Health0905

8
health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 9. MAI 2014 – 37 PSYCHIATRIE NEUROLOGIE •ACUTIL •TRITTICO •TANTUM VERDE •FLUIMUCIL •TANTUM PROTECT •ERECTUS •NOAX •MICETAL •UNIDROX •BIONECT •CIKATRIDINA •GOLD T •FEMINELLA •TANTUM ROSA •ALOXI ERKÄLTUNG SCHMERZ / INFEKTIO- LOGIE / WUNDHEILUNG GYNÄKOLOGIE ONKOLOGIE ® ® ® ® ® ® ® ® ® ® ® ® ® ® ® Die Zukunft der Apotheken Im Rahmen der 47. Fortbildungswoche der Apotheker in Schladming äußerte sich GEWINN-Herausgeber Prof. Dr. Georg Wailand, am Messestand von CSC/Angelini, kritisch-konstruktiv zur aktuellen Situation und der Zukunft der Apotheken. „Noch ist die Welt für Apotheken in Ordnung. Die österreichische Apothekenschaft ist aber gut beraten, sich wie in der Vergangenheit erfolgreich den sich ändernden Umgang der Bevölkerung mit Gesund- heitsinformationen (u. a. auch durch das Medium Internet) sowie dem erhöhten Wettbewerb (Rückgang des Kassenmarktes, Urteil des Europäischen Gerichtshofs [EuGH] zur Bedarfsplanung, Zunahme von e-Health, …) zu stellen. Auf eigenen Stärken besinnen, aktives Nutzen neuer Internetmöglichkeiten für bestimmte Produktkategorien, Kooperationen und Partnerschaf- ten mit Großhandel und Industrie sowie ein offensives Marketing z. B. durch Medien- partnerschaften sind Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft“. Wir packen für Sie ALLE im OP benötigten Artikel in ein Komplettset. Damit Sie Ihre Gesamtprozesskosten im Blick haben: Von der Materialverwaltung über die Vorbereitungszeit bis hin zum Handling während und nach der OP. Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com WEIL OPTIMIERTE ABLÄUFE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN. Budget entfacht neue Debatte über Reform Lob und Kritik Gesundheitsminister Alois Stöger sieht sich auf einem guten Weg: Trotz Spardruck im Bundesbudget können Gesundheitsleistungen aus- gebaut werden. Die Ärztekammer ortet dennoch Einsparungen. Seite 38 © APA/Roland Schlager INHALT Healthcare > SVA will Beiträge für Selbstständige senken 38 > Betriebliche Gesundheits- förderung zeigt Wirkung 39 Pharmareport und Lifescience > Suche nach Hintermännern von Arzneifälschungen 40 > Messe austropharm meldet Wachstum 40 > CSC/Angelini setzt auf Angebote für Apotheken 41 Medizintechnik und eHealth > Apotheken rüsten mit Portal gegen Onlinehandel 42 > KH Göttlicher Heiland schafft neuen MRT an 43 BEWUSSTSEIN Janssen-Studie zeigt, welche Faktoren das Verhalten von Patienten beeinflussen Seite 38 JUBILÄUM Der Branchenverband Pharmig feierte im Palais Ferstel den 60. Geburtstag Seite 44 WECHSEL NACH SANOFI NUN BEI GSK © Husar/Pharmig © Sanofi-Aventis © panthermedia.net © C. Sauermann © panthermedia.net/Evgeniya Porechenskaya SHORT Angebot Die Mitglieder des Ge- sundheitszentrums mediclass können nun auch beim Sport auf professionelle Unterstüt- zung zurückgreifen, denn das größte Gesundheitszentrum Österreichs bietet ab sofort seinen Mitgliedern eine sport- wissenschaftliche Betreuung der Spitzenklasse an, sagt Ge- schäftsführer Christoph Sauer- mann (Bild). Seite 39 Grippewelle Gute Nachrichten für die Krankenversiche- rungen, schlechte Nachrichten für die Arzneimittelbran- che: In der Influenzasaison 2013/14 hat der Wiener Grip- pemeldedienst erstmals seit 26 Jahren keine Grippewelle verzeichnet – ein milder Ver- lauf wurde in ganz Europa verzeichnet. Seite 40 Ihre PR-Agentur für integrierte Gesundheits- kommunikation www.publichealth.at

description

medianet healtheconomy 09.05.2014

Transcript of Health0905

Page 1: Health0905

healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 9. Mai 2014 – 37

PSYCHIATRIENEUROLOGIE

•ACUTIL•TRITTICO

•TANTUM VERDE•FLUIMUCIL•TANTUM PROTECT

•ERECTUS •NOAX •MICETAL •UNIDROX•BIONECT

•CIKATRIDINA •GOLD T•FEMINELLA •TANTUM ROSA

•ALOXI

ERKÄLTUNG SCHMERZ / INFEKTIO-LOGIE / WUNDHEILUNG GYNÄKOLOGIE ONKOLOGIE

®

®

® ®

®

®

® ®

®

®

® ®

®®

®

Die Zukunft der ApothekenIm Rahmen der 47. Fortbildungswoche der Apotheker in Schladming äußerte sich GEWINN-Herausgeber Prof. Dr. Georg Wailand, am Messestand von CSC/Angelini, kritisch- konstruktiv zur aktuellen Situation und der Zukunft der Apotheken.„Noch ist die Welt fur Apotheken in Ordnung. Die österreichische Apothekenschaft ist aber gut beraten,sich wie in der Vergangenheit erfolgreich den sich ändernden Umgang der Bevölkerung mit Gesund-heitsinformationen (u. a. auch durch das Medium Internet) sowie dem erhöhten Wettbewerb(Ruckgang des Kassenmarktes, Urteil des Europäischen Gerichtshofs [EuGH] zur Bedarfsplanung,Zunahme von e-Health, …) zu stellen. Auf eigenen Stärken besinnen, aktives Nutzen neuerInternetmöglichkeiten fur bestimmte Produktkategorien, Kooperationen und Partnerschaf-ten mit Großhandel und Industrie sowie ein offensives Marketing z. B. durch Medien-partnerschaften sind Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft“.

ADVERTORIAL_106Y86_4_RZ 18.03.14 18:09 Seite 1

Wir packen für Sie ALLE im OP benötigten Artikel in ein Komplettset. Damit Sie Ihre Gesamtprozesskosten im Blick haben: Von der Materialverwaltung über die Vorbereitungszeit bis hin zum Handling während und nach der OP.

Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com

WEIL OPTIMIERTE ABLÄUFE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN.

Budget entfacht neue Debatte über Reform

Lob und Kritik gesundheitsminister alois stöger sieht sich auf einem guten Weg: trotz spardruck im bundesbudget können gesundheitsleistungen aus­gebaut werden. die Ärztekammer ortet dennoch einsparungen. Seite 38

© a

Pa/r

olan

d s

chla

ger

inhalt

Healthcare> SVA will Beiträge für

Selbstständige senken 38> Betriebliche Gesundheits-

förderung zeigt Wirkung 39

Pharmareport und Lifescience> Suche nach Hintermännern

von Arzneifälschungen 40> Messe austropharm

meldet Wachstum 40> CSC/Angelini setzt auf

Angebote für Apotheken 41

Medizintechnik und eHealth> Apotheken rüsten mit Portal

gegen Onlinehandel 42> KH Göttlicher Heiland

schafft neuen MRT an 43

BewuSStSein

Janssen-Studie zeigt, welche Faktoren das Verhalten von Patienten beeinflussen Seite 38

JuBiläum

Der Branchenverband Pharmig feierte im Palais Ferstel den 60. Geburtstag Seite 44

wechSel nach sanoFi nun bei gsK©

hus

ar/P

harm

ig

© s

anof

i­ave

ntis

© p

anth

erm

edia

.net

© c

. sau

erm

ann

© p

anth

erm

edia

.net

/evg

eniy

a Po

rech

ensk

aya

Short

Angebot Die Mitglieder des Ge-sundheitszentrums mediclass können nun auch beim Sport auf professionelle Unterstüt-zung zurückgreifen, denn das größte Gesundheitszentrum Österreichs bietet ab sofort seinen Mitgliedern eine sport-wissenschaftliche Betreuung der Spitzenklasse an, sagt Ge-schäftsführer Christoph Sauer-mann (Bild). Seite 39

Grippewelle Gute Nachrichten für die Krankenversiche-rungen, schlechte Nachrichten für die Arzneimittelbran-che: In der Influenzasaison 2013/14 hat der Wiener Grip-pemeldedienst erstmals seit 26 Jahren keine Grippewelle verzeichnet – ein milder Ver-lauf wurde in ganz Europa verzeichnet. Seite 40

Ihre PR-Agentur für integrierte Gesundheits-kommunikation

www.publichealth.at

Page 2: Health0905

38 – healtheconomy cover Freitag, 9. Mai 2014

KommenTar

Mammografie als Musterbeispiel

marTin rümmele

Ärztekammer und die Radiologen jubeln: Sie konnten Erleichterungen

beim Brustkrebsscreeningpro-gramm erreichen. Mit dem Programm erhalten Frauen zwischen 45 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine briefliche Einladung zur Mammografie. Frauen zwischen 40 und 44 Jahren und 70 bis 74 Jahren müssen eine Einladung an-fordern. Jetzt dürfen Frauen auch mit einer Zuweisung eines Arztes direkt zum Scree-ning. Das ermögliche, dass mehr Frauen an dem Früher-kennungsprogramm teilneh-men, denn bisher sei es schlep-pend angenommen worden.

Allerdings geht es weniger um die Patientinnen, als ums Geld. Ziel der Reform war, dass weniger Frauen untersucht werden – aber mehr Frauen, die die Untersuchung wirklich brauchen. Und die Qualität sollte verbessert werden. Bisher bekamen viele Frauen ab dem 30. Geburtstag von ihrem Arzt jährlich ein Screening verord-net, Experten kritisierten das als unnötig. Zudem gab es viele Fehlbefundungen. Die Reform erlaubt Screenings nur noch zertifizierten Zentren und nicht mehr jedem Radiologen. Wenn die Kammer diese fragt, ob weniger Frauen teilgenom-men haben, ist die Antwort logisch. Sie sollte besser gleich fragen, ob die Radiologen weniger Umsatz machen und die Zahl der Fehlbefundungen zurückgegangen ist.

Gesundheitsreform I Ärztekammer ortet Einsparungen auf Kosten der Versorgung, SP sieht Ärzte als Verhinderer

Ärzte und Minister uneinig über die Budget-Folgen

Wien. Im Vergleich zu anderen Län-dern scheint der Spardruck auf die öffentlichen Kassen in Österreich das Gesundheitswesen kaum zu treffen. Zumindest wenn man den Aussagen der Regeriungsparteien glauben darf. Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) gibt sich zumin-dest angesichts des im Nationalrat präsentierten Budgetfahrplans der Regierung optimistisch für seine weiteren Pläne im Gesundheits-bereich: „Wir haben in den vergan-genen Jahren mit der Einführung der Elektronischen Gesundheits-akte, dem Beschluss der Gesund-heitsreform und der Sanierung der Krankenkassen große Weichenstel-lungen vollzogen; diese Leistungen werden honoriert, dem Gesund-heitswesen wird auch in Zukunft jedes Jahr mehr Geld zur Verfü-gung stehen.“

Ärzte kritisieren Spardruck

Das sei gut, denn er habe auch noch viel vor, kündigt der Minister an. Für ihn gilt es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in der Verwal-tung zu sparen und nicht bei den Menschen: „Das haben wir als eines der wenigen Länder in Euro-pa selbst in Zeiten der Krise so ge-handhabt und das werden wir fort-führen.“ Das Ziel sei, Doppelglei-sigkeiten abzubauen, die Abläufe noch einfacher und effizienter zu machen und dabei die Gesund-heitsleistungen für die Menschen weiter auszubauen.

Im Gesundheitsbereich werde es keine Einsparungen, aber da-für wesentliche Reformen geben, erklärte SPÖ-Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger. Er freue sich über wichtige Reformen wie bei-spielsweise die kostenlose Hebam-

menberatung, die gratis HPV-Imp-fung sowie die Gratis-Zahnspange.

Nicht ganz so begeistert gibt sich die Ärztekammer. Zur parallel zum Budget präsentierten Übererfül-lung der Kassen-Sparziele mein-te Johannes Steinhart, Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte in der ÖÄK: „Die Sozialver-sicherung verweigert ihren Bei-tragszahlern notwendige medizi-nische Leistungen und brüstet sich gleichzeitig damit, viel mehr Geld als nötig eingespart zu haben – das ist blanker Zynismus.“

Es sei heute oft ein Glücksspiel, ob jemand eine medizinische Leis-tung auf Kasse bekomme oder nicht. „Wenn der Patient Pech hat, hat der Arzt die Quote zehn Minu-ten vorher für einen anderen aus-geschöpft.“ Limitierungen gebe es

je nach Kasse beispielsweise beim ausführlichen ärztlichen Gespräch, beim 24-Stunden-EKG, bemängelt Steinhart.

SPÖ sieht Ärzte als Bremser

Spindelberger weist die Kritik der Ärzte zurück und fragt, „welche Rolle die Funktionäre der Ärzte-kammer hier einnehmen werden“. Nach monatelangen Verhand-lungen mit Bund, Ländern und So-zialversicherungsträgern zum The-ma Gesundheitsreform und Brust-krebsfrüherkennungsprogramm seien Beschlüsse wieder blockiert und Patienten mit der Verbreitung von Unwahrheiten verunsichert worden. „Diese Vorgangsweise ist inakzeptabel, denn wir brauchen keine Blockierer, sondern verläss-

liche Partner“, kritisierte Spindel-berger. Gesundheitsminister Stöger zieht indes eine positive Bilanz der bisherigen zweiten Amtszeit und führt wie Spindelberger an, dass in den ersten Monaten der Legislatur-periode bereits vier neue Leistun-gen im Gesundheitsbereich umge-setzt werden konnten: „Ein neues qualitätsgesichertes Programm zur Brustkrebsfrüherkennung, die kostenlose HPV-Impfung für Mädchen und Burschen, die gratis Hebammenberatung im Mutter-Kind-Pass und die Zahnspange als Leistung der sozialen Krankenver-sicherung.“

Sein Versprechen für die Zu-kunft: Drängende gesundheits-politische Fragen werden nicht auf die lange Bank geschoben, sondern Schritt für Schritt angegangen.

ina Karin SChriebl

Gesundheitsminister Stöger zieht positive Zwischenbilanz und ortet zahlreiche Verbesserungen.

© p

anth

erm

edia

.net

/Cat

hy Y

eule

t

Mehr oder weniger Geld für Ärzte und Patienten? Diese Frage spaltet derzeit Minister und Ärztekammer.

Wien. Die Sozialversicherungsan-stalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) will die Krankenversiche-rungsbeiträge der Selbstständigen um zehn Prozent senken. Das wür-de für die Versicherungsanstalt zwar einen Einnahmenausfall von gut 50 Mio. € pro Jahr bedeuten, den einzelnen Versicherten aber um bis zu 500 € entlasten. Der stellvertretende Obmann Peter McDonald fordert das Sozialminis-terium nun auf, die nötigen Mit-tel zur Verfügung zu stellen. „Die vergangenen Sozialminister haben seit dem Jahr 2000 den Beitrag des Bundes zur Krankenversicherung der Pensionisten schrittweise re-duziert; wenn man das Niveau des Jahres 2000 wiederherstellt, ist damit die Beitragssenkung be-reits finanziert“, sagt McDonald in Zeitungsinterviews.

McDonald will mit der Forde-rung den Mittelstand entlasten, „denn 15 Prozent unserer Versi-cherten zahlen bereits 50 Prozent der Beiträge“. Auf der anderen Sei-te will er damit auch „die finanzi-elle Stabilität in der Gesundheits-versorgung sichern“. Am 20%igen

Selbstbehalt, den Selbstständige ebenso wie Beamte und Bauern beim Arztbesuch zahlen, will die SVA allerdings festhalten.

Das Sozialministerium wies die Forderung umgehend zurück. Sie wäre korrekterweise an das zustän-dige Finanzministerium zu richten, denn diese Forderung stelle nichts anderes dar, als dass die Kassen durch eine weitere Belastung der Steuerzahler saniert werden. (iks)

Gesundheitsreform II Kasse will Beiträge senken

Debatte über SvA

© S

VA

SVA-Vizeobmann Peter McDonald will Unternehmer weiter entlasten.

Wien. Sehr differenzierte Merkmale des einzelnen Menschen bestim-men sein Gesundheitsverhalten. Das reicht von Vorsorge und Le-bensstil bis hin zur Therapietreue. Dies erklärten Fachleute bei einem Hintergrundgespräch des Janssen-Forums in Wien. Mit Unterstüt-zung des Pharmakonzerns wurde die Methode der Sinus-Milieu-Einteilung die Einstellung ver-schiedener Bevölkerungsgruppen (1.000 Probanden) zu Gesundheits-fragen analysiert. An sich gibt es zehn solcher Milieus. Grob einge-teilt, handelt es sich um eher tra-ditionell agierende Personen (etwa 20%). Hinzu kommen die „moderne Unterschicht“ (ebenfalls etwa 20%), die „neue Mitte“ (25%) und etwa 35% der Bevölkerung, welche dem „gehobenen Milieu“ angehören.

Janssen-Österreich-Geschäfts-führer Erich Eibensteiner nann-te dazu Beispiele: Ein Viertel der traditionell agierenden Personen nimmt Vorsorgeuntersuchungen nicht in Anspruch. Die zu den gehobenen Milieus gehörenden „Performer“ hingegen lassen sich zu 40% jährlich untersuchen.

In zahlreichen Studien, auch in solchen der Weltgesundheitsor-ganisation (WHO), sei belegt, dass nur rund 50% der Patienten auch wirklich therapietreu seien. Die „Traditionellen“ würden dies zu 65% tun, die „Hedonisten“ (moder-ne Unterschicht) nur zu 32%.

Auf alle diese Unterschiede sollte das Gesundheitswesen eigent-lich eingehen, um seine Effizienz zu erhöhen, meinte dazu der NÖ-

Patientenanwalt Gerald Bachinger. Auch die aktuelle Gesundheits- reform täte gut daran, die ge-planten zukünftigen Angebote in der medizinischen Versorgung darauf auszurichten; hier gebe es allerdings noch deutliche Kom-munikationsmängel und fehlende Transparenz.

Bessere Kommunikation

Dass die Hinwendung zum ein-zelnen Patienten statt des sprich-wörtlichen „Scherens über einen Kamm“ (Eibensteiner) immer wichtiger wird, das stellt sich für den Wiener Onkologen und Psy-choanalytiker Alexander Gaiger (Universitätsklinik für Innere Me-dizin I/MedUni Wien im AKH) als eine spezielle Herausforderung bei Krebspatienten dar. „Bis Mitte der 2020er-Jahre wird die Zahl der jährlich Neuerkrankten von 36.000 auf rund 50.000 Personen steigen, die Zahl der mit Krebs lebenden Menschen von derzeit rund 300.000 auf 500.000. Wir werden aber auch viel mehr Patienten viel häufiger sehen.“ (rüm)

Analyse Individuelle Merkmale des Menschen bestimmen das Gesundheitsverhalten

Bildung und Wohlstand helfen

© J

anss

en

Janssen-Manager Erich Eibensteiner sieht Gesundheitsreformer gefordert.

Page 3: Health0905

tiker steht der erfahrene Sportwis-senschaftler und aktive Triathlet und Ultraläufer Harald Fritz zur Seite. Der Spezialist für Trainings-planung, Bewegungsanalysen und die richtige Ernährung beim Sport sorgt dafür, dass nicht nur Kilos schmelzen, sondern auch ambitio-nierte Ziele erreicht werden.

Sportwissenschaftler Fritz: „Hob-bysportler, die ihr Training richtig anlegen und auf die richtige Ernäh-rung achten, können unglaubliche Ziele erreichen. Wenn es keine ge-sundheitlichen Kontraindikationen gibt, ist es für jeden möglich, einen Marathon oder einen Triathlon zu laufen. Wichtig ist die sorgfältige

und gesundheits-orientierte Vorbe-reitung.“ Sandrina Illes, selbst Spit-zensportlerin (Duathlon, Leicht- athletik), bietet wiederum unter an-derem Laufanalysen, Barfuß- und Techniktrainings sowie Trainings-betreuung an.

Kooperation mit Hervis

Das neue Service steht den Mit-gliedern von mediclass ab sofort zur Verfügung. „Schon ab 36,90 Euro pro Monat ist man dabei und bekommt neben einer sportwissen-schaftlichen Betreuung Zugang zu über 50 Ärzten und Therapeuten“, sagt mediclass-Geschäftsführer

Christoph Sauermann: „Unsere Mit-glieder achten auf ihre Gesundheit und sind meist sehr sportlich. Mit Top-Profis aus dem Spitzensport wie Heinrich Bergmüller, Harald Fritz und Sandrina Illes bieten wir nun allen Sportlern in Österreich ein einzigartiges Angebot zu einem unschlagbaren Preis. Diese Wei-terentwicklung des Angebotes war also nur eine logische Fortsetzung unseres bisherigen Weges.“

Das Angebot hat nun auch die Sportartikel-Kette Hervis über-zeugt; in allen Wiener Filialen gibt es ab sofort eine Spezialberatung zur neuen sportwissenschaftlichen Betreuung von mediclass.

HEALTH:CARE healtheconomy – 39Freitag, 9. Mai 2014

Alles boco für mein Team

Telefon: (0 22 36) 67 03-0 www.cws-boco.at

Berufskleidung im Mietservice – individuell, sauber und zuverlässig.

Hier trage ich die Verantwortung. Mein Team soll sich in qualitativ hochwertiger

Berufskleidung wohl fühlen und mit einem professionellen, einheitlichen Auftritt

überzeugen. Da verlasse ich mich ganz auf boco. Die große Auswahl an Farben

und Varianten sind aufeinander abgestimmt und frei kombinierbar – vom

modernen Klassiker bis zum funktionellen Allrounder. Für mich die perfekte

Lösung – sauber vorausgedacht.

boco_AZ_PL_S&C_Austria_216x288.indd 1 07.05.14 14:18

Versorgung Gesundheits- und Ärztezentrum mediclass baut Angebote im Bereich Sport, Training und Bewegung mit Top-Experten aus

mediclass erweitert AngeboteMartin rüMMele

Wien. Die Mitglieder des Gesund-heitszentrums mediclass können nun auch beim Sport auf professio-nelle Unterstützung zurückgreifen, denn das größte Gesundheitszen-trum Österreichs bietet ab sofort seinen Mitgliedern eine sportwis-senschaftliche Betreuung der Spit-zenklasse an: Heinrich Bergmüller, Trainer und Leistungsdiagnostiker, trainierte nicht nur Skistar Her-mann Maier, sondern neben zahl-reichen Skirennläufern und Top-stars anderer Sportarten führte er auch einige Olympioniken zu Gold.

„Der umfassende und innovative Ansatz von mediclass hat mich so-fort überzeugt. Privatmedizin zum Kassentarif anzubieten, ist revolu-tionär und eröffnet jedem, der fit und gesund sein will, völlig neue Möglichkeiten; ich wollte hier unbe-dingt meinen Beitrag leisten“, sagt Bergmüller. Dem Leistungsdiagnos-

Mitgliedschaft im größten Zentrum Österreichs ermöglicht privatmedizinische Betreuung zu Kassentarifen.

mediclass-Geschäftsführer Sauermann freut sich über neues Service.

© C

.Sau

erm

ann

Prävention Arbeitsklima

Gesunde JobsWien. Dauerstress kann krank machen. Aus diesem Grund sind Arbeitgeber seit einem Jahr ver-pflichtet, nicht nur die körper-liche, sondern auch die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen. „Die Botschaft ist in den Betrieben angekommen“, sagte So-zialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) nun bei einer Pressekonfe-renz in Wien. Anhaltender Stress am Arbeitsplatz ist ein besonders häufiger Grund für lange Kranken-stände. Sie fallen mit durchschnitt-lich 31,9 Tagen ungefähr dreimal so lang aus wie Krankenstände, die durch körperliche Beschwer-den verursachte werden. Krankma-cher sind Zeitdruck, Multitasking, Lärm, schlechtes Arbeitsklima und mangelnde Organisation.

Weniger Arbeitsunfälle

Die Gesundheit der Mitarbeiter sei den Unternehmen ein großes Anliegen, sagt Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozial-politik und Gesundheit der Wirt-schaftskammer. „Gesunde Mitar-beiter tragen nicht nur zur verbes-serten Produktivität bei, sondern werden auch seltener krank und bleiben länger im Arbeitsleben.“ In Österreich ist nicht nur die Zufrie-denheit mit den Arbeitsbedingun-gen hoch. „Fakt ist auch, dass die Krankenstands-Zahlen hierzulande langfristig stabil geblieben sind.“ Gesunken ist hingegen sogar die Zahl der Arbeitsunfälle – um 2.363 auf 93.877, meldet die AUVA. (iks)

© G

esun

d in

form

iert/

APA

-Fot

oser

vice

/Pre

iss

WKO-Experte Martin Gleitsmann sieht Unternehmen am richtigen Weg.

Page 4: Health0905

40 – healtheconomy Pharma:rePort Freitag, 9. Mai 2014

Q1: Pfizers Einnahmen sind weiter gesunkenLondon. Bei Großbritanniens führendem Pharma-Konzern GlaxoSmithKline (GSK) sanken im ersten Quartal die Einnah-men um 10% auf 6,8 Mrd. €; be-reinigt um Währungsschwan-kungen, betrug das Minus noch zwei Prozent.

Q1: Bayer verdiente mit Chemie und Arznei mehrLeverkusen. Sparschritte bei Kunststoff, neue Arzneien und ein guter Start in der Agrar-chemie haben Bayer heuer be-flügelt. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn ist im ersten Quartal um 11,6% auf 2,74 Mrd. € gestiegen.

Q1: Sanofi kämpft mit Rückgängen

Paris. Schwierigkeiten im Ge-schäft mit Impfstoffen machen dem französischen Pharma-konzern Sanofi zu schaffen. Das Unternehmen verdiente im ersten Quartal 1,5 Mrd. €, das sind 3,2% weniger.

Q1: Merck & Co meldet GewinnplusNew York. Der US-Pharmakon-zern Merck & Co hat das erste Quartal mit einem Gewinnplus abgeschlossen. Der Überschuss stieg um 7% auf 1,2 Mrd. €, der Umsatz sank wegen negativer Währungseffekte und der Generikakonkurrenz um 4 %.

short

© S

anof

i

Der Pharmariese Sanofi verdiente zu Jahresbeginn weniger.

Pharmabranche Industrie und Handel beklagen schwaches Geschäft mit Grippe- und Erkältungsmedikamenten

Warmer Winter: Umsätze der apotheken schmelzen

Wien. Gute Nachrichten für die Krankenversicherungen, schlechte Nachrichten für die Arzneimittel-branche: In der Influenzasaison 2013/14 hat der Wiener Grippe-meldedienst erstmals seit 26 Jah-ren keine Grippewelle verzeichnet. Ein milder Verlauf wurde in ganz Europa verzeichnet. „Dass nicht einmal die Schwelle erreicht wird, die zur Ausrufung der Grippewel-le führt, ist äußerst selten“, sagte Ursula Karnthaler, die Leiterin des Bereichs Infektionsvorsorge in der MA 15 (Gesundheitsdienste), gegen-über der Austria Presse Agentur.

Rückgang von 23 Prozent

So wurde in Wien die Marke von 10.000 Neuerkrankungen pro Wo-che – ab da wird eine Grippewelle ausgerufen – in dieser Influenza-saison nicht überschritten. Der stärkste Anstieg der registrierten Neuerkrankungen wurde mit 9.900 Erkrankten Mitte Februar erreicht. Stark gesunken ist ebenso die Zahl der Gesamterkrankungen von Oktober 2013 bis April 2014. Mit 193.300 ist es ein Rückgang von rund 23% im Vergleich zur Saison 2012/13, wo noch 250.000 Fälle an Grippe und grippalen Infekten verzeichnet wurden. Wien ist kein Einzelfall: In ganz Österreich war während der gesamten Grippesai-son nur eine moderate Influenza-virusaktivität nachweisbar. Das passt auch zum gesamteuropä-ischen Trend, der eine langsame und teilweise veränderte Ausbrei-tung der Influenza zeigte.

„Vermutungen über die Ursachen für die moderate Influenzasaison in Europa reichen von dem milden Winter bis hin zu einer bereits ho-hen präexistierenden Immunität

gegen Viren des Subtyps A(H1N1)pdm09 bei Kindern und Jugend-lichen“, hieß es in der „Virusepi-demiologischen Information“ des Departments für Virologie der Medizinischen Universität Wien. In den USA und in Kanada, wo ein sehr kalter Winter herrschte, wur-de hingegen eine starke Aktivität des Subtyps verzeichnet.

Betroffen hat die Entwicklung aber nicht nur die Hersteller von Grippe-Impfstoffen und -Medika-menten, sondern auch Unterneh-men, die rezeptfreie Produkte für den Bereich Erkältungskrankheiten produzieren. Dieses Segment ist mit Abstand der größte Bereich im OTC-Markt. So entfiel etwa der Löwenanteil der abgesetzten

Präparate im Vorjahr mit einem Marktanteil von 21,8% und einem Wachstum von 13,3% auf knapp über 150 Mio. € auf Husten- und Erkältungsmittel, berichtet das Marktforschungsunternehmen IMS Health.

Minus im OTC-Bereich

Im Bereich homöopathischer Medikamente entfielen 2013 sogar 25,7% aller verkauften Packungen auf die Kategorie „Husten- und Er-kältungsmittel“. 2013 ging das auf die ungewöhnlich lang anhaltende Erkältungswelle in diesem Jahr zurück, die im Jänner einsetzte und bis ins zweite Quartal hinein andauerte. Nun war es umgekehrt:

Der Umsatz des OTC-Arzneimittel-markts war im ersten Quartal mit Minus 1,2% leicht rückläufig – zum Leidwesen auch der Apotheker, die wie berichtet schon im Frühjahr mit sinkenden Umsätzen zu kämp-fen hatten

Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) betonte die Bedeutung des Grippemeldediens-tes als Frühwarnsystem und riet, das schwache heurige Jahr nicht zum Anlass zu nehmen, auf Imp-fungen zu verzichten: „Dieses Jahr ist eine große Grippewelle zum Glück ausgeblieben, aber das heißt nicht, dass wir bei der Vorsorge nachlassen. Auch nächsten Herbst wird es daher wieder eine Grippe-impfaktion geben.“

Martin rÜMMele

Erstmals seit 26 Jahren gab es offiziell keine Grippewelle, Krankenkassen sparten so Millionen.

© p

anth

erm

edia

.net

/Evg

eniy

a Po

rech

ensk

aya

Auch die Unternehmen dürften vom warmen Winter profitiert haben: Die Krankenstände durch Grippe und Co gingen zurück.

Wien. Das sind Fachmessen, die bei allen Beteiligten Freude auf-kommen lassen: War schon bei der vorangegangenen Ausgabe der aus-tropharm im Jahre 2012 eine bis dahin unerreichte Rekordmarke bei der Anzahl der Fachbesucherer-reicht worden, so versetzte die diesjährige austropharm, die Ende April in der Messe Wien stattfand, Organisator Reed Exhibitions und die 147 Aussteller aus dem In- und

Ausland in gute Stimmung. Ins-gesamt 4.384 Fachbesucher fre-quentierten die einzige Fachmesse Österreichs für die Pharmabran-che; das entspricht einer Steige-rung um 31,8%.

Gelungene Zusammenarbeit

„Die ‚austropharm‘ ist eine Fach-messe-Erfolgsstory. Sie ist eine überaus attraktive Veranstaltung mit starken Partnern, am richtigen Ort und zur richtigen Zeit“, sagt Jo-hann Jungreithmair, der die austro-pharm als „Musterbeispiel für die enge und flexible Zusammenarbeit zwischen ausstellender Branche, Verbänden und Messeveranstal-ter“ bezeichnet. Gernot Blaikner, themenverantwortlicher Leiter des Geschäftsbereichs Messen bei Reed Exhibitions, fügt hinzu: „Die austro-pharm ist eine maßgeschneiderte Fachmesse für Unternehmer und deren Mitarbeiter aus dem phar-mazeutischen Bereich, aber auch vielen anderen Bereichen des Ge-sundheitswesens; der Zweijahres-rhythmus entspricht den Erforder-nissen der Branche.“ (rüm)

messe Branchenveranstaltung meldet 31,8% Plus

austropharm wuchs

© R

eed

Exh

ibiti

ons

Mes

se W

ien/

And

reas

Kol

arik

Aussteller und Veranstalter zeigen sich zufrieden mit der austropharm.

Wien/Graz. Die Affäre rund um gefälschte Krebs- und Rheuma-Medikamente, die über deutsche Parallelimporteure in die legale Lieferkette gelangt sein könnten, beschäftigen in Österreich neben der Arzneimittelaufsicht die Spi-talserhalter in zumindest sechs Bundesländern. Gefunden wurde bisher noch nichts. „Wir haben alle Bundesländer außer Kärnten, Oberösterreich und den KAV in

Wien beliefert“, erklärte die Ge-schäftsführerin der Grazer Axele-ris Pharma GmbH, Andrea Exner-Rabensteiner, im APA-Gespräch. Das Unternehmen packt Ware der deutschen Haemato Pharm GmbH um und liefert auch an österrei-chische Kliniken; diese versuchen, so Geld zu sparen.

Während einzelne Kliniken bzw. Abteilungen von Spitälern auf Par-allelimport-Arzneimittel verzich-

ten – an der Universitätsklinik in Graz wurde das zum Beispiel für onkologische Präparate laut Hin-tergrundinformationen vor etwa einem Jahr ausgeschlossen –, war das bei anderen Spitälern nicht der Fall. Die AGES Medizinmarkt-aufsicht nannte am Mittwoch 20 potenziell verdächtige Chargen an aus Italien stammendem Her-ceptin, die ausschließlich über Haemato Pharm und die deutsche Inopha GmbH vertrieben worden seien; ob sich darin auch Fälschun-gen befanden, ist unklar.

Aufklärung gefordert

Während also die Spitäler und Behörden noch nach Fälschungen suchen, fordert der Geschäftsfüh-rer eines der betroffenen Herstel-lerunternehmen, Roche Austria-Manager Wolfram Schmidt, dass auch geprüft werden müsse, wie die Fälschungen überhaupt pas-sieren und in die Vertriebskette gelangen konnten. Dahinter stecke viel kriminelle Energie und das sei aufzuklären, fordert er im health-economy-Gespräch. (APA/rüm)

Pharmahandel Roche fordert Klärung, wie Fälschungen in Spitäler gelangen konnten

Suche nach Fälschungen läuft

© p

anth

erm

edia

.net

/Yur

iy K

loch

an

Bisher sind in heimischen Kliniken keine gefälschten Medikamente aufgetaucht.

Page 5: Health0905

Pharma:rePort healtheconomy – 41Freitag, 9. Mai 2014

HÖRGERÄTE VON NEUROTH

Hören ist Silber,Verstehen ist Gold.Wenn Gesprochenes nicht nur leiser, sondern vor allem undeutlicher wird, sorgen unsere Hörgeräte wieder für glänzendes Sprachverstehen.

NEUROTH – 121x in Österreich

Neueste Hörgeräte-TechnologieAbb.: Quest 90

Info-TEL 00800 8001 8001 www.neuroth.at

Jetzt kostenlos Hörgeräte testen & gewinnen!

Pharma CSC/Angelini lebt das etwas andere Geschäftsmodell in der Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Industrie

angebote für apothekenWien. Das Pharmaunternehmen CSC/Angelini blickt auf ein erfolg-reiches Vorjahr zurück: Das Unter-nehmen konnte auch 2013 in Ös-terreich ein zweistelliges Wachs-tum verbuchen. Um die derzeit fehlende Wachstumsdynamik im Kassenmarkt (Rx) zu kompensie-ren, setzt CSC/Angelini vor allem auf freiverkäufliche OTC-Produkte und hier insbesondere auf die Ko-operation mit Apotheken, die aktu-ell mit zwei Herausforderungen zu kämpfen haben: „Die Rx-Umsätze sind aufgrund des Preisdrucks der Generika zurückgegangen, und diese Entwicklung wird sich auch fortsetzen. Patentabläufe von wei-teren Blockbustern wie Cipralex oder Avelox stehen 2014 bevor“, sagt Peter Wimmer, Country Ma-nager bei CSC/Angelini. Zusätzlich zu den sinkenden Kassenumsät-zen und -spannen seien die Apo-theken mit steigenden Kosten für Personal und Energie sowie einem erhöhten Aufwand aufgrund des Versorgungsauftrags (Nacht- und Wochenenddienst, Betreuung von Suchtkranken) konfrontiert.

Unter diesem Aspekt haben sich die Margen der Apotheken zuletzt negativ entwickelt. Auf Initiative von CSC/Angelini hat Gewinn-Herausgeber Georg Wailand un-längst kritisch-konstruktiv zur ak-tuellen Situation und der Zukunft der Apotheken Stellung bezogen:

„Noch ist die Welt für Apotheken in Ordnung; die österreichische Apothekenschaft ist aber gut bera-ten, sich wie in der Vergangenheit erfolgreich dem sich ändernden Umgang der Bevölkerung mit Ge-sundheitsinformationen, etwa durch das Internet, sowie dem er-höhten Wettbewerb zu stellen.“ Ein Besinnen auf die eigenen Stärken, ein aktives Nutzen neuer Inter-netmöglichkeiten für bestimmte Produktkategorien, Kooperationen und Partnerschaften mit Groß-

handel und Industrie sowie ein offensives Marketing etwa durch Medienpartnerschaften seien Ant-worten auf die Herausforderungen der Zukunft.

„Hier sehen wir eine Chance – zusätzlich zum Rx-Geschäft, das wir erfolgreich in den Bereichen ZNS, Schmerz, Infektiologie, Gynäkologie sowie Onkologie posi-tioniert haben –, unser OTC-Port- folio zu forcieren“, ergänzt Wim-mer. „Wir wollen gemeinsam mit den Apothekern mit guten Pro-

dukten diese Chance nutzen.“ CSC/ Angelini setzt im OTC-Segment vor allem auf drei strategische Be-reiche: Erkältung („Tantum Verde“, „Fluimucil“ und „Tantum Protect“), Wundheilung („Bionect“) sowie Ko-gnition und Ernährung („Acutil“).

Neben dem Portfolio-Manage-ment vertraut das Unternehmen auf eine effiziente, hauseigene Logis-tik sowie eine gute Betreu-ung der Kunden in der Region vor Ort. „Wir sind immer bestrebt, die Kundenbedürfnisse zu erfassen und bestmöglich zu erfüllen.“ Eine rezente Umfrage zur Kundenzufrie-denheit belege den Erfolg von CSC/Angelini: Von 217 befragten Apo-theken vergaben 77% in puncto Zu-friedenheit mit der Betreuung vor Ort die Schulnote 1. Die fachliche Beratung ergab eine Zufriedenheit von fast 100%.“

Persönliche Kontakte

„Eine Besonderheit von CSC/An-gelini ist, dass sich die Programme nicht nur auf Public Relations und Konditionen beschränken, sondern alle vier P´s – also Product, Price, Place und Promotion – heranziehen, um auch den Rausverkauf aus den Apotheken zu fördern.“ Dies zeigt sich etwa am aktuellen Kooperati-onsbeispiel der Auslagen-dekora-tion. „Wir investieren hier viel Zeit und Energie, um langfristig gute Lösungen für die Partnerschaft mit den Apotheken anzubieten.“

Mathieu Völker

„Hidden Champion“ aus dem Weinviertel will Apotheken in Veränderungsprozessen unterstützen. ©

med

iane

t

Gewinn-Herausgeber Georg Wailand und Peter Wimmer, CSC/Angelini (v.li.).

OLG-Urteil gegen Awarenesskampagne

Wien. Der Verein für Konsu-menteninformation hat in einer Klage gegen den Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) und das Pharmaunternehmen Pfizer vom OLG Wien Recht bekom-men. Demnach handelt es sich bei einer Awarenesskampagne in Sachen Pneumokokken um unzulässige Arzneimittelwer-bung. Das Urteil in zweiter Instanz ist nicht rechtskräftig, Pfizer will es prüfen lassen; es weiche zur Gänze vom Urteil des Handelsgerichts ab, in dem alle Maßnahmen als zulässig und korrekt angesehen wurden, teilt das Unternehmen mit.

Der VKI hatte gegen die sei-ner Ansicht nach unzulässige Bewerbung eines Pneumo-kokken-Impfstoffs von Pfizer geklagt. Konkret ging es um Inserate in Publikumsmedien, in denen nur die Erkrankung genannt und ärztliche Infor-mation empfohlen wurde; der Impfstoff selbst wurde gleich-zeitig aber in der Apotheker- und der Ärztekrone beworben, wie der VKI erläuterte.

short

© A

PA/R

olan

d S

chla

ger

Das Oberlandesgericht Wien verur-teilte Pfizer und den Impfverband.

Page 6: Health0905

42 – healtheconomy e:HealtH Freitag, 9. Mai 2014

Video-Dolmetscher sind nun onlineWien. Die Österreichische Plattform Patientensicherheit startete im September 2013 das erste österreichische Projekt zum Thema „Videodolmetschen im Gesundheitswesen“ (www.videodolmetschen.at). Auf-grund des großen Erfolgs wur-de die Betreibergesellschaft E-Dolmetsch GmbH gegründet, die seit April nun diese zertifi-zierte, standardisierte und für alle Gesundheits-, Sozial- und Verwaltungseinrichtungen offene Dienstleistung anbietet: Die bereits integrierten 150 Dolmetscher schalten sich in-nerhalb von 120 Sekunden auf praktisch jedes Endgerät zu.

Healthcare: Siemens erhält IT-Großauftrag

Wien. Der Siemens-Sektor Healthcare erhielt von den niederländischen Unikliniken Erasmus University Medical Center Rotterdam und Univer-sity Medical Center Groningen jeweils einen Auftrag zur Liefe-rung, Implementierung sowie Wartung und Instandhaltung des Krankenhausinformations-systems (KIS) Soarian Clinicals inklusive elektronischer Pa-tientenakte (EPA). Mit einem Volumen von mehr als 50 Mio. € ist das einer der größten bisher an Siemens vergebenen Healthcare-IT-Aufträge. Die Vertragslaufzeit für beide Krankenhäuser beträgt zehn Jahre. Bereits im April begann die Installation, Ende 2015 sollen die Systeme laufen.

short

© S

iem

ens

Das Siemens KIS „Soarian Clinicals“ wird in den Niederlanden installiert.

liberalisierung EU öffnet im kommenden Jahr den Markt für Arzneimittel-Versandhandel komplett

apotheken rüsten sich gegen Online-Konkurrenz

Wien. Das in Österreich nach wie vor gültige Versandhandelsverbot von rezeptfreien Medikamenten hätte nach den Plänen der EU ei-gentlich schon heuer fallen müs-sen. Aufgrund der langwierigen Zertifizierungsverfahren und einer technischen Lösung zur Kontrolle der Onlineversandhändler dauert es aber bis 2015. Die heimischen Apotheken, die schon seit Län-gerem ausländische Konkurrenz aus dem Internet haben, starten nun ein Webportal namens „apodi-rekt.at“. Kunden können dort Me-dikamente reservieren und dann in der Apotheke abholen lassen.

Hälfte der Apotheken dabei

Rund 700 der 1.340 österrei-chischen Apotheken machen mit, teilte der Apothekerverband beim Start mit. Die Internetseite soll Kunden einerseits über Medizin-produkte informieren, andererseits können sie sich ihren Warenkorb an Kosmetika, rezeptfreien Pillen und Co. online zusammenstellen, den sie dann bei der Apotheke ih-rer Wahl abholen. Die Reservie-rung gilt für sieben Tage, sobald die Waren da sind, gibt es ein SMS oder eine Mail.

Man kennt das System bereits im Elektrohandel, wo es etwa vom Handelsriesen Mediamarkt/ Saturn erfolgreich eingesetzt wird. Handelsexperten bezeichnen das System als „Click and Collect.“ Es wird von Kunden laut Umfra-gen vor allem deshalb geschätzt, weil man in Ruhe auswählen kann, sich dann aber die Versandkosten erspart.

„In unserem Fall bekommt ein Kunde das Produkt dann aus der Hand einer fachkundigen Person,

die er noch zur Anwendung be-fragen kann. Die flächendeckende Verteilung, die eingespielte per-fekte Logistik und die Kompetenz vor Ort sind die idealen Voraus-setzungen für dieses System“, be-tont Verbandspräsident Christian Müller-Uri. Sein Ziel: „Die Apothe-ker zeigen Präsenz im Internet, in-formieren über ihre Leistungen, ihr Service und ihre Kompetenz.“ Und: Die Apotheke kann das riesige Sor-timent präsentieren, auch wenn dieses nicht auf Lager ist; das ist besonders für kleine Apotheken ideal.

Schon jetzt leiden die Apotheken trotz Verbots im Inland unter der Online-Konkurrenz. Die Österrei-cher werden – sehr zum Missfal-

len der angestammten Apotheken – von vier Online-Apotheken aus dem EU-Ausland beliefert. Laut einem Vergleich der Plattform me-dikamentenpreise.at von voriger Woche sind rezeptfreie Medika-mente im Versand um bis zu 50% billiger. Sie dürfen aber nur in Österreich zugelassene und regis-trierte Produkte in Orginalverpa-ckungen versenden.

Preisdruck verschärft sich

Sehr zu Missfallen der Hersteller von OTC-Arzneimitteln. Denn die Versandhändler beziehen die Pro-dukte vor allem über Großhändler oder Netzwerke von Apotheken, werden aber – so versichern die

Hersteller – nicht direkt beliefert. Der Grund für den Unmut der Hersteller: Die niedergelassenen Apotheken als Stammkunden sind nicht begeistert, wenn die Pro-dukte ihrer Lieferanten billiger im Onlinehandel auftauchen.

Der Preisdruck dürfte sich aller-dings in Zukunft sogar verschär-fen. Mit der Liberalisierung des Versandhandels dürften neben den bereits etablierten Online-Händ-lern wie etwa der Schweizer Ver-sandapotheke „Zur Rose“, die mit der Drogeriekette „dm“ kooperiert, weitere Anbieter auf den Markt drängen, meinen Branchenkenner. So könnten sich auch Lebensmit-telketten stärker im Gesundheits-segment engagieren.

Martin rüMMele

Apothekerverband startet Plattform „apodirekt.at“ und will mit „Click and Collect“-System punkten.

© Ö

ster

reic

hisc

her A

poth

eker

verb

and/

APA

-Fot

oser

vice

/Tan

zer

Apothekerverbands-Präsident Müller-Uri (re.) und seine Kollegen wollen mit „apodirekt.at“ dem Versandhandel die Stirn bieten.

St. Pölten. Ab dem Wintersemester bietet die FH St. Pölten erstmals den berufsbegleitenden Master-studiengang Digital Healthcare an. Die Ausbildung verbindet Me-dien-, Informations- und Kommu-nikationstechnologien mit dem technisch-integrierten Gesund-heitswesen insbesondere in den Bewegungswissenschaften. Am 1. April begann der neue Studien-gangsleiter Helmut Ritschl seine

Arbeit an der FH. Er hat Radiolo-gietechnologie, Medienpädagogik, Wissensmanagement und Gesund-heits- und Pflegewissenschaften studiert. Ritschl arbeitete als Radio- logietechnologe am Krankenhaus Wr. Neustadt, unterrichtete an der radiologisch-technischen Akade-mie Wr. Neustadt und war zuletzt Lektor, Modulbetreuer und Projekt-leiter an der FH Wr. Neustadt im Bereich Nuklearmedizin und Strah-lentherapie.

Interdisziplinäres Modul

Smartphones und Tablets samt Apps werden künftig nützliche und weitreichende Dienste bei der medizinischen Versorgung leisten. Tools für chronisch Kranke, On-line-Medikamenten-Checks oder regelmäßige Vitalparameterkon-trollen via digitaler Technologien sind erst der Anfang einer grund-legenden Veränderung. Der inter-disziplinäre Master-Studiengang Digital Healthcare bildet berufs-begleitend für dieses neue Feld aus und verbindet Gesundheitsberufe und digitale Technologien. (fei)

Bildung Digitale Technik verändert Gesundheitssystem

Medizin wird binärer

© p

rivat

Helmut Ritschl ist neuer Studienleiter an der Fachhochschule St. Pölten.

Wien. Philips stellt ein System zur telemedizinischen Versorgung chronisch Kranker vor: „Motiva“ ist eine interaktive Kommunikati-onsplattform, die die Patienten via Fernseher mit ihren medizinischen Betreuern verbindet. Telemedizin-plattformen wie Motiva sollen die Lebensqualität chronisch kranker Menschen erhöhen und gleichzeitig die Eskalation von Krankheiten in vielen Fällen vermeiden.

Die Alterung der Gesellschaft, Ärztemangel auf dem Land sowie der steigende Kosten- und Effizi-enzdruck in Krankenhäusern ver-langen nach neuen Lösungsansät-zen in der Gesundheitsversorgung. Insbesondere die laufende Betreu-ung von Patienten mit chronischen Erkrankungen sowie mögliche Notaufnahmen und Krankenhaus-aufenthalte, wenn Therapien nicht eingehalten werden, bedeuten Kos-

ten in Millionenhöhe für das öster-reichische Gesundheitssystem; die Telemedizin gilt unter Experten als Hoffnungsträger zur Bewältigung dieser Herausforderungen.

„Mit der Entwicklung innovativer Lösungen wie ‚Motiva‘ können wir die Lebensqualität chronisch kr-anker Menschen verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zur ef-fizienteren Patientenversorgung leisten“ erklärt Robert Körbler, Ge-neraldirektor Philips Austria und Geschäftsführer Philips Healthcare.

Novum in Österreich

Studien belegten deutliche Zeit-ersparnisse in der Behandlung, frühere und bessere Diagnosen sowie sinkende Krankenhausauf-enthalte und Mortalitätsraten. Im Gegensatz zu Ländern wie den USA und Großbritannien ist der Einsatz breitflächiger und dauerhafter te-lemedizinischer Lösungen in Ös-terreich allerdings ein Novum. Die Entwicklung von Lösungen für das telemedizinische Gesundheitsma-nagement ist seit über 15 Jahren ein Schwerpunkt von Philips. (fei)

Innovation Philips Healthcare stellt mit „Motiva“ eine neue Telemedizin-Lösung vor

Krankenpfege per Fernseher

© A

AL

Aus

tria/

APA

-Fot

oser

vice

/Pre

iss

Robert Körbler, Generaldirektor Philips Austria, setzt auf Innovationen in Telemedizin.

Page 7: Health0905

Med:tech healtheconomy – 43Freitag, 9. Mai 2014

Lebe das Heute. Mit Vertrauen ins Morgen.

Actelion - Ihr Ansprechpartner in der Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH)

Actelion Pharmaceuticals Austria GmbHLeonard-Bernstein-Straße 10 | A-1220 Wien

038 /

05 20

14

FUTURE. FORWARD.

www.ruhigatmen.at

www.actelion.com

diagnostik Investition in neueste Generation der Magnetresonanz-Tomografie

PatientenkomfortWien. Dem Krankenhaus Göttlicher Heiland steht seit Kurzem ein Ma-gnetresonanz-Tomograf der neu-esten Generation zur Verfügung. Der 3.0 Tesla MRT aus dem Hau-se Siemens punktet nach Angaben der Klinik mit einer Vielzahl von Neuerungen. Das verbesserte bild-gebende Verfahren erlaubt eine genauere und raschere Erfassung der Ergebnisse, die einfache Bedie-nung verkürzt ebenfalls die Unter-suchungszeiten.

Genauere Ergebnisse

„Mit dem 3.0 Tesla MRT sind noch genauere Untersuchungser-gebnisse möglich“, erklärt Wolf-gang Schima, MRT-Experte und Radiologie-Vorstand im Kranken-haus Göttlicher Heiland. „Beson-ders Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall profitieren davon,

aber auch Gefäßerkrankungen, Er-krankungen von Leber, Pankreas oder der Prostata lassen sich nun besser darstellen. Denn der neue MRT zeigt Strukturen und bereits Frühstadien von Erkrankungen perfekt bis ins Detail.“

Die hohe Energieeffizienz wird unter anderem durch niedrigere Betriebskosten gewährleistet. Eine weitere Patientenöffnung und ein deutlich geringerer Geräuschpegel sorgen für Patientenkomfort. Das Krankenhaus Göttlicher Heiland, ein Unternehmen der Vinzenz Gruppe, ist ein Akutspital, das auf die Behandlung von älteren Men-schen spezialisiert ist.

ulli moschen

Energieeffizienz im KH Göttlicher Heiland.

Innovation Schonende Fettmessung per Ultraschall

Bedenkenloses Mess-System

Kärnten Synergien

LaborfusionKlagenfurt. Bis 2018 sollen die Labor- einrichtungen des Landes Kärnten endgültig zum Institut für Lebens-mittelsicherheit, Veterinärmedi-zin und Umwelt (ILV) zusammen-geführt werden. Man verspricht sich davon eine Verschlankung der Verwaltung und die Konzentration auf die fachlichen Aspekte der La-borarbeit.

Gunther Vogl, provisorischer Leiter des ILV-Kärnten, erhofft sich außerdem Einsparungen von rund 5% „durch den Abbau von Doppelgleisigkeiten bei der Gerä-teausstattung und das ab sofort zusammengeführte Bestellwesen von Verbrauchsmaterialien“.

Grenzübergreifend

Gesundheitsreferentin Beate Prettner denkt noch weiter: „Zu-dem ermöglicht die Positionierung des ILV-Kärnten als einheitliche Ansprechstelle für Lebensmittel-sicherheit, Veterinärmedizin und Umweltanalytik im südösterrei-chischen Raum die große Chance, Kooperationen auch außerhalb der Landesgrenzen im Alpen-Adria-Raum zu ermöglichen.“ (um)

Modernste Diagnostik und höherer Pa­tientenkomfort mit dem 3.0 Tesla MRT.

© K

H G

öttli

cher

Hei

land

Graz. Die Grazer Forscher rund um den Biophysiker Wolfram Müller haben an der medizinischen Univer-sität Graz ein Mess-System zur ge-nauen Bestimmung der Körperfett-verteilung entwickelt, das auf Ultra-schallmessung basiert. Müllner hält die zahlreichen in den vergangenen Jahren entwickelten Messverfahren zur Bestimmung des Körperfettan-teils für zu ungenau, wie etwa die Messung von Hautfalten zur Be-stimmung des Fettanteils. Auch „der Body-Mass-Index (BMI) ist nicht in der Lage, das Verhältnis zwischen Fett- und Muskelmasse darzustel-len“, erklärt Müller.

Die an der Grazer Medizinuni entwickelte Mess-Methode kommt ohne Verwendung belastender ionisierender Strahlung aus. Sie basiert auf Ultraschall und misst berührungslos und nicht invasiv

die Dicke von Fettschichten und der darin eingebetteten Binde- gewebe zehntelmillimetergenau.

Olympisches Komitee

Der Ultraschall wird in das Ge-webe eingestrahlt und an verschie-denen Gewebeschichten reflektiert. Mithilfe eines speziellen Computer-Programms können die Schicht- dicken des subkutanen Fettge-webes und die in diese Schichten eingelagerten fibrösen Strukturen vermessen werden.

Müller versichert, dass die Methode sogar bei Neugeborenen angewendet werden kann. Zurzeit nutzt bereits das Internationa-le Olympische Komitee (IOC) das neue Messsystem, um Profile von leichtgewichtigen Sportlern zu er-stellen. (um)

chirurgie Stents helfen

AortenschadenWien. Durch die Weiterentwicklung von Gefäßstützen, sogenannten Stents, könnte die Mortalität bei Aortenschäden deutlich verringert werden, insbesondere bei der Aor-tendissektion Typ B, einer akut auf-tretenden Zerfaserung der Wand der Aorta im Bereich der Brust, die zu einer Aneurysmabildung und Durchblutungsstörungen wichtiger Organe führen kann. Bisher wurde wenig erfolgreich medikamentös oder mit einer risikoreichen offe-nen Chirurgie behandelt.

Hohe Dunkelziffer

Afshin Assadian, Gefäßchirurg am Wiener Wilhelminenspital, geht von einer hohen Dunkelziffer von Betroffenen aus und setzt auf die neuen Stents. (um)

Page 8: Health0905

44 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 9. Mai 2014

Menschen, über die Man spricht

HANS PEtER HASlER IM AOP ORPHAN Auf­SICHtSRAt

Das österreichische Pharmaunternehmen AOP Orphan ist einer der europäischen Pioniere auf dem Gebiet der Seltenen Erkrankungen. Zu Beginn des Jahres verstärkte AOP Orphan den Aufsichtsrat mit dem Branchenkenner Hans Peter Hasler. Der gebürtige Schweizer bringt aus vorangegan-genen leitenden Funktionen bei international tätigen Pharmafirmen ausgeprägte Expertise sowie Führungserfahrung und ein hohes Maß an internationaler Vernetzung mit.

© A

OP

Orp

han

Jubiläumsjahr Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig) feiert heuer sein 60-jähriges Bestehen

Angst um SpitzenmedizinWien. „Noch“ gehöre das öster-reichische Gesundheitswesen zu den besten der Welt. Doch das ist laut dem Wiener Gynäkologen und Präsidenten der Österreichischen Krebshilfe, Paul Sevelda, in Gefahr. Man spüre in Österreich bereits zu-nehmend Schwierigkeiten bei der Umsetzung modernster Therapien, warnte er kürzlich bei der Gene-ralversammlung des Verbands der pharmazeutischen Industrie (Phar-mig) Österreichs in Wien.

Im Festsaal – die Pharmig feierte ihren 60. Geburtstag – saßen hoch-rangige Vertreter des österreichi-schen Gesundheitswesens. Vom Podium mahnte Sevelda in Sachen Onkologie: „Wir haben bisher ei-nen extrem schnellen Zugang zu Neuentwicklungen von Therapien gehabt; dieser Prozess ist sehr in Gefahr. Auch in Österreich mer-ken wir, dass wir sehr viel mehr

Argumente brauchen, um Medi-kamente so anzuwenden, wie wir das brauchen. Wir erleben heu-te schon einen Ärztemangel und Kostendruck.“ Zusätzlich gebe es Schwierigkeiten, die neuesten Er-kenntnisse der Wissenschaft in die klinische Forschung umzusetzen.

Pharmig-Präsident Robin Rum-ler hatte zuvor die Rolle der Phar-ma-Industrie für die Gesellschaft betont: „1954 lag die durchschnitt-liche Lebenserwartung in Öster-reich bei 65 Jahren. Wir werden heute 80, nicht zuletzt durch bes-sere Medizin und Medikamente.“ Zum Status des österreichischen Gesundheitswesens merkte er kri-tisch an: „Wir haben genug Geld im System. Ist es richtig verteilt? Wir haben eine Krankenhauslastigkeit des Gesundheitswesens, viele Dop-pelgleisigkeiten und niedrige Me-dikamentenkosten. Wir sind Impf-muffel und bieten Vorsorge an, die nicht angenommen wird.“

Krebsmediziner Sevelda: Prozess des schnellen Zugangs zu neuen Therapiekonzepten in Gefahr.

© C

hris

tian

Hus

ar/P

harm

ig

Die Spitzen der Pharmaindustrie feierten ihr Jubiläum – und warnten vor Kürzungen.

St. Pölten. Die NÖ-Landeskliniken erhielten kürzlich die neue GMP-Kulinarik-Qualitäts-Auszeichnung, sowie zusätzlich das erste Quali-tätssiegel für Großküchen, „Vital-küche Plus“, und bestätigten damit ihren hohen Standard in Sachen Qualitätsmanagement.

Diese Auszeichnung für eine Küche der Gemeinschaftsverpfle-gung ist Garant für höchste Le-bensmittelsicherheit, perfekte Qualität, regionale Küche und er-nährungswissenschaftlich aus-gewogene Mahlzeiten. Die Verlei-hung in den Räumlichkeiten der NÖ Landeskliniken Holding in St. Pölten nahmen LH Stv. Wolf-gang Sobotka und LR Karl Wilfing vor – und überreichten die Aus-zeichnung dem Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken, Helmut Krenn.

Der Standard für Großküchen wurde von Ronge & Partner GmbH in den niederösterreichischen Spi-talsküchen implementiert. (fei)

Qualität Ronge & Partner implementierten Standard

Gütesiegel für NÖ-SpitalsküchenWien. Weiße Wände, kahle Flure – viele Spitäler vermitteln Pa-tienten oft eine kühle, sterile Atmosphäre. Der Wiener Kunst-preis „Roter Teppich für Junge Kunst“ möchte genau das ändern und lud jüngst Künstler und Für-sprecher („Friends of Red Carpet“) zur Präsentation von „Kunst trifft Innovation“ in die neuen Räumlich-keiten von Philips Austria.

Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit und Soziales: „Gesund-heit ist mehr als die bloße Abwe-senheit von Krankheit. Es geht um ein umfassendes Wohlbefinden im täglichen Leben, dazu ist Kunst ein unverzichtbarer Bestandteil. Ich freue mich, dass mit dem Projekt ‚Friends of Red Carpet‘ vermehrt Kunst in Pflegewohnhäuser und Spitäler einzieht.“ Die Aktion läuft

noch bis September und verwan-delt auch das KH Hietzing und das Wilhelminenspital in Galerien für junge Künstler aus Wien. (fei)

Ausstellung Kunstaktion bei Philips gestartet

Spitäler werden zu Galerien

© N

LK/R

einb

erge

r

andreas feiertag

Sobotka und Wilfing überreichten die Auszeichnung an Helmut Krenn.

© R

obin

Con

sult/

Roz

novs

ky

Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (re.) eröffnete die Kunst-Aktion.

MARCuS fRANz, EHEM. PRIMAR IM HARtMANN­SPItAl wIEN

Nationalratsabgeordneter Primarius Marcus Franz (Team Stronach) und das Hartmannspital haben unter Beiziehung ihrer Anwälte beschlossen, das Dienstver-hältnis einvernehmlich und in gegenseitiger Wertschätzung zu beenden. Die Vertreter des Spitals betonen, dass Franz als Arzt ein sehr hohes Ansehen genießt und als ärztlicher Direktor für die gute Positionierung des Spitals Verantwortung getragen hat. Franz wird nun privat ordinieren und politisch aktiv bleiben.

MAdElINE lAN­CAStER, bIO­MEdIzINERIN AM wIENER IMbA

Die IMBA-Forscherin Ma-deline Lancaster erhält den mit 15.000 € do-tierten „Eppendorf Award for Young European Investigators“ für herausragende Forschungs-leistungen auf dem Gebiet der Biomedizin. Er wird am 22. Mai in Heidelberg übergeben. Zuletzt war Lancaster gemeinsam mit Jürgen Knoblich in Wien maßgeblich an der Entwick-lung dreidimensionaler Gehirnmodelle in einer Organkultur beteiligt. Damit sollen Krankheiten nachgebildet und Arzneien erprobt werden.

© A

PA/H

elm

ut F

ohrin

ger

© IM

BA

PMCA-Impuls in Wien mit Fleck und Jiresch

Wien. Beim jüngsten PMCA-Impuls referiert Elmar Fleck, Pharma-Personalmanager, über Veränderungen in der Kommu-nikation zwischen Kunde und Organisation und die Möglich-keiten, diese gewinnbringend für beide zu gestalten. Wolfram Jiresch, Medical Advisor und Head of Scientific Operations bei Novartis, sprach über Mög-lichkeiten, durch Wissenschaft den Verkauf in bestimmten Sta-dien des Produktlebenszyklus zu unterstützen.

Tiroler Unternehmen erhielten Gütesiegel

Innsbruck. Die Tiroler GKK zeich-nete drei Tiroler Firmen mit dem offiziellen Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsför-derung aus. Die Auszeichnung überreichten Gesundheits-minister Alois Stöger, TGKK-Obmann Werner Salzburger, TGKK-Direktor Arno Melitopu-los und Klaus Ropin, Leiter des Fonds Gesundes Österreich, an Raiffeisen-Landesbank Tirol, Fritz Egger GmbH und Finanz-ministerium-Region West.

short

© K

atha

rina

Sch

iffl

Fleck (li.) und Jiresch (2.v.re.) refe-rierten beim Pharma-Marketingclub.

© T

GK

K

Minister Alois Stöger (r.) übergab Gü-tesiegel für Gesundheitsförderung.

Wien. Die Volkshilfe Österreich prä-sentierte ihr neues Buch „Ich bin, wer ich war – mit Demenz leben“ im Ringturm der Wiener Städ-tischen. Nach der Begrüßung durch Judit Havasi, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städ-tischen Versicherung, formulierte Volkshilfe-Chef Erich Fenninger sein Anliegen: „Menschen, die an Demenz erkrankt sind, dürfen nicht auf ihre Krankheit reduziert werden; sie wollen nicht unser Mit-leid, sondern unseren Respekt.“

In dem neuen Buch geben He-rausgeber und Autor Erich Fen-ninger und andere einen unver-stellten Einblick in das Leben von an Demenz erkrankten Menschen. In einem Mix aus Interviews, Por-träts und Familiengeschichten las-sen sie Betroffene und Angehörige aus dem Alltag, von ihren Freuden, Ängsten, Höhen und Tiefen er-zählen; ein Serviceteil bietet Pfle-genden einen Leitfaden, von der Diagnose bis zur Betreuung. www.volkshilfe.at/mit-demenz-leben

demenz Volkshilfe Österreich präsentierte neues Buch

Lesenswert: „Ich bin, wer ich war“

© M

ike

Ran

z

Erich Fenninger, Volkshilfe-Chef (2.v.r.), stellte in Wien das neue Demenz-Buch vor.

Roman Gamerith wechselte von Sanofi zu Glaxo

Wien. Roman Gamerith ist neuer Vizepräsident und Direktor der Cluster Area Zentraleuropa bei GlaxoSmithKline. Zuvor war er 17 Jahre lang bei Sanofi tätig, zuletzt als Country Manager für Österreich. Der gebürtige Niederösterreicher ist nun für die Länder Österreich, Tschechische Repu-blik, Slowakei, Ungarn und Slowenien verantwortlich. Vor seiner Funktion als Country Manager bei Sanofi-Aventis Österreich war Gamerith als Ge-neral Manager für Lettland und das Baltikum verantwortlich. Nach seinem

Start als Senior Product Manager bei Sanofi-Synthelabo im Jahr 2000 hat er zahlreiche Positionen mit steigender Verantwortung übernommen. Begonnen hat Gamerith seine Karriere als Product Manager bei Aventis Pasteur; er hat Veterinärmedizin in Wien studiert. (fei)

© Sanofi-Aventis