NeNN mich Nicht Stadt! - AFO · 2013. 10. 1. · Nenn mich nicht Stadt! Manhattan GesundheitS.6...

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NENN MICH NICHT STADT! Oktober 2013

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  • NeNN mich Nicht Stadt!

    Oktober 2013

  • Nenn mich nicht Stadt!Manhattan S.6Urbanized S.7Metropolis S.8True Stories S.9Helsinki, Forever S.10Auf- und Abbruch in St.Güllen S.11Kurz in die Stadt – Kurzfilmprogramm S.12

    PremierenL’écume des jours S.15Portugal, mon amour S.18What Maisie Knew S.19Von heute auf morgen S.20An Episode in the Life of an Iron Picker S.21Vaters Garten S.22Shadow Dancer S.23Araf S.24Meine keine Familie S.25L’inconnu du lac S.26

    Zum Tag der psychischen GesundheitEin Stück Wahnsinn S.28

    Zum Welttag des audiovisuellen ErbesSchwemmholz, Mais und Torf – Das Rheintal im Film S.29

    KinderfilmDick und Doof – Die Doppelgänger S.30

    Monatsübersicht S.16/17Informationen S.31

    Unsere Gäste im Oktober

    Dienstag, 8. Oktober: Frank Matter

    Dienstag, 15. Oktober: Gabriela

    Betschart, Stefan Hari, Friedrich Kaiser,

    Alessandro G. Perrone, Miriam Zink

    Sonntag, 27. Oktober: Markus Kaiser

    Inhalt

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    Die Entstehung des Kinos ist aufs Engste mit der Ent-wicklung der grossen Städte verbunden. Diese stellten um die Jahrhundertwende nicht nur eine grosse Fas-zination für etliche FilmemacherInnen dar, sondern spielten auch beim Entstehen der ersten Filme eine ent-scheidende Rolle.

    So fährt in «L’arrivée d’un train à La Ciotat» von den Brüdern Lumière (1896), einem der ersten öffent-lich präsentierten Filme, ein Zug langsam in einen städtischen Bahnhof ein. In «Sunrise: A Song of Two Humans» (1927) von F. W. Murnau begibt sich ein ver-heiratetes Paar in die Stadt und verfällt nach und nach den Verlockungen der Metropole. Walter Ruttmann wiederum beleuchtet in «Berlin: Die Sinfonie der Gross - stadt» (1927) die Hektik, aber auch die Vergnügungen des Stadtalltags. Schon damals machten der Verkehr, die Architektur, die Menschenströme, aber auch die verschiedensten Attraktionen und das Nachtleben die Magie der Städte aus.

    Gewisse RegisseurInnen wählen während ihres ganzen Schaffens meist dieselbe Stadt als Drehort, sodass ihre Namen heute unweigerlich mit den entspre-chenden Schauplätzen verbunden werden. Man denke dabei nur an Woody Allen (New York), Federico Fellini (Rom) oder Aki Kaurismäki (Helsinki).

    Durch die Wahl eines städtischen Drehortes eta-blieren RegisseurInnen nicht nur die Assoziation mit ihrem Namen, sondern vermögen manchmal gar über die Attraktivität der entsprechenden Städte mitzube-stimmen oder deren Gesicht mitzuverändern. Nach-dem beispielsweise der Film «Notting Hill» 1999 in die Kinos kam, wurde der Londoner Stadtteil plötz-lich zum trendigsten Viertel der Stadt erklärt. Ebenso die Via Veneto in Rom, die durch Fellinis Filme weltbe-kannt wurde und nicht mehr aus Reiseführern wegzu-denken ist. Und nicht zuletzt das Erscheinungsbild von Los Angeles, der Hauptstadt des Films schlechthin, hat sich durch die Filmindustrie stark gewandelt. Auf der

    NeNN mich Nicht Stadt!

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    einen Seite wurden verschiedenste Kulissen und Film-sets nach den Dreharbeiten nicht mehr abgebaut und sind so plötzlich Teil der Stadt geworden. Andererseits wurden zahlreiche, unspektakuläre Gebäude durch das Kino plötzlich zu Attraktionen. Der amerikanische Fil-memacher und Filmprofessor Thom Andersen hat sich jahrelang mit dem Erscheinungsbild seiner Geburts-stadt Los Angeles in Kinofilmen beschäftigt. Aus seinen Studien ist ein ehrgeiziges Projekt entstanden: ein fast dreistündiger Film – «Los Angeles Plays Itself» –, der ausschliesslich aus Filmausschnitten besteht und ver-anschaulicht, wie die kalifornische Stadt von Regisseu-rInnen wahrgenommen wird. Der Film kam leider nie in die Kinos.

    Während Los Angeles vor allem im Film noir, in Gangster- und Actionfilmen als Schauplatz dient («Blade», «Chinatown», «Double Indemnity» u.a.) bie-tet New York als Postkartenidylle die perfekte Kulis-se für Liebesfilme. Viele Wahrzeichen der Stadt sind mittlerweile auch zu Wahrzeichen des Kinos gewor-den. So gilt das Empire State Building beispielsweise seit «An Affair to Remember» (1957) in vielen Filmen als romantischer Treffpunkt schlechthin. Zusammen mit dem Chrysler Building weckt es gleichzeitig aber

    auch Assoziationen an Superhelden- und Katastrophen-filme («King Kong», «Spider Man», «The Day After Tomorrow» u.a.).

    Nebst diesen von bestehenden Metropolen inspi-rierten Filmen gibt es immer wieder RegisseurInnen, die ihren städtischen Schauplatz selbst konstruieren oder bereits erfundenen Städten ein Gesicht verlei-hen. Einige dieser Orte wurden von den MacherInnen so sorgfältig durchdacht, dass man sich ihre Existenz nahezu vorstellen kann. Meistens handelt es sich da -bei um Science-Fiction-Filme oder Zukunftsvisionen von Städten wie beispielsweise das Los Angeles von «Blade Runner» oder die futuristische Stadt in «Metro-polis» oder auch Batman’s Gotham City. Die Stadt ist in solchen Filmen häufig ein Ort der grenzenlosen Möglichkeiten wie auch der unbeschränkten Macht. Doch selbst wenn die Filme in der Zukunft spielen, werden häufig gegenwärtige Träume und Ängste in sie hineinprojiziert.

    Nicht nur FilmemacherInnen erliegen der Faszina-tion der Städte, auch KünstlerInnen dienen sie oftmals als Inspirationsquelle. Die Ausstellung in der Kunst zone der Lokremise «Nenn mich nicht Stadt!», die bis zum 10. November zu sehen ist, zeigt Werke von 15 Kunst-

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    schaffenden, die sich mit dem Thema Stadt und Urba-nisierung auseinandergesetzt haben. Das faszinieren-de Thema nimmt das Kinok zur Ausgangslage für eine Filmreihe und setzt so die Lokremise, selbst ein Brenn-punkt der Stadtentwicklung, für einen Monat ins Zei-chen der Stadt. Zu sehen sind Lang- und Kurzfilme, die sich allesamt in verschiedenster Weise um die Stadt dre-hen: Woody Allens Liebeserklärung an seine Geburts-stadt im Film «Manhattan», fürchterliche Zukunftsvisi-onen in Fritz Langs Meisterwerk «Metropolis», die poe-tische Stadtsinfonie «Helsinki, Forever», David Byrnes Regiedebüt «True Stories» über eine fiktive Kleinstadt in Texas, der aktuelle Dokumentarfilm «Urbanized» über die spannendsten städtebaulichen Entwicklungen von Metropolen, Jan Buchholz’ und Thomas Kollers Abbruch-Chronik in «Auf- und Abbruch in St.Güllen» sowie ein Kurzfilmprogramm für ein paar kurze Abste-cher in die Stadt. ElEONOra FarINEllO

    Die Filmwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin Eleonora Farinello, seit Mai 2013 für das Kinokprogramm mitverantwortlich, hat das Städte-programm mit der Kunstvermittlerin Claudia Hürlimann kuratiert.

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    Nenn mich nicht Stadt!

    ManhattanUSA 1979, 96 min, E/d-f Regie: Woody Allen Darst.: Woody Allen, Diane Keaton, Michael Murphy, Mariel Hemingway, Meryl Streep, Anne Byron Hoffman, Karen Ludwig u.a.

    Isaac Davis (Woody Allen), ein Gagschreiber für das Fern-sehen, ist weder mit seinem Beruf noch mit seinem Pri-vatleben zufrieden. Zwei gescheiterte Ehen hat er schon hinter sich, und seine Beziehung zu der 17-jährigen Tracy ist problematisch. Und dann verliebt er sich auch noch in Mary (Diane Keaton), die Geliebte seines besten Freundes, der aber eigentlich mit Emily verheiratet ist. Schliesslich ist das Chaos perfekt, als Isaacs Ex-Frau (Meryl Streep) ein enthüllendes Buch mit pikanten Details über ihre

    frühere Ehe veröffentlichen will. Mit «Manhattan» hat Woody Allen seiner Geburtsstadt New York, in der die meisten seiner frühen Filme angesiedelt sind, eine Lie-besgeschichte gewidmet. In idyllischen, schwarzweissen Panoramaaufnahmen wandeln die ZuschauerInnen durch den Central Park, besuchen die Kunstmuseen der Stadt und das Künstlerlokal «Elaine’s» oder sinnieren auf einer Bank vor der Brooklyn Bridge. «Woody Allen schliesst an seinen Oscar-prämierten ‹Der Stadtneurotiker› an und verbindet den scharfzüngigen Witz, mit dem die Lebens-krise eines amerikanischen Intellektuellen karikiert wird, mit einer poetischen Hommage an seine Geburtsstadt. Die nostalgische Musik von Gershwin und die stimmungs-volle Schwarzweissfotografie betonen mehr als in Allens früheren Filmen die melancholischen Untertöne seiner Komik.» lExIKON dES INTErNaTIONalEN FIlMS

    Sa 05.10. 19h15

    dI 15.10. 18h15letzte Vorstellung

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    Nenn mich nicht Stadt!

    Urbanized USA/GB 2011, 85 min, O/e Regie: Gary Hustwit Mitw.: Norman Foster, Oscar Niemeyer, Rem Koolhaas, Jan Gehl, Amanda M. Burden, Enrique Penalosa, Ricardo Scofidio u.a.

    Gary Hustwits neuster Dokumentarfilm ist der dritte Teil seiner sogenannten Design-Trilogie, die sich aus den Fil-men «Helvetica», «Objectified» und «Urbanized» zusam-mensetzt. In diesen drei Filmen widmet sich der Regis-seur, der auch als Musikfilmproduzent tätig ist, den ver-schiedensten Aspekten von Design: angefangen von Grafik- und Industriedesign bis hin zur Städteplanung. In «Urbanized» befasst sich Hustwit mit der Entwicklung von Grossstädten vor dem Hintergrund neuer Herausfor-

    derungen wie Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Ver-kehrszunahme oder auch Luftverschmutzung. Er beleuch-tet die Strategien und grossen Themen, die sich hinter dem Design grosser Städte auf der ganzen Welt befin-den. An verschiedenen Schauplätzen rund um die Welt dokumentiert Hustwit erfolgreiche und weniger gelun-gene Projekte wie beispielsweise das dichte Fahrradspur-netz in Kopenhagen, die als Parkanlage genutzte High Line in New York oder die für FussgängerInnen schlecht geplanten Distanzen in Brasiliens neuer Hauptstadt Brasi-lia. Zu Wort kommen dabei führende Architekten wie Nor-man Foster, Rem Koolhaas und Oscar Niemeyer sowie bekannte StädteplanerInnen und PolitikerInnen. Dabei wird klar, dass nicht nur ArchitektInnen, Städteplane-rInnen und PolitikerInnen Veränderungen bewirken kön-nen, sondern auch die StadtbewohnerInnen selbst.

    dI 08.10. 18h30

    SO 27.10. 20h00letzte Vorstellung

  • 8

    Nenn mich nicht Stadt!

    MetropolisD 1927, 153 min, restaurierte Fassung mit Musik Regie: Fritz Lang Darst.: Brigitte Helm, Alfred Abel, Gustav Fröhlich, Rudolf Klein-Rogge, Fritz Rasp, Theodor Loos u.a.

    Im Mittelpunkt dieses Stummfilmklassikers steht die futu-ristische Stadt Metropolis, über die ihr Erbauer Freder-sen die absolute Kontrolle ausübt. Die Bevölkerung lebt in einer streng getrennten Klassengesellschaft: Während die Reichen hoch über Metropolis residieren, schuften die ArbeiterInnen unter der eigentlichen Stadt und woh-nen in unterirdischen Massenunterkünften. Eines Tages beschliesst Fredersens einziger Sohn Freder, in die Arbei-terstadt hinabzusteigen, um dort die engelsgleiche Maria zu suchen, die den ArbeiterInnen mit ihren Predigten von

    Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt. Als Freder die Lebensverhältnisse der ArbeiterInnen sieht, ist er der-art erschüttert, dass er sich entschliesst, einer der ihren zu werden. Um Maria auszuschalten, beauftragt Fredersen den Erfinder Rotwang, einen künstlichen Menschen zu erschaffen, der Marias Züge trägt und zu Kampf und Zer-störung aufruft. Fritz Langs «Metropolis», der erste deut-sche Science Fiction, ist ein Mythos der Filmgeschichte. Seine Tricktechnik, die gewaltigen Menschenmassen, die monströsen Maschinen und die düster-visionäre Archi-tektur der Stadt stellten alles Bisherige in den Schatten. Als 2008 eine Kopie mit der fast vollständigen, verloren geglaubten Originalversion des Films in Buenos Aires gefunden wurde, feierte man auf der ganzen Welt diese Sensation. Die restaurierte Fassung hatte zwei Jahre spä-ter ihre Premiere in Berlin und stösst seither auf ein unun-terbrochenes Publikumsinteresse.

    Fr 11.10. 19h00

    dI 29.10. 19h30letzte Vorstellung

  • 9

    Nenn mich nicht Stadt!

    True StoriesUSA 1986, 90 min, E/d-f Regie: David Byrne Darst.: David Byrne, John Goodman, Annie McEnroe, Jo Harvey Allen, Spalding Gray, Alix Elias, Roebuck Pops Staples, Tito Larriva u.a.

    David Byrne, Leadsänger und Kopf der Band Talking Heads, führt uns als Erzähler mit seinem roten Cabrio und provinziellem Cowboy-Look in die fiktive texani-sche Kleinstadt Virgil. Dort schlendert er durch eine Welt skurriler Gestalten und trifft auf einen Haufen sympa-thischer Verrückter, die mit tragikomischer Würde durch das Leben gehen: der liebeshungrige Junggeselle Lou-is Fyne; die Eheleute Culver, die seit Jahren kein Wort mehr miteinander sprechen; der mexikanische Macho

    Ramon; die «lying woman», die die meisten Elvis-Songs geschrieben haben will; ein populär-christlicher Prediger oder die «lazy woman», die ihr Leben im Bett verbringt und das Weltgeschehen via Fernseher verfolgt. Allesamt sind sie die Helden von Byrnes «wahren Geschichten», die ihren Höhepunkt in der kuriosen «Feier des Beson-deren» finden. Wie über den Film verstreute Kapitel-überschriften hat jede dieser Episoden ihren eigenen, von den entsprechenden SchauspielerInnen interpretier-ten Talking-Heads-Song. So wird beispielsweise «People Like Us» von John Goodman («The Big Lebowski») zum Besten gegeben. David Byrne beschäftigt sich in seinem lakonischen Regiedebüt mit den Abgründen der ameri-kanischen Provinz und erschafft eine eigenwillige musi-kalische Satire aus Geschichten, die das Leben schrieb – oder die zumindest in irgendeinem lokalen Blatt hätten zu lesen sein können.

    SO 13.10. 20h00

    dI 22.10. 20h30letzte Vorstellung

  • 10

    Nenn mich nicht Stadt!

    Helsinki, ForeverFIN 2008, 74 min, O/e Regie: Peter von Bagh Mitw.: Siiri Angerkoski, Ritva Arvelo, Susanna Haavisto Ansa Ikonen, Mervi Järventaus, Liana Kaarin, Veli-Pekka Kaitue u.a.

    Der Essayfilm des Regisseurs, Filmarchivars und Stadt-liebhabers Peter von Bagh ist eine berührende Liebeser-klärung an seine Heimatstadt Helsinki, aber auch an die Stadt als solche. Auf ebenso realistische wie poetische Weise gelingt es ihm, mit Hilfe unterschiedlichster Film-ausschnitte aus Dokumentar- und Spielfilmen, Gemälden, Bildern und Gedichten sowie äusserst seltenem Bild- und Fotomaterial aus dem Fundus eines ganzen Jahrhunderts die finnische Hauptstadt zu erfassen, zu beschreiben und

    wahrzunehmen. In wunderbarer Schnittfolge wechseln sich Ausschnitte aus Aki Kaurismäkis Filmen mit Bildern der Olympischen Spiele von 1952 oder Gemälden von fin-nischen MalerInnen ab. Dabei gibt es allerlei Besonderes zu entdecken: die schönste Kamerafahrt oder die mit-fühlendsten Augen des finnischen Kinos, die ersten Auf-nahmen des berühmten finnischen Sängers Olavi Virta oder die ältesten bewegten Bilder von Helsinki über-haupt. «Helsinki, Forever» ist eine wahre Stadtsinfonie

    – eine Geschichte von Helsinki und Finnland als auch eine Geschichte des finnischen Kinos selbst. «Wenige Filme können mit einer solch starken Eingangssequenz aufwarten und wenige bieten ein derart aussergewöhn-liches Ende. (…) ‹Helsinki, Forever› verdient es, in einer Reihe mit den grossen Stadtgedichten genannt zu wer-den.» ChrIS MarKEr

    dO 17.10. 17h00

    MI 30.10. 20h30letzte Vorstellung

  • 11

    Nenn mich nicht Stadt!

    MI 23.10. 20h30einzige Vorstellung

    Auf- und Abbruch in St.GüllenCH 2007, 82 min, Dialekt Regie: Jan Buchholz, Thomas Koller

    Akribisch verfolgten Jan Buchholz und Thomas Koller, wie sich Anfang dieses Jahrzehnts der Baggerzahn durch St.Gallen frass und das Stadtbild nach und nach verän-derte. Wo einst das markante Haus an der St.Leonhard-strasse 74/76 stand, das mit seinem Charme nicht nur die BewohnerInnen in seinen Bann zog, erstreckt sich nun der «Leopard-Komplex», das legendäre Bleicheli-quartier machte der Stadtlounge und den Raiffeisenge-bäuden Platz, und die alten Häuser an der Wassergas-se wurden vom neuen Einstein-Kongresszentrum ver-

    drängt. Gleichzeitig verschwanden die wohl lebendigsten Quartiere der Stadt mit ihren schaurig-charmanten Gas-sen, die zahlreichen günstigen Wohnraum boten, von der Bildfläche. «Auf- und Abbruch in St.Güllen» bleibt aktueller denn je. Auch mehrere Jahre nach dem Film-dreh ist das Lokremise-Quartier in stetem Wandel begrif-fen. Wiederholt suchten Bagger die Gegend hinter dem Bahnhof heim, und mit dem umstrittenen Bau der Fach-hochschule hat sich das Quartier radikal verändert. In den vergangenen Jahren sorgte die Nordseite des Bahn-hofs immer wieder für hitzige Debatten und kontrover-se Diskussionen. Eines scheint derzeit klar: Baumaschi-nen und Kräne werden die QuartierbewohnerInnen und -besucherInnen weiterhin begleiten.

  • 12

    Nenn mich nicht Stadt!

    Kurz in die Stadt – Kurzfilmprogrammca. 75 min

    Hong-Kong (HKG)NL 2000, 13 min, ohne Dialog Regie: Gerard Holthuis

    «Hong Kong (HKG)» ist eine poetische Momentaufnahme des Hongkonger Stadtalltags. Über den Wolkenkratzern erblickt man wiederholt vorbeifliegende Flugzeuge auf ihrem Weg zum Kai Tag Airport, der sich mitten in der Stadt befand. Der legendäre Flughafen mit dem wohl atemberaubendsten Anflug wurde 1998 geschlossen.

    PixelsF 2010, 2 min, ohne Dialog Regie: Patrick Jean

    In Patrick Jeans Kurzfilm «Pixels» übernehmen kultige Computerspiele aus den 80er- und 90er-Jahren die Stadt New York und lassen sie zu Pixeln zerfallen. Der Film zeigt liebevolle und kreative Referenzen an Klassiker wie Tetris, Space Invaders, Pac Man oder Donkey Kong.

    The City, Five Years OlderCH 2010, 4 min, Music Clip, E Regie: Dirk Koy

    Ein Pendler kommt in eine Stadt, verschmilzt mit ihr und wird schliesslich ein Teil von ihr. Der spektakuläre Music Clip von Dirk Koy verbindet Zeichnungen und 3D-Animation und visualisiert die Verschmelzung des Menschen mit der Stadt.

  • 13

    Nenn mich nicht Stadt!

    I ovo je BeogradCH 2009, 10 min, O/d Regie: Corina Schwingruber Ilic

    In kurzen, dichten Sequenzen fängt das Essay Momente des Belgrader Alltags ein. Der Blick auf die Stadt und deren BewohnerInnen bleibt an scheinbar unscheinbaren Dingen hängen. Und plötzlich glaubt man, diese fremde Stadt eigentlich ganz gut zu kennen.

    LogoramaF 2009, 16 min, E/d Regie: François Alaux, Hervé de Crécy, Ludovic Houplain

    In einer Stadt voller Logos jagen Michelin-Männchen den Terroristen Ronald McDonald; Meister Proper ist als schwuler Zooführer im Einsatz und zeigt dem schlechter-zogenen Haribo-Jungen die wilden Tiere. Ein bildgewal-tiges Action-Spektakel mit grossartigen Dialogen.

    La nuit de l’oursCH 2012, 22 min, F/d Regie: Samuel und Fred Guillaume

    In einer Stadt mit furchteinflössender Silhouette suchen entwurzelte Tiere eine Unterkunft für die Nacht. Sie fin-den Unterschlupf im Haus des Bären, wo eine vorüber-gehende Gemeinschaft entsteht. In einem unerwarteten Tonfall wird von den Schicksalen sozial ausgegrenzter StadtbewohnerInnen erzählt.

    Fr 25.10. 19h30einzige Vorstellung

  • Premieren

  • 15

    Premiere

    L’écume des joursF 2013, 94 min, F/d Regie: Michel Gondry Darst.: Audrey Tautou, Romain Duris, Gad Elmaleh, Omar Sy, Aïssa Maïga, Charlotte Lebon, Sacha Bourdo, Philippe Torreton u.a.

    Der französische Schriftsteller, Poet, Sänger und Hobbytrom-peter Boris Vian (1920 –1959) schrieb den surrealistischen Roman «L’écume des jours» (Der Schaum der Tage) im Jahr 1947. Trotz kommerziellen Misserfolgs bei seinem Erscheinen im selben Jahr wurde das Buch heftig diskutiert, gilt seither als Meilenstein der Moderne in Frankreich und avancierte zu dem, was man ein «Kultbuch» nennt. Das ist bis heute so geblieben, doch ausserhalb Frankreichs kennt das Buch

    kaum jemand. So schien es eine Frage der Zeit, bis Michel Gondry, Frankreichs Fantast des filmischen Bildes, – von ihm zeigten wir am diesjährigen Openair seinen bezaubernden Film «Eternal Sunshine of the Spotless Mind» (2004) – dieses Meisterwerk des Fantasten der französischen Sprache verfil-men würde. «L’écume des jours» handelt vom reichen jun-gen Pariser Idealisten und Tagträumer Colin, der sich bei einer Melodie von Duke Ellington in Chloé (Audrey Tautou) verliebt und sie heiratet. Ihre idyllische Ehe schwenkt in Bitterkeit um, als Chloé an einer Seerose erkrankt, die in ihrer Lunge wächst. Um die ärztliche Behandlung zu bezah-len, muss Colin in einem beklemmend-bizarren Paris immer absurdere Arbeiten annehmen, während die Wohnung ver-fällt und ihr Freundeskreis auseinanderbricht. «Das ist Kino im besten Sinne. Der Film entführt in eine Welt, die ausser-ordentlich seltsam ist und der doch eine eigenartige Logik innewohnt. Einen grossen Beitrag dazu leisten die aufwen-digen und liebevollen Spezialeffekte (…), Effekte (…), mit denen sich selbst ein Leser des Romans anfreunden kann, dessen eigene Vorstellungen komplett anders ausfallen. Ima-gination ist eben individuell (…) und ‹L’écume des jours› ist in erster Linie ein Abgesang auf die entmenschlichte Arbeits-welt, den schnöden Alltag der Otto Normalverbraucher, der aus Menschen nichts als funktionierende Maschinen entste-hen lässt.» CUTrIN, FIlMOSOPhIE.COM

    dO 10.10. 19h15

    Sa 12.10. 21h30

    MI 16.10. 20h30

    Sa 19.10. 17h15

    SO 20.10. 20h00

    MO 21.10. 18h30Montagskino Fr. 10.–

    dO 24.10. 19h15

    Fr 25.10. 21h30

    Sa 26.10. 19h30

    dI 29.10. 17h30

    dO 31.10. 22h00letzte Vorstellung

  • dI 01.10.18h30

    Vaters Garten20h30

    What Maisie Knew

    MI 02.10.15h30

    Portugal, mon amour18h00

    Araf20h30

    L’inconnu du lac

    dO 03.10.17h15

    Von heute auf morgen19h15

    An Episode in the Life of an Iron Picker21h00

    Shadow Dancer

    Fr 04.10.17h30

    Vaters Garten19h30

    Portugal, mon amour21h30

    What Maisie Knew

    Kinok, Cinema in der lokremise

    Reservation: 071 245 80 72. Die Kasse öffnet 45 Minuten vor der ersten Vorstellung. Reservierte Tickets bitte 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn abholen.

    Sa 05.10.17h15

    Portugal, mon amour

    19h15 Nenn mich nicht Stadt!

    Manhattan21h30

    L’inconnu du lac

    SO 06.10.11h00

    Von heute auf morgen13h00

    What Maisie Knew 15h15 Kinderfilm

    Dick und Doof – Die Doppelgänger17h30

    Araf20h00

    L’inconnu du lac

    MO 07.10.MONTaGSKINO ChF 10.–

    18h30

    Portugal, mon amour20h30

    Vaters Garten

    Sa 12.10.17h00

    Araf19h30

    Portugal, mon amour21h30

    L’écume des jours

    SO 13.10.11h00

    Vaters Garten13h00

    Von heute auf morgen15h15 Kinderfilm

    Dick und Doof – Die Doppelgänger17h45

    L’inconnu du lac20h00 Nenn mich nicht Stadt!

    True Stories

    MO 14.10.MONTaGSKINO ChF 10.–

    18h15

    What Maisie Knew20h30

    An Episode in the Life of an Iron Picker

    dI 15.10.18h15 Nenn mich nicht Stadt!

    ManhattanlETzTE VoRSTElluNg

    20h30 zum Tag der psychischen gesundheit

    Ein Stück WahnsinnIn Anwesenheit der Regisseurin Gabriela Betschart, der Protagonisten Alessandro G. Perrone, Miriam Zink, Stefan Hari und des Theaterprojekt-leiters Friedrich Kaiser.

    MI 16.10.15h30

    Vaters Garten18h30

    Meine keine Familie 20h30

    L’écume des jours

    dO 17.10.17h00 Nenn mich nicht Stadt!

    Helsinki, Forever18h45

    Araf 21h00

    L’inconnu du lac

    Fr 18.10.17h30

    Von heute auf morgen19h30

    Portugal, mon amour21h30

    Shadow Dancer

    dI 08.10.18h30 Nenn mich nicht Stadt!

    Urbanized20h15

    Von heute auf morgenIn Anwesenheit des Regisseurs Frank Matter

    MI 09.10.15h30

    What Maisie Knew18h45

    An Episode in the Life of an Iron Picker20h30

    L’inconnu du lac

    dO 10.10.17h30

    Meine keine Familie19h15

    L’écume des jours21h00

    Portugal, mon amour

    Fr 11.10.17h00

    Von heute auf morgen19h00 Nenn mich nicht Stadt!

    Metropolis – restaurierte Fassung22h00

    Shadow Dancer

  • Sa 19.10.17h15

    L’écume des jours19h15

    What Maisie Knew21h30

    L’inconnu du lac

    SO 20.10.11h00

    Von heute auf morgen13h00

    Vaters Garten

    15h00 Kinderfilm

    Dick und Doof – Die Doppelgänger16h45 zum Tag der psychischen

    gesundheit

    Ein Stück Wahnsinn18h15

    An Episode in the Life of an Iron Picker 20h00

    L’écume des jours

    Oktober 2013

    Die Bar öffnet 45 Minuten vor der ersten Vorstellung und ist durchgehend bis über das Ende der letzten Vorstellung hinaus bedient. www.kinok.ch

    MO 21.10.MONTaGSKINO ChF 10.–

    18h30

    L’écume des jours20h30

    Shadow Dancer

    dI 22.10.18h30

    Meine keine Familie20h30 Nenn mich nicht Stadt!

    True StorieslETzTE VoRSTElluNg

    MI 23.10.15h00

    Araf lETzTE VoRSTElluNg17h15 zum Tag der psychischen

    gesundheit

    Ein Stück WahnsinnlETzTE VoRSTElluNg

    18h30

    Portugal, mon amour20h30 Nenn mich nicht Stadt!

    Auf- und Abbruch in St.Güllen EiNzigE VoRSTElluNg

    dO 24.10.17h30

    An Episode in the Life of an Iron Picker 19h15

    L’écume des jours 21h00

    What Maisie Knew

    Fr 25.10.

    17h30

    L’inconnu du laclETzTE VoRSTElluNg

    19h30 Nenn mich nicht Stadt!

    Kurz in die Stadt –Kurzfilmprogramm

    EiNzigE VoRSTElluNg

    21h30

    L’écume des jours

    Sa 26.10.15h30

    Von heute auf morgen17h30

    Vaters GartenlETzTE VoRSTElluNg

    19h30

    L’écume des jours21h30

    Shadow Dancer

    SO 27.10.11h00

    Portugal, mon amour13h00 zum Welttag des audiovisuellen Erbes

    Schwemmholz, Mais und Torf – Das Rheintal im FilmMit einem Kommentar von Markus Kaiser, Archivar und Historiker, St.Gallen EiNzigE VoRSTElluNg

    15h15 Kinderfilm

    Dick und Doof – Die Doppelgänger 18h00

    Meine keine Familie20h00 Nenn mich nicht Stadt!

    UrbanizedlETzTE VoRSTElluNg

    MO 28.10.MONTaGSKINO ChF 10.–

    18h15

    Shadow DancerlETzTE VoRSTElluNg

    20h30

    Portugal, mon amour

    dI 29.10.17h30

    L’écume des jours19h30 Nenn mich nicht Stadt!

    Metropolis – restaurierte Fassung

    lETzTE VoRSTElluNg

    MI 30.10.14h15

    Von heute auf morgenlETzTE VoRSTElluNg

    16h15

    Meine keine FamilielETzTE VoRSTElluNg

    18h15

    What Maisie Knew 20h30 Nenn mich nicht Stadt!

    Helsinki, ForeverlETzTE VoRSTElluNg

    dO 31.10.17h00

    Portugal, mon amourlETzTE VoRSTElluNg

    18h45

    An Episode in the Life of an Iron Picker

    lETzTE VoRSTElluNg

    20h15

    What Maisie KnewlETzTE VoRSTElluNg

    22h00

    L’écume des jourslETzTE VoRSTElluNg

  • 18

    Premiere

    Portugal, mon amourF 2013, 90 min, F/d Regie: Ruben Alves Darst.: Rita Blanco, Joaquim de Almeida, Roland Giraud, Chantal Lauby, Barbara Carbrita, Lannick Gautry, Maria Vieira, Jacqueline Corado u.a.

    Das portugiesische Paar Maria und José lebt in eher einfachen Verhältnissen in Paris. Ihr ruhiges, bescheidenes Leben erar-beiten sie sich hart: Maria arbeitet als Putzfrau in den Häu-sern der Reichen, während José als Mitarbeiter eines Bau-unternehmens schuftet. Da die beiden freundlich und zuvor-kommend sind, sind sie auch bei ihren Bekannten, die sie regelmässig um einen Gefallen bitten, sehr beliebt. Doch alles ändert sich, als Josés reicher Bruder plötzlich stirbt und

    das Paar ein schönes Haus in einer malerischen Gegend in Portugal erbt. Als die Nachbarschaft von den Plänen der bei-den erfährt, wieder nach Portugal zu ziehen, versuchen alle, ihnen diese Idee auszureden und den Abschied so schwer wie möglich zu machen. Schliesslich wollen sie die Freund-lichkeit und Hilfsbereitschaft von Maria und José um keinen Preis verlieren. «La cage dorée», so der Originaltitel dieses Erstlings des in Frankreich lebenden Portugiesen Ruben Alves, der bisher vor allem als Schauspieler tätig war, ist eine sympathische Culture-Clash-Komödie, so etwas wie die portugiesische Version von «Les femmes du 6ème étage» von Phillipe Le Guay, der vor genau zwei Jahren im Kinok lief. «Portugal, mon amour» war sowohl in Portugal wie in Frankreich einer der grössten Kinoerfolge dieses Jahres. «Ruben Alves baut immer wieder Szenen opulenter Mahl-zeiten als Oasen in einer ansonsten betonharten Stadt ein: Frühstück an einem romantischen Plätzchen, Familienban-kette in einem Innenhof, Candle-Light-Dinner mit Fado in einem portugiesischen Restaurant. Dank derartiger fein beo-bachteter und mit viel Herz inszenierter Momente ist diese sozialkritische Komödie über Entwurzelung und Integration voll von pulsierendem Leben. Und in ihrer grossen Liebe zu einfachen Menschen, die ihre Erfüllung in der Arbeit finden, erinnert ‹Portugal, mon amour› bisweilen an Filme von Ken Loach wie etwa ‹Riff Raff›.» NICOlaS dIdIEr, TéléraMa

    MI 02.10. 15h30

    Fr 04.10. 19h30

    Sa 05.10. 17h15

    MO 07.10. 18h30Montagskino Fr. 10.–

    dO 10.10. 21h00

    Sa 12.10 19h30

    Fr 18.10. 19h30

    MI 23.10. 18h30

    SO 27.10. 11h00

    MO 28.10. 20h30Montagskino Fr. 10.–

    dO 31.10. 17h00letzte Vorstellung

  • 19

    Premiere

    What Maisie KnewUSA 2012, 99 min, E/d-f Regie: Scott McGehee, David Siegel Darst.: Julianne Moore, Steve Coogan, Alexander Skarsgard, Joanna Vanderham, Onata Aprile, Sadie Rae, Jesse Stone Spadaccini u.a.

    Die Ehe zwischen der New Yorker Rocksängerin Susanna ( Julianne Moore) und ihrem Mann, dem Kunsthändler Beale (Steve Coogan), kriselt schon seit längerem. Irgend-wann eskaliert ein Streit zwischen den beiden derart, dass Susanna ihrem Gatten handfest klarmacht, wie sehr sie sein ewiges Genörgel satthat. Sie wirft ihn noch zu später Stun-de aus der Wohnung und lässt umgehend die Türschlös-ser auswechseln. Die kleine Tochter Maisie wird in die-

    sen Momenten zwar vom Kindermädchen Margo liebe-voll betreut und aus der Schusslinie genommen, dennoch bekommt sie alles mit, kann aber in ihrem kindlichen Erle-ben noch nicht richtig begreifen, warum ihre Eltern einander das Leben zur Hölle machen. Der US-Amerikaner Henry James hat seinen Roman «What Maisie Knew» im Jahre 1897 publiziert; er gilt als einer der frühesten literarischen Versuche, kindliches Bewusstsein zu erkunden: James war damit seiner Zeit weit voraus. Im Roman war Susanna eine Gesellschaftsdame der feinen New Yorker Society, doch mit der Verlagerung der filmischen Adaptation in die Gegen-wart erweist sich dieser Stoff um zwei Egomanen in einer blasierten, hippen Society, die ein Kind zum Spielball ihres Scheidungskrieges machen, aktueller denn je. «Es kullern keine Tränen wie sonst in derartigen Filmen, es gibt nur nach innen brennende Blicke, Verschlossenheit, Ängstlich-keit, Verwunderlichkeit und eine trotzige Überlebenshal-tung, um diesen Zirkus der gegenseitigen Fertigmacherei aushalten zu können. ‹Kinder›, schrieb Novalis, ‹sind noch Terrae incognitae›. Das ist lange her, aber Maisies Eltern scheinen das noch immer zu glauben. Onata Aprile als Maisie ist überwältigend.» WOlFraM KNOrr, WElTWOChE

    dI 01.10. 20h30

    Fr 04.10. 21h30

    SO 06.10. 13h00

    MI 09.10. 15h30

    MO 14.10. 18h15Montagskino Fr. 10.–

    Sa 19.10. 19h15

    dO 24.10. 21h00

    MI 30.10. 18h15

    dO 31.10. 20h15letzte Vorstellung

  • 20

    Premiere

    Von heute auf morgenCH 2013, 95 min, Dialekt Regie: Frank Matter Mitw.: Anny Fröhlich, Monique Hofmann, Silvan Jeker, Elisabeth Willen, Marino Klingenberg, Rosmarie Hofer, Miri Fairchild u.a.

    Der Basler Dokumentarfilmer Frank Matter begleitet vier hochbetagte Menschen durch den Alltag und beobachtet, wie sie sich widerspenstig und witzig gegen den Verlust eines eigenständigen Lebens wehren und für ein würdiges und selbstbestimmtes Leben kämpfen. Die 94-jährige Elisa-beth Willen fühlt sich oft einsam, kann sich aber nicht vor-stellen, ihr schönes Haus zu verlassen. Ihre Angehörigen und die Spitex-Leute müssen ihr beibringen, dass genau

    dies unausweichlich ist. Monique Hofmann träumt davon, ihren Lieblingsschlagersänger Rudy Giovannini wenigstens noch einmal zu erleben. Ihre Krankheit macht es allerdings immer unwahrscheinlicher, dass dieser Traum in Erfüllung geht. Trotzdem gibt sie die Hoffnung nicht auf. Silvan Jeker und Anny Fröhlich haben Mühe damit, dass sie immer mehr auf Hilfe angewiesen sind. Um ihre Autonomie zu verteidi-gen, leisten sie passiven und aktiven Widerstand gegen jene, die ihnen eigentlich helfen möchten. Doch der Film zeigt auch den grossen Stress, dem die Angestellten von Spitex und Pflege wegen immer weiter gehender Sparmassnahmen ausgesetzt sind. Frank Matter, zuletzt 2004 mit seinem lei-der nur an den Solothurner Filmtagen gezeigten Spielfilm «The Definition of Insanity» präsent, wirft in «Von heute auf morgen» einen so unerbittlichen wie auch zärtlichen Blick auf das, was uns allen blüht, falls wir nicht schon vor der Phase der Gebrechlichkeit sterben. Nicht hoch genug kann man dabei schätzen, dass «Von heute auf morgen» das pure Gegenteil all jener verlogenen (Spiel-)Filme über das Alter ist, die uns weismachen wollen, wie toll doch das «Gol-den Age» ist. «Es war an den diesjährigen Solothurner Film-tagen einer der zärtlichsten und wahrheitsliebendsten Bei-träge zu den menschlichen Unausweichlichkeiten, (…) dem ewigen Skandal des erschöpften Lebens, (…) das aber kei-ne Tragödie ist, sondern die humane Natur, gegen die das Wünschen und der Kitsch nicht helfen.» ChrISTOPh SChNEIdEr, TaGESaNZEIGEr

    der regisseur Frank Matter ist am dienstag, 8. Oktober, 20.15 Uhr im Kinok zu Gast.

    dO 03.10. 17h15

    SO 06.10. 11h00

    dI 08.10. 20h15

    Fr 11.10. 17h00

    SO 13.10. 13h00

    Fr 18.10. 17h30

    SO 20.10. 11h00

    Sa 26.10. 15h30

    MI 30.10. 14h15letzte Vorstellung

  • 21

    An Episode in the Life of an Iron PickerBHG/F/SLV/I 2013, 75 min, O/d-f Regie: Danis Tanovic Darst.: Nazif Mujic, Senada Alimanovic, Semsa Mujic, Sandra Mujic u.a.

    Nazif und seine schwangere Frau Senada leben mit ihren zwei kleinen Töchtern in einem ärmlichen Weiler ausser-halb der bosnischen Stadt Tuzla. Den kärglichen Lebens-unterhalt für sich und seine Familie bestreitet Nazif als Alt-eisensammler; er zerlegt ausrangierte Autos und macht die Teile zu Geld. Nazif und Senada sind Roma, stehen damit in der Gesellschaft Bosniens auf der untersten sozialen Hie-

    rarchiestufe – damit erklärt sich auch schon, dass so etwas wie eine Krankenversicherung für sie unerreichbarer Luxus ist. Diese Tatsache wird für Senada lebensbedrohlich, als sie eine Fehlgeburt erleidet. Zwar kann Nazif seine Frau noch in seinem zerbeulten Opel Kadett – den er als Arbeits-gerät unbedingt braucht – in die Stadt in ein Ambulatori-um fahren. Senada wird dort notdürftig behandelt, dann aber zur Operation ins Spital überwiesen. Doch hier wird sofortige Bezahlung verlangt, und es hilft kein Betteln und kein Weinen, dem Paar wird die Türe gewiesen. Der bos-nische Regisseur und Oscar-Gewinner Danis Tanovic («No Man’s Land») las diese Geschichte Ende 2011 in einer Zei-tung in seiner Heimat, ging der Sache nach, suchte diese Menschen, die das erlebt hatten, und konnte sie überzeu-gen, diese Geschehnisse nachzuspielen – ausser den Ärz-tInnen im Spital spielen alle ProtagonistInnen in diesem so leise poetischen wie erschütternd authentischen Spielfilm sich selber. Der Jurypreis an der diesjährigen Berlinale und der Silberne Bär für den Besten Darsteller sind mehr als verdient. «Sachlich und nüchtern wie sein sperriger Titel gewährt Danis Tanovics berührendes sozialrealistisches Dra-ma einen bescheidenen, massvollen Einblick in den alltäg-lichen Kampf einer mittellosen Roma-Familie. Und lässt uns allem voran an ihrem Schicksal teilhaben und ihre Mensch-lichkeit spüren.» VarIETy

    dO 03.10. 19h15

    MI 09.10. 18h45

    MO 14.10. 20h30Montagskino Fr. 10.–

    SO 20.10. 18h15

    dO 24.10. 17h30

    dO 31.10. 18h45letzte Vorstellung

  • 22

    Premiere

    Vaters GartenCH 2013, 93 min, Dialekt Regie: Peter Liechti

    Er sei seinem Vater vor einigen Jahren zufällig auf der Stras-se in St.Gallen begegnet, erzählt Peter Liechti am Anfang, und man nimmt es ihm ab, wenn er sagt, nach jener Begeg-nung habe er beschlossen, einen Film über seine betagten Eltern zu drehen. «Die Liebe meiner Eltern» heisst es mehr-deutig im Untertitel. Und so geht es in diesem schonungs-los offenen Porträt sowohl um das Verhältnis zwischen der 85-jährigen Hedi und dem 89-jährigen Max Liechti, die seit fast fünfundsechzig Jahren verheiratet sind – wie auch um jenes zu ihrem 1951 geborenen Sohn. Lange Zeit gab es

    kaum mehr Kontakt, doch nun fühlt sich der einst Rebel-lische bereit, während eines Jahres den Alltag der Eltern zu filmen und sie zu befragen – gemeinsam wie auch einzeln. Liebevoll und mit sanfter Ironie hat Peter Liechti dann Teile dieser Gespräche in ein sorgfältig ausgearbeitetes Puppen-theater umgesetzt. Die Eltern sind dabei Hasen in Hemd und Schürze, der Sohn an einigen wenigen Stellen ein Kas-per. Mit solch wohl dosiertem Verfremdungseffekt schafft es Liechti, dem hier seit «Hans im Glück» (2003) sein persön-lichster Film gelang, eine anrührend nahegehende Geschich-te vom kleinen Familienkreis auf eine universellere Ebene zu bewegen. «‹Vaters Garten› ist ein Kunststück an Ambivalenz, denn Liechti erhebt sich nicht über seine Eltern, auch wenn er Distanz nicht verhehlt. Vor allem geht es ihm darum, die-se zwei Menschen, die er bisher eben nur in ihren Rollen als Vater und Mutter kannte, endlich zu verstehen – wie klar hier dann Ungeheuerlichkeiten ausgesprochen werden, ist eben-so irritierend wie die Beständigkeit, die aus diesem Lebens-modell spricht.» dOMINIK KaMalZadEh, dEr STaNdard

    dI 01.10. 18h30

    Fr 04.10. 17h30

    MO 07.10. 20h30Montagskino Fr. 10.–

    SO 13.10. 11h00

    MI 16.10. 15h30

    SO 20.10. 13h00

    Sa 26.10. 17h30letzte Vorstellung

  • 23

    Premiere

    dO 03.10. 21h00

    Fr 11.10. 22h00

    Fr 18.10. 21h30

    MO 21.10. 20h30Montagskino Fr. 10.–

    Sa 26.10. 21h30

    MO 28.10. 18h15Montagskino Fr. 10.– und letzte Vorstellung

    Shadow DancerGB/IRL 2012, 101 min, E/d-f Regie: James Marsh Darst.: Andrea Riseborough, Clive Owen, Barry Barnes, Maria Laird, Ben Smyth, Brid Brennan, Jamie Scott, Bradley Burke, Gillian Anderson u.a

    London 1993. Eine Frau in der U-Bahn steht im Gedränge, ihr Blick streift nervös über die Gesichter der anderen Pas-sagiere. Die Frau verlässt die U-Bahn, stellt ihre Tasche auf dem Perron ab. Aber die Bombe explodiert nicht, der Zeit-zünder war nicht aktiviert, wie sich später herausstellt. Die Frau, Collette McVeigh, ist Mitglied der IRA. Nach dem Attentatsversuch wird sie vom britischen Geheimdienst gefasst, und Agent Mac (Clive Owen) bietet ihr einen Deal

    an: Wenn sie zu Hause in Belfast als Informantin arbeitet und ihre ebenfalls der IRA angehörenden Brüder bespit-zelt, bekommt sie eine neue Identität, das Zeugenschutz-programm, eine Zukunft für sich und ihren kleinen Sohn Mark. Collette willigt ein, doch weder sie noch Mac wissen, dass es in Collettes Familie längst einen anderen Maulwurf gibt. Für Collette wird es lebensgefährlich, denn da ist auch noch Kevin, der skrupellose IRA-Hardliner. «Shadow Dan-cer» ist ein IRA-Film, der den Vergleich mit solchen Meis-terstücken wie Jim Sheridans «In the Name of the Father» (1993) oder Paul Greengrass’ «Bloody Sunday» (2002) nicht zu scheuen braucht. Und er kann für sich in Anspruch neh-men, der erste Film über eine Frau in der IRA zu sein, eine Täterin, die zugleich Opfer ist, eine Mörderin, eine Mutter: Andrea Riseborough ist mit ihrer beredten Verschlossenheit, ihrer irrlichternden Präsenz und somnambulen Wachsam-keit eine schauspielerische Offenbarung, und Clive Owen steht ihr darin kaum nach. «Was auch immer seinen bei-den Helden zustösst – ‹Shadow Dancer› bewahrt seine trü-gerische Ruhe. Es gibt nur eine präzise und klar erzählte Geschichte, die unter der kühlen Lasur immer stärker vor Spannung brodeln wird, so dass man umso mehr auf die grosse Explosion wartet, die der Film ein ums andere Mal verweigert. ‹Shadow Dancer› ist ein Film, der so unaufge-regt daherkommt, dass man fast nicht merkt, wie aufregend er wirklich ist. Fast.» daNIEl SaNdEr, dEr SPIEGEl

  • 24

    Premiere

    ArafTRK/F/D 2012, 124 min, O/d-f Regie: Yesim Ustaoglu Darst.: Neslihan Atagül, Baris Hacihan, Özcan Deniz, Nihal Yalçin, Ilgaz Kocatürk, Can Basak, Yasemin Conka, Erol Babaoglu u.a.

    Im Niemandsland einer grossen Raststätte an der Autobahn zwischen Istanbul und Ankara arbeitet die 18-jährige Zehra als Küchenhilfe. Ihr gleichaltriger Arbeitskollege Olgun, ein gutaussehender Junge, der in jedem Hollywoodfilm ein Herzensbrecher wäre, ist unsterblich in Zehra verliebt. Er weiss aber nicht recht, wie er es anstellen soll, ihr das klarzu-machen, denn von seinem Wesen her ist er noch ganz ein grosser Bub. Natürlich bleiben Zehra die Annäherungsver-

    suche von Olgun nicht verborgen, doch für sie ist der Junge nicht mehr als einfach ein netter Kollege. Eines Tages lernt Zehra den Lastwagenfahrer Mahur kennen, einen wesent-lich älteren, schweigsamen, etwas geheimnisvollen Mann. Sie verliebt sich in ihn, beginnt eine stürmische Liebe und träumt davon, mit Mahur hinauszufahren in die weite Welt, weg aus dem Mief von Kleinstadt, Raststätte und konserva-tiver Familie. In zwei intensiven Filmstunden entwickelt sich «Fegefeuer» – so die Übersetzung des Filmtitels aus dem Türkischen – in langsamem Rhythmus zu einer Tragödie, die es in sich hat. Setzte Yesim Ustaoglu in ihren Vorgänger-filmen «Reise zur Sonne» und «Pandoras Box» noch mehr auf die vordergründige Erzählung einer Geschichte (die Freundschaft zwischen einem Türken und einem Kurden in ersterem, eine Annäherung zwischen einem dauerkiffenden Jungen und seiner an Alzheimer leidenden Grossmutter in letzterem), vertraut sie hier mehr auf die Kraft des Erzählens in ungemein starken Bildern. «Mit einer perfekten Balance von Trauer, Herzschmerz und Erlösung erinnert ‹Araf› in seiner Tiefe an die Goldenen Zeiten des Kinos. Dabei ist jede einzelne der langsamen Einstellungen von Kamera-mann Michael Hammon ein fotografisches Glanzstück eines Werkes, das kein Actionfilm ist, sondern ein Film, dessen Aktion ganz in den Köpfen und Herzen der drei Hauptfi-guren stattfindet.» rON WIlKINSON, MONSTErSaNdCrITICS.COM

    MI 02.10. 18h00

    SO 06.10. 17h30

    Sa 12.10. 17h00

    dO 17.10. 18h45

    MI 23.10. 15h00letzte Vorstellung

  • 25

    Premiere

    dO 10.10. 17h30

    MI 16.10. 18h30

    dI 22.10. 18h30

    SO 27.10. 18h00

    MI 30.10. 16h15 letzte Vorstellung

    Meine keine FamilieA 2012, 93 min, D Regie: Paul-Julien Robert

    Totalitäre Ideologen von rechts wie von links haben zu ver-schiedenen Epochen mit dem Begriff «Neuer Mensch» ope-riert. Auch der Wiener Aktionskünstler Otto Mühl fühlte sich im Gefolge der 1968er-Bewegung berufen, mit sei-ner von ihm begründeten «aktionsanalytischen Organisa-tion» (AO), einer bizarren Psychosekte, dieses grossartige Geschöpf zu schaffen, das der bestehenden Gesellschaft überlegen sein sollte. Als unumschränkter Herrscher über die von ihm 1974 gegründete Grosskommune Friedrichs-hof bei Wien propagierte er dort seine Theorie von «frei-

    er» Sexualität, dem Verbot von Zweierbeziehungen und der Abschaffung jeglichen Privatbesitzes. Die Praxis hiess – Führerkult, sexueller Missbrauch und Sklavenarbeit. Regis-seur Paul-Julien Robert, 1979 im Friedrichshof in jene Welt hineingeboren, macht sich in «Meine keine Familie» zusam-men mit seiner heute über 60-jährigen Mutter auf Spuren-suche. Mit ungemein spannendem Archivmaterial aus dem Bestand der Friedrichshof-Kommune – die 1991 auseinan-derbrach, als Mühl wegen Kindsmissbrauch verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde – und mit der bisweilen intensiven Auseinandersetzung des Regisseurs mit seiner Mutter, die auch heute noch glaubt, damals eigent-lich ziemlich viel richtig gemacht zu haben, wird «Meine keine Familie» eine oft durchaus selbstironische Zeitreise in die Abgründe einer Utopie, die das Paradies aufbauen wollte, dabei aber eher der Hölle nahekam. «Unter Ver-meidung einer Dämonisierung kommt der Regisseur zum Schluss, dass er zwar kein Familienleben und keinen nor-malen Vater gehabt haben mag, aber dennoch aus einer ziemlich erstaunlichen Familie kommt.» G. a. NaZZarO, KaTalOG FESTIVal VISIONS dU réEl 2013

  • 26

    Premiere

    L’inconnu du lacF 2013, 97 min, F/d Regie: Alain Giraudie Darst.: Pierre Deladonchamos, Christophe Paou, Patrick d’Assumçao, Jérôme Chapatte, Mathieu Vervisch, Gilbert Traina, Emmanuel Daumas u.a.

    Ein See im Süden Frankreichs mit einem kleinen Wald-stück bildet den Schauplatz dieser hochsommerlichen Idylle. Hierher kommen nur männliche Badende, Homosexuelle. Grob gesagt geht es zu und her wie in einem Bordell: nichts Persönliches, keine Adresse des Sexpartners, kein Telefon-nummernaustausch. Es geht nur um schnelle Befriedigung im naheliegenden Gebüsch, und so ist jeder, der hierher-kommt, eigentlich allein. Zu den regelmässigen Besuchern

    dieses Badeplätzchens gehören auch der gutaussehende Franck und der dicke Henri, der seit der Trennung von sei-ner Frau an die gegenüberliegende Seite des Sees gewech-selt und sich mit Franck angefreundet hat. Da taucht Michel auf, gross, sportlich, attraktiv; er wirkt wie eine Mischung von Tom Selleck aus der Serie «Magnum» und des Queen-Sängers Freddie Mercury. Franck ist sofort von ihm hinge-rissen. Doch Michel ist nicht nur charismatisch, sondern auch gefährlich – Franck weiss das, doch er will seine Lei-denschaft um jeden Preis ausleben. Am diesjährigen Festival von Cannes erhielt dieses beklemmende und verstörende Drama mit starken Thrillerelementen verdientermassen den Regiepreis in der Sektion «Un certain regard». «Die Dar-stellung expliziter Sexualität in Filmen wird mitunter eher genutzt, Aufmerksamkeit zu erheischen, als wirklich etwas zur Geschichte beizutragen. Bei Alain Guiraudie – selber homo-sexuell – sieht dies dagegen ganz anders aus: Selten wurden Nacktheit und Sexualität mit so grosser Selbstverständlich-keit inszeniert und wirkten Körper so natürlich. Doch unter der Oberfläche einer schwulen Amour fou erzählt Guiraudie von Obsessionen, der Angst vor dem Alleinsein und ihren extremen Folgen.» MIChaEl MEyNS, FIlMSTarTS.dE

    MI 02.10. 20h30

    Sa 05.10. 21h30

    SO 06.10. 20h00

    MI 09.10. 20h30

    SO 13.10. 17h45

    dO 17.10. 21h00

    Sa 19.10. 21h30

    Fr 25.10. 17h30letzte Vorstellung

  • 27

    Premiere

  • 28

    Zum Tag der psychischen Gesundheit

    Ein Stück WahnsinnCH 2013, 62 min, Dialekt Regie: Gabriela Betschart, Anna Thommen Mitw.: Alessandro G. Perrone, Miriam Zink, Stefan Hari, Friedrich Kaiser u.a.

    In «Ein Stück Wahnsinn» zeigen die St.Gallerin Gabriela Betschart und ihre Co-Regisseurin Anna Thommen eine Gruppe psychisch beeinträchtigter Menschen, die sich in einem professionell betreuten Theaterprojekt zusammen-finden, um sich auf der Bühne freizuspielen. Während vier Monaten haben die Regisseurinnen die Gruppe begleitet und sich dabei auf drei der Mitwirkenden stärker konzen-triert, deren Geschichte sie im Verlauf des Films erzählen. Alessandro, Miriam und Stefan sind täglich ihren eigenen Gefühlen ausgeliefert und stellen sich während den Thea-terproben mutig und mit viel Humor der eigenen Krankheit und ihren Abgründen. Gabriela Betschart und Anna Thom-men gelingt eine sorgsame Annäherung an diese schwierigen Lebensläufe. Zugleich zeigen sie in ihrem berührenden Film, dass das gemeinsame Spiel mit Ausdruck, Körper und Stim-me sowie die Akzeptanz in der Gruppe den Einzelnen nach-haltig stärken. Der einfühlsame Film über Menschen, die sich eigentlich nur wünschen, so akzeptiert zu werden, wie sie sind, war für den Basler Filmpreis nominiert.

    die Premiere am dienstag, 15. Oktober, 20.30 Uhr, findet in anwesenheit der regisseurin Gabriela Betschart, der ProtagonistInnen alessandro G. Perrone, Miriam Zink, Stefan hari und des Theaterprojektleiters Friedrich Kaiser statt.

    dI 15.10. 20h30

    SO 20.10. 16h45

    MI 23.10. 17h15letzte Vorstellung

  • 29

    Zum Welttag des audiovisuellen Erbes

    SO 27.10. 13h00einzige Vorstellung

    Schwemmholz, Mais und Torf – Das Rheintal im FilmCH ca. 1980, ca. 25 min, D Regie: Jost Schneider

    Der diesjährige UNESCO-Welttag des audiovisuellen Kul-turguts vom 27. Oktober steht unter dem Motto «Saving Our Heritage for the Next Generation». Damit soll weltweit auf die Bedeutung von Bild- und Tondokumenten für das kol-lektive Gedächtnis aufmerksam gemacht werden. Das Staats-archiv St.Gallen zeigt zu diesem Anlass erneut einen Doku-mentarfilm aus seinem Fundus. Schwerpunkt ist das Rheintal. Ausgehend vom Städtchen Werdenberg erfährt man etwas über die Geschichte der Region. Historische Aufnahmen von 1927 nehmen das Thema Rheinhochwasser und die dage-gen getroffenen Massnahmen auf. Im Isenriet zwischen Alt-stätten und Kriessern wird Torf abgebaut, und in der melio-rierten Saarebene erntet man Mais, Karotten und Kohl. Als «Kind seiner Zeit» berichtet der Film auch über das Natur-schutzgebiet bei der Rheinmündung.

    Mit einem Kommentar von Markus Kaiser, archivar und historiker, St.Gallen.

  • 30

    Kinderfilm

    Dick und Doof – Die DoppelgängerUSA 1936, 73 min, D, ab 8 Jahren Regie: Harry Lachman Darst.: Stan Laurel, Oliver Hardy, Alan Hale, Sidney Toler, Daphne Pollard, Betty Healy, James Finlayson, Iris Adrian, Lona Andre u.a.

    Stan und Ollie leben zufrieden mit ihren Frauen Daphne und Betty, als sie einen Brief mit einem Foto bekommen, auf dem sie mit ihren Zwillingsbrüdern Alfie und Bert zu sehen sind. Dabei hatten sie geglaubt, diese seien längst tot. «Unsere zwei einzigen Zwillingsbrüder», so Stan voller Rüh-rung, sollen nämlich als Matrosen an einer Meuterei betei-

    ligt gewesen und dabei umgekommen sein. Matrosen sind sie tatsächlich, allerdings quicklebendige, und das Schiff, auf dem sie arbeiten, legt just in der Stadt an, in der Stan und Ollie leben. Bevor sie an Land gehen, lassen sich Alfie und Bert von einem Kollegen überzeugen, ihm ihr Geld anzu-vertrauen, auf dass er es zwecks Gewinnmaximierung inve-stiere. Bezüglich Dummheit werden Alfie und Bert noch vom Kapitän übertroffen, der ihnen ein kleines Päckchen übergibt, das sie für ihn aufbewahren sollen, während sie an Land gehen. Sie begeben sich dort schnurstracks in einen Biergarten, laden unbekümmert zwei hübsche Damen zum Essen ein, und als sie sich erinnern, dass sie ja kein Geld haben, geben sie dem Wirt als Sicherheit das – zuvor aus-gepackte – Päckchen, das einen wertvollen Ring enthält. Sie gehen aufs Schiff, suchen dort den Kollegen auf und wol-len ihr Geld zurück. Inzwischen treffen, welch Zufall, Stan und Ollie samt Frauen im Biergarten ein, wo noch immer die zwei hübschen Damen warten – die Verwechslungsko-mödie kann beginnen … Die falschen und die echten Stans und Ollies trampeln dabei nicht nur in mehrere zu Bruch gehende Interieurs und obligate Tortenattacken, sondern kommen gleich auch noch in die Fänge von Mafiosi – und es wäre gelacht, könnten sie sich nicht auch aus dieser miss-lichen Lage befreien. «Our Relations», so der englische Titel, ist einer der wenigen Langspielfilme mit Laurel und Hardy – ein Filmspass für die ganze Familie.

    SO 06.10. 15h15

    SO 13.10. 15h15

    SO 20.10. 15h00

    SO 27.10. 15h15letzte Vorstellung

  • Für das Zustandekommen des Programms danken wir:Gabriela Betschart, Zürich; Jan Buchholz, Bern; Cinémathèque Suisse, Lausanne; Cineworx, Basel; Eleonora Farinello, St.Gallen; Frenetic Films, Zürich; Fox Warner, Zürich; Stefan Hari, Bern; Claudia Hürlimann, St.Gallen; Gary Hustwit, New York; Illume Ltd., Helsinki; Friedrich Kaiser, Gelterkinden; Markus Kaiser, St.Gallen; Kurzfilmagentur Hamburg; Look Now, Zürich; Frank Matter, Bern; Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden; Panimage, Zürich; Park Circus, Glasgow; Pathé Films, Zürich; Alessandro G. Perrone, Muttenz; Praesens Film, Zürich; Rialto Film, Zürich; Staatsarchiv St.Gallen; Stamm Film, Zürich; Swiss Films, Zürich; Trigon Film, Ennetbaden; Markus Wille, Schaan; Xenix Filmdistribution, Zürich; Miriam Zink, Basel; Regula Zürcher, St.Gallen.

    Kinok, Cinema in der lokremiseGrünbergstrasse 7 9000 St.Gallen Tel. + Fax Büro: 071 245 80 89 Reservationen: 071 245 80 72 E-Mail: [email protected] www.kinok.chKasseDie Kasse öffnet 45 Minuten vor der ersten Vorstellung.ReservationenReservierte Tickets 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn abholen.Induktive HöranlageDas Kinok ist mit einer induk-tiven Höranlage ausgestattet.BarDie Bar öffnet 45 Minuten vor der ersten Vorstellung und ist durchgehend bis über das Ende der letzten Vorstellung hinaus bedient.Freier Eintritt in die AusstellungMit dem Kinoticket haben Sie freien Eintritt in die Ausstel-lungen der Lokremise. Nur am selben Tag gültig.

    MitgliedschaftenEinzelFür einen Mitgliederbeitrag von 60 Franken profitieren Sie vom ermässigten Eintrittspreis von 10 statt 15 Franken.KollektivFür einen Mitgliederbeitrag von 60 Franken plus 40 Franken für jedes weitere Mitglied im gleichen Haushalt profitieren Sie vom ermässigten Eintrittspreis von 10 statt 15 Franken.StarFür einen Mitgliederbeitrag von 110 Franken erhalten Sie und eine Begleitperson den ermäs-sigten Eintrittspreis von 10 statt 15 Franken.SuperstarFür Filmsüchtige: Für einen Mit-gliederbeitrag von 300 Franken haben Sie freien Eintritt in alle Kinok-Veranstaltungen.

    IMPrESSUMRedaktion: Sandra Meier, Eleonora Farinellogestaltung: Michael SchochDruck: Schwalbenverlag St.gallenErscheinungsdatum: 24. September 2013Auflage: 4000 Exemplaregeht an alle Mitglieder des Kinok. Mitgliederbeitrag von CHF 60.– auf PC 90-20538-7.Mit freundlicher unterstützung von Stadt und Kanton St.gallen

  • Kinok — Cinema in der Lokremise St.Gallen — www.kinok.ch