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Euro Training – Lifelong Learning Programme–S.E.I.N. Bulgarien. Stara Zagora. 24.28.März 14 Berichterstattung Renate Streiter und Avelina Martinez – Perez. ElternKindZentrum Schwaz. 1

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Euro Training – Lifelong Learning Programme–S.E.I.N.­ Bulgarien. Stara Zagora. 24.­28.März­14Berichterstattung Renate Streiter und Avelina Martinez – Perez. Eltern­Kind­Zentrum Schwaz.      1

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S.E.I.N 

Lifelong Learning Programm 2007­2013 – Learning Partnership ProjectS.E.I.N: Sustainable Education in NatureProject N 2012 – 1­ GB2 – GRU06 – 08367

 Berichterstattung der teilnehmenden Personen von Österreich in Representation vonCUBIC Austria – beim Meeting in Bulgarien, Stara Zagora, vom 24 – 28 März 2014

Renate Streiter und M. Avelina Martinez PerezEltern­Kind­Zentrum Schwaz

 Montag, den 24.3.14 – AnreiseDie Anreise erfolgt von Innsbruck über Wien nach Sofia, wo alle Teilnehmer ein Meeting Pointhaben, und mit Taxi nach Stara Zagora transportiert werden. Dienstag, 25.3.14Programmpunkte: Welcome and introduction und getting to know each otherAnwesende: Christo, Vanya und Ekaterina von Bulgarien (Gastgeber),Ales, Helena, Ewa und Jana von die Tschechische Republik,Helena und Deb von Vereinigtes Königreich,Adrienne von Ungarn,Mari Carmen und Angela von Spanien,Renate und Avelina von Österreich. 

 Zuerst erfolgt eine persönliche Vorstellungsrunde von jedem Anwesenden, dann erzählte ChristoWissenswertes über Bulgarien, konkret über Stara Zagora.Anschließend referierte Vanya, eine leitende Person in der Pädagogischen Fakultät in StaraZagora über ihre Tätigkeit als Dozentin in der Ausbildung für Lehrer in Bulgarien.Vanya redet bulgarisch, Christo übersetzt ins englische. Vortrag von Vanya:Zitat: „Kinder sollten Gefühle empfinden wenn sie über die Natur lernen“.„Lernen über erleben“.

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Wie ein roter Faden zieht sich bei Vanya und ihrem Referat und auch bei der Präsentation von Christo das Bedürfnis, der kommenden Generation, die Liebe zur Natur und die Achtung für dieUmwelt zu vermitteln.Zukünftige Pädagogen und Pädagoginnen werden dazu gebracht, selbst Kontakt zur Natur zufinden, um so diese Liebe zur Natur vermitteln zu können.Viele Unterrichtseinheiten finden im Freien statt, fast genau so viele wie drinnen. Da ihnenbewusst ist, wie reich Bulgarien an noch unberührter Natur ist, wie unterschiedlich dieLandschaften sind und wie bedeutend eine Annäherung an die Natur für die Gesellschaft ist.Als Weckruf fungiert der Tourismus in Bulgarien, dadurch ist der einheimischen Bevölkerungbewusst geworden, welche besondere Schönheit ihre Landschaft und ihre Natur darstellt.Junge Studenten und Studentinnen wird der Bezug zur Natur auf verschiedene Formen vermittelt:•                      Beobachtung. Über das Beobachten von verschiedenen Objekten in und außerhalb derNatur, und auch über das Beobachten der Jahreszeiten und ihre wechselnden Formen. Leiderbeobachtet man dabei auch viele negative Auswirkungen von menschlichen Aktivitäten auf dieNatur. Ein Beispiel davon sind die vielen Waldbrände die jeden Sommer ausbrechen.•                      Bewusstmachen von verschiedenen Landschaften und verschiedenen Orte. Wascharakteristisch für eine bestimmte Gegend ist, was vermehrt in einer Region vorkommt, wastypische Merkmale sind, und was eine Landschaft in Besonderem ausmacht. Ein Beispiel ist das Rosen­Valley. In Bulgarien wird sehr hochwertiges Rosenöl hergestellt. Die Beobachtung vonTieren in ihren Habitat, und auch das Ermöglichen, dass Tiere geschützt werden und in freierNatur leben können (Naturparks, Reservate, Bären, Wölfe und Pelikane, etc.)•                      Der Besuch in Nationalparks, Reservaten und Schutzgebieten ­ 5% von Bulgarien sindNaturschutzgebiet. Ein Beispiel ist das „Dancing Bear“ Reservat, indem befreite Tanzbären (ca.600 Exemplare) einen geschützten Lebensraum und Betreuung fanden.•                      Sensibilisierung gegenüber der Umwelt ­  verschiedene Projekte (z.B. „Ein Tag ohneMüll“), wo gezielt in Gruppen die Natur von Müll gereinigt wird, oder über Kreative Tätigkeiten(Malen, Basteln) im Freien oder im Wald.•                      Verschiedene didaktische Angebote in der Natur, spielen im Wald, Schatzsuche, etc. Ein Bewusstwerden der Verantwortung der Natur gegen über, ist ein Hauptziel in der Ausbildungvon neuen Lehrkräften und Pädagogen. 

 Vortrag von Diana (Sozialarbeiterin von Stara Zagora und Umgebung)Vor 15 Jahren mit einigen anderen baute sie ein Betreuungsprojekt für obdachlose Kinder in derStadt Stara Zagora auf. In diesem sozialen Hilfswerk finden auch Opfer aus verschiedenenGesellschaften, oder Menschen nach traumatischen Erlebnissen, Hilfe und einen Platz der ihnendie Integration in eine stabile Gruppe ermöglicht.Sie beziehen in ihrer Arbeit Beschäftigungsangebote im Freien mit ein, um den Kinder einesinnvolle gemeinsame Aufgabe zu geben. So organisieren sie Müllsammelaktionen, Aufforstung

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nach einem Waldbrand u.ä. Sie möchten Sinn für Gemeinschaft wecken und vermitteln, dassjeder einzelne wichtig ist und dass man gemeinsam einiges schaffen kann. Ein Projekt beziehtauch Frauen nach Gewalt in der Familie mit ein.Hauptbeschäftigung von Diana ist die Bekämpfung von Obdachlosigkeit und der Betreuung vonMenschen, die weniger Privilegien in der Gesellschaft genießen ­ Waisenkinder, Jugendliche ausschwierigen Verhältnissen, Junge und ältere Menschen, die von Armut schwer betroffen sind. Projekte mit einem Nutzen für die Natur werden in den letzten Jahren immer bedeutender undöfter organisiert. Bei einen Aufruf „zum gemeinsam Bäume pflanzen“ haben zahlreiche Freiwilligeteilgenommen, von verschiedener sozialer Herkunft. Dabei sind rund 150 Bäume gepflanztworden.Die Gruppen setzen sich aus verschiedenen Kindern und Jugendlichen zusammen. Die Projekteentstehen oft auf Initiative und Vorschläge der Gruppe. Die jungen Menschen werden gefragt,was ihnen wichtig ist, und ihre Vorschläge werden so gut wie möglich umgesetzt und vor allemernst genommen.Besonders groß ist der Anzahl an Waisenkinder und auch an Frauen die Opfer von häuslicherGewalt sind. Eine wichtige Aufgabe bezieht auch die Betreuung der Kinder aus dem Flüchtlingslager mit ein.Im Flüchtlingslager sind Menschen aus 37 verschiedenen Nationen, und ca. 500 davon sindKinder.Leitfaden ihrer sozialen Arbeit ist:Die Teilnahme ist freiwillig, jeder ist willkommen, alle Ideen sind willkommen, die Gruppebeschließt gemeinsam und alle sind gleichwertig. Beide Präsentationen zeigten viel Professionalität und positiven Einsatz der Beteiligten auf.Nach diesem Vortrag stellen die verschiedenen anwesenden Partner aus den verschiedenenLändern ihre jeweilige Tätigkeiten vor. Tschechien: Ewa stellte uns den neuen ganztägig geführten Montessori Kindergarten von Janavor, „Hodina“. Ales^, vertritt als Vater, einen Waldkindergarten in Tschechien, indem sein SohnKindergarten geht. Der Waldkindergarten wird ganztägig geführt. Eine Jurte dient als Schlafraum. Ungarn: Adrienn arbeitet in einem privat organisiertem Projekt mit, am Valenca See, dieNaturerlebnisprojekte für Kinder und Familien anbieten. Spanien: Mari Carmen, eine Direktorin eines spanischen Kindergartens, oder Primary School,wurde von ihrer Tochter Angela beim dolmetschen unterstützt. Ihre Schule besteht seit 4 Jahreund ist eine städtische Schule, in einer sehr trockenen Gegend Spaniens, wo wenig Natur undwenig Grün vorhanden sind. In ihrer Schule startete sie ein Projekt in einem öden Gartenteil undes wurde gemeinsam mit den Kindern ein Gemüsegarten angelegt. Ein wichtiges Thema dabeiwar die Bewässerung, da in Alicante Wasser ein kostbares Gut ist. Vereinigtes Königsreich: Helen arbeitet in einer Primary School mit Kindern im Alter von 4 ­6Jahren. Ihr Projekt heißt „Green Fingers“. Die Kinder dürfen am Nachmittag frei wählen wo siesich aufhalten möchten – im Haus, im Wald oder am Strand. Helen berichtet, dass der Strand amliebsten von den Kindern gewählt wird.Deb baute ein Gartenprojekt mit Kindern mit Problemen auf. „Horticultural Therapy“. Ziel war esVertrauen und Wachsen in die Natur und in weiterer Folge für ihr Leben zu gewinnen. Es dauerte5 Wochen. Die Kinder waren den ganzen Tag bei ihr auf einem zugewiesenen Stück Land, umdaraus einen Garten entstehen zu lassen. Debs setzte darauf, keine Erwartung an diese Kinderzu setzen, gemeinsam zu arbeiten, sich zu beschäftigen und entstehen zu lassen. AuchGroßeltern ohne Enkelkinder wurden eingebunden um ihren Erfahrungsschatz und ihre Zeit zuschenken. Es entstand etwas Großartiges.

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 Österreich: Avelina stellte das Eltern­Kind­Zentrum Schwaz und seine Aufgaben rund um dieFamilien vor. Das Eltern­Kind­Zentrum als Ort der Begegnung für Eltern und Kindern, auch mitBehinderung, und das Eltern­Kind­Zentrum als Trägerverein für die verschiedenenKinderbetreuungseinrichtungen, die verschiedene Schwerpunkte haben, wie die Krippe mit  EmmiPikler Pädagogik, die Spielgruppe als Übergangsmöglichkeit zur Kinderbetreuung, das neue HausFranzissi mit Englisch und Montessori Gruppen mit 2 Kinderkrippen und 2 Kindergartengruppen,der Betriebskindergarten Kraki, und natürlich der Waldkindergarten „Wurzelwegkinder“, der vonRenate Streiter gegründet worden ist, und den sie seit 7 Jahre leitet.Renate zeigte Fotos aus dem Waldkindergarten über ein ganzes Jahr lang, um damit diejahreszeitlichen Veränderungen der Natur und die Aktivitäten der Kinder zeigen zu können. Nach den Präsentationen der jeweilige Partner von S.E.I.N, stellt uns Jay, die Leiterin einerSecondary School aus Stara Zagora, einer „Green School“, mit Kindern im Alter von 6 – 12  Jahre„Outdoor­ und Forestaktivitäten“ vor. Ihr Haus fasst 12 Gruppen mit jeweils 30 Kindern. In jeder Gruppe arbeiten 1 Pädagogin/ Lehrerinund eine Assistentin.2004 starteten sie mit ihrem ersten Projekt. Hauptthema waren Mühlen. Wasser und Wind. ImRahmen dieses Projekts besuchten sie viele verschiedene, teils noch funktionstüchtige Mühlen imLand und im Umkreis, um den Kindern das Thema: Wind / Wasser nahezubringen. Wie frühereGenerationen gearbeitet und gelebt haben, war auch ein Bestandteil dieses Projektes. Sinn dabeiwar, die Kinder neugierig darauf zu machen, wie Dinge funktionieren. Weitere Projekte drehten sich um Themen wie Vögel: der Reichtum an verschiedenenVogelarten, die in Bulgarien heimisch sind, und wie man darauf achten kann, dass diese Tiereihren Habitat erhalten. Besonderes Merkmal wird dabei auf Pelikane gesetzt, dessen Bevölkerungin Bulgarien einzigartig in Europa ist. („Unser Pelikan“)Ein weiteres Thema war „der Samen“, und alles was mit Samen zu tun hat und woher siekommen, und wie wir Menschen sie nützen. Verschiedene Experimente und Erlebnisse wurdendabei geplant und durchgeführt, z.B. Lebensmittel herstellen – Säfte, Brot, Tee. Es wurde auchder Kreislauf vom Anbau bis zur Ernte der Samen oder Nüsse durchlaufen. Am Nachmittag besuchten wir das  „Wildlife Rescue Centre“ in Stara Zagora. Es ist eine NonProfit Organisation mit Führungen für Schüler und Studenten, um die reichhaltige VogelweltBulgariens den jungen Leuten näher zu bringen und sie für diese Tiere zu sensibilisieren.Bulgarien besitzt über 400 verschiedene Vogelarten. Geleitet wird diese Einrichtung von einem Britischen Staatsangehörigen, der eigens für die Zuchtund Pflege von Greifvögel in Wales eine Ausbildung gemacht hat. Diese Einrichtung besteht aus verschiedenen Gebäuden, einem Tierkrankenhaus, eineZuchtstation und eine für die Öffentlichkeit zugängliche Station, wo unheilbare Vögel vonBesuchern angeschaut werden können. Dem Leiter liegen vor allem junge Leute am Herzen. Sosprach er: „Die Kinder sind diejenigen, die wir begeistern müssen“.Diese Organisation ist einzigartig und ermöglicht die Rettung und Heilung verwundeter oderkranker Vögel aus ganz Bulgarien. Sie haben ein gut organisiertes System, wodurch jeder, dereinen verletzten oder kranken Vogel findet, ihn in eine Schachtel packen kann und in einen Bus(es gelten einige Buslinien dafür) setzen kann, die diesen Vogel nach Stara Zagora in das RescueCentre bringen. Die Tiere die momentan in der Einrichtung sind, können im Freien nicht überleben und dienen derSensibilisierung. Alle Vögel die aufgenommen werden, werden gepflegt mit dem Zweck, siewieder in die Freiheit zu entlassen.Gleichzeitig besitzen sie eine Zuchtstation für Falken, momentan haben sie 5 brütende Pärchen,und 22 befruchtete Eier. Alle Pärchen und ihre Brut werden über Kameras überwacht. Sie werdengezüchtet, um den Wildbestand zu erhöhen, also nur zur Entlassung in die Freiheit.

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Wir bekamen nach einer Einführung und Vorstellung der Einrichtung eine Führung durch dasFreigelände. Die verschiedenen Gehege waren ausreichend groß und sehr sauber. DieBegeisterung und das Engagement der Beschäftigten war spürbar. Die großen Pelikane, die frei herumstolzieren konnten, waren sehr beeindruckend. 

  

Mittwoch, 26.3.              Programmpunkt: Tagesausflug ins Freie – begleitet von einer „Bulgarian Survival                                                 School in the Nature“ Wir fuhren ca. 20 km entfernt von Stara Zagora nach Maglizh city. Über eine holprige, auchteilweise mit Steinbruch verschüttete Straße hinauf auf einen kleinen Pass. Dort erwartete uns einFührer in typischer traditioneller Kleidung und begleitete uns auf einer kurzen Wanderung, ca. 15Minuten hinauf auf eine kleine Anhöhe. Hier hatten wir einen guten Ausblick ins Hügelland dessüdlichen Balkans und hinunter in die Tiefebene.Wir genossen eine Zeit lang die Aussicht, und unser Führer erklärte uns ausführlich dieLandschaft und die Eigenschaften dieser Natur und die Flora die sich darin befindet. Wir fandenviele Gemeinsamkeiten mit der Vegetation in den Tiroler Alpen, aber auch einige Exemplare diewir nicht kannten, oder aber die Unterschiede aufwiesen. Danach fuhren wir wieder hinab ins Tal. Auf einem Wiesengelände wurden wir von einer Gruppe„Bagaturs“ einer traditionellen Kampfgruppe erwartet und erhielten Vorführungen im Nahkampfmit Schwert und Schild, Peitschenknallen, Reiten mit Voltigier Übungen und Bogenschießen. Wirerhielten Einblick in die geschichtliche Tradition und den Ursprung dieser Gruppe und ihrerAufgabe der Weitergabe und Erhaltung dieser alten Kultur. Diesen Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte Bulgarische Traditionen zu erhalten undauch junge Generationen, so wie Schulklassen und auch andere Gruppen ihre traditionelleWaffen (Bogen, Peitschen, Lanzen, Knüppel) näher zu bringen, mit besonderen Merkmal aufKontakt mit der Natur und Bewusstwerdung der reichen Tradition ihrer Geschichte.Anschließend durften wir selber alles ausprobieren und wurden in Bogenschießen, Nahkampf undReiten eingewiesen. Auch 2 Frauen gehörten zu dieser Gruppe und beteiligten sich an denKampfübungen. Wir erhielten beim Lagerfeuer ein traditionelles Picknick mit Bulgarische Speisen.Anschließend machten wir mit 3 Bagaturs eine geführte Wanderung durch die Berglandschaft.Der Weg führte uns einen Bach ein enges Tal aufwärts. Einmal überquerte der Weg denBergbach mit einer etwas löchrigen Holzbrücke, ohne Geländer. Eine Mutprobe für einige von

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uns. Doch wir wurden von den 3 Bagaturs gehalten und bestens über die schmalen Bretterbegleitet.     

  

Nach diesem Abenteuer im Freien fuhren wir über eine Landstraße zu einem Kloster. DiesesKloster wird von Nonnen bewohnt, und hat die Besonderheit, dass es verschiedene Eroberer,Besatzungen und Kommunismus überstanden hat. Die Stimmung in der Orthodoxen Kirche warsehr schön und beeindruckend. Der Baustil des Klosters war spätromanisch, und neben demHaupteingang befand sich ein Brunnen, dessen Wasser heilende und verjüngende Kräftezugesagt werden (natürlich wuschen wir uns alle mit diesem Wasser). Nach dem Haupttor befandsich ein Innenhof, um den herum waren die Zimmer und Wohnräume der Nonnen. Innmitten derAnlage stand eine kleine schlichte Kirche. Der Innenraum war dunkel, doch es war einebesondere Stimmung darin. Alle Pracht kam von den vielen Ikonen, die aufgehängt waren undden Lichtinseln der Kerzen. 

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  Donnerstag,  27.3.                           Schulbesuch / Kindergarten in Stara Zagora 

 Ein Kleinbus brachte uns alle hinauf an den Rand des Stadtgebietes. Die Schule lag oberhalb derStadt am Stadtrand und Waldrand. Die Wohngegend war geprägt von großen Hochhäusern.Wir fühlten uns sehr geehrt über die aufwendige und schöne Begrüßung. Die Direktorin erwarteteuns mit 2 Kindern in bulgarischer Tracht, die einen Hefekuchen zum „Willkommen heißen“ undVerkostung bereithielten. Die Hochschullehrerin war anwesend, die Inspektorin, die Gemeinderätin für Jugend und Bildung der Stadt, und die Elternvertreterin der Schule. 2Fotografen und Kameraleute filmten und fotografierten alles. Die Aufregung der Pädagoginnenund Kinder war spürbar und es war eine festliche Stimmung da. 

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 Die Schuldirektorin überreichte uns eine Mappe, in der alle Tätigkeiten, die die Kinder ausführtenbeschrieben waren: Gruppe I: „Wir freuen uns auf den Sommer“ ­ Materialien: Früchte, Muscheln,Samen. Gruppe II: „Frühlingswiese“ ­ Materialien: Baumrinde, Moos. Gruppe III: „Frühjahrswald“­Materialien: Tannenzapfen, Äste, Piniennadeln. Gruppe IV: „Der Frühling ist da“ ­ Materialien:Tannenzapfen, Kastanien, Eicheln. Gruppe V: „Meeresbett“ ­Materialien: Wolle, Wallnussschalen,Pistazienschalen. Gruppe VI: „Geschickte Hände“ ­ Materialien: Wolle, Samen, Holzlöffeln,Tannenzapfen, Kokosnuss.Die Kinder saßen in ihren Klassengemeinschaften von 3 – 6 Jahren im Freien zusammen undbastelten mit Naturmaterial. In dieser halben Stunde in der wir von Gruppe zu Gruppe gingen undzusahen, viel uns auf, dass die Kinder sehr ruhig waren, fast ausschließlich sitzen blieben undsehr diszipliniert waren. Kinder wie Lehrerinnen begegneten uns ehrfurchtsvoll und freundlich. Immer wieder wurde einer von uns ein gebasteltes Geschenk überreicht. Die Kinder basteltenkonzentriert und sehr selbständig.Am Sportplatz im Freien war auch der Anführer der Bagatur vom Vortag anwesend. Er erzähltuns, dass er einmal die Woche für 2 Stunden mit den Kindern Sportübungen, Kampfübungen undauch reiten veranstaltet. Im Gebäude, das sehr schlicht, einfach und karg ausgestattet ist,befindet sich auch ein Schwimmbad. Dort durften wir bei einer Schwimmstunde zusehen. EineSchwimmlehrerin betreute 8 Kinder und leitete sie bei den Übungen im Wasser an. Sie selberblieb draußen am Beckenrand. 

 Anschließend wurden wir in zwei Gruppenräumen von den Kindern und Lehrerinnen erwartet. Eswar ein großer ca. 80 m² großer Raum. Er beinhaltete allerdings auch den Schlafbereich. Ineinem Teil des Raumes standen die 30 Betten in Stockbettform. Abgeteilt durch einfache Regalemit mehr Heften und Büchern, wie Spielsachen und einem kärglich eingerichteten Spielbereich.30 Plastikstühle, wenig Tische und ein Fernseher waren zu sehen. Vor dem Raum eine kleineGarderobe mit kleinen Garderobenkästen für jedes Kind, darunter einer Bank. Die 2angrenzenden Sanitärräume für jeden dieser Gruppenräume beinhalteten 3 WCs  und 3Waschbecken, sehr einfach und alte Ausführung. Auffallend waren die Heizkörper, unverbaut undmit vielen gefährlichen Kanten. 

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 Kurze Kaffeepause, wo wir eine Ansprache der Gemeinderätin erhielten. Sie begrüßte uns sehrfreundlich und freut sich über die Europäische Zusammenarbeit. Die Elternvertreterin sprach sehrgut Englisch und beantwortete alle Fragen die wir ihr stellten.Wir worden dann zur Turnsaal begleitet und da warteten schon 2 Gruppen Kinder auf uns. Sieführten uns einen modernen Tanz und 2 Volkstänze auf. Sie waren sehr gut eingeübt und dieTänze kindgemäß aber anspruchsvoll. Alle Pädagoginnen setzten sich anschließend mit uns Besucher in einem großen Kreiszusammen und es gab eine gemeinsame Frage­ und Antwortrunde. Christo und dieElternvertreterin übersetzen fleißig. Wichtig ist es für Pädagoginnen und Eltern, dass den Kinderndie Europäische Identität vermittelt wird.Die Schule besitzt 6 Klassen mit jeweils 30 Kindern, die von 2 Pädagoginnen und einerAssistentin betreut werden. Die Lehrerinnen und die Assistentinnen tragen jeweils gleicheKleidung, die sich in verschiedenen Farben unterscheidet. An der Schule/Kindergarten gibt eszusätzlich zum normalen Unterricht/Programm. 7 Aktivitäten, die die Kinder wählen können unddann das ganze Jahr über ausführen. So z.B. das Kampfprogramm mit dem Bagatur, Tanzen,Schwimmen, Englisch, Basteln.Die Schule beginnt um 7.00 Uhr morgens und dauert bis 18.30 Uhr am Abend. Die Pädagoginnenarbeiten von 7.00 – 13.00 Uhr und von 12.30 – 18.30 Uhr und wechseln sich täglich mit Morgen­und Nachmittagsdienst ab.  Bei einer Vorstellungsrunde, denn die Lehrerinnen wollten auch uns kennenlernen und etwaserfahren, stellten wir unsere verschiedenen Arbeitsbereiche vor. Der Waldkindergarten in Schwazerntete viel Begeisterung und Bewunderung.Die Lehrergemeinschaft strahlte viel Freude mit ihrer Arbeit aus und man merkte ein gutesgemeinsames Arbeitsklima. Die Direktorin machte einen sehr kompetenten und menschlichenEindruck. Ihr Team vermittelte den Eindruck von Zufriedenheit und Wertschätzung. Wir bedanktenuns mit dieser Einschätzung beim Team. Es war eine gegenseitig sehr bereicherndeGesprächsrunde. Der gesamte Besuch in der Schule war der Höhepunkt der Woche. Es wirdzwar anders gearbeitet, andere Werthaltungen weitergegeben, doch die Achtung vor den Kindernund die Freude aller an ihrer Arbeit mit den Kindern war sichtlich. Dies ist die wichtigsteVoraussetzung für gute Bildung der Kinder.Mehr Disziplin, viele Gesamtgruppenarbeiten bilden wahrscheinlich den bulgarischenKindergartenalltag. Vielleicht trägt unser Besuch für eine Erweiterung, Öffnung ihrer Lerninhaltevor allem in Einbeziehung der Natur bei. 

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Am Nachmittag dürften wir ein Museum in Stara Zagora besuchen, wo wir in Englisch eineFührung für unsere Gruppe bekamen, und uns in diese sehr gut die 8000 Jahre alte Geschichtedieser Stadt erklärt wurde.    Diese Reise war für uns beide sehr bereichernd. Viele Eindrücke, wie in einem anderen Landgearbeitet, unterrichtet und wie Kinder für die Natur begeistert werden, haben wir unsmitgenommen.Auch viele Einblicke vom Land, der Stadt, und vor allem der Austausch mit den Teilnehmern ausverschiedenen Ländern sind uns sehr wertvoll und kostbar. Wir möchten uns vor allem sehr herzlich bei Christo und Ekaterina bedanken. Sie warenwunderbare Gastgeber und Begleiter.  Renate Streiter und Avelina Martinez Perez. Schwaz, am 4.4.2012