Maria ist die schönste Blume der Schöpfung · 2015. 9. 13. · Tradition der Kirche, den Monat...
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Mitteilungen des Forums Deutscher Katholiken Herausgeber: Aktionsgemeinschaft (IK) Augsburg
Im Marienmonat Mai 19. Jhrg. Nr. 05 Mai 2015
Regina caeli, laetare, alleluia,
quia quem meruisti portare alleluia,
resurrexit, sicut dixit, alleluia.
Ora pro nobis Deum, alleluia.
Gaude et laetare, virgo Maria,
Quia surrexit Dominus vere, alleluia.
Oremus! Deus, qui per resurrectionem
Filii tui, Domini nostri Jesu Christi,
Mundum laetificare dignatus es:
Praesta, quaesumus, ut per eius genetricem
virginem Mariam perpetuae capiamus gau-
dia vitae. Per eundem Christum,Dominum
nostrum. Amen.
Freu dich, du Himmelskönigin, halleluia! Den
Du zu tragen würdig warst, halleluia, er ist
auferstanden, wie er gesagt hat, halleluia. Bitt
Gott für uns, halleluia. Freu dich und frohlo-
cke, Jungfrau Maria, halleluia, denn der Herr
ist wahrhaft auferstanden, halleluia. Lasset uns
beten! Allmächtiger Gott, durch die Auferste-
hung deines Sohnes, unseres Herrn Jesus
Christus, hast du die Welt mit Jubel erfüllt.
Lass uns durch seine jungfräuliche Mutter
Maria zur unvergänglichen Osterfreude gelan-
gen. Darum bitten wir durch Christus unsern
Herrn. Amen
Unseren Lesern wünsche ich ein frohes Pfingstfest, die Fülle der Gnadengaben des Heiligen
Geistes in der Gemeinschaft mit der Muttergottes und allen Heiligen. Ihr Gerhard Stumpf
Maria ist die schönste Blume der Schöpfung
Papst Benedikt XVI. am 10. Mai 2010
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Der Mai ist ein beliebter Mo-
nat, und man schätzt ihn aus
verschiedenen Gründen. In
unserer Hemisphäre schreitet
der Frühling mit seinen vielen
farbenreichen Blüten voran;
das Klima begünstigt Spazier-
gänge und Ausflüge. Was die
Liturgie anbelangt, gehört
der Mai immer noch zur Os-
terzeit , der Zeit des
‚Halleluia‘ , des Offenbar-
werdens des Geheimnisses
Christi im Licht der Auferste-
hung und des österlichen
Glaubens; und er ist die Zeit
der Erwartung des Heiligen
Geiste, der an Pfingsten
machtvoll über die entstehen-
de Kirche herabgekommen
ist. Zu diesen beiden Berei-
chen, dem „natürlichen“ und
zum „liturgischen“, passt die
Tradition der Kirche, den
Monat der Jungfrau Maria zu
weihen. Sie nämlich ist die
schönste Blume der Schöp-
fung, die „Rose“, die in der
Fülle der Zeit erschienen ist,
als Gott seinen Sohn gesandt
und auf diese Weise der Welt
einen neuen Frühling ge-
schenkt hat. Und gleichzeitig
ist sie die demütige und dis-
krete Hauptperson der ersten
Schritte der christlichen Ge-
meinde: Maria ist deren geist-
liches Herz, da ihre Gegen-
wart inmitten der Jünger le-
bendes Gedächtnis Jesu, des
Herrn, und Unterpfand der
Gabe seines Geistes ist …
Maria hat tatsächlich und in
Fülle dem Wort ihres Sohnes
gehorcht und so gezeigt, dass
sie ihn nicht nur als Mutter
liebte, sondern mehr noch als
demütige und gehorsame
Magd: daher hat Gott Vater
sie geliebt und die heilige
Dreifaltigkeit in ihr Wohn-
statt genommen … Die Mutter Jesu ist bereits vor und
vor allem nach Ostern auch die
Mutter und das Vorbild der Kirche
geworden ©LEV
INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT
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INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 2
Während eines Kongresses
mit 1700 Teilnehmern zum
Thema Familie in der Erzdiö-
zese Dhaka in Bangladesh,
der auch im Hinblick auf die
vom Papst einberufene Fami-
liensynode in Rom vom Erz-
bischof initiiert wurde, teilten
die Teilnehmer ihre Erfahrun-
gen in der Ehe. „Liebe, Ge-
duld und gegenseitige Ach-
tung“, so ein Laie, „bilden
den einzigen Weg zu einem
langen und glücklichen Ehele-
ben.“ Auch in Bangladesh
gebe es Trennungen, Konflik-
te und gegenseitige Missach-
tung und Herabsetzung. In
den Pfarreien kämen immer
wieder die Probleme zur
Sprache, berichtete ein Orga-
nisator des Kongresses. Der
Erzbischof von Dhaka, Pat-
rick D'Rozario, ermutigte die
Gläubigen: „Ihr müsst der
Botschaft Gottes folgen. Lie-
be, Vergebung und gegensei-
tige Achtung bringen Freude
und Glück in die Familien.“
Was die Familien zerstöre, sei
Arbeitslosigkeit, Gewalt
(besonders gegen Frauen),
Verrat gegenüber dem eige-
nen Versprechen, Unfrucht-
barkeit, Willkür und Egois-
mus. Asianews 24.4. /ikw
Die Familie ist der schönste Platz auf der Erde
Freude am Glauben
Kongress in Fulda vom
31.Juli bis 2. August
Ehe und Familie — gott-
gewollter Auftrag und Weg
zum Glück
31.Juli. 13.30 Uhr
Pontifikalamt zur Eröffnung:
Bischof Heinz Josef Alger-
missen, Bischof von Fulda
2. August, 14.00 Uhr
Pontifikalamt z. Abschluss:
Kardinal Dominik Jaroslaw
Duka OP, Erzbischof von
Prag
Die Katholische Kirche hatte
einen gottesdienstlichen Segen
bis zuletzt verweigert. Darauf-
hin erklärte sich der Pfarrer der
Alt-Katholischen Gemeinde
Stuttgart bereit, mit dem Män-
ner-Paar einen Gottesdienst zu
feiern. Einer der beiden sei der
Gemeinde beigetreten. Die Alt-
Katholiken hatten sich vor rund
150 Jahren von Rom losgesagt.
„Wir freuen uns jedenfalls auf
unsere alt-katholische Seg-
nungsfeier“, schrieb der andere
auf seiner Facebook-Seite,
„ohne dann zu vergessen, unter
welchen Mühen und Wirren sie
am Ende zustande kam“. Der
Bischof der Diözese Rotten-
burg-Stuttgart, Gebhard Fürst,
hatte die Haltung der Katholi-
schen Kirche verteidigt: Einer
Segnungsfeier in einer katholi-
schen Kirche könne zum ge-
genwärtigen Zeitpunkt nicht
zugestimmt werden. Es bestehe
die hohe Wahrscheinlichkeit,
dass in der Öffentlichkeit der
Unterschied zwischen einer
Segnung homosexueller Paare
und dem Ritus einer sakramen-
talen Trauung von Mann und
Frau nicht wahrgenommen
werde. Vgl. dpa 13.4. - Können
Priestern absegnen, was der
Ordnung Gottes widerspricht ?
Deutlichere Wort sind heute gefragt, Herr Bischof.
Bischof Konrad Zdarsa von Augsburg forderte im Hirtenbrief zur Fastenzeit da-
zu auf, das Gedächtnis an die gegebenen Versprechen zu aktivieren und Gott
dauerhaft in die Lebensentscheidungen hineinzunehmen
„Sich an Gott erinnern. Sich an das
erinnern, was Gott an uns getan hat:
dass er sich uns Menschen von An-
fang an offenbart hat
∙ dass er uns mit seinen Geboten
eine Lebensordnung gegeben hat
∙ dass er in Jesus Christus sichtbar
unter uns erschienen ist
∙ dass er unser Todesschicksal in
ihm auf sich genommen und in der
Auferstehung von den Toten über-
wunden hat
∙ dass er uns trotz aller Sünde die
Kirche geschenkt hat, in der er uns
begegnet und gegenwärtig bleibt in
seinem Wort und Sakrament
∙ dass er uns Menschen geschenkt
hat, … die von ihm erwählt und so
von ihm beseelt sind, dass sie bereit
sind ,... um des Himmelreiches wil-
len zu verzichten.
Wem diese Dimension und Bestim-
mung der Nachfolge Christi gege-
ben und aufgegangen ist, der wird
sich nicht schwertun mit der ehelo-
sen Lebensform der Priester. Dar-
um beschließen ja auch die Weihe-
kandidaten die Erklärung ihrer Be-
reitschaft, sich zum Priester weihen
zu lassen, mit der notwendigen Er-
gänzung: Mit Gottes Hilfe bin ich
bereit.
Ich wünschte mir, dass auch die
künftigen Eheleute auf die Frage
nach ihrer Bereitschaft, eine Ehe
schließen zu wollen, dasselbe er-
klärten und nicht nur mit einem
schlichten „Ja“ antworteten.
Sich an Gott erinnern heißt dann
auch für jede und jeden von uns,
sich selbst an das erinnern lassen,
was wir einmal feierlich mit seiner
Hilfe erklärt haben. Sich an das
erinnern, was Gott an uns getan hat,
bedeutet dann nicht weniger, uns
selbst in dem zu erneuern, was wir
bisher mit seiner Hilfe und in sei-
nem Namen vollbracht haben.“
„Die Kirche ist kein Kul-
turverein, sondern die
Familie Jesu!“ Papst Franziskus, 01.06.2013
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INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 3
Päpstliche Worte an die Kirche von Gabun sind auch für Deutschland wichtig.
Beim Ad–Limina–Empfang der
Bischöfe von Gabun erinnerte
Papst Franziskus an das Jubi-
läum der Gründung der Kirche.
Vor 170 Jahren wurde in Gabun
die Kirche eingepflanzt. Papst
Franziskus dankte den Bischö-
fen für die Anhänglichkeit und
den „pastoralen Eifer“. Sie soll-
ten sich immer von den ersten
Missionaren und Pionieren der
Kirche in Gabun für eine enga-
gierte Erneuerung im Dienst des
Evangeliums inspirieren lassen.
„Dieser Dienst verlangt von den
Bischöfen eine brüderliche Zu-
sammenarbeit in kollegialem
Geist für die Erfordernisse der
Kirche. Die Einigkeit von Bi-
schöfen und Priestern muss bei-
spielhaft sein, damit sie so den
Gläubigen den Sinn für die Kir-
che als einer Familie Gottes ver-
mitteln und die ethnischen und
stammesmäßigen Klüfte über-
winden. Der Papst hat auch die
Bischöfe eingeladen, den Pries-
teramtskandidaten und Ordens-
leuten nahe zu sein und zwar in
einem „konstruktiven Dialog
und beständiger Zusammenar-
beit auf allen Ebenen“. Er hob
die Wertschätzung der katholi-
schen Erziehungseinrichtungen
hervor und begrüßte ihren Bei-
trag zur ganzheitlichen Förde-
rung jedes einzelnen Menschen
wie auch der menschlichen Ge-
meinschaft. Für den Ablauf der
Bischofssynode über die Familie
bat er um das Gebet.
La Croix, 20. 4./ikw
Famille chrétienne: Papst Franziskus galt bisher als volksnah und umgänglich,
von jetzt an gilt er auch als deutlich und mutig.
Die Feststellung der französi-
schen Zeitung gründet auf der
Aussage von Papst Franziskus
zum Völkermord an den Arme-
niern, hier zitiert mit dem © der
Libreria Edititrice Vaticana:
„Auch heute erleben wir gerade
eine Art Genozid, der durch die
allgemeine und kollektive
Gleichgültigkeit verursacht
wird, durch das komplizenhafte
Schweigen Kains, der ausruft:
„Was geht das mich an?“; «Bin
ich etwa der Hüter meines Bru-
ders?» ( Gen 4,9). Unsere
Menschheit hat im vergangenen
Jahrhundert drei große, unerhör-
te Tragödien erlebt: die erste,
die allgemein als «der erste Ge-
nozid des 20. Jarhunderts» ange-
sehen wird (Johannes Paul II.
und Karekin II., Gemeinsame
Erklärung in der Kathedrale des
heiligen Etschmiadzin, 27. Sep-
tember 2001); diese hat euer
armenisches Volk getroffen –
die erste christliche Nation –,
zusammen mit den katholischen
und orthodoxen Syrern, den As-
syrern, den Chaldäern und den
Griechen. Bischöfe, Priester,
Ordensleute, Frauen, Männer
und alte Menschen bis hin zu
wehrlosen Kindern und Kranken
wurden getötet. Die anderen
beiden Völkermorde wurden
durch den Nationalsozialismus
und den Stalinismus verübt. Und
in jüngerer Zeit gab es andere
Massenvernichtungen wie in
Kambodscha, in Ruanda, in Bu-
rundi, in Bosnien. Doch schein-
bar schafft es die Menschheit
nicht, das Vergießen unschuldi-
gen Blutes zu beenden. Es
scheint, dass die nach dem
Zweiten Weltkrieg wach gewor-
dene Begeisterung gerade am
Verblassen ist und sich auflöst.
Die Menschheitsfamilie scheint
es abzulehnen, aus den eigenen
Fehlern, die durch das Gesetz
des Terrors verursacht wurden,
zu lernen; und so gibt es das
noch heute, die eigenen Artge-
nossen mit der Hilfe einiger und
dem komplizenhaften Schwei-
gen anderer, die Zuschauer blei-
ben, eliminieren zu wollen. Wir
haben immer noch nicht gelernt,
dass „der Krieg ein Wahnsinn
und ein unnötiges Blutbad
ist“ (Predigt in Redipuglia, 13.
September 2014).
Papst Franziskus löste mit sei-
nen Worten die Zungen mancher
Politiker:
Bundespräsident Gauck: „Das
Schicksal der Armenier steht
beispielhaft für die Geschichte
der Massenvernichtungen, der
ethnischen Säuberungen, der
Vertreibungen, ja der Völker-
morde, von der das 20. Jahrhun-
dert auf so schreckliche Weise
gezeichnet ist.“
Bundestagspräsident Prof. Dr.
Norbert Lammert erklärte zum
Auftakt der Bundestagsdebatte:
„Das, was mitten im Ersten
Weltkrieg im Osmanischen
Reich stattgefunden hat, unter
den Augen der Weltöffentlich-
keit, war ein Völkermord.“
Israel: Das israelische Außen-
ministerium veröffentlichte eine
diplomatische Note, in der es
hieß, dass Israel niemals die
„Ereignisse von 1915 und 1916
verleugnet habe oder ihren Wert
minderte“. Als Juden und Israe-
lis seien sie besonders empfind-
sam gegenüber „den Tötungen
und menschlichen Tragödien
1915-1916, in den letzten Jahren
des Osmanischen Reiches“.
Weiter heißt es in der offiziellen
Stellungnahme: „Die Erfor-
schung der Ereignisse bei die-
sem delikaten Thema muss
durch eine öffentliche Diskussi-
on und durch Historiker gesche-
hen, natürlich nur aufgrund von
Dokumenten und Tatsachen.“
Die Worte „Türkei“ oder
„Türken“ kamen ebenso wenig
vor wie „Völkermord“ oder
„Genozid“. ntv, 24. 4.15
http://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/2001/september/documents/hf_jp-ii_spe_20010927_decl-jp-ii-karekin-ii.htmlhttp://w2.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2014/documents/papa-francesco_20140913_omelia-sacrario-militare-redipuglia.htmlhttp://w2.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2014/documents/papa-francesco_20140913_omelia-sacrario-militare-redipuglia.html
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INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 4
Es war einmal - so beginnen
alle Märchen!
Und es war einmal der Grün-
der eines Konzerns, der glo-
bal dachte und mit seiner
Gründung weltweite Ziele
und einen weltweiten Einfluss
zum Wohle seiner Mitmen-
schen anstrebte. Er schulte
eine Reihe ausgezeichneter
Mitarbeiter, erließ eine gut
durchdachte Konzernordnung
und gründete eine Zentrale, in
der er einen persönlichen
Stellvertreter ... einsetzte für
die Zeiten seiner Abwesen-
heit.
Die Frage des Lohns war von
ihm jedoch etwas absonder-
lich geregelt. Der Gründer
wollte ein Non-profit-
Unternehmen. Nur Arbeit und
Mühe, selbst ohne Schuhe
und Reisetasche, und ohne
Ansehen und Macht unter
Verfolgung, versprach er sei-
nen Angestellten. Nur so soll-
ten seine Mitarbeiter den
weltweiten Einfluss des Un-
ternehmens und dessen Ziele
erreichen und sichern. Einen
allerdings mehr als fürstli-
chen Lohn stellte er ihnen in
Aussicht und versprach ihn
fest. Der sollte ihnen auch
nicht entgehen, aber erst nach
der Rückkehr des Gründers
sollte er allen von diesem per-
sönlich überreicht werden.
Als der Gründer nun dies al-
les geregelt hatte, sah er sich
gezwungen zu verreisen ... als
die Mitarbeiter die zeitlich
ungenaue Abwesenheit ihres
Chefs genau überdachten,
sagten sie sich: „Bis der wie-
derkommt, dauert es noch
lange! Vielleicht komm er ja
auch gar nicht mehr! Wir ha-
ben jetzt hier allein das Sa-
gen! Was kümmert es uns,
was aus der Zentrale vom
Stellvertreter des Chefs
kommt! Wir sind vor Ort!
Wir allein wissen, was hier
nötig ist, um das Geschäft
wieder zu beleben, Gewinn
zu machen und unseren Ein-
fluss und unser Ansehen aus-
zubauen! Wir müssen bei den
Leuten ankommen, sie müs-
sen uns mögen und anerken-
nen! Wir sind doch keine Fili-
alisten der Zentrale!“ Und so
begannen sie, ihr eigenes An-
sehen als Filialleiter zu hegen
und zu pflegen, große Teile
der Firmendoktrin auf-
zugeben und tragende Teile
der Konzernorganisation
wegzureißen, um den frischen
Wind modernen Zeitgeistes
einzulassen, angeblich zur
Entfernung der Verstaubung
und der Verkrustung der
Konzernstrukturen.
Zwar hatte der Gründer in
weiser Voraussicht fest ver-
sprochen, dass er dafür sor-
gen werde, dass der Konzern
auf Dauer Bestand hätte ̶ er
nannte das
„Unüberwindlichkeit durch
die Pforten der Hölle“ ̶ aber
ein moderner Filialist weiß
das natürlich besser. Nur er
hat sein Ohr am Puls der Zeit
und weiß die Zeichen der Zeit
richtig zu deuten. Einem von
ihnen erscheint sogar ein
„Paradigmenwechsel“ not-
wendig, wenn auch im Nebel
bleibt, welches Paradigma
denn gegen welches andere
ausgetauscht werden soll.
Vielleicht ist ja der Paradi-
menwechsel der New-Age-
Verkünderin Marylin Fergu-
son gemeint, die durchaus
pragmatisch vorschlägt, für
ihre New- Age- Ideen die
Ressourcen des Konzerns
durch innere Unterwanderung
und „Neues Denken“ zu nut-
zen.
Wie dem auch sei! Ein grund-
legender Umbau des Kon-
zerns scheint vielen Filialis-
ten unumgänglich! Auf die
Worte, Taten und Forderun-
gen des Gründers und seiner
Getreuen - man nennt sie
auch Bibel und katholisches
Lehramt - allein will man sich
nicht mehr verlassen. Jetzt
endlich wissen die Filialen
eine bessere Quelle für ihre
Entscheidungen: das gesell-
schaftliche Befinden! Was die
Noch-Kunden der Filiale den-
ken, wie sie handeln, soll als
Maßstab für das Handeln der
Filiale gelten. Endlich keine
lästigen moralischen Anfor-
derungen mehr, jeder, der Fi-
lialist und seine Kunden,
kann dem Mainstream folgen
und glaubt sich doch immer
noch als Teil und Mitglied
des Konzerns! Schließlich,
sagt man, ist es ja unumgäng-
lich, dass der Konzern ̶ nach
so langer Abwesenheit des
Gründers ̶ mit Hilfe der Fili-
albetreiber auf die Höhe der
Zeit gebracht wird! ..
Was aber wird der Gründer
des Konzerns, der „Herr des
Hauses“, sagen und tun, wenn
er von der Reise zurück
kommt? Was wird er zu den
Filialisten sagen, die nicht im
Interesse des Konzerns und
seines Gründers, sondern nur
für ihr eigenes Interesse gear-
beitet haben? Und wie steht
es mit dem Lohn, wenn die
vom Gründer genannten Vor-
aussetzungen nicht erfüllt
sind? Reinhard Dörner
Satirische Presseerklärung: Filialisten … Die Antwort: siehe Mt 21,41
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INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 5
Hedwig Freifrau von Bever-
foerde, Birgit Kelle, Gabriele
Kuby, Mütter und Väter er-
mutigen zu demokratischen
Formen des Widerstandes
gegen eine familien-verach-
tende Politik. Sie setzen sich
gegen eine staatlich verordne-
te Pädagogik, die die Kinder
und Jugendlichen geistig-
seelisch deformiert, zur
Wehr. In der homepage
„Familien-Schutz.de“ rufen
sie zu noch mehr Widerstand
gegen eine Politik auf, die
massiv gegen die Grundrech-
te der Bürger verstößt. Es gilt,
die Ideologen zur Umkehr zu
bewegen. In dem Text der
homepage heißt es:
»Kultusminister Andreas
Stoch ist schwer genervt«, so
konnte man es vor kurzem in
der Schwäbischen Zeitung
lesen. Er ist genervt von den
vielen kritischen Zuschriften
zum Bildungsplan und
LSBTTIQ…-Aktionsplan in
Baden-Württemberg ebenso
wie vom anhaltenden Wider-
stand und den Protesten der
DEMO FÜR ALLE.
Das verwundert nicht, denn
die grün -rote Regierung
fürchtet, dass wir mit weiter
wachsenden Protesten auf der
Straße die totale ideologische
Beeinflussung unserer Kinder
und unserer Gesellschaft
stoppen werden. Zu Recht,
denn genau das wollen wir!
Dazu bündeln wir unsere
Kräfte in Baden-Württemberg
stellvertretend für ganz
Deutschland. Deswegen:
Kommen Sie unbedingt zur
nächsten DEMO FÜR ALLE
‚Für Ehe und Familie – gegen
Gender-Ideologie und Sexua-
lisierung unserer Kinder‘ am
Sonntag, den 21. Juni 2015
um 14 Uhr auf den Schiller-
platz nach Stuttgart!
Rühren Sie ab sofort bitte
kräftig die Werbetrommel für
die Demo in Ihrem Umfeld –
Werbematerialien wie Anste-
cker, Aufkleber, Flyer etc.
können Sie per Mail unter
Angabe von Stückzahl und
Ihrer Adresse an demofueral-
[email protected] bestel-
len und verbreiten Sie den
Termin auf Facebook, Twitter
und über Ihre Verteiler.
Die Debatte um Gender
Mainstreaminung und die
Pläne der Landesregierung
hat in den Wochen nach unse-
rer letzten Demo noch einmal
ordentlich an Fahrt gewon-
nen. Eine Gruppe von CDU-
Abgeordneten hat kurz nach
der Demo eine parlamentari-
sche Anfrage zum Inhalt des
Aktionsplans an das Kultus-
ministerium gestellt und ver-
fassungsrechtliche Bedenken
angemeldet. Die AfD kriti-
sierte bereits mehrfach »die
absurde Überhöhung des The-
mas der Sexualität und Ge-
schlechtlichkeit in allen Fa-
cetten« und ruft dazu auf,
»den Protest wenn nötig auf
die Straße« zu bringen.
Die JU Baden-Württemberg
forderte erst jüngst,
»Lehrstühle, die sich mit
Genderforschung beschäfti-
gen, nicht länger zu finanzie-
ren. Diese sogenannte For-
schung ist nichts anderes als
knallharte Ideologie ohne
Wissenschaftlichkeit.« Be-
sonders prominente Kritik an
der Gender-Ideologie kam
auch von Papst Franziskus,
der in der Gender-Theorie
einen »Rückschritt für die
Menschheit« sieht.
Wir sind auf einem sehr guten
Weg. Von entscheidender
Bedeutung ist jedoch, dass
wir am 21. Juni in Stuttgart
mehrere Tausend Menschen
werden. Mit Ihrer Unterstüt-
zung schaffen wir das.
Hedwig Freifrau v. Bever-
foerde: „Die Familie ̶ das
Fundament unserer Gesell-
schaft ̶ ist heute in vielfälti-
ger Weise existenziell be-
droht. Recht und Freiheit der
Familie, die im Naturrecht
begründet sind, finden nicht
mehr die selbstverständliche
Achtung, die ihnen zukom-
men.
Unser Grundgesetz stellt in
Artikel 6 fest: „Ehe und Fa-
milie stehen unter dem beson-
deren Schutz der staatlichen
Ordnung. Pflege und Erzie-
hung der Kinder sind das na-
türliche Recht der Eltern und
die zuvörderst ihnen oblie-
gende Pflicht.“ Desungeach-
tet laufen immer mehr politi-
sche Entscheidungen dieser
Schutzgarantie zuwider.
Die Familienschutzbewegung
hat sich deshalb zum Ziel ge-
setzt, für die Familie einzu-
stehen, sie in einem breiten
Bürgerbündnis zu verteidi-
gen, wo sie offenen oder ver-
steckten Angriffen ausgesetzt
ist und sie in allen gesell-
schaftlichen Bereichen zu för-
dern und zu stärken.
Familien–Schutz.de: Es geht um die Zukunft der Menschen und der gesamten
Gesellschaft
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Aktionsgemeinschaften im Forum Deutscher Katholiken Augsburg 22. bis 25. Juli · Haus St. Ulrich · 23. Theologische Sommerakademie · Ge-
meinschaft der Heiligen—Zeugen der Kirche · Hinw.:08191-22687
Fulda Kongress „Freude am Glauben“ · Ehe und Familie – gottgewollter Auftrag
und Weg zum Glück · 31. Juli bis 2. August · forum-deutscher-katholiken.de
Mainz 30. Mai · 15.45 Uhr · im Haus am Dom · Die Bibel: „Alles Lug und Trug“ -
oder? · Prof. em. Dr. Klaus Berger, Heidelberg · 18.30 Uhr · hl. Messe: Marien-
kirche a. d. Weintorstraße · Hinw.: Dipl.-Ing. Willi SchreiberT/F 06725-4556
Osnabrück 12. Mai · Osnabrück- Nahne · Pfarrheim St. Ansgar · 19.30 h · Erzbischof
Wilhelm Berning – eine prägende Bischofspersönlichkeit ·
Referent:Dr. Klemens- August Recker · Hinweise: Josef Uhlen Tel 05429/929235
Priorat Gräfinthal täglich 10.30 Uhr Konventsmesse der Benediktiner Kontaktadresse: Priorat Gräfinthal, 66399 Mandelbachtal, Tel. 0 68 04-68 36.
Omnia ad maiorem Dei gloriam
Wallfahrt nach Kaisheim zum gotischen Zisterzienser-Münster
Unserer Lieben Frau
im Rahmen der 23. Theologischen Sommerakademie
23. Juli: Abfahrt mit Bus am Haus St. Ulrich 14.00 Uhr Anmeldung: s. Titelseite S. 1 unten
15.00 Uhr Führung : Kaisersaal http://www.kaisheim.de/index.php?id=444
15.45 Uhr Pontifikalamt mit Bischof em. Dr. Walter Mixa
anschließend: Führung Kirche
http://de.wikipedia.org/wiki/Mari%C3%A4_Himmelfahrt_%28Kaisheim%29
INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 6
Günter Grass ein poeta laureatus? De mortuis nihl nisi bene
und doch muss auch Kritik möglich sein
SPD-Chef Sigmar Gabriel. „Die deut-
sche Sozialdemokratie verliert einen
Wegbegleiter, engen Freund und Rat-
geber. Mit ihm verlieren wir einen
der bedeutendsten Schriftsteller der
deutschen Nachkriegsgeschichte und
einen engagierten Autor und Kämpfer
für Demokratie und Frieden.“ Hen-ryk M. Broder: „Es ist ein alter Brauch, über Tote nur gut zu re-den … Deswegen wird nirgendwo mehr gelogen als in Nachrufen. Jeder kleine Despot, der seine Frau
und seine Kinder quälte, verwandelt
sich in einen ‚liebevollen Familienva-
ter‘; jeder Versager hatte, kaum dass
er tot ist, ‚ein erfülltes Leben‘. Wie
man Trauer inszenieren kann, haben
wir zuletzt nach dem Ableben des
nordkoreanischen Diktators Kim Jong
-il erlebt. Ein ganzes Volk wollte
nicht mehr leben, weil der „geliebte
Führer“ nicht mehr da war. Vergli-
chen damit sind die Reaktionen auf
den Tod von Günter Grass harmlos,
wenn auch nicht weniger verlogen.
In aspekte, dem Kulturmagazin des
ZDF, wurde Grass zum ‚Vater der
Nation‘ gesalbt, er sei ein ‚homo poli-
ticus‘ gewesen, nur mit Grass im
Rücken habe Willy Brandt seine Ost-
politik durchsetzen können, sogar
Brandts Kniefall in Warschau sei von
Grass ‚literarisch vorbereitet‘ worden.
Grass habe auch einen maßgeblichen
Anteil daran gehabt, dass Gerhard
Schröder den Amis im Irak -Krieg die
Gefolgschaft verweigerte. Das ist so
gaga und überzeichnet, dass nicht
einmal das Gegenteil richtig wäre …
Den Supernachruf auf Günter Grass
hat allerdings ... unser Außenminister
Frank-Walter Steinmeier verfasst. Er
schrieb: „Mit dem Tod von Günter
Grass hat Deutschland einen seiner
ganz Großen verloren. Eine Vaterfi-
gur für die erwachsen werdende Bun-
desrepublik, an der sich viele ge-
rieben haben – besonders die, die das
Vergangene möglichst schnell ver-
gessen machen wollten. Er wird uns
fehlen als Schriftsteller, als Bildhau-
er, als Mahner, Warner und Visionär.
Lieber Günter, halte Dein kritisches
Auge auf uns.“ … Gegensatz zu
Steinmeier und aspekte halte ich
Grass weder „für einen ganz Großen“
noch für eine ‚Vaterfigur‘. Also:
Hängt ihn tiefer! Grass war ein
schwadronierender Langweiler, ein
geschwätziger Wortakrobat, der blut-
leere Figuren nach seinem Abbild
formte ... Auch Kritiker, die ihn in
den Himmel lobten, gaben unter vier
Augen zu, dass sie Mühe hatten, seine
Bücher von der ersten bis zur letzten
Seite zu lesen. Ihn einen „ganz Gro-
ßen“ zu nennen, ist eine Beleidigung
für Erich Maria Remarque, Heinrich
Mann, Oskar Maria Graf, Hans Falla-
da und viele andere deutsche Dichter.
Von den Klassikern der modernen
Literatur wie Mark Twain, Victor
Hugo und Jules Verne nicht zu reden.
Dass Grass mit dem Nobelpreis für
Literatur geehrt wurde, bedeutet gar
nichts. Wenn Arafat und Obama mit
dem Friedensnobelpreis ausgezeich-
net werden konnten, dann hat auch
Grass den Literaturnobelpreis ver-
dient ... Die deutsche Teilung war
ihm die gerechte ‚Strafe für Au -
schwitz‘, die DDR kein Unrechts-
staat, sondern eine ‚kommode Dikta-
tur‘. Möge er nun in Frieden ruhen
und der Allmächtige seinen Nachred-
nern vergeben.“
Vgl.http://www.bild.de/politik/inland/
henryk-m-broder/haengt-ihn-tiefer-
40688582.bild.html
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INFORMATIONEN AUS KIRCHE UND WELT MAI 2015 S. 5
„Das eine ist, die Bibel als streng historische Lektüre zu betrachten, die sozusagen die menschliche Komponen-
te schonungslos bloßlegt. Das andere ist, die Bibel nur in ihrer Ganzheit als Wort Gottes zu sehen, in der sich
die einzelnen Dinge aufeinander beziehen und sich im Verlauf des Weges erschließen . „Benedikt XVI.