Entrepreneur Journal No 1

41
2 . GRATIS&EBRUAR WWWENTREPRENEURJOURNALCOM */52.!, )DEENDIEBEWEGEN %NTREPRENEUREDES*AHRS 3OCIAL%NTREPRENEUR$EUTSCHLAND ォKOMANAGER %XPEDITIONINDIE!NTARKTIS $ER!UFFORSTER

description

Entrepreneur Journal

Transcript of Entrepreneur Journal No 1

Page 1: Entrepreneur Journal No 1

2

Page 2: Entrepreneur Journal No 1

3

L o g b u c h

Liebe Leserinnen,lieber Leser!

Das Entrepreneur Journal entstand aus meiner intensiven unternehmerischen

Arbeit und soll eine Hilfestellung für Menschen sein, die sich und andere unterneh-

men. Das Entrepreneur Journal sieht seine Aufgabe nicht nur allein im Themen-

kreis der Wirtschaft, sondern auch in den Bereichen Wissenschaft und Forschung,

Kultur, Soziales und Gesellschaft sowie Umwelt und Natur. Das Kernanliegen von

Entrepreneur Journal ist eine grosse interdisziplinäre Herausforderung und nicht

leicht zu erreichen. Ein renommierter Professor für Entrepreneurship hat es einmal

in dieser Weise beschrieben:

„..Was wir brauchen ist eine culture of entrepreneurship, eine Atmosphäre, die

weit mehr Ideenpotential zuläßt, als dies im Feld der Ökonomie, so wie es heute

definiert ist, stattfindet. Die in ihre Kultur auch Künstler, Außenseiter und solche

Gruppierungen einbezieht, die in der „Welt der Wirtschaft“ und ihren oft maus-

grauen Vorstellungen keinen Platz sehen. Die Abneigung gegen Markt und eigenes

unternehmerisches Handeln hat ja dazu geführt, daß in diesem Bereich fast aus-

schließlich gesellschaftliche Konventionalität und Geschäftshuber die Feder führen.

Nicht Alternativen zum Markt, sondern Alternativen im Markt sind hier gefragt. Das

Wirtschaftsleben ist etwas viel zu Wichtiges, als daß wir es den Ökonomen über-

lassen sollten...“*

Ich hoffe, dass wir Sie mit den Geschichten und dem Wissen von „Menschen mit

Ideen“ anstecken können und Sie so ermutigen, sich selbst und andere zu unter-

nehmen.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Benjamin Kohlhase-Zöllner

*Faltin G., 1998: „Das Netz weiter werfen - Für eine neue Kultur unternehmerischen Handelns“, in: Entrepre-

neurship - Wie aus Ideen Unternehmen werden, Hrsg. G. Faltin, S. Ripsas, J. Zimmer, München.

Page 3: Entrepreneur Journal No 1

4

Sommer School in der AntarktisJunge Studenten auf Expedition in die Antarktis. Das Polarjahr ist Anlass für zahlreiche Unternehmungen in die Antarktisregi-on ............................................................................. 21

Rubriken

Logbuch 3

Entrepreneur Schauplätze 6

Entrepreneure Wirtschaft 8

Social Entrepreneurship 11

Environment Entrepreneur 13

Science Entrepreneur 21

Erfindungen 25

Sustainability Entrepreneurship 27

Inhal t

Page 4: Entrepreneur Journal No 1

5

Themen

Logbuch 3

Entrepreneur Schauplätze 6

Tegut... Chef vertritt Deutschland beim Wettbewerb

„World Entrepreneur of the Year 2008 8

Wellcome ist Social Entrepreneur Germany 2007 11

Ökomanager des Jahres 2007 WWF und Capital 13

Summer School im ewigen Eis 21

Das Profmobil 25

Der Aufforster 27

Anziehender Klimaschutz 35

Stiftung Welt:Klasse 38

ImpressumEntrepreneur Journal Kohlhase Verlag & ConsultingNeumattstr. 314144 Arlesheimwww.entrepreneur-journal.comAuflage: derzeit 3300 Abonennten

Geschäftführer: Dipl. Kaufm. Benjamin Kohlhase-Zöllner

Page 5: Entrepreneur Journal No 1

6

Entrepreneur Schauplätze

Summer School im

ewigen Eis S. 21

Der Aufforster S. 27

Tegut... S. 8 , wellcome S. 11 , Ökomanager S.

13 , Das Profmobil S. 25 , LAC ET MEL S. 35 , Stif-

tung Welt:Klasse S.38

Page 6: Entrepreneur Journal No 1

7

ISBN 978-3-905798-00-5

farbig mit zahlreichen Bilder für nur 10,00 Euro

auch online unter www.amazon.de, www.bod.de, oder www.libri.de erhältlich

Luise Rinser zu Scherben und Federkleid: Ge-dichte sind Ihre Stärke...gut, schön, überzeugend, gekonnt.

Scherben und

Federkleid ist ein Gedichtsbändchen mit farbenfrohen Wor tschöp fungen von Angelika Zöll-ner. Das handliche Format ermöglicht, dass Bändchen auch unterwegs zu lesen. Handver-lesene Bilder ma-chen das Bändchen zudem zu einem Schmuckstück.

Kohlhase Verlag

Page 7: Entrepreneur Journal No 1

8

Wolfgang Gutberlet, Vorstands-

vorsitzender der tegut… Gut-

berlet Stiftung & Co., wird als

deutscher Vertreter am Wett-

bewerb um den Titel „World

Entrepreneur of the Year 2008“

teilnehmen. Die Handelsgruppe

tegut mit rund 300 Filialen und

dem Stammsitz in Fulda erwei-

terte ihr Sortiment als erste in

Deutschland um Bio-Lebensmit-

tel und gilt als Wegbereiter der

nachhaltigen Großproduktion

und des Handels mit gesunden

Lebensmitteln.

Wolfgang Gutberlet ist Sieger

in der Kategorie Handel des

diesjährigen deutschen Wett-

bewerbs „Entrepreneur des

Jahres“ des Prüfungs- und Be-

ratungsunternehmens Ernst &

Young. Seine Nominierung für

Entrepreneur Wirtschaft

Tegut...-Chef vertritt Deutschland

beim Wettbewerb ıWorld Entrepre-

neur of the Year 2008„

Page 8: Entrepreneur Journal No 1

9

die Auswahl des „World En-

trepreneur of the Year 2008“,

an der Unternehmer aus 50

Ländern teilnehmen, hat die

deutsche Wettbewerbsjury

beschlossen, nachdem der zu-

nächst nominierte Unternehmer

Hans-Martin Rüter, Gründer

und Vorstandsvorsitzender der

Conergy AG, auf seine Teilnah-

me verzichtet hat. Unter Hin-

weis auf seine Entscheidung,

in Kürze den Vorstandsvorsitz

der Conergy AG niederzulegen,

hatte Hans-Martin Rüter Ernst

& Young mitgeteilt, dass er

vor diesem Hintergrund gerne

einem anderen Unternehmer

die Gelegenheit geben möch-

te, Deutschland im weltweiten

Wettbewerb zu vertreten. Hans-

Martin Rüter wurde am 19. Ok-

tober 2007 beim Wettbewerb

„Entrepreneur des Jahres 2007“

in der Kategorie Industrie aus-

gezeichnet.

„Wir respektieren den Schritt

von Herrn Rüter, der in den

vergangenen Jahren große

unternehmerische Leistungen

vollbracht hat“, sagte Wolf-

gang Glauner, Organisator und

Projektleiter des deutschen

Wettbewerbs „Entrepreneur

des Jahres“ bei Ernst &Young.

„Mit Wolfgang Gutberlet wird

Deutschland in der weltweiten

Ausscheidung von einem Un-

ternehmer vertreten, der mit

visionären Entscheidungen und

unternehmerischer Konsequenz

Maßstäbe für gesundheits- und

umweltbewusste Ernährung

gesetzt hat.“ Die Wahl und Be-

kanntgabe des „World Entrepre-

neur of the Year 2008“ findet

am 31. Mai 2008 in Monte Carlo

statt.

Zum Wettbewerb „Entrepre-

neur des Jahres“:

Ernst & Young organisiert den

Unternehmerwettbewerb „En-

trepreneur des Jahres“ weltweit

in 50 Ländern. In Deutschland

Page 9: Entrepreneur Journal No 1

10

wurde die Auszeichnung 2007

zum elften Mal verliehen. Mit

der Auszeichnung werden un-

ternehmerische Spitzenleistun-

gen identifiziert und honoriert.

Eine hochrangig besetzte neu-

trale Jury, bestehend aus Unter-

nehmern und Wissenschaftlern,

wählt die „Entrepreneure des

Jahres“ in den Kategorien In-

dustrie, Handel, Dienstleistung,

Informations- und Kommunika-

tionstechnologie/Medien sowie

Start-up aus. Namhafte Unter-

nehmen und Medien unterstüt-

zen den Wettbewerb als Partner.

Dazu gehören BMW, IKB Deut-

sche Industriebank, Capgemini,

Frankfurter Allgemeine Zeitung

und Manager Magazin.

Der Wettbewerb „World En-

trepreneur of the Year“

Der weltweite Wettbewerb

„World Entrepreneur of the

Year“ wurde von Ernst & Young

im Jahr 2000 erstmals durchge-

führt. Er knüpft an die langjähri-

gen Erfolge der nationalen Aus-

scheidungen zum „Entrepreneur

des Jahres“ an. Diese werden in

50 Ländern ausgerichtet und

in verschiedenen Kategorien

vergeben. Aus allen nationalen

Preisträgern werden die Vertre-

ter je eines Unternehmens in

die internationale Konkurrenz

geschickt. 2002 sicherte sich

Stefan Vilsmeier, Gründer von

BrainLAB mit Stammsitz im

bayerischen Heimstetten, den

Titel „World Entrepreneur of the

Year“. Aus den nationalen und

internationalen Konkurrenzen

ist zwischenzeitlich ein nützli-

ches Netzwerk entstanden, das

die Interessen des Mittelstands

weltweit unterstützt, fördert

und vertritt.

Quelle: Ernst&Young AG

Page 10: Entrepreneur Journal No 1

11

Das Baby ist da, die Freude ist

groß – und das Chaos auch. Wo

früher Familie und Nachbarn

einsprangen, sind junge

Familien heute oft auf sich allein

gestellt.

Da setzt wellcome an und hilft mit

Ehrenamtlichen ganz praktisch:

Sie übernehmen Einkäufe,

betreuen stundenweise die

Geschwister oder hören einfach

nur zu. Im Mittelpunkt steht

der innovative Ansatz, fachliche

Hilfe mit bürgerschaftlichem

Engagement zu verbinden.

wellcome-Gründerin Rose

Volz-Schmidt verbreitet ihre

Idee bundesweit als “Social-

Franchise-Modell“.

Die betreuten Familien zahlen –

soweit möglich – eine

geringe Gebühr. So erzielt

die gemeinnützige GmbH

nicht nur eigene Einnahmen,

sondern erreicht mit dem

niedrigschwelligen Angebot

auch Familien, die sich im ersten

Schritt nicht an Fachstellen

wie das Jugendamt wenden

wellcome ist Social Entrepreneur

Germany 2007

Social Entrepreneurship

Page 11: Entrepreneur Journal No 1

12

würden. wellcome setzt auf Prävention, damit die Belastung

nicht zu dauerhafter Vernachlässigung oder familiärer Gewalt

führt. Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass wellcome die

Beziehung zwischen Mutter und Kind verbessert.

Gegründet 2002 in Hamburg, arbeiten heute bundesweit 50

wellcome-Teams mit 500 Ehrenamtlichen zusammen und

unterstützen bis zu 1.000 Familien jährlich – Tendenz steigend.

Bisher ist das Social-Franchise-Modell in sieben Bundesländern

vertreten und wird politisch durch die Schirmherrschaft der

jeweiligen Sozialminister unterstützt. Neu ist, dass wellcome

Partnerschaften mit Stiftungen, Unternehmen und dem

BKK Bundesverband eingegangen ist, die eine bundesweite

Multiplikation ermöglichen.

Quelle: Schwab Foundation

Mehr Informationen: www.wellcome-online.de

V a n i l l eaus Uganda in höchster

Qualität

10 Stangen nur 37,35 CHF (24,90 Euro)!

Jetzt frisch erhältlich unter:

www.entrepreneur-manufaktur.com

Page 12: Entrepreneur Journal No 1

13

Peter Kowalsky (Bionade GmbH),

Nikolaus von Bomhard (Muench-

ner Rueckversicherungs AG),

Juergen Schmidt (memo AG)

(v.l.n.r.). Verleihung des „Oeko-

managers 2007“ in Berlin. © Tom

Maelsa für Capital

Dr. Nikolaus von Bomhard, Vor-

sitzender des Vorstands der

Münchener Rückversicherungs-

Gesellschaft AG, München, ist

von der Umweltstiftung WWF

Deutschland und dem Wirt-

schaftsmagazin ‘Capital’ zum

„Ökomanager des Jahres 2007“

im Bereich Konzerne gekürt

worden. Die Münchener Rück

gehört zu den Pionieren in der

Erforschung des Klimawandels

Ökomanager des Jahres 2007 WWF und Capital

Environment Entrepreneur

und trat als einer der ersten Kon-

zerne konsequent für ein globales

Gegensteuern ein. Nachhaltigkeit

ist integraler Bestandteil der

Konzernstrategie und persön-

liches Credo von Dr. Nikolaus

von Bomhard: „Versuche so zu

handeln, dass es nicht zu Lasten

der nächsten Generation geht.“

Die Jury überzeugte besonders

die Kombination hoher unterneh-

Page 13: Entrepreneur Journal No 1

14

mensinterner Umweltziele und

der Bereitschaft, das erworbene

Know-how mit der Gesellschaft

zu teilen. Für ‘Capital’-Chefre-

dakteur Dr. Klaus Schweinsberg

ist die Münchener Rück ein ech-

ter Vorreiter: „Hochachtung vor

diesem weltweit agierenden Kon-

zern, der als einer der Ersten vor

den Gefahren des Klimawandels

gewarnt hat“.

Bei den mittelständischen Un-

ternehmen kürten ‘Capital’ und

WWF in diesem Jahr zwei „Öko-

manager des Jahres“. Peter Ko-

walsky, Gesellschafter und Ge-

schäftsführer der Bionade GmbH,

wurde dafür ausgezeichnet, dass

es ihm und seinen Mitstreitern,

dem Braumeister Dieter Leipold

und dem Marketing-Verantwort-

lichen Wolfgang Blum, gelungen

ist, im eng besetzten Markt für

alkoholfreie Erfrischungsgetränke

ein neuartiges Bio-Produkt von

der Nische in den Massenmarkt

zu bringen, ohne dabei die Ziele,

ein gesundes und ökologisches

Produkt aus der Region zu erzeu-

gen, aus den Augen zu verlieren.

WWF-Geschäftsführer Eberhard

Brandes überzeugt vor allem die

Durchsetzungskraft: „Wie Peter

Kowalsky und seine Mitstreiter

Bionade in so kurzer Zeit aus

einem Öko-Nischen-Produkt zum

Szene- und Massenprodukt ge-

macht haben, ist nahezu ohne

Beispiel.“

Jürgen Schmidt, Gründer und

Sprecher des Vorstands des Bü-

romittelversenders memo AG,

erhielt die Auszeichnung für

seine im Verlauf von 25 Jahren

erfolgreiche Umsetzung eines

ganzheitlichen, alle Geschäftsbe-

reiche umfassenden Nachhaltig-

keitskonzeptes. Bei memo wird

der Haus-Slogan „nachhaltig gut“

auf allen Ebenen vom Herstel-

lungsprozess über die Produkt-

qualität, Lieferanten, Mitarbeiter

bis zu Entsorgung und Energie-

einsatz im Unternehmen sowie

Page 14: Entrepreneur Journal No 1

15

der Klimaneutralität durchdacht

und erfolgreich umgesetzt. „Ein

Unternehmen in der Größe von

memo mit einem so umfassen-

den, ganzheitlichen Nachhaltig-

keitsansatz – initiiert und geprägt

durch den Unternehmer Jürgen

Schmidt, habe ich selten erlebt“,

urteilt Jury-Mitglied Prof. Dr. Ma-

ximilian Gege, Vorsitzender des

Bundesdeutschen Arbeitskreises

für umweltbewusstes Manage-

ment e.V.

Die Auszeichnung „Ökomanager

des Jahres“ vergeben die Um-

weltstiftung WWF Deutschland

und ‘Capital’ seit 1990 an her-

ausragende Unternehmer und

Manager, die sich um die Umwelt

verdient machen. Die Preisträger

wie Babykost-Hersteller Prof. Dr.

Claus Hipp, Versandhauschef

Dr. Michael Otto, Hans-Dietrich

Winkhaus, langjähriger Chef des

Waschmittelkonzerns Henkel,

der Adidas-Vorstandsvorsitzende

Herbert Hainer oder Bosch-Chef

Franz Fehrenbach beweisen, dass

sich nachhaltiges Wachstum,

Ressourcenschonung und Rendite

nicht ausschließen.

Preisträger Münchener Rück

Pioniere bei der Erforschung des

Klimawandels

Für einen Rückversicherer gehört

das Wissen um die Umwelt zu

den Grundlagen des Geschäftes.

Wer Erst-Versicherern Risiken aus

Stürmen, Überschwemmungen,

Tsunamis, Epidemien, Krankheit

und Tod abnimmt, braucht fun-

dierte Erkenntnisse über deren

Ursachen und ihre künftige Ent-

wicklung. Lang bevor das Wort

vom Klimawandel den Weg in die

Nachrichten fand, analysierte die

Münchener Rück die Risiken durch

den Klimawandel und informierte

Politik und Experten aus aller

Welt darüber. Heute hält ein Stab

aus 30 Geowissenschaftlern, Me-

teorologen und Klimaforschern

Vorträge, berät Entscheider,

erstellt Risikoprofile und kann

Page 15: Entrepreneur Journal No 1

16

beispielsweise per Mausklick Erd-

beben-, Überschwemmungs- und

Tornado-Gefahren weltweit dar-

stellen. Die Erkenntnisse setzt

die Münchener Rück konsequent

zur Steuerung ihres Geschäfts

und zur Entwicklung neuer Versi-

cherungsprodukte ein. So konnte

die Münchener Rück beispielswei-

se durch ihr naturwissenschaftli-

ches und Ingenieur-Know-how

auch an Standards mitwirken, die

festlegen, wie Windparks im Meer

gebaut werden müssen.

Neben der aus dem Geschäfts-

zweck begründeten Hinwendung

zur Umwelt arbeitet der Konzern

hart daran, Profit und Ökologie

in Einklang zu bringen. So soll

die Münchner Zentrale bis 2009

klimaneutral arbeiten und bald

darauf die ganze Rückversiche-

rungsgruppe weltweit soweit

sein, dass sie die Umwelt nicht

stärker belastet, als sie es an

anderer Stelle ausgleichen kann.

Die Maßnahmen dazu sind so

vielseitig wie vielfältig: Ein Nach-

haltigkeitsportal im Internet,

Wärmedämmung an Gebäuden,

die Nutzung von kühlem See-Tie-

fenwasser zur Klimatisierung des

Bürohochhauses im kanadischen

Toronto, Videokonferenzen statt

Geschäftsreisen, energiespa-

rende Photovoltaik-Anlagen und

vieles mehr.

Darüber hinaus ist die Münchner

Rück das erste deutsche Unter-

nehmen, das die „UN Principles

for Responsible Investments“

Nikolaus von Bomhard (dpa)

Page 16: Entrepreneur Journal No 1

17

unterschrieben hat. Dazu ge-

hört beispielsweise auch, bei

der Zeichnung von Deckungen

soziale, ethische und ökologische

Mindeststandards mit zu berück-

sichtigen. Ein innovatives Produkt

des Konzerns ist die „Kioto-Multi-

Risiko-Police“, die Firmen versi-

chert, die in Klimaschutzprojekte

in Entwicklungsländern investie-

ren. Erfreuliche Nebenwirkung:

Neben der Umsetzung des Fir-

menswissens werden mit dieser

Police auch die Ziele des Kyo-

to-Protokolls gefördert. Für von

Bomhard gehört die Natur zum

Geschäft auch im konzerneige-

nen Tagungszentrum Akademie

Schloss Hohenkammer, wo auf

dem zugehörigen Hofgut neben-

bei auf 320 Hektar Ackerfläche

Öko-Saatgut vermehrt und eine

Öko-Freiland-Putenmast betrie-

ben wird. Die Energieversorgung

des großen Seminarzentrums soll

– bis auf Spitzenlasten – komplett

aus erneuerbaren Quellen über

eine Holzschnitzel-Heizanlage

und eine geplante Biogas-Anlage

erfolgen. Zudem werden Photo-

voltaik-Kollektoren betrieben. Für

die Kühlung der Seminarräume

im Sommer wird kaltes Grund-

wasser anstelle von aufwändigen

Kühlaggregaten verwendet.

Preisträger Bionade

Öko-Brause als Kult-Getränk

Eine Öko-Limo aus der Rhön, ge-

braut nach dem deutschen Rein-

heitsgebot für Bier, hat den deut-

schen Getränkemarkt binnen vier

Jahren aufgerollt wie sonst kein

vergleichbares Produkt. Von zwei

Millionen Flaschen 2002/2003

hat sich der Jahresausstoß bin-

nen drei Jahren auf 70 Millionen

Flaschen in 2006 vervielfacht. Für

2007 erwartet Geschäftsführer

Peter Kowalsky sogar über 200

Millionen Flaschen. Die kränkeln-

de Privatbrauerei Peter im frän-

kischen Ostheim hat sich durch

das von Braumeister Dieter Lei-

pold in mühseliger siebenjähriger

Forschungsarbeit ausgetüftelte,

Page 17: Entrepreneur Journal No 1

18

nach Unternehmensangaben

weltweit einzigartige alkoholfreie

Erfrischungsgetränk, das rein

biologisch durch Fermentation

natürlicher Rohstoffe in ökologi-

scher Qualität hergestellt wird,

zum expandierenden Mittelständ-

ler Bionade GmbH mit 150 Mitar-

beitern und einem Umsatz von 17

Millionen Euro (2006) entwickelt.

Das Unternehmen ist inzwischen

ein wichtiger Arbeitgeber im

strukturschwachen bayerischen

Teil des Biosphärenreservats

Hohe Rhön und auf dem Sprung

in den amerikanischen Markt.

Die Grundstoffe für Bionade

stammen aus ökologischem An-

bau, das Produkt selbst trägt das

Bio-Siegel und entspricht den

Vorgaben der EG-Öko-Verord-

nung. Bionade versucht, so viele

Rohstoffe wie möglich regional

zu beziehen und hob dafür im

Herbst 2005 mit dem Ostheimer

Bio-Landwirt Martin Ritter das

Projekt Bio-Landbau Rhön aus

der Taufe, das den Bezug der

Bio-Rohstoffe vor allem aus der

strukturschwachen Rhön-Region

sicherstellen soll. In fünf Jahren

sollen 80 Prozent der Rohstoffe

von dort stammen – trotz stei-

gender Produktion. Die Bionade

GmbH garantiert teilnehmenden

Landwirten, die ihren Betrieb auf

ökologischen Landbau umstellen,

eine Abnahme der Bio-Braugers-

te und des Bio-Holunders zu

100 Prozent. Es wird zurzeit mit

ca. 160 bis 200 ha Anbaufläche

für Bio-Holunder und 300 ha für

Peter Kowalsky (dpa)

Page 18: Entrepreneur Journal No 1

19

Bio-Braugerste gerechnet. Alle

Bio-Rohstoffe entsprechen nicht

nur der EG Öko-Verordnung, son-

dern den wesentlich strengeren

Richtlinien der deutschen Bio-An-

bauverbände wie z.B. Naturland.

Darüber hinaus ist geplant, so

genannte „Trinkwasserwälder“ an

den Standorten zu pflanzen, von

denen Bionade die Rohstoffe be-

zieht. Bis Ende des Jahres soll der

Betrieb außerdem nach den IFS

(International Food Standard)

zertifiziert werden.

Preisträger memo

Vom Umweltschutzpapier-Schul-

heft zum klimaneutralen Büro-

Versand

Mit einem Schweizer Schulheft

aus Umweltschutzpapier hat alles

angefangen. Bereits als Schü-

ler belieferte Jürgen Schmidt,

Gründer und Sprecher des Vor-

stands der memo AG im unter-

fränkischen Greußenheim, seine

Schule und bald auch Schulen

in ganz Deutschland mit Heften

aus Recyclingpapier. 1982 grün-

dete er einen Handel mit um-

weltfreundlichen Produkten und

baute ihn während seiner Studi-

enzeit zu einem Großhandel aus.

1990 erschien der erste Katalog

„der Firmenausstatter für Um-

weltbewusste“, 1998 wurde der

Online-Shop eröffnet und 1999

entstand die memo AG aus der

memo GmbH und Recover GmbH.

Im Jahr 2002 kam der 600 Sei-

ten starke Gesamtkatalog unter

dem Slogan „nachhaltig gut“ her-

aus, und seit 2005 baut Jürgen

Jürgen Schmidt (dpa)

Page 19: Entrepreneur Journal No 1

20

Schmidt ein europaweites Netz

von Partnern und Wiederverkäu-

fern auf. 2006 gelang mit der

Platzierung von memo-Produkten

in BIO-Supermärkten ein weite-

rer wichtiger Schritt der Expansi-

on, Ende 2007 wird die memo AG

zudem klimaneutral arbeiten.

Schmidts Vision vom Unterneh-

men, das Qualität, Ökologie,

Ökonomie und Soziales verbin-

det, wurde 2005 mit dem „Deut-

schen Umwelt Reporting Award“

und dem „European Sustainabili-

ty Reporting Award“ für die beste

Nachhaltigkeitsberichterstattung

in Europa ausgezeichnet. Die

Leistung des Unternehmens be-

ruht auf vier Ebenen: bei den

Unternehmensgrundsätzen – Ein-

heit von Ökologie und Qualität

mit dem Grundsatz Vermeiden

vor Verwerten und Verwerten vor

Entsorgen; bei den Mitarbeitern

in punkto Hierarchie, Ausbildung

und Beteiligung; bei der Umwelt

mit dem Mehrwegsystem Postbox

und der digitalen Archivierung;

und bei gesellschaftlichen Aspek-

ten mit dem Weg zum klimaneu-

tralen Unternehmen, gesunden

nachhaltigen Produkten, einer

Multiplikatorfunktion für Nachhal-

tigkeit, zahlreichen Partnerschaf-

ten und Kooperationen im Öko-

Bereich und last but not least

beim persönlichen Engagement

des Gründers Jürgen Schmidt.

Quelle: WWF

Mehr Informationen: www.wwf.de

Page 20: Entrepreneur Journal No 1

21

Ökologen der Universität Jena

mit internationaler Studenten-

expedition in die Antarktis auf-

gebrochen.

Die Weihnachtszeit ist für den

Polar-Ornithologen Dr. Hans-

Ulrich Peter von der Friedrich-

Schiller-Universität Jena - wie

für viele Landsleute - traditi-

onell Reisezeit. Doch während

die meisten die Feiertage bei

Verwandten zur Erholung und

Besinnung nutzen, beginnt für

Dr. Peter und sein Team eine

arbeitsintensive Zeit. So auch

in diesem Jahr. Gerade sind die

Forscher vom Institut für Öko-

logie der Universität Jena zu

einer mehrwöchigen Expedition

in die Antarktis aufgebrochen.

ıSummer School„ im ewigen Eis

Science Entrepreneurship

Per Flugzeug und Schiff geht

es rund 14.000 Kilometer nach

Süden, zur Fildes-Halbinsel auf

King George Island, wo Peters

Arbeitsgruppe seit 1983 regel-

mäßig arbeitet.

Begleitet werden Dr. Peter

und seine Mitarbeiter bei ihrer

diesjährigen Expedition in den

antarktischen Sommer von 14

Studierenden. „Ziel des im März

begonnenen Internationalen

Page 21: Entrepreneur Journal No 1

22

Polarjahrs ist es unter anderem, Studenten an die Polarforschung

heranzuführen“, erläutert der Jenaer Expeditionsleiter. Die Nach-

wuchswissenschaftler sollen später eigenständig in diesem Ge-

biet arbeiten können. Studierende aus vier Nationen haben sich

erfolgreich um die Plätze in Peters Expedition beworben. Neben

Studenten aus Jena, Tübingen, Würzburg und Leipzig sind auch

junge Russen, Luxemburger und Argentinier mit an Bord. Die ant-

arktische Summer School wird vom Deutschen Akademischen Aus-

tauschdienst (DAAD), der Gesellschaft der Freunde und Förderer

der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Deutschen Gesellschaft

Page 22: Entrepreneur Journal No 1

23

für Polarforschung und privaten

Sponsoren gefördert.

Die Studierenden erwartet ne-

ben Exkursionen auf der Fildes

Halbinsel zum Kennenlernen

der Geologie, Geomorpholo-

gie, Botanik und Zoologie des

Gebietes vor allem eigene

Feldarbeit in kleinen Gruppen.

„Schwerpunkt dieser Arbeit

werden die Auswirkungen der

globalen Klimaveränderungen

auf die antarktische Flora und

Fauna sein“, erläutert Dr. Peter.

In einigen Regionen der Antark-

tischen Halbinsel sei der Tem-

peraturanstieg fünfmal so stark

wie im Durchschnitt.

„Auch wenn gerade der zurück-

liegende Winter der kälteste

seit 20 Jahren war, lassen die

steigenden Durchschnittstem-

peraturen das antarktische

Packeis schmelzen.“ Für viele

Tiere bedeute das den Entzug

ihrer Lebensgrundlagen. „Mit

dem Packeis verschwinden auch

Kieselalgen, die an der Eisun-

terseite wachsen“, so Hans-Ul-

rich Peter. „Ohne diese Algen

gibt es deutlich weniger Krill -

die Hauptnahrungsquelle für die

Adelie- und Zügel-Pinguine.“

Seit seinen ersten Bestand-

serhebungen Ende der 1980er

Jahre beobachtet der Forscher

von der Jenaer Universität ei-

nen kontinuierlichen Rückgang

der Bestände der Zügel- und

besonders Adelie-Pinguine in

diesem Gebiet.

Auch an der Vegetation las-

se sich die Veränderung des

Klimas deutlich ablesen. Die

wärmeren und längeren ant-

arktischen Sommer haben bei-

spielsweise zu einer enormen

Verbreitung der Blütenpflanze

Deschampsia antarctica (Ant-

arktische Schmiele) geführt.

Die Zunahme der Schmiele ist

ein Indikator für Veränderungen

im terrestrischen antarktischen

Ökosystem. Die Studenten sol-

Page 23: Entrepreneur Journal No 1

24

len während ihres Forschungsaufenthaltes die Bestände kartieren

und ihre Vitalität dokumentieren.

Zwei Doktoranden, die ebenfalls an der Expedition teilnehmen,

werden die Wochen vor Ort nutzen, um die Nahrungssuche und

Wanderung antarktischer Raubmöwen (Skuas) zu untersuchen.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unter-

stützte Projekt der Jenaer Polar-Ornithologen untersucht den Ein-

fluss lokaler und regionaler Klimaveränderungen auf die Ressour-

cennutzung und das Brutverhalten der Raubmöwen.

Nach ihrer Rückkehr wollen die Studenten und Wissenschaftler

ihre Ergebnisse in einem Forschungsbericht zusammenfassen und

auf internationalen Konferenzen im Frühjahr und Sommer präsen-

tieren. Ihren Daheim gebliebenen Kommilitonen und allen ande-

ren Interessierten werden die Studenten im Januar 2008 in einem

Online-Tagebuch (www.uni-jena.de/antarktistagebuch) über ihre

Arbeit im antarktischen Sommer berichten.

Quelle: Dr. Hans-Ulrich Peter,

Institut für Ökologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Page 24: Entrepreneur Journal No 1

25

Das Profmobil

Erfindungen

Ersonnen von einem hellen

Kopf, konzipiert von StudentIn-

nen der Hochschule für Künste

Bremen, vielfach eingesetzt im

Rahmen der Presse- und Öf-

fentlichkeitsarbeit des DFG-For-

schungszentrums Ozeanränder

Bremen, sorgt das Profmobil

seit 2003 für viel Furore.

Die Wissenschaftsrikscha steht

für den bremischen Weg der

Wissenschaftsvermittlung: sie

ist ungewöhnlich, erweckt große

Aufmerksamkeit, wo immer sie

auftaucht und ist vielseitig ein-

setzbar. Zum Beispiel im Rah-

men von Wissenschaftstagen,

Kongressen oder Freiluftver-

anstaltungen mit Zielgruppen

wie SchülerInnen, LehrerInnen

oder der interessierten Öffent-

lichkeit. Inzwischen wurde das

Profmobil mit dem IF Design

Award ausgezeichnet.

Das Profmobil ist bestens geeig-

net für kurze, etwa 15minütige

Vorträge und anschließendem

Gespräch mit den meist 30 bis

50 Zuhörern. Es verfügt über

Lautsprecher, Monitor und Lap-

topanschluß und ist schnell auf-

zubauen.

Die mobile Science Corner hat

sich bewährt: zum Beispiel im

März 2004 in Bonn, als Bre-

Page 25: Entrepreneur Journal No 1

26

men_Bremerhaven eine prestigeträchtigen Ausschreibung des

Stifterverbands für sich entscheiden konnte und zur „Stadt der

Wissenschaft 2005“ gekürt wurde. Zum Beispiel im August 2004

in Stockholm, wo das Promobil im Rahmen des ersten EuroScience

Open Forum 2004 (ESOF) die Aufmerksamkeit nicht nur der Stock-

holmer, sondern auch vieler Medien auf sich zog.

Quelle: Kirsten Achenbach, MARUM

Mehr Informationen: www.rcom.marum.de

Page 26: Entrepreneur Journal No 1

27

Während Sie diesen Kaffee

trinken, verändern Sie

Uganda! Globalisierung der

ganz anderen Art.

Ein deutscher Unternehmer

mit Namen Georg Löding

machte sich vor über dreizehn

Jahren auf den Weg nach

Uganda, um etwas in der Welt

zu verändern. Sein Motiv

bis heute: Geld geben allein

bewirkt gar nichts - man muss

es selber machen. Er selbst,

zutiefst überzeugt von der

Kraft der Natur, wollte ein

langfristiges Projekt in Afrika

starten. In den neunziger

Jahren kaufte er eine alte

Kaffeeplantage. „Stellen Sie

sich vor, Sie stehen in Afrika

und schauen statt auf Wald

Der Aufforster

auf eine baumlose Gegend“.

Für Löding ein unnatürlicher

Zustand. „Zu Afrika gehören

Bäume, Bäume machen dieses

Land reich“. Aber Generationen

vor ihm haben diesen Schatz

ohne Sinn und Verstand

geraubt, um Viehzucht zu

betreiben oder einen schnellen

Dollar mit dem Verkauf des

Sustainability Entrepreneurship

Georg Löding

Page 27: Entrepreneur Journal No 1

28

Holzes zu machen. „Es musste

einen Weg zwischen Land-

und Forstwirtschaft geben“.

Diesen Weg fand Löding in

der Agrarforstwirtschaft.

Ein Konzept, das nicht nur

ökologisch sondern auch

ökonomisch sehr interessant

ist.

Agrarforstwirtschaft als

nachhaltige Alternative

Löding belebt diese alte

Anbauformen der Region. Die

Agrarforstwirtschaft bringt die

Landwirtschaft in Einklang mit

Nachhaltigkeit und Ökonomie.

Um sein Konzept zum Tragen

zu bringen, wusste Löding,

dass er nur die aller besten

Sorten von Kaffee und Vanille

anbauen durfte und dies mit

dem absoluten Verzicht auf

chemische und genetische

Mittel. Dies konnte er aber nur

Mitarbeiter beim Bau des Krankenhaus

Page 28: Entrepreneur Journal No 1

29

umsetzen, indem er andere

Obstbäume hinzupflanzte.

Gegenüber konventionellen

Kaffeeplantagen, die auf

genetisch veränderte Sorten

und Monokultur setzen, war

sein Konzept gerade durch die

Mischung mit anderen Pflanzen

rentabel.

Im Schatten von Bananen-

und anderen Obst- und

Olivenbäumen wachsen und

gedeihen Kaffeepflanzen.

Wiederum in deren Schatten

wachsen die zurzeit teuren

Vanillepflanzen.

Jede Pflanze braucht ihren

ganz natürlichen Raum. Platz

gibt es in Afrika genug, aber

in der prallen Sonne ist es für

viele Pflanzen schwierig zu

wachsen, da der Boden immer

wieder austrocknet. Auf drei

Ebenen und auf der gleichen

Fläche erntet Löding Früchte

zu ganz unterschiedlicher Zeit

und für ganz unterschiedliche

Abnehmer. Zum einen dienen

E S P R E S S Oaus der Hochlandregion

BUGISU

5 KG nur 104,65 CHF (69,75 Euro)!

Jetzt frisch geröstet erhältlich unter:

www.entrepreneur-manufaktur.com

Page 29: Entrepreneur Journal No 1

30

die Bäume wie z.B. Mango,

Aprikose, Apfelsinen, Bananen

oder Oliven als Schutz gegen

Unwetter, zum anderen liefern

sie den nötigen Schatten

und Kompost für die seltene

Hochlandkaffeesorte. Darüber

hinaus lassen sich die Früchte

wunderbar auf den lokalen

Märkten verkaufen. Der Kaffee

hingegen wird ausschließlich

nach Europa verkauft - Vanille

fast ausschließlich in die

USA. Neben diesen Pflanzen

werden auf der Farm auch

Korn, Mais und Weintrauben

angebaut. Diese Mischung und

Internationalisierung sorgt für

einen wesentlichen Teil der

ökonomischen Stabilität der

Farm.

Ein Urwaldparadies mit

über 70.000 Bäumen

Heute steht man auf einer 145

Hecktar großen Farm am Fuße

des Rwenzori-Gebirgsmassivs,

auch Mondberge genannt. Ein

wogendes Urwaldparadies mit

70.000 Bäumen am Äquator.

Hier befindet man sich nicht in

irgendeiner Kaffee-Werbung,

sondern im Westen von

Uganda, einem der wirklich

ärmsten Länder der Welt.

Im Schatten dieses Urwaldes

wachsen und gedeihen die

hochwertigen Kaffeesträucher

von der Sorte Arabica

Hochlandkaffee Blue Mountain.

Dieser exquisite Kaffee

wächst nur am erloschenen

Vulkan Elgon in 1200 bis

2100 Meter Höhe. Das milde,

gleichbleibende Klima sorgt

bei diesem Arabica-Kaffee mit

besonderem Aroma für Säure

und Koffein. Gleich nach dem

Trocknen wird er verpackt

und in Hamburg geröstet.

Das Besondere an diesem

Kaffee ist seine Crema. Das

hat er dem schonenden

Herstellungsprozess zu

verdanken. Dieser erfolgt

komplett in Handarbeit und

Page 30: Entrepreneur Journal No 1

31

wird von den Menschen in der

Umgebung geleistet.

Der Sozialunternehmer

Für Löding war es immer klar:

Er wollte Sozialunternehmer

sein. Nur Unternehmen, die

mit den Menschen arbeiten,

haben für ihn einen wirklichen

Sinn. Er baute für seine

Arbeiter Häuser, Strassen

und Brunnen. Früher mussten

die Frauen zwanzig Kilometer

bis zur nächsten sauberen

Trinkwasserstelle laufen. Bis

zum nächsten Arzt waren

es vierzig Kilometer. Die

Menschen lebten von der

Waldrodung und schufen sich

dadurch eine aussichtslose

Zukunft - bis Löding kam. Seit

dem werden wieder Bäume

angepflanzt.

Die Kunden werden

Kaffeeplantagenbesitzer

Etwa Ende 2003 lernte ich Herrn

Löding und sein Engagement

kennen. Das Interesse stieg

von Gespräch zu Gespräch.

Irgendwann fragte ich ihn,

wie sich das ganze Projekt

finanziere. Darauf gab er

eine verblüffende Antwort

und erklärte mir den anderen

Teil seines ökonomischen

Konzepts: „Meine Kunden

finanzieren dieses Projekt,

Page 31: Entrepreneur Journal No 1

32

indem sie Miteigentümer mit

einer eigenen Kaffeeplantage

werden“. Das war eine

ganz neue Denkweise zur

Lösung wirtschaftlicher und

nachhaltiger Probleme.

Die Idee ist eigentlich ganz

einfach. Löding bietet seinen

Kunden für einen einmaligen

und geringen Preis von knapp

60 Euro zehn Kaffeebäume an.

Hinzu gibt er das Versprechen,

dass der Kunde jedes Jahr

30% des Ertrages erhält. Die

anderen 70% kommen der

Farm und deren Mitarbeitern

zu gute. Von diesem Geld

pflanzt er Bäume und verkauft

den Kaffee zu garantierten

Abnahmepreisen und Mengen

an eine Genossenschaft,

die den Kaffee wiederum

an ausgelesene Geschäfte

in Europa verkauft. Der

Kunde kann überdies noch

entscheiden, ob er jedes Jahr

seinen Anteil in Kaffeebohnen,

geröstet oder ungeröstet,

oder in Geldwert sowie neuen

Bäumen erhalten möchte.

Durch dieses interessante

Modell war es Löding

möglich, zu investieren und

gleichzeitig die Ernte für

weitere Sozialprojekte zu

verwenden. Für Löding war

klar: „Entwicklungshilfe, bei

der man einfach sein Gewissen

durch eine Spende erleichtert,

verändert nicht viel und meist

nur etwas für ein Jahr“. Sein

Konzept dagegen funktioniert

ein ganzes Kaffeebaumleben

lang, rund achtzig Jahre,

also rund ein Menschenleben.

Der Kunde trinkt dabei den

Kaffee, obendrein noch den

von seiner Plantage, und

entwickelt so ein lebendiges

Interesse an dem Geschehen

auf der Farm. Jedes Jahr

erhält er einen ausführlichen

Bericht und eben seinen Anteil

von seiner Plantage. „So

kommen Menschen dazu, uns

in Uganda zu besuchen und

Page 32: Entrepreneur Journal No 1

33

ihren Freunden von unseren

Projekten zu berichten.“ Genial

dabei ist, dass man, während

man zuhause in Europa Kaffee

trinkt, Afrika sozial verändert.

Mit diesem Geld baut Löding

mittlerweile eine Schule und

ein goßes Krankenhaus für

die Region mit rund 300.000

Menschen.

Nach wenigen Wochen: Mauern des Krankenhaus

Sozialverträgliche

Globalisierung

Seit 2003 unterstützten wir

(Entrepreneur Manufaktur,

früher IZF Group Manufaktur)

Löding bei dem Vertrieb

und der Vermarktung seines

Kaffees und der Plantagen

in ganz Europa, da sein

Sozialengagement für uns

sehr stark und wichtig war. Wir

Page 33: Entrepreneur Journal No 1

34

wollten zeigen, dass es auch

andere, sozialverträgliche

Globalisierung gibt, die den

Menschen wirklich dient

und weiterhilft. Am Anfang

haben wir einige skeptische

Anfragen gehabt, aber dann

kam zu Weihnachten 2004

der Durchbruch. Wir haben

diese Idee etwas ausgeweitet

und sie unseren Lesern des

damaligen Onlinemagazins

IZF.info an Weihnachten

2004 als Geschenkalternative

zu Krawatten und Socken

angeboten. Wir spürten einen

wirklichen Paradigmenwechsel

im Denken der Kunden z.B.

in Briefen und Kommentaren.

Wir merkten, dass die Kunden

ein wirkliches Interesse an

dem Projekt hatten und

durch ihren Konsum etwas

verändern wollten. Eben weil

es nicht darum ging als Kunde

sein Gewissen zu erleichtern,

sondern mit einer bewussten

Kaufentscheidung etwas zu

verändern, kauften die Kunden

diesen Kaffee und Plantagen.

Das war eine ganz wichtige

Erfahrung für uns. Mittlerweile

gibt es Kunden, die sich mit

einer eigenen Kaffeeplantage

eine sozialverträgliche Rente

sichern wollen und wissen,

dass sie damit nicht nur

der Natur nachhaltig einen

Dienst erweisen, sondern

auch den dort lebenden

Menschen eine sinnvolle und

menschenwürdige nachhaltige

Arbeit bieten.

Alle Produkte der Farm, z.B.

nun auch Kakaoplantagen und

Bäume aus einem CO2 Projekt,

gibt es nur über das Internet

unter www.entrepreneur-

manufaktur.com zu kaufen.

Benjamin Kohlhase-Zöllner

Page 34: Entrepreneur Journal No 1

35

Designerlabel LAC ET MEL un-terstützt WWF-Klimaschutz-projekt in Nepal

Modebewusste Klimaschützer

können in Zukunft auf die

Kleidung von LAC ET Mel zu-

rückgreifen. Das Designerlabel

stellt auf der diesjährigen „Fa-

shion Week“, einer Modemesse

in Berlin die Klima schonende

Kollektion vor. Das Unterneh-

men kompensiert seinen CO2

Ausstoß durch Klimaschutzin-

vestitionen in Nepal.

Der WWF organisiert dort ein

Projekt, bei dem Bauern beim

Bau von Biogasanlagen gehol-

fen wird. Das Faulgas aus der

Gülle von Rindern und Schwei-

nen wird zum Kochen und zum

Betreiben von Gaslampen ein-

gesetzt. Durchschnittlich zwei

bis drei Tonnen CO2-Emissio-

nen können pro Anlage jähr-

lich vermieden werden, wenn

statt Kerosin oder Holz Biogas

als Brennstoff verwendet wird.

Kohlenstoff, der im Feuerholz

und anderen organischen Koh-

lenstoffverbindungen gebun-

den vorliegt, gelangt durch die

Verbrennung nicht als Kohlen-

dioxid in die Atmosphäre.

Rund 2000 solcher Anlagen

wurden seit 2006 gebaut.

Anziehender Klimaschutz

© luckybeach GbR

Sustainability Entrepreneurship

Page 35: Entrepreneur Journal No 1

36

Neben dem Klimaschutz leis-

tet das Projekt einen Beitrag

zum Schutz der Wälder. „Wer

mit Gas kocht, muss sich das

Brennholz nicht mehr aus dem

Wald holen“, erläutert Projekt-

leiter Stefan Ziegler vom WWF

Deutschland. So werde zu-

gleich der Lebensraum vieler

bedrohter Tierarten wie Pan-

da, Tiger und Panzernashorn

geschützt. Die Biogasanlagen

helfen zudem der lokalen Be-

völkerung: Beim Kochen mit

Biogas entsteht anders als

beim Holzfeuer kein gesund-

heitsschädlicher Rauch, und

häufig werden erstmals Toilet-

tenhäuschen gebaut und in die

Biogasanlagen integriert.

Mitarbeiter des WWF sind oft

weltweit unterwegs. Sie rei-

sen in Projektgebiete oder

nehmen an internationalen

Konferenzen teil. Um den hier-

bei entstehenden Ausstoß an

Treibhausgasen wieder aus-

Designer Gregor Clemens

zugleichen, haben die Natur-

schützer das Projekt in Nepal

initiiert. Mit der Firma LAC ET

MEL kommt jetzt ein weiterer

Geldgeber für das Projekt hin-

zu. „Neben der Verantwortung

jedes einzelnen, die wir mit

dem Ausgleich auch wahrneh-

men, ist für uns natürlich auch

das gute Gewissen der Kunden

beim Kauf meiner Kollektionen

ein wichtiger Bestandteil der

Idee“, so der Designer Gregor

Clemens. Quelle: WWF

Page 36: Entrepreneur Journal No 1

37

Dann sollten Sie zur Senkung

des CO2 Bäume planzen!

Schon ab 40 Euro (60 CHF) erhalten Sie 10 Bäume und jedes Jahr 50% Ertragsanteil aus den Ausschüttungen der CO2

Zertifikate. Nebenbei leisten Sie einen aktiven Aufforstungsbeitrag gegen die

globale Erderwärmung....

Erhältlich nun unter:www.entrepreneur-manufaktur.com

S i e w o l l e n e i n

k l i m a n e u t r a l e s

U n t e r n e h m e n

w e r d e n

o d e r I h r e n C O 2

F u s s a b d r u c k

v e r r i n g e r n ?

Page 37: Entrepreneur Journal No 1

38

Das Vorprojekt

Eine WELT-Expedition mit Schülern Auf der 8-monatigen „Expedition WELT – Dialog für nachhaltige Entwicklung“ durch Asien, Lateinamerika und Afrika besuchte der Stiftungsgründer Matti Spiecker zusammen mit zwei weiteren Wirtschaftsstudenten 40 „Social Entrepreneurs“ in 25 Schwellen- und Entwicklungsländern. Per Internet- und Videokonferenz konnten sich 25 Schulklassen aus ganz Deutschland daran beteiligen. So konnten die Schüler die schwierigen Lebensbedingungen der Menschen vor Ort „live“ miterleben und Menschen kennenlernen, die sich mit nachhaltigen Projekten für die Lösung gesellschaftlicher Probleme einsetzen. >> www.expedition-welt.de

Projektstart

Interkulturelle Zusammen-

arbeit von Schülern

Mit dem Schuljahr 2007/2008 startete das entwickelte Programm an zwei deutschen Schulen. Schüler reisen in kleinen Gruppen nach China und Thailand, um dort, zusammen mit Jugendlichen aus der lokalen

Stiftung Welt:Klasse

Initiator: Matti Spiecker

Sustainability Entrepreneurship

Page 38: Entrepreneur Journal No 1

39

das Projekt in den nächsten Schuljahren auf zusätzliche Zielorte ausgeweitet werden. In der engeren Auswahl sind Vietnam, Indien, Indonesien, Aserbaidschan und Südafrika.

„Multiplikatoren“ für nach-

haltige Entwicklung

Während ihres Aufenthalts berichten die Schüler per Videoschaltung bzw. Internet der Klasse über ihre Erfahrungen. Ausführliche

Bevölkerung, an Umwelt- oder Sozialprojekten zu arbeiten. Sie leben in Gastfamilien und arbeiten in interkulturellen Teams. So erfahren sie hautnah die Bedeutung kultureller Unterschiede und globaler Zusammenhänge. Ingesamt beteiligen sich die einzelnen Schülergruppen über vier Wochen an einem Projekt. Im Laufe des Schuljahres werden weitere Kleingruppen folgen. Mit weiteren Schulen soll

Page 39: Entrepreneur Journal No 1

40

Vor- und Nachbereitungen sind im Unterrichtsprogramm integriert. Die Schüler können damit ihr neues Wissen direkt weitergeben und verbreiten. Als „Multiplikatoren“ fördern sie die Einsicht in die gesellschaftlichen Probleme einer globalisierten Welt und leisten damit auch in der Zukunft einen Beitrag zu ihrer Lösung.

Aktueller Zwischenstand Schüler in Thailand und China Zwei Schülergruppen des staatlichen Elsa-Brändström-Gymnasiums, Oberhausen und der privaten Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell bei München nehmen zur Zeit an Projekten in China bzw. Thailand teil. Die Arbeitsthemen sind: Wiederaufforstung in China und interkulturelle Fotoausstellung in Thailand. Für beide Projekte

Vorbereitungsseminar für die Reise nach Thailand mit Schülern der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell bei München, Oktober 2007

Page 40: Entrepreneur Journal No 1

41

hat die Deutsche Telekom hochmoderne Video- und Konferenztechnologie zur Verfügung gestellt. Die ersten Schülergruppen sind bereits begeistert zurückgekommen. Beide Projekte haben ein breites Medieninteresse ausgelöst: Eine DPA-Reportage führte bundesweit zu Berichten über das junge Projekt.

3-Jahresplan mit

Partnerschulen Im Schuljahr 2007/2008 reisen Schülergruppen des Elsa-B r änd s t r öm-Gymnas i ums , Oberhausen und der Rudolf-Steiner- Schule Gröbenzell

bei München nach China bzw. Thailand. Im Schuljahr 2008/2009 beteiligen sich außerdem das Städtische Gymnasium Sundern, Sauerland, das Hainberg-Gymnasium in Göttingen und die Gesamtschule Stieghorst in Bielefeld. 2009/2010 werden 8 bis 10 Schulen teilnehmen.Mittelständische Unternehmen aus Sundern im Saurland investieren ab 2008 jährlich in die Teilnahme des Städtischen Gymnasiums Sundern am China-Programm der Stiftung Welt:Klasse.

Quelle: www.stiftung-weltklasse.de

Page 41: Entrepreneur Journal No 1

42

Mehr Informationen unter:

www.entrepreneur-manufaktur.com