VinylVinylFebruar · März · April · Ausgabe 1/2017 Deutschland 4,80 €

• Fresh Vinyl: 20 frisch gepresste Scheiben

• Living Vinyl: 20 faszinierende Klassiker

• Inside Vinyl: Alles über Vinyl

• Playing Vinyl:

Die beste Hardware

fürs schwarze Gold

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Loving music

Laufwerk conceptAusführung „wood“

Liebe Leserinnen und Leser,

dass Schallplatten und Vinyl in den ver-

gangenen Jahren ein erstaunliches und

von den meisten sogenannten Experten

vollkommen unerwartetes Comeback

gefeiert haben (und immer noch feiern),

muss ich Ihnen sicher nicht noch einmal

erzählen. Kürzlich erst dürfte selbst einge-

schworene Fans die Meldung überrascht

haben, dass im Vereinigten Königreich in

der ersten Dezemberwoche 2016 die Ver-

kaufserlöse von neuen Vinylscheiben die

der digitalen Downloads überfl ügelt ha-

ben. Warum das so ist, lässt sich wohl weit-

gehend einfach erklären: Neben der an-

deren, oftmals als wärmer empfundenen

klanglichen Signatur von vinylbasierter

Wiedergabe spielen auch die Haptik, das

Kunstwerk Cover und nicht zuletzt auch

das Ritual des Plattenaufl egens eine große

Rolle. Hipness? Sicherlich auch – doch der

nun schon seit Jahren anhaltende Boom

lässt sich nicht nur darauf zurückführen,

dass Jugendliche und Twens es cool fi n-

den, Platten zu kaufen, zu sammeln, auf-

zulegen und zu hören. Das substanzielle

und stetige Wachstum der Branche fußt

in dem tief wurzelnden Bedürfnis nach

Echtheit, nach jenem „etwas in der Hand

halten“, nach Werten, die sich nicht in Bits

und Bytes bemessen lassen, nach Werten,

die eben nicht fl üchtig sind.

Mit „Vinyl“ halten Sie die erste Ausga-

be eines Magazins in den Händen, das

sich der Faszination Schallplatte und

Wiedergabe auf eine etwas andere Weise

annähert, als das traditionelle Musikma-

gazine tun. Sie fi nden hier Neuveröffent-

lichungen („Fresh Vinyl“) ebenso wie

bereits bekannte Alben („Living Vinyl“),

die aber niemals alt werden. Die Kunst,

die sich auf vielen Covern wiederfi ndet,

erfährt bei uns die ihr gebührende Be-

achtung: Jedes Album, das es vor allem

aufgrund der musikalischen Qualität ins

Heft schafft, stellt auch in dieser Hinsicht

etwas Besonderes dar. Deshalb reservieren

wir jeder Scheibe eine ganze Seite – und

in besonderen Fällen durchaus mal zwei

–, um auch die Schönheit der visuellen

Komponente zu würdigen. Kein digitales

Booklet wird die Anmutung eines Vinyl-

covers jemals rüberbringen können, da

bin ich sicher.

Neben den Rezensionen, die selbstver-

ständlich einen Großteil von „Vinyl“ aus-

machen, fi nden Sie auch die wichtigsten

Neuigkeiten, um die interessantesten

Veröffentlichungen auf dem schwarzem

Gold nicht zu verpassen. Mit intensiv re-

cherchierten Hintergrundberichten zum

Thema Vinyl, zu Musikern und Labels

erhalten Sie regelmäßig tiefe Einblicke in

die Szene („Inside Vinyl“), und da ohne

Hardware auch und insbesondere mit

Schallplatten nichts läuft, zeigt die Rubrik

„Playing Vinyl“ Ihnen die entsprechenden

Gerätschaften, vom Einsteigerlaufwerk bis

hin zum High-End-Tonabnehmer für Au-

diophile.

Ich hoffe sehr, dass Ihnen unsere erste

„Vinyl“ ebenso gut gefällt wie uns. Lassen

Sie uns wissen, was sie mögen, wo wir noch

besser werden können, und was Ihnen viel-

leicht noch fehlt. Bitte schreiben Sie dazu

an: redaktion@vinyl-magazine.com

Nun aber viel Spaß beim Lesen

und Genießen!

Ihr

Michael Bruss

■ Editorial

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Die Schallplatte

wird zum

Kunstobjekt

■ Inhalt

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Fresh Vinyl – Aus der Presse auf den Teller

10 Sting – 57th & 9th11 Leonhard Cohen – Live in London12 Star Wars – Rogue One OST13 Robbie Williams – The Heavy Entertainment Show14 Richard Bargel – Blue Steel15 Charles Mingus – The Clown16 Lisa Bassenge – Wolke 817 Lucinda Williams – Car Wheels on a Gravel Road18 Thelonius Monk Quartet – Monk in Tokyo19 Robin Ticciati & Scottish Chamber Orchestra / Haydn: Symphony 101 (45 RPM Supercut)20 Nils Petter Molvaer – Buoyancy21 Ingrid Fliter, Andrew Mendez & The Scottish Chamber Orchestra / Schumann: Piano Concerto22 Wollny & Peirani – Tandem23 Joe Stilgoe – New Songs For Old Souls24 Charles Mingus – Mingus Ah Um26 Chet Baker – Alone Together27 Nina Simone – Little Girl Blue28 Ina Müller – Ich bin die29 e.s.t. – Symphony

Living Vinyl – Klassiker neu entdeckt

36 Tired Pony – The Place We Ran From37 Steven Wilson – Hand.Cannot.Erase38 Terranova – Close the Door40 Hexvessel – Dawnbearer41 The Prodigy – Always Outnumbered, Never Outgunned42 Shellac – 1000 Hurts43 Alternative 4 – The Brink44 Massive Attack – Heligoland45 4hero – Two Pages46 Vader – Welcome to the Morbid Reich 47 Deac Can Dance – Anastasis48 Foo Fighters – Wasting Light 49 Fjørt – Kontakt50 Lana Del Rey – Honeymoon51 Keith Richards – Crosseyed Heart 54 Recoil – Liquid55 Foo Fighters – Sonic Highways56 Alex Behning – Hinterhofschuhe aus New York57 Pink Floyd – The Endless River58 Mastodon – Crack the Skye60 Johann Sebastian Bach / Jacques Loussier – The Best of Play Bach

Inside Vinyl – Unter der Oberfl äche

6 Unersetzbar – im Jahr 2016 von uns gegangene, großartige Musiker 30 Pressmaschinen61 Buchkritik „The Vinyl Book“62 Begegnungen: Olaf Bordun66 Die Uriah-Heep-Story72 Playing Vinyl – alles für die perfekte Vinylwiedergabe73 Bfl y Little Fwend Tonarmheber76 Dual CS-550 Plattenspieler

Rubriken

3 Editorial7 News aus der Scheibenwelt 79 Vinyl-Markt82 Impressum und Vorschau

6

Unersetzbar

Das Jahr 2016 wird vielen als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem viel mehr Prominente

Musiker und Schauspieler von uns gegangen sind als in sonstigen Jahren. Auch wenn an-

geblich die Statistik diesen Eindruck nicht untermauern kann, so ist der Verlust an kreativen

Talenten im vrgangenen Jahr doch gefühlt sehr hoch gewesen. Mag sein, dass die allgemeine

Lage der Welt da eine gewisse unterschwellige Rolle spielt, doch auch ganz nüchtern betrachtet

sieht die Bilanz alles andere als erfreulich aus. Wir wollen die Künstler, die im vergangenen Jahr

zum letzten Mal ihr Instrument, den Taktstock oder das Mikrofon aus der Hand gelegt haben,

hier noch einmal würdigen.

■ Feature

· Pierre Boulez († 5. Januar 2016)

· David Bowie († 10. Januar 2016)

· Glenn Frey, Eagles († 18. Januar 2016)

· Jimmy Bain, Rainbow († 23. Januar 2016)

· Colin Vearncombe, Black († 26. Januar 2016)

· Paul Kantner, Jefferson Airplane († 28. Januar 2016)

· Maurice White, Earth, Wind and Fire († 3. Februar 2016)

· Denise Matthews, Vanity († 15. Februar 2016)

· Keith Emerson, Emerson Lake & Palmer († 10. März 2016)

· Phife Dawg, A Tribe Called Quest († 22. März 2016)

· Prince († 21. April 2016)

· Matt Roberts, 3 Doors Down († 20. August 2016)

· Sir Neville Marriner († 2. Oktober 2016)

· Leonard Cohen († 07. November 2016)

· Leon Russel († 13. November 2016)

· Sharon Jones, Sharon Jones & the Dap-Kings († 18. November 2016)

· Greg Lake, Emerson Lake & Palmer/King Crimson († 7. Dezember 2016)

· Rick Parfi tt, Status Quo († 24. Dezember 2016)

· George Michael († 25. Dezember 2016)

Neu-Disharmonisches aus Österreich

Eine der besten und leider auch am längsten in der Versenkung verschwundenen Metal-Bands aus dem deutschsprachigen Raum meldet sich mit einem Paukenschlag zurück: Disharmonic Orchestra aus Österreich haben just ihr gerade mal fünftes Studioalbum seit Gründung der Band im Jahr 1987 veröffentlicht, nachdem der Vorgänger „Ahead“ im Jahr 2002 das Licht der Welt erblickt hatte, auch schon gut acht Jahre nach dem überragenden „Pleasuredome“, das leider vollkommen unterbewertet wurde. Das etwas seltsam betitelte Spätwerk „Fear of Angst“ wurde bereits 2015 aufgenommen, von Ma-nuel Bundschuh abgemischt und von Tho-mas Tannenberger gemastert. Musikalisch nehmen Disharmonic Orchestra den Faden nicht ganz da auf, wo sie ihn viel zu früh haben fallen lassen: Die Basis bietet der Stil von „Pleasuredome“ und garniert wird das Ganze ein wenig mit dem noch härteren Stoff von „Not to be Undimensional Con-scious“, das 2002er-Album „Ahead“ bleibt also ein Ausreißer. Das neue Album wird (eine um sich greifende und begrüßens-werte Erscheinung) von der Band selbst produziert und im Eigenverlag vertrieben. Zu haben ist die unbedingt empfehlens-werte Scheibe natürlich auch auf Vinyl auf der Website der Band unter www.dishar-monic.com

Star Wars – Rogue One-Soundtrack kommt auf Vinyl

Auch wenn viele Fans überrascht gewesen sein dürften, dass der Score des aktuellen Star-Wars-Films nicht vom eigentlich darauf abonnierten John Williams gekommen ist, so ist das von Mi-chael Giacchino komponierte Werk dennoch von allerhöchster Qualität – und wenn man genau hinhört, verbeugt Giacchino sich auch mehr als einmal vor den Leistungen seines Vorgängers im Star-Wars-Universum. Doch der 1967 in New Jersey geborene US-Amerikaner braucht sich keinesfalls vor dem großen Williams zu verstecken – schließlich hat er unter anderem drei Grammys (2008 für das beste komponierte Soundtrackalbum für Film, Fernsehen oder visuelle Medien mit „Ratatouille“ sowie 2010 mit zwei weiteren Preisen für „Oben“) und einen Oscar gewonnen (im gleichen Jahr ebenfalls für die beste Filmmusik in „Oben“). Dem Science-Fiction-Genre fremd ist er ebenfalls nicht: Bereits 2009, 2013 und 2016 komponierte Michael Giacchino die Filmmusiken zu den drei letzten „Star Trek“-Filmen. Der Score zu „Star Wars – Ro-gue One“ kommt vom Label Walt Disney Records und wird ein Doppelalbum sein. Veröffentlichungsdatum in den USA ist der 31. März 2017.

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United Record Pressing zieht um –

mehr Platz für mehr Vinyl

Der größte Hersteller von Schallplatten in Nordamerika (30.000 schwarze Scheiben werden hier täglich gepresst) und eine der am besten beleumundeten Adressen dafür weltweit schließt seine histo-rische Produktionsstätte in der Chestnut Street in Nashville, Tennes-see und ist zu Beginn des Jahres in größere Räumlichkeiten (ebenfalls in Nashville) umgezogen. Die alten Hallen wurden seit 1962 benutzt, kommen aber heute an ihre Kapazitätsgrenzen. Die neue Fabrikati-onshalle steht auf einem mit über 13.000 Quadratmetern deutlich größeren Gelände und erlaubt eine Steigerung der Produktion um etwa 50 %. Auch wenn Nostalgiker dem traditionellen Standort mit leicht feuchten Augen hinterherschauen dürften, so zeigt der Umzug von United Record Pressing doch, dass die Szene weiter wächst und ge-deiht, und zwar mit einem langfristigen Ausblick – von daher sind sol-che Nachrichten zwar, wie auch von URP ausgedrückt, „bitter-sweet“, aber keinesfalls traurig. Wer sich noch mal einen Eindruck von der hi-storischen Stätte verschaffen möchte, kann dies auf dem Instagram-Kanal der Amerikaner tun, wo die Entscheidung mittels eines „Walk-Through-Videos“ durch die heiligen Hallen verkündet wurde: www.instagram.com/unitedrecordpressing/

Cooking Vinyl 1986 – 2016 –

30.-Geburtstag-Boxset erhältlich

Im Laufe der Jahre hat sich Cooking Vinyl zur Heimat von einigen der ek-lektischsten und vielfältigsten Künstlern entwickelt. Unter anderem gehö-ren Billy Bragg, Marilyn Manson, Richard Ashcroft, Madness, James, Frank Black, Gary Numan, Amanda Palmer, The Pretty Reckless, Suzanne Vega, Alison Moyet, The Cult, Lissie, Royksopp und The Prodigy zu den Inter-preten des Labels. Um die ersten drei Jahrzehnte Cooking Vinyl zu feiern, hat man eine 30-Jahre-Jubiläumskampagne gestartet, die dem geneigten Musikfan die Möglichkeit bietet, eine ganze Reihe exklusiver Ausgaben zu kaufen, darunter zum Beispiel eine limitierte Edi-tion des „30th Anniversary Box-set“, die jetzt auf CD und natürlich Vinyl mit ins-gesamt 70 Tracks erhältlich ist. Ein qualitativ hochwer-tiges, 32-seitiges Booklet ge-hört auch dazu. Lobenswert: Alle Gewinne aus den Ver-käufen der Cooking-Vinyl-30th-Annyversary-Kampa-gne werden für wohltätige Zwecke gespendet.

www.cookingvinyl.com

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Das alte Gebäude hat Kultstatus und wird für die Nachwelt erhalten

Vinylproduktion ist echte Handarbeit

■ News

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