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Titelbild: Petit autel, bronze doré par Pierre Gouthière, vers 1770, ivoire, marbre blanc, collection privée 2 10 22 28 Artikel / Articles 2 Göttlich Golden Genial Weltformel Goldener Schnitt 10 Châteaux forts et Chevaliers 22 Kalamkari – Erzählstoff aus Indien 28 Or virtuose à la cour de France. Pierre Gouthière Informationen / Renseignements 36 Organisatoren Organisateurs 38 Terminagenda Le Calendrier des Manifestations Calendario 43 Auktionskalender Salle des ventes Casa d’aste 45 Restauratoren Restaurateurs Restauratori 46 Ausstellungskalender Calendrier des expositions Calendario delle esposizioni 50 Magazin – Veranstaltungsvorschau Aperçu des manifestations futures Rivista 55 Eurotime 56 Impressum SAMMELN COLLECTION / Nr. 122 1 INHALT | SOMMAIRE

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Titelbild: Petit autel, bronze doré par Pierre Gouthière, vers 1770, ivoire, marbre blanc, collection privée

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10

22

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Artikel / Articles

2 Göttlich Golden Genial Weltformel Goldener Schnitt

10 Châteaux forts et Chevaliers

22 Kalamkari – Erzählstoff aus Indien

28 Or virtuose à la cour de France. Pierre Gouthière

Informationen / Renseignements

36 Organisatoren Organisateurs

38 Terminagenda Le Calendrier des Manifestations Calendario

43 Auktionskalender Salle des ventes Casa d’aste

45 Restauratoren Restaurateurs Restauratori

46 Ausstellungskalender Calendrier des expositions Calendario delle esposizioni

50 Magazin – Veranstaltungsvorschau Aperçu des manifestations futures Rivista

55 Eurotime

56 Impressum

SAMMELN COLLECTION / Nr. 122

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INHALT | SOMMAIRE

Marilyn MonroeDas auf den Proportionen des Goldenen Schnitts basierende Gesichtsraster wurde von einem Schönheitschirurgen entwickelt und soll zeitlose Schönheit garantieren. Um dies zu verif izieren, wird die Maske an Schönheitsikonen wie Marilyn Monroe überprüft.© Alfred Eisenstaedt/Getty Images

Göttlich Golden Genial oder «Weltformel Goldener Schnitt?»

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Leuchte «Goldener Schnitt», Lutz Koebele-Lipp, 2016 Mawa DesignDie Gestalt der Leuchte «Goldener Schnitt» leitet sich aus der geometrischen Form des Ikosaeders, dem «Goldenen Rechtecke» eingeschrieben sind, ab. Die Bedeutung des Goldenen Schnitts als Regel für Harmonie rückt im Entwurfsprozess in den Hintergrund. Er ist nicht das kompositorische Werkzeug, sondern wird selbst zum gestaltgebenden Element.

Wer ihn sucht, wird ihn auch finden: auf der Schale der Ananas, im Werk da Vincis, im Gesicht von Marilyn Monroe oder in der Ar-chitektur des Alten Rathauses Leipzig. Im Internet begegnet er uns in Katzenfotos oder der Aufnahme einer Prügelei im ukraini-schen Parlament.Der Goldene Schnitt scheint allgegenwärtig – und tatsächlich geht von dem Proportions-verhältnis, das im 19. Jahrhundert zur uni-versellen Konstante des Harmonischen erho-ben wurde, eine ungebrochene Faszination aus. Steckt hinter allem Schönen also ein ma-thematisches Prinzip? Oder ist die angebli-che Weltformel nur ein schöner Mythos?

Erstmals geht nun eine Ausstellung dem Phänomen aus verschiedenen Perspektiven auf den Grund. Multime-dial und interaktiv erkundet «Göttlich Golden Genial. Weltformel Goldener Schnitt?» faszinierende Form-welten und hinterfragt kritisch Geschichte wie auch Anwendungen des Goldenen Schnitts. Von den geome-trischen Grundlagen über die als Wachstumsmuster der Natur geltende Fibonacci-Folge bis zu Le Corbusiers Proportionssystem «Modulor»: Rund 250 Exponate aus Architektur, Kunst, Design, Natur und Musik zeigen, wie die «göttliche Teilung» bei den verschiedensten Entstehungsprozessen funktioniert. Dass unsere Seh-gewohnheiten auch durch Normungen geprägt werden, veranschaulichen alternative Formate wie das neuzeit-liche DIN- oder das japanische Tatami-Mass.

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«Goldene Ananas», Pols Potten, 2016 Porzellan, glasiertZieht man durch die Zentren nebeneinanderliegender Schuppen einer Ananas Spiralen, lassen sich drei Richtungen des Wachstums erkennen: linksdrehend, rechtsdrehend und f lach spiralähnlich. Pro Richtung zählt man 8, 13 und 21 Spiralen – Zahlen der Fibonacci-Reihe. Foto: Peter Boesang

Fibonacci-Ananas, Patricia Waller, 2008 Heinz Nixdorf MuseumsForumZieht man durch die Zentren nebeneinanderliegender Schuppen einer Ananas Spiralen, lassen sich drei Richtungen des Wachstums erken- nen: linksdrehend, rechtsdrehend und f lach spiralähnlich. Pro Rich- tung zählt man 8, 13 und 21 Spiralen – Zahlen der Fibonacci-Reihe.Foto: Peter Boesang

Auf der Suche nach dem Goldenen Schnitt analysieren die Besucherinnen und Besucher mit einer goldenen Schablone Exponate, vergleichen eigene Gesichtszüge holografisch mit den Goldenen Proportionen, puzzeln goldene Flächen und spielen auf einer speziell für die Ausstellung konzipierten Orgel goldene Musik. Schliesslich tauchen sie ein in eine konsequent nach den Regeln des Goldenen Schnitts gestaltete virtuelle Realität. Ob diese das Versprechen ästhetischer Voll-kommenheit einlösen kann?

Vom Mythos…Den Auftakt der Ausstellung bilden Objekte aus Kunst, Natur und Mathematik, an denen sich das Fas-

zinosum «Goldener Schnitt» entzündet. Im Arrange-ment einer Wunderkammer treffen diese geheimnis-voll inszeniert aufeinander: Ein Turboschneckenhaus steht hier neben einem zwölfseitigen Zauberwürfel; zwischen goldener Ananas und Sonnenblumenblüten-boden sitzt ein Kaninchen – und alle laden sie ein zur genaueren Betrachtung, zum Wundern und Staunen. Der daran anschliessende Goldene Weg führt die Besucherinnen und Besucher tiefer in die Welt des Goldenen Schnitts. Er lokalisiert die vermeintlichen Anfänge in der Antike, verfolgt die Entwicklung der mathematischen Formel, die zum Verhältnis 1:1,618... führt, und klärt zugleich über tradierte Fehlinterpre-tationen auf. Ein besonderes Augenmerk gilt Kunst-

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Château de Rouelbeau. restitution de la « bâtie » dans son environnement vers 1340, Modélisation 3D© on-situ | Genève, Service cantonal d’archéologie, 2016

I. Parcours de l’expositionCommençant avec le cycle de Cruet, le parcours s’articule ensuite en cinq parties, qui reprennent chacune les thèmes illustrés dans le décor mural. Le public est ainsi invité à faire le lien entre les scènes peintes et les oeuvres qui les accompagnent.

Équipements militairesD’exceptionnelles pièces d’armement datant du XIVe siècle font écho aux scènes de siège et de combats. Une cotte de mailles provenant du Musée historique de Bâle, un casque du Musée d’histoire du Valais, ainsi que des éperons du Musée archéolo-gique d’Aoste comptent parmi les rares éléments d’armement de cette époque parvenus jusqu’à nous. L’armure se composait alors d’une cotte de mailles et de plaques de métal, d’un casque, des armes (épées, dagues, lances, haches) et d’un bouclier. Aux XIIIe et XIVe siècles, l’accession au rang de chevalier ne va pas de soi et le coût de l’armement reste un obstacle. L’acquisition, l’entretien et le renouvelle-ment de l’équipement militaire, l’achat, la nourriture et le harnachement des mon-tures (chevaux de combat, de voyage et de transport) et l’emploi d’aides (pages et valets) représentent un investissement considérable.

L’idéal chevaleresqueLa deuxième partie aborde la chevalerie et ses représentations, oscillant entre réa-lité et idéal. La chevalerie incarne les valeurs maîtresses du monde féodal qui

Châteaux forts et ChevaliersGenève et la Savoie au XIVe siècle

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Kalamkari –Erzählstoff aus Indien

Kalamkari. Tempeltuch aus Sikkinaickenpet, Tamil Nadu, frühes 20. Jahrhundert, 269 x 252 cm, Inv.-Nr.: 7197.Auf einem grossen Banyanblatt treibt, zwischen zwei Weltzeitaltern, der Gott Krishna als Kleinkind auf den Wassern des Urozeans.

Der Weise Markandeya, als kleine gelbe Gestalt, schwimmt auf das Blatt zu und erfährt die Offenbarung des Gottes.

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Der Begriff Kalamkari, ein persisch-indisches Kom-posit-Wort, bezeichnet eine mit einem Schreibrohr (kalam) ausgeführte Arbeit (kari). Die in einem auf-wendigen Prozess hergestellten Baumwolltücher die-ses Namens charakterisiert eine markante schwarze Umrisszeichnung und eine intensive, vornehmlich auf Rot, Gelb und Blau basierende Farbigkeit. Wichtige Zentren einer freihändig gestalteten, devotionalen Kalamkari-Kunst befinden sich im Südosten Indiens.Die Kalamkari-Tempeltücher sollen Gottheiten und Geschichten ihres Wirkens sinnlich vor Augen führen. Je nach Format als Wandbehang, Baldachin, Banner und Fahne oder zum Schmuck von Prozessionswagen

Kalamkari. Tempeltuch aus Srikalahasti, Andhra Pradesh, 1985 (Ausschnitt), Inv.-Nr.: 22570. Künstler: Sankaraiah.Dieses Tempeltuch erzählt in Bildern das indische Epos Ramayana; der gewählte Ausschnitt zeigt die Verehrung des elefantenköpfigen Gottes

Ganesha, mit dem alle narrativen Tücher beginnen, und darunter eine der frühen Episoden des Epos: Dasharatha, der künftige Vater des tugendhaften Prinzen Rama, erschiesst während einer Elefantenjagd versehentlich den jungen Shravana, worauf hin ihn dessen

Eltern verf luchen.

verwendet, markieren sie einen sakralen Raum. Sie bieten eine verdichtete Präsenz des Göttlichen und haben zugleich eine narrative Funktion. Sie dienen der Erbauung, Veranschaulichung und Erinnerung. Es gibt Tücher, die einzelne Gottheiten darstellen. Diese sind frontal ins Bild gesetzt, damit der für die Vereh-rung notwendige Blickkontakt, darshan, gewährt ist. Andere Kalamkari, meist grossformatige, mit zum Teil ausführlichen Beschriftungen versehene Stücke, sind in mehreren Registern organisiert, die horizontal um ein grosses zentrales Panel verlaufen. In aufeinander folgenden Bildern illustrieren sie Geschichten aus den Puranas oder den grossen indischen Epen Mahabha-

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Or virtuose à la cour de France.

Pierre Gouthière(1732-1813)

Cassolette, bronze doré par Pierre Gouthière d’après un dessin de François-Joseph Bélanger,vers 1775-1780, porphyre vert de Grèce (dit « serpentine antique ») et bronze doré

© Musée du Louvre

Le musée des Arts décoratifs présente l’œuvre de celui qui fut l’un des plus célèbres artisans d’art du XVIIIe siècle, Pierre Gouthière, doreur et ciseleur des rois Louis XV et Louis XVI. 104 objets d’art et 85 dessins et estampes, replacent l’œuvre de Gouthière au cœur de la création ornementale du dernier tiers du XVIIIe siècle. Cette exposi-tion est le fruit d’une collaboration du musée avec la Frick Collection de New York. Le projet parisien présente une version enrichie de l’exposition new yorkaise et offre l’occasion de faire le point sur l’œuvre et la carrière du bronzier, sur les attributions souvent géné-reuses dont il fit l’objet autant que sur le rôle joué par ses principaux commanditaires tel que le duc d’Aumont. L’exposition met également le travail de Gouthière en perspective avec celui de ses concurrents d’alors, tout en rappelant les liens unissant les bronziers aux ar-chitectes, aux ornemanistes, tous protagonistes de l’évolution du décor intérieur.

Imaginés comme somptueux faire-valoir aux objets précieux conçus par les mar-chands merciers ou comme éléments de décor pour les intérieurs, ces ornements de bronze doré se déclinent sur toutes sortes d’objets. Pendules, aiguières, vases, pots-pourris, cassolettes, bras de lumière, lustres, tables et consoles, chenets et chemi-nées, colonnes et piédestaux sont ainsi enrichis d’ornements finement ciselés et dorés dont les réalisations de Pierre Gouthière comptent parmi les plus somptueu-ses. La diversité des matériaux utilisés, marbre, porphyre, jaspe, porcelaine de Chine, ivoire comme leur couleur offre des jeux contrastes saisissants propres à séduire les commanditaires.

On sait peu de choses sur les débuts de Pierre Gouthière si ce n’est qu’il fit son app-rentissage auprès du maître doreur François Ceriset et eut la grande chance de travailler tôt dans sa carrière avec des orfèvres de renom. Parmi eux, François-Thomas Germain, orfèvre du roi qui le forma à la technique de la dorure et de la ciselure sur or et argent. Durant cette période, Gouthière apprit à maîtriser les multiples étapes de la production d’objets en laiton doré et les techniques plus par-ticulièrement complexes de la ciselure et de la dorure. Ces processus nécessitaient de faire appel à un grand nombre d’artisans (dessinateur ou architecte, sculpteur,

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