Narrative über die Geldpolitik der EZB – Wirklichkeit …...Florian Toncar, FDP (2020) „Heute...
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Narrative über die Geldpolitik der EZB – Wirklichkeit oder Fiktion?
Prof. Dr. Isabel Schnabel Mitglied des EZB-Direktoriums
Juristische Studiengesellschaft Karlsruhe, 11. Februar 2020
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Überblick
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Wer bestimmt das Zinsniveau? Verteilungswirkungen der Geldpolitik
Heftige Kritik an EZB trotz guter wirtschaftlicher Lage
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Risiken für die Finanzstabilität Fazit
Droht eine “Zombifizierung” der Wirtschaft?
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Quellen: OECD, Eurostat und EZB-Berechnungen.
Geringere Inflation in Deutschland als zu D-Mark-Zeiten
Inflation in Deutschland und im Euroraum (in %)
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Erhebliche Wohlstandsgewinne in Deutschland seit Einführung des Euros
Quelle: Eurostat. Anmerkung: Der Euroraum bezieht sich auf die ursprünglichen 12 Mitgliedstaaten.
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf (Index: 1999 = 100)
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Germany France ItalyUnited Kingdom Japan United States
Quellen: IWF und EZB.
Arbeitslosenquote (jährlich, in %)
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Quelle: Eurobarometer-Daten der Europäischen Kommission.
Der Euro ist in Deutschland besonders beliebt
Unterstützung für den Euro 2000-2019 (in %)
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Euro area Germany
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Problematische Narrative…
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… nicht nur in den Medien, sondern auch von politischen Entscheidungsträgern
Draghis Geldpolitik ist ein „kolossales Experiment mit
bestenfalls offenem Ausgang.“ Florian Toncar, FDP (2020)
„Heute wird der Totengräber der deutschen Sparer
geehrt.“ Jörg Meuthen, AFD (2020)
Die Politik der EZB unter Draghi hat „deutsche Sparer kontinuierlich
enteignet […]. Seine Geldpolitik war vielleicht vordergründig hilfreich für einige südeuropäische Staaten. Für den Euroraum jedoch nicht und für
Deutschland schon gar nicht.“ Axel Fischer, CDU (2020)
„Draghi ist der Euro-Weichmacher. Er macht Geldpolitik für die
Reformverweigerer in Europa. Draghi ist der Gehilfe der Spekulanten.“
Andreas Scheuer, CSU (2015)
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Quelle: Datastream. Anmerkung: Leitzinsen für den Euroraum und Dänemark beziehen sich auf die jeweilige Einlagefazilität; für Schweden auf die Repo Rate; als Leitzins der Schweiz wird vor Juni 2019 der Mittelwert des Leitzinskorridors verwendet, danach der Leitzins. Daten für die Schweiz sind nur ab 2000 verfügbar.
Stein des Anstoßes: Negative Leitzinsen der Zentralbank
Leitzinsen im Vergleich seit 1999 (in %)
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Euro area Sweden Switzerland Denmark
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Wer bestimmt das Zinsniveau? Verteilungswirkungen der Geldpolitik
Heftige Kritik an EZB trotz guter wirtschaftlicher Lage
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Risiken für die Finanzstabilität Fazit
Droht eine “Zombifizierung” der Wirtschaft?
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Range of estimates
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Quelle: “The natural rate of interest: estimates, drivers, and challenges to monetary policy”, ECB Occasional Paper No 217. Aktualisierungen: Ajevskis (2018), Brand, Goy, Lemke (2020), Brand, Mazelis (2019), Fiorentini, Galesi, Pérez-Quirós, Sentana (2018), Holston, Laubach, Williams (2017), Jarocinski (2017). Anmerkung: Der Bereich der Schätzungen umfasst Punktschätzungen von mehreren Modellen und reflektiert somit Modellunsicherheit, allerdings keine anderen Quelle der r*-Unsicherheit.
Der reale Gleichgewichtszins im Euroraum sinkt seit Langem
Modellbasierte Schätzungen des realen Gleichgewichtszinses im Euroraum
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Quelle: Holston et al. (2017), “Measuring the Natural Rate of Interest: International Trends and Determinants,” Journal of International Economics 108, Supplement 1 (May): S39–S75.
Ähnliche Entwicklungen in anderen entwickelten Wirtschaftsräumen
Schätzungen des realen Gleichgewichtszinses im internationalen Vergleich
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1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017
United States Euro area United Kingdom Canada
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Mögliche Ursachen des Niedrigzinsphänomens: sinkendes Produktivitätswachstum, demografischer Wandel
Quellen: Weltbank und EZB-Berechnungen; Anmerkung: Gepunktete Linien kennzeichnen prognostizierte Werte. Die Prognosen beginnen 2018.
Wachstum der Arbeitsproduktivität (Jahreswachstumsraten, in %)
Bevölkerungswachstum von Personen im erwerbsfähigen Alter (Jahreswachstumsraten, in %)
Quellen: Europäische Kommission, Ameco Datenbank; Anmerkung: Der Euroraum bezieht sich auf die ursprünglichen 12 Mitgliedstaaten; gleitende Fünfjahresdurchschnitte; konstante Preise. Daten für ganz Deutschland ab der Wiedervereinigung verfügbar (ab 1991), davor wird von der Wachstumsrate für Westdeutschland für die Jahre 1975-1991 ausgegangen.
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Euro area Euro area projectionGermany Germany projectionUnited States United States projectionsJapan Japan projections
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Purchases of public sector securitiesPurchases of private sector securitiesTLTROsLTROsMain refinancing operations
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Unkonventionelle Maßnahmen angesichts niedriger Inflation und Nullzinsgrenze
Quelle: EZB und EZB-Berechnungen.
HVPI im Euroraum seit 2007 EZB-Bilanz aufgeteilt nach Programmen
Quellen: Eurostat.
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2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019
HICP HICP
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Historisch günstige Finanzierungsbedingungen
Quellen: EZB. Anmerkung: Um Verkäufe, Verbriefungen und Cash-Pooling-Aktivitäten bereinigte Kreditvergabe. Letzter Datenpunkt: Dezember 2019.
Bankkreditzinsen für Kredite an Unternehmen (in % p.a.)
Bankkredite an Unternehmen (Veränderungen gegenüber Vorjahr in %)
Quelle: EZB. Anmerkung: Der Indikator der Gesamtkreditkosten von Krediten an Unternehmen, d.h. nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften, im Neugeschäft errechnet sich durch Aggregation der kurz- und langfristigen Kreditzinsen auf Basis des gleitenden 24-Monatsdurchschnitts des Neugeschäftsvolumens. Letzter Datenpunkt: Dezember 2019.
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Germany Spain France Italy
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BIP-Wachstum (%) HVPI Inflation (%) Beschäftigung (Millionen)
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HICP inflation
Observable In absence of non-standard measures
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Real GDP growth
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Employment
Thou
sand
s
Observable In absence of non-standard measures
Ohne EZB-Maßnahmen ginge es dem Euroraum bedeutend schlechter
Quelle: EZB-Berechnungen. Anmerkung: Die Berechnungen beziehen sich auf Einschätzungen von Experten des Eurosystems und die in Rostagno et al. (2019) dokumentierte Einschätzung. Die Einschätzung von Experten des Eurosystems basiert auf verschiedenen Modellierungsmethoden von rein strukturellen Modellen bis zu Zeitreihenmodellen.
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Wer bestimmt das Zinsniveau? Verteilungswirkungen der Geldpolitik
Heftige Kritik an EZB trotz guter wirtschaftlicher Lage
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Risiken für die Finanzstabilität Fazit
Droht eine “Zombifizierung” der Wirtschaft?
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Quellen: EZB und EZB-Berechnungen. Anmerkung: Die Häufigkeiten werden nach dem Volumen gewichtet. Die Einlagen der privaten Haushalte umfassen auch Einlagen der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POOE).
Nur wenige private Einlagen direkt von negativen Zinsen betroffen
Verteilung der Einlagezinsen für Spareinlagen von Privathaushalten im November 2019 (x-Achse: Einlagezinsen in % p.a.; y-Achse: Häufigkeiten in %)
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Germany
Quellen: EZB und EZB-Berechnungen. Anmerkung: Die Häufigkeiten werden nach dem Volumen gewichtet. Die Einlagen der privaten Haushalte umfassen auch Einlagen der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POOE).
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Negative Realzinsen gab es immer wieder
Erträge aus Spareinlagen in Deutschland (jährliche Veränderung in %)
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Realzins
Quelle: Deutsche Bundesbank und EZB-Berechnungen. Anmerkung: Einlagenzinsen von Banken für Spareinlagen mit Mindestverzinsung, mit vereinbarter Kündigungsfrist von 3 Monaten bis 2003, danach Effektivzinsen deutscher Banken auf Einlagen von Privathaushalten mit einer Kündigungsfrist von bis zu 3 Monaten. Deflationiert mit der HVPI-Inflation für Deutschland 1991 für die gesamte Zeitreihe. Zur Messung der Kaufkraftentwicklung wird der vom Statistischen Bundesamt auf monatlicher Basis berechnete Verbraucherpreisindex (VPI) verwendet.
Durchschnitt 1975-1998:
-0.08%
Durchschnitt 1999-2019:
-0.15%
Einführung des Euros, 1. Januar 1999
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Viele Gewinner, weniger Verlierer der niedrigen Zinsen
Veränderung der Zinserträge und -zahlungen: Deutschland, 2007 - 2017 (in €)
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Difference between earnings and payments
Quelle: Dossche et al. (2019), “The redistribution of interest income in the euro area”, mimeo, unter Verwendung des Household Finance and Consumption Survey (zweite Befragungswelle). Anmerkung: Nettokreditnehmer = Haushalte mit negativem Nettofinanzvermögen; Nettosparer = Haushalte mit positivem Nettofinanzvermögen. Reiche Haushalte = obere 20% der Vermögensverteilung; Mittelschicht = mittlere 60% (zwischen 20 und 80%) der Einkommensverteilung; arme Haushalte = untere 20% der Einkommensverteilung.
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Ärmere Haushalte profitieren besonders von gesunkener Arbeitslosigkeit
Quellen: Panel on Household Finances, Household Finance and Consumption Survey. Anmerkung: Der Graph zeigt das Verhältnis des 25. Perzentils zum 75. Perzentil des Nettovermögens und das Verhältnis des 50. Perzentils zum 90. Perzentil des Nettovermögens in den Jahren 2011, 2014 und 2017.
Effekte der quantitativen Lockerung auf Durchschnittseinkommen in Deutschland
(je Quintil, in %)
Quelle: Lenza, M. and Slacalek J. (2018), “How does monetary policy affect income and wealth inequality? Evidence from quantitative easing in the euro area”, Working Paper Series, No 2190, ECB. Anmerkung: Der Graph zeigt die prozentuale Veränderung des Durchschnittseinkommens über die Einkommensquintile in Deutschland skaliert auf einen Rückgang der Zinsspanne um 30 Basispunkte. Sie zeigt auch die Aufteilung der Veränderung in Beschäftigungs- und Lohnzuwachs.
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25th-75th percentile 50th-90th percentile
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Verteilung des Nettovermögens in Deutschland (Verhältnis der Perzentile des Nettovermögens, in %)
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Heftige Kritik an EZB trotz guter wirtschaftlicher Lage
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Risiken für die Finanzstabilität Fazit
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Sinkende Bedeutung unrentabler Firmen
Anteil Firmen nach Gewinnspanne in Spanien Anteil Firmen nach Gewinnspanne in Deutschland
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Very Negative Negative Positive Very Positive
Quellen: Orbis Global – Bureau van Dijk Mikrodaten und EZB-Berechnungen. Anmerkung: Prozentualer Anteil der Firmen, gruppiert nach der Höhe der Gewinnspanne. Sehr positiv (>5%), positiv (0 bis 5%), negativ (-5 bis 0%), sehr negativ (<-5%). Die Gewinnspannen werden als Gewinne gegenüber den Einnahmen berechnet, wobei bei der Berechnung der Gewinne alle Ausgaben berücksichtigt werden, einschließlich Material- und Arbeitskosten sowie Zinsen, Steuern und andere Betriebskosten.
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Fortschritte beim Abbau notleidender Kredite, wichtige Rolle der Banken
Quelle: Andrews, D. and F. Petroulakis (2019), “Breaking the shackles: Zombie firms, weak banks and depressed restructuring in Europe”, ECB Working Paper No. 2240. Die Grafik zeigt die Ergebnisse einer Regression des Anteils der Kredite an “Zombie-Firmen” auf den Gesundheitszustand von Banken.
Anteil notleidender Kredite (in %)
Quellen: ECB Consolidated Banking Statistics, basierend auf Daten der nationalen Aufsichtsbehörden. Anmerkung: Der Anteil notleidender Kredite wird als Anteil notleidender Schuldtitel am gesamten Bestand an Schuldtiteln der Bank berechnet. Letzter Datenpunkt: 2019Q2
Zombie-Firmen und Banken
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DE IT EA GR
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Zom
bie
Shar
e by
Ban
k(%
)
Bank Health Index (t-2)
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Preisanstieg an Immobilien- und Aktienmärkten im historischen und internationalen Vergleich
Quelle: BIS Residential Property Price Datenbank.
Verhältnis Kurs zu erwartetem Gewinn
Quellen: Thomson Reuters und EZB-Berechnungen. Anmerkung: Die Bewertungskennzahlen für das zukunftsorientierte Kurs-Gewinn-Verhältnis werden seit 1985 für die USA und seit 1989 für den Euroraum monatlich erfasst. Die Balken zeigen das 25. bis 75. Perzentil. Dotcom-Blase in den USA: 1. Februar 2000; im Euroraum: 1. April 2000. Letzter Datenpunkt: 4. Februar 2020.
Preise für Wohnimmobilien im internationalen Vergleich (VPI-bereinigt)
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100
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200
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1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017
Germany United Kingdom Sweden United States
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5
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35
Euro area United States
min-max range 25th-75th percentileLatest valuation (04 Feb 20) MedianDotcom bubble
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Stabile Verschuldung des privaten und öffentlichen Sektors im Euroraum, aber große Heterogenität
Quelle: IWF.
Privatverschuldung (in % des BIP)
Quelle: BIS.
Staatsverschuldung (in % des BIP)
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Germany France
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Euro area United States China
Germany Italy
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Wer bestimmt das Zinsniveau? Verteilungswirkungen der Geldpolitik
Heftige Kritik an EZB trotz guter wirtschaftlicher Lage
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Risiken für die Finanzstabilität Fazit
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Die EZB ist ihrem Mandat der Preisstabilität verpflichtet und muss einer zu geringen Inflation daher entschieden
entgegentreten.
Viele Narrative über die Geldpolitik halten einer
sorgfältigen Analyse nicht stand. Ohne diese Geldpolitik ginge es den
meisten schlechter.
Fazit
Niedrige Zinsen gehen vor allem auf strukturelle Ursachen
zurück, etwa das schwache Produktivitätswachstum und
die demografische Entwicklung.
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Geldpolitik geht immer mit „Nebenwirkungen“ einher:
Verteilungseffekte, Überleben unprofitabler Unternehmen,
Risiken für die Finanzstabilität.
Häufig sind andere Akteure gefragt, um mit diesen
Nebenwirkungen umzugehen, zum Beispiel die politischen Entscheidungsträger und die
Finanzaufsicht.
Die EZB muss sich allerdings die Frage
stellen, inwiefern diese Nebenwirkungen ihre eigene Politik
beeinflussen sollten.
Fazit
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!