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220 221 TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine 12-01/2012 www.TELE-satellite.com www.TELE-satellite.com 12-01/2012 TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine Uplink Provider Komplett bandlos in HD • alle Programminhalte als Dateien • riesiges, file-basiertes elektronisches Archiv • Programmausstrahlungen weltweit • Produktion und internationale Verbreitung der fremdsprachigen Fußball- Bundesliga-Live-Berichterstattung • komplett ausgerüstet in HDTV So groß sind 4,60 Meter. Das ist der Spiegeldurchmesser einer der CBC-Uplink-Antennen im neuen Kölner Sendezentrum. FIRMEN REPORT

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Komplett bandlos

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•alleProgramminhaltealsDateien•riesiges,file-basierteselektronischesArchiv

•Programmausstrahlungenweltweit•Produktionundinternationale

VerbreitungderfremdsprachigenFußball-Bundesliga-Live-Berichterstattung•komplettausgerüstetinHDTV

So groß sind 4,60 Meter. Das ist der Spiegeldurchmesser einer der CBC-Uplink-Antennen im neuen Kölner Sendezentrum.

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Das neue CBC-Sendezentrum in Köln

Uplink Provider

Zuständig für Kommunikation und Marketing bei CBC: Achim Pauly in der CBC-Zentrale mit Blick hinunter auf den innenhof der ehemaligen Messehallen direkt am rhein in Köln.

Eines der modernsten Sendezentren hat CBC (Cologne Broad-casting Center) vor kurzem in Betrieb genommen. Das ging nicht von einem Tag auf den anderen, sondern im Laufe einiger Mo-nate. „Mitte 2010 zogen die ersten Produktionseinheiten in das neue Sendezentrum um“, erfahren wir von Achim Pauly, bei CBC zuständig für Kommunikation und Marketing. Mittlerweile ist der gesamte Umzug aller Unternehmen und TV-Sender der Me-diengruppe RTL Deutschland abgeschlossen. In den ehemaligen Messehallen direkt am Rheinufer, deren historische Fassaden erhalten wurden, entstand eines der innovativsten Medien- und Sendezentren der Welt.

Innerhalb der Mediengruppe RTL ist CBC für Sendebetrieb, Produktion, Postproduktion, Technik, IT und Programmverbrei-tung zuständig. CBC hat die produktions-, broadcast- und IT-relevanten Strukturen und Prozesse des neuen Sendezentrums

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Von hier aus gelangen die Programme der Mediengruppe rtL zum Satelliten. Diese Uplink-Antennen stehen bei CBC in Köln direkt am rheinufer.

geplant, umgesetzt und führt den ope-rativen Betrieb durch.

Die Mediengruppe RTL ist eines der führenden Medienunternehmen. Neben den Free-TV-Sendern RTL Television, VOX und n-tv und den Beteiligungen an RTL II und SUPER RTL gehören die drei digitalen Spartenkanäle RTL Crime, Passion und RTL Living zum Sender-Portfolio. Mido Fayad, Bereichsleiter Sendebetrieb: „In Köln werden die Pro-gramme RTL, VOX und Super RTL für Deutschland, Österreich und Schweiz sowie die Special-Interest-Sender RTL Crime, RTL Living und Passion von den Sendeabwicklungsingenieuren und –technikern betreut. Außerdem strah-len wir das Programm von n-tv aus. In unserer Niederlassung in München/Grünwald betreuen die Kollegen die Programme von RTL II für Deutschland, Österreich und die Schweiz.“

CBC arbeitet auch für zahlreiche Pro-duzenten und Programmanbieter, die

nicht zur Mediengruppe RTL Deutsch-land gehören, wie beispielsweise Chan-nel 21, dessen Programm ebenfalls von CBC ausgestrahlt wird.

CBC ist nicht nur zuständig für die Sendeabwicklungen, sondern ist fast so etwas wie ein Full-Service-Produk-tionsunternehmen. Fayad: „Im neuen Sendezentrum haben wir vier Studios und diverse Sets für Produktionen so-wie über 70 Postproduktion-Units. Die Fußball-Bundesligaspiele bereiten wir hier für die internationale Verbreitung live auf. Im Auftrag von Sportcast pro-duzieren wir die kompletten fremd-sprachigen Fassungen der Spiele sowie entsprechende Highlight-Schnitte.“ An allen 34 Spieltagen pro Saison ist CBC live „on air“ und sendet in über 180 Länder der Welt.

Von Projektmanager Wilfried Klinke erfahren wir, dass die gesamte Technik im Sendezentrum bereits für HDTV aus-gelegt ist. „Tatsächlich in HDTV ausge-

strahlt werden derzeit die Programme RTL, VOX und RTL II,“ so Klinke. Die Entscheidung darüber, in welcher Auflö-sung ausgestrahlt wird, treffen natür-lich die Programmbetreiber. „Wir haben auch schon erfolgreich 3D-Sendungen produziert,“ ergänzt Wilfried Klinke die technischen Möglichkeiten des neuen Sendezentrums.

CBC entstand übrigens aus dem tech-nischen Bereich des 1992 gegründeten Senders VOX. Dieser war damals als Infotainment-Sender konzipiert gewe-sen und entsprechend aufwändig hat-ten die damaligen Verantwortlichen die technische Ausstattung geplant. Die beiden CBC-Mitarbeiter Wilfried Klinke und Mido Fayad waren schon damals mit an Bord. Als die Produktion und Technik von VOX in das 1994 gegründe-te Unternehmen CBC migrierte, waren beide zwei der damals 50 Mitarbeiter. Heute zählt CBC über 500 Mitarbeiter, davon sind etwa 40 für die Programm-ausstrahlung zuständig. Das nennt sich bei CBC „Distribution“. Weit mehr Mit-arbeiter sind für die „Kontribution“, also der Zuführung von Programminhalten zuständig.

Ein besonderes Highlight bei CBC ist das elektronische Archiv. „Wir haben alle Sendungen der TV-Sender der Me-diengruppe RTL Deutschland bei uns gespeichert,“ berichtet Mido Fayad und führt uns in einen hochgesicherten Bereich des Gebäudes. Dort steht die „Contentbank“, das filebasierte Archiv. Über 160.000 Programmstunden sind derzeit dort redundant auf 9 Petabyte gespeichert. Als CDs - ohne Hüllen (!) –gestapelt, entspräche dies einer Länge von 16 Kilometern.

Gab es denn damals, als die TV-Sender starteten, schon digitale Auf-

im Hintergrund zwischen den beiden Spiegeln der Kölner Dom, weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt am rhein. Medienjournalist Luo Shigang aus Shenzhen/China zeigt die Größenverhältnisse.

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zeichnungen? „Digital schon,“ erwidert Projektmanager Wilfried Klinke, „aber auf Videobändern. All diese Tapes, die zuletzt auf über 2.000 Quadratmetern mit entsprechend aufwändigen Klima-vorrichtungen archiviert wurden, ha-ben wir im Laufe mehrerer Monate in Dateien überführt.“ - „Wir arbeiten bei CBC in Köln komplett bandlos,“ betont Achim Pauly, „sämtliche Prozesse erfol-gen ausschließlich file-basiert.“

Die bandlose Prozess-Struktur geht soweit, dass CBC ein eigenes Netz auf-gebaut hat, um die wichtigsten Städte in Deutschland sowie London und New York für den Austausch von Beiträgen anzubinden. Über dieses Glasfasernetz lassen sich die Außenstudios auch live per Video-over-IP zuschalten. Für Live-Berichterstattungen an Orten, die nicht über das eigene Netz angebunden sind, verfügt CBC über SNG-Fahrzeuge. Su-sanne Jumpelt, zuständig für Broad-casting Sales & Marketing, listet auf: „Unsere SNG-Fahrzeuge sind in Berlin, München und Moskau sowie zwei in Köln stationiert. So können wir in kurzer Zeit fast alle Orte in Deutschland und Euro-pa schnell erreichen.“

Auf dem benachbarten Parkhaus hat CBC eine eindrucksvolle Spiegelpa-rade aufgebaut. Die fünf größten der 37 Satelliten-Antennen haben einen Durchmesser von 4,6 m und werden für die Uplinks benutzt. Von Mido Fayad, Bereichsleiter Sendebetrieb, erfahren wir: „Vier dieser Spiegel sind ständig in Betrieb, drei davon sind auf ASTRA 19.2E und einer auf EUTELSAT 9E aus-gerichtet. Die fünfte Antenne dient zur Reserve.“

Was macht CBC nun, wenn es in Köln stark regnet, die Verbindung zum Sa-telliten abzubrechen droht? Sehen die Zuschauer die Programme der Medien-gruppe RTL dann nur noch schwarz? „Keineswegs, wir beobachten ständig die Wettermeldungen und sollte ein schweres Gewitter aufziehen, schalten wir den Uplink auf unseren Standort in Grünwald bei München. Dann überneh-men die dortigen Uplink-Antennen. Der Zuschauer merkt von der Umschaltung höchstens wenige Zehntelsekunden et-was, in denen der Satelliten-Receiver

1. Projektmanager Wilfried Klinke im Antennen-Betriebsraum. er verrät uns: "ich bin Leser der teLe-Satellite seit der ersten Ausgabe in 1981."2. einer der Arbeitsplätze im Hauptschaltraum. Hier werden über die CBC-eigene Software PiloSat die Satellitenantennen gesteuert.

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13 Sendeabwicklungen in Köln und das network operation Center. im noC werden 60 Verbreitungswege überwacht und gesteuert.[Foto: CBC / Dirk Schwarz]

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sich neu synchronisiert. „Wir erreichen damit eine extrem hohe Verfügbarkeit. Der Satellit wird von uns zu 99.999% immer mit Signal versorgt.“ Beson-ders in den Sommermonaten kann es vorkommen, dass häufige Gewitter diese Umschaltungen erforderlich ma-chen. „Wir beobachten übrigens, dass

die schweren Gewitter in den letzten Jahren zugenommen haben,“ bemerkt Mido Fayad.

Das Thema Sendesicherheit hört da-mit nicht auf. Bei CBC sorgen vier Die-selgeneratoren mit je 2,5 MW für eine ausreichende Stromversorgung, sollte das öffentliche Stromnetz einmal aus-

1. Maicel Pancke ist einer der Sendeingenieure im noC.2. Susanne Jumpelt (Mitte) ist zuständig für Broadcasting Sales & Marketing. Sie vermarktet neben den teleport-Dienstleistungen auch den einsatz der SnG Fahrzeuge, deren Zuspielungen dann hier im Hauptschaltraum empfangen und von dort verteilt werden.

fallen. „Unsere Notstromeinrichtung kann die gesamte Technik bei CBC ver-sorgen,“ betont Wilfried Klinke, und fügt schmunzelnd hinzu „und sie kann theoretisch endlos laufen, solange wir immer wieder Diesel in den Tank füllen können.“

Zum Glück ist dieser Fall noch nie ein-getreten. Aber all dies zeigt, wie sorg-fältig man bei CBC mit allen Eventua-litäten umgeht und Vorsorge trifft, um die Produktionsprozesse und Ausstrah-lung der Programme immer aufrecht zu erhalten.

CBC hat in dem neuen Sendezentrum die modernste Technik eingesetzt. Alles ist bandlos und damit ist CBC auch bes-tens in der Lage, die Programminhalte für andere Distributionswege, z.B. IPTV, inklusive Video-on-demand, oder mobi-len Applikationen zur Verfügung zu stel-len. Selbst für 3D ist CBC vorbereitet, da die installierte Technik nicht nur Full-HD-tauglich sondern auch 3D-Ready ist. Somit ist bei CBC schon heute die Zukunft angekommen.

3. So sieht sie aus: Die Contentbank. Durch die Glasscheibe sieht man die reihen aufeinander gestapelter Datenträger. Mitarbeiter von Sendebetrieb-Bereichsleiter Mido Fayad betreuen das Programmarchiv.4. Das ist Jürgen Lieder. er ist Abteilungsleiter „Hauptschaltraum“ und eine seiner Lieblingsaufgaben ist es, die weltweite Ausstrahlung der Fußball-Bundesligaspiele zu koordinieren. Hier sehen wir ihn bei der Vorbereitung für die Sendungen des nächsten Spieltages.