CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA · MOZARTS LÄCHELN Olivier Messiaen: Un sourire Auf den...

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CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA 25. NOVEMBER 2017 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

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CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA

25. NOVEMBER 2017ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

Samstag, 25. November 2017 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie für Einsteiger | 2. Konzert

19 Uhr | Einführung mit Niklas Rudolph im Großen Saal

CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA VILDE FRANG VIOLINE DIRIGENTIN MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Ouvertüre aus »Die Zauberflöte« (1791) ca. 5 Min.

Edward Elgar (1857–1934) Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61 (1910) Allegro Andante Finale. Allegro molto

ca. 45 Min.

Pause

Olivier Messiaen (1908–1992) Un sourire (1989) ca. 10 Min.

Claude Debussy (1862–1918) La mer / Drei sinfonische Skizzen (1905) De l’aube à midi sur la mer Jeux des vagues Dialogue du vent et de la mer

ca. 20 Min.

»Stille« oder »Ruhe« bedeutet der Namens-zusatz »Tyla«, den sich Mirga Gražinytė-Tyla zu Beginn ihrer Karriere selbst gegeben hat – und der eigentlich so gar nicht zu der lebens-frohen Dirigentin zu passen scheint. Denn seit die heute 31-Jährige vor zwei Jahren zur Chef-dirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra gewählt wurde – eine Position, die vor ihr Pult-Größen wie Sir Simon Rattle und Andris Nelsons innehatten –, begeistert sie mit ihrer jugendlichen Frische und Lebendigkeit Musiker wie Publikum gleichermaßen. Für das heutige Konzert stößt mit der gleichaltrigen Vilde Frang eine ebenso junge wie ausdrucks-starke Künstlerin hinzu. Gemeinsam wid-met man sich dem britischen Nationalhelden Edward Elgar – der wiederum vor rund hundert Jahren das Gründungskonzert des »CBSO« dirigierte.

WILLKOMMEN

MUSIKALISCHES ZAUBERMÄRCHEN

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre aus »Die Zauberflöte«

Schwer zu sagen, ob Mozart sich mehr über die Marzipankugeln mit sei-nem Konterfei wundern würde oder über den nunmehr über 200 Jahre währenden Siegeszug seiner »teutschen oper« Die Zauberflöte. Immer-hin nahmen seine Zeitgenossen die Premiere der heute meistgespielten deutsche Oper eher skeptisch auf. Und auf dem Theaterzettel zu jenem 30. September 1791, wenige Wochen vor Mozarts Tod, muss man den Namen des Komponisten regelrecht suchen – ganz im Gegensatz zu dem seines umtrie-bigen Librettisten Emanuel Schikaneder.

Dabei könnte man in Mozarts letzter Oper fast eine Art Resümee seines Opernschaffens sehen angesichts der Vielfalt an Motiven und Ebenen, die sie vereint. In einer Welt voller Gegensätze ringen Licht und Finsternis, Witz und Ernst, eine rachsüchtige Königin und ein weiser Fürst um die Vorherrschaft. Im Kreuzfeuer dieser Mächte: Prinz Tamino und Pamina, deren Liebe vielen Gefah-ren und Prüfungen standhalten muss. Zur Seite stehen ihnen nicht nur magische Musikinstrumente, sondern auch der schräge Vogelfänger Papageno. Textbuch und Musik wimmeln nur so von verschiedenen Einflüssen, die zu Mozarts Zeiten en vogue waren: Märchenelemente, altägyptische Mythologie, Freimaurerei – von Schikaneder zusammengeschustert zu einem bühnenwirksamen Konglomerat und von Mozart mit himmlicher Musik unterlegt.

Die Ouvertüre komponierte Mozart erst zwei Tage vor der Premiere. So aber konnte er die Ideen der Oper wie unter einem Brennglas bündeln. Denn bevor es auf der Bühne so richtig losgeht, liefert die Ouvertüre einen musikalischen Vorgeschmack auf das, was das Publikum in den folgenden Stunden erwartet. So wie im heutigen Konzert.

LAURA ETSPÜLER

DIE MUSIK

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MUSIK FÜR DIE MUSIKLOSEN

Edward Elgar: Violinkonzert h-Moll op. 61

Das Land ohne Musik, so heißt ein 1904 veröffentlichter Essay des Schriftstellers Oscar A. H. Schmitz, dessen Titel zum geflügelten Wort werden sollte. Darin diagnostiziert er bei den Briten eine Kunstferne, die ein ernstes »englisches Gesellschaftsproblem« darstelle. Und auch wenn er die Schuld daran den Deut-schen in die Schuhe schob (und zwar den eingewanderten Niedersachsen, dem »nüchternsten aller germanischen Stämme«), traf Schmitz einen wunden Punkt. Denn es stimmt schon: Nach Henry Purcell (1659-1695), der einst unter dem Spitznamen »Orpheus britannicus« gefeiert wurde, gaben über 150 Jahre lang ausschließlich ausländische Komponisten wie Georg Friedrich Händel, Johann Christian Bach und Joseph Haydn an der Themse den Ton an.

Das änderte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Mit Komponisten wie Gustav Holst und Ralph Vaughan-Williams rückte eine neue Generation nach, die eine »English Musical Renaissance« einleiten wollte. Mit mäßigem Erfolg, denn auch sie orientierten sich an der deutschen Romantik, was ausgerechnet der Nobelpreisträger und (nebenberufliche) Musikkritiker George Bernard Shaw 1919 in seiner Abrechnung The Future of British Music kritisierte. Für ihn klang das alles »trivial« und nach »Secondhand-Mendelssohn«. Immerhin, eine Musik ließ er gelten: die von Edward Elgar.

1857 in der Nähe von Worcester geboren, belegt dieser aus heutiger Sicht neben Purcell und dem später folgenden Benjamin Britten (1913-1976) tatsäch-

Edward Elgar

Edward Elgar auf der 20-Pfund-Note

»Wenn Sie wissen wollen, wen ich für den größten lebenden Komponisten halte, würde ich ohne zu zögern Elgar nennen. Ich stelle ihn auf die gleiche Ebene wie meine Idole Beethoven und Brahms. In seiner Erfindungsgabe, seiner Instrumentierung, seiner Harmonik, seiner Grandezza – es ist wundervoll. Alles ist reine, unaffektierte Musik.«

– Fritz Kreisler, der Widmungs- träger des Violinkonzerts

lich einen Platz auf dem britischen Komponisten-Treppchen. Berühmt ist Elgar vor allem für den Pomp & Circumstance March No. 1, dessen Mittelteil als Land of Hope and Glory die wichtigste inoffizielle Hymne des Königreichs darstellt und alljährlich den Höhepunkt der Londoner Last Night of the Proms bildet.

Abzusehen war dieser Weg nicht. Zwar war sein Vater Musi-kalienhändler und Klavierstimmer – von ihm erhielt Elgar auch seinen ersten Musikunterricht –, doch die provinzielle Umge-bung bot dem jungen Künstler eigentlich keine großen Auf-stiegschancen. Elgar arbeitete sich dennoch empor. Er lernte neben Klavier und Geige auch Fagott und gründete ein (unge-wöhnlich besetztes) Bläserquintett, für das er aus der Not her-aus erste Kompositionen anfertigte. Mit 22 Jahren übernahm er die Leitung des Orchesters im »Lunatic Asylym« – dem Irren-haus der Grafschaft. Elgar spielte zudem selbst in dem ein oder anderen professionellen Orchester, einmal sogar unter der Lei-tung von Antonín Dvořák.

1889 erhielt seine Karriere schließlich Aufwind. Er heiratete seine Klavierschülerin Caroline Alice Roberts, die seine musi-kalischen Ambitionen unterstützte und ihn ermutigte, sich auf das Komponieren zu konzentrieren. Gemeinsam ging es nach London, wo Elgar eine Reihe von Werken schrieb, darunter die berühmten Enigma-Variationen. Sie fielen dem deutschen Diri-genten Hans Richter in die Hände, der sie 1899 mit seinen Wie-ner Philharmonikern uraufführte – der Durchbruch für Elgar als Komponist.

Wiederum zehn Jahre später folgte das Violinkonzert. Elgar schrieb es im Auftrag des prominenten Geigers Fritz Kreisler in der Tradition groß angelegter romantischer Konzerte à la Brahms – aus dessen Vorlage er im Schlusssatz zitiert – und Beethoven. Solostimme und Orchester sind aufs Engste mitein-ander verwoben, keine spieltechnische Schwierigkeit ist nur um der Virtuosität willen komponiert. Selbst in der sehr ausführli-chen Kadenz am Ende ist das Orchester noch präsent, wenn es, so Elgar, »das Solo mit dem Klang einer entfernten Äolsharfe umspielt«. Die Uraufführung im November 1910 mit Fritz Kreis-ler wurde ein riesiger Publikumserfolg. Elgar hatte dem »Land ohne Musik« ein großes neues Werk geschenkt.

SIMON CHLOSTA

DIE MUSIK

MOZARTS LÄCHELN

Olivier Messiaen: Un sourire

Auf den ersten Blick scheinen Wolfgang Amadeus Mozart und Olivier Messiaen, der wohl bedeutendste französische Kompo-nist der Moderne, nicht so wahnsinnig viel miteinander zu tun zu haben. Doch das täuscht, denn Messiaen verehrte den großen Wiener Klassiker sein Leben lang. So finden sich noch bis kurz vor seinem Tod Tagebucheinträge über Mozart-Aufführungen, und in seinem theoretischen Hauptwerk, dem Traité de rhythme, de couleur, et d’ornithologie (Abhandlung über Rhythmus, Farbe und Vogelkunde), nehmen die Analyse von Mozarts Werken, insbesondere der Klavierkonzerte, einen großen Raum ein. Während seiner Gefangenschaft im Zweiten Weltkrieg wurde Messiaen von Mithäftlingen sogar als »französischer Mozart« bezeichnet.

Von dieser besonderen Nähe der beiden Komponisten wusste wohl auch der Dirigent Marek Janowski, als er in seiner Rolle als Leiter des Philharmonischen Orchesters von Radio France Messiaen damit beauftragte, zum 200. Todestag Mozarts am 5. Dezember 1991 eine musikalische Hommage zu schreiben. Ein Werk »im Geiste Mozarts« sollte es werden, und heraus kam Un sourire – »Ein Lächeln«. Messiaen wählte damit die Eigen-schaft, die für ihn den Wesenskern von Mozarts Musik aus-machte, durch die er stets ein Lächeln wehen sah.

Musikalisch klingt Un sourire jedoch keineswegs nach Mozart, auch gibt es keine direkten Zitate oder dergleichen. Formal besteht das Stück aus zwei sich abwechselnden Teilen: »Einer sehr einfachen Melodie der Violinen und einem Gesang exotischer Vögel mit Wiederholungen in Xylofon, Holzbläsern und Hörnern«, schrieb Messiaen im Vorwort zur Partitur.

Die Nähe zu Mozart findet vielmehr auf einer geistigen Ebene statt, als eine Art Seelenverwandtschaft. Das drückte Messiaen auch in seiner Widmung aus: »Trotz Schmerzen, Leid, Hunger, Kälte, Unverständnis und Todesnähe lächelte Mozart immer. Auch seine Musik lächelte. Darum habe ich mir in aller Demut erlaubt, meine kleine Hommage ›Ein Lächeln‹ zu nennen.« SIMON CHLOSTA

DER TRAUM VOM MEER

Claude Debussy: La mer

»Sie wussten vielleicht nicht, dass ich für die schöne Laufbahn eines Seemanns ausersehen war und dass nur die Zufälle des Daseins mich auf eine andere Bahn geführt haben«, schreibt Claude Debussy im Sommer 1902 an den befreundeten Dirigen-ten André Messager. »Nichtsdestoweniger habe ich für die See eine aufrichtige Leidenschaft bewahrt.«

Nanu, Claude Debussy ein Matrose? Eine biografische Episode, wie er in letzter Sekunde vor dem Ablegen auf der Gangway kehrtmacht und den Seesack fallen lässt, ist in der Debussy-Forschung (bislang) nicht überliefert. Vielleicht hat Debussy im Brief an den Freund aber auch einfach ein biss-chen dick aufgetragen, um ihm seine Leidenschaft für das Meer begreiflich zu machen. Er hätte ihm stattdessen auch erzäh-len können, wie er 1889 mit einigen Freunden eine Bootstour von knapp 30 Kilometern entlang der bretonischen Küste unter-nahm. Der Fischerkahn kam beim aufziehenden Unwetter so ins Schaukeln, dass alle seekrank wurden – außer Debussy, der ernsthaft erklärte: »Solch ein leidenschaftliches Gefühl habe ich noch nie erlebt. Man lebt!« Oder er hätte Messager seinen Werkkatalog unter die Nase halten und ihn darauf verweisen können, dass sich die musikalische Schilderung von Wasser wie ein roter – oder besser: blauer – Faden durch seine wichtigsten Werke zieht. En Bateau (aus der Petite Suite), Le Jet d’eau (Cinq poèmes de Baudelaire), Sirènes (Nocturnes) oder Reflets dans l’eau (Images) sind nur einige Beispiele dafür.

Man könnte also annehmen, dass der »Impressionist« Debussy auch La mer im Angesicht des Meers komponiert hätte, mit dem Skizzenbuch auf den Knien auf einer Düne sit-zend, genau wie Monet & Co mit ihrer neuartigen Malmethode »en plain air«. Doch weit gefehlt. Debussy schreibt den Brief an Messager, in dem er auch die Komposition von La mer ankün-digt, nämlich nicht aus dem Strandurlaub, sondern aus dem Burgund. Entsprechend kleinlaut fährt Debussy im Anschluss an sein Seemansgarn fort: »Sie werden einwenden, dass der Ozean ja nicht gerade die burgundischen Weinberge umspült.

Olivier Messiaen

Claude Debussy

DIE MUSIK

Aber ich habe unzählige Erinnerungen – und meiner Ansicht nach sind sie mehr wert als eine konkrete Wirklichkeit, die unser Denken und unsere Fantasie ja doch eher belastet.«

Mit dieser Äußerung aber stellt sich Debussy ein weiteres Mal quer zum gän-gigen, plakativen Verständnis seiner Musik. Natürlich evoziert ein Titel wie La mer thematisch gebundene Programmmusik – aber genausowenig, wie es den malenden Impressionisten um die realistische Reproduktion einer Landschaft geht, geht es Debussy um die tönende Imitation des Meeres. »Meine Musik ist keine direkte Nachahmung der Natur, sondern seelische Übertragung dessen, was in der Natur nicht sichtbar ist«, erklärte er einmal. Wenn also der Kritiker Pierre Lalo nach der Uraufführung von La Mer 1905 nörgelte, er höre darin das Meer nicht, dann lag er damit – offenbar ohne es zu wissen – vollkommen rich-tig. Die Ästhetik des Impressionismus speist sich aus dem flüchtigen Eindruck des Augenblicks oder eben der Erinnerung des Betrachters.

Ablesen lässt sich das schon an den recht abstrakten Satzbezeichnun-gen De l’aube à midi sur la mer (Von der Morgendämmerung bis zum Mittag auf dem Meer), Jeux de vagues (Spiel der Wellen) und Dialogue du vent et de la mer (Dialog von Wind und Meer). Zwar übernehmen die Sätze die sinfoni-

Katsushika Hokusai: »Die große Welle vor Kanagawa«

sche Funktionen Allegro – Scherzo – Finale, doch die Musik selbst verzichtet auf konkrete Formen und Strukturen. Anstelle von Themen überwiegen zarte Arabesken. Die schillernde und vielgestaltige Natur des Wassers empfindet Debussy etwa durch die beiden Harfen oder Wellenbewegungen der Strei-cher nach, so dass schon beim bloßen Lesen der Partitur die Seekrankheit droht. Immer wieder durchbrechen Solo- instrumente die Wasseroberfläche, einzelne Holzbläser oder eine Solovioline; motivische Arbeit im traditionellen Sinne sucht man vergebens. Debussy selbst empfand den Mangel an Melo-dien überhaupt nicht als Makel. Er spottete: »Jedesmal, wenn die Luxusgefangenen aus den musikalischen Strafanstalten kommen, hört man sie auf dem Boulevard munter das Früh-lingslied oder das Eingangsmotiv der Meistersinger pfeifen. Ich weiß wohl, viele Leute sehen darin den höchsten Ruhm, den Musik erringen kann. Trotzdem darf man anderer Meinung sein. Nie hört man jemanden Bach pfeifen …«

La mer ist – neben der angeblich von Beethoven selbst zer-rissenen Eroica – wohl das einzige Werk der Musikgeschichte, das durch seine Titelseite noch bekannter wurde: Die Erst-ausgabe zierte der berühmteste Holzschnitt des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai, Die große Welle vor Kanagawa von 1830 (links). Passend ist das Bild gleich in mehrfacher Hin-sicht. Auf den ersten Blick zeigt es die Kraft des Meeres. Doch auch hier ist es mit der Darstellung der rauen See allein nicht getan. Im Zentrum des Bildes steht nicht die gewaltige Woge, sondern ein Berg – 36 Ansichten des Berges Fuji lautet der Titel der Serie, aus der das Motiv stammt. Claude Debussy selbst war ein großer Asien-Fan, seit er bei der Pariser Weltausstellung 1889 javanische Gamelan-Musik und chinesische und japanische Kunst kennengelernt hatte. Und wer genau hinsieht, erkennt ihn ganz links, locker im Boot sitzend – während seine Freunde Neptun ihr Opfer bringen. CLEMENS MATUSCHEK

DIE MUSIK

VILDE FRANG VIOLINE

Weltweit anerkannt für ihre große Virtuosität und den besonde-ren Klang ihres Spiels, gehört Vilde Frang mittlerweile zu den gefragtesten Geigerinnen im Konzertbereich. 2012 wurde sie mit dem Young Artists Award des Credit Suisse ausgezeichnet und gab in der Folge ihr umjubeltes Debüt mit den Wiener Philhar-monikern unter Bernard Haitink beim Lucerne Festival.

Regelmäßig spielt sie mit den führenden Orchestern der Welt zusammen, darunter das Philharmonia Orchestra, das Leipziger Gewandhausorchester, das Mahler Chamber Orchestra oder das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. In der vergan-genen Saison arbeitete sie zudem erstmals mit den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Sir Simon Rattle zusammen.

Als überaus begeisterte Kammermusikerin ist Vilde Frang regelmäßig bei den Festivals in Salzburg, Verbier, Luzern, Rhein-gau und Lockenhaus zu hören. Zwischen 2012 und 2015 war sie in der Reihe »Junge Wilde« am Konzerthaus Dortmund enga-giert, wo sie verschiedene Programme aufführte. Im Sommer 2016 war sie »Preisträgerin in residence« der Festspiele Meck-lenburg-Vorpommern, wo sie unter anderem mit Nicolas Alt- staedt, Kit Armstrong und Sol Gabetta spielte. Mit dem Pianisten Michail Lifits gastierte sie weltweit in Sälen wie dem Concert-gebouw Amsterdam, dem Wiener Musikverein, der Philharmo-nie Berlin, der Wigmore Hall und der Royal Albert Hall in Lon-don, der Tonhalle Zürich, dem Bozar Brüssel und der Carnegie Hall in New York.

Ihre Aufnahmen haben zahlreiche Auszeichnungen erhal-ten, darunter den Edison Klassiek Award, Classic Brit Award, Editor’s Choice (Gramophone Magazine), Diapason d’or (Diapa-son Magazine), den Deutschen Schallplattenpreis und mehrfach den Echo Klassik.

1986 in Norwegen geboren, engagierte Mariss Jansons sie mit zwölf Jahren für ihr Debüt mit dem Oslo Philharmonic Orchestra. In der Folge studierte Vilde Frang unter anderem in Oslo, bei Kolja Blacher an der Musikhochschule in Hamburg, bei Ana Chumachenko an der Kronberg Akademie und in Mün-chen. Außerdem arbeitete sie 2007 dank eines Stipendiums des Borletti-Buitoni Trust mit Mitsuko Uchida. Von 2003 bis 2009 war sie Stipendiatin der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung.

DIE KÜNSTLER

DIRIGENTIN MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA Seit Beginn der Saison 2016/17 ist Mirga Gražinytė-Tyla Musikdirektorin des City of Birmingham Symphony Orchestra, wo sie in der Nachfolge von Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sakari Oramo und Andris Nelsons steht. Als Kind einer Musi-kerfamilie in Vilnius (Litauen) aufgewachsen, studierte sie zunächst Chor- und Orchesterdirigieren in Graz, anschließend vertiefte sie ihre Studien am Konser-vatorium in Bologna, an der Musikhochschule Leipzig und an der Zürcher Hoch-schule der Künste.

Mirga Gražinytė-Tyla verbindet in ihrer Person dynamische Jugendlichkeit mit Tiefgründigkeit. 2009 wurde sie ins Dirigentenforum des Deutschen Musikrats aufgenommen und gab im darauffolgenden Jahr ihr Operndebüt mit La Traviata in Osnabrück. In der Saison 2011/12 wurde sie für zwei Spielzeiten vom Theater und Orchester Heidelberg verpflichtet, wechselte dann 2013/14 als Erste Kapell-meisterin an das Konzert Theater Bern. Von 2015/16 an war sie für zwei Spielzei-ten Musikdirektorin des Salzburger Landestheaters.

International machte Mirga Gražinytė-Tyla bereits 2012 auf sich aufmerksam, als sie bei den Salzburger Festspielen mit dem begehrten Salzburg Festival Young Conductors Award ausgezeichnet wurde, der ihr eine Zusammenarbeit mit dem Gustav Mahler Jugendorchester ermöglichte. Ein Dudamel Fellowship beim Los Angeles Philharmonic gab ihr kurz darauf die Gelegenheit, als Ein-springerin ein Abonnementkonzert zu dirigieren. Zur Spielzeit 2014/15 wurde sie vom Los Angeles Philharmonic für zwei Spielzeiten als Assistant Conductor ver-pflichtet, nach überwältigendem Zuspruch von Orchester wie Publikum wurde sie dort 2016/17 zum Associate Conductor befördert. Als Gastdirigentin bleibt sie dem Orchester weiterhin verbunden.

Eine enge Zusammenarbeit verbindet Gražinytė-Tyla auch mit der Kremerata Baltica und Gidon Kremer. Darüber hinaus hat die Litauerin Einladungen zahl-reicher Klangkörper angenommen, darunter das Litauische Nationalsinfonie- orchester, hr Sinfonieorchester, Mozarteumorchester Salzburg, der Chor des Bayerischen Rundfunks, das Chamber Orchestra of Europe beim Lucerne Fes-tival und die Camerata Salzburg. Sie hat zudem zahlreiche Opern in Bern, Hei-delberg, Salzburg und an der Komischen Oper Berlin dirigiert. Zukünftige Enga-gements führen sie unter anderem zum Philadelphia Symphony Orchestra, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Orchester der Metropolitan Opera und zur Accademia Nazionale di Santa Cecilia.

DIE KÜNSTLER

CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA

Unter der Leitung seiner Chefdirigentin Mirga Gražinytė-Tyla stellt das City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) nach wie vor eines der führenden Sinfonieorchester Großbritanniens dar. Das CBSO hat seinen Stammsitz in der Symphony Hall Bir-mingham und gibt jährlich über 150 Konzerte in Birmingham, innerhalb Großbritanniens und im Ausland. Desweiteren managt es vier Chöre, ein Jugendorchester und ein Lern- und Mitmach-programm, das jedes Jahr über 70.000 Menschen erreicht.

Das CBSO nähert sich seinem 100. Jubiläum im Jahr 2020 und ist stolz, weltweit Anerkennung zu finden und gleichzeitig fest in der zweitgrößten Stadt Großbritanniens verwurzelt zu bleiben. Edward Elgar dirigierte das erste Sinfoniekonzert des CBSO im November 1920; 1962 gab das CBSO die Weltpremiere von Brit-tens War Requiem. 1980 berief es den damals 25-jährigen Simon Rattle als seinen Chefdirigenten, was Rattle und das Orches-ter ins internationale Rampenlicht rückte. Rattles Nachfolger Sakari Oramo (1998–2008) und Andris Nelsons (2008–2015) fes-tigten den weltweiten Ruf.

Das CBSO ist an allen großen europäischen Veranstaltungs-orten und bei Festivals aufgetreten, einschließlich regelmäßiger Auftritte beim Lucerne Festival und den BBC Proms, den Salz-burger Festspielen und beim Mostly Mozart in New York. 2013 wählten Kritiker ein Konzert des CBSO in Tokio als die beste Orchesteraufführung in Japan. 2016 kehrte das Orchester nach Japan zurück und tourte außerdem in China.

Das CBSO hat viele Meilensteine mit seinen Aufnahmen gesetzt: 2008 wurde die Aufnahme von Saint-Saëns’ sämtlichen Klavierkonzerten vom Gramophone zur besten Aufnahme klassi-scher Musik der letzten 30 Jahre ernannt. Auch der CBSO Chor wird unter der Leitung von Simon Halsey inzwischen eigenstän-dig gefeiert.

Die aktuelle Saison des CBSO umfasst Musik von Bernstein bis Bollywood, von Beethoven bis Bowie sowie Familienkonzerte. Ein besonderes Highlight ist ein Festival zu Ehren Claude Debus-sys – 100 Jahre nach dem Tod des Komponisten.

DIE KÜNSTLER

Die Aufzeichnung des Konzerts in Ton, Bild oder Film ist nicht gestattet.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeneralintendanz: Christoph Lieben-SeutterGeschäftsführung: Jack F. KurfessRedaktion: Clemens Matuschek, Simon ChlostaGestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISEdward Elgar (unbezeichnet); Olivier Messiaen (akg Images); Claude Debussy (Nadar); Katsushika Hokusai: »Die große Welle vor Kanagawa«, 1830 (Metropolitan Museum of Art); Vilde Frang (Marco Borggreve); Mirga Gražinytė-Tyla (Frans Jansen); City of Birmingham Symphony Orchestra (Benjamin Ealovega); Vilde Frang (unbezeichnet)

VIOLINE IAbigail YoungJonathan MartindaleClare ThompsonPhilip Brett Colin TwiggJane Wright David GregoryRuth LawrenceMark RobinsonAmanda LakeKirsty LovieColette Overdijk Katharine GittingsCatherine ChambersAdam Hill Imogen Cox

VIOLINE IIKate SuthersMoritz PfisterSophie MatherRasa Zukauskaite Bryony MorrisonCaroline SimonCharlotte SkinnerGabriel DykerAustin RowlandsEloise ProuseLara SullivanToby TramaseurAmy Littlewood Kate Lindon

VIOLAChris YatesAdam RomerTing-Ru Lai Michael Jenkinson Angela SwansonCatherine BowerMonika Augulyte Amy Thomas Elizabeth FryerHelen RobertsCheryl LawLaura Galletta

VIOLONCELLOEduardo VassalloKaren Stephenson Hetty SnellDavid PowellMiguel FernandesJacqueline TylerCatherine Ardagh-Walter Helen EdgarCorinne Frost Talulah Yunkers

KONTRABASSAnthony AlcockJulian AtkinsonLachlan Radford Mark GoodchildJulian Walters Mark DoustRichard Lewis David Burndrett

FLÖTEMarie-Christine ZupancicVeronika KlirovaElizabeth May

PICCOLODiomedes Demetriades

OBOERainer GibbonsEmmet ByrneEugene Feild

ENGLISCHHORNRachael Pankhurst

KLARINETTEOliver JanesJoanna PattonMark O’Brien

FAGOTTBen HudsonLawrence O’DonnellJoanne Baillie-Stark

KONTRAFAGOTTMargaret Cookhorn

HORNElspeth DutchMichael KiddMark PhillipsJeremy BushellMartin Wright

TROMPETEJonathan HollandRichard BlakeMartin Rockall

KORNETTJonathan QuirkWes Warren

POSAUNEGary MacPhee Anthony Howe

BASSPOSAUNEDavid Vines

TUBAGraham Sibley

PAUKEMatthew Hardy

SCHLAGWERKAdrian SpillettAndrew HerbertToby Kearney

HARFECéline SaoutStephanie Beck

KAMMERMUSIK IN DER LAEISZHALLESicher, auf der Großen Bühne im Mittelpunkt zu stehen, ist schon ein besonderes Erlebnis. Doch für viele Künstler bil-det der intime Rahmen der Kammermusik die wahre Essenz des Musizierens. Wie schön also, dass sich in der Konzertreihe »Kammermusik in der Laeiszhalle« gleich mehrere namhafte Solisten zu All-Star-Ensembles zusammengetan haben. So kommt auch Vilde Frang noch eimal nach Hamburg. Für ihr Konzert im März hat sie gleich ein ganzes Oktett aus musikali-schen Freunden und Weggefährten zusammengestellt, darunter der Weltklasse-Cellist Nicolas Altstaedt.

7. Dezember 2017 | Gluzman / Moser / Sudbin 27. Januar 2018 | Pahud / Queyras / Le Sage 10. März 2018 | Vilde Frang & Friends

VORSCHAUBESETZUNG

WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORSBMWMontblancSAP

FÖRDERSTIFTUNGENStiftung ElbphilharmonieKlaus-Michael Kühne StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungHonorarkonsulat der Tschechischen Republik Hamburg

Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V.

MEDIENPARTNERNDRDer SpiegelByte FMVAN MagazinNDR Kultur

PRODUCT SPONSORSCoca-ColaHaweskoLavazzaMeßmerRuinartStörtebeker

CLASSIC SPONSORSAurubisBankhaus BerenbergCommerzbank AGDG HYPGALENpharmaHamburger FeuerkasseHamburger SparkasseHamburger VolksbankHanseMerkur VersicherungsgruppeHSH NordbankJyske Bank A/SKRAVAG-VersicherungenM.M.Warburg & CO

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