Lösungen aus CIM-Sicht: Ein Überblick über konkrete ... · Intelligenten Zählern durch CIM;...
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INTERNATIONAL
ELECTROTECHNICAL
COMMISSION
Lösungen aus CIM-Sicht:
Ein Überblick über konkrete Anwendungen
[email protected] (Vortrag)
DKE/VDE Workshop “CIM in der Praxis”
14. Oktober 2015
Frankfurt am Main
2
Über CIM
Anwendungsbeispiele
Netzmodell Austausch (CGMES bei ENTSO-E, BE)
Integration DMS / GIS (DONG Energy, DK)
Integration DMS / Smart Meters / Markt (MeRegio, DE)
Zum Abschluss
Allgemeine Erfahrungen
Ausblick
Kurzfassung
CIM: Common Information Model
CGMES: Common Grid Model Exchange Standard
DMS: Distribution Management System
GIS: Geographic Information System
MeRegio: Minimum Emission Regions
Über CIM:
CIM @ IEC TC57
4
Communication Bus
EMS apps
Control Centre B
IT system - 1 IT system - n
Substation / Plant,Field device
61970
6197061970
61968 61
96
8
61850
61
96
8
61850
60
87
0-6
(TA
SE.2
)
61
33
4
60
87
0-5
-1
01
/10
4
60
87
0-5
-10
2
60870-6(TASE.2)
DMS apps
SCADA Inter-CC data-link Inter-CC data-link
61970
Protection, Control, Metering
RTU
60834
Switchgear, Transformers, Instrumental transformers
Protection, Control, Metering
Substation Automation System
60870-5-103
61970
61968
61850
DMS/IT: WG14 (CIM)
EMS: WG13 (CIM)
SAS: WG10, WG17, WG18, TC88
Substation Automation System,Distributed Energy Resources,
Hydro plants,Wind generation
61850
61850
MMS apps
62325 MMS: WG16 (CIM)6
23
25
61970
61968
62325
www61968
623253rd party IT system/app
61
85
0
Control Centre A
OtherBusiness
Über CIM:
Was ist CIM und was nicht
IST das Konzept für die Definition
von Softwareschnittstellen
IST ein abstraktes Datenmodell
(Canonical Data Model)
Nicht implementierbar ohne
Beschränkungen (Profile)
IST Basis für Semantik, Struktur
und Format/Syntax für
Datenaustausch5
IST KEIN konkretes Modell
CIM UML ist Ontologie (d.h., ein allgemeines Netz von abstrakten Objekten)
IST NICHT geeignet als internes Anwendungsdatenmodell oder Objektmodell
Wird trotzdem als solches verwendet...
Konzipiert für Datenaustausch
Suboptimal für viele Anwendungen
IST KEIN Kommunikationsprotokoll
Datenübertragung ist offen (absichtlich)
Empfohlene Mechanismen sind JMS (Java Message Service) und Web Services
Integration bus
Über CIM:
Von CIM UML bis zu Nutzdaten
CIM UML
Abstraktes Modell mit ~1600 UML Klassen!
Profil
Untermenge von CIM UML für einen spezifischen Datenaustausch (z.B., 5-50 CIM Klassen)
Nutzdaten Schema
XSD (XML Schema) oder RDFS (RDF Schema) Austauschformat («serialisation»)
Wird benötigt für die Implementierung
Nutzdaten Instanz
Daten, die eine Anwendung erzeugt oder benötigt
Konformität
CIM (UML) Konformität existiert nicht
Nur die Instanzdaten können mit dem CIM Profil XYZ/ABC/… konform sein
6
Informationsmodelle
Kontext
Datensyntax
Nutzdaten
CIM UML
Profil
Nutzdaten Schema
(XSD, RDFS, …)
Nutzdaten Instanz
(XML, RDF, …)
abgeleitet von
abgeleitet von
validiert gegen
UML: Unified Modeling Language
XML: Extensible Markup Language
XSD: XML Schema Definition
RDF: Resource Description Framework
RDFS: RDF Schema
Über CIM:
Profile / Schemata Definition
7
*
Die Daten:• Nutzdaten in der Message
• Validiert gegen Schema
Profil = Spezifizierung• Untermenge von CIM UML
(nur 4 von ~25 Klassen)
• Wird übersetzt in ein Schema
Über CIM:
Anwendungen
In Deutschland / Schweiz / Österreich bisher keine bzw. kaum
umfassende Anforderungen, CIM zu verwenden
Das ändert sich aber derzeit
EMS/DMS und andere Systeme verfügen über die
Schnittstellen
Dateienaustausch im CIM-Format
Datenimporte / -exporte bei Übertragungs- / Verteilnetzbetreibern
Betriebsmittel, Sachdaten, Zustände
Messaging basiert auf CIM-abgeleiteten Nutzdaten
Intelligente Zähler und Kundenmanagementsysteme
Outage-, Asset- und Work- Management
Austausch mit Strommarkt
…
Unterstützung von Standard- so wie nicht-standardisierte
Erweiterungsprofilen und Anwendungen (z.B., Model-
Repository) 8
NETZMODELL AUSTAUSCH
(CGMES BEI ENTSO-E, BE)
Anwendungsbeispiel 1
9
CGMES: Common Grid Model Exchange Standard
Für Datenkonsistenz ist Excel nicht genug!
Common Grid Model Exchange Standard
(CGMES), von CIM abgeleitet
Austauschformat für den paneuropäischen Raum
Löst das bisher benutzte Format UCTE-DEF ab
Alle TSO liefern „ihre Netze“ im gleichen Format;
ENTSO-E kann diese Netze dann zu einem
Gesamtnetz „zusammensetzen“
Gemeinsame Datenaustauschsprache
Bessere Datenkonsistenz zwischen Planung-,
Betriebs- und Marktsystemen
Bessere gemeinsame Studien
Häufiger und zuverlässiger Austausch immer
wichtiger zwischen den ENTSO-E Netzbetreibern
Zielsetzung: Gleiche Projektresultate (z.B.
Leistungsfluss) aus gemeinsamen CIM und
verschiedenen Softwareanwendungen
Netzmodell Austausch:
Einsatz von CIM bei der ENTSO-E
10Content reused and adapted with permission of Ch. Ivanov of ENTSO-E.
TSO: Transmission System Operator
NMD: Network Modelling Database
ENTSO-E NMD
TSO TSO TSO
CIM
CIMCIM
Netzmodell Austausch:
CIM Implementierung – das Positives
2015: Jeder TSO hat Software, die das Langzeitplanungsmodell in CGMES exportiert
Jedoch, nicht jede Software hat die ENTSO-E CGMES Konformität erreicht
11
2007-2008 UCTE
planning model
2013 ENTSO-E
RG CE TYNDP* model
Target CGMES
with CIM16
Data collection +
validation7 months (UCTE DEF,
PSS/E, Excel,…)2 months (CIM) -71%
Minutes (use for
operational
planning)
Model assemblingManual process – 3
months
NMD – 20 min
Effort to reach load
flow in one tool 10 hours -99.6%
Model size Nodes: 10800,
Lines: 14400,
Loads: 6300,
Generators: 2050,
Transformers: 3200.
Nodes: 19000, +76%
Lines: 17600, +22%
Loads: 10700, +70%
Generators: 14600, +232%
Transformers (2w): 5100,
Transformers (3w): 1300, +100%
Breakers: 2100, New !
Content reused and adapted with permission of Ch. Ivanov of ENTSO-E.
*RG CE TYNDP: Regional Group Continental Europe Ten-Year Network Development Plan
Netzmodell Austausch:
Einsatz von CIM bei den TSO
Export des betreffenden Netzdatenmodells
– statisch + dynamisch – an ENTSO-E
(Schnappschüsse, Vorschaudaten)
Import der Nachbarnetze,
um Netzberechnungen im eigenen Netz mit
Berücksichtigung der Nachbarnetze
durchführen zu können
Berechnet wird
„das eigene Netz“ mit „1. + 2. Masche“ der
angrenzenden Fremdnetze
Zielsetzung:
Prognosen (IDCF, DACF, D2CF, …) für
betroffenen ÜNB, mit Engpassuntersuchung
Bilddatenaustausch für Netzgrafik
Verwendung auch beim Datenaustausch
zwischen eigenen Anwendungen (EMS/DMS
und externen Softwarepaketen)
12ÜNB: Übertragungsnetzbetreiber (TSO)
IDCF, DACF, D2CF: Intraday, day ahead and 2-day ahead Congestion Forecast
ENTSO-E NMD
TSO TSO TSO
CIM
CIMCIM
Integration DMS / GIS:
DONG Energy Sales & Distribution
DONG versorgt über 1.000.000 private, öffentliche und
gewerbliche Kunden in Dänemark mit Strom und/oder Erdgas
Das elektrische Verteilnetz konzentriert sich um Kopenhagen und
dem nordöstlichen Teil von Seeland
Die Kabel- und Freileitungslänge beträgt ungefähr 19.000 km, im
Netz befinden sich ungefähr 10.000 Trafostationen
Ungefähr 970.000 Entnahmestellen werden mit Strom versorgt,
das entspricht 30% der Entnahmestellen in Dänemark
Die Gesamtmenge an verteilter Elektrizität betrug im Jahre 2010
ca. 9.100 GWh
Projekt Erneuerung der Netzleittechnik (Start 2012)
Integration der Daten aus Unternehmenssystemen in die
Netzleittechnik, z.B. der GIS-Daten mit Hilfe von CIM
14Quelle: DistribuTECH, Präsentation von Jesper Vinther Christensen, Similix und Signe Bramming Andersen, DONG Energy
Integration DMS / GIS:
Kopplung von Netzbetrieb, Instandhaltung und
Investitionsplanung
15
Esri ArcGIS
•Unterstützt Planungs- und Wartungsprozesse
•Führendes System für das statische Netz und Besitzer des
Normalschaltzustandes
•Visualisierung und kartographische Darstellung
Schneider Electric ADMS
•Betriebsführungsperspektive
•Führendes System für den dynamischen Netzzustand und
Besitzer des aktuellen Netzzustandes
•Fehler- und Alarmbehandlung
•Trainings – und Playback-Szenarios
DONG Energy/Schneider GridHub
•Risiko-, Eventualitäts- und Investitionsplanung
•Zeitreihenanalyse
•Momentaufnahme des dynamischen Modells
•4 Milliarden neue Datensätze pro Jahr
Quelle: DistribuTECH, Präsentation von Jesper Vinther Christensen, Similix und Signe Bramming Andersen, DONG Energy
Integration DMS / GIS:
Kundenmotivation für die Auswahl von CIM
Das CIM-Model wird entwickelt und unterstützt von
wichtigen internationalen Versorgern und Herstellern
CIM ist ein Domänenmodel für Versorger mit detaillierten
Definitionen von Objekten und Eigenschaften
Die eindeutigen und detaillierten Definitionen dienen als
Validierungstool und Austauschformat
Als Teil der Erstellung der Schnittstelle zum neuen
Netzleitsystem wurden mehr als 600 Datenelemente aus
GIS und SAP auf CIM abgebildet
Jedes integrierte System hat einen oder mehrere CIM-
Adapter
CIM ist als Model-Repository mit Versionskontrolle
implementiert und ermöglicht jedem System den Wechsel
auf eine neue Version wenn es in die Roadmap passt
CIM-Integration ist der sichere Weg, um mehrere
Projektänderungen gleichzeitig in unterschiedlichen
Systemen zu verwalten
Da ein bestimmtes Datenelement nur einmal abgebildet
werden muss, reduziert CIM die Kosten für zukünftige
Integrationen, natürlich nur, wenn diese auch auf CIM
basieren 16Quelle: DistribuTECH, Präsentation von Jesper Vinther Christensen, Similix und Signe Bramming Andersen, DONG Energy
MDM: Meter Data Management
WFM: Workforce Management
OMS/LV: Outage Management
System / Low Voltage
INTEGRATION DMS / SMART
METERS / MARKT (MEREGIO, DE)
Anwendungsbeispiel 3
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MeRegio: Minimum Emission Regions
Smart Meters:
Kopplung von Erneuerbaren Ressourcen
und Energiehandel (Verteilnetz)
Einrichtung
~1’000 Pilotkunden von EnBW :
800 Verbraucher (Häuser, Industrie)
150 dezentrale Erzeuger von erneuerbaren
Energien
50 Speicher
Durch den Einbau von Smart Metern und
Fernwirktechnik (RTU) wurde die smart
grid Infrastruktur hergestellt
Projektzielsetzung
Entwicklung einer Energiehandels-
Plattform auch auf Verteilnetz Ebene
Erhöhung der Energieeffizienz durch
Kopplung von Verbrauchern und lokaler
Erzeuger im Energiemarkt
Kopplung von IT, Netzleitsystem und
Intelligenten Zählern durch CIM;
Anwendungen; Analyse
18
ConsumptionGeneration / Storages
Distribution Autom.RTU, communication
Interface to
Smart Meters
Network ControlSCADA and
network application
Market Placebalancing power / energy
Market Placeancillary services
Accountingnetwork usage and
ancillary services
Accounting
CORE
PlattformMiddleware
Smart MetersSmart Meters
Web-Services / E-MailWeb-Services / E-Mail
Kontext
MeRegio Konsortium Projekt
Eins von 6 E-Energy Projekten
(Okt. 2008-Okt. 2012)
Smart Meters:
Was wurde durch CIM-Profile ausgetauscht?
Alle 15min, Zählerdaten und Last/Erzeugung Prognosen für die nächsten 24h
Alle 15min, vorausschauende Lastflussrechnungen für die nächsten 6h
Engpassbeseitigung dank der Resultate der vorausschauenden Lastflussrechnungen
19Quelle: Cigre Bologna Symposium, 2011, Präsentation von C. Franke, T. Kostic, K. von Sengbusch, I. Stoyanova
Versionen von «PrioritySignal-s» zur Beseitigung von Netzengpässen.
Kommunikation mit Zählern
und RTUs mit Standard
Profilen (nicht gezeigt).
Smart Meters:
Erweiterter Profil Beispiel
20
XML Schema (Format / Struktur) XML Nutzdaten
Quelle: Cigre Bologna Symposium, 2011, Präsentation von C. Franke, T. Kostic, K. von Sengbusch, I. Stoyanova
Zum Abschluss:
Allgemeine Erfahrungen (1)
CIM ist heute die Basis für Datenaustausch und
Systemintegrationen bei den Versorgern auf allen Ebenen:
Von der Höchstspannung bis zum Intelligenten Zähler;
Vom SCADA-System inklusive Netzapplikationen (in fast Echtzeit) bis
Enterprise Analytics, Planungsanwendungen und B2B (business to
business) Messaging
Nutzung einer Untermenge der CIM-Objektbeschreibungen
Die Objektbeschreibungen müssen zwischen Beteiligten genau
spezifiziert werden: „CIM-Profil“
Teilweise komplexe Definitionsarbeit !
Viele Standardprofile existieren; Erweiterungen auch
z.B., «CIM-Format» primär für den Austausch statischer Daten
(Objektdaten), d.h. Import/Export von Netzmodellen
Bei CGMES: Vorgabe durch ENTSO-E
Weltweit: Vorgabe von Standard-CIM-Profilen
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Zum Abschluss:
Allgemeine Erfahrungen (2)
CIM als internes Datenmodell (Hersteller, Anwender)?
Normalerweise nicht, keine Verwendung bei interner Verarbeitung
Standardprofile sind optimiert für Datenaustausch
Manche verwenden es, entgegen der Empfehlung
OK, so lange diese nicht zum Standard werden (weil zu spezifisch!)
CIM-Einführungsprozess
Hilft bei der Bereinigung von existierenden Daten
Hilft bei der Reduktion von Integrationskosten
Schnittstellen: N x (N-1) N x 1
Es lohnt sich ab N=3 Schnittstellen
UML hilft bei IT und OT Konvergenz
Businessprozess-Analyse
Anforderungen
Datenaustauschmodell
23IT: Information Technologies
OT: Operations Technologies
Zum Abschluss:
Ausblick
Erhöhter Kostendruck bei EVUs allgemein und
Mengenanforderungen (Objektanzahlen, vielfältige
Schnittstellen,...) infolge der Aufgabenstellungen der
Energiewende erfordern den verstärkten Einsatz genormter
Schnittstellen.
Komplexität bedingt entsprechend sorgfältige, zwischen den
Beteiligten abgestimmte Definitionen, die dann umzusetzen
sind.
Betroffenes Personal muss entsprechend ausgebildet werden !
CIM Ökosystem ist dynamisch und für Wachstum und
Erweiterungen gut geeignet – bitte einsteigen !
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