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10 Jahre tech2b Die Verwirklichung von Ideen / 2002 bis 2012 10 JAHRE TECH2B ........................... EIN RÜCKBLICK Making ideas happen

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10 Jahre tech2b

Die Verwirklichung von Ideen / 2002 bis 201210

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Making ideashappen

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10 Jahre tech2b

Die Verwirklichung von Ideen / 2002 bis 2012

Making ideashappen

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„Making ideas happen“, das ist unsere Mission. Der Inkubator tech2b war selbst vor über 10 Jahren so eine Idee. Es begann eine Reise ins Ungewisse, als sich tech2b auf den Weg machte, wie sein Klientel es heute noch tut – als Start-up. Diese Pionierarbeit war beseelt von dem Willen, etwas zu leis-ten und von der Fähigkeit zur Begeisterung. Alles Attribute, die bis heute Grundlage jedes erfolgreichen Hightech Start-ups sind.

Unser erarbeitetes Wissen und das Gefühl für die Start-up Szene in Ober-österreich sind heute – nach 10 Jahren – unsere Stärke. Wir verfügen über die professionellen Strukturen, die unseren Gründungsbetrieben Raum zur Entfaltung großartiger Ideen bieten. Wir sind Wegbegleiter von visionären Menschen, dürfen ihnen Wurzeln geben und haben heute die Prozesse und Programme, um ihnen auch Flügel zu verleihen. Das ist durchaus wortwört-lich zu nehmen. Unsere Start-ups haben in Oberösterreich ihre Homebase, doch ihre Märkte sind in aller Welt. Die Verlängerung des AplusB-Pro-grammes bis 2017 ist Bestätigung für die gute Arbeit des letzten Jahrzehnts und zugleich Auftrag weiter dran zu bleiben. Wir ruhen uns daher nicht auf unseren Lorbeeren aus, sondern sind zum Beispiel mittels Business Design Thinking dabei, die Verbindung von Industrial Design und Ingenieurwissen-schaften zu erweitern, unser Netzwerk auszubauen und mit dem industriell/wirtschaftlichen Umfeld weitere Kooperationen anzubieten.

Es erfüllt mich mit Freude ein Team zu leiten, das nicht vergessen hat woher es kommt und genau weiß, wohin es geht.

Ihr

Mag. (FH) Markus Costabiei, MBA, CMCGeschäftsführung tech2b Bundessprecher österreichisches Inkubatorennetzwerk AplusB

Sehr geehrte Freundinnen und Freunde von tech2b,

Mag. (FH) Markus Costabiei, MBA, CMC

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Talente aus den Hightech-Branchen entscheiden sich vermehrt für die Selbstständigkeit und gründen ihr eigenes Start-up. Damit dieser Schritt in Oberösterreich passiert und damit das große Potenzial aus diesen Gründungen langfristig zum Wohl unseres Bundeslandes ausgeschöpft wird, werden die JungunternehmerInnen in der schwierigen Anfangsphase vom Hightech-Inkubator tech2b begleitet. Dieser hat bereits 76 Unternehmen, die zusammen mehr als 300 Beschäftigte zählen, bei der Gründung unterstützt.

Damit leistet das Team des Hightech-Inkubators einen wichtigen Beitrag zum aktuellen Erfolg des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich und – noch wichtiger – zur künftigen Positionierung als wettbewerbsfähige Region im Herzen Europas.

Dabei muss tech2b jedoch nicht alleine handeln, sondern hat ein engmaschiges Netzwerk an Partnern – von der Johannes Kepler Universität über die Fach-hochschulen bis hin zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen – zur Verfügung.

Seit drei Jahren sucht tech2b in Zusammenarbeit mit seinen Partnern alljähr-lich die besten Ideen Oberösterreichs und zeichnet sie mit dem EDISON-Award aus. Ein Blick auf die Sieger der vergangenen Jahre und ihre beachtliche Ent-wicklung zeigt: Gute Ideen sind bei tech2b bestens aufgehoben – auch in den kommenden zehn Jahren.

Dr. Josef PühringerLandeshauptmann

KommR Viktor SiglWirtschaftslandesrat

Innovative Start-ups von heute sind unsere erfolgreichen Hightech-Unternehmen von morgen

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„Das Institut für Unternehmensgründung und Unter-nehmensentwicklung der Johannes Kepler Univer-sität Linz ist seit seiner Gründung offizieller ‚ Aus-bildungspartner‘ von tech2b. Wir wünschen unserem oberöster reichischen Hightech-Inkubator und seinen Mitarbeiter Innen alles Gute zum 10-Jahres-Jubiläum und freuen uns auf die Weiterführung unserer engen und guten Zusammenarbeit.“

„Ich wünsche tech2b ein Umfeld, das wie ein Unter-nehmen agiert. Unternehmen sind dort erfolgreich, wo auch andere erfolgreich agieren.“

„Ich wünsche mir, dass tech2b großen Freiraum bekommt, um mit dem aufge-bauten Know-how noch mehr Gründer-Innen gewinnen zu können. Tech2b kann zu einem ganz großen Player werden. Es kann seine Trümpfe ausspielen.“

UNIV.-PROF. DR. NORBERT KAILER

INST ITUTSVORSTAND FÜR UNTERNEHMENSGRÜNDUNG JKU

PROF. (FH) DI DR. OTMAR HÖGLINGER

EHEMALIGER UAR GESCHÄFTSFÜHRER – HEUTE FH PROFESSOR

HERBERT MAYRHOFER

TRAINER UND BEGLEITER VON TECH2B

„Ich wünsche tech2b fürs Jubiläums-jahr zehn weitere spannende Jahre.“

DR. DOROTHEA STURN

EHEMALS T IG – HEUTE GESCHÄFTSFÜHRERIN VON FWF

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„10 Jahre tech2b reichen nicht. Ich wünsche mir weitere 10 Jahre Zusammenarbeit, in denen wir gemeinsam spannende Projekte, Gedanken und den Spirit in Oberösterreich festigen und weiterbringen können.“

„Ich wünsche tech2b, dass die Idee, unternehmerisch tätig zu sein, zu einem Kulturgut wird. In einem Land, in dem Unternehmertum nicht immer dieses hohe Ansehen genießt, hat Oberösterreich bewiesen, dass es großartige UnternehmerInnen hervorbringen kann.“

„Ich wünsche mir, dass die Entwick-lung der letzten 10 Jahre fortgesetzt wird. Tech2b hat einen ganzheit-lichen Zugang gefunden, der neben der Gründung auch die Nachfolge-finanzierung im Fokus hat. Es ist sehr visionär angelegt und hat ein gutes Umfeld kreiert.“

MAG. SILVIA LAIMGRUBER

FFG

DI BERGHOLD BAYER

EHEMALIGER GESCHÄFTSFÜHRER TMG

DI DR. KIRSTEN TANGEMANN

GESCHÄFTSFÜHRERIN QUADRIS CONSULTING

„Gemeinsam mit der WKO Oberösterreich unterstützt und begleitet tech2b seit 10 Jahren technologieorientierte Unterneh-mensgründungen. Dazu gratuliere ich ganz herzlich und freue mich auf viele weitere Projekte im Sinne der Förderung der akademischen Startup-Szene.“

KOMMR DR. RUDOLF TRAUNER

PRÄSIDENT DER WKO OBERÖSTERREICH

© www.fotoweinwurm.at

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Es war einmal in Lissabon

März 2000, Lissabon: Großes Gedränge unter den Staats- und Regierungschefs der EU im Plenarsaal. Gespannte Nervosität liegt in der Luft. Die EU ist im Wettbewerb der Regionen ins Hintertreffen geraten. Den USA konnte die unumstrittene Nummer eins im Bereich der Informationstechnologie nicht streitig gemacht werden. Bei Online-Diensten bauen die Ver-einigten Staaten während des „Clinton-Booms“ ihre Machtposition eindrucksvoll aus. Zudem haben sich zum asiatischen Hightech Player, Japan, schon längst Südkorea und China dazugesellt. Chinas Strategie-wechsel, weg von Billigprodukten der Low-Tech, oder Textilbranche hin zu einem führenden Forschungs- und Entwicklungsstandort für Hochtechnologie konn-te das Regime fast blitzartig umsetzen. Europa blieb außen vor.

Die „alte Dame“ Europa im Hintertreffen. Dazu drücken Reformstau und eine überalterte Be-völkerung auf die Dynamik. Nur mehr in einzelnen Branchen, wie dem Werkstoff- oder Automobilsektor,

2000Im mÄrZ BeSChl IeSSt D Ie eu D Ie l ISSaBonner StrategIe In e Inem SonDergIPfel. euroPa WIll gegenÜBer Den uSa unD aS Ien Im h IghteCh SeKtor WIeDer naChZIehen. D Ie SChaffung Von InKuBatoren fÜr neugrÜnDungen SolCher Start-uPS Steht Im Zentrum. D Ie ffg WIrD Beauftragt auSSChre IBungSunterlagen fÜr D Ie SChaffung SolCher Zentren In Den lÄnDern Zu erStellen.

bleiben die Europäer zwar Weltspitze, verlieren aber immer mehr an Terrain. Dies wurde den Regierungs-chefs drastisch vor Augen geführt. Doch Europa wäre nicht Europa, wenn man sich nicht ein ambitioniertes Ziel gesteckt hätte. Inhalt der „Lissabonner Strategie“ war es, den Kontinent zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt“ zu machen. Und Europa wäre nicht Europa, wenn dies nicht unter dem Grundsatz der sozialen Be-schäftigung und nachhaltigen Umwelt- und Ressour-centhematik passieren sollte.

Ein Kontinent im Technologieaufbruch. Ein ganzes Bündel an Maßnahmen wurde in Lissabon geschnürt. Der Ausbau der Wissensgesellschaft soll forciert, das Wirtschaftsklima durch Abbau bürokra-tischer Hürden verbessert werden. Der Arbeitsmarkt soll durch lebenslanges Lernen prosperieren, neue Ar-beitsplätze in Europa geschaffen, bestehende gehalten werden. Den ökologischen Gesichtspunkten kommt besondere Bedeutung hinzu. Europa soll sich als Vor-

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reiter grüner Technologien positionieren, ein Punkt, indem sich die EU heute einen Vorsprung erarbeiten konnte.

Österreich: gut, aber nicht gut genug. Auch Österreich konnte sich der Entwicklung der Weltwirtschaft nicht entziehen. Das Land hat zum Millennium seinen Wachstumsvorsprung unter den damaligen EU15 verloren, wenngleich nicht so drama-tisch wie Deutschland und Italien. Zwar waren die Ex-portquote und die Produktivität weiterhin überdurch-schnittlich und die Stundenproduktivität nahe den USA, doch wurden Defizite bei den Zukunftsfaktoren identifiziert, etwa beim Wachstum und der Neugrün-

dung im Hightech-Sektor. Das WIFO erhob in einer Studie die Defizite: Das Land trägt nur 1,8 % der EU Wertschöpfung bei technologie-orientierten Branchen

bei, 2,9 % hingegen bei kapital- und 2,7 % bei arbeitsintensiven Branchen. Noch deutlicher wird dieses Manko beim Einsatz von Private Equity ge-messen am BIP. Während dieser Wert im EU-Schnitt bei 0,225 % lag, be-trug er in Österreich gerade einmal 0,075 %. Um das für 2006 gesteckte

Ziel eine F&E-Quote von 2,5 % zu erreichen (2002: 1,98 %), hätten laut WIFO privat und öffentlich rund 3 Milliarden Euro aufgewendet werden müssen. Inves-titionen, die nicht zuletzt in die Ausbildung – vor allem die technische – fließen hätten müssen. Es musste ein Programm her, das diese Mankos ausmerzt. Silvia Laimgruber von der FFG bringt dies auf den Punkt: „Es ging damals um die Frage: ‚Wie gehe ich mit der Zukunft um?‘.“

„Es wäre nicht ‚ typisch oberösterrei-chisch‘ gewesen, wenn wir das nicht

schnellstens aufgeholt hätten.“mag. alWIn PIChler

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Österreich goss die Lissabonner Strategie in ein Programm: AplusB ist einer der Eckpfeiler, der das Land wieder zurück auf die Überholspur bringen soll.

Erfolg hat viele Mütter und Väter

Mit all den erhobenen Mankos und den Forderungen der Lissabonner Strategie war das bmvit konfrontiert. „Es gab ein gewisses Unbehagen auf Seiten des Mi-nisteriums und einem begleitenden Team an Expert-Innen, dass sich die Gründungszentren in den Bun-desländern nach und nach von forschungs- und technologie-politischen Zielsetzungen verabschiedet hatten und nur noch ihre Immobilien verwalteten. Forschung und Hightech war da kaum vertreten“, weiß Dorothea Sturn. Überall im Lande entstanden Grün-dungszentren, die jungen Unternehmen Platz bieten sollten. Sturn war damals bei Joanneum Research engagiert, und recherchierte im Auftrag des Ministeri-ums internationale Best Practice Beispiele in Form der vielbeachteten Studie: „Start auf dem Campus“. „Es gab ja zu diesem Zeitpunkt durchaus einige Universi-täten, die sich bereits Mitte der 90er Jahre mit Inku-bation versuchten – Holland, Finnland und Schweden waren unsere Vorbilder.“

Vom Rückenwind zur VC-Blase.Den Rückenwind, den Sturn im Vorfeld des AplusB- Programmes spürte, war der Ende der 90er Jahre einsetzende Boom an Venture Capital Investoren und

2001DIe auSSChre IBungSunterlagen WerDen auSgeSenDet. neBen oBeröSterre ICh BeWerBen S ICh WIen ( In ItS ) , KÄrnten (Bu IlD! ) , D Ie Ste IermarK (SC IenCe ParK graZ) unD t Irol (CaSt) .

privaten Frühphasen financiers, die selbst in Öster-reich boomten: „Jedes Hundefutterportal bekam un-geschaut ordentlich Startkapital.“ Die Gunst der Stun-de erkannte auch das Ministerium und gab Joanneum Research den Auftrag, Richtlinien für ein passendes Programm auszuarbeiten. „Wir pilgerten durch die Universitäten und versuchten Stimmung zu machen. Das Interesse war recht groß, das ganze Thema war plötzlich sowas von hipp.“ Das bmvit hatte schließlich die Aufgabe, Öster reichs Bemühungen zur Umsetzung der Lissabonner Strategie zu koordinieren. Das strate-gische Ziel war es Österreich zu einem Qualitätsstand-ort zu machen. Ein Maßnahmenpaket betraf auch die Schaffung von Inkubatoren, die technologie-orientier-ten Start-ups einen geschützten Wachstumsrahmen bieten sollten. Doch die Stimmung drohte – nicht zu-letzt wegen des scheinbaren VC-Booms – zu kippen: „Man war der Meinung, dass Inkubation auch sehr leicht ganz ohne öffentliches Geld funktioniert und selbst forschungsintensive Spin-offs gar keine Proble-me hätten, Unternehmen zu gründen und Startkapital zu erhalten.“

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Wettbewerb unter den Bundesländern. Ironischerweise war es das Platzen der Blase, das diese Meinung schnell zerstörte. „Letzten Endes war es die Entscheidung des bmvit, allen voran des inzwischen leider verstorbenen Wolfgang Karner, der genügend Mittel aufbringen konnte und die noch relativ junge Technologie Impulse Gesellschaft (TIG) beauftragte, das AplusB-Programm zu implementieren.“ Jenes AplusB-Programm, das auch zur Grundlage von tech2b wurde.

Ausschreibung ist Landessache. Das Land OÖ setzte seine Technologie- und Marke-tinggesellschaft bzw. deren Tochter UAR ein, um die Ausschreibung zu einem positiven Ende zu führen. „Für uns ging es damals um ein Wettbewerbskalkül im Wettstreit mit den anderen Bundesländern. Hät-ten wir das Zentrum nicht bekommen, wäre es für ein Wirtschaftsland wie OÖ eine echte Blamage gewesen“, erinnert sich der ehemalige TMG-Chef Berghold Bayer, doch: „Wir hatten ein Window of Opportunity“.

Die Uni als Knackpunkt.Ein Knackpunkt der Ausschreibung bestand darin, Bildungseinrichtungen, Politik und Wirtschaft mitei-

nander zu verknüpfen. Damals war es aber keinesfalls üblich, dass sich eine Universität als Gesamtkörper bei derartigen Ausschreibungen engagierte. Auch die noch sehr jungen Fachhochschulen als Bildungspartner wa-ren noch nicht sehr geübt in solchen Kooperationen. Die Universität Linz war bisher nur auf Institutsbasis an ähnlichen Netzwerken engagiert. „Eine Hochschule musste bisher nie auf fünf Jahre planen.“ Die Uni sah

sich bis dahin als reiner Ausbildungsbetrieb. „Die Aus-schreibung für AplusB war so gehalten, dass die Uni eine zentrale Rolle spielen muss“, erinnert sich Alwin Pichler, der später erster Geschäftsführer von tech2b wurde. Was aus den Studierenden oder Absolvent-Innen passieren sollte, stand bislang kaum im Fokus. „Hätte die JKU nicht mitgezogen, wäre die Finan-zierung geplatzt.“ Doch in Form des Rektors, Univ.-Prof. Rudolf Ardelt, der im Jahr 2000 die Leitung der JKU übernahm, fand man den idealen Verbündeten. Otmar Höglinger pflichtet dem bei: „Ardelt war der Eisbrecher“. Während sich Berghold Bayer selbst als „Großvater“ von tech2b bezeichnet, spielt Höglinger die „Vaterrolle“ zu. Höglinger war mit der UAR an der konkreten Ausgestaltung der Antragsstellung betraut. Gemeinsam mit Alwin Pichler und Karin Jenatschek (geb. Schachinger), verhandelte und konzipierte man Tag und Nacht unter Hochdruck.

Oberösterreich auf „standby“.Doch es sollte sich ein weiterer Stolperstein auftun. Pichler: „Der Inkubator war von uns als Netzwerk angedacht, das ohne große personelle Ressourcen auskommt.“ Pichler wäre nur als Halbtagskraft vor-gesehen, eine Art Koordinator. Doch der FFG war

das zu wenig. Von den fünf Bewerbungen aus den Bundesländern waren drei gleich ausfinanziert. Nur Oberösterreich und Wien waren noch auf „standby“. „Es wäre kurios gewesen, wenn etwa Kärnten ohne große universitäre Struktur oder starker Industrie ein solches Zentrum erhalten hätte und Oberösterreich nicht. Es wäre aber nicht ‚typisch oberösterreichisch‘ ge-

wesen, wenn wir das nicht schnellstens aufgeholt hät-ten.“ Erst als die Personalfragen geklärt waren, gab es grünes Licht. „Wir haben daher im Vergleich zu den anderen mit einem Quartal Verspätung begonnen“, erinnert sich Pichler. Pichlers selbst erfundener Ar-beitstitel „tech2b“ blieb – Oberösterreich hatte seinen Inkubator.

„Das Interesse war recht groß, das ganze Thema war plötzlich

sowas von hipp.“Dr. Dorothea Sturn

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Wie baut man einen Inkubator auf? Diese Frage stellten sich die ersten tech2b Mitarbeiter Innen und sammelten Erfahrungen und Know-how in der Frühphase.

Das Start-up für Start-ups

Alwin Pichler und Karin Jenatschek (geb. Schachinger) waren bereits im Vorfeld mit Pionierarbeit betraut, und ihr aufgebautes Wissen wurde genutzt. Der lang-jährige Begleiter von tech2b, Herbert Mayrhofer, bringt die Stimmung auf den Punkt: „Es gibt kein Buch, das heißt ‚wie baue ich einen Inkubator in Ös-terreich auf?‘ “. Tech2b wurde daher wie ein Start-up selbst gegründet – das Start-up für Start-ups begann zu Laufen. Es gab viele Fragen zu klären, Strukturen zu schaffen, Partner zu finden. Die Anfangszeit cha-rakterisiert Berghold Bayer so: „Das waren Pioniere, echte Cowboys“. Was von Anfang an feststand, war das

Quartier im Linzer techcEnter. Pichler: „Im Septem-ber 2002 war die Finanzierung geklärt und bereits im November standen meine Kollegin und ich an der Uni zur Eröffnung der Gründerakademie.“

Von Anfang an genügend Projekte im Haus.Im Jänner 2003 wurde tech2b dann „offiziell“ ge-gründet, und bereits kurz darauf wurde eine ganze

Reihe von Projekten eingereicht. Otmar Höglinger: „Die Sorge, woher die Gründungsvorhaben kommen sollten, hat sich als unbegründet herausgestellt.“ Bereits Mitte Jänner kamen Christoph Reschreiter und Berhard Ronacher zum ersten Mal in Berührung mit dem jungfräulichen Inkubator. Ihr Gründungsvor-haben „Anagnostics“ traf zeitgleich mit „Mindbreeze“ ein. Die alphabetische Reihung macht Anagnostics (siehe Kasten) daher zum ersten Start-up von tech2b. Höglinger kann sich daran noch gut erinnern: „Ich habe Anagnostics immer noch im Auge. Sie haben sich sehr gut entwickelt und das in einem Marktumfeld, das

extrem schwierig ist.“ Auch Mindbreeze wur-de zu einem Erfolg. Das Start-up wurde von der Linzer Softwareschmie-

de fabasoft gekauft und dessen Produkte weltweit ver-trieben. Als drittes Projekt kam Innsitec dazu. Ein Un-ternehmen, das sich mit Metallurgie beschäftigte. „Ein sehr beeindruckendes Projekt“, streut KommR Herbert Steinwender Rosen: „Das Unternehmen konnte später große Aufträge lukrieren, sie aber nicht vorfinanzie-ren und scheiterte daher leider.“ Steinwender war von September 2003 bis September 2012 Vorsitzender des

„Macht doch einmal etwas Altruistisches.“mag. alWIn PIChler

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Vergabebeirats von tech2b. An Projekten, wie Innsitec, sah man schon früh die Probleme eines reinen Inkuba-tors: die Anschlussfinanzierungen.

Lehrgeld zahlen, Strukturen schaffen.Probleme, die später mit b2e, dem IIH oder dem HightechFonds beseitigt wurden. Steinwender ist sich sicher, dass Projekte wie Innsitec heute eine Chance hätten ihr Potenzial zur Gänze auszuspielen. Doch in der Pionierzeit ging es für tech2b in erster Linie darum, die richtigen Strukturen zu schaffen. „Es ist unvermeidlich, in einer solchen Phase Lehrgeld zu zahlen“, meint Höglinger. Auch Herbert Steinwender musste sich diese Fragen stel-len: „Ich kam in den Beirat und stand vor der Frage: ‚Wie bewerten wir Unternehmen überhaupt?’, ‚Welche haben Potenzial?’ und vieles mehr.“ Steinwenders Erfahrung aus der Wirtschaft, er war unter anderem Vorstandsvorsitzen-der der damaligen VOEST ALPINE Industrie anlagen GmbH, oder Aufsichtsratsvorsitzender der früheren Rotax in Gunskirchen, kamen ihm entgegen. Als Brü-ckenbauer zur Wirtschaft setzte er sich früh für die Start-ups ein, um Financiers zu finden.

Von der Idee zum nachhaltigen Geschäftsmodell.Nach und nach wuchs tech2b zur fixen Größe heran. Die Fülle an Ideen, die bei tech2b eintrafen, benötig-te eine Systematik, um sie zu filtern. Eine Aufgabe, die damals der Vergabebeirat zu erfüllen hatte. Steinwender: „Wir hatten meist nur eine Idee am Tisch, aber keine brauchbaren Kennzahlen. Es war

bald klar, dass wir nicht bloß Ideen fördern.“ Um aber eine Idee zu einem tragfähigen Geschäftsmodell zu transferieren, bedurfte es professioneller Strukturen im Vorfeld und damit verbunden mehr interne Res-sourcen: „Es war schon bald klar, dass wir ein neues Berufsbild etablieren mussten“, meint Pichler: „das der GründungsberaterIn“.

Ein neues Berufsfeld entsteht: GründungsberaterIn.Ihre Aufgabe sollte es sein, bereits im Vorfeld die Ideen abzutesten, zu begleiten, Mankos auszumerzen und die Geschäftsmodelle so aufzubreiten, dass sie

den Vergabebeirat passieren konnten. Ein Berufsbild mit einer extrem breiten Kompetenzstreuung. Ideale GründungsberaterInnen haben Erfahrung in der Wirt-schaft, sind technisch beschlagen, haben vielleicht auch schon selbst in einem Start-up gearbeitet und sind kaufmännisch fit. Dass Menschen dieses Profils schwer zu finden sind, liegt auf der Hand. Dennoch gelang es immer wieder Profis für tech2b zu begeis-tern. „Ursprünglich haben wir auf Jungakademike-rInnen gesetzt. Die waren alle sehr clever und meist TechnikerInnen, doch gab es Managementdefizite.“ Defizite, die auch die meisten GründerInnen mitbrin-gen. Pichler grenzte das Profil daher ein und wurde fündig. „Wir hatten zum Teil echte Kapazunder dabei.

„Hätten wir das Zentrum nicht bekommen, wäre es für ein Wirtschaftsland wie OÖ

eine echte Blamage gewesen.“DI BergholD Bayer

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„Das waren Pioniere, echte Cowboys“DI BergholD Bayer

Richtige Kaliber, doch es ist schwer solche Menschen halten zu können, denn sie sind am Markt gefragt. Wir konnten sie damit ködern ihnen zu sagen: ‚Macht doch einmal etwas Altruistisches‘.“

BeraterInnen als MitgründerInnen.Meist war tech2b für viele aber nur eine Übergangs-station und so blieb es bei einem Kommen und Gehen. „Es gab keine klaren Regelungen, etwa im Umgang mit Start-ups selbst, daher gingen einige mit den Un-ternehmen mit.“ Ein Problemfeld, das auch Herbert Mayrhofer versteht: „Die BeraterInnen wachsen mit dem Projekt mit, stecken viel Herzblut hinein, da

ist die Verlockung groß, sich ihnen anzuschließen.“ Während es in anderen Ländern Usus ist, dass sich wissenschaftliche Beiräte, GründungsberaterInnen oder das Zentrum selbst an den Start-ups beteiligten, ist dies in Österreich nicht möglich. Für Otmar Hög-linger ist das Ausdruck unserer Kultur, gerade auf akademischen Niveau: „Unternehmertum ist unter der Professorenschaft nicht sonderlich verankert. In den USA ist ein Professor, der kein Unternehmen besitzt, kein echter Professor. Schließlich muss er beweisen, dass das, was er lehrt, auch Sinn macht.“

die techceNter l iNZ wiNterhafeN

err ichtuNgs- uNd Betr ieBs gmBh

wurde 1998 gegrÜNdet uNd eNde

2001 fert iggestellt.

Der Quantum Dot laSer WIrD VorgeStellt. er Soll herKömmlIChe fernSeher ÜBerflÜSS Ig maChen > IS IQ Ir I arBe Itet Bere ItS e Ine generat Ion VorauS.

2003Der VergaBeBe Irat g IBt S ICh neue StruKturen. eS WerDen neue Kr Iter Ien entWICKelt, WIe man Den InnoVat IonSgraD unD D Ie ÜBerleBenSChanCe Von Start-uPS BeSSer meSSen Kann.

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Die „Nummer 1“ – Anagnostics

Nichts Geringeres als den Biotech-Markt suchte sich das erste tech2b Start-up Anagnostics aus. Anagnostics will in der Multiplex-Diagnostik Maßstäbe setzen. Damit soll es möglich sein, in kürzester Zeit Diagno-sen wie etwa auch Drogenmissbrauch rasch festzustel-len. Die hybcell-Technologie kann Proben wie Speichel und Blut synchron auf über hundert Merkmale mes-sen. Eine schnelle Analyse kann dabei sogar Leben retten. Dies zeigt die nahezu 50 %ige Sterblichkeit bei akuten Infektionen durch Krankenhauskeime. Etwa 1,5 Millionen Menschen in der industrialisierten Welt

die pateNt ierteN teste (hyBcells) haBeN das

poteNZ ial Zum iNterNat ioNaleN staNdard –

uNd kÖNNteN Zahlre iche meNscheNleBeN retteN.

„Plug anD Play“ WIrD Zum SChlagWort Der CeB It 2004. D Ie KomPleXe DatenWelt DenKt um, e InfaChhe It alS Pr InZ IP > 3P+ maCht D Ie Datenflut „KunDenfreunDl ICh“ .

2004DaS BerufSBIlD „grÜnDungSBerater In“ WIrD SChÄrfer geZe IChnet unD ÜBerarBe Itet.

infizieren sich jährlich daran, was zu 750.000 Todes-fällen führt und über 24 Mrd. Euro an Kosten verur-sacht. Eine zielgerichtete, umgehende Therapie wür-de viele Menschenleben retten, setzt aber eine rasche Diagnose voraus. Die in Krankenhäusern und Labors etablierte klassische Mikrobiologie liefert frühestens in 48 Stunden ein Ergebnis – zu spät für einen erfolg-reichen Therapieeinsatz.

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Ausgezeichnet: Start-ups räumen Preise ab.

Unbeeindruckt der Kultur und der Stimmung im Land haben sich die besten GründerInnen bereits etabliert. Ab 2005 gewinnen tech2b Start-ups die ersten Preise. Zahlreiche Awards unterstreichen seitdem die Wich-tigkeit von Hightech Gründungen. Knapp 70 Auszeich-nungen und Anerkennungspreise haben sich tech2b Start-ups seitdem gesichert. Der Trophäenschrank ist reichlich gefüllt.

20

30 410

30 14

68AUSZEICHNUNGEN &

ANERKENNUNGEN

REGIONAL

1. PLATZ 3. PLATZ2. PLATZ

NATIONAL INTERNATIONAL

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Ein Inkubator in der Pubertät

In der ersten tech2b-Periode von 2002 bis 2007 gingen 32 Start-ups aus dem Zentrum hervor. Auch die ande-ren, mittlerweile auf 8 Inkubatoren, angewachsenen AplusB-Zentren in den Bundesländern konnten gute Ergebnisse erzielen. Das veranlasste das bmvit dazu, das Programm um weitere fünf Jahre zu verlängern. In „Phase 2“, von Herbst 2007 bis 2012 wurden, wie geplant, weitere 45 Start-ups aus der Taufe gehoben. Für tech2b-„Vater“ Otmar Höglinger geht sein „Baby“ nun einen neuen Entwicklungsschritt: „Tech2b ist aus dem Kleinkind- und Kindheitsstadium ausgewachsen, jetzt kommt es in die ‚Flegeljahre‘.“ Wie in der Puber-tät hat sich der Inkubator seine eigene Identität, seine Persönlichkeit, geschaffen. Der Geschäftsführerwech-sel von Alwin Pichler, den es in die Privatwirtschaft zog, zu Markus Costabiei, kennzeichnet diese Phase auch in Form der handelnden Personen. Der gebürtige Südtiroler besuchte die HTL in Trient, ehe er Wirt-schaft & Management studierte. An der JKU schloss er seinen MBA mit der Masterarbeit „International Information Management“ ab. Costabiei war von 1999 bis 2007 Geschäftsführer von einem Technologie- und Managementdienstleistungsunternehmen in Bozen.

Im Rahmen dieser Tätigkeit schuf er sich ein interna-tionales Netzwerk aus Forschungs- und Bildungsein-richtungen, sowie aus Venture- und Finanzierungs-spezialisten. Seit 2009 ist er zudem Bundessprecher des AplusB-Netzwerks.

Engel fürs Geschäft.Eine der ersten operativen Tätigkeiten des neuen Ge-schäftsführers betraf die Frage der Finanzierung der Start-ups. Business Angels breiten ihre Flügel in an-deren Ländern schon lange über Start-ups aus. Mitt-lerweile haben auch viele private Geldgeber in Öster-reich dieses Investment als attraktive Anlageform für sich entdeckt. Dazu wurde AICO gegründet, eine Plattform, die solche Financiers in Oberösterreich zu-sammenfasst. Tech2b setzt die Aktivitäten operativ um. „Ziel ist es, den aussichtsreichsten oberösterrei-chischen Jungunternehmen den Zugang zu potenziel-len Geldgeber zu erleichtern und damit die langfris-tige Finanzierung zu sichern“, fasst Markus Costabiei zusammen. Hauptsächlich kommt Kapital der „Engel“ in der Seed-Phase, also zu Beginn, zum Einsatz. „Da sich AICO als wirksames Instrument für Gründungen

Die erste Phase von tech2b war gekennzeichnet von jeder Menge internem Start-up Flair. Der gesäte Samen trug Früchte und so geht das Programm ab Herbst 2007 in „Phase 2“.

2. PHASE

google Kauft D Ie f Irma „anDroID“ Von anDy ruB In unD Startet D Ie entWICKlung e IneS offenen Betr IeBSSyStemS fÜr moBIltelefone. BernD gre IfeneDer grÜnDet D Ie f Irma DynatraCe, D Ie mIt e Inem e InZ Igart Igen, Patent Ierten anSatZ D Ie PerformanCe Der It-SySteme Von unternehmen oPt ImIert.

2005In öSterre ICh gehen WeItere InKuBatoren an Den Start: DaS BCCS SalZBurg, aCCent In n IeDeröSterre ICh unD V-Start In VorarlBerg. DamIt umfaSSt DaS aPluSB-netZWerK mIt nunmehr neun Zentren naheZu alle öSterre ICh ISChen unIVerS ItÄten, Zahlre IChe fh ´S , forSChungSe Inr IChtungen unD runD 150 Pr IVate unternehmen.

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bewährt hat, ist geplant, dieses Netzwerk mit dem jährlichen Business Angel Day in der Albertina Wien auf den österreichischen Raum zu erweitern.“

Auch Akademiker brauchen Handwerkszeug.„Echte Begeisterung überwindet alle Widerstände“, heißt es so schön. Dass diese Begeisterung alleine aber nicht reicht, sah man im Laufe von tech2b im-mer wieder. „Es gibt eben verschiedene Typen von Gründer Innen. Manche sind echt beratungsresistent und manche nehmen alles begierig auf, was man ih-nen rät“, verrät Herbert Steinwender. Die Erfahrung zeigt, dass jene „Beratungsresistenten“ auch die-jenigen sind, die meist hohes Lehrgeld bezahlen müs-sen. Gerade Gründer Innen brauchen neben ihrem persönlichen Kern Know-how, das passende Hand-werkszeug. „Wir haben viele TechnikerInnen, die sich ganz in ihr Projekt vertiefen, sich aber nicht fragen, wie sie es am Markt lancieren können. Da helfen wir ganz entscheidend mit. Dazu kommt, dass man vieles parallel machen muss. Man muss entwickeln, netz-werken, eventuell weitere Finanzierungsrunden vor-bereiten und vieles mehr. Wir machen die Gründer-

Innen ‚fit4use‘ “, berichtet tech2b Gründungsberater Bernhard Jauch.

BIZtrain für mehr „Zug“ zum Erfolg.„Ideen am Markt zu realisieren, fordert eine Viel-zahl von unternehmerischen Fähigkeiten“, weiß auch Markus Costabiei. Aus diesem Grund entwickelte man in Zusammenarbeit mit Ausbildungspartnern ein maß-geschneidertes Qualifizierungsprogramm – das BIZ-train. „Es soll Jungunternehmen das Handwerkszeug für unternehmerisches Denken und Handeln mit auf den Weg geben, und sie damit konsequent und ziel-orientiert auf die Herausforderungen am Markt vorbe-reiten.“ Zahlreiche Module von Patentrecht bis zu den Grundlagen erfolgreichen Marketings oder Finanzie-rung und Vertrieb/Verkauf werden abgedeckt. „Damit erhöhen wir die Wissensbasis der Start-ups und berei-ten sie gezielt für die Zukunft vor.“ Die Module wer-den gemeinsam mit den Partnern Wirtschaftskammer Oberösterreich, Oberösterreichische Fachhochschule, CATT und dem Institut für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung der JKU umgesetzt und gehören zu tech2b wie der Eiffelturm zu Paris.

„Die Sorge, woher die Gründungsvorhaben kommen sollten, hat sich als unbegründet

herausgestellt.“Prof. (fh) DI Dr. otmar höglInger

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rÜCKenSChmerZen WerDen Zur VolKSKranKhe It nummer 1. S Ie S InD ZWeIthÄuf IgSte urSaChe fÜr e Inen arZtBeSuCh > enaergy n Immt 2009 Den „KreuZZug“ gegen KreuZWeh auf.

2006teCh2B SChÄrft Se In InterneS Prof Il unD Baut Se In team auS.

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Stufe für Stufe zum Erfolg

Die Erfahrungen der ersten Förderperiode waren ge-prägt von Learning by Doing und auch so manchem Trial und Error. Doch diese Erfahrungen bildeten die Grundlage für einen durchgängigen Prozess, der bis heute Basis für strukturierte Gründungsabläufe bietet. „Tech2b ist ein Zentrum, das sehr prozess orientiert arbeitet, das ist nicht überall der Fall“, lobt Kirsten Tangemann, Geschäftsführerin von Quadris Consuting und selbst ehemalige Zentrumsleiterin im Science Park Graz. Mit der Übernahme der Geschäftsführung von Markus Costabiei begann eine klare Struktur-phase, die – völlig transparent – sogenannte „Stages“ und „Gates“ als Basis hat, die ein Start-up durchlaufen muss.

Von Wurzeln und Flügeln.Die Frühphase, oder Preinkubation dient dazu, aus einer Idee ein tragfähiges Geschäftsmodell zu gestal-ten. Der „Einstieg“ ins Zentrum ist dabei sehr unter-schiedlich: „Das reicht vom Notizzettel bis zum fix fertigen Businessplan. Doch egal wie, es hat jede Idee die gleiche Chance“, weiß Gründungsberater Jauch. Um aus einem Notizzettel ein erfolgreiches Unterneh-men zu formen, braucht es Coaching und Führung. „In dieser Phase erfolgt eine Evaluierung und Bewer-tung des Gründungsvorhabens und die Ausarbeitung

aller erforderlichen Unterlagen“, so Costabiei. Strate-gie, Marketing, F&E, Finanzen, Human Ressources und Softfacts werden durchleuchtet. Das Ende dieser Phase markiert die Präsentation vor dem Vergabebei-rat. Wird dieses Tor geöffnet, schafft es die Idee zur nächsten Qualifikation, der Inkubation selbst.

Postinkubation als „Reifekammer“.In bis zu fünf Gates reift die Idee zu einem fertigen Businessplan, der Grundlage des späteren Unterneh-mens. Die Feedbacks der ExpertInnen geben die Mög-lichkeit, an der Geschäftsidee weiter zu feilen. Wird der Businessplan schließlich abgenommen und akzep-tiert, kann sich das Jungunternehmen für die Folge-betreuung, wie b2e, bewerben. Damit bleibt es länger in der Betreuung des Inkubators und kann sich so in einem geschützten Raum entwickeln, bis es sich reif für den Markt fühlt.

Der IIH: Hagenberg im Mittelpunkt der Welt.Rund 53 % der Start-ups von tech2b sind im Bereich IKT angesiedelt. Ein Trend der um 2005 so richtig zu boomen begann. Hintergrund waren die Neuentwick-lungen im Sektor der mobilen Endgeräte, die Entwick-lung von Apps und die Weiterentwicklung des Inter-nets an sich. „Es ist natürlich heute auch viel leichter

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zu starten. Ich brauche in der Re-gel nur einen Schreibtisch“, erklärt sich Herbert Steinwender den Boom. Projekte, die auch an der FH Hagenberg ihren Ursprung haben können. Grund genug ein eigenes Inkubatorprogramm in Zusammen-arbeit mit dem Softwarpark Hagenberg auf Vorschlag von Bruno Buchberger aufzustellen – den IIH – Inter-national Incubator Hagenberg. „Ihm liegt ein ähnli-cher Gedanke zugrunde wie dem AplusB-Programm. Die FH Hagenberg bietet dazu den Rahmen. Auf einer Hochschule gibt es Forschung und wo es Forschung gibt, entstehen Ideen. Aus diesen Ideen lassen sich Unternehmen formen“, erklärt Friedrich Baldinger, der bei tech2b für die Koordination des IIH’s zustän-dig ist. Das Programm wird von tech2b geleitet und koordiniert.

International Incubator Hagenberg – der Name ist Programm.Der IIH hat einige Spezifika. Er ist ausschließlich IT-Unternehmen vorbehalten und es gibt in einem frühen

Stadium eine Direktbeteiligung durch die RLB. „Meist ist erst ein Prototyp vorhanden und dennoch hat man die Möglichkeit, Kapital seitens der Raiffeisen Landes-bank mit bis zu 300.000 Euro zu erlangen. Die RLB bekommt dafür Unternehmensanteile.“ Die Start-ups haben ihren Sitz in Hagenberg. Wie der Name des Programms bereits erahnen lässt, ist es international ausgerichtet, auch Gründungen ausländischer Teams sind zugelassen. „Wir wickeln das Coaching- und Fi-nanzierungsprogramm für qualifizierte, innovative in- und ausländische Start-ups mit der Unterstützung des Landes OÖ ab. Der Ablauf ist je nach Entwicklungs-stufe des Unternehmens ähnlich zu den hauseigenen Programmen sowie dem OÖ HightechFonds“, erklärt Baldinger den Ablauf.

der softwarepark

hageNBerg

„Es ist natürlich auch viel leichter zu starten. Ich brauche in der Regel nur

einen Schreibtisch.“Kommr herBert SteInWenDer

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Der europäische Markt für Business-Jets beträgt in etwa 3.000 Flugzeuge. Die meisten Betreiber der Jets sind extrem kleinstrukturiert. Doch Zeit ist Geld – und die gute Planung der Flugrouten könnte zum Überlebenskriterium werden. Die beiden Gründer haben daher eine Software entwickelt, die professionelle Routenoptimierung möglich macht. Innovativ ist auch das Geschäftsmodell: die Kunden bezahlen pro Abruf, nicht pauschal. Paolo Sommariva: „Warum können Billigflieger so günstig sein? Weil etwa Ryanair 92 % Auslastung hat.“ Business-Jets schaffen es nur auf 20 %. Fl3XX will diese Quote mit ihrer Software deutlich erhöhen. Im Schloss Hagenberg untergebracht, sorgen sie für Höhenflüge in der Branche.

Das erste IIH-Projekt:FL3XX

aBgehoBeN: das start-up fl3XX h ilft der europÄ ischeN Bus iNess-jet BraNche auf d ie Be iNe .

paolo sommariva, Bsc, Ba uNd d i stefaN oBereNder.

DaS IPhone WIrD VorgeStellt unD mIt Ihm BegInnt D Ie Ära Der „aPPS“ >runtaSt IC lÄuft Dem trenD VorauS.

2007DaS BmVIt BeSChl IeSSt D Ie f InanZ Ierung Von WeIteren 5 Jahren.

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Vom Business zur Excellence – b2e

Als in den Jahren 2004/05 die ersten Start-ups den Inkubationsprozess erfolgreich hinter sich gebracht haben, traf man immer wieder auf die größte Hürde, die jungen Technologieunternehmen im Wege steht: die Folgefinanzierung. „Die bisherige Erfahrung von tech2b zeigt, dass JungunternehmerInnen nach Aus-tritt aus dem Zentrum nicht nur mit dem nach wie vor vorhandenen technologischen Risiko zu kämpfen haben, sondern auch mit steigendem Finanzierungs-risiko und mit wachsenden Anforderungen am Markt konfrontiert sind“, so Costabiei. Während Business Angels Kapital meist in der frühen Wachstumsphase zum Einsatz kommt, fehlt es an Folgefinanzierung, um das Produkt am Markt zu platzieren und Umsätze zu generieren. 2010 wurde daher Business2excellence ins Leben gerufen.

Wachstum braucht Zeit.Um den Unternehmen eine Chance und die nötige Zeit zu geben, hat das Business2excellence Programm das übergeordnete Ziel, die Rahmenbedingungen, Prozesse und Netzwerke zur Verfügung zu stellen, wel-che in der Post-Inkubation bzw. der Wachstums-Phase unterstützen. „Im Standardfall werden Jungunterneh-men auf operative Ebene unterstützt und im Bereich der strategischen Planung durch ein Advisory Board begleitet. „Unsere MitarbeiterInnen stellen ein Um-setzungsteam zusammen.“ Im Normalfall dauert die Nachbegleitung ein Jahr, kann aber im Bedarfsfall um ein weiteres Jahr verlängert werden.

DIe Pflege WIrD Im h IntergrunD Der ÜBeralteten geSellSChaft D ISKut Iert > SPanteC entWICKelt ProDuKte D Ie langfrISt Ig D Ie Pflege S IChern Könnten.

2008marKuS CoStaBIe I WIrD neuer geSChÄftSfÜhrer. Start DeS angelS InVeStment CluB (a ICo) In oBeröSterre ICh.

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Naporo wurde voN der Natur iNsp ir iert uNd stellt (le icht )Baumater ialeN

aus rohrkolBeN uNd haNf her. (copyr ight: Naporo)

d i roBert schwemmer, d i fraNk re iche

v.l .N.r . dr. martus joscak, dr. tomas joscak, d i mart iN deNes i

Das Jubiläums Start-up: Dascanova

Erstes Direktinvest-ment von 3M New Ventures: Naporo

Als 50. tech2b-Projekt startete Dascanova. „Dasca“ – ein altslawischer Begriff – bezeichnet ein Holzpro-dukt mit besten Eigenschaften. Man erdachte den Begriff neu, also „nova“, und setzte auch Neues um. Dascanova entwickelte eine Faserplatte, die bei glei-chen oder besseren mechanischen Eigenschaften um 30 % weniger kostet. Das zieht auch einen geringeren Einsatz von Rohstoffen mit sich. Das Start-up ver-marktet nun die Anlagen zur wirtschaftlichen Nutzung der Technologie. An der Umsetzung für Span- und Iso-lationsplatten wird derzeit intensiv geforscht.

Die Mission endlich einen Baustoff zu finden, der um-weltfreundlich, rein und schadstofffrei ist, brachte Frank Reiche und Robert Schwemmer zu tech2b. Sie fanden ihn in Form des Rohrkolbens. Der Kolben nimmt während des Wachstums mehr CO2 auf, als es Bäume im vergleichbaren Zeitraum schaffen. Zudem ist das Material extrem stabil und besitzt eine natür-liche Feuchtigkeitsregulierung. „Es ist die Natur, die uns inspiriert“, verkünden die Gründer. Mittlerweile ist eine ganze Produktfamilie an innovativen und na-türlichen Baustoffen aus Schilf oder Hanf entstanden. Von Dämmplatten über Lehmputz bis hin zu Leicht-bauelementen, die im Schiffs- und Messebau oder der Akkustik ihren Einsatz finden.

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Doch auch im Vorfeld, der Ideenakquise wurde nach-justiert und mit dem Ideenwettbewerb EDISON – be-nannt nach Thomas Alva Edison – eine medial beach-tete Plattform geschaffen. Der Innovationspreis soll die Findung von Gründungsvorhaben unterstützen und zugleich für Bewusstsein in der Bevölkerung und nicht zuletzt auch in den Bildungseinrichtungen sor-gen. Diese sind neben tech2b die Träger des Preises, konkret die JKU, die FH OÖ und die Kunstuni Linz. Zukünftig soll ein eigener EDISON für besonders krea-tive Leistungen im Bereich Design & Technik vermehrt Frauen auf die Innovationsbühne locken. „Damit wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, Frauen für eine Unternehmensgründung zu interessieren bzw. zu mo-tivieren“, erklärt Julia Zarbock, tech2b-Marketing-leiterin, die den EDISON koordiniert.

Zwei Phasen zur Glückseeligkeit.Der Wettbewerb findet in zwei Phasen statt. „In der ersten Phase werden die Ideen auf ihre Umsetzbarkeit und ihr Potenzial bewertet.“ In der zweiten Phase wer-den die Ideen gemeinsam mit ExpertInnen konkreti-siert. Der „Check“ durch eine unabhängige Jury kann nicht zuletzt auch zu einer Gründung führen, welche mit Hilfe von tech2b, bpa und der CREATIVE REGION begleitet werden können.

Thomas AlvasUrururenkel

der erste ed isoN g iNg 2010 aN d ie BrÜder aleXaNder uNd michael Barth

(B ild m itte ) m it ihrem projekt „ im-h iroB“ .

KATEGORIE „TECHNOLOGIE-ORIENTIERTE IDEEN“

angeBot teCh2B: antr Itt teCh2B VergaBeBe Irat, reale

umSetZung Der IDee am marKt, Zahlre IChe geförDerte

unterStÜtZungSmöglIChKe Iten WIe Beratung, netZWerK,

InfraStruKtur unD f InanZ Ierung

KATEGORIE „ INNOVATIV-ORIENTIERTE IDEEN“

angeBot BuS IneSS Pro auStr Ia : geförDerteS CoaChIng-

angeBot Der öSterre ICh ISChen teChnologIeZentren,

InKluS IVe Beratung unD netZWerK

KATEGORIE „KREATIV-WIRTSCHAFTLICHE IDEEN“

angeBot Creat IVe regIon: unterStÜtZungSmöglIChKe Iten

WIe Beratung unD CoaChIng, netZWerK unD geförDerte

InfraStruKtur

DIe Kl ImaKonferenZ In KoPenhagen hat Zum Z Iel D Ie erDerWÄrmung um 2 graD CelS IuS Zu SenKen > greenteCh arBe Itet an „uralten“ antWorten WIe Co 2 geBunDen WerDen unD VerStromt WerDen Kann.

2009Der Internat Ional InCuBator hagenBerg ( I Ih ) WIrD gegrÜnDet unD B Ietet e Ine IntereSSante alternat IVe fÜr It-ProJeKte.

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di roBert hutter (2 .v.l . ) , grÜNder prologics, dem ersteN

start-up, das vom htf f iNaNZ iert wurde.

Erstes OÖ HightechFonds Investment: PROLOGICS PROLOGICS bringt Schwung in die Unternehmens-IT. Mit Technologien, Produkten und Dienstlei stungen hilft das Unternehmen die Geschäftsprozesse IT-un-terstützt zu optimieren. Um die verschiedenen inno-vativen Softwareprodukte besser absetzen zu können, holte man sich den OÖ HightechFonds ins Boot. Eine ideale Partnerschaft: „Zum HightechFonds sind wir über den Alumni-Club und den tech2b Stammtisch ge-kommen. Obwohl es für alle eine Premiere war, ist es sehr rasch gegangen. Im Juli 2011 haben wir den An-trag gestellt und im Dezember gab es bereits das Close. Wir setzen die Mittel für das Marktwachstum ein. Der technische Vorsprung hat nur ein gewisses Zeit-fenster. Derzeit konzentrieren wir uns auf Österreich, Deutschland, die Schweiz und die Benelux-Länder; mittelfristig haben wir auch die USA im Fokus“, be-richtet Robert Hutter, der Gründer von PROLOGICS.

Risiko braucht Kapital

Die großen Helden der internationalen Internet Start-up Szene haben Unmengen an Venture Capital bewegt. Was im Silicon Valley Gang und Gäbe ist, hat in Öster reich richtungsweisend noch kaum Tradition – echtes Risikokapital. 2011 wurde unter Federführung von tech2b in Ober-österreich der HightechFonds eingerichtet. Der Fonds verfügt über 11 Millionen Euro und hat vor allem eines im Sinn: „Wir schließen eine Lücke zwischen klassischem Seed-Capital, wo in erster Linie private Geldgeber an Bord sind und weite-ren Investoren, die in reife Unternehmen inves-tieren“, erklärt Horst Gaisbauer, als Investment Manager bei tech2b zuständig für den Fonds.

Kapital für den Marktaufbau.Im Fokus der Finanzierung, die in Form einer atypisch stillen Beteiligung, oder auch direkt, erfolgen kann, steht der Markteintritt und die Markterschließung. „Der Aufbau eines Vertriebes kostet viel Geld, was meistens fehlt.“ Innerhalb von 6 bis 9 Monaten wird in einem klassischen Investment-Prozess über eine Beteiligung ent-schieden. Bisher konnten zwei Unternehmen Gel-der des Fonds in Anspruch nehmen: PROLOGICS (siehe Kasten) und ECOP. Der Fonds bleibt dabei immer Minderheitsbeteiligter. „Wir wollen bis 2014 die Mittel von 11 Millionen Euro in 8 bis 12 Unternehmen kommittiert haben“, sagt Horst Gaisbauer.

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Status Quo

Kirsten Tangemann begleitete von der Frühphase an das AplusB-Programm und leitete 5 Jahre mit dem Science Park Graz selbst einen Inkubator, sie bringt es auf den Punkt, was in den letzten 10 Jahren geschehen ist: „In der Aufbauphase mussten wir erst einmal er-klären, was ein Inkubator ist. Heute sehen wir überall, dass die Pipelines mit vielversprechenden Projekten gefüllt sind.“ Sie beobachtet mit ihrem Unternehmen Quadris Consulting nach wie vor die Entwicklung von AplusB und gilt als Spezialistin für die österreichische Inkubatorenlandschaft. „Der aktuelle Trend zeigt klar einen Schub in Richtung Internationalisierung.“

96 % der AplusB Start-ups noch aktiv.Tangemann nahm die Start-up Landschaft in einer Studie unter die Lupe und stellt dabei Interessantes fest. Fast ausschließlich alle Gründungen sind akade-mischer Natur. 76 % der Unternehmen zeigen wach-sende Umsätze, davon konnten 43 % ihren Umsatz pro Jahr gar verdoppeln. 90 % aller in den Zentren aufgenommen Projekte gründeten ein Unternehmen. 96 % dieser Unternehmen sind noch aktiv. Ein Drittel dieser Firmen wäre ohne Inkubatorenangebot nicht gegründet worden.

10 Jahre nach der Gründung kann tech2b seinen Beitrag für die oberösterreichische Wirtschaft in Zahlen gießen. Die Start-ups haben einen wesentlichen Einfluss auf die heimische Wirtschaftsleistung. Das Programm wurde daher um weitere 5 Jahre verlängert.

96PROZENT AKTIVE APLUSB START-UPS

Finanzierung der öffentlichen Hand rechnet sich.Jedes der acht AplusB-Zentren in Österreich hat laut Tangemann seinen eigenen Stil gefunden. Während sich einzelne andere Zentren auch Projekten jenseits der Technik widmen, blieb tech2b seinem Namen treu. Die Herausforderungen der GründerInnen selbst bleiben aber überall im Land die gleichen: „Gründer-Innen haben kein Geld, und mit den Rückflüssen ist nur sehr zeitverzögert zu rechnen.“ Tangemann sieht derzeit keine Inkubatoren-Modelle, die sich selbst fi-nanzieren können. Durch den Verein AplusB, dessen Sprecher Markus Costabiei ist, wurde ein Meilenstein in der Kooperation auch in punkto Finanzierung ge-schaffen. „Es wird heute zentral gut dargestellt, dass die Steuerrückflüsse wesentlich höher sind, als die

DIe ölKataStroPhe am golf Von meX IKo > naPoro D ISKut Iert n ICht nur, SonDern SetZt taten.Dr. aleXanDer KraJete, grÜnDer Der KraJete gmBh, SetZt arChÄa mIKroorganISmen Zur umWanDlung Von Co

2 In KraftStoffe e In unD

Qual If IZ Iert Den StoffWeChSel Der methanogeneSe In D Ie KategorIe Der B Iotre IBStoffe Der 4 . generat Ion. DamIt WIrD D Ie B IologISChe StromSPe ICherung erStmal Ig mögl ICh.

2010DaS B2e (BuS IneSS to eXCellenCe) Programm SChl IeSSt D Ie lÜCKe In Der WeIterf InanZ Ierung naCh Der grÜnDung.

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76PROZENT DER UNTERNEHMEN ZEIGEN WACHSENDE UMSÄTZE

43PROZENT DER UNTERNEHMEN VERDOPPELN UMSÄTZE PRO JAHR

90PROZENT DER AUFGENOMMENEN PROJEKTE GRÜNDETEN EIN UNTERNEHMEN

245 132GESCHAFFENE ARBEITSPLÄTZE ERGEBNISSE DER STUDIE 2011.

Summe die investiert wird.“ Tangemann wünscht sich daher eine langfristige Finanzierung, damit sich die Zentren mehr auf ihre Inhalte konzentrieren können.

Die tech2b Studie.Im April 2012 untersuchte Univ.-Prof. Friedrich Schneider die Unternehmensgründungen von tech2b von 2003 bis 2011. Rund 63 % aller der bis dahin 69 gegründeten Unternehmen haben sich an der Studie beteiligt. Sie haben 175 akademisch und 70 nicht aka-demische Arbeitsplätze geschaffen. 132 Patente ka-men zur Anmeldung, darunter 10 in Japan, 20 in den USA, 40 europaweite und 53 in Österreich. 37 dieser Patente wurden bereits erteilt. Rund 24 Mio. Euro an finanziellen Mitteln wurden lukriert. 4,5 Mio. als Forschungsförderung, 13,6 Mio. wirtschaftliche Betei-ligungen und 5,9 Mio. in Form von Venture Capital. Mit 53 % bildet der Bereich IKT den Schwerpunkt der Gründungsinhalte. 17,7 % beschäftigen sich mit Me-chatronik und 17,1 mit Life Science, 10 % mit Materia-lien und 2,2 % mit Energie.

Beträchtlichen Einfluss auf die OÖ Wertschöpfung.Schneider errechnete mit dem „ökometrisch geschätz-

tem Simulationsmodell“ den gesellschaftlichen Nut-zen, den die untersuchten Start-ups erzielt haben. Er kommt zu dem Ergebnis, dass diese Firmen ein zusätz-liches BIP in OÖ von 13,5 Mio. Euro lukrieren. Sie si-chern 111 zusätzliche Arbeitsplätze und generieren so ein zusätzliches Masseneinkommen von 6,2 Mio. Euro. Schneider ist in seiner Studie von der Notwendigkeit und der guten Arbeit des Inkubators überzeugt: „Ins-gesamt zeigt sich, dass die Tätigkeiten dieser Firmen für die Wertschöpfung in Oberösterreich einen be-trächtlichen Einfluss haben.“

Positive Spill-Over Effekte.Er betont zudem, dass seine Berechnungen einen kon-servativen Wert darstellen. Hochinnovative Unter-nehmen, so Schneider, strahlen aufgrund ihres Cha-rakters aber weitere positive Spill-Over Effekte auf andere Firmen aus. Schneiders Fazit: „Gerade der Innovationsbereich ist eines der zukunftsträchtigsten Investitionsgebiete und wenn es gelingt, in OÖ zu-sätzliche Firmen durch derartige Aktivitäten ins Le-ben zu rufen bzw. zu gründen, dann wird für OÖ eine wichtige Voraussetzung geschaffen, seinen Vorsprung zu den anderen Bundesländern und auch zu anderen europäischen Regionen weiter auszubauen. Es sei

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auch erwähnt, dass auf diese Weise langfristig und dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden und da-rüber hinaus das Bundesland OÖ als Industrie- und Dienstleistungs standort zusätzlich an Attraktivität ge-wonnen hat und auch weiterhin gewinnen wird.“

Entrepreneure und die Kultur des Scheiterns.Tech2b hat dazu beigetragen, dass sich Jungunterneh-men auf die Selbständigkeit einlassen. Dennoch ist die Kultur des Entrepreneurships in Österreich noch im-mer ein kritischer Punkt. Das beobachtet auch Otmar Höglinger: „Es fehlt die Kultur des Entrepreneurs, da hat sich in 10 Jahren leider nicht viel verändert. Die Angst vor dem Scheitern ist groß. Scheitern ist in Öster reich scheinbar verboten, denn das bedeutet Ver-sagen. Doch im Endeffekt heißt ein Scheitern doch nur eine Erfahrung mehr gemacht zu haben.“ Auch Her-bert Mayrhofer schließt sich der Meinung an: „In der mitteleuropäischen Kultur wird ein Unternehmen zu gründen immer als etwas Geheimnisvolles und Gefähr-liches gesehen.“ Silvia Laimgruber von der FFG sieht das ein wenig positiver: „Es tut sich schon was. Die Zahl der Lehrstühle für Entrepreneurship ist von ei-nem auf fünf gestiegen. Das Thema ist aber noch lange nicht so weit, dass es sich verselbständigt.“ Der Man-gel an Entrepreneurship und der Kultur des Scheiterns widmet sich auch tech2b. Markus Costabiei: „Hightech Unternehmen tragen sicher ein hohes Risiko. Doch mit unseren Programmen können wir dieses deutlich reduzieren. Im Vergleich zu Gründungen, die außer-halb von tech2b stattfinden, sind unsere Start-ups viel länger auf dem Markt. Die Erfolgswahrscheinlichkeit eines tech2b-Projektes ist bei weitem höher. Das wol-len wir künftig verstärkt bewusst machen.“

53 %

17,7 %

17,1 %

10 %

BEREICH IKT

BEREICH MECHATRONIC

BEREICH LIFE SCIENCE

BEREICH MATERIALIEN

BEREICH ENERGIE

2,2 %

ClouD ComPut Ing WIrD SalonfÄhIg. aPPle, google, mICroSoft unD amaZon Stellen Ihre ClouD-löSungen Vor. > PrologICS h Ilft unternehmenSDaten Zu VerWalten, Zu Zentra-l IS Ieren unD Zu S IChern ohne In Der Datenflut Zu erSt ICKen.

2011oBeröSterre ICh BeKommt Den h IghteChfonDS. DamIt Steht Start-uPS erStmalS r IS IKoKaPItal Zur VerfÜgung.

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2012 bis 2017 – die Zukunft ist jetzt

Nach der „Kindheits-„ und „Pubertätsphase“ haben die Inkubatoren mit einem geballten 10-jährigen Wissensaufbau nun die Chance, noch produktiver zu werden. Kein Wunder, wenn das Programm auf den Namen „AplusB 2.0“ hört. Alle auftauchenden Prob-lemfelder, die im vergangenen Jahrzehnt durch „Lear-ning by Doing“ beseitigt wurden, sind aus dem Wege geräumt. In Phase 3 wird damit noch mehr als bisher der langfristig strategi-sche Fokus gelegt werden. Eines die-ser Ziele formuliert Markus Costabiei: „In der kommenden Periode ist geplant, mittels Busi-ness Design Thinking die Verbindung von Industrial Design und Ingenierwissenschaften zu erweitern.“

Tech2b goes creative – and feminine.Die Umsetzung soll durch Bildung interdisziplinärer Gruppen erfolgen, die sich aus Kunst-, Technik- und Be-triebswirtschaft-StudentInnen zusammensetzen. „Die Kunstuniversität spielt dabei als strategischer Partner eine besondere Rolle.“ Ein eigens für diese Kategorie geschaffener EDISON-Award unterstreicht diese Plä-ne. Die Erhöhung des Frauenanteils an Gründungen steht ebenfalls im Fokus. Unter dem Motto „Gender Awareness“ soll es gelingen, verstärkt Frauen zu Grün-dungen zu bewegen. Tech2b selbst geht da mit Vor-bildwirkung voran. Nach Aufstockung des Personal-standes auf 15 Personen sind heute 7 Frauen für den Inkubator tätig.

Es ging ein erleichtertes Aufatmen durch die heimische Start-up Szene: Die Finanzierung der AplusB-Zentren ist für die nächsten 5 Jahre gesichert.

„Schnellboote“ der Industrie.Das langfristige Ziel formuliert Costabiei so: „Die Platt-form der tech2b Partner zu einer international sicht-baren Modellregion ‚Entrepreneurship Hub Upper Austria‘ auszubauen.“ Damit soll ein attraktives un-ternehmerisches Umfeld für internationale Wissen-schafterInnen und GründerInnnen entstehen. Die

Modellregion Oberösterreich kann schon heute als In-dustrieland Nummer eins und Exportmotor schlecht-hin in Österreich punkten. Dieser Trumpf wird künftig stärker ausgespielt werden können. „Es wird sicher zu einem Trend, dass sich große Unternehmen um Innovationen bzw. Corporate Spin-Offs umschauen werden.“ Die „Schnellboote“ in Form von kleinen, fle-xiblen Start-ups könnten Innovationen der Industrie-partner schneller und unbürokratischer umsetzen, als es die großen Einheiten selbst können. „Viele haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu akade-mischen Einrichtungen. Tech2b als Technologiedreh-scheibe wird hier zukünftig noch stärker als Vernetzer agieren können.“

Was die Zukunft bringen wird, steht für manche noch in den Sternen. Für die bestehenden und künftigen Start-ups des tech2b Netzwerks wird sie heute schon gelebt.

„Es wird sicher zu einem Trend, dass sich große Unternehmen um Innovationen bzw. Corporate Spin-Offs umschauen werden.“

mag. (fh) marKuS CoStaBIeI, mBa, CmC

teCh2B WIrD 10 Jahre unD mIt Se Inen Start-uPS noCh V Iele antWorten auf D Ie fragen unD herauSforDerungen Der ZuKunft geBen.

2012aPluSB 2 .0 WIrD Vom BmVIt BeWIll Igt, DamIt ISt D Ie f InanZ Ierung Der Zentren fÜr WeItere fÜnf Jahre geS IChert.

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Dastech2bTeam

MAG. A JUL IA ZARBOCK

marKet Ing &

öffentl IChKe ItS arBe It

MAG. FR IEDRICH BALDINGER

heaD of BuS IneSS DeVeloPment ( I Ih )

TINA SCHERLER

aSSIStent In

ASTRID FREYMÜLLER

f InanZBuChhalter In,

Controller In

DI GEORG SCHMIDINGER, CMC

heaD of BuS IneSS InCuBat Ion

(aPluSB)

MAG. (FH) MARKUS COSTABIE I , MBA, CMC

geSChÄftSfÜhrung teCh2B BunDeSSPreCher

öSterre ICh ISCheS InKuBatorennetZWerK aPluSB

ANNA WOLFMAYR, CMC

Bere IChSle Itung ZentrumS-

management, hr/organISat Ion,

marKet Ing/Pr

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D I (FH) MAG. NORBERT WEILAND

SenIor BuS IneSS DeVeloPment

manager (BuS IneSS2eXCellenCe)

MAG. A (FH) EL ISABETH

NEUNER-SCHWAIGER

ProJeKtle Itung & -aSS IStenZ

DI IN ANDREA HUBER, MBA

SenIor BuS IneSS DeVeloPment

managerIn

(BuS IneSS2eXCellenCe)

ING. D I (FH) BERNHARD JAUCH, CMC

SenIor BuS IneSS InCuBat Ion

manager (aPluSB)

MAG. HORST GAISBAUER

SenIor InVeStment manager

(oö h IghteChfonDS)

MAG. PHIL IPP KRANEWITTER

JunIor BuS IneSS InCuBat Ion

manager (aPluSB)

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Oberbank . Raiffeisen Landesbank . SCWP – Saxinger, Chalupsky & Partner – Rechtsanwälte GmbH

Sparkasse OÖ . Stadt Linz . IUG – Institut für Unternehmensgründung & Unternehmensentwicklung

Kunstuniversität Linz . Transferzentrum für Unternehmensgründung

Verband der Technologiezentren Österreichs . Business Pro Austria . Siemens VAI . Siemens AG

CREATIVE REGION . 3M Österreich . 3M New Ventures . Greiner . ASEP – Austrian . CATT

Clusterland . i2b . AICO – Angel Investment Club

tech2b Inkubator GmbHHafenstraße 47-514020 Linz, Austriatech cEnter Linz-Winterhafen Bauteil B - 2. Stock

T: +43 732 9015 5601F: +43 732 9015 5680

E: [email protected]: www.tech2b.at

Fördergeber / Partner:

Gestaltung und Layout: kest Werbeagentur, 4020 Linz, www.kest.net

Redaktion: philipp.pr Gmbh, 4020 Linz, www.philipp-pr.at

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agen

tur

kest