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CIGAR JOURNAL Ausgabe No. 26 Juni 2007 Aktueller Newsletter der OFFIZIELLER ALLEINIMPORTEUR VON HABANOS IN DEUTSCHLAND Aktion auf dem Pariser Flughafen 35.390 Hab- anos im Wert von etwa 365.000 Euro. Doch wie lassen sich gefälschte Habanos-Cigar- renkisten von echten unterscheiden? Ein wichtiger Anhaltspunkt ist das Garantiesie- gel der Republik Cuba. Es existiert bereits seit ei- ner Anordnung des spanischen Königs 1889. In den letzten Jahren ist dieses Siegel überarbeitet worden, um es für Fälschungen weniger anfällig zu machen. Das echte Garantiesiegel enthält ei- ne rote Seriennummer in sogenannter Mikro- schrift und ein Emblem, das nur unter ultravio- lettem Licht zu sehen ist. Bei Fälschungen werden oftmals einfachste Farbkopien dieses Siegels ohne Seriennummer hergestellt, die sich deutlich vom Original unterscheiden (Foto). Zusätzlich dazu haben einige Generalimporteu- re, beispielsweise die in Großbritannien, Spa- nien und Deutschland, eigene Siegel einge- führt, um sich gegen Fälschungen zu schützen (Foto unten). Auch an der Art der Verarbeitung des Holzes der Cigarrenkisten kann man Fälschungen erken- nen. Diese Kisten zeichnen sich oft durch eine sehr schlechte Verarbeitung aus. Die Scharniere sind mangelhaft eingesetzt. Diese und auch die Verschlüsse unterscheiden sich noch dazu in der Qualität von denjenigen, die von Habanos S.A. selbst verwendet werden (siehe Fotos). Die professionellen Fälscher imitieren natürlich auch die verwendeten Stempel und Logos. Auf dem Kistenboden befindet sich ein Brandzei- chen (Hecho en Cuba, Totalmente a mano), das von den Fälschern ebenfalls nachgemacht wird. Kistenböden von Habanos S.A. allerdings tragen zwei Tintenstempel, die verschlüsselt den Ort (Fabrikcode) und das Datum der Her- stellung angeben. Diese Tintenstempel fehlen oftmals bei Fälschungen oder weisen vom Ori- ginal abweichende Größen oder Typen auf. Viele Kisten allerdings erfordern inzwischen den geübten Blick eines Fachmannes, um sie als eine Fälschung identifizieren zu können. Über die Echtheit der Cigarren geben dann oft nur noch die Machart oder der Geschmack der Ci- garren Aufschluss. F ast jede Branche ist mittlerweile vom Pro- blem der Produktfälschung betroffen. Wa- ren es vor Jahren ausschließlich Luxusgüter, werden heutzutage beinahe alle Produkte ge- fälscht: von Zigaretten über Besteck, von Klei- dung bis hin zu Spielzeug; das Angebot ist viel- fältig. In den 90er Jahren schätzte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung (OECD) den Anteil gefälschter Waren am gesamten Welthandel auf 3%, im Jahre 2004 bezifferte die OECD diesen Anteil bereits mit 7 bis 9%. Allein im Jahr 2005 beschlag- nahmten die EU-Zollbehörden über 75 Millio- nen nachgeahmte und gefälschte Waren. Durch Produktfälschungen entsteht enormer wirtschaftlicher und finanzieller Schaden, der vom deutschen Zoll mit 28 Milliarden Euro jährlich allein für Deutschland angegeben wird. Gefälschte Waren werden über verschiedene Vertriebskanäle zum Endverbraucher gebracht. Die „Urlaubsmitbringsel“, ob nun Cigarren, Handtaschen oder Uhren, sind sehr beliebt. Aber vor allem das Internet hat beim Handel mit gefälschten Produkten einen bedeutenden Platz eingenommen. Anderen Vertriebskanä- len für gefälschte Luxusgüter lief es in den letz- ten Jahren längst den Rang ab. Auch die Tabak- branche ist davon betroffen, gefälschte Cigarren und Cigaretten sind häufig zu finden. Experten schätzen, dass unter anderem jährlich mehrere Millionen gefälschter Habanos auf den Weltmarkt kommen. Europäische Länder, dar- unter auch Deutsch- land, sind davon nicht ausgenommen. In vielen Ländern wird gegen Produktfälscher- banden vorgegangen. Ende vergangenen Jah- res beispielsweise be- schlagnahmte der fran- zösische Zoll bei einer Gefälschte Habanos weltweit im Umlauf Produktplagiate heutzutage in fast jeder Branche Gefälschtes Garantiesiegel ohne rote Seriennummer „Goldene Insel“: Garantiesiegel der 5 TH Avenue Inhalt: Sammeln mit Leidenschaft Seite 2 Auf den Spuren der Habanos – Manufakturen Seite 3 Teil 4: Unruhige Zeiten - Havanna am Ende des 19. Jahrhunderts Habanos-Ticker Seite 4 Echte und gefälschte Kistendetails im Vergleich: oben echt, unten Fälschungen

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Page 1: Cigar-Journal No.26/07 (Page 1)...dem Montecristo-Logo den jungen Edmond Dantés, Held des berühmten Romans „Der Graf von Montecristo„. Auch dieser Rum eig-net sich ganz besonders

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Händlerstempel:

+ + + HABANOS-TICKER + + + HABANOS-TICKER + + + HABANOS-TICKER + + +HABANOS

Angenehm zu tragen und gerade beisommerlichen Temperaturen sehr

praktisch sind die von Habanos S.A. prä-sentierten neuen Cohiba – und Montecristo –Poloshirts aus 100% Baumwolle. Passend zu den Poloshirts gibt es außer-

Wer des öfteren draußen, an frischerLuft eine Cigarre raucht, kann es be-

stätigen: für das Anzünden einer Cigarre imFreien ist ein Jetflame-Feuerzeug beinahe

unerlässlich. Diese inschwarz gehaltenenFeuerzeuge mit Habanos-Aufschrift verfügen übereinen ausreichend gro-ßen Gastank. Selbst beisehr starkem Windkommt dadurch jederAficionado dem Rauch-genuss ein Stück näher.

In weltweit limitierter Auflage von 3000Flaschen gibt es jetzt den Ron Edmundo

Dantes 15 Años. Dieser ausgereifte und mild-würzige Rum konnte von den Besuchern derGala des diesjährigen Festival del Habanoerstmals probiert werden. Der 15 Jahre inSantiago de Cuba produzierte und reifegela-gerte Rum zeigt auf seinem Etikett nebendem Montecristo-Logo den jungen EdmondDantés, Held des berühmten Romans „DerGraf von Montecristo„.Auch dieser Rum eig-net sich ganz besonders als Begleiter derMontecristo Edmundo und der MontecristoPetit Edmundo.

Ganz im Stil der beliebten und überaus be-kannten Habanos-Marke Montecristo

gibt es jetzt einen Aschenbecher in besonde-rem Design. Im Gegensatz zu den üblichenviereckigen Aschenbechern präsentiert sich

dieser aus Porzellan gefertigte in Form einesDreieckes, wobei sich das markante Monte-cristo-Logo, sonst durch Degen stilisiert, hiergestalterisch in der Form des Aschenbechersselbst wiederfindet.

ImpressumRedaktion und Copyright:5THAVENUE PRODUCTS TRADING-GmbHPostfach 20 11 66D-79751 Waldshut-TiengenTexte: Claudia Puszkar-VetterGrafiken und Layout: Maiers BüroAuflage: 15.000

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CIGARJOURNAL

Ausgabe No. 26Juni 2007

Aktueller Newsletter der OFFIZIELLER ALLEINIMPORTEUR VON HABANOS IN DEUTSCHLAND

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Aktion auf dem Pariser Flughafen 35.390 Hab-anos im Wert von etwa 365.000 Euro. Doch wie lassen sich gefälschte Habanos-Cigar-renkisten von echten unterscheiden?Ein wichtiger Anhaltspunkt ist das Garantiesie-gel der Republik Cuba. Es existiert bereits seit ei-ner Anordnung des spanischen Königs 1889. Inden letzten Jahren ist dieses Siegel überarbeitetworden, um es für Fälschungen weniger anfälligzu machen. Das echte Garantiesiegel enthält ei-ne rote Seriennummer in sogenannter Mikro-schrift und ein Emblem, das nur unter ultravio-lettem Licht zu sehen ist. Bei Fälschungenwerden oftmals einfachste Farbkopien diesesSiegels ohne Seriennummer hergestellt, die sichdeutlich vom Original unterscheiden (Foto).Zusätzlich dazu haben einige Generalimporteu-re, beispielsweise die in Großbritannien, Spa-nien und Deutschland, eigene Siegel einge-führt, um sich gegen Fälschungen zu schützen(Foto unten). Auch an der Art der Verarbeitung des Holzes derCigarrenkisten kann man Fälschungen erken-nen. Diese Kisten zeichnen sich oft durch einesehr schlechte Verarbeitung aus. Die Scharnieresind mangelhaft eingesetzt. Diese und auch dieVerschlüsse unterscheiden sich noch dazu inder Qualität von denjenigen, die von HabanosS.A. selbst verwendet werden (siehe Fotos). Die professionellen Fälscher imitieren natürlichauch die verwendeten Stempel und Logos. Aufdem Kistenboden befindet sich ein Brandzei-chen (Hecho en Cuba, Totalmente a mano), das

von den Fälschern ebenfalls nachgemachtwird. Kistenböden von Habanos S.A. allerdingstragen zwei Tintenstempel, die verschlüsseltden Ort (Fabrikcode) und das Datum der Her-stellung angeben. Diese Tintenstempel fehlenoftmals bei Fälschungen oder weisen vom Ori-ginal abweichende Größen oder Typen auf. Viele Kisten allerdings erfordern inzwischenden geübten Blick eines Fachmannes, um sie alseine Fälschung identifizieren zu können. Überdie Echtheit der Cigarren geben dann oft nurnoch die Machart oder der Geschmack der Ci-garren Aufschluss.

Fast jede Branche ist mittlerweile vom Pro-blem der Produktfälschung betroffen. Wa-

ren es vor Jahren ausschließlich Luxusgüter,werden heutzutage beinahe alle Produkte ge-fälscht: von Zigaretten über Besteck, von Klei-dung bis hin zu Spielzeug; das Angebot ist viel-fältig.In den 90er Jahren schätzte die Organisationfür wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung (OECD) den Anteil gefälschter Warenam gesamten Welthandel auf 3%, im Jahre2004 bezifferte die OECD diesen Anteil bereitsmit 7 bis 9%. Allein im Jahr 2005 beschlag-nahmten die EU-Zollbehörden über 75 Millio-nen nachgeahmte und gefälschte Waren. Durch Produktfälschungen entsteht enormerwirtschaftlicher und finanzieller Schaden, dervom deutschen Zoll mit 28 Milliarden Eurojährlich allein für Deutschland angegeben wird.Gefälschte Waren werden über verschiedeneVertriebskanäle zum Endverbraucher gebracht.Die „Urlaubsmitbringsel“, ob nun Cigarren,Handtaschen oder Uhren, sind sehr beliebt.Aber vor allem das Internet hat beim Handelmit gefälschten Produkten einen bedeutendenPlatz eingenommen. Anderen Vertriebskanä-len für gefälschte Luxusgüter lief es in den letz-ten Jahren längst den Rang ab. Auch die Tabak-branche ist davon betroffen, gefälschteCigarren und Cigaretten sind häufig zu finden.Experten schätzen, dass unter anderem jährlichmehrere Millionen gefälschter Habanos auf denWeltmarkt kommen. Europäische Länder, dar-

unter auch Deutsch-land, sind davon nichtausgenommen. In vielen Ländern wirdgegen Produktfälscher-banden vorgegangen.Ende vergangenen Jah-res beispielsweise be-schlagnahmte der fran-zösische Zoll bei einer

Gefälschte Habanos weltweit im UmlaufProduktplagiate heutzutage in fast jeder Branche

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CIGAR JOURNAL

En Garde ! – Neuer Montecristo-Aschenbecher

Poloshirts und Base-Caps vonCohiba und Montecristo

Habanos Jetflame

Feuerzeug

Ron EdmundoDantes 15 Años

Gefälschtes Garantiesiegel ohne rote Seriennummer

„Goldene Insel“: Garantiesiegel der 5THAvenue

Inhalt:

Sammeln mit Leidenschaft Seite 2

Auf den Spuren der Habanos – Manufakturen Seite 3Teil 4: Unruhige Zeiten - Havanna am Endedes 19. Jahrhunderts

Habanos-Ticker Seite 4

dem Base-Caps im entsprechenden Designder beiden Weltmarken. Während das Co-hiba-Base-Cap ganz in schwarz gehaltenund nur dezent auf der Unterseite gelb ab-gesetzt ist, zeigt sich das Montecristo-Base-Cap in leuchtendem Gelb mit rotem Logo.

Echte und gefälschte Kistendetails im Vergleich: oben echt, unten Fälschungen

Page 2: Cigar-Journal No.26/07 (Page 1)...dem Montecristo-Logo den jungen Edmond Dantés, Held des berühmten Romans „Der Graf von Montecristo„. Auch dieser Rum eig-net sich ganz besonders

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EDITORIAL

in diesem Cigar Journal haben wir unsnochmals einem Thema zugewandt,das auf der einen Seite zwar nicht neu,auf der anderen aber wohl immer ak-tuell sein wird: Fälschungen. Nachge-macht wurden Habanos schon immer.Nicht umsonst existiert das Garantie-siegel schon seit über hundert Jahren,wie sie in unserem Artikel über „Havan-nas Manufakturen“ nachlesen können.Wir möchten Ihnen hier ein paar Hin-weise mit auf den Weg geben, die es Ihnen erleichtern sollen, gefälschte Habanos–Kisten zu erkennen. Dass eszunehmend schwieriger wird, Fäl-schungen als solche zu identifizieren,liegt einfach daran, dass sich auch dietechnischen Möglichkeiten der Fäl-scher ständig verbessern. Deshalb wirdes zunehmend wichtiger, die Bezugs-quellen zu hinterfragen, um tatsäch-lich in den Genuss echter Habanos zukommen. Das Wetter scheint es im übrigen gutmit den Aficionados zu meinen, ange-sichts der bevorstehenden Rauchverbo-te werden wir in diesem Jahr mit Tem-peraturen verwöhnt, die es uns ofterlauben, unsere Cigarren im Freien zugenießen

Wir wünschen Ihnen viel Freude beider Lektüre unseres Cigar Journal!

Sehr geehrte Damen und Herren,

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Markenpiraterie

Der Boom der Habano im Verlauf des 19.Jahrhunderts brachte natürlich auch

Nachteile mit sich. Das schwerwiegendste Problem bestand darin, dass eine Vielzahl verschiedener Marken und Markennamenexistierte, deren Nutzung rechtlich nicht ein-deutig geregelt war. Viele der Markennamenstammten aus der Zeit der kleinen Chinchales,als es deren Hunderte gab. Viele Marken wur-den übernommen und unter deren Namenin den großen Fabriken Cigarren produziert.Nicht wenige Markennamen blieben von ih-ren Eigentümern unbenutzt, da die Produk-tion längst eingestellt war. Aufgrund der Un-übersichtlichkeit nutzten einige Hersteller dieMöglichkeit, unter einem schon bekannte-ren Markennamen selbst Cigarren zu vertrei-ben, sehr zum Verdruss der Markeninhaber. Die Lage war so angespannt, dass der General-kommandant Cubas, Guitierrez de la Concha,am 24. Dezember 1855 in die „Stadtverord-nung von Havanna“ die Artikel 60 und 61 einfügen ließ, welche die Rechte der Marken-besitzer und Cigarrenverkäufer klar regelte. Mit einer Strafe von 13 bis 20 Pesos hatte jederzu rechnen, der Cigarren unter einem Marken-namen verkaufte, ohne diesen zu besitzen.

Außerdem legte der Gouverneur fest, dass alleMarken bei ihm registriert sein mussten. Beifehlender Anmeldung riskierte man eine Strafe von 10 bis 13 Pesos.Gefälschte Cigarren Neben der Markenpiraterie wurden Habanosnatürlich schon frühzeitig gefälscht und ge-schmuggelt. Diese zu einem günstigeren Preisangebotenen gefälschten Habano beschädig-ten mit der Zeit den Ruf derselben, da sie inqualitativer Hinsicht mit dem Original nichtmithalten konnten. Um die Echtheit derHabanos auszuweisen, wurde am 13. Februar1889 ein Garantiesiegel eingeführt, welchesdie Mitglieder der „Union de Fabricantes deTabacos“ laut königlichem Erlass dazu be-rechtigte, ihre Cigarren als in Havanna gefer-tigte auszuzeichnen. Dieses Siegel trug ent-scheidend dazu bei, die Habanos zu schützen.Das damals eingeführte Siegel existiert auchheute noch, allerdings in optisch überarbeite-ter Form.

Kampf um UnabhängigkeitCuba kämpfte Ende des 19. Jahrhunderts alseine der letzten großen Kolonien um dieschon seit langem angestrebte Unabhängig-keit von Spanien. Forderungen nach mehrFreiheit, vor allem im Handelsverkehr, hatteSpanien immer wieder unterdrückt. Die Cuba-ner waren schließlich bereit, ihre Rechte not-falls mit Gewalt zu erstreiten. Die insgesamtdrei Kriege, die sich über einen Zeitraum vondreißig Jahren erstreckten, brachten weitrei-chende gesellschaftliche, politische und na-türlich auch wirtschaftliche Veränderungen,aber keine Unabhängigkeit für Cuba.

– „Guerra Larga“ 1868 bis 1878 –

Im ersten Krieg, auch „Langer Krieg“ ge-nannt, schlossen sich der Revolutionsarmee,

die zeitweilig über 12.000 Mitstreiter hatte,viele Großgrundbesitzer und deren Sklavenan. Sie erhofften sich vor allem mit den USAbessere Handelsbedingungen. Der Westen derInsel blieb von den Kämpfen ausgeschlossen.Beendet wurde dieser Krieg mit dem „Friedenvon Zanjón“. Cuba erhielt zwar eine Vertre-tung in den spanischen Cortes (spanischesParlament) und die schrittweise Sklavenbefrei-ung setzte ein. Das eigentliche Ziel, Autono-mie zu erlangen, konnte jedoch nicht

durchgesetztwerden. Zahl-reiche Cigar-renproduzentene m i g r i e r t e nwährend desKrieges in die

Vereinigten Staaten. Sie siedelten sich vorwie-gend in Tampa, Key West und New York Cityan. Auch die Zahl der Vegas verringerte sich indieser Zeit enorm. Waren es 1862 noch über11.000 gewesen, registrierte man im Jahre1877 noch lediglich 4.500.

– „Guerra Chiquita“ 1878-1879 –

Fortgesetzt wurde der Unabhängigkeitskriegdurch den so genannten „Kleinen Krieg“,

Guerra Chiquita, von 1878 bis 1879. Dochauch diesmal blieben die Bestrebungen derCubaner unerfüllt.– „Guerra de Independencia“ 1895-1898 –

Über 15 Jahre gingen ins Land. Revolu-tionsstreitkräfte, unterstützt durch Exil-

kubaner in Nordamerika, bereiteten sich aufden Angriff vor. José Martí (Foto) wurde zu ei-ner wichtigen Leitfigur im Kampf um die Un-abhängigkeit Cubas und Lateinamerikas. Ihmgelang es, die seit vielen Jahren gespaltenenRevolutionskräfte wieder zu vereinen. Spanien konnte trotz anfänglicher militäri-

scher Überlegenheit den Aufständischen nichtstandhalten. Der Kampf erstreckte sich diesmalüber die gesamte cubanische Insel, schloss alsoden für Spanien wirtschaftlich wichtigen West-en mit ein. In Spanien wurde deshalb bereits of-fen über einen Rückzug aus Cuba debattiert. Doch im April 1898 mischten sich die USA insKriegsgeschehen ein. Sie waren wirtschaftlichan Cuba, ebenso wie an den Philippinen undPuerto Rico, stark interessiert. Schon lange gabes Überlegungen auf amerikanischer Seite, Cu-ba zu annektieren.Der so genannte Amerikanisch-Spanische-Krieg dauerte nur wenige Monate. Spanien ka-pitulierte und Amerika ging als Sieger aus die-sem Krieg hervor. Die Aufständischen warender militärischen Überlegenheit der Amerika-ner nicht gewachsen. Im „Frieden von Paris“gab Spanien die Philippinen und Puerto Ricoan die USA ab und erhielt dafür eine Entschädi-gung in Höhe von 20 Mio. Dollar. Cuba wurdezwar formal unabhängig, blieb aber unter ame-rikanischer Besatzung. Im Jahre 1902 erhieltCuba den Status einer Republik, doch die Ver-einigten Staaten sicherten sich in einem Zu-satzartikel in der cubanischen Verfassung dasRecht auf militärisches Eingreifen zu. Cuba wardamit weder politisch noch militärisch unab-hängig und blieb de facto unter amerikanischerHerrschaft. Die USA richteten zwei Militär-stützpunkte auf der Insel ein: „Bahía Honda“,welches 1912 aufgelöst wurde, und das auchheute noch existierende „Guantanamo“. War Cuba vordem von spanischen Handelsbe-stimmungen abhängig, gaben nun die Ameri-kaner den Ton an. Die USA, neben Spanien undEngland damals größtes Exportland für Haban-os, erhöhten kurze Zeit später ihre Import-Schutzzölle, was zu einem Einbruch des Han-dels zwischen Cuba und den USA führte.

Thomas Claudius ist das, was man einenSammler aus Leidenschaft nennt. „Alles,

was es in den letzten dreißig Jahren aus Cubaan handgemachten Cigarren gab, habe ichversucht zu kaufen, die Cigarren gerauchtund die Kisten sorgfältig aufbewahrt. Sogardie Chateau-Serien von Davidoff, als diesenoch aus Cuba kamen und besonders schwie-rig zu erwerben waren”, erklärt der trotz sei-ner 66 Jahre immer noch als Steuerberater tä-tige Aficionado. Auf diese Art hat er eine stattliche Sammlungvon inzwischen über 250 verschiedenenHabanos-Kisten zusammengetragen. Mit An-fang 30 begann er Cigarren zu rauchen. Ziga-

retten schmeckten ihm nicht, hin und wie-der schmauchte er eine Pfeife. Die Cigarrenaus dem Herkunftsland Cuba haben ihn ge-schmacklich überzeugt und begeistert. Des-wegen hat ihn alles andere nicht interessiert. Doch die Begeisterung hatte natürlich immerihren Preis. „Gleich nach dem Studiumkonnte ich mir diesen Luxus noch nicht leis-ten“, meint der Sammler. Doch die Leiden-schaft war geweckt. Also besuchte er des öfte-ren Tabakhändler, forschte nach besonderenCigarren und Kisten und bat die Händler, dieKiste mit noch bezahlbarem Inhalt für ihn zureservieren. Liebevoll und mit viel Aufwand

ist diese Sammlung entstanden. „Natürlichkönnte ich einfach zu meinem Händler ge-hen und ihn die gewünschten Cigarren be-stellen lassen. Aber das wäre nicht dasselbe.Denn darum geht es mir nicht. Ich reise in derWelt herum, habe meine Liste dabei, auf dersteht, welcher Cigarrengenuss aus noch nichtgesammelten Kisten mir noch bevorstehenkönnte. Erfreulicherweise standen und ste-hen mir die Fachhändler stets hilfreich undberatend zur Seite.“ Thomas Claudius ist ein systematischerSammler, der sich auch darüber informiert,welche Cigarren nur in bestimmten Ländernangeboten werden. Er ist viel gereist und hat

sich bei den Urlaubs-vorbereitungen ge-zielt orientiert, woein Besuch in speziel-len TabakgeschäftenErfolg für seineSammlerleidenschaftversprach. So war erunter anderem in Pa-ris, Madrid, London,Buenos Aires, Dubai,Casablanca, Genfund Wien unter-wegs. In Deutsch-land wurde er in Ber-

lin, Köln, Essen, Aachen, Bielefeld, Münster,Magdeburg oder Halle fündig. Seine Schätze lagern im ausgebauten Dach-boden und gleichzeitig Raucherzimmer sei-nes Hauses in der Nähe von Münster. Anfäng-lich, als es noch wenige Kisten waren, ließensich diese leicht unterbringen. Später fingThomas Claudius an, die Kisten an den Wän-den zu befestigen. Als die Wände voll waren,kreierte er wohldurchdachte Installationen,in denen die Kisten nach Marken getrennt,geordnet sind. So hat er auch jetzt stets denÜberblick darüber, was ihm in seiner Samm-lung noch fehlt.

Teil 4: Unruhige Zeiten – Havanna am Ende des 19. Jahrhunderts

Ihr Heinrich Villiger.

Auf den Spuren de r Habanos – Manufak turenSammeln mi t Le idenscha f t

Mehr als 250 Habanos-Kisten ausüber dreißig Jahren

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José Martí

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Händlerstempel:

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Angenehm zu tragen und gerade beisommerlichen Temperaturen sehr

praktisch sind die von Habanos S.A. prä-sentierten neuen Cohiba – und Montecristo –Poloshirts aus 100% Baumwolle. Passend zu den Poloshirts gibt es außer-

Wer des öfteren draußen, an frischerLuft eine Cigarre raucht, kann es be-

stätigen: für das Anzünden einer Cigarre imFreien ist ein Jetflame-Feuerzeug beinahe

unerlässlich. Diese inschwarz gehaltenenFeuerzeuge mit Habanos-Aufschrift verfügen übereinen ausreichend gro-ßen Gastank. Selbst beisehr starkem Windkommt dadurch jederAficionado dem Rauch-genuss ein Stück näher.

In weltweit limitierter Auflage von 3000Flaschen gibt es jetzt den Ron Edmundo

Dantes 15 Años. Dieser ausgereifte und mild-würzige Rum konnte von den Besuchern derGala des diesjährigen Festival del Habanoerstmals probiert werden. Der 15 Jahre inSantiago de Cuba produzierte und reifegela-gerte Rum zeigt auf seinem Etikett nebendem Montecristo-Logo den jungen EdmondDantés, Held des berühmten Romans „DerGraf von Montecristo„.Auch dieser Rum eig-net sich ganz besonders als Begleiter derMontecristo Edmundo und der MontecristoPetit Edmundo.

Ganz im Stil der beliebten und überaus be-kannten Habanos-Marke Montecristo

gibt es jetzt einen Aschenbecher in besonde-rem Design. Im Gegensatz zu den üblichenviereckigen Aschenbechern präsentiert sich

dieser aus Porzellan gefertigte in Form einesDreieckes, wobei sich das markante Monte-cristo-Logo, sonst durch Degen stilisiert, hiergestalterisch in der Form des Aschenbechersselbst wiederfindet.

ImpressumRedaktion und Copyright:5THAVENUE PRODUCTS TRADING-GmbHPostfach 20 11 66D-79751 Waldshut-TiengenTexte: Claudia Puszkar-VetterGrafiken und Layout: Maiers BüroAuflage: 15.000

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Ausgabe No. 26Juni 2007

Aktueller Newsletter der OFFIZIELLER ALLEINIMPORTEUR VON HABANOS IN DEUTSCHLAND

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Aktion auf dem Pariser Flughafen 35.390 Hab-anos im Wert von etwa 365.000 Euro. Doch wie lassen sich gefälschte Habanos-Cigar-renkisten von echten unterscheiden?Ein wichtiger Anhaltspunkt ist das Garantiesie-gel der Republik Cuba. Es existiert bereits seit ei-ner Anordnung des spanischen Königs 1889. Inden letzten Jahren ist dieses Siegel überarbeitetworden, um es für Fälschungen weniger anfälligzu machen. Das echte Garantiesiegel enthält ei-ne rote Seriennummer in sogenannter Mikro-schrift und ein Emblem, das nur unter ultravio-lettem Licht zu sehen ist. Bei Fälschungenwerden oftmals einfachste Farbkopien diesesSiegels ohne Seriennummer hergestellt, die sichdeutlich vom Original unterscheiden (Foto).Zusätzlich dazu haben einige Generalimporteu-re, beispielsweise die in Großbritannien, Spa-nien und Deutschland, eigene Siegel einge-führt, um sich gegen Fälschungen zu schützen(Foto unten). Auch an der Art der Verarbeitung des Holzes derCigarrenkisten kann man Fälschungen erken-nen. Diese Kisten zeichnen sich oft durch einesehr schlechte Verarbeitung aus. Die Scharnieresind mangelhaft eingesetzt. Diese und auch dieVerschlüsse unterscheiden sich noch dazu inder Qualität von denjenigen, die von HabanosS.A. selbst verwendet werden (siehe Fotos). Die professionellen Fälscher imitieren natürlichauch die verwendeten Stempel und Logos. Aufdem Kistenboden befindet sich ein Brandzei-chen (Hecho en Cuba, Totalmente a mano), das

von den Fälschern ebenfalls nachgemachtwird. Kistenböden von Habanos S.A. allerdingstragen zwei Tintenstempel, die verschlüsseltden Ort (Fabrikcode) und das Datum der Her-stellung angeben. Diese Tintenstempel fehlenoftmals bei Fälschungen oder weisen vom Ori-ginal abweichende Größen oder Typen auf. Viele Kisten allerdings erfordern inzwischenden geübten Blick eines Fachmannes, um sie alseine Fälschung identifizieren zu können. Überdie Echtheit der Cigarren geben dann oft nurnoch die Machart oder der Geschmack der Ci-garren Aufschluss.

Fast jede Branche ist mittlerweile vom Pro-blem der Produktfälschung betroffen. Wa-

ren es vor Jahren ausschließlich Luxusgüter,werden heutzutage beinahe alle Produkte ge-fälscht: von Zigaretten über Besteck, von Klei-dung bis hin zu Spielzeug; das Angebot ist viel-fältig.In den 90er Jahren schätzte die Organisationfür wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung (OECD) den Anteil gefälschter Warenam gesamten Welthandel auf 3%, im Jahre2004 bezifferte die OECD diesen Anteil bereitsmit 7 bis 9%. Allein im Jahr 2005 beschlag-nahmten die EU-Zollbehörden über 75 Millio-nen nachgeahmte und gefälschte Waren. Durch Produktfälschungen entsteht enormerwirtschaftlicher und finanzieller Schaden, dervom deutschen Zoll mit 28 Milliarden Eurojährlich allein für Deutschland angegeben wird.Gefälschte Waren werden über verschiedeneVertriebskanäle zum Endverbraucher gebracht.Die „Urlaubsmitbringsel“, ob nun Cigarren,Handtaschen oder Uhren, sind sehr beliebt.Aber vor allem das Internet hat beim Handelmit gefälschten Produkten einen bedeutendenPlatz eingenommen. Anderen Vertriebskanä-len für gefälschte Luxusgüter lief es in den letz-ten Jahren längst den Rang ab. Auch die Tabak-branche ist davon betroffen, gefälschteCigarren und Cigaretten sind häufig zu finden.Experten schätzen, dass unter anderem jährlichmehrere Millionen gefälschter Habanos auf denWeltmarkt kommen. Europäische Länder, dar-

unter auch Deutsch-land, sind davon nichtausgenommen. In vielen Ländern wirdgegen Produktfälscher-banden vorgegangen.Ende vergangenen Jah-res beispielsweise be-schlagnahmte der fran-zösische Zoll bei einer

Gefälschte Habanos weltweit im UmlaufProduktplagiate heutzutage in fast jeder Branche

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En Garde ! – Neuer Montecristo-Aschenbecher

Poloshirts und Base-Caps vonCohiba und Montecristo

Habanos Jetflame

Feuerzeug

Ron EdmundoDantes 15 Años

Gefälschtes Garantiesiegel ohne rote Seriennummer

„Goldene Insel“: Garantiesiegel der 5THAvenue

Inhalt:

Sammeln mit Leidenschaft Seite 2

Auf den Spuren der Habanos – Manufakturen Seite 3Teil 4: Unruhige Zeiten - Havanna am Endedes 19. Jahrhunderts

Habanos-Ticker Seite 4

dem Base-Caps im entsprechenden Designder beiden Weltmarken. Während das Co-hiba-Base-Cap ganz in schwarz gehaltenund nur dezent auf der Unterseite gelb ab-gesetzt ist, zeigt sich das Montecristo-Base-Cap in leuchtendem Gelb mit rotem Logo.

Echte und gefälschte Kistendetails im Vergleich: oben echt, unten Fälschungen