GW Orange Globe Ausgabe 1/2010

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Der Sprung des Orange Tiger Die eben gestartete Konzernkampagne trägt den bei GW gelebten Servicegedanken nun auch nach Indien. Mehr darüber auf Seite 3 Weiss-Röhlig India auf einen Blick Vom Wirtschaftszentrum Mumbai über die pulsierende Metropole Neu-Delhi bis zur Hafen- stadt Chennai – WR ist vor Ort. Seiten 6/7 GW bewegt ... nicht nur Waren und Daten, sondern auch Menschen, die mit dem orangen Netzwerk in Verbindung stehen. Seite 8 Das Air & Sea-Magazin von Gebrüder Weiss BAY OF BENGAL BANGLADESH CHINA BHUTAN NEPAL THAILAND LAOS BURMA VIETNAM CAMBODIA PAKISTAN AFGHANISTAN Jodhpur New Delhi Jaipur Kanpur Kolkata Nagpur Mumbai Pune Chennai Bangalore Tiruppur Tuticorin Ahmedabad Kandla-Mundra

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Das Air & Sea-Magazin von Gebrüder Weiss. Infos rund um das Thema Air & Sea. Ausgabe 01/2010

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Der Sprung desOrange TigerDie eben gestartete Konzernkampagne trägtden bei GW gelebten Servicegedanken nunauch nach Indien. Mehr darüber auf Seite 3

Weiss-Röhlig Indiaauf einen BlickVom Wirtschaftszentrum Mumbai über die pulsierende Metropole Neu-Delhi bis zur Hafen-stadt Chennai – WR ist vor Ort. Seiten 6/7

GW bewegt

... nicht nur Waren und Daten, sondern auch Menschen, die mit dem orangen Netzwerk in Verbindung stehen. Seite 8

Das Air & Sea-Magazin von Gebrüder Weiss

B A Y O F B E N G A L

B A N G L A D E S H

C H I N A

B H U T A N

N E P A L

T H A I L A N D

L A O S

B U R M A V I E T N A M

C A M B O D I A

P A K I S T A N

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Jodhpur

New Delhi

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MumbaiPune

Chennai

Bangalore

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Tuticorin

Ahmedabad

Kandla-Mundra

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orange globe – editorial

Den indischen Markt flächen-deckend zu bedienen, stellt für Transportunternehmen gleich in mehrerer Hinsicht eine herausfor-dernde Aufgabe dar. Zuerst ist da die Größe des Landes, die ent-sprechend lange Wege mit sich bringt. Hinzu kommen die infra-strukturellen Gegebenheiten, die vielerorts noch nicht optimal sind.

So ist das Straßennetz mit 3,3 Millionen Kilometern Länge zwar recht dicht, aber erst die Hälfte davon ist asphaltiert und der Hauptverkehr konzentriert sich auf wenige, oft völlig überlastete Highways.

Produktionsstätten verfügen deshalb nicht selten nur über unzureichende Anbindungen an internationale Ver-kehrsknoten. Und aktuelle Tendenzen, die Industrie aus den Wirtschaftsmetropolen ins Landesinnere zu verla-gern, wie beispielsweise von Mumbai nach Süden in Rich-tung Goa, verschärfen diese Situation weiter: Firmen lie-gen schon mal mehrere hundert Kilometer außerhalb, was den vermeintlich unkomplizierten Transport in die indische Großstadt ungleich komplexer macht.

An ihre Kapazitätsgrenzen stoßen angesichts des rasanten Wachstums des Landes auch die Flug- und See-häfen. Nicht ohne Grund umfasst das von der indischen Regierung geschnürte Investitionspaket für Infrastruktur-projekte 450 Milliarden US-Dollar bis 2015, wovon ein

beachtlicher Teil in die Verbesserung des Verkehrssys-tems fließen wird. Auf dem Subkontinent ist also vieles in Bewegung. Und bis zum Abschluss der großen Infrastruk-turprojekte lautet das Gebot der Stunde, sich mit den vor-herrschenden Rahmenbedingungen zu arrangieren.

Einstellen muss man sich von Juni bis Oktober schließ-lich auch auf mögliche Zwischenfälle ganz anderer Art. Dann steht nämlich fast das ganze Land unter dem Ein-fluss des Monsuns. In der Gegend um Mumbai fielen schon Niederschläge von mehr als 900 Liter pro Quadrat-meter an einem Tag – in Deutschland liegt der Jahres-durchschnitt bei 750 Liter. Bei Exporten nach Indien sollte man in diesen Monaten auf jeden Fall für entsprechend wasserdichte Verpackungen sorgen und generell längere Laufzeiten einplanen. Denn schwere Überschwemmungen behindern mitunter sowohl die Vor- und Nachläufe im indischen Hinterland als auch die Arbeit in den Häfen, sodass ankommende Schiffe nicht anlegen oder gelöscht werden können und sich Abfahrten verzögern.

Unser RatInformieren Sie Ihren Air & Sea-Ansprechpartner frühzeitig über anstehende Indien-Transporte. Mit vorausschauender Planung und der kompetenten Unterstützung des Teams von Weiss-Röhlig India – unter anderem in Zollangelegenheiten – kommen IhreGüter sicher und auf dem besten Weg ans Ziel.

Gut arrangiert

Kommentar

orange globe – editorial

GW-Air & Sea–Kontakt

Gebrüder Weiss GmbHBundesstraße 110, A-6923 LauterachT +43.5574.696.2207F +43.5.9006.2609

[email protected]

GW bewegt – auch in Indien

Sowohl als Produzent als auch als Verbrau-cher spielt sich Indien in der Weltwirtschaft in eine immer höhere Liga. Die indische Wirt-schaft steht dabei auf verschiedensten Stand-beinen und wird von einer stetig wachsenden Konsumentenklasse stetig vorangetrieben.

Welches Potenzial in diesem Land steckt, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass Indien trotz

hoher infrastruktureller Hürden seinen Wachstumskurs hält. Denn während sich in den vergangenen Jahren zwar die internationalen Transportknotenpunkte, also Häfen und Flughäfen, stetig weiterentwickelt haben, sind Ver-kehrsverbindungen im Hinterland nach wie vor nur rudi-mentär vorhanden. Dies wiegt umso schwerer, als dass sich der innerindische Transport auf Straße und Schiene beschränkt. Die Binnenschifffahrt ist allein schon aus geo-grafischen Gründen recht unbedeutend.

Doch den Aufbau einer Infrastruktur, die den Erwartun-gen an eine Wirtschaftsnation gerecht wird, sehen die Inder nunmehr als große Chance – für Auslandsinvestitio nen, weiteres Wachstum und steigenden Wohlstand. Eine Chance, die die Regierung nicht verstreichen lässt, son-dern vielmehr mit umfassenden Maßnahmen ergreift. Und eines steht außer Frage: Dadurch werden sich kurz- und mittelfristig in vielen Bereichen Verbesserungen einstellen.

Für uns ein zusätzlicher Anreiz, GW von Anfang an als kompetenten Indien-Dienstleister mit weltweiten Verbin-dungen zu positionieren. Diesem Ziel bringt uns die neue Schwerpunktkampagne wohl ein gutes Stück näher. Der „Orange Tiger“ wird im bestehenden globalen Netzwerk – und hier speziell in unseren europäischen Heimmärkten – für erstklassigen Service und beste Produkte sorgen. Im Vordergrund steht einmal mehr das Verständnis zwischen den Kulturen: Dass sich die Menschen bei GW auch im kulturellen Sinne gut verstehen, ist die Basis für Kunden-begeisterung und nachhaltige Qualität.

Dies alles lässt sich nicht kurzfristig erreichen, das ist uns bewusst. Wir wissen auch, dass wir für langfristige Stabilität am indischen Markt hart arbeiten müssen. Unse-re Mitarbeiter in Europa und Indien haben sich deshalb schon intensiv auf diese Service-Offensive vorbereitet. Alles über den „Orange Tiger“ lesen Sie auf der folgenden Seite.

Die wirtschaftlichen Turbulenzen brachten eine Zäsur. Im Laufe des Jahres 2009 ist der Schock der Krise einer neuen Realität gewichen. Trotzdem beziehungsweise ge rade deshalb war es für uns wichtig, unsere Wertebasis zu bewahren und in unserer Haltung für mehr Klarheit zu sorgen. Um dabei auch den verschiedenen Kulturen und Sprachen in unserem Unternehmen gerecht zu werden, haben wir die gelebten Werte neu dargestellt. Was GW ausmacht und was unsere Mitarbeiter jeden Tag aufs Neue „bewegen“, erfahren Sie auf Seite acht.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Heinz Senger-Weiss, Mitglied des Vorstands

Michael Büchele, Air & Sea Manager Marketing and Sales, über Indiens Infrastruktur, den Güterverkehr in Zeiten des Monsuns und die Bedeutung vorausschauender Transportplanung.

orange globespeditions-abcGut zu wissen –informatives für Indien-Transporte

Zoll-Lizenz Als „Customs House Agent“ (CHA, Inhaber der Zoll-Lizenz) führt Weiss-Röhlig India Zollabfertigungen in der Regel selbst durch, falls vom Kunden nicht anders beauftragt. Transportunternehmen ohne Lizenz müssen dafür auf auto-risierte lokale Agenten zurückgreifen, was eine zusätzliche Schnittstelle bedeutet.

Verzollung Anders als beispielsweise in Europa werden in Indien Luftfracht-sendungen ausnahmslos am Ankunftsflughafen verzollt, Seefrachtsendungen jeweils an dem auf dem Konnossement vermerkten Ort. Dies kann neben dem Bestimmungs-hafen auch ein Inland-Container-Depot (ICD) sein.

Inlandstransport Der Transport der Seefrachtcontainer zum jeweiligen ICD erfolgt über die Indian Railways, die indische Staatsbahn, und wird direkt von der Reederei beauftragt – nicht vom Spediteur.

Kontaktdaten Für eine reibungslose Abholung/Zustellung in Indien sind die vollständigen Angaben zum indischen Absender/Empfänger unerlässlich (Adresse, Kontaktperson, Telefon, E-Mail).

Dokumente Ungenauigkeiten wie beispielsweise fehlende Dokumente bringen unweigerlich Verzögerungen in der Abwicklung und mitunter Lagerkosten mit sich. Es gilt sicherzustellen, dass Handelsrechnung, Ursprungszeugnis und die nötigen Begleitpapiere komplett sind.

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165 motivierte Mitarbeiter. 14 Offices. Flächen-deckender Service. Lückenloses Angebot. Der Grundstein für den Erfolg von Weiss-Röhlig India ist längst gelegt. Ab April bündeln die Mitarbeiter in Indien und Europa nun ihre Kräfte, um die Rahmen bedingungen für Transporte zwischen den Kontinenten zu optimieren. Im Zuge der neuen Konzernkampagne „Orange Tiger“ wird der bei Gebrüder Weiss gelebte Servicegedanke auch nach Indien getragen.

Erste Kontakte auf dem indischen Subkontinent hat Gebrüder Weiss schon vor Jahrzehnten geknüpft. In den vergangenen 17 Jahren betreute der Logistikkonzern das Indien-Geschäft seiner Kunden dann mit Unterstützung verlässlicher, lokal gut vernetzter Agenten. Zu diesen Agenten gehörte auch die Tricon Shipping Pvt. Ltd. Unter der Leitung des Firmengründers B.R. Rangamani bringen die 165 Mitarbeiter des Transportunternehmens ihre brei-te Erfahrung auf dem indischen Markt nunmehr verstärkt in das Air & Sea-Netzwerk mit ein: Denn seit September 2009 fährt Tricon mit neuem Namen unter orange-blauer Flagge.

14 Niederlassungen in den wichtigsten Wirtschaftszen-tren von Delhi über Mumbai bis Kolkata und Bangalore sorgen für beste Verbindungen in alle 28 Bundesstaaten. Dabei präsentiert sich Weiss-Röhlig India als kompetenter Partner für alle Bereiche der Wertschöpfungskette. Ange-boten wird die gesamte Servicepalette von internationalen Luft- und Seefrachttransporten über Projektlogistik, Lager und Distribution bis hin zu Verzollungen. Und was für indische Speditionsunternehmen keineswegs selbstver-ständlich ist: Diese Dienstleistungen werden nicht aus-gelagert, sondern fast ausschließlich von Weiss-Röhlig-Mitarbeitern erbracht.

Kulturen verbinden – Kunden begeisternGut ein halbes Jahr nach der Gründung des Joint Ventures

Weiss-Röhlig India fließen die gebündelten Kräfte der Organisationen im WeissLand und in Indien deshalb in die Serviceentwicklung. Vor dem Hintergrund, den Air & Sea- Kunden weltweit mit einheitlichen Standards zu begeg-nen, setzt im April der „Orange Tiger“ zum Sprung an.

Die orange Großkatze soll an dasselbe Ziel führen wie in der Vergangenheit die China-Kampagne „Orange Dragon“ und anschließend der „Orange Eagle“ in Nordamerika. Das Ziel sind optimale Rahmenbedingungen für Transporte zwischen den Kontinenten – und begeisterte Kunden in allen Teilen der Welt.

Die GW-Vorteile für Ihr Indien-Geschäft

Flexibel im Netzwerk Mehr als 6.000 Menschen in 40 Ländern der Welt schaffen Flexibilität und Sicherheit. Ob in Europa, Indien, den USA oder China: Alle Mitarbeiter, die sich um Ihre Indien-Sendungen kümmern, gehören zur „orange family“. Keine Vermittler oder Agen-turen machen die Transportabwicklung unnötig kompli-ziert. Kurze Entscheidungswege und schnelle Reaktions-zeiten sind selbstverständlich.

Asia Meets Europe Multikulturelles Mit-einander macht uns stark. Das Know-how unseres Teams im WeissLand verschmilzt mit dem Wissen unserer indischen Mitarbeiter über den südasiatischen Markt und die dortige Mentalität zu einem echten Erfolgsfaktor.

Ihr persönlicher Indien-Ex per teUnsere Mitarbeiter bilden sich laufend weiter. Dabei vermitteln Schulungen und Trainings neben fachlichen Inhalten speziell auch interkulturelle Kompetenz. Die Men -schen bei GW sind also nicht nur in Sachen Trans-port und Logistik immer auf dem neuesten Stand. Und unser Wissen über das Land und seine Eigenheiten teilen wir gerne mit Ihnen.

Lokale Indien-Kompetenz-Cen ter Ihr indischer Geschäftspartner benötigt dringend eine Sendungsauskunft – und dies am frühen Morgen? Kein Problem. Ein persönlicher Ansprechpartner kümmert sich um Ihre Anliegen und erteilt rund um die Uhr fachkundig Auskunft in Transport- und Logistikfragen.

Direkte Sammelcontainer Je öfter Waren auf ihrem Weg zwischen Indien und Europa umge-laden werden, desto höher ist das Risiko, dass die Sen-dung beschädigt wird. Regelmäßige Sammelgutcontainer, die direkt aus den indischen Wirtschaftsmetropolen in zahlreiche Destinationen im WeissLand verfrachtet wer-den, minimieren dieses Risiko – ebenso wie die Laufzeit und die Transportkosten.

Der Sprung des „Orange Tiger“

Vom Schwellenland zum Wirtschaftswunder-land: Die Ökonomen zeichnen ein strahlendes Zukunftsbild der Weltmacht Indien. Diese soll bis zum Jahr 2050 hinter den USA und dicht auf den Fersen Chinas zur drittgrößten Volkswirtschaft aufsteigen. Mit der Gründung des Joint Ventures Weiss-Röhlig India hat Gebrüder Weiss im vergangenen Herbst sein Know-how auf diesem wichtigen Markt auf einen Schlag erweitert.

orange globe – thema

Konkrete Maßnahmen, die in den kommenden Monaten gesetzt werden, sind die Entwicklung innovativer Produkte wie beispielsweise effiziente Sammelgutsysteme, die Einführung hoher Qualitätsstandards für Indien-Trans-porte sowie nicht zuletzt ein umfassender Wissenstransfer. Die Mitarbeiter in Indien und Europa werden gezielt dahin-gehend geschult, dass sie nicht nur fachlich top sind und die jeweiligen Märkte kennen, sondern auch mit den ver-schiedenen Kulturen vertraut sind. Der „Orange Tiger“ trägt auf diese Weise den gelebten Servicegedanken von Gebrüder Weiss nun auch in den Zukunftsmarkt Indien.

Der Chhatrapati Shivaji Terminus (bis 1996 Victoria Terminus) ist seit 2004 UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Service-Standards im Überblick:

Indien-Angebot: 4 StundenDie Offertlegung für Standardtransporte von odernach Indien erfolgt falls gewünscht prompt innerhalb von vier Stunden.

Flugdaten: 1 StundeBei Lufttransporten aus dem WeissLand werdenFlugdaten binnen einer Stunde weitergegeben, bei Beförderungen ex Indien innert 24 Stunden.

Transportdokumente: 24 StundenSpediteurkonnossement (H B/L) und Luftfrachtbrief(AWB) stehen binnen 24 Stunden nach Verschiffung bzw. Abflug zur Verfügung.

Rechnungen – verständlich und übersichtlichEine übersichtliche Rechnungslegung und leichtverständliche Positionen sorgen für Transparenz.

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Der indische Elefant kam nur langsam in Bewe-gung. Zahlreiche gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Fesseln haben ihn daran gehindert, sich während der vergangenen 60 Jahre entschei-dend von der Stelle zu bewegen. Doch nun holt er mit schwerem Tritt auf. Obwohl Indien immer noch vor großen Herausforderungen steht, ist das Land auf dem Sprung zur Weltmacht.

Die Fahrradklingel bimmelt pausenlos, die metallenen Büchsen, die wie Trauben vom Gepäckträger hängen, scheppern. Mühsam kämpft sich der Fahrer durch den Verkehr von Mumbai. Bablu hat es eilig, wie jeden Morgen. Er muss zum nächsten Bahnhof, seinen Zug erwischen. Bablu ist von Beruf Dabbawalla – Essenszusteller, ein sehr verantwortungsvoller Job in der Metropole am arabischen Meer.

In Mumbai gibt es zahlreiche verschiedene ethnische Gruppen und Glaubensgemeinschaften. Sie haben unter-schiedliche kulinarische Vorlieben und zudem religiöse Essensvorschriften, bevorzugen daher auch am Arbeits-platz zu Hause zubereitetes Essen. Die Dabbawallas lie-fern es ihnen, stellen täglich mehr als 200.000 Lunch-boxen zu – rechtzeitig zur Mittagspause. Die „Dabba“ genannten Aluminiumbüchsen legen dabei bis zu 75 Kilo-meter zurück.

Ein Code bestehend aus Zahlen, Buchstaben und unterschiedlichen Farben identifiziert Ausgangspunkt und Ziel jeder Dabba. Die Zusteller arbeiten in Teams, die aus zwischen fünf und 20 Mitgliedern bestehen. Der Lieferser-vice funktioniert mit der Präzision eines Uhrwerks – ohne Computer, ohne sonstige technische Hilfsmittel. Nur ein-mal in 16 Millionen Fällen geht eine Büchse verloren. Für das Forbes Global Magazine war die Effizienz der erbrachten Leistungen jedenfalls Grund genug, die Dab-bawallas von Mumbai 1998 mit dem Six Sigma Rating aus-zuzeichnen.

Indiens Infrastruktur-OffensiveDie Dabbawallas schlagen die Brücke zwischen Tradi-

tion und Moderne. Und die Inder sind stolz auf sie. Die stolzen Kuriere zeigen, dass die Dinge in Indien gut funk-

tionieren können, Widrigkeiten wie der mangelhaften Infrastruktur zum Trotz. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Service der Dabbawallas klappt, ist die Eisenbahn. Denn auf der Straße kommt man im Groß-stadtdschungel nicht wirklich weiter. Mit 72 Stationen auf 251 Kilometern hat Mumbai das größte innerstädtische Schienennetz der Welt. Doch die Züge sind gnadenlos überfüllt und veraltet. Viele der Waggons stammen noch aus der britischen Kolonialzeit.

Überhaupt ist die Infrastruktur derzeit noch Indiens Achillesferse. Doch angesichts der wachsenden Bevölke-rung und der expandierenden Wirtschaft laufen bereits zahlreiche Projekte, um dieses Defizit aus der Welt zu schaffen. Experten meinen, dass die indische Wirtschaft dann jährlich um bis zu zwei Prozentpunkte schneller wachsen könnte. Bis 2015 sind deshalb Investitionen von mehr als 450 Milliarden US-Dollar vorgesehen.

Zu den neuralgischen Punkten, bei denen der Hebel angesetzt wird, gehört die Verkehrsinfrastruktur. Indien verfügt zwar über eines der weltweit umfassendsten Stra-ßennetze, doch die Straßen genügen den Ansprüchen nicht. Dabei werden rund 70 Prozent der Güter auf dem Landweg transportiert. Das hat zur Folge, dass Waren oft nur langsam in die Metropolen gelangen.

Goldenes ViereckIm Jahr 1998 wurde daher das National Highway Deve-

lopment Programme (NHDP) beschlossen, das zahlreiche Teilprojekte umfasst. Dazu gehört unter anderem das so genannte Golden Quadrilateral: die trapezartige Verbin-dung der Großstädte Delhi, Mumbai, Kolkata und Chennai durch eine vier- bis sechsspurige Schnellstraße. Das Pro-jekt soll noch 2010 fertiggestellt werden. Bis 2015 fließen insgesamt mehr als 50 Milliarden US-Dollar in den Ausbau des Straßennetzes.

Und auch in die Schiene wird eine Menge Geld gepumpt. Zu den wichtigsten Vorhaben gehört der Aus-bau zweier Korridore speziell für den Güterschienenver-kehr. Dadurch sollen Nhava Sheva, der nahe Mumbai gelegene größte Containerhafen des Landes, mit Güter-terminals um Dehli verbunden werden sowie die nörd-liche Stadt Ludhiana mit dem Hafen von Kolkata.

Lange hat es gedauert, bis Indien wirtschaftlich in Schwung gekommen ist. Doch inzwischen wird das Land am Ganges immer als eines der ersten genannt, wenn von den wichtigsten Zukunftsmärkten die Rede ist. Sofern die günstigen Prognosen eintreffen, könnte das 21. Jahrhundert tatsächlich das „indische Jahrhundert“ werden.

orange globe – schwerpunkt

Der Elefant holt auf. Betrug das BIP zwischen 1951 und 1990 durchschnittlich 4 Prozent, wuchs die indische Wirtschaft von 1995 bis 2008 im Schnitt um 7 Prozent. Für das Fiskaljahr 2009 spricht die OECD von 6,1 Prozent.

Unter den Top 4. Mit dem kauf-kraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt reihte sich die zwölftgrößte Volkswirtschaft der Welt dem IWF zufolge an vierter Stelle ein – nach den Vereinigten Staaten, der Volksrepublik China und Japan.

Großes Land mit kleinenLädchen. Indien verfügt über die höchste Ladendichte der Welt. Den Einzelhandel bestim-men kleine Händler, sie halten rund 98 Prozent des Marktes in ihren Händen. Nur vier Prozent der Geschäfte sind größer als 46 m².

Medienmekka. Etwa 55.000 Zeitungen und Zeitschriften erscheinen in Indien – mehr als in jedem anderen Staat der Welt. Die Gesamtauflage beläuft sich auf über 140 Millionen Exemplare.

DerentfesselteElefant

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Noch Anfang der 90er-Jahre war Shanghai keine Glit-zermetropole, sondern vielmehr weit entfernt davon, eine der modernsten Städte der Welt zu sein. Zwei Drittel der Chinesen arbeiteten damals noch auf den Feldern. Auch in Indien sind heute 600 Millionen Menschen direkt oder indi-rekt von der Landwirtschaft abhängig. Doch im Vergleich zu China hat Indien die besseren Ausgangsbedingungen: Indien hat sich seit seiner Unabhängigkeit die Demokratie bewahrt. Es ist politisch gefestigt und verfügt über eine offene Gesellschaft, in der Kreativität und privates Unter-nehmertum gefördert werden. Einer der Gründe dafür, dass das Gemeinwesen funktioniert, könnte sein, dass die meisten Inder in ihrem Land einer Minderheit angehören. Die Essenz des indischen Pluralismus ist, dass man meh-rere Dinge zugleich sein kann. Es gibt keinen „typischen Inder“, wie man einen „typischen Spanier“ kennt.

„Wenn Amerika ein Schmelztiegel ist, dann ist Indien ein ‚thali‘, eine Auswahl üppiger Gerichte in verschiedenen Schüsseln“, schreibt der indische Schriftsteller und UN-Diplomat Shashi Tharoor in seinem Aufsatz „Das Immer-und-ewig-Land“. „Jedes schmeckt unterschiedlich und passt nicht notwendigerweise gut zu den anderen, aber alles gehört auf denselben Teller und ergänzt sich so, dass das Essen eine befriedigende Sache wird.“

Ausgebaut werden außerdem die Flughäfen. So ist 2010 beziehungsweise 2011 die Eröffnung der neuen internationalen Terminals in Neu-Delhi und Mumbai ge plant.

Im Bereich der Energie- und Stromversorgung sind ebenfalls weitreichende Änderungen notwendig – und im Gange. Denn selbst in den gehobenen Vierteln der Groß-städte fällt immer wieder der Strom aus. Zum einen treibt die Regierung den Aufbau eines nationalen Versorgungs-netzes voran und verbessert die Elektrifizierung auf dem Land. Zum anderen hat die Strompolitik eine neue Rich-tung eingeschlagen. Deckten bisher hauptsächlich Kohle-kraftwerke den Energiebedarf der Inder, möchte man dafür nun verstärkt die Kraft der Sonne nutzen. Diese scheint auf dem Subkontinent schließlich 250 bis 300 Tage pro Jahr – und birgt entsprechend großes Potenzial. Ziel ist, bis zum Jahr 2022 20 Gigawatt Solarstrom zu erzeugen. Dies entspricht in etwa der Leistung von zwanzig Atomkraft-werken.

Mit einem weiteren ehrgeizigen Sonnenprojekt will man die Lebensqualität der Menschen auf dem Land erhöhen: Im Rahmen der Kampagne „Licht für eine Milliarde Leben“ sollen künftig in Indiens Dörfern Solarlampen leuchten – insgesamt 200 Millionen.

Heilung für den GangesSogar dem heiligen Fluss Ganges steht eine tiefgreifen-

de Veränderung bevor. Premierminister Manmohan Singh persönlich hat die Reinigung des verschmutzten Gewäs-sers angeordnet. Bis zum Jahr 2020 soll der Strom dank modernster Kläranlagen wieder so sauber sein wie im Quellgebiet im Himalaya.

Die zahlreichen Aktivitäten für ein „modernes Indien“ stoßen aber nicht überall auf Gegenliebe, so zum Beispiel in Dharavi. Der größte Slum Asiens ist eine Stadt in der Stadt. Zirka 600.000 Menschen leben dort. Hier wird nicht in den Tag hineingelebt, sondern hart gearbeitet. Es gibt Recyclingbetriebe für Plastik, Lederverarbeiter, Töpfereien und vieles mehr. Berühmt ist Dharavi allerdings für etwas, dass man in einem Slum nicht unbedingt erwarten würde: für seine Juweliergeschäfte. Mehr als 100 an der Zahl. Und die Kunden kommen mitunter von weit her.

Nun soll aus dem anarchischen Dharavi ein Vorzeige-viertel werden – so sehen es zumindest die Pläne der Stadtverwaltung von Mumbai vor. Einkaufspassage und Grünzonen inklusive. Die Bewohner sollen künftig in Wohnblocks untergebracht werden. Sie befürchten je- doch, dass ihr Geschäft darunter leiden wird. Denn bisher lagen die Läden direkt an der Straße, man konnte sozu-sagen im Vorbeigehen einkaufen. Zukünftig müsste die Kundschaft erst in die Hochhäuser gelockt werden.

Zur Finanzierung der geplanten Infrastrukturprojekte sollen im Rahmen von Public Private Partnerships verstär-kt private Investoren ins Boot geholt werden – auch aus-ländische. Die Regierung rechnet bis 2012 mit auslän-dischen Direktinvestitionen in Höhe von 150 Milliarden Dollar.

Von Schmelztiegeln und „thalis“Wenn es um die Voraussetzungen und Perspektiven

Indiens geht, wird gerne der Vergleich zum Nachbarn China gezogen – und konstatiert, dass Indien China hinter-herhinkt. Dabei wird jedoch übersehen, dass die wirt-schaftliche Liberalisierung in Indien erst 1991 begann, in China dagegen schon Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts.

Mit 72 Stationen auf 251 Kilometern hat Mumbai das größte innerstädtische Schienennetz der Welt.

Indien ist größter Windmarkt Asiens und liegt damit weltweit auf Platz 4.

Wenn Amerika ein Schmelztiegel ist, dann ist Indien ein ‚thali‘, eine Auswahl üppiger Gerichte in verschiedenen Schüsseln.— Shashi Tharoor in „Das Immer-und-ewig-Land“

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Region SüdindienChennai Die Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu gilt als das „Detroit Indiens“. Im traditionellen Zentrum der indischen Automobilindustrie haben in der Vergan-genheit auch viele internationale Fahrzeugkonzerne ihre Werke errichtet, zudem sind fast 90 Prozent der hei-mischen Zulieferer hier angesiedelt. Das einstige Madras ist in den vergangenen Jahren nach Bangalore auch zum wichtigsten Standort für die Softwareentwicklung aufge-stiegen. Der Hafen von Chennai, der zweitgrößte Indiens, knackte 2008 im Containerumschlag erstmals die Millio-nenmarke.In Chennai befindet sich sowohl das Headquarter von Weiss-Röhlig India als auch eine der wichtigsten ope-rativen Niederlassungen des Landes. Das Office tritt als Komplettanbieter auf, verfügt über einen umfangreichen eigenen Fuhrpark und hat sich am Markt insbesondere auch als Experte für Projektgeschäfte etabliert.

Bangalore Die indische Hochburg der High-Tech-Indus-trie – dies hat der Hauptstadt des Staats Karnataka den Beinamen „Silicon Valley Indiens“ eingebracht. Neben der IT spielen in Bangaluru, wie die Metropole auch genannt wird, vor allem die Luft- und Raumfahrt sowie verstärkt die Biotechnologie eine große Rolle. Und hier entstand übrigens auch Indiens erstes Inland-Container-Depot: ICDs bieten für Importcontainer, die per Bahn oder LKW aus den umliegenden Seehäfen angeliefert werden, die Möglichkeit der Zollabfertigung. Das Hauptgeschäftsfeld von Weiss-Röhlig Bangalore sind weltweite Luft- und See-frachttransporte.

Tuticorin Seine Stellung als Drehscheibe für den inter-nationalen Handel hat Tuticorin schon seit Jahrhunderten inne. Der in den siebziger Jahren eröffnete Seehafen gehört heute zu den wichtigsten indischen Umschlags-zentren für Containergüter. Transporte nach Europa erfolgen in der Regel über Sri Lanka, wobei die Feeder-Schiffe in nur zwölf Stunden im Hub in Colombo eintreffen. Das Weiss-Röhlig-Team in der Hafenstadt ist primär im Seefracht-Export tätig. Ausgeführt werden hauptsächlich Granatsand, Kokosfasern oder Textilien.

Tirupur Die rasant wachsende Industriestadt beheima-tet die indische Baumwollindustrie. Mit rund 90 Prozent bestreiten die hier ansässigen Betriebe den Löwenanteil der Ausfuhren von Baumwollstrickwaren. Dementspre-chend liegt der Fokus des Weiss-Röhlig-Offices in Tirupur auf der Textillogistik.

Region WestindienMumbai In Mumbai schlägt das Herz von Handel und Wirtschaft, der Finanzwelt und der als „Bollywood“ bekannten Film industrie. Mit knapp 14 Millionen Einwoh-nern ist die Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra die bevölkerungsreichste des Landes. Die wirtschaftlich bedeutendsten Branchen des einstigen Bombays sind neben dem Finanzwesen die Baumwoll-, Chemie-, Auto-mobil- sowie Elektroindustrie. Die Weltstadt punktet mit moderner Hafen- und Flughafeninfrastruktur. So ist der Chhatrapati Shivaji International Airport der betriebsams-te Flughafen des Landes und Drehkreuz für die Luftfracht. Und gleich zwei Häfen bedienen die Metropole: Zum einen der Hafen von Mumbai, der vorwiegend für Massenstück-gut genutzt wird, und schließlich der an der Westküste gelegene Seehafen Nhava Sheva, der 55 bis 60 Prozent des gesamtindischen Containeraufkommens bewältigt. 40 Mitarbeiter betreuen Weiss-Röhlig-Kunden vor Ort.

Pune Innerhalb weniger Jahre hat sich die einst beschau-liche Universitäts- und Garnisonsstadt in Mumbais Hinter-land in eine Wirtschaftsmetropole mit über fünf Millionen Einwohnern verwandelt. Laufend entstehen neue Indus-triegebiete und Technologieparks, internationale Kon-zerne kommen in Strömen. Neben der alteingesessenen Glasindustrie, der Zuckerverarbeitung oder der Schmiede-industrie gewinnen in Pune vor allem die Automobilbran-che, die IT-Sparte und der Bereich erneuerbare Energie an Bedeutung. Aufgrund der geografischen Nähe arbeiten die Weiss-Röhlig-Offices Pune und Mumbai eng zusammen.

Kandla-Mundra Am Golf von Kachchh, an der West küs-te Indiens, liegen der Hafen Kandla, der rund ein Drittel der indischen Importe abfertigt, sowie der größte Privat-hafen des Landes, Mundra. Dieser hat mittlerweile ein

Herr Rangamani, inwieweit haben sich die Waren-ströme zwischen Indien und Europa in den letzten beiden Jahrzehnten verändert? Infolge der wirtschaftlichen Reformpolitik Indiens haben

sich die internationalen Warenströme drastisch verändert. Die einstige „Swadeshi“-Bewegung, die die Selbstversor-gung des Landes zum Ziel hatte, war gekennzeichnet von strengen Importbestimmungen, hohen Einfuhrzöllen oder auch einem immer umfangreicheren Lizenzsystem. Ab 1991 brachte die Handelsliberalisierung dann niedrigere Zölle, Privatisierungen, Reformen des Devisenmarktes und die Deregulierung von Industrien mit sich. In der Folge stieg das Wirtschaftswachstum innerhalb einer Dekade von drei auf acht Prozent. Diese Maßnahmen eröffneten auch indischen Exporteuren die Märkte in Europa oder den USA. 2008 beliefen sich Indiens Exporte auf insge-samt 176 Milliarden US-Dollar, die Importe auf 305 Milliar-den USD.

Prognosen zufolge wird Indien im Jahr 2020 zu den Top 5 der Wirtschaftsmächte zählen. Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie dies-bezüglich in den nächsten Jahren für die Trans-portbranche?Im Zuge einer so dynamischen Entwicklung ergeben

sich natürlich zahlreiche neue Handelsbeziehungen mit den Industrienationen und Schwellenländern der Welt. Davon profitiert nicht zuletzt die Transport- und Logistik-branche. Darum ist sie jetzt auch gefordert, Indien auf dem Weg an die Spitze zu unterstützen. Denn viele der Global Player, die diesen Entwicklungsprozess vorantreiben, erwarten sich mittelfristig professionelle Logistiklösungen aus einer Hand. In den kommenden Jahren sehe ich des-halb die Notwendigkeit eines qualitativen Wachstums unserer Branche. Und Weiss-Röhlig India hat dafür die besten Voraussetzungen.

Wie präsentiert sich Weiss-Röhlig India derzeit am lokalen Markt? Womit können Sie gegenüber dem Mitbewerb punkten?Mit Standorten an den strategisch wichtigsten Punkten

des Landes können wir flächendeckende und nahtlose Services in den Bereichen Zoll, Luft- und Seefracht, Pro-jektlogistik, Transport und Lagerlogistik bieten. Und im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern bewerkstelligen wir diese Leistungen größtenteils inhouse mit unseren eige-nen Mitarbeitern.

Welche Erwartungen setzen Sie in die Partner-schaft mit Gebrüder Weiss und Röhlig? Was sind Ihre nächsten Ziele?Durch dieses Joint Venture sind wir Teil eines weltwei-

ten Netzwerks geworden. Das heißt in erster Linie, dass wir unseren Kunden nun rund um den Globus mit hohen, einheitlichen Service- und Qualitätsstandards begegnen können. Aber auch, dass wir gemeinsam wachsen wer-den. Nicht zu unterschätzen ist für mich auch der Know-how-Transfer über Kontinente hinweg. Aktuell konzentrie-ren wir uns auf die Stärkung unseres Kerngeschäfts. In einem nächsten Schritt werden wir dann unsere Dienstlei-stungspalette mit Schwerpunkt Supply Chain Manage-ment und Logistiklösungen weiter ausbauen – und mit Indiens Wirtschaft wachsen.

Weiss-Röhlig IndiaAlle Standorte auf einen Blick

orange globe – interview

orange globe – berichte

Mit Indiens Wirtschaft wachsen

In Mumbai schlägt das Herz von Handel und Wirtschaft, der Finanzwelt und der als „Bollywood“ bekannten Filmindustrie.

B.R. Rangamani, Geschäftsführer von Weiss-Röhlig India, über die Handels-beziehungen zwischen Indien und Europa, den bevorstehenden Wandel in der Transportbranche sowie die Zukunftsperspektiven des neuge-gründeten Joint Ventures.

Page 7: GW Orange Globe Ausgabe 1/2010

B A Y O F B E N G A L

B A N G L A D E S H

C H I N A

B H U T A N

N E P A L

B U R M A

P A K I S T A N

N

BIHAR

SIKKIM

ASSAM

MEGHALAYA

ARUNACHALPRADESH

MIZORAMTRIPURA

MANIPUR

NAGALAND

ORISSA

ANDRAHPRADESH

TAMIL NADUKERALA

KARNATAKA

GOA

MAHARASHTRA

GUJARAT

MADHYA PRADESH

UTTAR PRADESHRAJASTHAN

HARYANA

PUNJAB

JAMMU & KASHMIR

HIMACHALPRADESH

UTTARANCHAL

JHARKHAND

CHHATTISGARH

WESTBENGAL

Jodhpur

New Delhi

JaipurKanpur

Kolkata

Nagpur

MumbaiPune

Chennai

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Tiruppur

Tuticorin

Ahmedabad

Kandla-Mundra

Haldia

Paradip

Marmagoa

Cochin

New Mangalore

Vishakhapatnam

Guwahati

Hyderabad

Nedumbassery

Indore

Amritsar

Raxaul

Thiruvananthapuram

SuratPiparav

Nhava Sheva

Anantapur

Chandigarh

Rajkot

Patna

Darjiling

orange globe – news

GW bringt Österreichzur Expo Shanghai 2010Unter dem Motto „Better City, Better Life“ wird

von 1. Mai bis 31. Oktober in Shanghai die Expo 2010 stattfinden. Mit mehr als 200 teilnehmenden Natio-nen und erwarteten 70 Millionen Besuchern soll dies die bislang größte Weltausstellung werden.

Als offizieller Partner des Expo Office Austria übernimmt Gebrüder Weiss sämtliche Transporte im Zusammenhang mit dem großen Österreich-Auftritt. Von Bekleidung wie Dirndln und Lederhosen bis hin zu Verbrauchsmaterialien für die Delegation werden die Güter am Standort Maria Lanzendorf gesammelt, gebündelt und in mehreren Tranchen nach Shanghai befördert. Auf der Expo in China wird sich Österreich in einem rund 2.000 Quadratmeter großen Ausstel-lungspavillon mit dem Titel „Österreich – Sinne im Gleichklang“ präsentieren. Mehr Informationen über die Weltausstellung unter: http://en.expo2010.cn

GW übernimmt serbische EurocargoEnde 2009 hat Gebrüder Weiss 75 Prozent an der

internationalen Spedition Eurocargo übernommen und damit seine Organisation in der Balkanrepublik gestärkt. Eurocargo beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiter. GW betreibt Standorte in Dobanovci und Leskovac, Zollbüros an den Grenzen zu Ungarn und Kroatien sowie ein Air & Sea-Terminal in Belgrad.

Grüne Energie in der LogistikGebrüder Weiss setzt bei der Stromerzeugung

vermehrt auf den Einsatz umweltschonender Tech-nik und begegnet damit seinen größten Herausfor-derungen im Umweltbereich: dem Energieverbrauch und den Emissionen in der Supply Chain. Jüngstes Beispiel ist der im Sommer 2009 bezogene Standort in Kennelbach. Hier wurde nachträglich eine 19 m² große Solaranlage installiert. Diese spart nicht nur rund 10.000 Kilowattstunden Strom und damit 3.000 Euro Betriebskosten, sondern vermindert zugleich den CO2-Ausstoß um etwa 2.000 Kilogramm.

Um schlagsvolumen von rund 30 Millionen Tonnen pro Jahr erreicht und will schon in wenigen Jahren 100 Millio-nen Tonnen bewältigen.

Ahmedabad Der wirtschaftliche Mittelpunkt des Staates Gujarat verfügt über eine blühende Chemie- und Pharma-industrie und zieht zunehmend auch ausländische Kon-zerne an. Der internationale Flughafen verbindet Ahmeda-bad unter anderem täglich mit Delhi und Mumbai.

Nagpur Mitten im Herzen Indiens liegt Nagpur. Die Stadt in Maharashtra kann mit dem flächenmäßig größten Indus-triegebiet Asiens, im Vorort Butibori gelegen, aufwarten. Das lokale Inland Container Depot nutzt das Gateway Nhava Sheva.

Kanpur Die im Staat Uttar Pradesh gelegene Stadt zählt zu den größten Produzenten von Textilien und Leder waren. Weitere Industriezweige sind der Maschinenbau, die Zwei-radbranche oder die Chemieindustrie. 1959 gründete die Regierung das Indian Institute of Technology Kanpur, eine der sieben technischen Eliteuniversitäten des Landes.

Region NordindienNeu-Delhi Indiens Hauptstadt, im Unionsterritorium Delhi situiert, ist Wirtschafts- und Handelszentrum, Ver-kehrsknoten und Kulturzentrum. Die Millionenstadt kann auf eine vielfältige verarbeitende Industrie verweisen, produziert werden beispielsweise Textilien, elektrische und elektronische Anlagen, Präzisionswerkzeuge und Automobile. Und ein großes Angebot an Kunsthandwerk vermittelt einen Überblick über das kulturelle Erbe des Landes. Gemeinsam mit Mumbai ist Neu-Delhi das Hauptgateway für weltweite Transporte.

Jaipur In Anlehnung an ihre rosaroten Gebäude wird Rajasthans Hauptstadt „Pink City“ genannt. Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen zählen die Steinindustrie, die Schmuckverarbeitung, die Möbelherstellung sowie die chemische Industrie. Jaipurs Inland-Container-Depot (ICD) besitzt gute Verkehrsverbindungen zu den Häfen Nhava Sheva und Mundra. Bei Weiss-Röhlig Jaipur domi-niert der Seefracht-Export.

Jodhpur Aufgrund des trockenen Klimas ist die in der Thar-Wüste gelegene Stadt die „Sun City“ Indiens. Neben Kunsthandwerk, Schmuck und Möbeln werden auch Tex-tilien, Metallgegenstände oder Sportartikel gefertigt. Auch in Jodhpur gibt es ein ICD.

Region OstindienKolkata Die Hauptstadt des Bundesstaates Westbenga-len bildet den drittgrößten Ballungsraum des Landes und das wirtschaftliche Zentrum Ostindiens. Hier befinden sich der einzige internationale Airport der Region sowie der zweitwichtigste Hafen Indiens. Kolkatas verarbeiten-de Industrie ist speziell in den Bereichen Jute, Chemie und Petrochemie, Schiff- und Maschinenbau tätig. Top-Exportgüter sind Düngemittel, Papier, Eisen und Stahl, Manganzerz oder Lederartikel. Die Outsourcing-Welle hat der Metropole bereits zigtausende gutbezahlte Arbeits-plätze insbesondere in der Soft- und Hardwareprodukti-on, in Call-Centern, im Verlags- und Gesundheitswesen be schert – und die Branche wächst weiter. Für Weiss-Röhlig India ist Kolkata das Tor nach Ostindien.

Page 8: GW Orange Globe Ausgabe 1/2010

orange globe – inside

GW bewegt

Impressum: orange globe, Kundenzeitung der Gebrüder Weiss Ges.m.b.H.. Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Gebrüder Weiss Ges.m.b.H., Bundesstraße 110, A-6923 Lauterach. Für den Inhalt verantwortlich: Michael Büchele, T +43.5223.206.441. Redaktion: Silke Lechner, T +43.5223.206.449. Produktion: Raimund Fink. Gestaltung: Dalpra& Partner, Götzis, Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH

Wer wir sind. Wofür wir stehen.

the orange way of IndependenceWir blicken auf eine lange Geschichte als unabhängiges Familienunternehmen zurück, stehen auf einem soliden Fundament und entwickeln uns konsequent weiter. Un -sere Unabhängigkeit ermöglicht uns, Richtung und Ge -schwindigkeit unserer Entwicklung selbst zu bestimmen. Langjährige Partnerschaften bereichern unser Netzwerk. Im Zentrum unserer Überlegungen stehen aktuelle und zukünftige Anforderungen unserer Kunden, die sich auf die Leistungsfähigkeit von GW verlassen können.

Unabhängigkeit lässt sich aus ganz verschiedenen Per-spektiven betrachten. So macht meiner Meinung nach auch unser leistungsfähiges, weltumspannendes Netz-werk unabhängig. Denn das bedeutet, dass man sich in Übersee wie in Europa auf kompetente Kollegen verlassen kann, die sich für unsere gemeinsamen Kunden einsetzen. Letztlich spiegelt auch das langfristige Konzernziel von Gebrüder Weiss unsere Unabhängigkeit wider: Wir wollen der beste, nicht der größte Transport- und Logistikdienst-leister in unserer Region sein. Dies stellen wir Tag für Tag unter Beweis. Wer mit uns zusammenarbeitet, spürt das auch.

Martin VašíčekSeafreight Manager Tschechien

GW bewegt nicht nur Waren und Daten, sondern auch Menschen, die mit dem orangen Netzwerk in Verbindung stehen. Wir bewegen uns mit unseren Kunden in die Zukunft, mit fortschrittlichem Handeln und innovativen Ideen. Als Logistiker optimieren und steuern wir weltweit Lieferketten. Mit unserem internationalen Netzwerk bieten wir globale Lösungen. Oberstes Ziel dabei ist Service Excellence: Wir wollen mit unseren Dienstleistungen und Produkten begeistern. Dabei sind wir uns unserer wirt schaftlichen und gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen bewusst und setzen auf ressourcenschonende Lösungen. Damit unsere Kunden erleben: GW bewegt.

Peter WaldenbergerProzessmanagement Sustainability

the orange way of SustainabilityWir wollen und brauchen nachhaltigen Erfolg, um durch Investitionen und Innovationen unsere Wettbewerbsfähig-keit sicherzustellen. Gleichzeitig nehmen wir unsere hohe Verantwortung im sensiblen Bereich Transport und Logis-tik wahr, um ressourcenschonende und nachhaltige Systeme auf dem letzten Stand der Technik zu entwickeln und zu verwenden.

Nachhaltigkeit basiert auf drei Säulen: auf Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Der Erfolg von GW als Traditions-unternehmen gründete in der Vergangenheit insbeson-dere auf klugem wirtschaftlichen Handeln und der Wahr-nehmung sozialer Verantwortung. Jetzt rückt zunehmend auch die Umwelt in den Mittelpunkt. 2010 geht es nun darum, innerhalb des Unternehmens das Bewusstsein für ökologisches Wirtschaften zu schärfen und gezielte Maß-nahmen zu setzen. Diese reichen von einem sparsamen Umgang mit Strom und Treibstoffen über Investitionen in Alternativenergien und -antriebe bis hin zur Ermittlung unseres „Carbon Footprint“.

Anja RigasLehrling Air & Sea-Terminal Wolfurt

the orange way of CommitmentUnser unverwechselbares Unternehmensprofil ist intern und extern spürbar. Hohe Professionalität zeigt sich durch überdurchschnittliches Engagement, Verbindlichkeit und Respekt gegenüber den Kunden und anderen Mitarbei-tern. Eine außergewöhnliche Identifikation durch Loyalität, Lernbereitschaft und Vertrauen. GW ist wertvoll, weil diese Werte gelebt werden.

Bei GW fühle ich mich einfach gut aufgehoben – im Gro-ßen wie im Kleinen. Lehrlinge werden im Konzern geför-dert und gefordert. Unsere Ausbildung ist nicht auf die eigentliche Lehre beschränkt, sondern umfasst auch zahl-reiche außertourliche Seminarangebote vom Englischkurs bis zur IT-Schulung, die uns fit für das spätere Berufsleben machen. Was ich außerdem schätze: Hier geizt niemand damit, sein Wissen weiterzugeben. In allen Abteilungen, die ich bisher kennengelernt habe, wurde ich von Anfang an in das Tagesgeschäft miteinbezogen und innerhalb kürzester Zeit mit eigenen Arbeitsbereichen betraut. Das Gefühl, wertvolle Arbeit zu leisten, ist ein gutes.

Karl-Heinz UnterlercherUmschlag Air & Sea-Terminal Innsbruck

the orange way of ServiceExcellenceUnser Ziel ist Kundenbegeisterung. Deshalb ist die Basis unserer täglichen Arbeit herausragende Servicequalität. Mit einer nahtlosen Organisation über Ländergrenzen hin-weg haben wir die besten Voraussetzungen geschaffen. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen überzeugen durch Kompetenz und Lösungsorientierung. Wir streben ständig Verbesserungen an und gestalten proaktiv.

Mit dem LKW bin ich jeden Tag bei unseren Kunden vor Ort – und dies seit mittlerweile 13 Jahren. Auf was es dabei ankommt? Vor allem auf eine Extraportion Aufmerksam-keit. Das beinhaltet zum einen natürlich den sorgsamen Umgang mit den Waren, die man in meine Verantwortung übergibt. Zugleich bedeutet es für mich aber auch, den Kunden, sein Unternehmen und seine Produkte genau zu kennen, um ihn begeistern zu können. Beim Verladen mitanzupacken, selbst in stressigen Momenten Ruhe zu bewahren, stets einen Handschlag oder ein nettes Wort zu haben – das ist für mich selbstverständlich. Service Excellence ist schließlich die Summe der Erfahrung und des Engagements aller Menschen bei GW.