Antonín Dvořák - Stadtkantorei Bochum: · PDF fileBass solo und Chor: Largo Fac...

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Antonín Dvořák (1841-1904)Stabat mater op. 58 für Soli, Chor und Orchester

I. Quartett und Chor: Andante con brio Stabat mater dolorosa

II. Quartett: Andante sostenutoQuis es homo, qui non fleret

III. Chor: Andante con moto Eja mater, fons amoris

IV. Bass solo und Chor: LargoFac ut ardeat cor meum

V. Chor: Andante con moto, quasi allegretto Tui nati vulnerati

VI. Tenor solo und Chor: Andante con moto Fac me vere tecum flere

VII. Chor: LargoVirgo virginum praeclara

VIII. Duett: (Sopran / Tenor): LarghettoFac, ut portem Christi mortem

IX. Alt solo: Andante maestoso Inflammatus et accensus

X. Quartett und Chor: Andante con motoQuando corpus morietur

Elisabeth Flechl, SopranEdna Prochnik, AltFerdinand von Bothmer, TenorJosef Wagner, Bass

Stadtkantorei BochumBochumer SymphonikerDirigent: Arno Hartmann

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Antonín Dvořák geboren am 08.09. 1841 in Nela-hozeves (Tschechien),gestorben am 01.05.1904 in Prag

Von 1857-1859 war Dvořak Schü-ler der Prager Organistenschule, dann bis 1873 Bratschist in der Ka-pelle von Komzàk, die 1862 zum Orchester des Interimstheaters in Prag ausgebaut wurde. Durch die Empfehlungen von Hanslick und Brahms erhielt Dvořák von 1874-1878 ein österreichisches Staatss-tipendium. In diesen Jahren prägte sich Dvořáks Individualität als Komponist mehr und mehr aus, und der Weg zum Welterfolg be-gann sich zu öffnen, als der Verle-ger Fritz Simrock in Berlin 1878 Dvořáks Klänge aus Mähren und die „Slawischen Tänze" herausgab und die Dirigenten Hans von Bülow und Hans Richter sich für seine Werke einzusetzen begannen.

Nachdem Dvořák 1873, reich an praktischer Erfahrung, aus dem Orche-ster ausgeschieden war, übernahm er die Organistenstelle an der St. Adalbertskirche in Prag. Die stets wachsende internationale Anerken-nung seines Schaffens machte ihn allmählich wirtschaftlich unabhängig und führte ihn auf ausgedehnte Konzertreisen ins Ausland.

Besonders ehrenvoll wurde er auch in England und in Rußland gefeiert. 1890 wurde er Ehrendoktor der Universität in Cambridge und 1891 der Tschechischen Universität in Prag, im gleichen Jahr übernahm er eine Professur am Prager Konservatorium. Er führte diese Lehrtätigkeit bis an sein Lebensende durch, unterbrochen lediglich in den Jahren 1892-1895, in denen er Direktor des privaten Nationalkonservatoriums in New York war. Das Prager Konservatorium hatte Dvořák 1892 zu seinem künstlerischen Direktor und 1901 zu seinem Leiter bestellt. Der Erfolg vieler seiner Werke hat ihm ungezählte ehrenvolle Auszeichnungen in seiner Heimat und in der ganzen Welt eingebracht.

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Dvořáks „Stabat mater"Die geistliche Kantate „Stabat mater" ist Antonín Dvořáks erstes gewich-tiges Kirchenmusikwerk. Als 35-jähriger skizzierte er im Frühjahr 1876 die Vertonung von Jacopone da Todis mittelalterlicher Mariensequenz in erweiterter Kantatenform. Ein äusserer Auftrag dazu bestand nicht, „Sta-bat mater" entstand aus freiem Entschluss im Sinne eines Bekenntnis-werks. Über die innere Veranlassung dazu wurde viel spekuliert. Denk-bar ist, dass der Tod seiner Tochter zwei Tage nach der Geburt im Sep-tember des Vorjahres im Komponisten das Bild der schmerzhaften Got-tesmutter lebendig werden ließ. Tatsächlich war die Marienverehrung zu-mal in den katholischen Bezirken des slawischen Sprachgebietes, aus denen Dvořák stammte, stark verbreitet und dem Komponisten innig be-kannt, zu dessen Persönlichkeitsbild ein starkes religiöses Gefühl gehör-te.

Nach der Skizzierung traten 1876 andere Werke in den Vordergrund, um die er dringend ersucht worden war (Klavierkonzert, Männerchöre, Sym-phonische Variationen), oder aus lebhaftem persönlichem Interesse Priorität erhielten (die Oper "Bauer und Schelm"). Sein „Stabat mater" blieb vorerst liegen.

Im Herbst 1877 aber schlug das Schicksal die Familie Dvořák zum zwei-tenmal. Mitte August vergiftete sich das einjährige Töchterchen tödlich, und nicht ganz einen Monat später, am 36. Geburtstag des Komponis-ten, starb der erstgeborene Sohn an Pocken. Auf diesen Schmerz nun reagierte Dvořák unmittelbar: nur wenige Wochen später nahm er die weggelegten „Stabat mater" - Skizzen wieder zur Hand und stellte inner-halb eines guten Monats deren Instrumentierung fertig.

Die Uraufführung erfolgte am 23. Dezember 1880 in Prag unter Adolf Cech, zwei Jahre später leitete Leos Janácek eine Aufführung in Mladá, eine weitere Aufführung folgte in Budapest. Und im Frühjahr 1883 brach-te Joseph Barnby in einem seiner berühmten Oratorienkonzerte in der Royal Albert Hall das Werk dem Publikum Londons zu Gehör. Der Erfolg dieses Konzerts war gewaltig und sollte Dvořáks ganze künftige Lauf-bahn beeinflussen. Es folgte die Einladung aus London, selber eine Wie-derholung des Konzerts am 13. März 1884 zu dirigieren, was zum bisher größten Triumph des noch immer um Anerkennung ringenden Kompo-nisten wurde. Als "musical hero of the hour" bezeichnete die "Times" den Komponisten und mehr noch als die Rezensenten schwärmte das Kon-zertpublikum.

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"Im Konzerte wurde ich gleich beim Eintreten vom Publikum mit stürmischem Beifall empfangen. Von Nummer zu Nummer wuchs die allgemeine Begeisterung und gegen Ende war der Applaus so groß, dass ich dem Publikum immer wieder danken musste. Zugleich wurde ich auch andererseits vom Orchester und Chor mit den herzlichsten Huldigungen überhäuft. Kurz, es fiel so aus, dass ich es mir besser nicht wünschen konnte."

Im oratorienversessenen England musste ein Werk auf Begeisterung stossen, das religiösen Inhalt mit einer so unprätentiös spontanen, for-mal einfachen, in der Übersichtlichkeit der Tonsprache durchaus an Händel gemahnenden Weise behandelt. Darüber hinaus aber spricht aus Dvořáks „Stabat mater" auch eine den tragischen Gehalt stützende natürliche Heiterkeit und Zuversicht, die dem Werk seine Beliebtheit über die Zeit hinaus bis heute gesichert hat.

Der Schmerzensausdruck des Textes steht in der Vertonung auf einem Fundament von im besten Sinne naiv hoffender Frömmigkeit. Dvořáks optimistische Tonart D-Dur bildet gleichsam den leuchtenden Goldgrund für die Leidensgebärden, für Steigerungen, Blech-Akzente, Chromatik und Kulminationen im verminderten Septakkord. Und zuletzt, wenn das Material der Anfangstakte zu einer riesigen Reprise wiederverwendet wird, erfährt das Werk sein eigentliches Ziel in hymnischer Heilsgewiss-heit. Sinfonisches Strömen bestimmt die Behandlung des Textes, des-sen Sprachgerüst mehr im Hintergrund spürbar ist. Nicht Exegese des einzelnen Wortes, sondern Visionen und Bilder von umfassender Kraft dominieren die Musik. Die ersten Takte mögen dies verdeutlichen: Das in Oktaven sich ausbreitende Fis, die Terz der Haupttonart D-Dur, kann als Sinnbild für das Kreuz, die in verminderten Intervallen absinkende Fi-gur für die demütige Haltung Marias verstanden werden. Beides zusam-men bestimmt dann aber, gelöst von enger Symbolhaftigkeit, den gan-zen ersten Abschnitt in frei fließender meditativer Musizierhaltung. Die lyrische Grundhaltung des gesamten Werks, das Primat der musikali-schen Form vor dem theologischen Detail und ein gewisser slawischer Akzent verleihen diesem „Stabat mater" den starken Anstrich von einer "Diesseitigkeit", die später in der "Glagolitischen Messe" des Dvořák - Verehrers Janácek zu einem speziellen Aspekt tschechischer Messe-komposition werden sollte. Natürlichkeit des Gefühls, Schlichtheit der Rede, Aufrichtigkeit des Ausdrucks – solche Werte stellen Ansprüche an Ausführung wie Rezeption dieser Musik. Hier Sentimentalität erzielen oder vernehmen zu wollen, wäre gänzlich verfehlt. Schlichtheit wird zum 5

diffizilen künstlerischen Maß, Innigkeit und emotionale Klarheit kann der Lohn des Konzerterlebnisses werden

Michael Eidenbenz

Text:Der lateinische Text entstand wahrscheinlich um 1300 in Italien oder Frankreich. Als Autor wird oft der Franziskanermönch Jacopone da Todi genannt. Das Gedicht umfasst, nach dem „Liber Cantualis“, einundzwan-zig Strophen. Dvořák folgte einer anderen Vorlage und vertonte nur zwanzig. Jede Strophe hat drei Zeilen. Die ersten beiden Zeilen beste-hen aus acht regelmäßig schwer-leicht betonten Silben (Versmaß: Jam-bus); die dritte Zeile enthält nur sieben Silben. Jeweils zwei aufeinander folgende Strophen sind durch die sich übergreifend reimende Schluss-zeile zusammengebunden. Das Stabat mater wurde rasch populär und in Passionsgottesdiensten gebetet oder, in einfacher melodischer Form, gesungen. Die erste uns bekannte mehrstimmige Vertonung stammt von Orlando di Lasso (um 1480). Ihr folgten Kompositionen von Palestrina, Pergolesi, Haydn, Rossini, Verdi, Szymanowski, Poulenc, Penderecki und Pärt, um nur einige der bekanntesten zu nennen.

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Antonin Dvořák (1841-1904)Stabat mater (op. 58)für Soli, Chor und Orchester

Nr. 1 (Soloquartett und Chor)Stabat mater dolorosajuxta crucem lacrimosa,dum pendebat filius.

Cuius animam gementemcontristatam et dolentempertransivit gladius.

O quam tristis et afflictafuit illa benedicta.Mater Unigeniti!Quae moerebat et dolebat.

Pia mater, dum videbatnati poenas incliti.

Es stand die Mutter schmerzensreichbei dem Kreuz, tränenreich,als (dort) hing der Sohn.

Ihre Seele, trauervoll,tiefbetrübt und schmerzvoll,durchbohrte ein Schwert.

O wie traurig und zerschlagenwar da jene gesegneteMutter des Einziggeborenen,welche wehklagte und litt.

Liebevolle Mutter, so lange sah sie dieQualen des berühmt geborenen.

Nr. 2 (Soloquartett)Quis est homo, qui non fleretmatrem Christi si videretin tanto supplicio?

Quis non posset contristariChristi matrem contemplaridolentem cum Filio?

Pro peccatis suae gentisJesum vidit in tormentiset flagellis subditum.

Vidit suum dulcem natummoriendo desolatumdum emisit spiritum.

Wer wäre der Mensch, der nichtweinte, wenn er die Mutter Christisähe in so großer Pein?

Wer könnte nicht mittrauern,Christi Mutter anblickend,wie sie leidet mit dem Sohn?

Für die Sünden seines VolkesJesum siehet sie in Qualen,und mit Geißeln gemartert,

sieht sie ihren süßen Sohnsterbend ohne Trost,da er aufgibt seinen Geist.

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Nr. 3 (Chor)Eia mater, fons amorisme sentire vim dolorisfac, ut tecum lugeam!

Ach, Mutter, Quell der Liebe,mich lass fühlen die Gewalt desSchmerzes, auf dass ich mit dir trauere.

Nr. 4 (Baßsolo und Chor)Fac, ut ardeat cor meumin amando Christum Deumut sibi complaceam.

Sancta mater, istud agas,crucifixi fige plagas,cordi meo valide.

Mach, dass brenne das Herz meinin Liebe zu Christus, (meinem) Gott,auf dass ihn ich mir gnädig stimme.

Heilige Mutter, dieses führe herbei,dass des Gekreuzigten Wunden dueinprägst dem Herzen mein kräftig.

Nr. 5 (Chor)Tui nati vulneratitam dignati pro me patipoenas mecum divide!

Dein Kind, so wund geschlagen,doch gewürdigt, für mich zu leiden(Deines Sohnes) Pein: Mir gib Anteil daran!

Nr. 6 (Tenorsolo und Chor)Fac me vere tecum flerecrucifixo condoleredonec ego vixero.

Juxta crucem tecum starete libenter sociarein planctu desidero.

Lass mich wahrhaft mit dir weinen,mit dem Gekreuzigten mitleiden,solange ich leben werde.

Unterm Kreuz mit dir zu stehen,dir mich gerne anzuschließenin deinem Weh - das ersehne ich.

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Nr. 7 (Chor)Virgo virginum praeclara,mihi jam non sis amara,fac me tecum plangere.

Jungfrau, der Jungfrauen strahlendste,mir doch nicht sei grausam,lass mich mit dir klagen.

Nr. 8 (Duett Sopran und Tenor)Fac, ut portem Christi mortempassionis fac con sortem,et plagas recolere.

Fac me plagis vulneraricruce hac inebriariob amorem filii.

Lass mich tragen Christi Todesschicksal,seines Leidens Geschick,und seine Wunden auf mich nehmen.

Lass mich von den Wunden verwundet werden,bei diesem Kreuz trunken werdenvon Liebe zu dem Sohne.

Nr. 9 (Altsolo)Inflammatus et accensus,per te, virgo, sim defensusin die judicii.

Fac me cruce custodiri,morte Christi praemuniri,confoveri gratia.

Entflammt und entzündetdurch dich, Jungfrau, wäre ich geschütztam Tage des Gerichtes.

Lass mich sein durch das Kreuzbewahrt, durch den Tod Christigeschützt, begünstigt durch Gnade.

Nr. 10 (Soloquartett und Chor)Quando corpus morietur,fac, ut animae doneturparadisi gloria. Amen.

Wenn der Leib sterben wird,gib, dass der Seele verliehen werdedes Paradieses Herrlichkeit. Amen.

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Elisabeth Flechl ist in Niederösterreich geboren, Studien an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien: Musikerziehung, Instrumentalmusikerzie-hung, Lied und Oratorium bei KS Kurt Equiluz, weitere Ausbildung bei Herwig Reiter und KS Walter Berry. Rege Kon-zerttätigkeit im Oratorienbereich mit einem breit gefächerten Repertoire. Zu den meistgesungenen Werken zählen: Haydn, Schöpfung und Jahreszeiten; Beethoven IX. Symphonie; Brahms, „Ein Deutsches Requiem“; Orff, „Carmina burana“ u.v.m. Liederabende. Diese Aufgaben führten sie u.a. in den Großen Musikvereinssaal und in den Großen Konzerthaussaal in Wien, in das Opernhaus von Sydney, sowie nach Italien, Deutschland, Tsche-chien, Frankreich, Belgien, Holland, Russland, China, Japan und die USA. Sie arbeitete mit Orchestern wie den Stuttgarter Philharmonikern, dem Moskauer Rundfunkorchester, dem Australian Philharmonic Orche-stra, dem Wiener Concertverein, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Brucknerorchester Linz, dem Niederösterreichischen Tonkünstler Orchester, dem Wiener Opernball Orchester u.v.a.

Mitwirkende in Rundfunk- und Fernsehproduktionen.

Elisabeth Flechl widmet sich aber auch der Opern- und Operettenlitera-tur: Zu ihren Partien zählen: Donna Elvira in Mozarts „Don Giovanni“, Gräfin in „Le Nozze di Figaro“ und 1. Dame in „Die Zauberflöte“, Gover-ness in „The Turn of the Screw“ von Benjamin Britten, Baronin in Lort-zings „Wildschütz“, Gräfin in J. Strauß’ „Wiener Blut“, Rosalinde in J. Strauß’ „Fledermaus“, Angèle in „Der Opernball“ von Richard Heuberger, Lisa in „Das Land des Lächelns“, Sonja in „Der Zarewitsch“ und Hanna Glawari in „Die lustige Witwe“ von Franz Lehar, Titelpartie in „Gräfin Ma-riza“ und Sylva Varescu in „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kálmán: Wiener Volksoper, Opernhaus Graz, Salzburger Landestheater, Stadt-theater Klagenfurt, Badener Stadttheater, Klangbogen Wien, Niederös-terreichischer Operettensommer, Seefestspiele Mörbisch, Operettenfest-spiele Bad Ischl.

2007/2008 Ensemblemitglied der Wiener Volksoper

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Edna Prochnik wurde in Israel gebo-ren. Sie studierte an der Rubin-Musik-akademie in Tel Aviv in der Klasse von Tamar Rahum und schloß das Studium mit Auszeichnung ab. Ferner erhielt sie ein Diplom der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien in der Klasse von Kammersänger Walter Ber-ry. Danach folgte eine Meisterklasse mit James McCray.

Seit ihrem Studium wurde sie eingela-den, mit bekannten Orchestern in Israel und im Ausland aufzutreten. So trat sie als Amneris in Verdis „Aida“ beim Festi-val St. Margarethen und als Santuzza in Mascagnis „Cavalleria Rusticana“ mit dem Nijmegen Symfonieorkest in Hol-land unter der Leitung von Arjan Tien auf. Auftritte im Jahr 2003 waren u.a.

Konzerte mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Frederic Chaslin, dem Philharmonischen Orchester von Südwestfalen unter Michel Tilkin und ein Arien-Galakonzert in Antwerpen. 2005 sang Edna Prochnik u.a. die 2. Symphonie von Mahler („Auferstehung“) mit dem Israel Symphony Orchestra Rishon le Zion und wirkte mit der New Israel Opera bei Hän-dels „Messias“ und Mendelssohns „Elias“ sowie bei der Uraufführung von Baradanshvilllis Oper „Journey into the end of the millenium“ mit. Sie trat auch in der Partie der Ottavia in Monteverdis Oper „L'Incorona-zione di Poppea“, als Auntie in Brittens Oper „Peter Grimes“ und als Alt in J. S. Bachs „Matthäus-Passion“ auf. Beim Prager Sommer-Musikfesti-val sang sie neben Barbara Hendricks in Verdis Requiem und gab bei den Bregenzer Festspielen einen Soloabend. Beim Opernfestival von Bergen sang sie die Fenena in einer Neuproduktion von Verdis „Nabuc-co“. In der Saison 1999/2000 trat sie als Prinz Orlofsky in Johann Strauß' „Die Fledermaus“ und als dritte Dame in Mozarts „Die Zauberflöte“ auf, beide an der Wiener Kammeroper und am Salzburger Landestheater. Mit der Kammeroper nahm sie auch als Prinz Orlofsky an einer Japan-Tournee teil. Edna Prochnik arbeitete außerdem mit Dirigenten wie Phil-ippe Entremont, Wolfgang Sawallisch, Marek Janowski, Yuri Falk, Noam Sheriff, Martin Haselböck, Heinz Hennig, Peter Bergamin, Jiři Kout, Men-di Rodan, Avi Ostrovski und anderen.11

Ferdinand von Bothmer wurde in München geboren. Er studierte zu-nächst Musiktheaterregie und anschlie-ßend Gesang an der Musikhochschule Wien. Besonders geprägt wurde er von Prof. Charles Spencer, Nicolai Gedda, Michael Pabst und Dietrich Fischer-Dieskau.

In der Spielzeit 2005/2006 verband Ferdinand von Bothmer ein Residenz-vertrag mit der Volksoper Wien, wo er bislang Rollen wie Tamino/Die Zauber-flöte, Don Ottavio/Don Giovanni, Don Ramiro/La Cenerentola, Chateau-neuf/Zar und Zimmermann, Edwin/Die Csardasfürstin, Graf Zedlau/Wiener Blut, Alfred/Die Fledermaus, Tito/La clemenza di Tito, Herzog/Eine Nacht in Venedig, Camille/Die lustige Witwe und Symon/Der Bettelstu-dent interpretierte. 2005/2006 war er dort als Mazal in Janáčeks Die Ausflüge des Herrn Broucek unter der Leitung von Julia Jones und als Mozart in Rimsky-Korssakoffs Mozart und Salieri unter der Leitung von Leopold Hager zu erleben.

Zu seinem Konzertrepertoire gehören Beethovens Sinfonie Nr. 9, Chris-tus am Ölberge und Missa Solemnis, Berlioz’ Requiem, Händels Mes-siah, Haydns Die Schöpfung und Die Jahreszeiten, Mendelssohns Elias und Lobgesang, Mozart-Messen und Requiem, Rossinis Petite messe solennelle, Schumanns Manfred.

Engagements 2006/2007 neben Opernverpflichtungen in Wien (Volkso-per) und Wiesbaden (Titelpartie/Idomeneo): Die Schuldigkeit des ersten Gebots beim Festival in Pesaro (Juli/August 2006), Krönungsmesse mit dem Nationalen Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks (Oktober 2006), eine CD Einspielung für Naxos (Rossini: La donna del lago unter der Leitung von Alberto Zedda), Fenton/Die lustigen Weiber von Windsor mit dem Münchner Rundfunkorchester/Ulf Schirmer (Januar 2007), Missa Solemnis mit der Karol-Szymanowski-Philharmonie (Januar 2007), Beethoven 9. Sinfonie in Berlin, München, Frankfurt (Januar 2007) sowie in der Philharmonie Essen.

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Josef Wagner wurde 1975 in Ös-terreich geboren. Er sammelte sei-ne ersten musikalischen Erfahrun-gen im Knabenchor seiner Schule. Parallel zu seiner allgemeinen Ausbildung lernte er Violine und Klavier. Anschließend widmete er sich ausschließlich dem Gesang und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Kurt Equiluz und Robert Holl. Er besuchte Meisterklassen bei Paul Esswood, Walter Berry und Christa Ludwig. Derzeit lässt er sich von Wicus Slabbert bera-ten.

Auf der Bühne debütierte Josef Wagner mit Partien wie Don Alfon-so (Cosi fan tutte) und Dulcamara (L'elisir d'amore). Von 2002 bis 2005 war er an der Wiener Volkso-per als Ensemblemitglied tätig, wo er u.a. als Publio (La Clemenza di Tito), Masetto (Don Giovanni), Alidoro (Cenerentola), Philebos (Der Kö-nig Kandaules) und Colline (La Bohème) zu hören war. Parallel dazu gastierte er als Figaro (Le Nozze di Figaro) am Salzburger Landesthea-ter, als Brander (La Damnation de Faust) am Stadttheater Klagenfurt und als Guglielmo (Cosi fan tutte) beim Festival "Mozart in Reinsberg".

2005/06 stehen u.a. Lord Sidney (Il Viaggio a Reims) und Fra Melitone (La Forza del Destino) am Stadttheater Bern sowie Don Cassandro (La Finta semplice) bei den Salzburger Festspielen auf dem Terminkalender. Zu seinen weiteren geplanten Projekten gehört u.a. Monteverdis Il ritorno d'Ulisse in Patria (Antinoos) im Theater an der Wien unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt.

Josef Wagner ist auch ein gefragter Konzertsänger. So ist er u.a. unter der Leitung von Ton Koopman, Dennis Russel Davies und Nikolaus Har-noncourt im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus aufgetre-ten. Sein Repertoire reicht von Kantaten des Barocks über Messen und Oratorien der Klassik bis hin zu Uraufführungen Zeitgenössischer Musik.

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Die Stadtkantorei Bochum wurde im Jahre 1959 von dem langjährigen Bochumer Kirchenmusikdirektor Eberhardt Otte gegründet. In wenigen Jahren hat sich der Chor zu einem wichtigen Faktor im Musikleben der Stadt Bochum entwickelt. Nach KMD Eberhard Otte (1959 - 1985) leitete Kirchenmusikdirektor Bernhard Buttmann den Chor von 1985 bis 2002. Unter seiner Führung wurde das künstlerische Profil des Chores stark geschärft, so dass er mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus Be-achtung und Anerkennung findet. Seit September 2003 setzt Stadtkantor Arno Hartmann die Arbeit fort.

Als besonderer Glücksfall erwies sich die von Anfang an bestehende Zu-sammenarbeit mit den Bochumer Symphonikern, die der Chorarbeit star-ke Impulse gab, professionelles Arbeiten mit einem Laienchor ermöglich-te und ein stilistisch weitgespanntes Repertoire erschloss. Mit vier Kon-zertauftritten im Jahr, meist unter Mitwirkung renommierter Gesangsso-listen, bereichert die Stadtkantorei das Bochumer Musikleben. Heute ge-hören dem Chor ca. 90 Mitglieder an, die zu den wöchentlichen Proben zusammenkommen, an anspruchsvoller musikalischer Arbeit interessiert sind und Freude in der Gemeinschaft Gleichgesinnter finden. Neben der Erarbeitung der Chorliteratur wird großen Wert gelegt auf die gesangs-technische Weiterbildung aller SängerInnen und der Verbesserung und Vereinheitlichung des Chorklanges. Die regelmäßige Arbeit mit renom-mierten Gesangslehrerinnen ist daher lange selbstverständlich. Seit eini-gen Jahren wird der Chor von Mechthild Jaskulsky stimmbildnerisch be-treut. Zum Repertoire des Chores gehören neben A-Capella-Chorwerken von der Renaissance bis zur Gegenwart u. a. auch die Passionen und

das „Weihnachtsoratori-um“ von Bach, die Re-quien von Mozart, Dvorak, Brahms und Verdi, Dvoraks „Stabat Mater" und „Te Deum“, Haydns „Schöpfung", „Gloria“ und „Stabat mater“ von F. Poulenc, sowie „In Terra Pax“ von F. Martin und „Kol Nidre“ von Schönberg.

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Die Bochumer Symphoniker, 1919 gegründet, haben sich im Laufe ih-rer Geschichte zu einem der wichtigsten Konzertklangkörper im Westen Deutschlands entwickelt. Die Teilnahme an renommierten Festivals wie dem Brüsseler Flandern Festival oder dem Frankfurter Römerberg Festi-val, aber auch die zahlreichen Gastkonzerte etwa in der Kölner Philhar-monie haben den Ruf der Bochumer Symphoniker als innovatives Or-chester gefestigt. Für die vor allem durch den seit 1994 in Bochum wir-kenden Generalmusikdirektor Steven Sloane geprägten außergewöhnli-chen Programme wurden die Bochumer Symphoniker bereits zweimal (Saison 1996/1997 und 2004/2005) vom Deutschen Musikverleger-Ver-band mit der begehrten Auszeichnung für “Das beste Konzertprogramm” ausgezeichnet.

Auch international haben sich die Bochumer Symphoniker bereits einen Namen gemacht: mit Konzertreisen nach Israel und in die USA, mit Gastspielen in Los Angeles und Chicago konnte das Orchester ebenso überzeugen wie durch die Konzerte, die die Symphoniker im Rahmen des internationalen Kulturfestivals RuhrTriennale bestritten. Darüber hin-aus hat das Orchester mit der Einspielung des Gesamtwerks des deut-schen Spätromantikers Joseph Marx beim britischen Label ASV begon-nen; die erste CD “Natur-Trilogie” wurde kurz nach ihrer Veröffentlichung von Rob Barnett, Kritiker und Mitglied der British Music Society, als CD des Monats ausgezeichnet, die zweite CD, die „Orchesterlieder“, wurden sogar für einen Grammy nominiert.

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Arno Hartmann, geboren in Duisburg, studierte an der Wie-ner Musikuniversität bei Micha-el Radulescu, Peter Planyavs-ky und Leopold Hager. Meister-kurse bei Daniel Roth in Haar-lem / Amsterdam und Andrew Parrott (Historische Auffüh-rungspraxis) in Göteborg sowie bei Zubin Mehta und Vaclav Neumann.

Zahlreiche Konzerte in Deutschland, Österreich (mit dem RSO-Wien, den Wiener Symphonikern mit den Dirigen-ten George Prêtre, Roger Nor-rington, Bruno Weil und David Zinman, bei den Wiener Fest-wochen u.a.m.), Italien, Kroati-

en, der Schweiz, Dänemark (Kopen-hagener Sommerfestival), Frank-reich (Festival "L’été musical dans la vallée du Lot"), Schweden, Finn-land und Südafrika.

Im November 2001 Konzertdebüt in den USA, wo Hartmann eine Mas-ter-Class an der Emory-University in Atlanta leitete. Im Oktober 2004 spielte er das Eröffnungskonzert beim Basically Bach Festival in New York.

Als Dirigent arbeitete Hartmann neben den Bochumer Symphonikern u.a. mit dem Wiener Kammerorchester, dem Ensemble Neue Streicher Wien, dem Wiener Konzertchor, den Göttinger Symphonikern und dem Concilium musicum Wien (auf Originalinstrumenten) zusammen.

Zahlreiche Rundfunk- und TV-Aufnahmen sowie Live-Übertragungen in Österreich (ORF), Italien (RAI) und Frankreich (TV 3) als Dirigent wie als Organist.

Mehrere CD-Produktionen u .a. mit dem Orchestra of the Age of Enlight-enment (Sony-Classical) und dem Concilium Musicum Wien (Ars Mundi).

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1994 gründete Hartmann in Wien Chor, Orchester und Camerata Luther-ana, mit denen er neben den großen Oratorienaufführungen über 90 Ra-dio-Konzertübertragungen mit Werken von Bach bis Gielen gestaltete.

Seit September 2003 Stadtkantor an der Christuskirche Bochum, Lei-tung der Stadtkantorei Bochum, damit verbunden ist eine enge Koopera-tion mit den Bochumer Symphonikern. Gleichzeitig ist er künstlerischer Leiter der Bochumer Orgeltage und der Bochumer Bachtage.

Wir danken dem Kulturbüro der Stadt Bochum für die Unterstützung.

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AudiMax der Ruhr-Universität

Sonntag, 20. Mai 2007, 19.30 UhrSchlusskonzert der27. Bochumer Orgeltage

Enjott Schneider: HIOBKonzert für Orgel und Orchester (2007)- Uraufführung -

Felix Mendelssohn-BartholdySymphonie Nr. 2, B-Dur op. 52„Lobgesang“ für Soli, Chor, Orchester und Orgel

Johannes Skudlik - Orgel

Vera Schoenenberg – SopranMiriam Sharoni – SopranAlexander Kaimbacher - Tenor

Stadtkantorei Bochum

Bochumer Symphoniker

Dirigent: Arno Hartmann

Musikalische Leitung: Chorproben:Arno Hartmann donnerstags 19.30 – 21.45 UhrWestring 26b Paul-Gerhardt-Haus (der Petri Gemeinde)44787 Bochum Kühneplatz 6 + Fax: 0234 – 962 904 - 11 44799 Bochum-WiemelhausenE-Mail: [email protected]

Sängerinnen und Sänger mit Chorerfahrungsind nach Absprache herzlich willkommen.

Nähere Informationen im Internet: Ansprechpartner:www.stadtkantoreibochum.de Johannes Sowade: 02302 – 5 64 29www.christuskirche-bochum.dewww.bochumer.bachtage.webpage.ms/

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