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marketing & media medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 20. FEBRUAR 2015 – 7 Für Schwarz, aber gegen Anschwärzen Wahlgespräch Nach SWV-Kandidat Karl Javurek (Sozial- demokratischer Wirtschaftsverband) bitten wir heute Birgit Kraft-Kinz (Wirtschaftsbund) und Gustav Götz (Grüne Wirtschaft) zum Interview zu den bevorstehen- den Kammerwahlen kommende Woche. Seite 8+9 © Philipp Lipiarski Wien. Der ORF darf sein Radiopro- gramm Ö3 nach einem Spruch der KommAustria vorerst nicht mit zu- sätzlichen Videoinhalten versehen und online verbreiten. Mit dem On- line-Angebot Ö3-Live/Visual plante der ORF „bebildertes Radio“ mit Musikvideos und Livebildern aus dem Ö3-Studio. Die KommAustria stuft dieses Angebot als Fernseh- programm ein. Der VÖP übte stets Kritik an den Plänen und warnte vor Marktver- zerrungen, der ORF argumentierte, dass es neue multimediale Ange- bote für das Publikum brauche. Der aktuelle Bescheid ist noch nicht rechtskräftig. (APA) KommAustria Absage an Onlineangebot des ORF Behörde: Nein zu Ö3-Live/Visual Livebilder aus dem Ö3-Studio im Internet untersagt die KommAustria. © Karl Heinz Wellmann/CC BY SA 3.0 SHORT Moritz Omasits, Digital Director der Agentur Performics, fährt im Bereich Performance künf- tig mit Mercedes-Benz. So holt sich die VivaKi-Tochter den performanceorientierten Pay- Per-Click-Etat des Automobil- herstellers – mit der Mutter hat man bisher bereits den klassischen Mediaetat betreut. „Unsere Investitionen in den Performance-Marketing-Be- reich, einem der am schnells- ten wachsenden Zweige des digitalen Marketings, tragen somit Früchte“, freut sich Omasits. Seite 10 Renate Skoff, Mitgründerin der Skills Group und langjähriges Mitglied des PR-Ethik-Rats, stellt sich im Gastbeitrag die Frage nach der Rolle der Medien im Kontext der Be- richterstattung über den in- ternationalen Terrorismus. „Je abscheulicher, desto lieber“, zieht sie Resümee und nimmt sämtliche Multiplikatoren der Terror-Botschaften in die Pflicht. Es gelte, Alternativen zu suchen, so Skoff: „Was wä- re, wenn die nächste Hinrich- tung maximal eine Kurzmel- dung wert wäre?“ Seite 11 © Skills/Aleksandra Pawloff © VivaKi MEDIANET TV HEUTE TBWA\Wien schickt mit Jerk Films Stermann & Grissemann für Verbund in den Dschungel. © TBWA\Wien/Verbund ZUGRIFFE autorevue.at verbuchte im Jänner über eine halbe Million Unique Clients Seite 10 AKTION ÖBB zeigt Kunstfotografie, großflächig dargestellt am Wiener Hauptbahnhof Seite 10 WELCOME Alles zur Frage: Netzwerken, aber wie? Seite 12 © autorevue.at © ÖBB © Pepo Schuster Plakat, Citylight, Posterlight, Bigboard Das größte Außenwerbenetz Österreichs: Quelle: EPAMEDIA, 27.190 OSA Medien Q4/2014 TEL: +43/1/534 07-0 www.epamedia.at Der neue medianet Sonderthemenplan 2015 ist jetzt ab- rufbar! (www. medianet.at)

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marketing & mediamedianet inside your business. today. freitag, 20. februar 2015 – 7

Für Schwarz, aber gegen Anschwärzen

Wahlgespräch nach sWV-Kandidat Karl Javurek (sozial-demokratischer Wirtschaftsverband)bitten wir heute birgit Kraft-Kinz (Wirtschaftsbund) und gustav götz (grüne Wirtschaft) zum interview zu den bevorstehen-den Kammerwahlen kommende Woche. Seite 8+9

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Wien. Der ORF darf sein Radiopro-gramm Ö3 nach einem Spruch der KommAustria vorerst nicht mit zu-sätzlichen Videoinhalten versehen und online verbreiten. Mit dem On-line-Angebot Ö3-Live/Visual plante der ORF „bebildertes Radio“ mit Musikvideos und Livebildern aus dem Ö3-Studio. Die KommAustria stuft dieses Angebot als Fernseh-programm ein.

Der VÖP übte stets Kritik an den Plänen und warnte vor Marktver-zerrungen, der ORF argumentierte, dass es neue multimediale Ange-bote für das Publikum brauche. Der aktuelle Bescheid ist noch nicht rechtskräftig. (APA)

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Moritz Omasits, Digital Director der Agentur Performics, fährt im Bereich Performance künf-tig mit Mercedes-Benz. So holt sich die VivaKi-Tochter den performanceorientierten Pay-Per-Click-Etat des Automobil-herstellers – mit der Mutter hat man bisher bereits den klassischen Mediaetat betreut. „Unsere Investitionen in den Performance-Marketing-Be-reich, einem der am schnells-ten wachsenden Zweige des digitalen Marketings, tragen somit Früchte“, freut sich Omasits. Seite 10

Renate Skoff, Mitgründerin der Skills Group und langjähriges Mitglied des PR-Ethik-Rats, stellt sich im Gastbeitrag die Frage nach der Rolle der Medien im Kontext der Be-richterstattung über den in-ternationalen Terrorismus. „Je abscheulicher, desto lieber“, zieht sie Resümee und nimmt sämtliche Multiplikatoren der Terror-Botschaften in die Pflicht. Es gelte, Alternativen zu suchen, so Skoff: „Was wä-re, wenn die nächste Hinrich-tung maximal eine Kurzmel-dung wert wäre?“ Seite 11

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8 – medianet cover Freitag, 20. Februar 2015

Kammerwahl 2015 In unserer Serie bitten wir heute die Koalitionspartner Schwarz & Grün (Seite 8 + 9) zum Interview

„es ist kein Markenraub“Wien. Kommende Woche finden die Kammerwahlen statt. Heute im Interview: die Kandidatin des schwarzen Wirtschaftsbunds und derzeitige Obfrau der Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation, Birgit Kraft-Kinz, und gleich auf der nächsten Seite in dieser Aus-gabe auch ihr Koalitionspartner Gustav Götz, Inhaber und Gründer der Digitalagentur MediaBrothers und Vertreter der Grünen Wirt-schaft in der Fachgruppe.

medianet: Frau Kraft-Kinz, kom-mende Woche sind Kammer-wahlen, und gleich bei Ihrer Listen-bezeichnung, Sie treten heuer erst-mals als ‚Team Werbung Wien‘ an, wirft Ihnen der SWV, der Sozialde-mokratische Wirtschaftsverband, Markenraub vor, da er schon länger unter diesem Namen fir-miere. Kraft-Kinz: Das ist einfach falsch. Es ist kein Markenraub. Man muss zwischen der Listenbezeichnung und sonstigen Vermarktungs-maßnahmen unterscheiden. Man muss die Geschichte sehen und diese ist, dass Herr Javurek als mein Vorgängerobmann initiiert hat, dass unsere Fachgruppe ‚Wer-bung Wien‘ heißt, sprich, die Be-zeichnung gehört nicht dem SWV, sondern der Fachgruppe. Somit kann sich jede Gruppe, jedes Team innerhalb der Fachgruppe so nen-nen. Wir bestreiten, dass es hier in irgendeiner Form eine Exklusivität gibt.

medianet: Das ist der formale Hintergrund, aber real ist es doch so, dass Sie offensichtlich einen Namen verwenden, den Sie da-vor nicht verwendet hatten, eine andere Gruppe aber schon. Herr Javurek unterstellt Ihnen, Sie würden hier auf seiner Welle mit-schwimmen. Kraft-Kinz: Ich glaube es gibt kei-ne Welle des SWV.

medianet: Herr Javurek wirft Ihnen auch vor, das Thema EPU erst kurz vor der Wahl für sich ent-deckt zu haben … Kraft-Kinz: Da bin ich aber an-derer Meinung. Nicht nur bei un-seren vielfältigen Initiativen und Services, sondern auch bei der Be-setzung der Gremien mit EPU-Ver-tretern sieht man das. Derzeit ste-hen wir bei einer Quote von 30%, diese entspricht natürlich noch nicht dem tatsächlichen Verhält-nis unserer Mitgliederstruktur, die sich zu 63% aus EPUs zusammen-setzt, aber wir sind auf einem gu-ten Weg. Das zeigen wir auch mit Bettina Pepek, die nun explizit die EUPs in der Fachgruppe vertritt. Generell möchte ich sagen, dass das ein derart wichtiges Thema ist, dass es sich keine der Fraktionen

auf die Fahne heften sollte. Dieses Thema ist so wichtig, dass wir uns alle gemeinsam bemühen sollten, unsere Mitglieder über Fraktions-grenzen hinweg möglichst optimal zu vertreten.

medianet: Und wie funktioniert diese fraktionsübergreifende Zusammenarbeit generell?Kraft-Kinz: Mit der Grünen Wirt-schaft, unserem Koalitionspartner, funktioniert sie sehr gut, mit dem SWV hingegen leider nicht und im Sog des aktuellen Wahlkampfs noch weniger.

medianet: Einer der Reibungs-punkte ist der Kollektivvertrag. Wien hat einen, die anderen Bun-desländer nicht. Der SWV leitet daraus einen Nachteil für die Wie-ner Mitglieder ab … Kraft-Kinz: … das ist auch so ein Kritikpunkt des Herrn Javurek, den er hätte in seiner Ära managen kön-nen. Jetzt ist es einfach, nur uns zu kritisieren. Fakt ist aber, dass wir nur das Mandat für Wien haben. Herr Javurek versteht sich sehr gut mit unserer Fachverbands- obfrau, er hätte alle Möglichkeiten gehabt, das Problem in seiner Amtszeit zu lösen.

medianet: Ein Begehren, das Sie eint, ist die Reduktion der Berufs-gruppen von derzeit 14 auf eini-ge wenige. Wie soll diese Verein- fachung aussehen? Kraft-Kinz: Es ist unbestritten, dass es zu einer Reduktion der Be-rufsgruppen kommen muss. Aber auch das fällt in die Zuständig-keit des Fachverbands, und es ist unfair, uns hier vorzuwerfen, wir würden das Problem von uns weg-schieben. Wir haben als Fachgrup-pe zwar einen Einfluss, können es aber nicht selbst bestimmen. Es gab aber bereits erste Schritte zu einer Reduktion.

medianet: Für Ihre Mitglieder ist das Problem aber durchaus re-levant, da sie unter Umständen mehrere kostenpflichtige Gewer-bescheine lösen müssen, um ihre Arbeit machen zu können. Kraft-Kinz: Innerhalb der Fach-gruppe braucht man keine un-terschiedlichen Gewerbescheine

lösen, denn jener für ‚Agenturen‘ wäre hier die beste Lösung, weil er alles abdeckt.

medianet: Sie haben sich auch vorgenommen, die bestehenden Services für Ihre Mitglieder besser bekannt zu machen …Kraft-Kinz: … Das ist richtig. Jene, die unsere Services kennen, nutzen sie auch, und das Feed-back ist sehr positiv. Aber für die anderen braucht es hier sogar eine Initiative der Wirtschaftskammer Wien bzw. der gesamten WKO.

medianet: Sie haben kürzlich bei einer Fachgruppenveranstaltung EPUs ermutigt, mehr Pitchgemein-schaften zu schließen. Wo sehen Sie hier besonders den Bedarf?

Kraft-Kinz: Absolut, denn ein ge-meinsames Vorgehen erhöht die Erfolgschancen der einzelnen EPUs bei Ausschreibungen. Was noch fehlt, ist eine zentrale Stelle, bei der man sich zum Thema Aus-schreibungen besser informieren kann. Da ist der Weg noch weit, aber wenn wir uns nicht auf diese Reise begeben, dann werden wir nie ans Ziel kommen.

medianet: Hier haben Sie ja eine Arbeitsgruppe initiiert. Wie geht es hier weiter und wie hoch schätzen Sie den Erfolg ein?Kraft-Kinz: Die Gruppe wird im März erstmals tagen, und vom Erfolg bin ich absolut überzeugt.

medianet: Eine Forderung, die Sie diese Woche erhoben haben, war jene nach einer Förderung für Werbungsmaßnahmen. Wie soll diese aussehen?

Kraft-Kinz: Ich gebe Ihnen hier ein Beispiel. Es gibt zwar eine Förde-rung für Forschungsprojekte, aber eine nachgelagerte Förderung für die Bewerbung und Vermarktung der Forschungsergebnisse und der möglichen Innovationen fehlt dann; hier setzen wir an. Es geht nicht darum, irgendeine Vermark-tungstätigkeit zu fördern, sondern beim Thema Innovation und For-schung den Betroffenen fördernd unter die Arme zu greifen.

medianet: Eine ‚ewiges‘ Thema haben Sie in Ihrer Funktion auch geerbt – die Forderung nach Ab-schaffung der Werbeabgabe. Hier haben Sie die Idee, dass Wien, wo über 70% der Werbeabgabe anfal-len, als Bundesland vorgeht und auf die Einhebung verzichtet.Kraft-Kinz: Das Thema ist schwie-rig, weil es hier, wie Sie richtig sagen, um Einnahmen der Gemein-den geht. Aber es geht auch um ein Signal, und langsam ist es wirklich blamabel, dass Österreich hier ei-ne Steuer einhebt, die es sonst nur mehr in irgendwelchen exotischen Ländern gibt; hier brauchen wir Veränderungen.

medianet: Eine andere Initiati-ve, jene ‚Gegen Schwarze Schafe‘ haben Sie eingestellt. Warum?Kraft-Kinz: Wir haben die Initia-tive nicht weitergeführt, weil wir gegen das Anschwärzen sind.

Im Gegenzug dazu haben wir die ‚Weißen Schafe‘ eingeführt, um der positiven Argumentation mehr Platz zu lassen.

Aber wenn wir schon bei den schwarzen Schafen sind: Es ist schon lustig, dass uns der SWV nicht korrektes Verhalten bei un-serem Listennamen vorwirft, aber die Aktion ‚Gegen Schwarze Schafe‘ und diesen Namen, der eindeutig der Fachgruppe gehört, auf seiner Fraktions-Facebook-Seite verwen-det. Deshalb werde ich künftig sehr genau darauf achten, dass der Name nicht einfach so von anderen entwendet wird. Denn ich halte es ganz klar auseinander, was mich als Obfrau und was mich als Frak-tionsführerin des Wirtschafts-bunds betrifft. Diese Sorgsamkeit erwarte ich aber auch von allen anderen.

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Fachgruppen-Obfrau und Wirtschaftsbund-Kandidatin Birgit Kraft-Kinz im medianet Wahl-Gespräch.

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Obfrau Kraft-Kinz (Wirtschaftsbund) skizziert im medianet-Interview ihre Pläne und nimmt zur Kritik der Opposition Stellung.

„Es ist unbestritten,

dass es zu einer

Reduktion der

Berufsgruppen

kommen muss.“

birgit kraft-kinz … „Wir haben die Initiati-

ve nicht weitergeführt,

weil wir gegen das

Anschwärzen sind.“

… obfrau der fachgruppe werbung & markt-kommunikation

tipp des tages

Meine Mitgefangenen In „Meine Mitgefangenen“ porträtiert Michail Chodorkowski Mithäftlinge, die er in den verschiedenen russischen Ge-fängnissen und Straflagern kennenlernte. Erniedrigte und Beleidigte, von einem korrupten System Weggeworfene und Verratene. Die einen helfen selbstlos Un-bekannten, andere verraten oder besteh-len ihre Kameraden. Einer dreht durch, einem rettet Chodorkowski das Leben. Chodorkowski schreibt über sie alle – über die, die irgendwann aufgaben und jetzt ‚kooperieren‘, und solche, die trotz allem ihre Würde bewahrten. Erschie-nen im Galiani-Berlin Verlag, 16,99 €, ISBN: 978-3-86971-089-1

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randnotiz

Gefährliches Bullshit-Bingo

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Sie da, die „Beobachtungs-stelle Inländerdiskrimi-nierung“. Eingerichtet,

richtig erraten, von der FPÖ, in diesem Fall der FPÖ Wien.

Und was tut sie, diese In-länderdiskriminierungsbeo-bachtungsstelle? Richtig, sie beobachtet. Und zwar die im Namen implizierte Inländer-diskriminierung, verbrochen durch „Nicht-Österreicher“ und, Achtung, jetzt kommts: durch „Behörden“.

Das kann sie gut, die FPÖ; Dinge, die miteinander nichts zu tun haben, verquicken und in den Köpfen der Menschen zu einem zusammenhän-genden Emotionsübel zu konstruieren.

Wer erinnert sich nicht an Plakat-Slogans wie „Gegen Zu-wanderung, für Sicherheit“? Der Umkehrschluss in den Wählerköpfen war dann: „Zu-wanderung ist Bedrohung“.

Und jetzt machen sie es wie-der; tragen ein Thema geschickt in die Öffentlichkeit, in diesem Fall die Unzufriedenheit mit Behörden, und verbinden diese mit Ausländern, und selbst der einfachst gestrickte, den Effen zugeneigte treue Wähler ist in der Lage, diese zwei Dinge in den unendlichen Weiten seines Kopfes zu einer einzelnen Bot-schaft zu verknüpfen.

Denn wie heißt so schön: „Denk nicht an den weißen Elefanten“, und sie werden an nichts anderes mehr denken, als an den großen braunen, pardon, weißen Elefanten.

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Transparenz Bei der Wahl der Berufsgruppenvertretung der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation stehen die Grünen für Transparenz

„Grün ist die einzige Alternative“Wien. Im Zuge der kommenden Kammerwahl bat medianet auch Gustav Götz, Inhaber und Ge-schäftsführer der Digital-Agentur MediaBrothers und Vertreter der Grünen Wirtschaft, die gemein-sam mit dem schwarzen Wirt-schaftsbund eine Koalition in der Fachgruppe bildet, zum Gespräch. Sein Resümee über die bisherige Arbeit, sowohl in der Koalition, als auch als Fraktionsführer der Grü-nen Wirtschaft in der Fachgrup-pe: „Wir haben einiges Sichtbares umgesetzt und so mehr Transpa-renz in die Fachgruppe gebracht. Vergaben werden heute für alle sichtbar ausgeschrieben, es fin-den Hearings statt, bei denen alle Mitglieder der Gruppe teilnehmen können; das war früher nicht der Fall“, erklärt Götz.

Für die nächste Legislatur- periode haben sich die Grünen viel vorgenommen. So will man unter anderem das sogenannte Aktivie-rungsgeld von zehn Euro für das Weiterlaufen der Versicherung für die Kammermitglieder abschaf-fen. Für eine Fachgruppe, die sehr gut gewirtschaftet habe, wäre die Übernahme dieser Kosten durch-aus möglich, so Götz. Auch bei den Kosten beim Lösen zusätzlicher Gewerbescheine soll gespart wer-den können, so soll nur noch der erste Schein, alle weiteren nicht mehr bezahlt werden müssen.

Thema Kollektivverträge

Als Lösung für den Mangel an Kollektivverträgen außerhalb Wiens sehen die Grünen eine Vereinfachung der Fachgruppen-Struktur der Wirtschaftskammer. Statt neun Fachgruppen in ganz Österreich wäre eine Reduzierung wünschenswert, „dank dieser wür-den Kollektivvertragsverhand-lungen dann automatisch in meh-reren Bundesländern stattfinden“, so Götz über einen weiteren, posi-tiven Nebenaspekt. Wie viele Fach-gruppen es am Ende sein sollten, darauf wollte sich Götz noch nicht festlegen.

Götz möchte sich auch für eine Vereinfachung der Berufsgruppen-Struktur innerhalb der eigenen Fachgruppe einsetzen. Davon gibt es ja derzeit 14, die rote Opposi-tion wünscht sich nur mehr eine übergreifende Berufsgruppe mit einem Gewerbeschein und dann ei-ne interne Unterscheidung mit Be-rufsgruppen-Sprechern. Götz sig- nalisiert auch hier Gesprächs- bereitschaft, wenn es um die Ver-einfachung der Strukturen geht.

EPUs als Streitthema

Beim Thema EPUs macht Götz deutlich, dass man hier auf de-ren besonderen Bedürfnisse mehr Rücksicht nehmen müsse: „Es gibt Menschen, die in EPUs gedrängt werden, dennoch wollen sie in einem Verbund arbeiten. Wir wol-len ihnen das erleichtern, indem wir dafür sorgen, dass sie andere EPUs kennenlernen. Es muss eine Art Börse geschaffen und Hilfe-stellungen gegeben werden, was Verträge bezüglich Arbeitsgemein-schaften und Co-Working-Spaces angeht.“

Auch bei Bietergemeinschaften spricht sich Götz für eine Förde-rung und rechtliche Unterstützung der EPUs aus. Kleine Unternehmen würden oft Ausschreibungen nicht finden oder über formale Voraus-

setzungen nicht Bescheid wissen. Deswegen sei es nötig, Kurse und Informationen anzubieten, wie Ausschreibungen zu erledigen sind und welche Fallen es gibt. „Wünschenswert wäre hier eine öffentliche Plattform und die Mög-lichkeit, häufiger gemeinsam mit anderen Unternehmern Bieterge-meinschaften zu gründen“, so Götz.

Geteilte Lehrlinge

Auch das Thema Lehrlinge sei ein echtes „Manko“ in der Bran-che, erklärt Götz. So würden viele noch nicht einmal wissen, dass es auch in der Kommunikations- und

Werbebranche die Möglichkeit gibt, Lehrlinge auszubilden. Nur: Die Anstellung eines ganzen Lehr-lings etwa für eine EPU allein sei problematisch. Hier schlägt Götz vor, die Möglichkeit zu schaffen, dass sich mehrere EPUs einen Lehrling „teilen“ und diesen auch gemeinsam betreuen.

Bessere Vernetzung

Großes Potenzial sieht Götz bei der Start-up-Branche und spricht sich für eine bessere Vernetzung dieser mit der Werbebranche aus: „Sie haben super Ideen, nur keiner weiß es.“ Bevor eine solche Vernet-

zung passiert, wäre es aber nötig, herauszufinden, wo der Bedarf bei den Unternehmensgründern liegt. Apropos Potenzial: Dieses sieht Götz auch bei den Grünen für die kommende Wahl: „Wir sind die einzige Alternative, wir sind nicht die Großen und streiten uns auch nicht, außerdem kann nur durch uns Transparenz garantiert wer-den. Wir sind für eine verantwor-tungsvolle Wirtschaftspolitik, die EPUs berücksichtigt und nicht nur Politik für die Stärksten macht.“

Was eine künftige Koalition betrifft, so kann sich Götz ver-schiedene Konstellationen vor-stellen. (fej/gs)

Gustav Götz spricht vor der Wahl der Fachgruppe Wien über Lehrlinge, Verträge und Start-ups.

Gustav Götz, Vertreter der Grünen Wirtschaft in der Fachgruppe.

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medianet – 9FAcTs & BAckGroundsFreitag, 20. Februar 2015

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Tirol. Knapp, kurz und unüberseh-bar bewirbt die Wirtschaftskam-mer Tirol die bevorstehende Wahl – mit „schrägen“ Rolling Boards.

„Das erregt noch mehr Aufmerk-samkeit. Und hat auch Symbolcha-rakter. Wer wählt, trägt auch dazu bei, dass die Situation wieder ins richtige Lot kommt: Die Tiroler Wirtschaft steht vor großen He-rausforderungen“, so Wirtschafts-kammerpräsident Jürgen Boden-seer.

„Die Botschaft richtet sich par-tei- und fraktionsunabhängig an alle Kammermitglieder“, so Evelyn Geiger-Anker, die Direktorin. „Es geht um Mobilisierung. Und mobi-lisieren kann man mit Außenwer-bung besonders gut.“

Die Kampagne hat Progress Wer-bung in Tirol umgesetzt: „Wir ha-ben gezielt platziert und das Me-dium bestmöglich genutzt“, erklärt die Progress Werbung Geschäfts-leitung. (red)

Wien. „Landscape in my Mind“ ist eine Bilder-Reise durch die Land-schaftsräume der aktuellen Kunst-fotografie. Die Ausstellung vereint Landschaftsfotografie von Hamish Fulton bis Andreas Gursky und wird aktuell auf der DigiWall am Hauptbahnhof Wien gezeigt.

Die Kunstwerke fungieren als „verzerrter“ Spiegel der gesehenen Realität; sie sind keine reinen Do-kumentationen mittels Kamera, sondern ein Zusammenspiel aus Fiktion und Realität.

Mehr als ein Foto

Diese Fotografien können als „mit der Kamera gemalte Bilder“ im großen Format verstanden werden; sie stehen für ein Selbst-bewusstsein der Neuen Fotografie und strahlen dieses auch aus.

Künstler wie Elger Esser oder Jörg Sasse sehen sich dadurch mehr als „Bildermacher“ denn als Fotografen. Anstelle einer sach-lichen Perzeption von Landschaft stellt sich Fotografie in dieser Aus-stellung als „großes Kino im Kopf“ dar: waghalsige Erstbesteigungen der 8000er, turbulente Schiffs-

fahrten auf hoher See, Expediti-onen ans Ende der Welt, Missionen ins Weltall.

Die Österreichische Bundes-bahnen als „Gastgeber“ sind Öster-reichs größter Mobilitätsdienstleis- ter. Der Konzern befördert jährlich rund 469 Mio. Fahrgäste. Den ÖBB sei es ein Anliegen, der Kunst Platz im öffentlichen Raum zu geben und diese einer breiten Masse zugäng-lich zu machen, war einer Aussen-dung zu entnehmen. (red)

10 – medianet Marketing & agenturen Freitag, 20. Februar 2015

Letzte Tickettranche des ESC zum VerkaufWien. Am 27. Februar geht die letzte große Ticketranchefür das Finale des Eurovision Song Contests in Wien in den Ver-kauf.

Ab 9:00 Uhr gibt es die Kar-ten für die insgesamt neun Final- und Semifinalshows zu kaufen. Wer keine Karte ergat-tern kann, darf dennoch hoffen: Noch bis Mai sollen immer wieder Restkarten zur Verfü-gung stehen, denn derzeit sind gewisse Kontingente geblockt. Sobald diese nicht benötigt werden, kommen sie als Rest-karten in den Verkauf. Karten gibt es bei diversen Ticketpor-talen. (APA)

gesund.at startet neuen Fastenkalender

Wien. Passend zum Beginn der Fastenzeit, startete gesund.at, das Gesundheitsportal der Sty-ria Multi Media Corporate, sei-ne Kampagne „Fastenkalender“.

Den Usern wird jeden Tag ein neues Ziel vorgegeben – so soll Fasten nicht als Selbstkastei-ung verstanden werden, son-dern als Umkehr alter Gewohn-heiten und als Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren. Geboten werden 40 Challenges.

Begleitet wird die Aktion über Facebook; wer mitmachen möchte, postet auf Facebook ein Selfie oder erzählt von sei-nen Erfahrungen – mit dem Hashtag #fastenkalender. (red)

434.000 Handys in der Ö3-Wundertüte

Wien. Die 10. Auflage der Althandy-Sammelaktion von ORF-Sender Ö3 brachte 651.000 Euro für Familien in Not in Österreich. In der vergangenen Adventszeit und den ersten Wochen des neuen Jahres ist die Ö3-Gemeinde dem Sammel-aufruf zahlreich gefolgt.

Die Bilanz: 434.000 Handys sind in den Ö3-Wundertüten in den Haushalten, in Firmen, Ab-fallsammelzentren und in den Schulen zusammengekommen.

Das Geld geht jeweils zur Hälfte an die Soforthilfefonds von „Licht ins Dunkel“ und der Caritas und ermöglicht schnel-le Hilfe für Tausende Familien: Miete, Stromrechnung oder Hil-fe für Kinder mit Behinderung – immer wieder gelingt es, die Lebenssituation von Familien in akuten Notlagen zu stabili-sieren. (red)

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Den Fastenkalender von gesund.at gibt es jetzt auf der Website.

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Die gesammelten Handys der Ö3 Wundertüte brachten 651.000 Euro.

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Zwei von vielen Kunstwerken der aktuellen ÖBB DigiWall am Wiener Hbf.

Jürgen Bodenseer, WKO Präs., Fred Kendlbacher, GF Progress Werbung, Evelyn Geiger-Anker, WKO-Direktorin, Peter Buglas, Progress Werbung Regionalmanager.

Fotografie Kunst von Fulton und Gursky an der DigiWall

Kunstfotografie am HauptbahnhofWahl Die Wahlkampagne setzte Progress Werbung um

WKO wirbt auf schräge Weise

autobranche Die Special-Unit Performics der VivaKi Group Austria sichert sich Performance-Etat

Vivaki fährt MercedesWien. „Wir freuen uns, seit 2015 den performanceorientierten Pay-Per-Click-Etat von Mercedes-Benz Österreich betreuen zu können“, sagt Moritz Omasits, Digital Di-rector der im Herbst des Vorjahres neu gegründeten VivaKi-Digital-Agentur Performics.

„Unsere Investitionen in den Performance-Marketing-Bereich, einem der am schnellsten wach-senden Zweige des digitalen Mar-ketings, tragen somit Früchte“, so Omasits weiter.

Nachdem die klassischen Media-geschäfte des Automobilherstel-lers in Österreich bereits seit 2014 durch den Brand fuel@VivaKi be-treut werden, wurden nun auch die Etats für die Jahresstrategien bei Google und Facebook übernommen.

„Durch die engere Einbindung von On-Site-Tracking in die Kam-pagnenanalyse werden wir in der Lage sein, den generierten Traffic so zu kanalisieren, dass wir zur

Zielerreichung von Mercedes-Benz Österreich optimal beitragen“, er-klärt Omasits. Dabei soll das inter-nationale Know-how von Perfor-mics in alle Bereiche, von der Krea-tion bis zur Website-Optimierung, einfließen. „Wir denken, durch die Zusammenlegung der klassischen Mediageschäfte mit dem Perfor-mance-Etat und durch die enge Zusammenarbeit von Performics mit fuel@VivaKi können Synergien und Potenziale wesentlich besser ausgeschöpft werden“, so Michael Oblasser, Leiter Marketing-Kom-munikation Mercedes-Benz Pkw und smart bei Mercedes-Benz Ös-terreich. (red)

Nach dem klassischen Mediageschäft nun auch der performanceorientierte Pay-Per-Click-Etat.

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Moritz Omasits, Digital Director der VivaKi Digital-Agentur Performics.

autoportal Mehr als eine Million Unique Clients im Jänner auf autorevue.at

autorevue.at auf rekord-kursWien. Das Magazin Autorevue fei-erte nicht nur seinen 50. Geburts-tag, es konnte Online auch einen Zugriffsrekord verzeichnen.

So verzeichnete das Portal im Jänner mehr als eine Mio. Unique Clients und wanderte so, von al-len gelisteten Einzelangeboten der ÖWA, innerhalb eines Jahres von Platz 91 auf Platz 18.

Das Portal verweist bei diesem Erfolg unter anderem auf die „im-mer engere Fokussierung auf die Zielgruppe. Durch das redaktio-nelle Konzept und die Evaluierung von Funktionen, Services und das Design konnten die Autoliebhaber immer gezielter erreicht werden“. Als Ziel bis 2020 will autorevue.at das größte Autoportal im deutsch-sprachigen Raum werden. (red)

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Das Autoportal autorevue.at erzielte im Jänner 2015 laut ÖWA Rekordzahlen.

tV Neue Vermarktung

doppioTV mit PublicitasBerlin. Unterstützung für doppioTV: Der Online-TV-Channel wird ab sofort von Publicitas vermarktet, ab September 2015 exklusiv. „Wir freuen uns sehr, mit Publicitas ei-nen so erfahrenen Vermarktungs-partner an unserer Seite zu haben“, so Olaf Zachert, Geschäftsführer des in Berlin-Adlershof ansässigen Senders.

Publicitas ist einer der führen-dern Werbevermarkter mit Haupt-sitz in Zürich und einem Sitz auch in Wien. Die Agentur ist weltweit in über 20 Ländern vertreten. doppioTV ist auf dem TV-Gerät über den Satelliten Astra und via DVB-T über eine App in der Mul-tithek sowie über die Website www.doppio-tv.de erreichbar. (red)

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VivaKi ist Teil der Publicis Groupe, die in 104 Ländern aller Kontinente vertreten ist und mehr als 44.000 Angestellte beschäftigt. www.vivaki.at

Page 5: marketing 2002

medianet – 11Facts & BackgroundsFreitag, 20. Februar 2015

gastbeitrag Renate Skoff über die Rolle der Berichterstattung und den Wert der Pressefreiheit im Kontext des IS-Terrorismus

Eine Bühne für dschihadisten?Wien. Am 4. Februar 2015 standen auf orf.at – und nicht nur dort – Sätze wie diese zu lesen: „(…) In dem Film wird ein Mann, der wie Kasasba (der vom IS entführte jor-danische Pilot, Anm.) aussieht, in einem Eisenkäfig bei lebendigem

Leib verbrannt. (…) Offenbar in Benzin getränkt, wartet die jorda-nische Geisel in einem Metallkäfig, bis ein maskierter Dschihadist mit einer Fackel Feuer legt und eine Flammenspur auf den Käfig zurast. Die veröffentlichten Bilder zeigen eine brennende Person, die sich im Todeskampf hin- und herwirft. Das Opfer verbrennt bei lebendigem Leib. (…)“

Ein Leserbrief dazu: „Muss das

sein, dass geschildert wird, auf welche Art der Pilot getötet wurde? Ich trau mich da gar nicht hinzul-esen, so sehr graut mir davor.“ So die Frage eines Lesers an den PR-Ethik-Rat, dem ich bis vor Kurzem angehörte. Der ist dafür gar nicht zuständig, doch die Frage hat mir zu denken gegeben. Anders als dem Leser geht es mir hier nicht darum, ob die Schilderung dieser Gräuel-taten gegen journalistische Ethik verstößt.

Mich beschäftigt, inwieweit sol-che Berichte Terrororganisationen in die Hände spielen. Auf der einen Seite steht der – zu Recht – hoch-gehaltene Wert der Pressefreiheit. Sie gewährleistet die unzensu-rierte Veröffentlichung von Infor-mationen und Meinungen – und damit die freie Meinungsbildung. Medienkonsumentinnen und -kon-sumenten haben ein Recht auf au-thentische Information.

Hohe Verantwortung

Andererseits setzt gerade da das Kalkül von Terrorgruppen an. Der IS kann sich darauf verlassen, dass freie Medien nach den Regeln der Pressefreiheit funktionieren. Und genau das tun sie. Enthauptungs-videos finden Eingang in unseren Alltag, Gräueltaten werden in allen Einzelheiten berichtet – je abscheu-licher, desto lieber.

Und wir alle tragen dazu bei, in-dem wir die Nachrichten in Sozia-

len Netzwerken über den Erdball verbreiten. Das ist sicher nach dem Geschmack der Dschihadisten. Wahrscheinlich überlegen sie vor jeder Hinrichtung, welche Art von Horror unser Interesse weiter stei-gern könnte ...

Und wir gehen in die Falle. Füllen Schlagzeilen, Titelseiten, twitter und Facebook mit ihren absurden, menschenverachtenden Thesen.

Doch was ist die Alternative?

Und haben wir eine, ohne unse-re Grundwerte aufzugeben? Ein kurzes Gedankenspiel: Was wä-re, wenn die nächste Hinrichtung den Medien maximal eine Kurz-meldung wert wäre? Was, wenn alle Medien die Meldungen kom-plett ignorierten? Was, wenn wir uns den nächsten Post verknei-fen? Wäre das eine Missachtung der Opfer? Oder ein unzulässiger Verstoß gegen demokratische

Rechte? Würden wir dann weniger in Angst und Sorge leben (was heu-te sicher viele von uns tun)?

Wie gesagt, nur ein Gedanken-spiel. Es würde in der Praxis nicht funktionieren. Eines ist aber si-cher: Immer neue reißerische Be-

richte schaffen eine immer größere Bühne für Terrororganisationen. Neue Herausforderungen wie diese brauchen einen neuen Umgang mit Nachrichten. Im Klartext heißt das: mehr Eigenverantwortung und ge-gen die Quote anschreiben.

Ein Gastbeitrag von Renate Skoff, Co-founder und Senior Consultant The Skills Group sowie langjäh-riges Mitglied des PR-Ethik-Rats.

„Je abscheulicher, desto lieber“ – und wir alle tragen mit dem Verbreiten ein Stück dazu bei. Die Suche nach Alternativen.

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Renate Skoff, Mitgründerin Skills Group, ist langjähriges Mitglied des PR-Ethik-Rats.

„Was wäre, wenn die

nächste Hinrichtung

den Medien maximal

eine Kurzmeldung wert

wäre? Was, wenn alle

Medien die Meldungen

komplett ignorierten?“

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„Muss das sein, dass

geschildert wird, auf

welche Art der Pilot

getötet wurde? Ich

trau mich da gar nicht

hinzulesen, so sehr

graut mir davor.“

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Page 6: marketing 2002

Glatz-Kremsner lud zum Ladies Talk ins Casino Baden

Von Frau zu Frau Frauenförderung Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin der Casinos Austria AG und Österreichischen Lotterien, lud vergangene Woche gemeinsam mit „Frau in der Wirtschaft NÖ“ (FIW NÖ) zu einem spannenden Networking-Abend ins Casino Baden. Rund 400 Gäste – vorwiegend Damen – waren aus ganz Niederösterreich angereist, um dem Gespräch zwischen Glatz-Kremsner und Sonja Zwazl, Bundesrätin und Präsidentin der Wirtschaftskammer NÖ, zu lauschen. In einem sehr persönlich geführten Interview gaben beide Managerinnen Einblicke in ihren beruflichen Werdegang, was sie zum Thema Frauenquote denken und mit welchen konkreten Maß-nahmen sie Frauenförderung im eigenen Unternehmen umsetzen. Im Anschluss wurden die anwe-senden Gäste kulinarisch von Cuisino, der Gastronomie von Casinos Austria, verwöhnt. Wer sich den Ladies Talk u.a. nicht entgehen ließ: Waltraud Rigler (Landesvorsitzende der FIW NÖ), WKNÖ-Direktor Franz Wiedersich und Vize-präsident der WKNÖ, Josef Breiter, Casinodirektor Ed-mund Gollubits sowie Ursula Winter von Congress Casino Baden. (red)

Wirtschaftskammer will neue Unternehmen vernetzen

Welcome LoungeNetworking Unter dem Motto „Netzwerke(n) – aber wie?“ begrüßte die

Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschafts-kammer Wien neue Mitgliedsunternehmen im 25hours Hotel. „Vor

allem bei Neugründern ist ein funktionierendes Netz das Non-plusultra“, weiß Birgit Kraft-Kinz, Obfrau der Fachgruppe Werbung. Die Aufgabe der Fachgruppe sieht sie darin, die-sen Unternehmen den Start – u.a. mit Veranstaltungen wie dieser – möglichst zu erleichtern. Petra Gregorits (Frau in der Wirtschaft, WKW), Peter Köppl (Mastermind Public Affairs), Eva Komarek (WirtschaftsBlatt) und Maria Zesch (T-Mobile) gingen der Frage nach, wie man ein profes-sionelles Netzwerk gestaltet und welchen Nutzen man dadurch hat. Moderiert wurde die Welcome Lounge von Bettina Pepek (Fachgruppenausschussmitglied; pepek kommunikationsraum). Unter den Anwesenden waren auch Manfred Pichelmayer (Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation), Eva Mandl, Niko Pabst, Thomas Bacher sowie Sigrid Neureiter. (nn)

12 – medianet Biz-taLk CLaSSiC Freitag, 20. Februar 2015

„Netzwerke(N) – aber wie?“

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1. Maria Zesch, Eva Komarek, Peter Köppl, Petra Gregorits und Bettina Pepek; 2. Sigrid Neureiter (Neureiter PR), mit Niko Pabst (Marketing Club Österreich); 3. Thomas Bacher (Viva Werbung & Consulting) im Gespräch mit Birgit Kraft-Kinz; 4. Manfred Pichelmayer und Eva Mandl (Himmelhoch).

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Waltraud Rigler (FIW NÖ), Sonja Zwazl (WKNÖ) und Bettina Glatz-Kremsner (Casinos Austria) sprachen darüber, wie sie Frauenförderung im eigenen Unter-nehmen umsetzen und wie sie zum Thema Frauenquote stehen.

Inside Your Business. Today.

Die Marketing Natives laden am 23. Februar ins Learning Center der WU Wien zum 6. Event zum Thema „The next Generation“. Nähere Infos: www.marketingnatives.at

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Bettina Pepek, pepek kommu-nikations-raum.

karriere & MeNScheN über Die MaN Spricht

RaineR FLeCkL, „neWS“

Rainer Fleckl wird Leiter des Chronikressorts bei News. Seine Karriere

begann in der Sportredaktion des Kurier, 2008 wurde er Ressortleiter, 2010 Chef des damals neu gegründeten Ressorts für Investigative Recherche. Im Herbst 2012 wechselte er zu ServusTV.

eStheR MitteR-StieLeR, „neWS“

Ester Mitterstieler verstärkt die News-Chefredaktion. Zuletzt saß sie in der Chef-

redaktion des WirtschaftsBlatt und war regel-mäßig in der ORF-Pressestunde zu Gast. Ihr Buch „Stoppt die Banken – wie Finanzinsti-tute unsere Zukunft verzocken“wurde mit dem Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet.

WoLFgang kRa-LiCek, „neWS“

Wolfgang Kralicek wird Textchef bei News. Er prägte über viele Jahre das

Feuilleton der Wiener Wochenzeitung Falter, ist Theaterrezensent der Süddeutschen Zeitung und Mitglied mehrerer nationaler und inter-nationaler Kulturjurys. Kralicek soll dem Maga-zin einen neuen textlichen Stil verpassen.

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Harald Knapstein, Matrix42

Internationale Expansion Harald Knapstein übernimmt bei Softwareanbieter Matrix42 die globale Marketingleitung. In dieser Führungsfunktion verant-

wortet er Produktmanagement und Sales, die Planung und Umsetzung der globalen Marketingstrategie. Knapstein soll nachhaltig zur Schärfung

der Marke und zum internationalen Wachstum des Unternehmens beitragen. „Mit Harald Knapstein haben wir einen langjährig erfah-renen Experten für uns gewonnen, der unsere Marke im Zuge der internationalen Expansion weiterentwickeln und zur Stärkung un-serer Marktposition im Ausland beitragen wird“, erläutert Jochen Jaser, CEO von Matrix42. (red)

tipp DeS tageS

Meine wundervolle BuchhandlungPetra Hartlieb lebt mit ihrer Familie seit einer „Schnappsidee“ vor zehn Jahren in und über einer Buchhandlung. Sie er-zählt von ihrem Leben zwischen Alltag, nervenaufreibenden Weihnachtsgeschäft und Kampf gegen den Onlinebuchhan-del. Eine Liebeserklärung an die Bü-cherwelt, erschienen im Dumont Verlag. 18 ¤, ISBN: 978-3-8321-9743-8

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umon

t Ver

lag

aNNo DazuMaL

Astor Waldorf In einer Zeit vor mehr als hundert Jahren, als das Rauchen noch breit gesellschaftlich akzeptiert war, bewarb Astor Waldorf Astoria seine Ziga-retten mit diesem Sujet. Eine rauchende Dame am Fauteuil, schlickt darum die Preise der Produkte.Anzeigentext: „ASTOR – Waldorf-Astoria · Waldorf-Astoria Cigarettes · Hockey (Preis: 3 Pfg.) · Gil d’Or (Preis: 4 Pfg.)“Anzeige vom 14.1.1912

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