Lebensende“ins Bundeskanzleramt in Wien ein. Medizinische Technolo-gien, Organunterstützung, Organersatz sowie die Entwicklun-gen in der Transplantationsmedizin haben dazu beigetragen,dass das Lebensende keiner eindeutigen Begriffsdefinition imSinne einer Diagnose unterliegt. In der Folge dieser Entwick-lungen ist eine Pluralität von Wertvorstellungen und Wertprä-ferenzen entstanden, die für die medizinische Ethik wichtigeund teilweise auch neue Herausforderungen darstellen. ImBereich kultureller Vielfalt gelang der ÖUK eine besondereKooperation: Die Tageszeitung DER STANDARD widmete demThema eine nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch sehrgelungene Schwerpunktausgabe anlässlich des „Welttagesder kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung“ am 21. Mai. Die gesamte Wochenendausgabe, aufgefächert in alle Redaktionsbereiche, informierte fundiert und span-nend über die verschiedenen Aspekte kultureller Vielfalt undwurde durch Beiträge von SchriftstellerInnen, KünstlerInnen,DesignerInnen, VolkskundlerInnen und anderen ExpertInnenergänzt. Ein weiterer Erfolg gelang mit der Wahl Österreichsin das Zwischenstaatliche Komitee der Konvention (2013 –2017). Damit bekräftigt Österreich sein Bekenntnis, dieUmsetzung und Weiterentwicklung des Übereinkommensauch auf internationaler Ebene aktiv mitzugestalten. Auf Ein-ladung der Welterbestätte Prähistorische Pfahlbauten um dieAlpen fand die jährliche Vernetzungskonferenz der österrei-chischen Welterbestätten von 19.– 20. September in Mond-see statt. 2013 war die Tagung dem Thema „Verborgenessichtbar machen“ gewidmet – ein Thema, das Licht auf dieArbeit des Kuratoriums Pfahlbauten in der Vermittlung einer„unsichtbaren“ Welterbestätte warf und reichlich Anregungenfür die Vermittlungsarbeit gab. Dank der zahlreichen nationa-len und internationalen Aktivitäten hat sich Österreich welt-weit einen Namen auf dem Gebiet des Kulturgüterschutzesgemacht. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass dieUNESCO nach der erfolgreichen Durchführung eines Trainingsseminars zur Implementierung der Haager Konven-tion mit Fokus auf den Westbalkan im Jahr 2010 an Österreich

herantrat, ein weiteres Trainingsseminar, dieses Mal für Afrikanische Länder südlich der Sahara, abzuhalten. Von 2. – 6. Dezember fand das internationale Trainingsseminar, an dem die Landesverteidigungsakademie und die Öster-reichische UNESCO-Kommission und das BMeiA, BMLVS und BMUKK sowie die UNESCO beteiligt waren, in Wien statt.Zivile und militärische Führungskräfte aus Mali, Äthiopien,Ghana, Nigeria und Zimbabwe nutzen die Expertise des öster-reichischen Bundesheeres im Bereich Kulturgüterschutz undtauschten sich über die Erfahrungen bei der Umsetzung derKonvention aus.

Die Rückkehr fast aller 2012 karenzierten Mitarbeiterinnenhat die früheren Verhältnisse wieder hergestellt, jedochbedingt, dass sich die ÖUK von Mag. Zsofia Pinter, BA undMag. Katharina Obenhuber, BA wieder trennen musste. FrauMag. Pinter trat im Oktober 2013 ein Studium an der Bau-haus-Universität Weimar, Institut für Europäische Urbanistikan, Frau Mag. Obenhuber entschloss sich, an der UniversitätFribourg weiter zu studieren. Wir wünschen Ihnen viel Glückund Erfolg in ihrer weiteren Laufbahn und danken ihnen nochmals für ihren Einsatz. Im Sekretariat hilfreich zur Seitestanden auch 2013 wieder zahlreiche PraktikantInnen: DorisEmprechtinger, Julia Macher, Buket Borihan, Parastu Bandeh-Moghadam, Katharina Koch, Anna-Sophie Tomancok, MoritzAltersberger, Andreas Buranich, Christian Lasser und MartinaWappel waren mit großem Einsatz eine wertvolle Unter-stützung des Sekretariats. Wir möchten ihnen hier an dieserStelle ebenfalls für ihre engagierte Mitarbeit danken.

Wie immer möchten wir zuletzt auch allen unseren herzlichenDank aussprechen, die uns 2013 gefördert und unterstützthaben: dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, dem Bundesministerium für Wissenschaft und For-schung, dem Bundeskanzleramt, dem Bundesministerium fürLand- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,dem Bundesministerium für europäische und internationaleAngelegenheiten, dem Bundesministerium für Landesvertei-digung und Sport, der Landesverteidigungsakademie, demLand Oberösterreich, der Gemeinde Mondsee sowie demKuratorium Pfahlbauten. Unser besonderer Dank gilt aberauch den zahlreichen ehrenamtlich tätigen ExpertInnen in den Fachbeiräten und ARGES der ÖUK, die für die Erfüllungunserer Aufgaben unverzichtbar sind.

Dr. Barbara Stelzl-Marx, Vizepräsidentin

Uni.-Prof. Dr. Manfred Nowak, Vizepräsident

Botschafterin i.R. Dr. Eva Nowotny, Präsidentin

Mag. Gabriele Eschig, Generalsekretärin

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AKTIVITÄTEN 2013

BILDUNG

Die Förderung von „Bildung für Alle“ durch Verbesserung der Rahmenbedingungen für Basis-bildung und Alphabetisierung sowie die Umsetzung der UN-Dekade „Bildung für nachhaltigeEntwicklung“ (2005–2014) zählten zu den Schwerpunkten des Bildungsprogramms derUNESCO im Biennium 2012–2013. Daraus leitete die Österreichische UNESCO-Kommissionihre Arbeitsschwerpunkte ab und konzentrierte ihre Tätigkeit im Jahre 2013 auf die BereicheBasisbildung – „Bildung für Alle“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, „Kulturelle Bildung“und die UNESCO-Schulen (ASPnet).

1. BASISBILDUNG – BILDUNG FÜR ALLE

PIAAC-OECD STUDIE

Seit über vierzig Jahren erinnert die UNESCO jährlich amWeltalphabetisierungstag (8. September) daran, dass welt-weit Millionen Menschen nicht über ausreichende Basis-bildungskompetenzen verfügen. Laut UNESCO-Weltbildungs-bericht 2012 sind 775 Millionen Menschen weltweit von An-alphabetismus betroffen. Zur Feststellung der Situation hier-zulande ist Österreich seit 2010 Teil der OECD-Studie PIAAC(Programme for the International Assessment of Adult Competencies), die grundlegende Fertigkeiten und Fähig-keiten von Erwachsenen erhob. Die Ergebnisse wurden am 8. Oktober präsentiert. Im Bereich Lesekompetenzen errei-chen die ÖsterreicherInnen ein unterdurchschnittlichesErgebnis. 8,4% verfügen über die höchsten Kompetenzstufen,jedoch 17,1% (fast eine Million Menschen) verfügen nur übergeringe Lesekompetenzen.Im Bereich Alltagsmathematik haben die ÖsterreicherInnenüberdurchschnittlich gut abgeschnitten. Nur in Finnland und

den Niederlanden waren dieErgebnisse besser. Im3. Testbereich – Problem-lösung im Kontext neuerTechnologien – erreichtendie ÖsterreicherInnen eindurchschnittliches Ergeb-nis. Rund jeder dritte Er-wachsene (32,5%) verfügtüber eine hohe Problem-lösungskompetenz, wäh-rend jeder sechste (15,5%)unzureichende Computer-kenntnisse hat.

2. BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG – UMSETZUNG DERUN-DEKADE 2005 – 2014

ÖUK-FACHBEIRAT FÜR DIE UN-DEKADE

Die Aktivitäten des ÖUK-Fachbeirats „Bildung für nachhaltigeEntwicklung und Globales Lernen“ standen heuer wieder imZeichen der Auszeichnung von UN-Dekadenprojekten. Am 6. März und am 3. Oktober traf die Jury zusammen, um dieEinreichungen der 13. bzw. 14. Runde zu bewerten. Die feier-liche Urkundenüberreichung fand am 26. Juni im NaturparkJauerling bzw. am 3. Dezember in Wien statt.

AUSZEICHNUNG VON UN-DEKADENPROJEKTEN

Seit 2007 zeichnet die ÖUK österreichische Projekte aus, die„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) vorbildlichumsetzen. 2013 wurde weiteren 24 Projekten der Status „offi-zielles UN-Dekadenprojekt“ und damit das internationaleLogo der UN-Dekade zuerkannt.Die feierliche Verleihung der 13. Runde fand am 26. Juni inPömling/Emmersdorf im Naturpark Jauerling-Wachau statt.Bgm. Erwin Neuhauser und Matthias Heiss (GeschäftsführerNaturparke Niederösterreich) begrüßten die Gäste. WeitereFestrednerInnen waren Dr. Günther Pfaffenwimmer (BMUKK),Dr. Peter Iwaniewicz (Lebensministerium) und Therese Walder-Wintersteiner, M.A.I.S. (ÖUK). Dr. Helmuth Hartmeyer (ADA,Vorsitzender des ÖUK-Fachbeirats) führte in gewohnt infor-mativer und unterhaltsamer Weise durch die Veranstaltung.Die Auszeichnungsfeier der 14. Runde erfolgte am 3. Dezem-ber im Theatersaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Univ.-Prof. Dr. Georg Grabherr (ÖAW)

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AKTIVITÄTEN 2013

hielt die Eröffnungsrede. MR Dr. Günther Franz Pfaffen-wimmer (BMUKK), Dr. Peter Iwaniewicz (Lebensministerium)und Mag. Gabriele Eschig (ÖUK) begrüßten die Gäste. Die Rückmeldungen der ProjektträgerInnen verdeutlichtenauch diesmal wieder, dass die Anerkennung und Aufmerk-samkeit, die die Projekte in den regionalen Medien erhalten,dazu beitragen, Projekte besser zu verankern und derenFinanzierung zu sichern. Die Österreichische Akademie derWissenschaften als Veranstaltungsstandort war zudem einehrwürdiger Rahmen für PreisträgerInnen und Festgäste.Um die ausgezeichneten Projekte zu dokumentieren und auchinternational bekannt zu machen, stellte die ÖUK in Koopera-tion mit dem BMUKK, dem Lebensministerium und demBMWF den dritten Band der Broschüre „Sustainability inAction – UN-Dekadenprojekte Österreich“ her. Darin findensich die ausführlichen Beschreibungen (mit englischer Kurz-fassung) aller jener Projekte, die 2011 und 2012 ausgezeich-net wurden.

3. KULTURELLE BILDUNG

ARTS EDUCATION WEEK

„Kulturelle Bildung“ ist sowohl für die kreative Entwicklungdes Individuums als auch für das Verständnis regionaler undinternationaler Kunst und Kultur wichtig. Sie ist ein zentralerBestandteil einer umfassenden Persönlichkeitsbildung undschafft wesentliche Voraussetzungen für eine aktive Teilnah-me am kulturellen Leben einer Gesellschaft. In diesem Sinnelud die UNESCO 2006 zur ersten UNESCO-Weltkonferenzzum Thema „Kulturelle Bildung“. Zentrales Ergebnis der Welt-konferenz war die Verabschiedung eines „Leitfadens für Kulturelle Bildung“ („Road Map for Arts Education“). Vier Jahrespäter fand eine erste Bestandsaufnahme der Umsetzung der„Road Map“ im Rahmen der zweiten UNESCO-Weltkonferenzin der Republik Korea statt. Im Abschlussdokument, der„Seoul Agenda“, bestätigten die teilnehmenden Staaten ihreZiele zur Weiterentwicklung von „Kultureller Bildung“ in derZukunft. Seit 2012 steht die vierte Mai-Woche ganz im Zei-chen der Kulturellen Bildung. Die Österreichische UNESCO-Kommission hat heuer dazu aufgerufen, diese Woche zu nutzen, um Aktivitäten im Bereich kultureller Bildung umzu-setzen. In einer Presseaussendung hat das BMUKK dieÖffentlichkeit über diese Aktivitäten informiert.

DROP BY DROP – WATER

Weiters bot die ÖUK in Kooperation mit dem VIDC und derExperimental Theatre Foundation aus Mumbai ein Theater-stück und Workshops für die UNESCO-Schulen an. Anlässlichdes internationalen Jahres des Wassers wurde das Stück„Drop by Drop – Water“ aufgeführt, das Kindern und Jugend-lichen Wasser als lebensspendendes Element, aber auch alsKonfliktquelle näherbrachte. Dazu konnten die SchülerInnenan Theater-, Tanz- und Percussionworkshops teilnehmen und

Auszeichnungsfeier Dekadenprojekte 13. Runde

Auszeichnungsfeier Dekadenprojekte 14. Runde

© ÖUK/eSeL.at

© ÖUK/Martina Siebenhandl

Facebookseite der ÖUK zur Arts Education Week

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AKTIVITÄTEN 2013

sich mit dem Thema Gewaltvermeidung auseinandersetzen.Grundlage bildete das von der Experimental Theatre Foun-

dation entwickelte Kon-zept des „Theater of Rele-vance“, das auf traditionel-len indischen Kunstformenwie Kathak, Kirtan oderLknatya basiert und daraufausgerichtet ist, das Publi-kum zu unterhalten, aberauch mit sozialen Proble-men zu konfrontieren. DreiSchulen aus dem ASP-Netz– GRG Stubenbastei, HLWFrohsdorf und BG/BRGPestalozzi – nahmen dasAngebot wahr.

4. UNESCO-SCHULEN

UNESCO-SCHULEN IN ÖSTERREICH

2013 feiert das Netzwerk der UNESCO-Schulen sein 60-jähri-ges Bestehen. Die Österreichischen UNESCO-Schulen sindTeil des internationalen Schulnetzwerkes der UNESCO, das,1953 in Paris gegründet, mittlerweile mehr als 9500 Bildungs-einrichtungen in 180 Ländern umfasst. Die Anzahl der öster-reichischen UNESCO-Schulen ist 2013 erfreulicherweise wieder gewachsen. Das Schulzentrum Ungargasse (1030Wien) und die HLF Krems wurden 2013 per Dekret aus Parisoffiziell zu UNESCO-Schulen ernannt, womit das Netzwerk inÖsterreich derzeit 79 Schulen umfasst. In sehr lebendiggestalteten Festveranstaltungen, die das jeweilige Schulprofilsowie das große Engagement der Schulen erkennen ließen,überreichte die UNESCO-Schulkoordinatorin, Mag. FriederikeKoppensteiner, die Urkunden aus Paris. Neun weitere Schu-len befinden sich derzeit im Anwärterstatus – ein Hinweis aufdas erfreulich lebhafte Interesse der Schulen am Netzwerk.

JAHRESTAGUNG ZUM 60-JAHRE JUBILÄUM

Die Jubiläums-Jahrestagung 2013 fand von 30. September –2. Oktober im Stift Melk statt und stand unter dem Motto „60 Jahre Österreichische UNESCO-Schulen“. Den Eröff-nungsvortrag „Herausforderungen an die Menschenrechte 20 Jahre nach der Wiener Weltmenschenrechtskonferenz“hielt Univ.-Prof. Dr. Manfred Nowak vom Ludwig BoltzmannInstitut für Menschenrechte. Drei Workshops „InternationaleSchulpartnerschaften und Globales Lernen“, „Wie kommt das

Thema Wasser in den Unterricht?“ und „Unterrichtsmaterial:Welterbe für junge Menschen“ ergänzten das Programm. Auf internationaler Ebene wurden die Feierlichkeiten des welt-weiten UNESCO-Schulnetzwerkes von 7. – 9. September inSuwon, Korea, begangen. Die Koreanische UNESCO-Kommis-sion und das Bildungsbüro der Provinz Gyeonggi organisier-

Gruppendiskussionen im Rahmen des Forums anlässlich der 60-Jahr Feier des Internationalen Netzwerks der UNESCO Schulen, Suwon, Republik Korea

© KNCU

60 Jahre Österreichische UNESCO-Schulen, v.l.n.r.: Dir. HR Mag. Anton Eder,StiftsgymnasiumMelk, Abt Georg Wilfinger, Stift Melk, LR Mag. Barbara Schwarz,Univ.-Prof. Dr. Manfred Nowak, Vizepräsident der ÖUK, Dr. Eva Nowotny, Präsidentin der ÖUK und SC Mag. Hanspeter Huber, BMUKK

Jahrestagung „60 Jahre Österreichische UNESCO-Schulen“, Melk, Gruppenfoto

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AKTIVITÄTEN 2013

ten in Zusammenarbeit mit der UNESCO und dem koreani-schen Bildungsministerium ein Forum, in dem ein Aktionsplanfür die Jahre 2014 – 2021 zur Förderung von Global Citizen-ship Education basierend auf Frieden und nachhaltiger Ent-wicklung verabschiedet wurde. Für die ÖUK nahm Therese Walder-Wintersteiner, M.A.I.S. an der Konferenz teil.

PROJEKTE UND PUBLIKATIONEN

Mit einem eigenen thematischen Schwerpunkt – Better together – konnten sich die UNESCO-Schulen im Jubiläums-jahr am jährlich vom BMUKK ausgeschriebenen Media-Literacy-Award beteiligen. Dazu wurde den Schulen ein Work-shop ermöglicht, in dem die SchülerInnen das von Ihnengewählte Medium besser kennenlernen und eine Einreichungfür den Award erarbeiten konnten.

Die Jubiläums-ZeitschriftFORUM zum Thema „60Jahre ÖsterreichischeUNESCO-Schulen“ zeigtein bunter Vielfalt, wie krea-tiv die ÖsterreichischenUNESCO–Schulen Leit-ideen und Jahresthemender UNESCO umsetzen.Zahlreiche Beiträge doku-mentierten den Einflussder UNESCO auf einzelneSchulen durch beispielhaf-te Projekte, die partizipativan den Schulen entwickeltund umgesetzt wurden. Bundesministerin Dr. ClaudiaSchmied würdigte in ihrem Vorwort diese für Österreich sowichtige Arbeit.Eine gute Kommunikationsplattform stellte auch die Websiteder Österreichischen UNESCO-Schulen dar (www.unesco-schulen.at). Neben den Basisinformationen zu den Strukturendes Netzwerks waren alle aktuellen Informationen (Projekt-ausschreibungen, Wettbewerbe etc.) und Veranstaltungen imNetz verfügbar. Die Liste aller österreichischen UNESCO–Schulen, nach Bundesländern und Schultypen geordnet,erleichterte den Kontakt der Lehrkräfte untereinander.

NETZWERKE UND KOOPERATIONEN

Von 15.–16. Oktober fand in Luxemburg das zweite Ver-netzungstreffen zur Koordinierung des Projekts „ABC dernachhaltigen Schule“ statt. Dabei entwickelten das BG Dorn-birn, die Kantonsschule Wohlen, das Anette-Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg und das Lycée Athénée aus Luxemburg

Aktivitäten zu Mobilität, Ernährung, Umweltschutz und erneu-erbaren Energien und tauschten dazu ihre Erfahrungen aus.In diesem Rahmen entstand auch die Aktion „Sonnenblumen/Was ich gestern gesät habe, kann ich heute ernten und morgen weitergeben“, bei der die UNESCO-Schulen in denvier Ländern im Frühjahr 2013 Sonnenblumensamen setztenund das Heranwachsen der Blumen dokumentierten.

5. JUGEND

Der Jugendfachbeirat der Österreichischen UNESCO-Kommission traf im Jahr 2013 am 25. Februar und am 1. Julizusammen. Im Mittelpunkt standen das Youth Event der UN Alliance for Civilization sowie das UNESCO Youth Forum(siehe Generalkonferenz).

YOUTH EVENT DER UNITED NATIONS ALLIANCE OF CIVILISATIONS (UNAOC)

Im Rahmen des 5. UN Alliance of Civilisation Global Forums,das vom 27.–28. Februar in Wien stattfand, wurde ein Jugend-event veranstaltet. Jugendliche aus allen Mitgliedsstaaten derVereinten Nationen tauschten sich über brisante Themen aus,knüpften Kontakte und formulierten Empfehlungen, die imRahmen des Forums präsentiert wurden. Seitens des ÖUKJugendfachbeirates nahmen Teresa Habjan und Rodaina ElBatnigi an dem Forum Teil. Rodaina El Batnigi leitete aucheinen Workshop zum Thema „Shaping a new narrative formigration“.

1. NATURWISSENSCHAFTEN

Die drei Wissenschaftsprogramme MAB (Man and theBiosphere), IHP (International Hydrological Programme) undIGCP (International Geoscience Programme) werden in Öster-reich durch die zwei vom BMWF finanzierten National-komitees (MAB und Geo/Hydro-Sciences) an der ÖAWbetreut. Dem Programm „Earth System Science“ (ESS), zudenen auch die oben genannten Nationalkomitees zählen,stehen für die Jahre 2012 –2014 €1,92 Millionen pro Jahr zurVerfügung. €1,6 Millionen wurden für Projekte aller Komitees der ESSProgramme verwendet, € 80.000 entfielen auf Geo/Hydro-Science- und €150.000 auf MAB-Projekte. Darüber hinausbietet die ÖAW seit 2006 allen aus den nationalen und inter-nationalen Forschungsprogrammen finanzierten Projekten(z.B. MAB, IHP, IGCP, Alpenforschung) die Möglichkeit zurOnline-Publikation der Projektberichte. Diese werden durchISBN-Nr. und DOI-Code aus der Masse der „grauen Literatur“herausgehoben und stellen „echte“, zitierbare und im Inter-net per Volltextsuche zugängliche Publikationen dar. Die Publikationen sind online unter http://epub.oeaw.ac.at/forschungsprogramme verfügbar.

MAB (MAN AND THE BIOSPHERE)

Das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) ist aufdie internationale Zusammenarbeit in der Umweltforschungausgerichtet. Das MAB-Programm entwickelt wissenschaft-liche und anwendungsorientierte Grundlagen im Bereich derNatur- und Sozialwissenschaften, die der langfristigen Siche-rung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Artenvielfaltdienen. Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung in der Beziehungzwischen Mensch und Umwelt – die Schaffung eines Gleich-gewichts zwischen dem Schutz der biologischen und kulturel-len Vielfalt sowie der Förderung der wirtschaftlichen undsozialen Entwicklung. In den UNESCO-Biosphärenparks wer-den verschiedene Modelle einer solchen Entwicklung erprobt.In Österreich wurden bisher sieben Regionen mit dieser Aus-zeichnung zertifiziert (siehe Anhang). Österreich, vertretendurch den Koordinator der internationalen wissenschaftlichenProgramme der ÖAW, Dr. Günter Köck, ist durch seine Mit-gliedschaft beim Internationalen MAB-Koordinierungsratmaßgeblich an der Weiterentwicklung und Koordinierung desProgramms auf internationaler Ebene beteiligt. Die Weltkarte, auf der alle UNESCO-Biosphärenparks ange-führt sind, wurde heuer erstmals von den deutschsprachigenNationalkommissionen (Deutschland, Luxemburg, Österreich,Schweiz) finanziert. Vor diesem Hintergrund erschien dieseerstmals viersprachig - englisch, französisch, spanisch unddeutsch.

WISSENSCHAFTEN

Im Zentrum aller wissenschaftlichen Programme der UNESCO steht die Förderung einer dauerhaften, umweltgerechten, sicheren und menschenwürdigen Entwicklung. Ziel ist dieErhaltung der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen sowie die Förderung dersozialen und wirtschaftlichen Entwicklung durch Mobilisierung der Wissenschaft. Diesbedingt eine Wissenschaftspolitik, die nachhaltige Entwicklung fördert und die Bewältigungneuer ethischer und gesellschaftlicher Herausforderungen garantiert. InterdisziplinäreZusammenarbeit zwischen Natur- und Sozialwissenschaften soll gestärkt werden. UNESCO-Biosphärenparks bieten dafür eine gute Ausgangslage: Die gesteigerte Vermittlung von Forschungsergebnissen an die breite Öffentlichkeit sowie die vermehrte Einbeziehung wissenschaftlicher Ergebnisse in politische Entscheidungen sind wesentliche Merkmale derBiosphärenparks. Um die Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern im Hinblick aufForschung und Wissenszugang zu verringern, konzentriert sich die UNESCO auf den Auf- undAusbau internationaler wissenschaftlicher Netzwerke.

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AKTIVITÄTEN 2013

INTERNATIONALER KOORDINIERUNGSRAT

Der Internationale Koordinierungsrat des UNESCO-Programms„Der Mensch und die Biosphäre“ trat 2013 zum 25. Mal von 27. – 30. Mai in Paris zusammen. Im Rahmen der Sitzung wurden 12 neue Biosphärenparks anerkannt. Bezüglich desUmganges mit Biosphärenparks der ersten Generation einigtensich die Mitgliedsstaaten auf eine sogenannte „Exit Strategy“,um Biosphärenparks, die nicht in moderne, der Sevilla Stra-tegie entsprechende Biosphärenparks umgewandelt werdenkönnen, von der Liste zu nehmen. Im Rahmen der 25. Sitzungließ Großbritannien den schottischen Biosphärenpark LochDruidibeg von der Liste streichen. Das weltweite Netzwerkumfasst nun insgesamt 621 Biosphärenparks in 117 Ländern.Dr. Günter Köck (MAB-Nationalkomitee) vertrat Österreich imKomitee.

MAB IN ÖSTERREICH

Das MAB-Nationalkomitee koordiniert die von Österreichdurchgeführten wissenschaftlichen Projekte des MAB-

Programms. Seit 2003 liegt der inhaltliche Schwerpunkt aufden österreichischen Biosphärenparks (siehe auch http://www.biosphaerenparks.at). Die ÖUK definiert ihre Haupt-aufgaben komplementär dazu, vor allem in den Bereichen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Das MAB-Nationalkomiteehielt 2013 zwei Sitzungen in Wien ab.Aktuell laufen im Rahmen von MAB 6 Projekte in Österreich.Genauere Informationen sind unter: www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme/mab.html abrufbar. Wie auch schon in den letzten Jahren, hat das Nationalkomi-tee auch heuer wieder zwei „MAB Young Scientist Awards“gestiftet. Dieses Engagement wird bei der UNESCO mit großer Freude begrüßt und auch von diversen UNESCO-

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AKTIVITÄTEN 2013

Mitgliedsstaaten lobend anerkannt. Aufgrund der Budget-probleme konnte die UNESCO diesmal statt 8 nur 4 Awardsbereitstellen, sodass Österreich ein Drittel der heuer ver-gebenen MAB-YSA finanziert hat.

EUROMAB

Alle zwei Jahre treffen VertreterInnen europäischer und nord-amerikanischer Biosphärenparks zusammen, um über dieHerausforderungen der BPs sowie neue Möglichkeiten undIdeen, sowie Best Practice zu diskutieren. 2013 fand das Meeting von 15.–19. Oktober im Frontenac Arch Biosphären-park in Kanada statt. Dabei standen v.a. Themen wie die Ein-bindung der Bevölkerung, Forschung und Wissenschaft, Tourismus und nachhaltige Entwicklung im Mittelpunkt. Ins-gesamt nahmen190TeilnehmerInnen aus 27Ländern an dieserVeranstaltung teil, aus Österreich waren Dietmar Rossmannund Heinz Mayer (BP Nockberge), Max Rossberg (Lungau),Christian Diry (BP Wienerwald) und Dr. Günter Köck (österrei-chisches MAB-NK) vertreten. Letzterer wurde im Rahmen derSitzung in das EuroMAB Steering Commitee gewählt.

40 JAHRE MAB IN ÖSTERREICH

Das österreichische MAB-Nationalkomitee wurde 1973, zweiJahre nach der Gründung des UNESCO Programms, an derÖsterreichischen Akademie der Wissenschaften ins Lebengerufen. Somit ist es vermutlich das älteste MAB-National-komitee weltweit. Mit der Errichtung wurde die MAB-Forschung in Österreich Teil der internationalen, von derUNESCO geleiteten und moderierten Forschung. Durch dieFestlegung nationaler Richtlinien als Planungshilfe tragenÖsterreich bzw. das Österreichische MAB-Nationalkomiteeauch zukünftig zu den internationalen Bemühungen um eine

Qualitätssicherung des Weltnetzes der Biosphärenparks bei.Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Komitees lud dieÖsterreichische Akademie der Wissenschaften am 27.November zu einer feierlichen Festveranstaltung in Anwesen-heit des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung,Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle. Dieser überreichte im Rahmen der Zeremonie dem Vorsitzenden des MAB-National-komitees, Univ.-Prof. Dr. Georg Grabherr, das ÖsterreichischeEhrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse für seine Verdienste. ÖUK-Präsidentin Dr. Eva Nowotny richtete Gruß-worte an die Gäste. Weiters nahmen seitens der ÖUK GSMag. Gabriele Eschig und Therese Walder-Wintersteiner,M.A.I.S. an der Veranstaltung teil.

AUS DEN BIOSPHÄRENPARKS

Die Vorbereitungen für das Internationale Walsertreffen 2013prägten die erste Jahreshälfte im Biosphärenpark Großes Walsertal. Das internationale Festival der Walserkultur brachte über 3.000 Gäste ins Tal. Im April wurde das Projekt „Alp- und Maisäßentwicklung“ gestartet, in dessen Rahmendie Bestandserhebung der Alp- und Maisäßgebäude erfolgt.Ziel ist, die Grundlagen für eine positive Zukunft dieser regionaltypischen Kulturlandschaftselemente und Bauformenzu erarbeiten. Im September erschien die erste Ausgabe der„talschafft“. Die gemeinsame Zeitung des Biosphärenparksund der Gemeinden wird seither monatlich herausgegeben.Gemeinsam mit SchülerInnen der Mittelschule wurde die Broschüre „Berufswelt im Großen Walsertal“ herausgegeben.Sie stellt jungen Menschen die beruflichen Möglichkeiten imTal vor.Das Biosphärenparkfest im November befasste sich mit derFrage, was sich wandeln muss, damit erhalten bleibt, was unsim Tal wertvoll ist. Zentrales Element waren Geschichten von

BM Prof.Dr. Karlheinz Töchterle, Prof.Dr. Anton Zeilinger, Präsident der ÖAW,Dr. Eva Nowotny, Präsidentin der ÖUK und Mag. Gabriele Eschig, GS der ÖUK

© photonews.at/Georges Schneider

EuroMAB-Treffen im Biospärenpark Frontenac Arch, Kanada

© Toomas Kokovkin

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AKTIVITÄTEN 2013

Menschen, die aus ihrem Leben erzählten und andere anihren Erfahrungen teilhaben ließen. Zu den wesentlichenErkenntnissen gehörte, dass es für eine gute EntwicklungOffenheit braucht, den Mut zu Innovationen und eine Fehler-kultur. Außerdem sind die Beziehungen wichtig, die jungeMenschen zu ihrem Lebensraum aufbauen können. Offenheitwar auch ein wichtiges Thema beim ersten Frauenforum EndeNovember, ebenso wie der Wunsch, den Austausch in weite-ren Foren zu intensivieren.

Das Jahr 2013 hat viele Aktivitäten des Biosphärenparks Wienerwald wieder ein großes Stück weitergebracht. Sokonnten zu den 56 bereits bestehenden Bildungspartner-Innen auch die ersten PartnerInnen im Bereich „Landwirt-schaft mit Direktvermarktung“ ausgezeichnet und die ersten Schritte für weitere Branchen gesetzt werden. Um die Zusammenarbeit zwischen Biosphärenpark-Manage-ment und den Gemeinden zu vertiefen, wurden diese gebe-ten, Biosphärenpark-BotschafterInnen zu nominieren. DieBiosphärenpark-BotschafterInnen fungieren als Informations-drehscheibe in ihrer/ihrem Gemeinde/Bezirk und spieleneine tragende Rolle bei der Umsetzung der Ziele des Biosphä-renparks Wienerwald.Um die Idee des Biosphärenparks noch intensiver in dieGemeinden zu tragen, wurde eine Wanderausstellung mitdem Titel „Nach-halt-ICH?“ ins Leben gerufen. Dabei wirdNachhaltigkeit anhand von Projekten aus der Austragungs-gemeinde und deren Nachbargemeinden für die Bevölkerunggreifbar gemacht.Große Erfolge kann der Biosphärenpark Wienerwald in seinerForschungsarbeit verbuchen. Die Basisarbeit der beiden größten Forschungsprojekte – Biodiversitätsmonitoring inden Kernzonen und der Offenlanderhebung – wurde abge-schlossen. Aber auch die Veranstaltungen (u.a. Wiesemeisterschaftenoder Trockensteinmauerkurse) des Biosphärenparks Wiener-

wald waren wieder gut besucht. Detaillierte Informationen zuden Projekten und Aktivitäten im Biosphärenpark Wienerwaldfinden Sie unter www.bpww.at. Seit Sommer 2013 gibt es geführte Themenwanderungen imBiosphärenpark Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge.

Speziell ausgebildete Einheimische führen über Stock undStein und geben ihr umfangreiches Wissen weiter. Im Salz-burger Teil des Biosphärenparks hat man sich bewusst dafürentschieden, auch bei den sprachlichen Begriffen im Biosphä-renpark auf Regionalität zu setzen. So werden im Lungau diese SpezialistInnen auch Fexen genannt. Sie entführen dieTeilnehmerInnen in die einzigartige Natur und verzaubern siemit Mythen, Geschichte und Wissenswertem. Ein Fex istjemand, der von etwas sehr begeistert ist – „Biosphärenpark-Fexen“ sind zertifizierte Natur- und LandschaftsvermittlerIn-nen. Sie bringen allen Interessierten den Biosphärenpark inseiner Vielfalt näher.Ob begeisterter Bergfex, gemütlicher Wanderer oder Tier- undPflanzenfan: die verschiedenen Touren im Biosphärenpark

Alpe Klesenza im BP Großes Walsertal

© verein gwt tourismus

Biosphärenpark-BotschafterInnen, BP Wienerwald

© Georg Oberweger

Biosphärenpark-Fex, BP Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge

© Biosphärenpark Lungau

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AKTIVITÄTEN 2013

bieten für jeden etwas und sind nicht nur für Urlauber ein richtiges Highlight. In Untertweng bei Radenthein konnte 2013 der erste Infopointdes Biosphärenparks Salzburger Lungau & Kärntner Nock-berge durch den Biosphärenparkreferenten Mag. ChristianRagger offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Diefeierliche Eröffnung fand in Anwesenheit von BürgermeisterMartin Hipp, Ing. Martin Eggarter, Geschäftsführer der Bau-firma Captura (mit der Umsetzung betraut) sowie dem Leiterder Biosphärenparkverwaltung Nockberger, Ing. DietmarRossmann und weiteren Ehregästen statt. Der Platz, der zumVerweilen einlädt, befindet sich am südlichsten Eingang desBiosphärenparks, direkt am Radweg von Radenthein nachFeld am See. Die Info-Säulen sind in Ihrer Form und Ausfüh-rung von den traditionell in der Gebirgslandschaft zu finden-den „Stoamandln“ inspiriert, welche seit jeher und in unter-schiedlichen Kulturen als Wegzeichen und Markierungs-punkte zur Orientierung dienen. Neben allgemeinen Informa-tionen über den Biosphärenpark gibt der Infopoint auch einenEinblick in die örtlichen Besonderheiten. Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie undJugend finanziell gefördert.

IHP (INTERNATIONAL HYDROLOGICAL PROGRAMME)UND IGCP (INTERNATIONAL GEOSCIENCE PROGRAMME)

Das „International Hydrological Programme“ (IHP) derUNESCO ist das einzige zwischenstaatliche Programm desUN-Systems, das der Wasserforschung, der Wasserbewirt-schaftung sowie der Bildung und Stärkung von Kapazitätengewidmet ist. Im Rahmen des 1973 gegründeten „Internatio-nal Geoscience Programme“ (IGCP) werden geowissenschaft-liche Kooperationsprojekte zu von der UNESCO genau defi-nierten Forschungsschwerpunkten gefördert. Auf nationaler Ebene sind die beiden Komitees in einem

gemeinsamen Gremium, dem „Geo/Hydro-Sciences“ Natio-nalkomitee, zusammengefasst. Das „Geo/Hydro-Sciences“ Nationalkomitee trat am 18. Märzzu seiner zweiten Sitzung zusammen. Im Bereich der Geo-wissenschaften werden derzeit zwei Projekte mit finanziellerUnterstützung des Nationalkomitees in Österreich durch-geführt. Genauere Informationen finden sich unter: http://www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme.html.Auf Antrag der Universität für Bodenkultur in Wien wurde imJuni des Jahres der UNESCO-Lehrstuhl für integrative Fließ-gewässerforschung und -management von den zuständigenGremien der Organisation bewilligt. Univ.-Prof. DI Dr. HelmutHabersack wird mit 1. Jänner 2014 als Lehrstuhlinhaber seine Funktion antreten.Der grenzüberschreitende Karawanken/Karavanke Geopark,der in Österreich und Slowenien liegt, wurde in das von derUNESCO unterstützte Globale Netzwerk nationaler Geoparksaufgenommen. Somit hat Österreich neben dem NaturparkEisenwurzen und dem Geopark Karnische Alpen insgesamtdrei vom internationalen Netzwerk anerkannte Geoparks. Der feierliche Empfang des Kärntner Landeshauptmanns Dr. Peter Kaiser anlässlich der Zertifikatsüber reichung fandam 1. Oktober im Spiegelsaal des Amtes der Kärntner Landes-regierung statt. Dr. Günter Köck nahm als Vertreter des Geo/Hydro-Sciences-NKs teil.

L’OREAL-STIPENDIEN FÜR JUNGE GRUNDLAGEN-WISSENSCHAFTERINNEN IN ÖSTERREICH

Die erfolgreiche Kooperation zwischen L’ORÉAL Österreich,ÖUK und BMWF konnte auch 2013 fortgesetzt werden.Bereits zum 7. Mal wurden vier Stipendien zu je € 20.000,-(das BMWF verdoppelte den Beitrag) an exzellente junge Wissenschaftlerinnen vergeben. Die Stipendien wurden am19. November im Rahmen eines feierlichen Festakts an der

Infopoint BP Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge, v.l.n.r. Hr. MartinEggarter, BGM Martin Hipp, Ing. Dietmar Rossmann, LR Mag. Christian Ragger

© Biosphärenpark Nockberge

Zertifikatsüberreichung durch das europäische Geoparknetzwerk im Rahmen eines Empfangs bei LH Dr. Peter Kaiser

© Landespressedienst Kärnten/Peter Just

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AKTIVITÄTEN 2013

Akademie der Wissenschaften an die Physikerin Dr. ElisabethLausecker, die Medizinerin Dr. Ana Soler-Cardona, die Bio-login Dr. Angela Stöger-Horwath und die Mathematikerin Dr. Hildegard Uecker vergeben. Die Präsidentin der ÖUK, Dr. Eva Nowotny, begrüßte die Stipendiatinnen und Fest-gäste. Dabei hob sie die Bedeutung der L’ORÉAL-UNESCOPartnerschaft „For Women in Science“ vor allem im Hinblickauf die öffentliche Sichtbarmachung von außergewöhnlichenLeistungen junger Forscherinnen hervor und betonte auchderen Vorbildwirkung für Mädchen und junge Frauen, die eineKarriere in den Naturwissenschaften anstreben. Weiters nahmen seitens der ÖUK auch GS Mag. Gabriele Eschig undTherese Walder- Wintersteiner, M.A.I.S. an der Feier teil.

2. SOZIALWISSENSCHAFTEN

PHILOSOPHIE

Unter der Schirmherrschaft der ÖUK veranstaltete die Öster-reichische Gesellschaft für Kinderphilosophie von 17. – 20.Oktober in Graz einen internationalen Kongress zum Thema„Sprache, Diversität und Verstehen: Kosmopolitische Per-spektiven“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Förde-rung von eigenständig-kritischem und kreativem Denken,sowie Reflexionskompetenz und Urteilsfähigkeit durch philo-sophische Bildungsarbeit. Ziel des Kongresses war, einen Dis-kurs über das Potenzial, das in Diversität und Mehrsprachig-keit steckt, in Gang zu setzen und nachhaltig sichtbar zumachen.Im Rahmen von wissenschaftlichen Diskussionen und durchpersönlichen Austausch wurden u.a. folgenden Fragen aufge-worfen: „Wie ist Verständigung in einer pluralistischen Gesell-schaft möglich?“, „Kann man durch philosophische Bildungdas Zusammenleben in kultureller Vielfalt lernen?“, „Wie kannder philosophisch-rationale Dialog in einer vielfältigen und oft widersprüchlichen Gesellschaft Orientierung geben?“,

„Verschwinden das Individuum und seine Rechte hinter derübermäßigen Betonung der kulturellen Identität?“, „WelchenBeitrag kann kosmopolitisches Denken zur Überwindung kultureller Stereotype leisten?“.

PROGRAMM ZUR GESTALTUNG DES SOZIALEN WANDELS(MOST)

Im Bereich Sozialwissenschaften leistet die UNESCO ihrenBeitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung über das inter-nationale Programm zur „Gestaltung des sozialen Wandels“(MOST – Management of Social Transformations). Das Pro-gramm setzt, in enger Kooperation mit den naturwissen-schaftlichen Programmen der UNESCO, seine Schwerpunkteauf den internationalen wissenschaftlichen Informationsaus-tausch und die Ausarbeitung politischer Strategien in denSchlüsselbereichen einer sozial und ökologisch nachhaltigenEntwicklung. Das wachsende Verständnis sozialer Transfor-mationsprozesse muss – so eine der zentralen Zielvorgabenvon MOST – mit einem dauerhaften Informationsaustauschzwischen SozialwissenschafterInnen und Entscheidungs-trägerInnen einhergehen, um Entwicklungsstrategien wissen-schaftlich zu fundieren, in der Umsetzung zu begleiten und zuoptimieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Strukturhilfezum Auf- und Ausbau wissenschaftlicher, professioneller undinstitutioneller Kapazitäten im sozialwissenschaftlichenBereich, insbesondere in Entwicklungsländern. Österreichwar für die Periode 2009–2013 im Zwischenstaatlichen Ratdurch Dr. Isabella Eiselt (BMWF) vertreten.

BIOETHIK

Die Geschwindigkeit des Fortschritts in den Lebenswissen-schaften erfordert international geltende Normen und Werteim Bereich der Bioethik. Zur Beratung und Bestimmung überalle neuen ethischen Fragen der Biowissenschaften und derBiotechnologien errichtete die UNESCO das „InternationaleBioethik Komitee“ (IBC) und das „Zwischenstaatliche BioethikKomitee“ (IGBC). Mit Hilfe dieser beiden Gremien hat dieUNESCO bereits drei Erklärungen zur Bioethik verabschiedet:die „Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom undMenschenrechte“ (1997), die „Internationale Erklärung überhumangenetische Daten“ (2003) sowie die „Allgemeine Erklä-rung über Bioethik und Menschenrechte“ (2005).

KOLLOQUIUM: LEBENSENDE

Im Rahmen der österreichischen Mitgliedschaft im Bioethik-komitee der UNESCO luden das Bundeskanzleramt, das Französische Kulturinstitut, die Österreichische UNESCO-

Mag. Dr. Angela Stöger-Horwath, Dr. Eva Nowotny (Präsidentin ÖUK)

© Eva Kelety

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AKTIVITÄTEN 2013

Kommission und die Wiener Vorlesungen am 6. Juni 2013 zuminternationalen Kolloquium „Lebensende“ ins Bundeskanzler-amt in Wien ein. Ausgangspunkt der Diskussionen war die Tatsache, dass der Tod heute zunehmend verdrängt wird. Die rasante Fortentwicklung der medizinischen Wissenschaftund Technologie hat unsere Haltung geändert: Wenn der Todfrüher als natürliches Ereignis zum Abschluss eines erfülltenLebens empfunden wurde, ist dieses Bewusstsein durch dieHandlungsmöglichkeiten der modernen Medizin enorm ver-ändert worden. Medizinische Technologien, Organunter-stützung, Organersatz sowie die Entwicklungen in der Trans-plantationsmedizin haben dazu beigetragen, dass dasLebens ende keiner eindeutigen Begriffsdefinition im Sinneeiner Diagnose unterliegt. In der Folge dieser Entwicklungenist eine Pluralität von Wertvorstellungen und Wertpräferenzenentstanden, die für die medizinische Ethik wichtige und teil-weise auch neue Herausforderungen darstellen.

Internationale ExpertInnen, darunter Univ.-Prof. Peter Kam-pits, Universität Wien, Univ.-Prof. Fuat S. Oduncu, Ludwig-Maximillians-Universität München, Univ.-Prof. MohamedSalah Ben Ammar, Université de Tunis, Vize-Präsident desBioethikkomitees der UNESCO, Univ.-Prof. Didier Sicard,

Comité consultatif national d'éthique (France), VizerektorinDr. Christiane Druml und Univ.- Prof. Matthias Beck, Bioethik-kommission Österreich und Univ. Prof. Andreas Valentin,Krankenanstalt Rudolfstiftung Wien verglichen und diskutier-ten ausgehend von weltanschaulichen und nationalen Wert-vorstellungen die aktuelle Haltung zu Lebensende und Tod:Warum wird das Thema Tod verdrängt? Hat sich unsereGesellschaft geändert? Wie wird die Würde des Menschenberücksichtigt? Wie steht es um Autonomie und Selbst-bestimmungsrecht des Einzelnen? Gibt es Diskussionsbedarfin der Gesellschaft?Die Tagung wurde von S.E. Stéphane Gompertz, Botschafterder Republik Frankreich, Präsidentin Dr. Eva Nowotny und Dr. Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethikkommissionbeim Bundeskanzleramt eröffnet.

KOLLOQUIUM: LEBENSENDE

© Institut Français d'Autriche

KOLLOQUIUM: LEBENSENDE

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AKTIVITÄTEN 2013

KULTUR

Die Prioritäten des Kultursektors im UNESCO-Programm und Budget für das Biennium 2012–2013 sind – neben der Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen – der Schutzund die Erhaltung des materiellen und immateriellen Kulturerbes sowie die Einbeziehung von interkulturellem Dialog in Entwicklungsstrategien. Dementsprechend hat auch die Öster-reichische UNESCO-Kommission ihre Arbeitsschwerpunkte festgelegt: Die Umsetzung dervon Österreich ratifizierten Konventionen im Kulturbereich, der „Welterbekonvention“ von1972, dem „Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes“ von 2003, dem„Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucks-formen“ von 2005 sowie der Rechtsinstrumente im Kulturgüterschutz stehen im Zentrumder Bemühungen.

1. VIELFALT KULTURELLER AUSDRUCKSFORMEN

Mit dem „UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und dieFörderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ (2005)hat die internationale Staatengemeinschaft einen richtungs-weisenden Schritt für eine internationale Kulturpolitikgesetzt. Durch politische Selbstverpflichtung wurde erstmalsein rechtlicher Rahmen geschaffen, der das Recht auf natio-nale Kulturpolitik und staatliche Kulturförderung anerkennt.Ziel ist, durch nationale Politiken und Maßnahmen Rahmen-bedingungen für ein vielfältiges kulturelles Leben zu sichernsowie Kultur als strategischen Faktor in nationalen, regiona-len wie internationalen Entwicklungspolitiken zu berücksich-tigen. Das Übereinkommen trat 2007 in Kraft und wurde bisEnde 2013 von 133 Staaten und der Europäischen Union rati-fiziert.

NATIONALE EBENE

Mit der Ratifizierung des Übereinkommens durch Österreichim Dezember 2006 ist das Übereinkommen für Bund, Länderund Gemeinden sowie für die internationale ZusammenarbeitÖsterreichs völkerrechtlich bindend. Durch den Anspruch,Kultur als Querschnittsmaterie zu begreifen, berührt dasÜbereinkommen aber nicht nur die Kunst- und Kulturpolitikim engeren Sinn, sondern beispielsweise auch Bildungs- undMedienpolitik, Urheber-, Handels- und Steuerrecht sowie Niederlassungs- und Aufenthaltsbestimmungen, da auch diese Rahmenbedingungen die Möglichkeiten, kulturell tätigzu werden, maßgeblich beeinflussen.

Um eine konsistente Umsetzung des Übereinkommens zugewährleisten, sind nationale Koordinierungsmechanismenerforderlich. Die innerstaatliche Umsetzung wird durch dasBundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur koordi-niert. In den vom Übereinkommen berührten internationalenBelangen ist das Bundesministerium für europäische undinternationale Angelegenheiten federführend. Die Österrei-chische UNESCO-Kommission begleitet die Implementierungund fungiert beratend für die Bundesregierung. Zur Unter-stützung dieses Prozesses wurden bei der ÖUK geeigneteGremien sowie die Kontaktstelle zum Übereinkommen etabliert.

ÖSTERREICHISCHE KONTAKTSTELLE

Das Übereinkommen bestimmt, dass jeder Vertragsstaat eineKontaktstelle (focal point), die für den Informationsaustauschim Zusammenhang mit dem Übereinkommen verantwortlichist, einzurichten hat. Auf Beschluss von BMUKK und BMeiAwurde diese 2010 bei der Österreichischen UNESCO-Kommission etabliert. Zu ihren Aufgabenbereichen zählenneben dem Informationsauftrag die Unterstützung der Koor-dinierung und Einbindung der betroffenen AkteurInnen, dieBetreuung der Arbeitsgemeinschaft Kulturelle Vielfalt (ARGE)sowie die Vernetzung und der Austausch mit anderen natio-nalen Kontaktstellen, relevanten internationalen Gremien undder UNESCO. Nachdem die Kontaktstelle auf einer Verpflich-tung des Vertragsstaates durch das Übereinkommen beruht,wird diese in ihrer Tätigkeit durch den Fachbeirat KulturelleVielfalt (Zusammensetzung siehe Anhang) begleitet undunterstützt.

Im Sinne des Informationsauftrages betreut die Kontaktstelledie Onlineplattform http://kulturellevielfalt.unesco.at. Auch2013 bot die Plattform in etwa 100 Beiträgen einen Überblicküber nationale und internationale Grundlagen sowie aktuelleEntwicklungen und Aktivitäten im Zusammenhang mit demÜbereinkommen. Neu geschaffen wurde 2013 die Rubrik„Themen im Fokus“, die anhand ausgewählter Themenberei-che die Ziele, Umsetzungsmöglichkeiten und Auswirkungendes Übereinkommens in der Praxis aufzeigt. So wurde etwadie Bedeutung des Übereinkommens im Kontext internatio-naler Handelsabkommen am Beispiel der 2013 aufgenomme-nen Verhandlungen zwischen der EU und den USA erläutert.Soweit möglich, hat die Kontaktstelle den Verhandlungs-verlauf dokumentiert und Informationen zu relevanten weiter-führenden Quellen wie Analysen, Interviews und Stellung-nahmen des Kultursektors zu den Verhandlungen gebündeltdargestellt. Ein erfreuliches Ergebnis dieser Öffentlichkeits-arbeit ist, dass die Thematik auch von österreichischen Quali-tätsmedien aufgegriffen wurde. So diskutierte etwa die Präsi-dentin der ÖUK, Dr. Eva Nowotny, in einem Interview des Kultursenders Ö1 über die Relevanz des UNESCO-Überein-kommens für das derzeit verhandelte Handelsabkommen EU-USA. Ebenso griff die Tageszeitung DER STANDARD im Rah-men seiner Schwerpunktausgabe anlässlich des „Welttagesder kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung“ am 21. Maidie Thematik auf und sprach mit Yvonne Gimpel (ÖUK) über Er-fahrungen und Konsequenzen früherer Freihandelsverhand-lungen für die nationale Kultur- und Medienpolitik sowie dasÜbereinkommen als Schutzschild für eine Vielfalt kultureller Aus-drucksformen (nähere Informationen zur Medienkooperationmit DER STANDARDund Ö1 siehe Kapitel Öffentlichkeitsarbeit).

FACHBEIRAT KULTURELLE VIELFALT

Zur Begleitung der Tätigkeit der Kontaktstelle und für dieUmsetzung des Übereinkommens wurde 2010 der FachbeiratKulturelle Vielfalt etabliert. Dieser setzt sich aus VertreterInnender relevanten Bundesministerien, der Bundesländer sowieunabhängigen ExpertInnen, die als Schnittstelle zur ARGE Kul-turelle Vielfalt fungieren, zusammen. Damit leistet der Fach-beirat einen Beitrag zur ressortübergreifenden Zusammen-arbeit im Sinne des Anspruchs des Übereinkommens, Kultur-politik als Querschnittsmaterie zu verankern. So führte derFachbeirat 2013 etwa den Austausch über kulturrelevanteEntwicklungen in Bereichen wie den internationalen Handels-beziehungen, dem Visa-, Aufenthalts- und Ausländerbeschäf-tigungsrecht, der Entwicklungszusammenarbeit und demSchulwesen (Einführung der teilzentralen schriftlichen Reife-und Diplomprüfung) aus Perspektive des Übereinkommensfort. Auch abseits der Sitzungen fungieren die Fachbeiräte als zentrale Anlaufstelle der Kontaktstelle in den einzelnen

Ressorts/Bundesländern, sodass ein kontinuierlicher Infor-mationsaustausch gewährleistet ist – ein Koordinierungs-mechanismus, der auch von Seiten der UNESCO als beispiel-gebend hervorgehoben wurde.

ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURELLE VIELFALT

Zur Einbindung der Zivilgesellschaft – im Sinne des Artikels11 des Übereinkommens – hat die ÖUK bereits 2004 dieArbeitsgemeinschaft Kulturelle Vielfalt (ARGE) gegründet. Alszentrale Dialogplattform zum Übereinkommen beteiligen sichExpertInnen, Kunst- und Kulturschaffende und ihre Interes-senvertretungen sowie VertreterInnen des Bundes und derLänder an den Arbeitstreffen der ARGE. Im Mittelpunkt derArbeiten stehen die Interessen der Kunst- und Kulturschaf-fenden im Zusammenhang mit dem Übereinkommen. Sogreift die ARGE schwerpunktmäßig jene Anliegen auf, die vonden VertreterInnen der Zivilgesellschaft im Hinblick auf dasÜbereinkommen als aktuell relevant angesehen werden. Ferner versteht es die ARGE als eine ihrer zentrale Aufgaben,die Umsetzung der im Übereinkommen definierten Verpflich-tungen, etwa die Vorzugsbehandlung von Kunst- und Kultur-schaffenden aus Entwicklungsländern sowie die kulturpoliti-schen Leitlinien und Zielsetzungen aus Perspektive der Zivil-gesellschaft zu begleiten. 2013 tagte die ARGE am 7. Märzund am 15. November sowie im Rahmen einer außerordent-lichen Sitzung am 25. Juni. In Fortführung der Themenschwerpunkte 2012 befasst sichdie ARGE 2013 unter anderem mit den Rahmenbedingungenkünstlerischer Mobilität und des internationalen Kulturaus-tausches, der Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien sowieKultur in internationalen Handelsabkommen. Im Bereich künstlerische Mobilität etwa beobachtete dieARGE die nationalen wie auch europäischen Entwicklungenaus Perspektive des UNESCO-Übereinkommens und erar-beitete Ansätze zur Verbesserung der rechtlichen Rahmen-bedingungen und deren praktischer Umsetzung. Die Österrei-chische UNESCO-Kommission hat diesen Prozess begleitet,die Zusammenarbeit mit den zuständigen österreichischenStellen unterstützt und Expertisen erstellen lassen. So brach-te die ÖUK etwa die Anliegen und Bedenken aus der Praxis indie Erarbeitung und Erstellung des interministeriellen Online-Guides zu „Einreise, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit von aus-ländischen KünstlerInnen in Österreich“ ein, der die wesent-lichen Regelungen und Fragen auf diesem Gebiet zusammen-fasst: http://www.artistmobility.at/home.html. 2013 wurdedieser zunächst nur auf Deutsch verfasste Guide ins Eng-lische übersetzt sowie an die aktuellen Gesetzesentwick-lungen angepasst. Im Bereich öffentlich-rechtlicher Medien nahm die ARGEanlässlich der angekündigten Einsparungen des ORF in einemoffenen Brief Stellung und rief die bedeutende Rolle der

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AKTIVITÄTEN 2013

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AKTIVITÄTEN 2013

öffentlich-rechtlichen Medien für Produktion, Verbreitung undZugang eines vielfältigen Kulturangebots im Sinne desUNESCO-Übereinkommens in Erinnerung. Ferner beschloss die ARGE, sich verstärkt mit den Auswirkun-gen der EU-Handelspolitik auf die Gestaltungsmöglichkeitennationaler Kulturpolitik zu befassen. Anlassgebend hierfür wardie Aufnahme der EU-USA Freihandelsverhandlungen. Nebeneinem regen Informationsaustausch zu Status Quo und Positio-nen der einzelnen Kultursparten, beteiligte sich die ARGE an denAktivitäten der Europäischen Koalitionen für kulturelle Vielfalt(siehe unten) und vernetzte sich mit anderen zivilgesellschaft-lichen Organisationen, die in diesem Bereich aktiv sind.

INTERNATIONALE EBENE

KONFERENZ DER VERTRAGSPARTEIEN

Die Konferenz der Vertragsparteien, das oberste Gremiumund Beschlussorgan zum Übereinkommen, trat von 10.–13.Juni in Paris zusammen. Im Mittelpunkt stand die Diskussionund Beschlussfassung über die ersten Umsetzungsberichtedes Übereinkommens, die Verwaltung und Finanzierung desFonds des Übereinkommens sowie die Entscheidung für einLogo des Übereinkommens und die Richtlinien zu dessen Verwendung.

Gemäß den Bestimmungen des Übereinkommens müssenVertragsparteien des Übereinkommens alle vier Jahre überMaßnahmen, die zur Umsetzung des Übereinkommens ergrif-fen wurden, berichten. 2012 legten 45 Staaten, darunterÖsterreich, einen ersten Bericht vor. Aufgabe der Konferenzder Vertragsparteien war die Begutachtung und Identifikationbewährter Vorgehensweisen, die als beispielgebend betrach-tet werden können. In diesem Zusammenhang erfuhr derösterreichische Umsetzungsbericht – wie schon in den Vorbe-ratungen im Rahmen der Komiteesitzung im Dezember 2012– äußerst positive Resonanz. So wurde die Zusammensetzungund Arbeitsweise der ARGE Kulturelle Vielfalt im Rahmeneiner Diskussionsveranstaltung der UNESCO im Vorfeld derVertragsparteienkonferenz von internationalen ExpertInnenals beispielgebend hervorgehoben. Ferner wählte die Vertragsparteienkonferenz zwölf neue Mit-

glieder des Zwischenstaatlichen Komitees und definierte des-sen Arbeitsauftrag für den Zeitraum 2013 –2015. Österreichkandidierte erfolgreich und ist somit für vier Jahre (2013 –2017) Mitglied im Komitee. Damit bekräftigt Österreich seinBekenntnis, die Umsetzung und Weiterentwicklung des Über-einkommens auch auf internationale Ebene aktiv mitzuge-stalten. Gemäß Beschluss der Vertragsparteienkonferenz zählen die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen derdigitalen Technologien und die Bedeutung öffentlich-recht-licher Medien für Produktion, Verbreitung und Zugang zueiner Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu den neuenArbeitsschwerpunkten des Komitees. Österreich war an derTagung durch Bot. Dr. Harald Stranzl, Mag. Anna Walch (ÖVUNESCO) und Yvonne Gimpel (ÖUK) vertreten.

ZWISCHENSTAATLICHES KOMITEE

Das mit dem Monitoring der Umsetzung des Übereinkom-mens betraute Zwischenstaatliche Komitee tagte von 10.–13. Dezember. Zu den statutarischen Aufgaben des Komiteeszählt die Verwaltung des Fonds des Übereinkommens, der dieEntwicklung und Umsetzung kulturpolitischer Programme inEntwicklungsländern unterstützen soll. 2013 wurden 10 neueProjekte mit einer Summe von US$ 763.747 unterstützt. Umdie finanziellen Kapazitäten des Fonds, der sich ausschließ-lich aus freiwilligen Beiträgen speist, langfristig zu stärken,genehmigte das Komitee ferner den Start einer FundraisingKampagne. Eine weitere Kernaufgabe des Komitees ist dieAnalyse der nationalen Umsetzungsberichte und die Unter-stützung des internationalen Austausches von bewährtenVorgehensweisen und innovativen Ansätzen zur Umsetzungdes Übereinkommens. 2013 wurden 25 neue nationale Be-richte diskutiert und auf Basis internationaler ExpertInnen-Gutachten 15 Maßnahmen als innovativ und beispielgebendidentifiziert. Mit den nunmehr insgesamt 65 Staatenberichtenund 70 von ExpertInnen identifizierten good practices exis-tiert eine umfangreiche Sammlung über Ansätze und Maßnah-men der Umsetzung in der Praxis, die über ein 2012/2013initiiertes Informations-Managementsystem öffentlich zu-gänglich ist. Durch den vom Komitee beschlossenen weiterenAusbau dieser Ressource soll der internationale Know-HowTransfer gestärkt und die themenspezifische Zusammen-arbeit gestärkt werden. So wurde vom Komitee etwa einScreening aller Berichte über Maßnahmen zur Stärkung desStatus von KünstlerInnen als Pilotprojekt vorgenommen. Alsweitere Themen behandelte das Komitee gemäß Beschlussder vorangegangenen Vertragsparteienkonferenz die Auswir-kungen der digitalen Technologien sowie die Rolle der öffent-lich-rechtlichen Medien für die Umsetzung des Übereinkom-mens. Zu diesem Zweck lud das Komitee internationaleExpertInnen sowie interessierte zivilgesellschaftliche Organi-sationen, wie etwa die Koalitionen für kulturelle Vielfalt (siehe

© UNESCO

unten) ein, sich aktiv in diese erste thematische Auseinander-setzung in die Debatte einzubringen. Österreich war – als neugewähltes Mitglied des aus VertreterInnen von 24 Staatenbestehenden Komitees – durch Mag. Anna Walch (ÖVUNESCO) und Yvonne Gimpel (ÖUK) vertreten.

INTERNATIONALE TAGUNGEN, KONFERENZEN UND SEMINARE

Internationale Vernetzung und Zusammenarbeit nimmt einenzentralen Stellenwert ein, um die Ziele des Übereinkommenszu verwirklichen. In diesem Sinne hat sich die ÖsterreichischeUNESCO-Kommission auch 2013 aktiv in die internationaleDebatte eingebracht und sich am regen Erfahrungsaustauschnach fünf Jahren Übereinkommen in der Praxis beteiligt. So wurde etwa die Kontaktstelle zur 11. Konsultation derdeutschen „Bundesweiten Koalition Kulturelle Vielfalt“ am 18.und 19. April in Frankfurt am Main eingeladen, um über denStand der Diskussion sowie die Arbeitsschwerpunkte undProjekte in Österreich zu berichten. Besondere Beachtungfanden in diesem Zusammenhang die österreichischen Koor-dinationsgremien zum Übereinkommen bei der UNESCO-Kommission sowie deren Engagement im Bereich Erleichte-rung der Mobilität von Kunst- und Kulturschaffenden, die inder Mitwirkung der Kontaktstelle im Redaktionsteam desArtistsmobility-Guide resultierte.Auf Vorschlag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunstund Kultur wurde die Kontaktstelle ferner von der EuropäischenKommission zum „Thematic Seminar on Artists‘ mobility andvisa“ am 23. April 2013 eingeladen. Ziel dieses Seminars war derAustausch nationaler Erfahrungen und Vorgehensweisen, beiwelcher das österreichische Modell der ressortübergreifendenZusammenarbeit und Einbindung der Zivilgesellschaft unter demDach der UNESCO-Kommission als bewährte Vorgehensweisepräsentiert wurde. Weiteres wurde die Überarbeitung des wich-tigsten EU-Regelwerks in diesem Bereich, dem EU-Visakodex,aus Perspektive des Kunst- und Kultursektors diskutiert.Am 14. und 15. Oktober 2013 lud das Kulturministerium derTschechischen Republik zum „International Meeting on the2005 UNESCO Convention and its impelmentation in Centraland Eastern European Countries“ nach Prag, an dem YvonneGimpel (ÖUK) und Sabine Kock (Kulturrat Österreich/IG FreieTheaterarbeit) teilnahmen. Auch dieses Treffen stand im Zeichen des Erfahrungsaustausches über nationale Umset-zungsstrategien. Herausforderungen aus der Praxis, wie beispielsweise der Mangel an statistischen Daten und quali-tativen Erhebungen über die Auswirkungen von getroffenenMaßnahmen, die Verbesserung der sozialen Lage und Mobili-tät von Kunst- und Kulturschaffenden sowie die ressortüber-greifenden Zusammenarbeit, wurden erörtert. Im Rahmen deranschließenden öffentlichen Podiumsdiskussion präsentier-ten Yvonne Gimpel (ÖUK) und Anna Steinkamp (DUK) die

Ziele und Instrumente des Übereinkommens und diskutiertenmit dem Publikum die nationalen Erfahrungen bei der Ein-bindung der Zivilgesellschaft und der Vorbereitung des erstenUmsetzungsberichts.Ferner vertrat die Kontaktstelle im Auftrag des BMUKK Öster-reich beim„Regional Seminar on the practical implemen tationofthe 2005 UNESCO Convention“ von 23.–25. Oktober in Lviv/Ukraine, das imRahmen derPlattform4 derÖstlichenPartnerschaftder EU von der Europäischen Kommission organisiert wurde.

EUROPÄISCHE KOALITIONEN FÜR KULTURELLE VIELFALT

Seit 2006 engagiert sich die ARGE als Mitglied im Netzwerkder europäischen Koalitionen für kulturelle Vielfalt. Ziel desNetzwerks ist es, den Erfahrungsaustausch zwischen zivil-gesellschaftlichen Plattformen für das Übereinkommen zufördern sowie die EU-Institutionen regelmäßig über Anliegender Kunst- und Kulturschaffenden bei der Umsetzung desÜbereinkommens zu informieren. Die Aktivitäten der ARGEim Rahmen des Netzwerks werden durch die Kontaktstellevorbereitet und koordiniert.

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AKTIVITÄTEN 2013

Yvonne Gimpel bei der Podiumsdiskussion zur Umsetzung des Überein-kommens, Prag

© Arts and Theatre Institute Prag

Arbeitsgruppen des „International Meeting on the 2005 Convention“, Prag

© Arts and Theatre Institute Prag

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AKTIVITÄTEN 2013

Neben dem kontinuierlichen Austausch via E-Mail fanden2013 am 22. April und 29. November Arbeitstreffen der Euro-päischen Koalitionen in Paris statt. Diese standen ganz im Zeichen der aktuellen Entwicklungen rund um die EU-USAFreihandelsverhandlungen. Zentrales Anliegen: Das Mandat,das die Europäische Kommission zur Aufnahme der Verhand-lungen ermächtigt und das Umfang, Ziele und Richtlinien fürderen Verhandlungsführung definiert, muss im Einklang mitdem UNESCO-Übereinkommen stehen. Über kulturelle Güterund Dienstleistungen darf nicht wie über gewöhnliche Han-delswaren verhandelt werden, ihr besonderer Charakter – alsWirtschaftsgut und als Träger von Werten – muss berücksich-tigt werden. Befürchtet wurde, dass durch den Abbau vonHandelshemmnissen öffentliche Kulturfördermaßnahmenbedroht sind, da diese als unzulässige Wettbewerbsverzer-rung eingestuft würden. Die vielfältige Kulturlandschaft, wiewir sie heute in Europa kennen, wäre ohne diese jedoch nichtmöglich. Der europaweit koordinierte Protest der Kulturschaf-fenden zeigte Erfolg, das Übereinkommen wirkt: Über audio-visuelle Dienstleistungen wird vorerst nicht verhandelt, diesprachliche und kulturelle Vielfalt Europas ist im Sinne desUNESCO-Übereinkommens stets bei den Verhandlungen zuberücksichtigen. Die europäischen Koalitionen begleiteten diesen Prozesseffektiv. Sie bündelten Expertise und Fachwissen, koordinier-ten Aktivitäten in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten, infor-mierten die Öffentlichkeit und traten für die Anliegen der Kulturschaffenden gegenüber den EU-Institutionen ein.Weitere Arbeitsfelder der europäischen Koalitionen 2013, zudenen gemeinsame Stellungnahmen erarbeiteten wurden,umfassten: Die Überarbeitung der bestehenden EU-Regelun-gen für reduzierte Mehrwertsteuersätze, die Überarbeitungder EU-Kinomitteilung über zulässige staatliche Subventio-nen sowie die Ausrichtung der zukünftigen EU-Entwicklungs-zusammenarbeit.

2. WELTERBE

Die UNESCO hat mit dem Übereinkommen zum Schutz desKultur- und Naturerbes der Welt vom 16. November 1972 dasweitreichendste völkerrechtliche Instrument geschaffen, dasjemals von der internationalen Staatengemeinschaft zurBewahrung ihres gemeinsamen kulturellen und natürlichenErbes beschlossen worden ist. Mit der Auszeichnung als Welt-erbe stellen die heute 190 Vertragsstaaten ihr Kultur- undNaturerbe bewusst in den universellen Kontext der Geschich-te der gesamten Menschheit. Die Idee des Welterbes beruhtauf der Anerkennung und dem Austausch zwischen den Kul-turen dieser Erde als gleichermaßen bedeutsamen Teileneiner gemeinsamen Geschichte, die auch eine gemeinsame

Zukunft sein wird. Daher ist es umso wichtiger, sich ernsthaftmit der Zukunft der Konvention auseinanderzusetzen, um weiterhin ihre Glaubwürdigkeit und Bedeutung aufrecht zuerhalten. Nach 40 Jahren verzeichnet die UNESCO-Liste fast1000 Stätten und deckt nahezu alle Teile der Welt ab. Die Welterbekonvention trat nach dem Beitritt Österreichs1992 am 18. März 1993 auch in Österreich in Kraft, 2013 standdaher im Zeichen von 20 Jahre österreichischer Mitglied-schaft. Heute finden sich neun österreichische Stätten auf der

Welterbeliste. 20 Jahre Umsetzung der Welterbekonventionboten daher Anlass, die Bemühungen zur Bewahrung unseresgemeinsamen Kultur- und Naturerbes im Rahmen einer Fest-veranstaltung im österreichischen Parlament zu würdigensowie das öffentliche Bewusstsein für die Welterbeidee zu för-dern. Dabei wurde die kulturelle und wirtschaftliche Bedeu-tung der österreichischen Welterbestätten beleuchtet sowiedie gesetzliche Verankerung des Welterbes in Österreich ref-lektiert. Weiters war die Österreichische UNESCO-Kommissionbemüht, bei ihrer diesjährigen Welterbestätten-Konferenzden Schwerpunkt auf Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit zulegen und über Strategien der Bewusstseinsbildung in deneinzelnen Welterbestätten zu diskutieren.

WELTERBEKOMITEE SITZUNG

Bei seiner 37. Tagung in Phnom Penh, Kambodscha (16. Juni –27. Juni) beschloss das Welterbekomitee die Aufnahme von19 weiteren Stätten, darunter 14 Kulturerbe- und fünf Natur-erbestätten, sowie drei Erweiterungen bereits eingetragenerStätten. Damit stehen nun weltweit 981 Stätten auf derUNESCO-Welterbeliste: 759 Kulturerbe- und 193 Naturerbe-stätten, 29 Stätten zählen sowohl zum Kultur- als auch zumNaturerbe. Das aus 21 gewählten StaatenvertreterInnenbestehende Welterbekomitee hat aus über 30 Nominierun-gen seine Auswahl getroffen. Aktuelle politische Unruhensowie Zerstörungen sind für das gemeinsame Kulturerbe einegroße Gefahr: Sieben Welterbestätten hat das Komitee als„besonders gefährdet“ eingestuft. Das Komitee beschloss,alle sechs Welterbestätten Syriens, die durch den Bürgerkriegdes Landes bedroht sind, auf die „Liste des gefährdeten Welt-

erbes“ zu setzen. Weiters waren sowohl Wien-HistorischesZentrum, Wien-Schönbrunn als auch das historische Zentrumder Stadt Salzburg Tagesordnungspunkte. Sie reihten sich indie Diskussion um Veränderungen durch bauliche Maßnah-men in der Kern- und Pufferzone von Welterbestätten ein, dieletztendlich zu einer Grundsatzdebatte über die „visuelle Inte-grität“ von Welterbestätten geführt hat. Auf Einladung desBMUKK fand am 10. Juni die Strategiebesprechung zur Vor-bereitung der Welterbekomitee Sitzung statt, die Mag. ZsofiaPinter, BA für die ÖUK wahrnahm. Die offizielle österrei-chische Delegation bestand aus Mag. Maria-Helena Fuchs(BMeiA) sowie Mag. Rudolf Zunke (Stadtbaudirektion Wien).

FESTAKT „ERHALTEN UND GESTALTEN“ – 20 JAHRE WELTERBE IN ÖSTERREICH, 40 JAHRE UNESCO WELTERBEKONVENTION

Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer lud gemein-sam mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und demBundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur am 29.April in die Räumlichkeiten des österreichischen Parlaments,um gemeinsam „20 Jahre Welterbe in Österreich“ sowie „40Jahre UNESCO-Welterbekonvention“ feierlich zu begehen.Der geschichtsträchtige und würdevolle Rahmen hat ermög-licht, 20 Jahre österreichische Mitgliedschaft bei dem weitrei-chendsten völkerrechtlichen Übereinkommen, das jemals vonder internationalen Staatengemeinschaft zur Bewahrungihres gemeinsamen kulturellen und natürlichen Erbes be-schlossen wurde, angemessen zu würdigen. ÖUK-PräsidentinDr. Eva Nowotny, die durch die Festveranstaltung führte, riefdie Einzigartigkeit dieses globalen Gemeinschaftsprojekts inErinnerung. Nationalratspräsidentin Prammer machte in ihreneinleitenden Worten darauf aufmerksam, dass nicht reinesArchivieren, sondern die Anstrengung, Kulturgüter für die

Zukunft zu bewahren, im Mittelpunkt der Welterbekonventionstehe. Bundesministerin Claudia Schmied betonte zudem,dass sich Tradition und Innovation nicht widersprechen müssen. Für die Festreden konnten zwei bedeutende Persön-lichkeiten gewonnen werden. Zum einen hielt die renommier-te Kunstwissenschaftlerin Univ.-Prof. Dr. Aleida Assmanneinen Vortrag über „Das Welterbe als neue Form des kulturel-len Gedächtnisses“ und setzte sich mit den verschiedenenDimensionen des Welterbe-Konzepts auseinander. Zum ande-ren referierte die stellvertretende Direktorin des UNESCOWelterbezentrums, Dr. Mechtild Rössler, über das „Welterbeim 21. Jahrhundert – neue Herausforderungen“ und betonte,dass das Welterbe nicht nur das Erbe der Vergangenheit, son-dern vielmehr das Erbe unserer Zukunft ist und einer erfolg-reichen Umsetzung durch Zusammenarbeit aller Staatensowie aller AkteurInnen bedarf. Neben GeneralsekretärinMag. Gabriele Eschig war auch Mag. Zsofia Pinter, BA anwe-send. Das musikalische Begleitprogramm wurde vom DuoAndrej Prozorov und Christian Bakanic gestaltet.

ÖSTERREICHISCHE WELTERBESTÄTTEN-KONFERENZ

Seit dem Jahr 2004 veranstaltet die Österreichische UNESCO-Kommission alljährlich die „Österreichische Welterbestätten-Konferenz“, um die bereits gut funktionierende Vernetzungder Welterbestätten auf nationaler Ebene weiter auszubauen. Auf Einladung der Welterbestätte Prähistorische Pfahlbautenum die Alpen fand die Konferenz von 19.–20. September inMondsee statt. Die Verantwortlichen der neun österreichischen Welterbe-stätten, VertreterInnen des BMUKK und des Bundesdenk-malamtes, ExpertInnen von ICOMOS-Österreich und der ÖUK(Präsidentin Dr. Eva Nowotny, GS Mag. Gabriele Eschig undMag. Zsofia Pinter, BA) sowie einschlägige FachexpertInnennahmen an dem Treffen teil. 2013 war die Tagung dem Thema

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AKTIVITÄTEN 2013

v.l.n.r.: Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer, ÖUK-Präsidentin Dr. EvaNowotny, BM Dr. Claudia Schmied, Prof. Aleida Assmann (Universität Konstanz),Dr.Mechthild Rössler (UNESCO) und ÖUK-Generalsekretärin Mag.Gabriele Eschig

© Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles KG/Mike Ranz

TeilnehmerInnen der 9. Österreichischen Welterbestätten-Konferenz, Mondsee, 19.– 20. September

© Rudolf Zunke

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AKTIVITÄTEN 2013

„Verborgenes sichtbar machen“ gewidmet – ein Thema, dasLicht auf die Arbeit des Kuratoriums Pfahlbauten in der Ver-mittlung einer „unsichtbaren“ Welterbestätte warf. DieTagung wurde von Karl Feuerhuber, Bürgermeister derGemeinde Mondsee und Dr. Eva Nowotny, Präsidentin derÖsterreichischen UNESCO-Kommission, eröffnet. Neben der Vorstellung der Pfahlbauregion Attersee-Mondseedurch den Welterbestätten-Manager Mag. Cyril Dworsky,informierte Dr. Lieselore Mayer über Vermittlungsstrategieneines unsichtbaren Welterbes. Die Welterbestätte Prähistori-sche Pfahlbauten um die Alpen, die gemeinsam mit Deutsch-land, Frankreich, Italien, Slowenien und der Schweiz die wohlinternationalste Einreichung Österreichs darstellt, lud aucheine italienische Vertreterin zum Vortrag: Dr. Romana Scan-dolari berichtete über das Pfahlbaumuseum Ledro und seinKonzept. Eine Bootsfahrt im Anschluss bot Gelegenheit füreinen Lokalaugenschein des „unsichtbaren Welterbes“ unterWasser. Unter der Moderation von Generalsekretärin Mag.Gabriele Eschig berichteten die ManagerInnen der einzelnenWelterbestätten über Neuigkeiten und Herausforderungen anihren Welterbestätten. Aktuelles Thema war die Wichtigkeiteiner sachlichen Grundlage bei den vielfältigen Diskussionenrund um das Thema Welterbe.Im Anschluss an die gelungene Tagung hatten die Konferenz-TeilnehmerInnen Gelegenheit, bei der feierlichen Eröffnungder neuen Pfahlbau Pavillons unter Beisein von Landeshaupt-mann Pühringer teilzunehmen.

REAKTIVE ÜBERWACHUNG/REACTIVE MONITORING

Die reaktive Überwachung wird im Gegensatz zur periodi-schen Berichterstattung durch einen Anlassfall eingeleitet.Unter diese fallen also Verfahren, die durch eigene Berichteoder auch durch Hinweise von Dritten in Bezug auf gravieren-de Interventionen in Welterbestätten verursacht werden. ZurBewertung solcher Fälle entsendet das Welterbezentrum in

der Regel ExpertInnen. In diesem Jahr kam es auch in zweiösterreichischen Welterbestätten zu sogenannten ReaktivenÜberwachungs-Missionen. Auf Grundlage der Berichterstattungspflicht der RepublikÖsterreich, bei Veränderungen großen Ausmaßes in und umWelterbestätten das UNESCO-Sekretariat zu informieren,folgte das Welterbezentrum der Einladung Österreichs, dieAuswirkungen gegenwärtiger Bauprojekte in der Welterbe-stätte Historisches Zentrum der Stadt Salzburg zu bewertenund entsandte den durch ICOMOS nominierten ExpertenUniv.-Prof. Dr. Michael Petzet. Während der von 2.– 4. Aprilstattfindenden Mission diskutierten VertreterInnen desBMUKK, des BDA, VertreterInnen der Stadt Salzburg, Archi-tektInnen und Bauherren die aktuellen Bauprojekte, die Ver-treter von ICOMOS Österreich tauschten sich mit Prof. Petzetüber gegenwärtige sowie zukünftige Veränderungen in derKern- und Pufferzone des Welterbegebietes aus. Für die ÖUKnahm Mag. Zsofia Pinter, BA, teil. Der Expertenbericht mitden entsprechenden Empfehlungen wurde bei der 37. Sitzungdes Welterbekomitees im Juni diskutiert.Die Beeinträchtigung der visuellen Integrität durch die groß-flächig angelegte Schaffung von Windparks um die UNESCO-Kulturlandschaft Fertö-Neusiedler See, führte zur ICOMOS/IUCN Advisory Mission, die von 13.–14. Mai durch die ICOMOS-Expertin Cristina Castel-Branco sowie den IUCN-Experten Daniel Pullan bestritten wurde.

GEPLANTE EINREICHUNGEN

Im Rahmen des Southeast Europe Projekts „Danube LimesBrand“ (Laufzeit 1. Oktober 2012 – 30. September 2014) wurde 2013 die Arbeit um die weiteren Nominierungen amDonau Limes in Österreich, der Slowakei, Ungarn, Kroatien,Bulgarien, Serbien, Rumänien und Italien als Ergänzung derbestehenden Welterbestätte „Grenzen des römischen Reiches“ intensiv fortgeführt. Der Kontakt und Austausch mitden deutschen und holländischen KollegInnen, die einengemeinsamen Niederrhein-Eintrag vorbereiten, sowie mit denManagement-Institutionen der bereits bestehenden Limes-Welterbe-Abschnitte war dabei sehr hilfreich. Bereits im Jahre2011 wurde die österreichische „Vorläufige Liste“ (tentativelist) um die „Grenzen des römischen Reiches – Der DonauLimes in Österreich“ erweitert. Die geplante Einreichung sollTeil der transnationalen Welterbestätte „Römische Grenz-linien in Europa“ werden. 1987 war der Hadrianswall (GB) zumWelterbe erklärt worden, der Obergermanisch-RaetischeLimes – der römische Grenzabschnitt zwischen den FlüssenRhein und Donau – wurde vom Welterbekomitee der UNESCO2005 als Welterbestätte anerkannt. Mit dieser Ernennungwurde ein neues, multinationales Welterbe, die „Grenzen desRömischen Reiches“, geschaffen. Auf der 32. Sitzung desWelterbekomitees im Juli 2008 ist auch der Antoninuswall als

9. Österreichische Welterbestätten-Konferenz

© ÖUK

Erweiterung der Welterbestätte anerkannt worden. Das Ins-titut für Österreichische Geschichtsforschung (IÖG) mita.o.Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarcz und Dr. Sonja Jilek koor-diniert die internationale Zusammenarbeit im Donauraum.Neben Projekt-Koordinationstreffen der Projektpartner wurden auch interessante Nebenprojekte wie etwa „LIMES-Mobile als Chance für den Kulturtourismus in Österreich undganz Europa“ für die Entwicklung eines LIMES-App durch-geführt. Die Einreichung des slowakischen und ungarischenLimesabschnittes ist für das Jahr 2014 geplant. Österreich hat eine Limesdatenbank erstellt, die über www.limes-oesterreich.at für alle Interessierten öffentlich zugänglich ist.Mit Kartenwerken und zahlreichen Links und Download-Ange-boten auch zum internationalen Netzwerk stellt die Plattformeine wichtige Datenquelle für die Vermittlungsarbeit dar.

WELTERBE BILDUNG

Nach der aktualisierten Ergänzung des Unterrichtsmaterials„Welterbe für junge Menschen Österreich“ für LehrerInnen imJahre 2012, die zwei neue österreichische Eintragungen aufder Welterbeliste (Erweiterung der bestehenden Welterbe-stätte „Stadt Graz – Historisches Zentrum“ um „SchlossEggenberg“, 2010 und „Prähistorischen Pfahlbauten um dieAlpen“, 2011) für den Unterricht präsentierte, ging mit Herbst2013 das digitale Format der bestehenden Broschüre online:LehrerInnen sowie SchülerInnen haben nun die Möglichkeit,über www.welterbe-schule.at rasch und unkompliziert auf dieSchulmaterialien zuzugreifen. Der Österreichischen UNESCO-Kommission ist es nun möglich, Daten laufend aktuell zu halten und zu erweitern. Bewusstseinsbildung im Bereich des Welterbes war auch indiesem Jahr ein wichtiges Thema, weshalb Mag. Zsofia Pinter,BA auch in diesem Jahr Studierenden der Sommerakademie

für Kulturmanagement des Instituts für Kulturkonzepte in derÖUK in einer Präsentation die Rolle der ÖUK erläuterte. Weiters hielt sie im März als Lehrbeauftragte an der DonauUniversität Krems im Rahmen des Postgraduate-Lehrgangs„Sanierung und Revitalisierung 2011/2013“ einen Vortrag zuden „Monitoringinstrumenten der UNESCO“ und konnte mit denStudentInnen bei der anschließenden Exkursion im Welterbe-gebiet Wachau vor Ort über aktuelle Entwicklungen diskutieren.

TAGUNGEN UND KONFERENZEN

WELTERBEKONGRESS HALLSTATT 2013

Von 3. – 4. Oktober fand in der Welterberegion Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut zum fünften Mal der „Welterbe-kongress Hallstatt 2013“ statt. „Wertesystem Welterbe:Arbeit, Tourismus, Kultur“ waren die Themen des Kongresses,der von Präsidentin Dr. Eva Nowotny im Rahmen eines feier-lichen Empfangs in der Goiserer Mühle eröffnet wurde. NebenVorträgen nationaler und internationaler VertreterInnen ausTourismus, Kultur und Arbeitsmarktpolitik hielt UNESCO-Lehrstuhlinhaber ao. Univ.-Prof. Dr. Kurt Luger einen Vortragüber „Kulturelles Erbe und Tourismus“. Der 5. Welterbe-kongress war geprägt von wichtigen Impulsen, wie etwadurch Weiterentwicklung in der Welterberegion innovativeProdukte und attraktive Tourismuskonzepte entstehen können. Wichtig dabei ist, dass die Wahrung von Identitätdurch gelebte Tradition sowie gewachsene WertestrukturenHand in Hand mit Entwicklung vor sich geht.

SYMPOSIUM „WELTERBE WIEN – LUST & LAST“

Anlässlich 12 Jahre Welterbe-Status der Wiener Innenstadtfand am 5. Juni an der TU Wien im Auftrag der Stadt Wien MA19 – Architektur und Stadtgestaltung das vom europaforumwien organisierte Symposium „Welterbe Wien – Lust & Last“statt. Für die ÖUK nahmen Generalsekretärin Mag. Eschigsowie Mag. Zsofia Pinter, BA an der Veranstaltung teil. Vize-bürgermeisterin Maria Vassilakou und Stadtrat ChristophChorherr sowie VertreterInnen der Stadt Wien und ExpertIn-nen der TU Wien sprachen sich im Rahmen der Veranstaltungfür eine Nachverdichtung des inneren Stadtgebietes aus.Konkret fand das umstrittene Projekt um das Areal HotelInterContinental/Wiener Eislaufverein/Konzerthaus Erwäh-nung, welches neben einer Öffnung des Eislaufvereins einenhohen Turm vorsieht und sich damit nicht an die ExpertInnen-Empfehlungen von Seiten ICOMOS/UNESCO hält. Die Ergeb-nisse des internationalen Architekturwettbewerbs, der imHerbst 2013 ausgeschrieben wurde, sollen im März 2014 vor-liegen. Dieses Vorhaben und mit ihm einhergehende Struktur-veränderungen bergen mögliche Gefahren für den Erhalt des

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AKTIVITÄTEN 2013

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AKTIVITÄTEN 2013

außergewöhnlichen universellen Wertes des historischenZentrums von Wien. Bereits in den Jahren 2000 – 2002 standWien mit seinem Wien-Mitte-Projekt im Fokus der internatio-nalen Staatengemeinschaft. Seither wurden wichtige Papierewie etwa das Wiener Memorandum von 2005 oder zuletzt dieUNESCO-Empfehlung zur historischen Stadtlandschaft von2011 verabschiedet, die wichtige Impulse für einen welterbe-verträglichen Umgang geben und somit richtungsweisend inderartigen Entwicklungen sind.

„WACHAUVOLUNTEER – YOUTH FOR NATURE“

Das vielfach ausgezeichnete österreichische Freiwilligenpro-jekt „WachauVolunteer – Youth for Nature“ (2009 „NATURA2000“-Preis des Landes Niederösterreich, 2011 „UNESCO-Volunteer-Project-Award“, 2012 vom Lebensministerium als„Best-Practice Beispiel“ für Naturschutzprojekte im Rahmender Ländlichen Entwicklung der EU angeführt und 2012 vomWelterbezentrum der UNESCO in Paris als Best-Practice-Beispiel für Freiwilligenprojekte ausgewählt), war 2013 erneutTeil der Kampagne „World Heritage Volunteers“. ZahlreicheFreiwillige aus aller Welt pflegten auch heuer knapp sechsHektar Trockenrasen und sanierten zusammen mit der Dorf-erneuerung Spitz und dem Tourismusverein Mautern Wander-wege. Erstmals wurden über eine neue Partnerschaft mit derChinesischen Jugendagentur (Chinese Society of EducationTraining Center) zwei Teilnehmerinnen aus dem „Reich derMitte“ gewonnen. Im Vorfeld, von 4.–8. März, fand das dies-jährige „Evaluierungs- und Planungstreffen World HeritageVolunteers 2013“ in Spitz, Wachau statt. Neben CarmelaQuin, Leiterin für Bildung und Kommunikation im Welterbe-zentrum Paris und Matina Deligianni, Präsidentin von CCIVSnahmen MitarbeiterInnen und Vorstandsmitglieder verschie-dener Freiwilligen- und Jugendorganisationen an dem Treffenteil. Im Rahmen der Tagung hielt Mag. Zsofia Pinter, BA einenVortrag über Welterbe in Österreich, UNESCO-Schulen sowieüber die Aktivitäten der ÖUK im Bereich Welterbe Bildung.

EU STRATEGY FOR THE DANUBE REGION

Die EU-Strategie für den Donauraum besteht seit 2011 und istin 11 prioritäre Handlungsfelder aufgeteilt, die von den einzel-nen Ländern des Donauraumes betreut werden. Das Hand-lungsfeld für den Aufbau und die Verbesserung von Infrastruk-turen (darunter auch kulturelles Erbe) und die Stärkung derKooperation sowohl auf transnationaler, regionaler und loka-ler Ebene als auch zwischen den prioritären Handlungsfeldernder Strategie wird von Wien und Slowenien betreut. Mag.Daniela Urschitz von der Stadt Wien lud am 26. Juni zu einemersten Koordinationstreffen ein. Geplant ist, die Welterbe-stätten der beteiligten Länder in das Programm einzubeziehen.

UNESCO PUBLIKATION

Dr. Mechtild Rössler, stell-vertretende Direktorin desUNESCOWelterbezentrums,sowie Prof. Christina Came-ron von der Universität Mon-treal, Kanada, nahmen 40Jahre Welterbekonventionzum Anlass, mit der Publi-kation „Many Voices, OneVision: The Early Years of theWorld Heritage Convention“die Entstehungsgeschichteund frühe Implementierungder Konvention zu unter-suchen, um in Folge die Entwicklung der Rahmen-

bedingungen, Schwerpunkte und Programme um das Welt-erbe zwischen 1972 und 2000 aufzuzeigen. Dazu ließen dieVerfasserinnen neben ihrer Forschungsarbeit 40 Persönlich-keiten, die eine Schlüsselrolle in der Entstehungsgeschichtesowie Implementierung der Konvention einnahmen, zu Wortkommen. Unter diesen PionierInnen findet sich auch dieÖsterreicherin Dr. Anne Raidl, von 1972 –1992 im UNESCO-Sekretariat tätig und ab 1981 bis zur ihrer PensionierungDirektorin der damaligen Cultural Heritage Division. Insge-samt entstand ein spannendes Buch, das viele interessanteEinblicke in die Prozesse und Überlegungen am Beginn desWelterbeprogramms aufzeigt.

3. IMMATERIELLES KULTURERBE

Das Jahr 2013 markiert das 10-jährige Bestehen des„UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des ImmateriellenKulturerbes“, das im Rahmen der 32. Generalversammlungder UNESCO im Oktober 2003 verabschiedet worden war.Mit Ende 2013 zählte das Rechtsinstrument 158 Vertrags-staaten. Seit der österreichischen Ratifizierung im Juli 2009ist die ÖUK mit der Umsetzung des Übereinkommens betraut.Zu den Hauptaufgaben zählen die Förderung von Maßnahmenzur Bewusstseinsbildung für die Erhaltung, Vermittlung undFörderung des immateriellen Kulturerbes in Österreich sowiedie Erstellung und Betreuung eines „Österreichischen Ver-zeichnisses des Immateriellen Kulturerbes“.

INTERNATIONALE EBENE

Auf internationaler Ebene wurde das Jubiläum des Überein-kommens von der UNESCO auf Einladung des Kulturministe-

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AKTIVITÄTEN 2013

riums der Volksrepublik China und der ProvinzregierungSichuan gemeinsam mit einer Bilanztagung von 14.–16. Juniin Chengdu (China) begangen. Mag. Katharina Obenhuber(ÖUK) nahm an der Konferenz teil. Das Jubiläum war zudem Anlass für zahlreiche Ausstellungen,Symposien und Konferenzen zum immateriellen Kulturerbe inden Vertragsstaaten aller Regionen. Ein eigens eingerichteterOnline-Veranstaltungskalender auf der UNESCO-Webseiteinformierte über die vielen Veranstaltungen und Events(http://www.unesco.org/culture/ich/).Österreich war bei mehreren internationalen Initiativen reprä-sentiert. Anlässlich der Ratifizierung des Übereinkommens inDeutschland im Frühjahr dieses Jahres veranstaltete dieDeutsche UNESCO-Kommission von 16.–18. September fürdie BundesländervertreterInnen und das ExpertInnenkomiteeImmaterielles Kulturerbe einen Vertiefungsworkshop. Entlangdes von der UNESCO herausgegebenen Handbuchs zur natio-nalen Umsetzung des Übereinkommens und mit dem inter-nationalen Experten Sasa Sreckovic wurden Möglichkeitenund Mechanismen der Implementierung diskutiert. Vertrete-rInnen aus Österreich und der Schweiz waren eingeladen, um über ihre Erfahrungen in der Umsetzung zu referieren. Seitens der Österreichischen UNESCO-Kommission nahmMag. Katharina Obenhuber an dem Austausch teil. Auf Einladung des Slowenischen Ethnographischen Museumswurden bei einer internationalen Tagung in Ljubljana von 26.–27. September unterschiedliche Aspekte der Erstellungder nationalen Inventare des immateriellen Kulturerbesbesprochen; Mag. Katharina Obenhuber präsentierte denösterreichischen Weg.Im Rahmen des vom Central Europe Programm finanziertenProjekts „Etnofolk“, das sich dem Erhalt und der Nutzbar-machung von kulturellem Erbe widmet, war Österreich am 8. Oktober zu einem Projekttreffen an der Matej-Bel Univer-sität in Banská Bystrica (Slowakei) eingeladen, um überGood-Practice-Beispiele der Umsetzung des „Überein-kommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes“ zusprechen. Mag. Katharina Obenhuber stellte dabei vor allem die Projekte aus dem Schwerpunktbereich der letzten Jahre „Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und demUniversum“ vor. Am 30. Oktober lud die Deutsche UNESCO-Kommission inKooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Kultur-stiftung des Bundes und dem Japanischen Kulturinstitut Kölnzu einem Symposium in die Berliner Uferstudios ein. ZehnJahre nach Verabschiedung der Konvention nahm sich dasFachsymposium „Immaterielles Kulturerbe erhalten und wert-schätzen“ den weltweit gesammelten Erfahrungen mit demÜbereinkommen an und warf einen Blick auf die Herausforde-rungen und Aufgaben der kommenden Jahre. Mag. Maria Walcher (ÖUK), MR Dr. Anna Steiner (BMUKK) sowie weitereMitglieder des Fachbeirats für das Immaterielle Kulturerbenahmen die Möglichkeit zur Teilnahme wahr.

Die 8. ordentliche Sitzung des Zwischenstaatlichen Komiteesdes „Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kul-turerbes“ fand von 2.–7. Dezember in Baku (Aserbaidschan)statt. Das aus 24 Vertragsstaaten bestehende Zwischenstaat-liche Komitee diskutierte in der Sitzung auch über das öster-reichische Dossier „Klassische Reitkunst und die Hohe Schuleder Spanischen Hofreitschule Wien“ für die „RepräsentativeListe des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“. Nacheiner ersten Prüfung durch den Unterausschuss (SubsidiaryBody) des Komittees wurde zunächst die Ablehnung des Dos-siers vorgeschlagen. In intensiven Gesprächen während derSitzung des Zwischenstaatlichen Komitees konnte erfolg-reiche Überzeugungsarbeit hinsichtlich des Wertes und derBedeutung der Tradition geleistet werden. Schließlichbeschloss das Komitee die Rückstellung, um eine neuerlicheEinreichung mit ergänzenden Informationen zu ermöglichen.Seit 2012 sind unter den mittlerweile 282 Elementen der„Repräsentativen Liste des Immateriellen Kulturerbes derMenschheit“ auch zwei österreichische Traditionen, das„Schemenlaufen der Fasnacht Imst“ sowie die „Falknerei“gelistet. Auf der „Liste des dringend erhaltungsbedürftigenImmateriellen Kulturerbes“ sind 35, auf der „Best-PracticeListe der Programme, Projekte und Tätigkeiten zur Erhaltungdes Immateriellen Kulturerbes“ sind 11 internationale Ele-mente enthalten. An der 8. ordentlichen Sitzung des Zwischenstaatlichen Komi-tees nahmen MR Dr. Anna Steiner (BMUKK) sowie Botschaf-terin Mag. Sylvia Meier-Kajbic (BMEIA) teil.

NATIONALE EBENE

INTERNATIONALER WORKSHOP IMMATERIELLES KULTURERBE

In Österreich wurde das 10-jährige Bestehen des Über-einkommens mit einem internationalen Workshop zur Imple-mentierung des Übereinkommens, den BMUKK und ÖUK

Internationaler Workshop Immaterielles Kulturerbe

© ÖUK

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AKTIVITÄTEN 2013

gemeinsam organisierten, begangen. Von 19.– 21. Juni trafenExpertInnen aus Kroatien, der Tschechischen Republik,Deutschland, Ungarn, der Slowakei, Slowenien und derSchweiz zum Erfahrungsaustausch in Wien zusammen. Nebenden unterschiedlichen Vorgangsweisen bei der Umsetzungwurden auch thematische Schwerpunkte erörtert und ab-gestimmt, die zu weiteren Kooperationen führen könnten,insbesondere bezüglich grenzüberschreitender Nominierun-gen und Projekte. Zur konkreten Anschauung diente eineExkursion zur Indigo-Handblaudruckerei der Familie Koo imBurgenland.

NEUEINTRAGUNGEN VERZEICHNIS DES IMMATERIELLEN KULTURERBES IN ÖSTERREICH

Im Rahmen der Implementierung in Österreich wurde im Jahr2009 der „Fachbeirat für das Immaterielle Kulturerbe“(Zusammensetzung siehe Anhang) eingerichtet. Dieser ent-scheidet regelmäßig über die Aufnahme von Traditionen indas Österreichische Verzeichnis und über eine eventuelle

Nominierung für eine der drei internationalen UNESCO-Listen. Im Jahr 2013 tagte der Fachbeirat im Frühjahr und Herbst. Inder Sitzung im März wurden sieben weitere Traditionen in dasVerzeichnis aufgenommen. Die feierliche Urkundenverleihungfand im Juni im Mozarthaus in St. Gilgen am Wolfgangsee stattund wurde von HR Dr. Monika Kalista (Salzburger Landes-regierung) eröffnet. Durch die Veranstaltung führte Dr. EvaNowotny, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kom-mission, die auch die Urkunden überreichte. Zudem erhieltendie VertreterInnen der ersten österreichischen Eintragungenin die „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbesder Menschheit“ die offiziellen Urkunden der UNESCO.In der zweiten Eintragungsrunde im September wurden demVerzeichnis sechs weitere Traditionen hinzugefügt. Die Urkun-denverleihung fand dieses Mal im Rahmen einer Tagung desEuropäischen Forum Alpbach „Die Provinz und die weite Welt- Lokale, nationale und globale Identitäten“ statt. Bei einemAbendempfang im Café Sacher wurden die eingetragenen Traditionen von Mag. Maria Walcher vorgestellt und dieUrkunden übergeben. Alle Informationen zu den insgesamt 68 Elementen sind ineiner Online-Datenbank unter http://immaterielleskultur-erbe.unesco.at abrufbar. In gedruckter Form zeigt eine aktu-elle bebilderte Broschüre alle im Jahr 2012 und 2013 in dasVerzeichnis aufgenommenen Traditionen.

THEMENSCHWERPUNKTE 2013

Die thematischen Schwerpunkte bildeten im Jahr 2013 dieBereiche „Wissen und Praktiken im Umgang mit der Naturund dem Universum“ sowie „Traditionelles Handwerk“, diedas Übereinkommen unter anderem als immaterielles Kultur-erbe identifiziert. Im Lebensministerium wird dem immate-

Eröffnung der Urkundenverleihung durch HR Dr. Monika Kalista, St. Gilgen am Wolfgangsee

© ÖUK - W

olfgang Seifert

Besuch Blaudruck Koo, Burgenland

© Benjamin Hanke

Dr. Erhard Busek (Europäisches Forum Alpbach) und Mag. Maria Walcher(ÖUK) mit den TraditionsträgerInnen bei der Urkundenverleihung im CaféSacher Innsbruck

© European Forum Alpbach - Luiza Puiu

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AKTIVITÄTEN 2013

riellen Kulturerbe in seinen vielfältigen Aspekten Aufmerk-samkeit geschenkt. Sowohl in der Ausbildung und Vermitt-lung wie auch in verschiedenen Gremien (NationalkomiteeAlpenkonvention, Plattform Wald und Gesundheit, LehrgangForst + Kultur) wird dabei die Expertise des Fachbereichs inAnspruch genommen. Mag. Maria Walcher nahm als Vertrete-rin der ÖUK an den unterschiedlichen Veranstaltungen undSitzungen teil. Der diesjährige Themenschwerpunkt „Traditio-nelles Handwerk“ bildete den inhaltlichen Rahmen des inter-nationalen Seminars zum immateriellen Kulturerbe.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND BEWUSSTSEINSBILDUNG

Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien fürdas immaterielle Kulturerbe ist unvermindert groß. Besondersdie österreichischen Ersteintragungen in die „RepräsentativeListe des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ führtenAnfang des Jahres zu einer erhöhten Medienaufmerksamkeit.Vom breiten wissenschaftlichen Interesse für das Thema„immaterielles Kulturerbe“ zeugen zahlreiche universitäreAbschlussarbeiten in Österreich und Anfragen von Forsche-rInnen zu theoretischen wie praktischen Themen aus dem In- und Ausland.

4. KULTURGÜTERSCHUTZ

Als Kulturgüter werden Baulichkeiten, Orte oder Güterbezeichnet, die für das kulturelle Erbe aller Völker von großerBedeutung sind. Gezielte Zerstörung von Kulturgütern beibewaffneten Konflikten, Raubgrabungen an archäologischenStätten, Plünderung von Kulturstätten sowie Diebstahl vonKunstgegenständen aus Kirchen und Museen in aller Weltbedrohen die wissenschaftliche Erschließung, die Erhaltungund den allgemeinen Zugang zu unserem gemeinsamen kul-turellen Erbe.

BEWAFFNETE KONFLIKTE

Das „Haager Abkommen für den Schutz von Kulturgut beibewaffneten Konflikten“ von 1954 mit seinen zwei Zusatzpro-tokollen ist eines der wichtigsten Rechtsinstrumente auf die-sem Gebiet. Es entstand unter dem Eindruck der im ZweitenWeltkrieg verursachten Zerstörungen und der zunehmendenGefahr durch die Weiterentwicklung der Kriegstechnik. DasAbkommen wurde 1999 durch das „Zweite Protokoll“ erwei-tert, um die „Immunität“ von Kulturgütern hervorzuheben unddie Haager Konvention zu stärken. Der Schutz setzt sich ausder Sicherung durch vorsorgliche Maßnahmen schon in Frie-denszeiten sowie aus dem Respekt des eigenen und fremden

Kulturgutes im Konfliktfall zusam-men. Österreich hat die Konventionund beide Protokolle ratifiziertund misst dem Schutz von Kultur-gut große Bedeutung bei. AchtJahre lang gestaltete Österreichals Mitglied des zwölf Mitglieds-staaten umfassenden Zwischen-staatlichen Komitees des 2. Pro-tokolls maßgeblich die Entwick-lungen auf internationaler Ebenemit und wurde durch Dr. ThomasDesch (BMLVS) und Dr. ChristophBazil (BMUKK) vertreten. Öster-

reichs langjährige Mitgliedschaft im diesem renommiertenLenkungsgremium endete in diesem Jahr. Neben dem BMLVS, der Landesverteidigungsakademie unddem BMUKK sind auch die beiden NGOs, die ÖsterreichischeGesellschaft für Kulturgüterschutz und das 2009 gegründeteÖsterreichische Nationalkomitee Blue Shield, sehr aktiv.Dank der zahlreichen nationalen und internationalen Aktivitä-ten hat sich Österreich weltweit einen Namen auf dem Gebietdes Kulturgüterschutzes gemacht. Daher ist es auch nichtverwunderlich, dass die UNESCO nach der erfolgreichenDurchführung eines Trainingsseminars zur Implementierungder Haager Konvention mit Fokus auf den Westbalkan im Jahr2010 an Österreich mit der Anfrage herantrat, ein weiteresTrainingsseminar abzuhalten, dieses Mal für Afrikanische Länder südlich der Sahara.

INTERNATIONALES TRAININGSSEMINAR ZUR HAAGERKONVENTION FÜR AFRIKANISCHE STAATEN

Von 2.–6. Dezember fand ein internationales Trainingssemi-nar zur Implementierung der Haager-Konvention und der beiden Zusatzprotokolle für ausgewählte Afrikanische Länderin Wien statt. Organisiert wurde das Trainingsseminar von derLandesverteidigungsakademie und der ÖsterreichischenUNESCO-Kommission in Zusammenarbeit mit dem BMeiA,dem BMLVS und dem BMUKK, kofinanziert durch dasUNESCO-Partizipationsprogramm. Zivile und militärischeFührungskräfte aus Mali, Äthiopien, Ghana, Nigeria und Ver-treterInnen aus Zimbabwe nahmen an dem Seminar teil.Dabei konnten sich die TeilnehmerInnen über die gemachtenErfahrungen austauschen und die Expertise des österreichi-schen Bundesheeres im Bereich des Kulturgüterschutzes nutzen. Eröffnet wurde das Seminar durch Brig.Gen MMag.Wolfgang Peischel, Landesverteidigungsakademie, Gesand-tem Mag. Clemens Mantl, BMeiA, Dr. Christoph Bazil,BMUKK, ÖUK-Präsidentin Dr. Eva Nowotny und Jan Hdladik,UNESCO. Neben den völkerrechtlichen Grundlagen wurden

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AKTIVITÄTEN 2013

die Pflichten des Militärs gegenüber Kulturgütern sowohl inKriegs- als auch Friedenszeiten und zivile Aspekte der HaagerKonvention thematisiert. Höhepunkt war eine praktischeÜbung „im Feld“ in Wiener Neustadt, um die tatsächlicheHandhabung der Vorgaben der Konvention in der Realität zudemonstrieren. Als internationale Vortragende konnten sorenommierte Personen wie Professor Jirí Toman von der Santa Clara University, Jan Hladik von der UNESCO, GianLuca Beruto vom International Institute of Humanitarian Law,LTC Dr. Robert Gooren der Königlichen NiederländischenArmee und COL (GS) Christopher Herndon vom U.S. Africomgewonnen werden. Von österreichischer Seite referiertenüber den militärischen Teil COL (GS) Andreas Stupka, CPT Dr.Udo Birkner, COL Mag. Dominik Horn, COL Dr. Speckner undCOL (GS) Mag. Peter Hofer. CPT Karl Habsburg-Lothringenvon Blue Shield, Mag. Astrid Reisinger Coracini vom Institutfür Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Universi-tät Graz, Dr. Christoph Bazil vom BMUKK und Mag. ChristophHütterer vom Bundesdenkmalamt beleuchteten die zivile undNGO Seite des Kulturgüterschutzes.

RESTITUTION UND ILLEGALER HANDEL

Die „UNESCO-Konvention zum Verbot und zur Verhütung derunzulässigen Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kultur-gut“ von 1970 formuliert Grundprinzipien zum internationalenSchutz von Kulturgütern und Mindestvorschriften über dies-bezügliche legislative, administrative und staatsvertraglicheMaßnahmen. Hierzu zählen Vorschriften für Maßnahmengegen den illegalen Handel, Vorkehrungen zum Schutz vonKulturgütern, vor allem vor rechtswidriger Aus- und Einfuhr,sowie Maßnahmen zur Herausgabe von Kulturgütern auf Ersu-chen der Herkunftsstaaten. Derzeit haben 125 Staaten dasÜbereinkommen ratifiziert. Österreich ist noch nicht Vertrags-staat der Konvention, die Ratifizierung sowie das Begutach-tungsverfahren für das Gesetz zur Umsetzung der Konventionsind in Vorbereitung.Dazu wurde 2013 eine wichtige Kooperationsvereinbarungverabschiedet: Am 12. Juni unterzeichneten InnenministerinMag. Johanna Mikl-Leitner und Dr. Ursula Stenzel, Präsidentindes „Österreichischen Nationalkomitees Blue Shield“, einMemorandum zur Zusammenarbeit betreffend Bekämpfungvon Kulturgutkriminalität und Verbesserung der Kulturgut-fahndung. Als Folge kam es zur Gründung eines interdiszipli-nären Panels an der Sicherheitsakademie (SIAK), geleitet vonMag. Dr. Friedrich T. Schipper, Dr. Walter Blasi, Mag. AnitaGach sowie Mag. Mario Muigg. Ein erster Orientierungswork-shop mit ExpertInnen rund um den Kulturgüterschutz fand am25. September in den Räumen der Sicherheitsakademie statt.

ÖUK-Präsidentin Dr. Eva Nowotny bei der Eröffnung des Trainingsseminars zur Haager-Konvention

© BMLVS

Gruppenfoto, Trainingsseminar zur Haager-Konvention

© BMLVS

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KOMMUNIKATION UND INFORMATION

Angesichts der revolutionären Veränderungen durch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien versteht sich die UNESCO als das internationale Dialogforum fürdie gesellschaftlichen, kulturellen, ethischen und rechtlichen Herausforderungen im Zeitalterder Informationsgesellschaft. Die UNESCO hat sich den Aufbau von Wissensgesellschaftenzum Ziel gesetzt. In diesem Sinne fördert sie Meinungs- und Pressefreiheit, unabhängigeMedien und den freien Fluss von Information, Wissen und Daten, den allgemeinen Zugang zuInformation, die sprachliche wie kulturelle Vielfalt durch lokale Inhalte sowie den Aufbauinstitutioneller Kapazitäten. 2013 bildeten die Themen Pressefreiheit und Dokumentenerbe –„Memory of the World“ die Prioritäten der Österreichischen UNESCO-Kommission.

1. PRESSEFREIHEIT

Seit ihrerGründung1946 setzt sichdie UNESCO invielfältiger Weise fürdie Umsetzung des Arti-kels 19 der „AllgemeinenErklärung der Menschenrech-te“ ein. Die UNESCO fordertMedienpluralismus und unabhängigeMedien in allen Staaten der Welt sowie unabhängigen Journa-lismus ohne Einschränkungen, wie etwa durch Repressionenund Zensur. Um die Weltöffentlichkeit immer wieder an Ver-stöße gegen die Pressefreiheit zu erinnern, begeht dieUNESCO jedes Jahr den 3. Mai als Internationalen Tag derPressefreiheit. Sie erinnert dabei die Weltöffentlichkeit anVerletzungen von Informations- und Freiheitsrechten undgedenkt JournalistInnen, die im Kampf um die Pressefreiheitzahlreichen Bedrohungen ausgesetzt sind oder dabei sogarihr Leben verloren haben. Pressefreiheit ist auch ein Schwerpunkt der ÖsterreichischenUNESCO-Kommission. Durch Presseaussendungen und Ver-anstaltungen zum Thema, die gemeinsam mit Reporter ohneGrenzen Österreich und dem Medienhaus durchgeführt wer-den, soll auf die vielfältigen Bedrohungen der Pressefreiheitaufmerksam gemacht werden.

INTERNATIONALER TAG DER PRESSEFREIHEIT UND PRESS FREEDOM AWARD

2013 wurde der „UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Presse-freiheit“durch die Generaldirektorin derUNESCO, Irina Bokova,an die äthiopische Journalistin Reeyot Alemu vergeben.Namensgeber des UNESCO-Preises für Pressefreiheit ist derkolumbianische Zeitungsherausgeber Guillermo Cano, der1987 wegen seiner Berichterstattung über die Drogenkartellein Kolumbien ermordet wurde. Reeyot Alemus politische Textehaben vorwiegend Armut sowie Geschlechtergleichstellungzum Thema. Nach ihrer Arbeit für zahlreiche unabhängigeMedien gründete sie 2010 ihr eigenes Verlagshaus, das mitt-lerweile geschlossen ist, und das monatlich publizierte Maga-zin „Change“. Sie wurde im Juni 2011, zu dieser Zeit war sieals Kolumnistin für die Wochenzeitung Feteh tätig, verhaftetund im Anschluss zu fünf Jahren Haft verurteilt.

AKTIVITÄTEN 2013

v.l.n.r.: ÖUK-Präsidentin Dr. Eva Nowotny, BMeiA-Generalsekretär a. D. und Sprecher der Jury Albert Rohan, Preisträgerin Nadire Mater, Gründerin der Plattform Bianet und ROG Österreich-Präsidentin Rubina Möhring

© ROGÖ/APA-Fotoservice/Rastegar

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AKTIVITÄTEN 2013

Wie jedes Jahr übernahm die ÖUK auch 2013 die Schirmherr-schaft über den von Reporter ohne Grenzen Österreich verlie-henen und mit € 8.000,– dotierten „Press Freedom Award –Signal für Europa“ für JournalistInnen aus Ost- und Südost-europa. Ziel des Preises ist, JournalistInnen sichtbar zumachen und zu fördern, die aktiv für demokratische Wertearbeiten und leben. Eine internationale Jury würdigt journali-stische Leistungen im Sinne der Menschenrechte und derPressefreiheit. 2013 war der Award der Türkei gewidmet undso zeichnete die Jury, der auch ÖUK-Präsidentin Dr. EvaNowotny angehört, die unabhängige türkische Internet-Kommunikations- und Nachrichtenplattform Bianet und ihreGründerin und Leiterin Nadire Mater mit dem Press FreedomAward 2013 aus. Bianet setzt sich seit über 10 Jahren für diePresse- und Informationsfreiheit in der Türkei ein mit demZiel, türkischen JournalistInnen eine Plattform für kritischeund investigative Berichterstattung zu bieten. Bianet bietetauch inhaftierten JournalistInnen ein Forum. Die Preisverlei-hung fand am 9. Dezember im Presseclub Concordia statt.ROG-Präsidentin Rubina Möhring und Albert Rohan, ehem.Generalsekretär im österreichischen Außenministerium undSprecher der Jury, übergaben den Preis. ÖUK Präsidentin Dr. Eva Nowotny hielt die Laudatio.

2. WELTDOKUMENTENERBE/MEMORY OF THE WORLD

Mit dem erfolgreichen Programm „Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“ hat es sich die UNESCO zur Aufgabe gemacht, das dokumentarische Erbe – Bücher,Manuskripte, audiovisuelle Medien in Bibliotheken und Archi-ven – weltweit zu sichern. Zum einen sollen Dokumente vorZerstörung durch Umwelteinflüsse, schlechten Lagerbedin-gungen sowie zeitbedingter Zersetzung des Materialsbewahrt werden, zum anderen soll der weltweite Zugang zukulturell bedeutsamen und historisch wichtigen Dokumentenauf neuen informationstechnischen Wegen sichergestellt wer-den. Entstehen soll ein Weltregister der historisch bedeutend-sten Dokumente wie wertvolle Buchbestände, Handschriften,Partituren, Unikate, Bild-, Ton- und Filmdokumente. Über dieAufnahme in das Weltregister entscheidet ein internationalesExpertInnenkomitee. Bei seiner Sitzung in Südkorea von 18.–20. Juni beschloss dasKomitee die Aufnahme von 55 neuen Dokumenten/Samm-lungen, darunter die von Österreich und Deutschland einge-reichte „Goldene Bulle“, dem bedeutendsten Rechtsdokumentdes Heiligen Römischen Reiches. Die 1356 erlassene GoldeneBulle, die an Bedeutung der Magna Carta nicht nachsteht,bestimmte den Wahlmodus der Könige, die zumeist vom Papstzu Römischen Kaisern gekrönt wurden, und war 450 Jahrelang bis zum Ende des Reiches im Jahr 1806 in Gültigkeit.

Die Goldene Bulle existiert in sieben Originalen, wovon zweiim Besitz des Haus-, Hof- und Staatsarchivs sowie fünf imBesitz deutscher Archive sind. Alle sieben Originale warenzusammen mit der Prunkkopie von König Wenzel aus demBesitz der Österreichischen Nationalbibliothek in einer länder-übergreifenden Nominierung von Österreich und Deutschlandeingereicht worden.Mit der soeben erfolgten Nominierungsrunde sind nunmehrinsgesamt 299 Dokumente bzw. Sammlungen aus allen Kon-tinenten ausgezeichnet. Nicht zuletzt durch die Bestände derNationalbibliothek ist Österreich besonders reich an Doku-menten von Weltrang und gehört mit nunmehr 13 Eintragun-gen zu den erfolgreichsten Staaten.

© Haus-, Hof-, und Staatsarchiv

© ÖNB

Goldene Bulle

FACHBEIRAT FÜR INFORMATIONSBEWAHRUNG / MEMORY OF THE WORLD-NATIONALKOMITEE

Um die Ziele des „Memory of the World“-Programms nicht nur auf globaler Ebene zu verfolgen sondern auch nationalvoranzutreiben, haben sich weltweit etwa 60 Nationalkomi-tees gebildet. Zur Begleitung des Programms in Österreichwurde bereits 2004 innerhalb der ÖAW ein österreichisches„Memory of the World“-Nationalkomitee gegründet, dasschließlich nach längerer Pause 2009 als Subkomitee desIFAP-Nationalkomitees/Fachbeirats von der ÖUK weiter-geführt wurde. 2011 wurde das Subkomitee in einen eigenen„Fachbeirat für Informationsbewahrung und Memory of theWorld-Nationalkomitee“ umgewandelt. Zu den Aufgaben desFachbeirats/ Nationalkomitees zählen u.a. die Erstellung vonNominierungsvorschlägen österreichischer Bestände für dasWeltregister, die Erstellung eines Nationalen Registers„Memory of Austria“, die Mitarbeit am Programm und seinerweiteren Entwicklung sowie die Förderung nationaler Maß-nahmen zur Verbesserung des Erhalts von und des Zugangszu Dokumenten aller Art. Der „Fachbeirat für Informationsbewahrung und Memory ofthe World-Nationalkomitee“ kam unter dem Vorsitz von HRDr. Dietrich Schüller am 14. Februar und am 10. April zusam-men. Die Arbeitsschwerpunkte waren die internationale Ein-reichung der „Goldenen Bulle“ und die Konsultationen zurErstellung eines nationalen Registers.Erfreulicherweise haben drei Stellen – das BMUKK, das BKAsowie das BMWF – der ÖUK Mittel zur Verfügung gestellt, umeine nationale Liste „Memory of Austria“ mit für Österreichbedeutenden Dokumenten aufzubauen. Diese soll ergänzendzur internationalen Liste Dokumente bzw. Sammlungen vonnationaler Bedeutung aufnehmen und damit die Beständeösterreichischer Bibliotheken und Archive in den Blickpunktder Öffentlichkeit rücken.

NATIONALE LISTE „MEMORY OF AUSTRIA“

Neben dem Internationalen Register des Weltdokumenten-erbes sind von der UNESCO auch regionale und nationaleRegister vorgesehen. Das Österreichische Nationalkomiteefür das Memory of the World Programm hat damit begonnen,Vorschläge für ein nationales Register zu sammeln, das die

Möglichkeit bieten soll, Dokumente bzw. Sammlungen vonnationaler Bedeutung zu registrieren. Die Registrierung istnicht auf eine objektive Rangordnung begründet und wedermit direkten finanziellen Vorteilen noch mit rechtlichen Ver-pflichtungen verbunden. Sie stellt eine ideelle Auszeichnungdar, die geeignet ist, bewusstseinsbildend zur Unterstützungund zur Förderung des Dokumentenerhalts und der bewah-renden Institutionen beizutragen. Das geplante Projekt„Erstellung eines Nationalen Registers (Memory of Austria)“ist seit der 1. Sitzung des Nationalkomitees im Jänner 2011von Vorarbeiten begleitet und in Form und Inhalt schlüssigaufbereitet. Als Grundlage für die Einrichtung eines Österrei-chischen Registers hat das Nationalkomitee ein Rahmenwerkmit einer Liste potenzieller Dokumente zusammengestellt,die verschiedene Perioden, Bezüge bzw. Inhalte und Doku-mentengattungen ausgewogen berücksichtigt. Das Registersoll als webbasierte Datenbank mit den Bibliotheken undArchiven in Österreich verlinkt sein, um die Werbewirkung zuerzielen, welche die Intention des MoW-Programms ist. Fürdie Aufnahme in das Nationale Register sind eine Ausschrei-bung und ein Auswahlverfahren geplant. Dank der finanziel-len Unterstützung von Seiten des BMUKK, des BKA sowie des BMWF konnten die ersten Schritte zur Erstellung desnationalen Registers bereits erfolgen.

INFORMATION FOR ALL PROGRAMME – IFAP

Das UNESCO-Programm „Information for All“ (IFAP) zielt aufdie Förderung des internationalen Diskurses über ethische,rechtliche und gesellschaftliche Aspekte des Informations-zeitalters ab. Die Prinzipien der Meinungsfreiheit, das Grund-recht auf Zugang zu Information und Wissen und desRespekts gegenüber kultureller und sprachlicher Vielfalt sollen damit gefördert werden. Das Programm inkludiert dieErweiterung des Zugangs zu Information, einschließlich Fra-gen der Bewahrung und Digitalisierung, sowie einschlägigeFortbildung, insbesondere im Rahmen des lebenslangen Lernens. Wesentlich für die UNESCO ist, die Mitgliedsstaatenbei der Entwicklung von Strategien und Methoden zur Ver-wirklichung dieser Ziele zu unterstützen und internationaleKooperationen und Projektpartnerschaften anzuregen. Öster-reich wurde zum 3. Mal hintereinander im Rahmen der 36.UNESCO-Generalkonferenz für weitere vier Jahre, also bis2015, in den aus 26 Staaten bestehenden Zwischenstaat-lichen Rat von IFAP gewählt. Österreich gestaltet damit seit2003 das Programm aktiv mit und wird von HR Dr. DietrichSchüller (Direktor i.R. des Phonogrammarchivs und Mitgliedder ÖUK) vertreten, der auch Büromitglied des Rates und Vorsitzender der internationalen IFAP-Arbeitsgruppe für Infor-mationsbewahrung ist.

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AKTIVITÄTEN 2013

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

SCHWERPUNKTAUSGABE „WELTTAG DERKULTURELLEN VIELFALT“

Im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit ist es immer ein schönerErfolg, wenn ein Thema, noch dazu ein komplexeres, mit vielRaum für qualitätvolle Berichterstattung für eine breitereÖffentlichkeit medial aufbereitet wird.Der Österreichischen UNESCO-Kommission gelang in Koope-ration mit der Tageszeitung DER STANDARD nicht nur eineinhaltlich, sondern auch optisch sehr gelungene Schwer-punktausgabe anlässlich des „Welttages der kulturellen Viel-falt für Dialog und Entwicklung“ am 21. Mai. Das Besonderedaran: Die gesamte Wochenendausgabe, aufgefächert in alleRedaktionsbereiche, informierte fundiert und spannend überdie verschiedenen Aspekte kultureller Vielfalt. Die Redaktionwurde durch Beiträge von SchriftstellerInnen, KünstlerInnen,DesignerInnen, VolkskundlerInnen und verschiedenen Exper-tInnen erweitert. Kernthema: Der Schutz und die Förderungkultureller Vielfalt muss Vorrang vor ausschließlich wirtschaft-lichen Interessen haben. Francesco Bandarin, BeigeordneterGeneraldirektor der UNESCO für Kultur, sprach in einem Inter-

view über Kultur, Religion undIdentität sowie das Bemühen,der Globalisierung ein „huma-nistisches und demokra-tisches Gesicht“ zu geben.Die AutorInnen Michael Sta-varic und Barbara Couden-hove-Kalergi brachten ihreSicht ein, wie kulturelle

Einflüsse zur Identität beitragen. Chefredakteurin AlexandraFöderl-Schmid resümierte in ihrem Vorwort: „Es ist eine bunteAusgabe geworden, unser Mosaik.“Eine umfangreiche Berichterstattung des Kultursenders Ö1rund um den Tag der kulturellen Vielfalt rundete die Medien-

arbeit ab. Der Sender beleuchtete im Rahmen der Kulturbe-richterstattung einzelne wichtige Aspekte des UNESCO-Über-einkommens zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen: So the-matisierte Dr. Eva Nowotny, Präsidentin der ÖsterreichischenUNESCO-Kommission, in einem Interview die unterschied-lichen Positionen der EU und der USA zum Thema ‚Kultur alsWare‘ und unterstrich die Wichtigkeit des UNESCO-Überein-kommens. Das Ö1 Kulturjournal informierte anlässlich desWelttages an drei Tagen in Themenschwerpunkten über Fragen wie zum Beispiel die Verankerung kultureller Rechte,Reisefreiheit für KünstlerInnen und den Schutz kultureller Viel-falt als Notwendigkeit für eine demokratische Gesellschaft.

MEDIENECHO

Beim Überblick über die Medienberichterstattung zeigt sichauch 2013 ein unverändertes Bild der ‚leading three‘: Ange-führt von den Themen ‚Weltkulturerbe‘ und ‚Immaterielles Kulturerbe‘ liegt auch dieses Jahr das Thema ‚Biosphären-parks‘ an dritter Stelle.Beim Weltkulturerbe rücken medial zumeist die „Skandal- undProtestartikel“ in den Vordergrund. In diesem Jahr dominierenzwei von Bürgerinitiativen stark umkämpfte Schauplätze diePressemeldungen: Der Bau eines Wohnhauses am Rehrlplatzim Stadtzentrum von Salzburg sowie die Bebauung der Stein-hof-Gründe in Wien. Aber auch Diskussionen rund um den Bau des Semmering Basis Tunnels bzw. die Semmeringbahnwerden medial aufgeregt diskutiert. Die restlichen Welterbe-stätten in Österreich landen dann etwas abgeschlagen aufihren Plätzen.Das Immaterielle Kulturerbe ist kontinuierlich im Fokus derMedien – und spiegelt hier das rege Interesse der Bevölke-rung bzw. der Fachverbände und Tourismuswirtschaft wider.In den Medien wird vor allem regional bezogen über gelebteTraditionen, Handwerksbräuche, Umzüge etc. berichtet. 2013war in diesem Bereich kein „medialer Aufreger“ dabei, esherrschte reges Interesse an den Neuaufnahmen wie z.B. derAufnahme der Gebärdensprache in das Österreichische Ver-zeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Die Biosphärenparks punkten mit ihren vielfältigen Angebo-ten für Jung und Alt. Hier wird zielgruppenspezifisch medialsehr gute Informationsarbeit z.B. über spezielle Vermittlungs-angebote geleistet.Interesse wecken bei den Medien immer auch die Aktivitätender UNESCO-Schulen, die Medien berichten diesbezüglichüber neue Projekte, Ideen und Veranstaltungen. Auch dieInitiativen zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung finden österreichweit reges mediales Echo. Je nach aktuellenThemensetzungen bzw. Veranstaltungen finden sich auch dieThemen Alphabetisierung, Dokumentenerbe sowie Projekte inKooperation mit Partnern aus dem öffentlichen oder privatenSektor wieder.

© ÖUK

Schwerpunktausgabe der Tageszeitung DER STANDARD zum Welttag der kulturellen Vielfalt

UNESCO-EXEKUTIVRAT UND GENERALKONFERENZ UNESCO-EXEKUTIVRAT

Der UNESCO-Exekutivrat hat die Aufsicht über die Umsetzungdes UNESCO-Programms zwischen den Generalkonferenzen.Er tagt in der Regel zwei Mal im Jahr und bereitet die General-konferenz vor und prüft die Einhaltung des Haushaltsplans.Der Exekutivrat schlägt zudem den/die UNESCO-General-direktorIn vor. Österreich wurde 2011 im Rahmen der 36. Generalkonferenzfür eine Periode von vier Jahren in dieses 58-köpfige Len-kungsgremium der UNESCO gewählt. Österreich hat aucheinen Sitz in zwei Subkomitees des Exekutivrates, dem NGO-Komitee sowie dem Komitee für Konventionen und Empfeh-lungen. Bei den 2013 stattgefundenen 191., 192. und 193. Sitzungen des Exekutivrats sowie dem 5. Sonderexekutivratim Juni wurde Österreich durch das BMeiA, Botschafterin Dr. Ursula Plassnik, Botschafter Dr. Harald Stranzl (Öster-reichische Vertretung bei der UNESCO) sowie Botschafter Dr. Helmut Tichy und Ges. Mag. Clemens Mantl vertreten. DieSitzungen des Exekutivrates standen alle im Zeichen der Budgetkrise aufgrund der Einstellung der Beitragszahlungendurch die USA und Israel in Folge der Aufnahme Palästinas indie UNESCO im Jahr 2011. Aufgrund der Zahlungsausfälle vonüber 200 Millionen US-Dollar standen die Spar- und Reform-pläne im Vordergrund der Arbeit. In einem Sonderexekutivratim Sommer einigten sich schließlich die Mitgliedsstaaten aufeine Resolution, mit welcher DG Bokova klare Richtlinien fürdie Restrukturierung der Organisation auf Basis des um dieBeitragszahlungen der USA und Israels reduzierten Budgetsvorgegeben wurden. Mit der Lösung „everyone will be equallyunhappy“ wurde eine Liste von programmatischen Prioritä-ten, die bereits im Vorfeld von der dazu eingesetzten Arbeits-gruppe akkordiert wurde, gemeinsam mit „Prinzipien“ zurUmsetzung verabschiedet. Österreich setzte sich besondersdafür ein, dass die Aktivitäten im Rahmen der Restrukturie-rung die Relevanz der Organisation im UN-Kontext und Post-2015-Prozess gewährleisten und keinesfalls zur Beeinträchti-gung des Mandats zur Förderung von Meinungs- und Medien-freiheit (inkl. Schutz von JournalistInnen) und der Menschen-rechte führen. Die Beschlüsse des Exekutivrates wurden alsEmpfehlungen an die Generalkonferenz weitergeleitet.

37. UNESCO-GENERALKONFERENZ

Die alle zwei Jahre stattfindende Generalkonferenz derUNESCO ist das höchste Entscheidungsgremium der Orga-nisation und bestimmt über das zukünftige Programm undBudget, erstmals für vier Jahre (2014–2017), für die Mittelfrist-strategie für acht Jahre (2014–2021).Über 4.000 Delegierte aus allen Mitgliedsstaaten kamen von5.–20. November in Paris zusammen, rund 150 Länder warenauf Ministerebene, Costa Rica, Tunesien, Ecuador und Tschad

durch ihre Staatsoberhäupter vertreten. Überdies nahmen der Ministerpräsident Lettlands und Prinzessin Marie vonDänemark teil, Ausdruck der internationalen Anerkennung derUNESCO. Österreich war durch eine Delegation von Vertrete-rInnen des BMeiA, BMUKK, BMWF, BKA und der ÖUK sowieFachexpertInnen unter der Leitung von Bundesministerin Dr. Claudia Schmied (BMUKK) vertreten.Die politisch bedeutsamsten Ereignisse der 37. UNESCO-Generalkonferenz waren die Wiederwahl von Irina Bokova alsUNESCO-Generaldirektorin mit 160 Ja-Stimmen, die verfas-sungsmäßig vorgesehene Aberkennung des Stimmrechts u.a.auch von USA und Israel in der Generalkonferenz aufgrundder ausstehenden Beitragszahlungen, und die Verabschie-dung des „Restrukturierungsplans“ basierend auf 507 Millio-nen US-Dollar und damit eine Reduktion von 146 Millionen.Der „Restrukturierungsplan“ sieht Kürzungen in allen Pro-grammen der UNESCO vor. Demnach entfallen für den Zeit-raum 2014/2015 83 Millionen US-Dollar auf das Bildungs-programm, 69 Millionen US-Dollar auf das Wissenschafts-programm, davon 45 Millionen auf die Naturwissenschaftenund 24 Millionen auf die Sozial- und Humanwissenschaften.Für das Kulturprogramm stehen 41 Millionen und für das Kommunikationsprogramm 24 Millionen US-Dollar zur Verfü-gung. Trotz aller Sparmaßnahmen und Kürzungen bliebensowohl die Generaldirektorin als auch viele Mitgliedstaaten

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© UNESCO

Bundesministerin Dr. Claudia Schmied im Plenum

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optimistisch, dass die UNESCO ihre Führungsrolle bei zentra-len Themen für die Zukunft der Menschheit, wie dem Zugangzu qualitativ hochwertiger Bildung oder der Meinungs- undPressefreiheit, auch künftig mit Nachdruck und Erfolg aus-üben kann.

DIE PROGRAMMKOMMISSIONEN

FINANZEN, ADMINISTRATION UND ALLGEMEINE FRAGEN,PROGRAMMUNTERSTÜTZUNG UND EXTERNE BEZIEHUNGEN(APX)

Die APX Kommission behandelt programmbezogene Angele-genheiten (z.B. Public Information, Programme Priorities etc.)sowie Fragen der strategischen Planung, der Außenbezie-hungen und Finanz- und Administrativangelegenheiten. DieKommission verabschiedete eine Strategie für Kategorie 2 Zentren, begrüßte die neue Regelung in der Kooperation mitNGOs, forderte die weitere Umsetzung der Ergebnisse derUnabhängigen Externen Evaluierung (IEE) und befasste sichmit dem zukünftigen Vorbereitungsmodus des UNESCO Programms und Budgets.

BILDUNG

Im Fokus der Bildungskommission standen das Programm„Bildung für Alle“ und dessen Weiterführung im Rahmen derPost-2015 Entwicklungsagenda. Angesichts der Bedenkeneiniger Mitgliedsstaaten, ob eine globale Konvention zur Aner-kennung von Hochschulabschlüssen derzeit realisierbar ist,wurde die Entscheidung vertagt. Durch die einstimmigeAnnahme des Global Action Programme für BNE nach Endeder Dekade 2014 sowie die Empfehlungen für Aktivitäten nachder Alphabetisierungsdekade bekräftigten die MS die wich-tige Rolle der UNESCO in diesen Bereichen.

WISSENSCHAFT

Die Themen der Zwischenstaatlichen OzeanographischenKommission, insbesondere die Gefährdung der Insel- undKüstenbewohner sowie Wasser, wurden angesichts der finan-ziellen Situation der UNESCO als Schwerpunktthemen be-stätigt. Im Bereich der Sozialwissenschaften stand das Pro-gramme MOST (Management of Social Transformation) imMittelpunkt. Ein Konsultierungsprozess für 2014 –2017 zurÜberarbeitung der Empfehlung zur Stellung der wissenschaft-lichen ForscherInnnen aus dem Jahre 1974 wurde beschlos-sen.

KULTUR

Angesichts des veränderten Budgetrahmens und der nötigenSparmaßnahmen herrschte Einigkeit, dass der Schwerpunktim Kultursektor in der Implementierung der bestehendenUNESCO-Übereinkommen liegen soll. Wie auch Österreich,haben sich vor allem europäische Staaten für die Stärkungdes Themas Arts Education ausgesprochen; ebenso wurdenvon mehreren Staaten das Creative Cities Network und dieWichtigkeit der Verbindung von Kultur und nachhaltiger Ent-wicklung betont. Weiters wurde beschlossen, ein neuesRechtsinstruments in Form einer Empfehlung zum Schutz undzur Förderung von Museen und Sammlungen auszuarbeitenund der nächsten GK zur Annahme vorzulegen.

KOMMUNIKATION/INFORMATION

Die Kommission kam überein, dass die UNESCO sich auf-grund der nötigen Sparmaßnahmen auf die Schwerpunkt-themen Förderung des Zugangs zu Information und Wissen,Informationsbewahrung und Dokumentenerbe, sowie Presse-freiheit und Schutz von JournalistInnen konzentrieren solle.Breite Unterstützung fanden das Programm zum Schutz desWeltdokumentenerbes/„Memory of the World“ sowie auchdas „Information for All“-Programm.

NATIONALKOMMISSIONEN

Wie immer waren VertreterInnen der Nationalkommissionenzahlreich in den Delegationen der Mitgliedstaaten repräsen-tiert. Seitens der ÖUK nahmen GS Mag. Gabriele Eschig, Dr.Mona Mairitsch und Therese Walder-Wintersteiner, M.A.I.S.,bei der diesjährigen Generalkonferenz teil. Die ÖUK war auchbeim Interregionalen Treffen der Nationalkommissionen am 4. November und bei allen Side-Events für National-kommissionen vertreten. Dadurch konnte die Kommissionihre Beziehungen zu anderen Nationalkommissionen stärken.

DER ÖSTERREICHISCHE BEITRAG

Das österreichische nationale Statement im Rahmen derGeneraldebatte wurde von Bundesministerin Dr. ClaudiaSchmied gehalten. Sie betonte in ihrer Rede besonders dieBedeutung und Wichtigkeit von Bildung für Alle und Bildungals ein Grundrecht und kein Privileg für nur Einige. Bundes-ministerin Schmied anerkannte und würdigte in ihrer Rededen unerlässlichen und dauerhaften Beitrag der UNESCO zurErreichung des gesetzten Zieles der Grundschulbildung füralle und betonte die wichtige Rolle der UNESCO im UN-System. Im Detail ging sie auf folgende Schwerpunktthemen

UNESCO-EXEKUTIVRAT UND GENERALKONFERENZ

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ein: Wichtigkeit von Basisbildung, Stärkung der Rolle der Wissenschaft, effektive Implementierung der UNESCO KulturKonventionen, der Schutz von JournalistInnen und die weitereUmsetzung der Reform der UNESCO. Österreich kandidiertefür keine zwischenstaatlichen Programme und mit dem zeit-lichen Ablauf der Mitgliedschaft in vier Gremien ist Österreichnur mehr im IFAP-Komitee vertreten (siehe Anhang). Derösterreichische Botschafter fungierte als Vizepräsident derGeneralkonferenz und übernahm die Aufsicht über die Wahlender Organe der Organisation. Im Vorfeld der Generalkon-ferenz koordinierte die ÖUK wie immer die inhaltliche Vor-bereitung der Programmkommissionen.

UNESCO-JUGENDFORUM

Die beiden StudentInnen Julia Mayrhuber und Andreas Naglnahmen als österreichische Delegierte am diesjährigenUNESCO-Jugendforum (29.–31. Oktober) teil. Im Vorfeld derVeranstaltung organisierte die Schwedische UNESCO-Kommission ein subregionales Vorbereitungstreffen. Dabeisetzten sich die TeilnehmerInnen mit der Jugendstrategie derUNESCO für die Jahre 2014 – 2017 kritisch auseinander. Seitens Österreichs nahmen Julia Mayrhuber und Anna-Sophie Tomancok teil. Das 8. Jugendforum stand unter demMotto „Jugend und Soziale Inklusion: Ziviles Engagement, Dialog und Förderung von Kompetenzen“. Ausgewählt wurdedas Schwerpunktthema auf der Grundlage einer Online-Konsultation im Frühjahr 2013, an der sich rund 2000 Jugend-liche beteiligten. So wurde bereits im Vorfeld des Forums zum interaktiven Austausch angeregt. Die während desForums erarbeiteten Forderungen wurden im Rahmen der 37.UNESCO Generalkonferenz in allen Programmkommissionenvorgestellt und diskutiert. Diese beinhalteten u.a. eine

verstärkte Vernetzung zwischen der Jugend, den National-kommissionen und der UNESCO. So soll gewährleistet werden, dass die Empfehlungen zur UNESCO OperationalStrategy on Youth in den Mitgliedstaaten tatsächlich umge-setzt werden. Weiters forderten die Jugendlichen, dass jungenMenschen profunde Kenntnisse der politischen Prozesse undStrukturen vermittelt werden, um ihnen eine aktive Mitwir-kung an politischen Gestaltungsprozessen zu ermöglichen.Auch die Bedeutung der Chancengleichheit in der Bildung –vor allem im Übergang von Ausbildung und Studium insArbeitsleben – wurde hervorgehoben. Mit Blick auf die Post-2015-Bildungsagenda fordern die Jugenddelegierten die Steigerung der Bildungsqualität und die globale Anerkennungvon Studienabschlüssen. Erstmalig in der Geschichte derUNESCO verabschiedete das Jugendforum nicht nur Empfeh-lungen, sondern zeichnete 15 Projekte mit dem Logo desUNESCO-Jugendforums aus. Das Label bescheinigt die Qualität und Umsetzbarkeit der Projekte und unterstützt siebei der Suche nach finanzieller Förderung und Kooperations-partnern.

UNESCO-EXEKUTIVRAT UND GENERALKONFERENZ

© UNESCO

FBM Dr. Claudia Schmied mit Botschafter Harald Stranzl und Botschafter Martin Eichtinger (vorne) sowie (v.l.n.r. hinten) Mag. Jasmina Rupp, BA,MMag. Bernhard Chabera, MMag. Susanne Preuer

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INTERNATIONALE KONFERENZEN

61. SITZUNG DES GEMEINSAMEN AUSSCHUSSES DERDEUTSCHSPRACHIGEN UNESCO-KOMMISSIONEN (4ER AUSSCHUSS)

4. - 5. Juli, Regensburg

Das seit 1949 stattfindende und 2004 erweiterte Netzwerk-treffen der deutschsprachigen Nationalkommissionen(Deutschland, Luxemburg, Österreich, Schweiz) fand nachzweijähriger Pause auf Einladung der Deutschen UNESCO-Kommission von 4. – 5. Juli in der Welterbestadt Regensburgstatt. Das Treffen ermöglichte wie immer den regen Aus-tausch über Arbeitsschwerpunkte sowie gemeinsame Projek-te. In Hinblick auf die 37. UNESCO-Generalkonferenz und dieschwierige finanzielle Lage der UNESCO diskutierten die Teil-nehmerInnen über eine Strategie zur verstärkten Kooperationder Kommissionen in Europa sowie über die Zukunft einzelnerProgramme. Das Rahmenprogramm diente der Vorstellungder UNESCO Welterbestätte Regensburg. Dipl.-Geograf (Univ.)Matthias Ripp, Leiter der Welterbekoordination der StadtRegensburg, informierte die Kommissionen in seinem hoch-interessanten Vortrag über das Management vor Ort und führ-te durch das Besucherzentrum. Ein gemeinsamer Stadtrund-gang gab Einblick in die Geschichte der schützenswerten Altstadt.

19. EUROPEAN SYMPOSIUM ON LANGUAGES FOR SPECIAL PURPOSES

8. -12. Juli, Wien

Von 8. - 12. Juli fand am Zentrum für Translationswissenschaftder Universität Wien das „19. European Symposium onLanguages for Special Purposes“ mit dem Thema „Languagesfor Special Purposes in a Multilingual, Transcultural World“unter dem Ehrenschutz der UNESCO statt. Über 200 Teil-nehmerInnen kamen aus aller Welt, um der Konferenz bei-zuwohnen. Präsidentin Dr. Eva Nowotny eröffnete die Konfe-renz. Die Tagung war eine wichtige Aktivität im Rahmen des UNESCO Lehrstuhls „Multilingual, Transcultural Commu-nication in the Digital Age“, den Univ.-Prof. Dr. Gerhard Budininne hat.

ICML XIV

11. –14. September, Graz

Die „International Conference on Minority Languages (ICMLXIV)“ fand unter der Schirmherrschaft der UNESCO von 11. –14. September in den Räumlichkeiten der Universität Grazstatt und wurde vom Forschungsbereich Plurilingualismus am„treffpunkt sprachen“ der Universität Graz in Kooperation mitden Vereinen [spi:k] – Sprache, Identität, Kultur sowie Pavel-haus – Pavlova hiša organisiert. Die UNESCO war durch

Indrajit Banerjee, Direktor der Knowledge Societies Division,vertreten. Die internationale Konferenz zu ausgewählten linguistischen und soziolinguistischen Aspekten von Minder-heitensprachen hatte in diesem Jahr das Thema „DominatedLanguages in the 21st Century“. In diesem Zusammenhangwurde darauf aufmerksam gemacht, dass die wissenschaft-liche Auseinandersetzung mit den dominierenden Sprachennicht unberührt von generellen, stereotypen Ansichten undöffentlichen Diskursen bleibt. Daher gab es in dem umfang-reichen Programm auch einen Workshop für LehrerInnen, derauch speziell für die VertreterInnen der UNESCO-Schulenoffen stand.

REGIONAL CONSULTATION ON OPEN ACCESS

20.–21. November, Berlin

Auf Einladung der UNESCO sowie der Deutschen und Nieder-ländischen UNESCO-Kommission fand im November in Berlineine internationale ExpertInnen Konferenz zu „Open Accessto Scientific Information and Research – Concept and Policies“ statt. Ca. 40 ExpertInnen aus ganz Europa und Nord-amerika nahmen daran teil. Österreich war durch Univ.-Doz.Dr. Michael Nentwich, Direktor des Instituts für Technik-folgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wis-senschaften vertreten. Einer Meinung war man, dass diesesThema wichtig und förderungswürdig ist. Besprochen wurdevor allem eine mögliche Umsetzung auf nationaler und inter-nationaler Ebene. Univ.-Doz. Dr. Michael Nentwich präsen-tierte einen nationalen Bericht und beteiligte sich aktiv an derArbeitsgruppe zu Open Access und Licensing.

EURO-ARABISCHER DIALOG: OUR COMMUNLY SHARED VALUES

25. –26. November, Algarve

Die UNESCO-Konferenz für Nationalkommissionen der arabi-schen und europäischen Region „Euro-Arabischer Dialog:Unserer gemeinsamen Werte“ fand vom 25.–26. November,in Algarve, Portugal statt. Diese Zusammenarbeit von arabi-schen und europäischen Nationalkommissionen geht auf eine Initiative der Deutschen und der Tunesischen UNESCO-Kommissionen aus dem Jahr 2001 zurück. Ziel dieser Konfe-renz war es, die Rahmenbedingungen für die Produktion vonUnterrichtsmaterialien für Schulen über gemeinsame Wertedieser beiden Regionen festzulegen. Für Österreich nahmMira Wagner, BA (Universität Klagenfurt) teil.

38

INTERNATIONALE KONFERENZEN

BILDUNG IN DER POST-2015 ENTWICKLUNGSAGENDA:REGIONALE THEMATISCHE KONSULTATIONEN WESTEUROPAS UND NORD AMERIKAS

5. –6. Dezember, Paris

Im dem weltweiten Aktionsprogramm „Bildung für Alle“, dasim Jahr 2000 auf dem Weltbildungsforum in Dakar beschlos-sen wurde, sind sechs Bildungsziele verankert, die bis 2015erreicht werden sollen. Das Jahr 2015 ist ebenfalls Zielmarkefür die Erreichung der acht Millenniumsentwicklungsziele, inderen Zentrum die Überwindung von Armut steht. Im Hinblickauf dieses Zieldatum diskutiert die Weltgemeinschaft, wie diePost-2015 Agenda ausgestaltet werden und welchen Stellen-wert Bildung darin haben soll. Innerhalb der UN sind UNESCOund UNICEF im Konsultationsprozess federführend für denBereich Bildung zuständig. Vor diesem Hintergrund organi-sierten die beiden Organisationen mit Unter stützung vonDeutschland, Frankreich und Kanada am 5. und 6. Dezemberin Paris eine europäische Regionalkonsultation zur Rolle derBildung in der Post-2015-Entwicklungsagenda. VertreterInnenaus Bildungs- und Entwicklungsministerien sowie zivilgesell-schaftlichen Organisationen aus den 27 UNESCO-Mitglied-staaten der Region Westeuropa und Nordamerika wurden ein-geladen, sich über die Gestaltung der Bildungsagenda nach2015 auszutauschen. Es wurde aus regionaler Perspektivediskutiert, welchen Anforderungen die kommende Bildungs-agenda entsprechen sollte.Das Treffen war das erste dieser Art im UNESCO-Kontext fürsogenannte „Geberländer“ und wurde von vielen Mitglieds-staaten als Trendwende in Richtung einer universellen Ent-wicklungsagenda verstanden. Seitens der ÖUK war ThereseWalder-Wintersteiner, M.A.I.S. vertreten.

39

SCHIRMHERRSCHAFTEN

Durch die Übernahme von Schirmherrschaften bekunden UNESCO und ÖUK öffentlich ihreUnterstützung für Institutionen oder Einzelpersonen, die Bildung, Wissenschaft, Kultur undKommunikation/Information im Sinne der UNESCO fördern. Verbunden damit ist das Recht,das UNESCO- oder ÖUK-Logo in Zusammenhang mit der Veranstaltung zu verwenden. 2013wurde für folgende Veranstaltungen bzw. Initiativen die Schirmherrschaft übernommen:

WORLD SUMMIT AWARD Best of e-content, International Center for New Media(ICNM) Global Congress, 24.–26. Oktober 2013, ColomboMobile Winners Event, 3.–5. Februar 2013, Abu DhabiEuropean Youth Award Festival, 28.–30. November 2013,Graz

PROJEKT „L3T 2.0“Open Educational Resources, Lehrbuch zum Lernen und Lehren mit Technologie

INEX SUSTAINABILITY CHALLENGEInter- und transdisziplinäre Lehrveranstaltung zum Themanachhaltige Entwicklung, INEX12. März –19. Juni 2013

35. FIAP JUGENDBIENNALEJugendbiennale der Federation International de l’Art Photographique13. März –17. November 2013

„RHODOS-PROGRAMM“ Interkulturelles Austauschprogramm, Österreichisch-Griechische Gesellschaft 12.–19. September 2013, Rhodos

2. INTERNATIONALES MONODRAMA FESTIVALTheaterfestival6.– 8. September 2013, Lux/Tirol

JUGENDWETTBEWERB „LEON/SPRICHCODE“Jugendpreis für Sprache und Fotografie, Rathaus LeondingOktober 2013, Leonding

650 JAHRE SPRACH- UND TEXTKULTUREN – MATERIELLES UND IMMATERIELLES KULTURERBE DER UNIVERSITÄT WIENProjekt im Rahmen des 650-jährigen Bestehens der Universität Wien, Institut für Germanistik2012 –2015, Wien

12. FRIEDENSLAUFFundraising-Sportveranstaltung, Entwicklungshilfeklub20. April 2013, Wien

GLOBAL SUSTAINABILITY DAYAufklärung zu Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, Energy Globe Foundation 5. Juni 2013

UNITED WORLD GAMES 2013Sportveranstaltung, United World Games20.–23. Juni 2013, Klagenfurt

GRENZENLOS@SCHOOLSSchulprojekt, GRENZENLOS – Interkultureller Austausch1. Juli 2012 –30. Juni 2013, Wien

WORLD SPORTS FESTIVAL 2012Sportveranstaltung, PDM Sports 4.–7. Juli 2013, Wien

7. SUMMA CUM LAUDE INTERNATIONAL YOUTH MUSICFESTIVALInternationales Jugendmusikfestival für Jugendliche unter 26 Jahren, Via Musica 6.–10. Juli 2013, Wien

STADTLESENLesegenusstour, Innovationswerkstatt1. August – 22. September 2013, Österreich, Deutschland

SCHUL- UND WANDERAUSSTELLUNG SPRACHENLANDSCHAFT DELUXEInteraktive Ausstellung für 8- bis 14jährige, Akademie Graz Schuljahr 2012/13, österreichweit

IALG INTERNATIONAL ALLSTAR LEAGUE GRAZ – KICK IM PARKFußball Stadteilliga Graz,September 2013

40

SCHIRMHERRSCHAFTEN

PRACTICING ETHICSVeranstaltung über die universale Ethik von Ostad Elahi,Gesellschaft für Ethik26. September 2013, Wien

3. REDTENBACHER SYMPOSIUMSymposium zum Thema Wissenschaft und Technik im Dienste der nachhaltiger Entwicklung und Frieden, Redtenbacher Gesellschaft Steyr24. Oktober 2013, Steyr

SLOBODIJA ODYSSEIA, MON AMOUR!Interdisziplinäres Theaterprojekt über das Schicksal von Flüchtlingen in Europa, Bahamut ProductionsOktober 2013, Wien

DROP BY DROP – WATER!Theaterstück und Workshops für Kinder und Jugendliche anlässlich des Internationalen Jahres für Wasserkooperationen der Experimental Theatre Foundation, kulturen in bewegung/VIDC14.–28. Oktober 2013, Wien und Niederösterreich

SPRACHE, DIVERSITÄT UND VERSTEHEN – KOSMOPOLITISCHE PERSPEKTIVEN Internationaler Kongress, Österreichische Gesellschaft für Kinderphilosophie 17. –20. Oktober 2012, Graz

IM DIENSTE DER MENSCHLICHKEITMusik, Rezitation und Tanz anlässlich 150 Jahre Internationales Rotes Kreuz, 1. Frauen-KammerorchesterÖsterreich 29. Oktober 2013, Wien

MUSIK IST VIELFALT. MUSIK MACHT SCHULESchulmusik-Wettbewerb zum Musikfest der Vielfalt 2014 zur Förderung der Begegnung und Auseinandersetzung miteiner Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen und Kulturen 1. November –16. Dezember 2013, österreichweit

LEIBNIZ LECTURES 2013: WENCHAO LI: G. W. LEIBNIZ UND DER EUROPÄISCHE CHINA-DISKURSPhilosophische Veranstaltung, Österreichische Akademie der Wissenschaften21. November 2013, Wien

VERSTUMMTE STIMMEN IN TOTALITÄREN REGIMENMusik, Tanz und Rezitation zur Würdigung und Wieder-entdeckung von unterdrückten KünstlerInnen in Kooperation mit dem Theater Nestroyhof Hamakom, 1. Frauen-Kammerorchester Österreich6. Dezember 2013, Wien

ORVUSE ON OANWE – SERVUS IN WIEN Film- und Buchdokumentation zu Wiens letzten originalenDudlerinnen von Christine Zurbrügg

INSULAR DIVERSITY: ARCHITECTURE - CULTURE - IDENTITY IN INDONESIAPublikation im Rahmen eines Internationalen Symposiumsüber Indonesische Architektur, Kultur und Identität der TU Wien. Hrsg. von Lehner, Erich/Ikaputra/Doubrawa, Irene

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ANHANG

DATEN UND FAKTEN

AUFGABEN

Gemäß § 2 der Statuten des Vereins „Österreichische UNESCO-Kommission“ (eingetragener Verein seit 2001; davor 1949 –2001 basierend auf einer Verordnung des Unterrichtsministe-riums, BGBl. Nr. 49/1949) erfüllt die ÖUK die Aufgaben einerNationalkommission nach Artikel VII der Verfassung der Organi-sation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft undKultur (UNESCO). Seine Tätigkeit ist gemeinnütziger Natur undnicht auf Gewinn ausgerichtet. Gemäß § 2 sind Vereinszwecke: – die Beratung der Bundesregierung, der Landesregierungenund anderer staatlicher und nichtstaatlicher Institutionenhinsichtlich der Verwirklichung der Ziele der UNESCO

– die Herstellung und Pflege von Kontakten zwischen derUNESCO und interessierten Institutionen und Personen inÖsterreich

– die Zusammenarbeit mit UNESCO-relevanten regionalenInitiativen

– dieMitwirkung bei derBehandlung vonAnfragenderUNESCO– die Mitwirkung bei organisatorischen Vorkehrungen imZusammenhang mit der UNESCO (z.B. bei der Vorbereitungder Generalkonferenz der UNESCO)

– die Information der Öffentlichkeit über die Ziele der UNESCOund deren Verwirklichung sowie die Erteilung von Auskünftenüber die UNESCO

– die Zusammenarbeit mit den UNESCO-Kommissionen anderer Staaten

Gemäß § 3 soll der Vereinszweck erreicht werden durch:a) die Durchführung von wissenschaftlichen und anderen Ver-anstaltungen, Ausstellungen und Kongressen in ganzÖsterreich;

b) die Einholung von Stellungnahmen, die Vergabe von Exper-tisen, Projekten u.a.m.;

c) die Herausgabe von Publikationen;d) die Betreuung von Vertretern/Vertreterinnen der UNESCO,ausländischer UNESCO-Kommissionen und von UNESCO-Stipendiaten/Stipendiatinnen;

e) die Förderung der Österreichischen UNESCO-Schulen;f) Informations- und Öffentlichkeitsarbeit;g) die Kooperation mit tertiären und anderen Bildungseinrich-tungen („UNESCO-Chairs“).

MITGLIEDER

ORDENTLICHE MITGLIEDER

– Der Bund, vertreten durch – Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur– Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten

– Bundeskanzleramt– Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung– Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

– Bundesministerium für Gesundheit– Die Bundesländer (Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol, Vorarlberg)

– KulturKontakt Austria– European Peace University (EPU), Private Universität, seit 2002

– Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK), seit 2002

– Umweltdachverband, seit 2002– Internationales Informationszentrum für Terminologie (Infoterm), seit 2002

– Internationales Terminologienetz (TermNet), seit 2009– Univ.-Prof. Dr. Karl Heinz GRUBER, seit 2009

EHRENMITGLIEDER

– Dr. Johann MARTEEhem. Präsident der ÖUK (2001–2008), Gen. Dir. i.R.,seit 2009

– Univ.-Prof. Dr. Marianne POPPEhem. Vizepräsidentin der ÖUK (2002–2008), Universität Wien, seit 2009

– Hon.-Prof. Dr. Robert SCHLÖGEL (SC i.R. BMG), seit 2010

FOLGENDE MITGLIEDER WURDEN AUFGRUND IHRER FUNKTIONEN BEI DER UNESCO PARIS AUFGENOMMEN

– Dr. Günter KÖCK, seit 2005 Österreichischer Vertreter im MAB

– Hofrat Dr. Dietrich SCHÜLLER, seit 2003Österreichischer Vertreter im IFAP

– Dr. Werner JANOSCHEK, seit 2006Mitglied des Honorary Committee des Global Network of National Geoparks der UNESCO

– Dr. Christoph BAZIL, seit 2005Österreichischer Vertreter im Zwischenstaatlichen Komitee zur Haager Konvention

– Dr. Christiane DRUML, seit 2008Mitglied des Internationalen Bioethik-Komitees

42

– Univ.-Prof. Dr. Bert GROEN, seit 2008UNESCO-Chair for Intercultural and Interreligious Dialogue for South East Europe, Karl-Franzens Universität Graz

– Univ.-Prof. DDr. Wolfgang DIETRICH, seit 2008UNESCO-Chair for Peace Studies, Universität Innsbruck

– Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard BUDIN, seit 2010UNESCO-Chair for Multilingual, Transcultural Communication in the Digital Age, Universität Wien

– ao. Univ.-Prof. Dr. Kurt LUGER, seit 2011UNESCO-Chair for Cultural Heritage and Tourism, Universität Salzburg

RECHNUNGSPRÜFER

– ADir. Karin POLLAK, 2013–2015BMUKK

– Martin WAGNER, 2013–2015BMUKK

VORSTAND

– Dr. Eva NOWOTNYPräsidentin, Botschafterin i.R.

– Doz. Mag. Dr. Barbara STELZL-MARX Vizepräsidentin, Ludwig Boltzmann Institutfür Kriegsfolgenforschung

– Univ.-Prof. Dr. Manfred NOWAKVizepräsident, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte

– Ges. Dr. Elke ATZLER / Mag. Clemens MANTLBMeiA (Kulturpolitische Sektion)

– Mag. Karin ZIMMER BMUKK (für den Bereich Kunst)

– MR Dr. Anna STEINERBMUKK (für den Bereich Kultur)

– Dr. Andrea SCHMÖLZER / Mag. Irene KATZENSTEINER BMUKK (für den Bereich Bildung)

– MR Dr. Matthias TRAIMER / Mag. Andreas ULRICHBKA (für den Bereich Kommunikation/Information)

– MR Dr. Christina ZIMMERMANNBMWF (für den Bereich Wissenschaft)

– Franz SCHULLERAmt der Wiener Landesregierung (für die Bundesländer)

– Mag. Gerhard KOWARKulturKontakt Austria

– HR Dr. Dietrich SCHÜLLER(Vorsitzender des Fachbeirats für Informationsbewahrung/ Memory of the World-Nationalkomitees)

– Dr. Helmuth HARTMEYER Austrian Development Agency (Vorsitzender des Fachbeirats Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen)

– Teresa HABJAN Studentin (Vorsitzende des Jugendfachbeirats)

– Dr. Ludwig LAHERSchriftsteller (Vorsitzender des Fachbeirats Kulturelle Vielfalt)

MITGLIEDERVERSAMMLUNG UND VORSTANDSSITZUNGEN

Eine außerordentliche Mitgliederversammlung fand am 26.Juni statt, die 12. ordentliche Mitgliederversammlung am 11.Dezember. Die Kommission nahm den Geschäftsbericht 2012zur Kenntnis und beschloss Arbeitsprogramm und Budgetvor-anschlag für 2014. Der Vorstand der ÖUK trat 2013 zwischenJanuar und Dezember zwei Mal zusammen.

BUDGET

Das BMUKK leistet einen jährlichen Mitgliedsbeitrag, ausdem Infrastruktur und Personal finanziert werden. Darüberhinaus stellt das BMUKK der ÖUK die Räume sowie die Plan-stelle für die derzeitige GS Mag. Gabriele Eschig samt allenanfallenden Kosten zur Verfügung. Die ÖUK erhielt 2013 ausMitteln des BMUKK €195.500 für Sach- und Personalauf-wand. Mit der Durchführung der UNESCO-Aktivitäten im Bildungs-bereich betraut, erhielt die ÖUK insgesamt € 60.000. DieKoordinatorin der Österreichischen UNESCO-Schulen (der-zeit Mag. Friederike Koppensteiner) ist vom BMUKK für 20 Wochenstunden ihrer Lehrverpflichtung für die ÖUK frei-gestellt. Die L’ORÉAL-Stipendien für junge Grundlagenwissen-schafterinnen in Österreich wurden mit je € 40.000 vonL’ORÉAL Österreich und BMWF finanziert. Für die Kontakt-stelle sowie Projekte im Zusammenhang mit dem „UNESCO-Übereinkommen über die Förderung der Vielfalt kulturellerAusdrucksformen“ standen der ÖUK Förderungen desBMUKK (IA/5) sowie des BMeiA (V/4) in der Höhe von insge-samt € 67.000 zur Verfügung. Für das immaterielle Kulturerbe erhielt die ÖUK € 65.200 vonBMUKK, BMLFUW sowie BMWF. Für die Erstellung der Broschüre „Immaterielles Kulturerbe in Österreich – Neuein-tragungen 2012/2013 erhielt die ÖUK €3.696 vom BMUKK(IA/5). Für die Erstellung einer nationalen Liste „Memory ofAustria“ standen der ÖUK Förderungen des BMUKK (IA/5),BMWF (II) und BKA (I/8) in der Höhe von insgesamt € 17.000zur Verfügung. Für das Projekt „Vernetzung Sustainable Universities/Sustainable Science CEE 2014“ erhielt die ÖUKvom BMWF eine Förderung von €4.130.

ANHANG

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PRÄSIDIUM

– Dr. Eva NOWOTNY (seit 16. Februar 2009) Präsidentin, Botschafterin i.R.

– Univ.-Prof. Dr. Manfred NOWAK (seit 22. März 2010)Vizepräsident, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte

– Doz. Mag. Dr. Barbara STELZL-MARX (seit 5. Oktober 2011)Vizepräsidentin, Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung

SEKRETARIAT

– Mag. Gabriele ESCHIGGeneralsekretärin

– Dr. Mona MAIRITSCH Stellvertretende Generalsekretärin sowie Bereich Kultur und Kommunikation/Information (bis Oktober in Elternkarenz)

- Mag. Zsofia PINTER, BABereich Kultur und Kommunikation/Information (Karenzvertretung)

– Therese WALDER-WINTERSTEINER, M.A.I.S.Bereich Bildung, Wissenschaft und Jugend

– Mag. Friederike KOPPENSTEINERKoordinatorin der Österreichischen UNESCO-Schulen

- Yvonne GIMPELÖsterreichische Kontaktstelle für das UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und die Förderungder Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

- Mag. Maria WALCHER Fachbereich Immaterielles Kulturerbe (bis Oktober in Bildungskarenz)

- Dr. Eva STIERMAYR Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachbereich Immaterielles Kulturerbe (seit 2012 in Elternkarenz)

- Mag. Anna Katharina OBENHUBER, BAFachbereich Immaterielles Kulturerbe (Karenzvertretung)

- Mag. Eva TRÖTZMÜLLERPresse/Öffentlichkeitsarbeit (bis September in Elternkarenz)

- Mag. Carina GRÖLLER(Karenzvertretung)

- Martina MERTLSekretariat

VOLONTÄRINNEN

Doris EMPRECHTINGER (9. Jänner – 28. Februar)Julia MACHER (4. Februar – 31. März)Buket BORIHAN (1. März – 31. Mai)Parastu BANDEH-MOGHADAM (2. April – 28. Juni)Katharina KOCH (3. Juni – 23. August) Anna-Sophie TOMANCOK (1. Juli – 27. September)Moritz ALTERSBERGER (2. September – 31. Oktober)Andreas BURANICH (1. – 31. Oktober)Christian LASSER (7. Oktober – 20. Dezember)Martina WAPPEL (4. November – 20. Dezember)

ANHANG

ANHANG

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Uni.-Prof. Dr. iur. Manfred NOWAKVizepräsident

Mag. Gabriele ESCHIGGeneralsekretärin

Mag. Eva TRÖTZMÜLLERPresse/Öffentlichkeitsarbeit

Mag. Maria WALCHER Referentin für das Immaterielle Kulturerbe

Martina MERTLSekretariat

Mag. Friederike KOPPENSTEINERKoordinatorin für die Österreichi-schen UNESCO-Schulen

Dr. Eva STIERMAYRAssistentin der Referentin für dasImmaterielle Kulturerbe

Yvonne GIMPELÖsterr. Kontaktstelle für das UNESCO-Übereinkommen über den Schutz unddie Förderung der Vielfalt kulturellerAusdrucksformen

Mag. Anna Katharina OBENHUBER,BA, Fachbereich ImmateriellesKulturerbe (Karenzvertretung)

Mag. Carina GRÖLLER, BAPresse/Öffentlichkeitsarbeit(Karenzvertretung)

Mag. Zsofia PINTER, BABereich Kultur und Kommunikation/Information (Karenzvertretung)

Therese WINTERSTEINER, M.A.I.S. Bereich Bildung, Wissenschaft undJugend

Mag. Dr. Mona MAIRITSCHStellvertretende GS; Bereich Kulturund Kommunikation/Information

Dr. Eva NOWOTNYPräsidentin

Doz.Dr. Barbara STELZL-MARXVizepräsidentin

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FACHBEIRÄTE UND ARBEITSGEMEINSCHAFTEN

JUGENDFACHBEIRAT

Der Jugendfachbeirat wurde 2006 zunächst für 3 Jahre einge-richtet und 2009 sowie 2012 für weitere drei Jahre verlängert.Der Fachbeirat vertritt die Belange und Anliegen der Jugendim Zusammenhang mit der UNESCO. Der Jugendfachbeirat tagte 2013 am 25. Februar und am 1. Juli. Vorsitzende ist Mag. Teresa Habjan.

MITGLIEDER

– Mag. Teresa HABJANKarl-Franzens-Universität Graz und Vorsitzende

– Igor MITSCHKAStudent, Yale

– Madeleine POTZMANNSchülerin, BG Wien V „Haydngymnasium“

– Lana RAUCH/Andrea MAYRÖsterreichische HochschülerInnenschaft

– Dr. Maria WOLFBundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend

– Dr. Richard KRISCHStv. Werner PRINZJAKOWITSCH, MScVerein Wiener Jugendzentren (bis 19. Juli 2013)

– Maria LETTNERVorsitzende Bundesjugendvertretung

– Dr. Andrea SCHMÖLZERBMUKK, Abt. I/6

– Bettina RAMPARGE Jugend gegen Gewalt (Graz)

– Dieter MAYRStudent, Universität für Bodenkultur, Wien

– Julia MAYRHUBERStudentin, Wien

– Andreas NAGL, Student, Wien

FACHBEIRAT „BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNGUND GLOBALES LERNEN“

Der Fachbeirat „Bildung für nachhaltige Entwicklung und Glo-bales Lernen“ wurde 2005 für die Dauer der Dekade bis 2014eingerichtet. Der Fachbeirat begleitet die Maßnahmen undAktivitäten der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwick-lung“ in Österreich.

MITGLIEDER

– Dr. Helmuth HARTMEYERVorsitzender, Austrian Development Agency

– MR Dr. Günther PFAFFENWIMMER BMUKK

– Dr. Andrea SCHMÖLZERBMUKK

– MR Dr. Evelyn NOWOTNYBMWF

– Dr. Wolfram TERTSCHNIGVertreter: Dr. Peter IWANIEWICZLebensministerium

– Univ.-Prof. Dr. Marianne POPPUniversität Wien

– Univ.-Prof. Dr. Friedrich ZIMMERMANNVertreter: Dr. Clemens MADERUniversität Graz

– Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz RAUCHUniversität Klagenfurt

– Dr. Franz HALBARTSCHLAGERSüdwind Agentur

– Christian GUMMERERLeitstelle der lokalen Agenda 21 OÖ

– Mag. Friederike KOPPENSTEINERKoordinatorin der Österreichischen UNESCO-Schulen

– Andreas NAGLStudent, Wien und Jugendfachbeirat ÖUK

ANHANG

46

ANHANG

FACHBEIRAT „KULTURELLE VIELFALT“

Der Fachbeirat „Kulturelle Vielfalt“ wurde 2010 für die Dauerder Pilotphase der Nationalen Kontaktstelle eingerichtet.Nach der positiven Evaluierung der Aktivitäten der Kontakt-stelle und des Fachbeirats wurde das Mandat verlängert. DerFachbeirat begleitet die Implementierung des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung derVielfalt kultureller Ausdrucksformen“ und die Arbeiten derNationalen Kontaktstelle.Der Fachbeirat trat 2013 am 13. Jänner zusammen, um überdie Aktivitäten 2012 Bilanz zu ziehen und über die Schwer-punkte der Nationalen Kontaktstelle 2014 zu beraten. Vor-sitzender ist Dr. Ludwig Laher, Vizevorsitzende Dr. MonikaMokre.

MITGLIEDER

– Dr. Ludwig LAHERVorsitzender, Schriftsteller und Vorstandsmitglied des International Network for Cultural Diversity

– Dr. Monika MOKREVizevorsitzende, Österreichische Akademie der Wissenschaften

– Mag. Karin ZIMMER / MR Dr. Anna STEINERBMUKK, Abt. IA/5

– Ges. Dr. Elke ATZLERBMeiA, Abt. V.4

– MR Mag. Kathrin KNEISSELBMUKK, Abt. IA/4

– MR Mag.Dr. Matthias TRAIMERBKA, Abt. V.4

– MR Mag. Helge PLANKBMWFJ, Abt. C2/11a

– Mag. Erika NAPETSCHNIGAmt der Kärntner Landesregierung, Abt. 6

– Mag. Martin GRÜNEISAmt der Niederösterreichischen Landesregierung

– Mag. Veronika RATZENBÖCKösterreichische kulturdokumentation: internationales archiv für kulturanalysen

ARBEITSGEMEINSCHAFT „KULTURELLE VIELFALT“

Die Arbeitsgemeinschaft „Kulturelle Vielfalt“ wurde 2004 ein-gerichtet. Die ARGE ist ein Dialogforum mit AkteurInnen ausRegierung, NGOs, Kunst- und Kulturschaffenden sowie Exper-tInnen und dient der Beteiligung der Zivilgesellschaft im Sinnevon Artikel 11 des Übereinkommens. 2006 trat die ARGE demeuropäischen Netzwerk der „Koalitionen für Kulturelle Viel-falt“ bei. Die ARGE tagte 2013 am 7. März und am 15. November. Fer-ner fand am 25. Juni eine Strategiesitzung zur Definition the-matischer Prioritäten 2013/2014 statt. Vorsitzender ist Dr.Bernhard Perchinig, Vizevorsitzende Dr. Veronika Ratzenböck.

MITGLIEDER

– Dr. Bernhard PERCHINIG Vorsitzender, Universität Wien

– Mag. Veronika RATZENBÖCK Vizevorsitzende, österreichische kulturdokumentation: internationales archiv für kulturanalysen

– MR Dr. Anna STEINERBMUKK, Abt. IA/5

– MR Mag. Kathrin KNEISSEL / Mag. Aleksandra WIDHOFNER / Mag. Meena LANG BMUKK, Abt. IA/4

– Dr. Barbara FRÄNZEN / MMag. Brigitte WINKLER-KOMARBMUKK, Abt. V/3

– Ges. Dr. Elke ATZLER / Ges. Mag. Clemens MANTL BMeiA, Abt. V.4

– Mag. Christian AUINGERBMJ, Abt. I/4

– Franz SCHULLER Amt der Wiener Landesregierung

– Mag. Martin GRÜNEIS Amt der Niederösterreichischen Landesregierung

– Dr. Josef TIEFENBACH / Dr. Jakob PERSCHYAmt der Burgenländischen Landesregierung

– HR Dr. Reinhard MATTES / Alexander JALKOTZYAmt der Oberösterreichischen Landesregierung

– HR Dr. Monika KALISTA / Dr. Christian HALLERAmt der Salzburger Landesregierung

– Mag. DDr. Gabriele RUSS / Mag. Christiane KADAAmt der Steiermärkischen Landesregierung

– Mag. Erika NAPETSCHNIG Amt der Kärntner Landesregierung

– Dr. Benedikt ERHARDAmt der Tiroler Landesregierung

– Dr. Winfried NUSSBAUMMÜLLER Amt der Vorarlberger Landesregierung

– Dr. Gernot GRANINGER / Mag. Ingrid WALDINGBRETTAKM – Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger

47

ANHANG

– Oliver PRAUSMÜLLER, AK Wien– Helmut PEISSLCOMMIT – Community Medien Institut für Weiterbildung, Forschung und Beratung

– Dr. Maria Anna KOLLMANNDVF – Dachverband der Österreichischen FilmschaffendenKRÖ – Kulturrat Österreich

– Mercedes ECHERER / Fritz NIEMANN / Paul ZAJACZEU XXL film – Forum for European Film

– Dr. Werner MÜLLER, FAMA – Film and Music Austria– Peter Paul SKREPEKGewerkschaft Kunst, Medien, Sport, freie Berufe / Musiker-Komponisten-AutorenGilde

– Gerhard RUISS, IG Autorinnen Autoren– Daniela KOWEINDL, IG Bildende Kunst– Sabine KOCK, IG Freie Theaterarbeit– Mag. Elisabeth MAYERHOFER, IG Kultur Österreich– ao. Univ.-Prof. Franz-Otto HOFECKERIKM – Institut für Kulturmanagement und Kultur-wissenschaft der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien

– Dr. Franz PATAY, IMZ – International Music + Media Centre– Mag. Barbara NEUNDLINGERKKA – KulturKontakt Austria

– Mag. Stephan NISTLERKKK – Kompetenzzentrum Kunst- und Kulturrecht

– Sabine REITERmica – music information center austria

– Mag. Margit HÖLLER / Mag. Johannes KRETZÖKB – Österreichischer Komponistenbund

– ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Harald HUBER / Mag. Günther WILDNERÖMR – Österreichischer Musikrat

– Dr. Klaus UNTERBERGERORF Public Value Kompetenzzentrum

– Robert SUCHARVFRÖ – Verband Freier Radios Österreich

– Mag. Franz SCHMIDJELLVIDC – Wiener Institut für internationalen Dialog und Zusammenarbeit

– Andy BAUM, Musiker– Mag. Dr. Andrea ELLMEIERKulturwissenschafterin, Historikerin

– Dr. Ludwig LAHER, Autor, International Network for Cultural Diversity, IG Autorinnen Autoren

– Peter RANTASAKurator, Kulturmanager

– Georg SCHÖLLHAMMERSpringerin

– Franz STAHMER, MAMusikfest der Vielfalt, missionCulture

– Alexander VOJVODARadio Fro 105,0 Kultur- und Bildungskanal

FACHBEIRAT „IMMATERIELLES KULTURERBE“

Der Fachbeirat wurde 2009 für die Dauer von fünf Jahren ein-gerichtet. Er entscheidet bis zu zwei Mal im Jahr über die Auf-nahme der eingereichten Bewerbungen in das „Österreichi-sche Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“. Der Fach-beirat schlägt darüber hinaus vor, welche Elemente desÖsterreichischen Verzeichnisses für die internationalenUNESCO-Listen nominiert werden könnten. Der Fachbeirat tagte 2013 zwei Mal, am 13. März und am 25.September. Den Vorsitz führte Präsidentin Dr. Eva Nowotny.

MITGLIEDER

– MR Dr. Anna STEINER BMUKK

– Mag. Ursula BRUSTMANNBMWF

– Mag. Alfred GRIESHOFERLebensministerium

– Dr. Magdalena ARROUAS Bundesministerium für Gesundheit

– Ges. Dr. Elke ATZLERBMeiA

– Franz SCHULLERAmt der Wiener Landesregierung

– Dr. Winfried NUßBAUMMÜLLERAmt der Vorarlberger Landesregierung

– Dr. Benedikt ERHARDAmt der Tiroler Landesregierung

– DDr. Gabriele RUSSAmt der Steiermärkischen Landesregierung

– HR Dr. Monika KALISTA– Mag. Ulrike KENDLBACHER Amt der Salzburger Landesregierung

– Dr. Alexander JALKOTZYAmt der Oberösterreichischen Landesregierung

– Mag. Martin GRÜNEISAmt der Niederösterreichischen Landesregierung

– Mag. Erika NAPETSCHNIGAmt der Kärntner Landesregierung

– Dr. Pia BAYERAmt der Burgenländischen Landesregierung

– Prof. Dr. Ulrike KAMMERHOFER-AGGERMANNSalzburger Landesinstitut für Volkskunde

– Ao. Univ.-Prof. Dr. Ursula HEMETEKInstitut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie, Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien

– Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut EBERHARTInstitut für Volkskunde und Kulturanthropologie, Universität Graz

– Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Christian VOGLInstitut für ökologischen Landbau, Universität für Bodenkultur, Wien

– Mag. Wolfgang LOBISSERInterdisziplinäre Forschungsplattform Archäologie, Wien

– Mag. Elisabeth NIEDERMAYRAkademie der Bildenden Künste, Wien

– Mag. phil., Dr. phil. Hannes SCHEUTZInstitut für Germanistik, Universität Salzburg

– Univ.–Prof. Dr. Ingo SCHNEIDERInstitut für Geschichte und Ethnologie, Universität Innsbruck

FACHBEIRAT „INFORMATIONSBEWAHRUNG/ MEMORY OF THE WORLD NATIONALKOMITEE“

Der „Fachbeirat für Informationsbewahrung und Memory ofthe World Nationalkomitee“ wurde 2011 eingerichtet und 2013für weitere drei Jahre verlängert. Der Fachbeirat ist ein Exper-tInnengremium mit folgenden Aufgaben: Umsetzung des„Memory of the World“-Programm in Österreich, die Nominie-rungen österreichischer Bestände für das Weltregister und dieErstellung eines nationalen Registers.Vorsitzender ist HR Dr. Dietrich Schüller, Vizevorsitzender HRDr. Rainer Hubert. Der Fachbeirat tagte 2013 zweimal, am 14.Februar und am 10. April.

MITGLIEDER

- HR Dr. Dietrich SCHÜLLERVorsitzender

– HR Dr. Rainer HUBERT Vizevorsitzender

- Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard BUDINUniversität Wien

– Mag. Thomas JUST Österreichisches Staatsarchiv

– Hon.-Prof. Dr. Lorenz MIKOLETZKY – HR Dr. Sigrid REINITZER– MR Dr. Anna STEINERBMUKK

– Dr. Johanna RACHINGER / Dr. Alfred SCHMIDTÖsterreichische Nationalbibliothek

– Prof. Dr. Erich RENHART ZEBS, Universitätsbibliothek Graz

- MR Dr. Christina ZIMMERMANNBMWF

ÖSTERREICHISCHE UNESCO WELTERBESTÄTTEN

1996 Historisches Zentrum der Stadt Salzburg www.salzburg.info

1996 Schloss und Park von Schönbrunnwww.schoenbrunn.at

1997 Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergutwww.welterberegion.atwww.salzkammergut.at

1998 Semmeringeisenbahnwww.semmeringbahn.at

1999, Stadt Graz - Historisches Zentrum und2010 Schloss Eggenberg

www.graz.atwww.museum-joanneum.at/de/schloss_eggenberg

2000 Kulturlandschaft Wachauwww.arbeitskreis-wachau.at/html/welterbe.html

2001 Historisches Zentrum von Wienwww.vienna.info

2001 Kulturlandschaft Fertö/Neusiedler See (gemeinsam mit Ungarn)www.welterbe.org www.fertotaj.hu

2011 Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien, Schweiz)www.palafittes.org

ÖSTERREICHISCHE BIOSPHÄRENPARKS

1977 Gossenköllesee, Tirol http://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/gossenkoellesee/gossenkoellesee.html

1977 Gurgler Kamm, Tirolhttp://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/gurglerkamm/gurglerkamm.html

1977 Lobau, Wienhttp://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/lobau/lobau.html

1977 Neusiedler See, Burgenland http://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/neusiedler/neusiedlersee.html

2000 Großes Walsertal, Vorarlberg www.grosseswalsertal.at

2005 Wienerwald, Wien/Niederösterreichwww.bpww.at

2012 Lungau/Nockberge, Salzburg/Kärntenwww.biosphaerenpark.eu (Lungau)www.biosphaerenparknockberge.at (Nockberge)

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ANHANG

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ANHANG

ÖSTERREICHISCHE EINTRAGUNGEN IN DIEREPRÄSENTATIVE LISTE DES IMMATERIELLENKULTURERBES DER MENSCHHEIT

2012 Falknerei www.falknerbund.com

2012 Fasnacht Imst – Schemenlaufenwww.fasnacht.at/imscht/unesco.html

ÖSTERREICHISCHE UNESCO „CREATIVE CITIES“

2011 Graz - „City of Design“ www.graz-cityofdesign.at/de

ÖSTERREICHISCHE EINTRÄGE IN DASMEMORY OF THE WORLD REGISTER

1997 Wiener Dioscurides Manuskript Österreichische Nationalbibliothekwww.onb.ac.at

1997 Schlussakte des Wiener Kongresses 1815Österreichisches Staatsarchivwww.oesta.gv.at

1999 Historische Sammlung (1899 –1950) Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaftenwww.pha.oeaw.ac.at

2001 Papyrussammlung (Kollektion Erzherzog Rainer)Österreichische Nationalbibliothek www.onb.ac.at

2001 SchubertsammlungWiener Stadt- und Landesbibliothek www.wienbibliothek.at

2003 Atlas Blaeu-Van der HemÖsterreichische Nationalbibliothekwww.onb.ac.at

2005 Brahms Sammlung Gesellschaft der Musikfreunde in Wienwww.musikverein.at

2005 Gotische Baurisse Kupferstichkabinett der Akademie der Bildenden Künstewww.akbild.ac.at/Portal/einrichtungen/kupferstichkabinett

2005 Bibliotheca Corviniana Österreichische Nationalbibliothek (gemeinsam mit Ungarn, Belgien, Deutschland, Frankreich und Italien)www.onb.ac.at

2007 Tabula PeutingerianaÖsterreichische Nationalbibliothekwww.onb.ac.at

2011 Arnold Schönberg-Nachlass Arnold Schönberg Centerwww.schoenberg.at

2011 Mainzer PsalterÖsterreichische Nationalbibliothekwww.onb.ac.at

2013 Die Goldene Bulle, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Österreichische Nationalbibliothek (gemeinsam mit Deutschland)

ÖSTERREICHISCHE UNESCO LEHRSTÜHLE

– UNESCO-Lehrstuhl für Frieden, Menschenrechte und Demokratie, 1996 etabliertEuropean Peace University, Privat Universität, Stadtschlaining Lehrstuhlinhaber: Dr. Gerald MADERwww.epu.ac.at

– UNESCO-Lehrstuhl für interkulturellen und interreligiösen Dialog für Südosteuropa, 2007 etabliertKarl-Franzens-Universität Graz, Katholisch-Theologische Fakultät Lehrstuhlinhaber: Univ.-Prof. Dr. Bert GROENwww.uni-graz.at

– UNESCO-Lehrstuhl „Peace Studies“, 2008 etabliert Universität InnsbruckLehrstuhlinhaber: Univ.-Prof. DDr. Wolfgang DIETRICH www.uibk.ac.at/peacestudies

– UNESCO-Lehrstuhl „Multilingual, Transcultural Communication in the Digital Age“, 2010 etabliertUniversität Wien, Zentrum für TranslationswissenschaftLehrstuhlinhaber: Univ.-Prof. Dr. Gerhard BUDIN https://unesco-chair.trans.univie.ac.at

– UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelles Erbe und Tourismus,2011 etabliertUniversität Salzburg, Fachbereich Kommunikationswissen-schaft, Abteilung Transkulturelle KommunikationLehrstuhlinhaber: Ao. Univ. Prof. Dr. Kurt LUGERwww.unisalzburg.at/portal

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ÖSTERREICHISCHE UNESCO-SCHULEN

Die Österreichischen UNESCO-Schulen gehören zum inter-nationalen Schulnetzwerk der UNESCO. 1953 in Paris gegrün-det, umfasst das Netzwerk mittlerweile mehr als 9000 Bil-dungseinrichtungen in 180 Ländern. 2013 verzeichnete Öster-reich 79 UNESCO-Schulen.www.unesco-schulen.at

ÖSTERREICHISCHE MITGLIEDSCHAFT BEIZWISCHENSTAATLICHEN KOMITEES/RÄTEN BEI DER UNESCO

– UNESCO Exekutivrat (2011–2015)VertreterInnen: Bot. Dr. Ursula PLASSNIK und Bot. Mag. Harald STRANZL; BmeiA

– Zwischenstaatlicher Koordinierungsrat des Man and the Biosphere (MAB)-Programms (2009–2013, 2005–2009); Vertreter: Dr. Günter KÖCK, Österreichische Akademie derWissenschaften

– Zwischenstaatlicher Rat des „Information for All“ (IFAP)-Programms (2011–2015, 2007–2011, 2003 –2007); Vertreter: HR Dr. Dietrich SCHÜLLER

– Zwischenstaatliches Komitee zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten/Haager Konvention, 2. Protokoll (2009–2013, 2005 –2009); Vertreter: Dr. Christoph BAZIL, BMUKK und Dr. Thomas DESCH, BMLVS

– Zwischenstaatlicher Rat des „Management of Social Transformations“ (MOST)-Programms (2009–2013)Vertreterin: Dr. Isabella EISELT, BMWF

– Zwischenstaatliches Bioethik Komitee (IGBC) (2009–2013)Vertreterin: Dr. Doris WOLFSLEHNER,BKA, Geschäftsstelle der Bioethikkommission

– Zwischenstaatlicher Ausschuss für den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, UNESCO Übereinkommen 2005 (2013–2017, 2007–2009)VertreterInnen: Dr. Harald STRANZL, BmeiA und Yvonne GIMPEL, ÖUK

ÖSTERREICHISCHE EXPERTINNEN BEI DER UNESCO

– Dr. Christiane DRUML Internationales Bioethik-Komitee (2012–2015, 2008–2011),Ethik-Kommission der Medizinischen Universität Wien und des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien – AKH

ANHANG

IMPRESSUMJahrbuch 2013 – Österreichische UNESCO-KommissionHerausgeber: Österreichische UNESCO-Kommission, Universitätsstraße 5, A-1010 Wien, Österreich, www.unesco.atRedaktion: Mag. Gabriele Eschig, Dr. Mona Mairitsch, Mag. Maria Walcher, Therese Walder-Wintersteiner, M.A.I.S.,Yvonne Gimpel, Mag. Zsofia Pinter, BA, Mag. Katharina Obenhuber, BA, Mag. Friederike Koppensteiner, Mag. Eva Trötzmüller, Martina Mertl.Übersetzung: Mag. Gertrude Maurer; Graphik: Ursula Meyer; Druck: Agens & Ketterl GmbH, Mauerbach/Wien