6 2015 Umschlag Layout 1 01.12.2015 09:37 Seite 1 PRIVATE filePrivate Banking und Anlagefonds...

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Private Banking und Anlagefonds Exchange Traded Funds Antizyklische Asset Allocation Nachhaltige Anlagen Depot-Absicherung Indien-Investments Private Banking Canada Private Banking Deutschland/Schweiz Auslandsimmobilien-Investments Geldanlage und Ernährung Social Trading Kundenberater und Teamplayer Regulierungsflut Willensvollstreckung aktuell Finanzplanung Automatischer Informationsaustausch Medienpreis für Finanzjournalisten PRIVATE Das Geld-Magazin Recht & Steuern Asset Management Immobilien Vorsorge & Versicherung private.ch Sonderheft mit Who Is Who auf dem Finanzplatz Führende Firmen 2016 Who Is Who 2016 / Fr. 10.– Grossauflage 100’000 Ex.

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Private Bankingund AnlagefondsExchange Traded Funds

Antizyklische Asset Allocation

Nachhaltige Anlagen

Depot-Absicherung

Indien-Investments

Private Banking Canada

Private Banking Deutschland/Schweiz

Auslandsimmobilien-Investments

Geldanlage und Ernährung

Social Trading

Kundenberater und Teamplayer

Regulierungsflut

Willensvollstreckung aktuell

Finanzplanung

Automatischer Informationsaustausch

Medienpreis für Finanzjournalisten

PRIVATEDas Geld-Magazin

Recht & Steuern

Asset Management

Immobilien

Vorsorge & Versicherung

private.ch

Sonderheft mit

Who Is Whoauf dem Finanzplatz

Führende Firmen 2016

Who Is Who 2016 / Fr. 10.–

Grossauflage 100’000 Ex.

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Who Is Who 2016 3

Inhalt

Who Is Whoauf dem FinanzplatzAllen Problemen und Unkenrufenzum Trotz ist der Finanzplatz nachwie vor der wichtigste Wirtschafts -sektor der Schweiz und Liechtensteins.Banken und Vermögensverwalter, Versicherungen und Pensionskassen,Treuhänder und Anwaltskanzleien,Steuer- und Wirtschafts berater, Fondsanbieter und Asset Manager –unzählige Unternehmen, die über250’000 Arbeitsplätze bieten undSteueraufkommen in Milliardenhöhegenerieren.

Einen Überblick über all die Firmen und Einzelpersonen zu be-kommen, die auf dem Finanzplatz tätig sind, ist unmöglich. Mit dem indiese Ausgabe von PriVATE integrier-ten «Who is Who» wollen wir aberwenigstens einen Anfang machen. So findet sich im «Who is Who» eineganz kleine, dafür aber umso feinere,exklusive Auswahl von Firmen, diesich auf dem Finanzplatz einen Namengemacht haben – in unterschiedlichenSegmenten mit unterschiedlichenKernkompetenzen. Dabei betreibenwir bewusst keinen Personenkult umselbsternannte und vermeintlicheLichtgestalten oder Finanzgurus. Wir porträtieren keine Promis undliefern keine heissen Tips. im Gegen-teil: Das «Who is Who» soll solide,seriöse und vor allem langfristigeHintergrundinformationen bieten.

Dr. Norbert [email protected]

aktuell

4 Zentralbanken auf abwegenProf. Dr. Erwin W. Heri, Fintool

6 Kundenberater:vom Sololäufer zum teamplayerRalph Jeitziner, Helvetia

8 Willensvollstreckung –aktuelle PraxisProf. Dr. Hans Rainer KünzleKendris AG

10 Medienpreis für Finanzjournalisten 2016

Fonds & asset Management

15 regulierungsflut und internationale HandlungsfähigkeitMarkus Fuchs, SFAMA

16 Indien ist breiter aufgestellt alsviele andere SchwellenländerMadhav Bhatkuly, GAM

18 antizyklische asset allocation –einsatz verhaltensorientiertererkenntnisse in der PraxisDr. Andreas Bickel, Sound Capital

20 Warum sich Investorenzunehmend für nachhaltigeUnternehmensführung interessierenRoman Limacher und Dr. Stefan StreiffHauck & Aufhäuser (Schweiz)

22 Depot-absicherungfür Privatanleger: Stop-Loss, Put-Optionen oder Mini Futures?Mauro Radzinski und Roger MüllerBank Linth

24 Honigkuchen im Portfolio Management – Was haben ernährungswissenschaft und Investieren gemeinsam?Prof. Dr. Walter Farkas und Sandro Schmid, AAAccell

26 a New Platform:Borsa Istanbul Private MarketTurgay Kuleli, Attorney-at-Law

Immobilien

28 Schweizer Immobilieninvestorenentdecken die WeltDr. Robert Weinert, Wüest & Partner

29 energetische Sanierungenim SteuerfokusPavlo Stathakis, HEV

recht & Steuern

30 Steuern sind kein allheilmittelDr. Frank Marty, Economiesuisse

31 Fatca: ein Jahr danach oderamerikanisch für «viel arbeit»Dr. Reto Sutter, VFS + Partner

32 vermögende als Partnermittelständischer UnternehmenEdy Fischer, IfW

33 Finanzplatz Schweiz –eSG im risikomanagementOliver Oehri, CSSP

34 Kendris-Jahrbuch 2015/2016Manuel Kendris 2015/2016

72 Impressum / erste adressen

74 anlegen für rentner und StiftungenDr. Gérard Fischer, Fischer Horizon

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Who Is Who auf dem FinanzplatzFirmenporträts ab Seite 37

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PrIvate

4 Who Is Who 2016

Von Prof. Dr. Erwin W. HeriProfessor für Finanztheoriean der Universität Basel undam Swiss Finance institute in Zürich

Geldpolitik ist ein Langfristprojekt. Siehat viel mit Glaubwürdigkeit und Er-wartungen zu tun, denn schliesslich ba-sieren unsere Geldsysteme ja darauf,dass die Wirtschaftssubjekte erwartenund daran glauben, dass das «Geld»,welches unter Kontrolle der Zentral-banken geschaffen wird, letztlich etwaswert ist. Unabhängigkeit von politi-schen Prozessen ist hierbei eine abso-lute Notwendigkeit – wo kämen wirdenn hin, wenn eine politische Parteiimmer gerade dann die Wirtschaft mitüberhöhter Liquidität abfüllte, wenn siegerade an der Macht ist, um die Infla -tionsbekämpfung dann ihren Nachfol-gern zu überlassen?

Wenn man diese Maxime als Basisfür die Funktionsweise monetärer Sys-teme teilt, muten die Ereignisse rundum die Zinsdiskussionen der US-Zen-tralbank, aber ganz generell die Strate-gien, insbesondere von Fed und EZBder letzten Jahre, ziemlich kurios an.Natürlich besteht die Rolle einer Zen-tralbank auch im Kontext des Langfrist-projekts darin, gelegentlich als Feuer-wehr bei mone tären oder finanztechni-schen Katastrophen einzuspringen. Dashaben sie in der Finanzkrise ja auch invorbildlicher Weise getan. Aber diese

Krise «ist gegessen». Die Feuerwehrgehört schon lange wieder zurück insMagazin. Stattdessen wird nach Lustund Laune weitergewerkelt. Ein biss-chen Arbeitslosigkeit bekämpfen hier,ein wenig Staatsschuldenfinanzierungdort, ein wenig Angst vor chinesischenDaytradern oder vor der Wall Street ge-nerell. Das sind alles nicht Themen füreine vor allem der langfristigen Geld-wertstabilität verpflichteten Institution.

Natürlich wird nur allzu gerne dar -auf hingewiesen, dass die expansive Politik der letzten Jahre hervorragendeResultate zeitigte und zeitigt: Dank demBedienen der «richtigen Hebel» ist dieArbeitslosigkeit zurückgegangen, derWirtschaftsmotor brummt, Vertrauenist wieder da, Aktienbörsen schreibenHöchststände. Alles Friede, Freude, Eierkuchen?

Inflation? Was soll das? Die ist ehzu tief. Und sollte sie doch einmal an-ziehen, dann werden die Hebel wiederumgelegt, die monetären Zügel an- unddie geschaffene Überliquidität abgezo-gen. Ganz nebenbei sind die staatlichenInstitutionen froh, wenn noch ein paarMilliarden Staatsschulden einfach so inden Bilanzen der Zentralbanken «ver-schwinden». Billiger lassen sich Staats-schulden nicht finanzieren.

Die Damen und Herren irren. Dassoziale System, das wir Wirtschaft nen-nen, ist keine Maschine, bei der mannach mechanischen Prinzipien irgend-wo ein Rad drehen kann, um an einemanderen Ort einen Effekt auszulösen. Esist eher – um mit dem amerikanischenAutoren Eric Beinhocker zu sprechen –wie ein unruhiger Bienenschwarm, derimmer wieder in nicht voraussagbarerArt und Weise auf die unterschiedlichs-ten Umwelteinflüsse reagiert. Ein wei-ser Imker weiss das, handelt bedächtigim Hintergrund und richtet seine Tätig-keit darauf aus, seinem Volk gute Rah-menbedingungen zu schaffen, die letzt-lich dem Wohl aller dienen. Mit anderenWorten: Die Feuerwehr wieder ins Ma-gazin zu schicken, wenn der Brand ge-löscht ist.

Noch einmal: Geldpolitik ist einlangfristiges Unterfangen – ein Jahr-

zehnteprojekt –, das ab und zu durchFeuerwehreinsätze ergänzt werden muss.Eigentlich haben wir das in den letztenJahrzehnten gelernt. Schon in den 60erJahren meinte man, über die Notenpressekönne man alles finanzieren – auchKriege auf fremden Kontinenten. In den70er Jahren haben wir den Preis dafürbezahlt: steigende Inflationsraten inden westlichen Industrieländern (z.T.zweistellig) und Zusammenbrüche vonWährungssystemen. Und immer wie-der Einsätze der «Feuerwehr».

In den 80er Jahren haben wir ge-lernt, wie man die Inflationsraten unddie dadurch entstandene Inflationsmen-talität bekämpft. Ein blutiger Prozess,der nicht ohne Rezessionen und sozialeSpannungen abging. In den 00er Jahrenhaben wir mit einem einigermassen stabilen monetären Umfeld zu leben begonnen. Bedeutete dies eine stabilewirtschaftliche Entwicklung? Natür-lich nicht, denn der Bienenschwarm ist,was er ist. Tendiert zu allen möglichenÜber- und Untertreibungen, auch in derrealen Welt. Aber wenigstens liess ihnder Imker einigermassen in Ruhe undführte nicht noch zusätz liche Nervo -sität ein.

Und in den 10er Jahren lernen wir,dass wir nichts gelernt haben. Wir ha-ben vergessen, die Feuerwehr, die wirin der Finanzkrise der 00er Jahre ausden Magazinen holen mussten, wiederzurückzuschicken. Wir meinen, mit Liquidität alles übertünchen zu kön-nen, was wir an strukturellen Proble-men nicht diskutieren wollen. Weiterhaben wir vergessen, dass solche Liqui-ditätsschwemmen kurze Beine, dafüraber Suchtpotenzial haben. SchweresFeuerwehrmaterial gehört ins Magazin,wenn es nur noch raucht. Und in -zwischen versuchen wir dem Bienen-schwarm zu erklären, dass halt die Wirtschaft doch wie ein mechanischesRäderwerk funktioniert – wieder einmal– und wir es «dann schon richten wer-den». Der Bienenschwarm wird es baldmerken. Und die Geschichte beginntwieder von vorne. Schade.

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Zentralbanken auf abwegen

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Von Ralph JeitzinerLeiter Vertrieb SchweizMitglied der GeschäftsleitungHelvetia Versicherungen Schweiz

Wer Versicherungen – insbesondereVorsorgelösungen wie Lebensversi-cherungen – verkauft, muss oft gegenVorurteile und ein zweifelhaftes Imagekämpfen. Allerdings hat die Versiche-rungsbranche in den letzten Jahren vielunternommen, um die Beratungsquali-tät zu verbessern und so dem Ruf nachProfessionalisierung zu entsprechen.Unter anderem ist die Aus- und Wei -terbildung durch verschiedenste Bil-dungslehrgänge angereichert worden.Seit 2006 gibt es zum Beispiel die Zertifizierung VersicherungsvermittlerVBV, die sich in erster Linie an unge-bundene Vermittler richtet, aber auchvon Beratern im Dienste eines Versi-cherungsunternehmens absolviert wer-den kann. Per 2015 hat die Versiche-rungsbranche zudem Cicero (CertifiedInsurance Competence) lanciert. Damiterfolgt eine Qualifizierung und Stan-dardisierung der Weiterbildungsmass-nahmen für Kundenberaterinnen undKundenberater. Wer eine Weiterbildungabsolviert hat, kann diese zudem mitCicero dokumentieren.

Steigende anforderungenDiese Massnahmen sind aber nichtbloss getroffen worden, um das Imagezu korrigieren, sondern sie sind eineReaktion auf die stetig steigenden An-forderungen an Versicherungsberater. Sositzt ein Berater heute vielfach sehr gutinformierten und kritischen Kunden ge-genüber. Dank Internet und Konsumen-tenmedien ist das Wissen der Versiche-rungsnehmer heute wesentlich grösserals Ende des letzten Jahrtausends. Zu-dem stehen bei einem persönlichen Be-ratungsgespräch vermehrt anspruchs-volle Versicherungs- und vor allem Vor-sorgelösungen im Vordergrund, wäh-rend die einfacheren, vielfach standar-disierten Deckungen zunehmend auchonline abgeschlossen werden. Schliess-lich erhöht eine neue Generation vonVorsorgeprodukten die Anforderungenan die Versicherungsberater zusätzlich:So führt das Niedrigzinsumfeld dazu,dass bei einer Lebensversicherung nichtmehr einfach eine üppige Garantie ge-währt werden kann. Vielmehr muss derKunde heute selber entscheiden, wieviel Sicherheit er will und wie gross seine Renditenchance und sein Verlust -risiko sein sollen. Hierzu braucht erkompetente Beratung.

Versicherungsunternehmen könnenauf diese steigenden Anforderungenauf drei Arten reagieren, wobei bei allenVarianten begleitend die Aus- und Wei-terbildung unumgänglich ist: Erstensindem sie alle ihre Aussendienstmit -arbeitenden dazu befähigen, Kunden inallen Bereichen kompetent beraten zukönnen. Zweitens ist eine Aufteilungder Beratung möglich. Eine Linie küm-mert sich dann zum Beispiel nur umVersicherungslösungen wie Motor-fahrzeuge, Hausrat, Haftpflicht im Pri-vatkunden- und Unternehmensbereich.Eine zweite Linie übernimmt die Bera-tung für Vorsorgelösungen von Privatenund Unternehmen. Drittens agiert derBerater über alle Bereiche und Seg -mente umfassend. Zur Unterstützung

wird ihm ein Netzwerk von Fachspezia-listen zur Seite gestellt, auf derenKnow-how und Erfahrung er bei Bedarfzurückgreifen kann.

Alle Varianten haben Vor- undNachteile. Bei der ersten Variante ist sicher bestechend, dass der Kunde voneinem Berater umfassend betreut wirdund der Berater somit den Kunden, seineBedürfnisse und Wünsche à fond kennt.Allerdings stellt sich hier die Frage, obmit einem vertretbaren Aufwand alleMitarbeitenden im Aussendienst ent-sprechend fit gemacht werden können.Bei der zweiten Variante sind die ver-schiedenen Linien Experten auf ihremGebiet und können eine entsprechendgute Beratung bieten. Gleichzeitig be-steht die Gefahr, dass nicht alle Bedürf-nisse des Kunden übergreifend abge-deckt werden, weil beim Berater haupt-sächlich der eigene Schwerpunkt imFokus steht. Zudem ist es fraglich, obdie von der Versicherung gezogeneTrennlinie für den Kunden nachvoll-ziehbar ist und er seine Fragen jeweilsder richtigen Person stellt. Die dritte Variante bietet einen Ansprechpartnerund gleichzeitig eine hohe, umfassendeBeratungskompetenz. Jedoch bestehtdie Herausforderung, dass der Kunden-berater auch tatsächlich auf die Fach-spezialisten zurückgreift und diesesinnstiftend und effizient einsetzt.

Managementkompetenzen nötigHelvetia hat sich speziell im BereichVorsorge für die dritte Variante ent-schieden und setzt diese in einer für dieSchweiz einzigartigen Konsequenz um.Im Vorsorgebereich steht den Kunden-beratern so einerseits das Key AccountManagement als Support für alle fach-spezifischen Fragen zur Verfügung,wenn zum Beispiel bei einem Vorsorge-produkt Fragen zu einem integriertenIndex oder Fonds bestehen. Anderer-seits gibt es auf jeder Generalagentureinen Verantwortlichen Vorsorge undFinanzen, der bei anspruchsvollen Vor-

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6 Who Is Who 2016

Kundenberater

vom Sololäufer zum teamplayerDie anforderungen an versicherungsberater steigen stetig. es reicht schon lange nicht mehr, einfach ein guterverkäufer zu sein. vielmehr muss man vermehrt auf sein Netzwerk zurückgreifen können, wozu auch Manage-mentfähigkeiten gefragt sind.

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sorge- und Pensionsplanungen beige-zogen werden kann. Dieses Netzwerkvon Spezialisten entlastet in mancherHinsicht den Kundenberater, kann erdoch auf Unterstützung zurückgreifen.Gleichzeitig bringt diese Aufstellungneue Anforderungen mit sich: Der Kun-denberater muss nicht nur die Bedürf-nisse seiner Kunden richtig erfassenund daraus passende Versicherungs -lösungen ableiten. Zusätzlich muss erneu auch sein internes Netzwerk pfle-gen und der Situation entsprechend ein-beziehen. Eine Voraussetzung dafür istunter anderem, dass er erkennt, waswichtig und was unwichtig ist. Damitsind in der Kundenberatung vermehrtManagementkompetenzen gefragt.

Zusätzlich setzt Helvetia auf dieAus- und Weiterbildung der Mitarbei-tenden im ganzen Beratungsnetzwerk.Der Hauptfokus liegt dabei auf demKundenberater. Dies aus verschiedenenGründen: Kundenberater haben ganzunterschiedliche berufliche Hinter-gründe. Im Prinzip kann jeder, der Freude an der Tätigkeit hat, Versiche-rungsberater werden. Diese Breite hatdurchaus Vorteile, ist es in der Beratungdoch vielfach hilfreich, auf Erfahrun-gen von ausserhalb der Versicherungs-branche zurückzugreifen zu können.Gleichzeitig ist es aber umso wichtiger,die neuen Kundenberater mit einemeinheitlichen, ausführlichen Versiche-rungswissen auszustatten. Zudem wirdbei Helvetia erwartet, dass die eigenenKundenberater für die meisten ihrerKunden selbst geeignete Versicherungs-und Vorsorgelösungen finden. Erst beikomplexeren Fragestellungen oder um-fangreichen Konzepten sollen entspre-chende Experten beigezogen werden.

Interne und externeaus- und WeiterbildungenKundenberater bei Helvetia absolvie-ren zuerst eine Grundausbildung, in derwährend ca. zwei Jahren in verschiede-nen Modulen das grundlegende Rüst-zeug erlernt wird. Am Ende dieser Aus-bildung absolvieren die Teilnehmen-den eine interne Abschlussprüfung.Anschliessend erfolgt eine Vertiefungin Form der bereits erwähnten Zertifi-zierung zum VersicherungsvermittlerVBV. Helvetia setzt bewusst auf dieseAnerkennung, obwohl diese ursprüng-

lich für ungebundene Versicherungs-vermittler geschaffen worden ist. DiePhilosophie dahinter ist, dass die eige-nen Kundenberater mindestens so kom-petent Versicherungsnehmer beratenkönnen sollen wie ungebundene Ver-mittler. Anschliessend können ver-schiedene Ausbildungen zur Vertiefungdes Fachwissens absolviert werden.Diese können off the job, d.h. in Formeines zentral angebotenen Kurses, oderon the job direkt von und für die Mit -arbeitenden einer Generalagentur ab-solviert werden. Seit Ende 2015 führtHelvetia diese Ausbildungen im Rah-men von Cicero durch.

Auch für die Verantwortlichen fürVorsorge- und Finanzfragen, die vonden Aussendienstmitarbeitenden fürVorsorge- und Finanzplanungen beige-zogen werden können, gibt es ein Wei-terbildungsangebot. Hier wird jedochnicht einfach auf Kurse, Seminare undÄhnliches gesetzt, sondern der Com -munity-Gedanke steht im Vordergrund.Die Finanz- und Vorsorgeexperten sol-len sich mit ihren Kollegen von anderenGeneralagenturen regelmässig austau-

schen, Thesen und Trends kontroversdiskutieren und so am Ende gegenseitigvoneinander profitieren.

Nicht abgeschlossene entwicklungEs liegt auf der Hand, dass sich die ein-gangs beschriebenen Herausforderun-gen in Zukunft noch akzentuieren unddie Anforderungen an Versicherungs-berater generell steigen werden. DieseEntwicklung wird insbesondere auchdurch neue und schärfere Vorschriften,etwa durch das geplante Finanzdienst-leistungsgesetz (Fidleg) und das Finanz-institutsgesetz (Finig), vorangetrieben.So wird für Helvetia neben den persön-lichen Fähigkeiten der einzelnen Bera-ter die Orientierung hin zu Kompetenz-teams mit lateralen Strukturen weiter anBedeutung gewinnen. Im Mittelpunktsteht dabei das Bestreben, einen Kun-den vor dem Abschluss umfassend zuberaten und ihn anschliessend jederzeit– insbesondere auch im Schadenfall –optimal zu begleiten.

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Assistance

Privatkunden

Firm

enku

nden

Rechtsschutz

Gebäude

Privathaftpflicht

Hausrat

Motorfahrzeug

Finanzplanung

Pensionsplanung

Eigenheimfinanzierung

Vorsorgeplanung

Sparen

Tod und Invalidität

Unfall und Krankheit

Berufliche Vorsorge

Vorsorge für Kader

Keyman

Krankheit

Motorfahrzeug-Flotte

Unternehmens-berater

Kunde Vorsorge-/Finanzberater

Kunden-berater

Fahrhabe und Betriebsunterbrechung

Gebäude

Betriebshaftpflicht

Transport

Techn. Anlagen

Montage

Risikomanagement

Versicherung Vorsorge

Spezialisierungsgrad Kundenbedürfnis

Bei hohem Spezialisierungsgrad kann der Kunden-berater auf sein internes Netzwerk zurückgreifen

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Von Prof. Dr. Hans Rainer Künzle

Titularprofessor Universität Zürich

Partner Kendris AG

annahmeIn der neuen Auflage des Basler Praxis-kommentars (von Karrer, Vogt und Leu)wird ausgeführt, dass die Annahme desWillensvollstreckerauftrags nach dem Toddes Erblassers, aber vor der Mitteilungdurch die Behörde wirksam erfolgen kön-ne. Damit schliesst sich der Kommentar derin der übrigen Literatur herrschenden An-sicht an. Gleiches gilt für die Ausführun-gen, dass diese Annahmeerklärung an keineForm gebunden sei.

UngültigkeitsklageNach Sutter-Somm/Seiler (successio 2014,198 ff.) ist bei der Ungültigkeitsklage voneiner passiven notwendigen Streitgenos-senschaft auszugehen, d.h. die Ungültig-keitsklage muss sowohl gegen den Willens-vollstrecker als auch gegen alle übrigen,nicht bereits als Kläger teilnehmendenMiterben (sowie allfällige Vermächtnis-nehmer) gerichtet werden, andernfalls dieKlage mangels Sachlegitimation abzuwei-sen ist, soweit sie die Einsetzung des Wil-lensvollstreckers betrifft.

InteressenkollisionDas Bundesgericht hat sich im Urteil 5A_452/2014 vom 17.9.2014 E. 3 mit einer

Interessenkollision befasst. VerschiedeneVorwürfe konnten dabei nicht erhärtet wer-den: Der Vorwurf der falschen Beratungund der Verletzung von Aufklärungs- undAbmahnpflichten (wegen Unvereinbarkeitmit früheren letztwilligen Verfügungen) istnicht bewiesen, indem die früheren letzt-willigen Verfügung eingereicht werden.Der Vorwurf, die Erblasserin sei zu Ver -fügungen zu Gunsten von X. beeinflusstworden, konnte ebenso nicht bewiesenwerden. Die Tatsache, dass der Willens-vollstrecker den Ehemann der Erblasserinin Prozessen vertreten hat, stellte noch keineInteressenkollision dar.

WillensvollstreckerausweisDas Kantonsgericht Schwyz (Urteil ZK22013 29 vom 6.8.2013 E. 2c) hat die Zu-ständigkeit für das Ausstellen eines Wil-lensvollstreckerzeugnisses geklärt. Dafürgibt es im Kanton Schwyz keine ausdrück-liche Regelung. Das Kantonsgericht hatgutgeheissen, dass der Einzelrichter amBezirksgericht das Willensvollstrecker-zeugnis ausgestellt hat, «zumal er auch fürdas Ausstellen der Erbbescheinigung oder(allgemeiner) für die Testamentseröffnungzuständig ist».

InventaraufnahmeIn einem praktischen Fall hat sich die Fragegestellt, wie lange sich der Willensvoll -strecker Zeit nehmen dürfe, um das Inven-tar zu erstellen und den Erben zur Verfü-gung zu stellen. Da diese Frage im schwei-zerischen Recht soweit ersichtlich nochnicht entschieden wurde, wurde diese Fragein Anlehnung an das deutsche Recht be-handelt: Obwohl § 2215 BGB von «un -verzüglich» spricht, darf die Inventarauf -nahme – je nach Zusammensetzung desNachlasses (Vermögen im Ausland, Unter-nehmen, pendente Klagen gegen Erblasseretc.) – mehrere Monate in Anspruch neh-men (BayObLG München 1Z BG 83/97vom 18.7.1997). Grund für eine Verzöge-rung können auch ungeklärte Rechtsver-hältnisse sein (OLG Köln 2 Wx 26/91 vom25.11.1991). Auch in der Schweiz ist beimVorliegen von entsprechenden Gründeneine mehrmonatige Dauer nicht zu bean-standen.

Herausgabe derletzten SteuererklärungIn der Praxis ersuchte ein Willensvollstre-cker das Steueramt, die letzte Steuererklä-rung des Erblassers herauszugeben, wel-che als Grundlage für seine Inventarauf-nahme und die Annahme des Erbes dienensollte (wobei beide ungenügende Kenntnisüber das Vermögen des Erblassers hatten).Dies wurde aber verweigert mit der Be-gründung, man wolle verhindern, dass Ver-mögen versteckt werde (interne Weisung).Dies entspricht auch der Rechtsprechungdes Bundesgerichts (BGer. vom 10.2.1999ASA 69, 290).

Bestimmung einer LeitwährungIm Basler Kommentar (Art. 518 ZGB N 19)wird ausgeführt, dass der Willensvollstre-cker eine Leitwährung festlegen müsse, dieje nach Wohnort der Erben nicht notwen-digerweise der Franken sein müsse. Damit besteht zu meiner im Berner Kommentarfestgehaltenen Meinung (wonach der Wil-lensvollstrecker keine neue Leitwährungfestsetzen müsse) eine Meinungsverschie-denheit. Übereinstimmung besteht soweit,dass der Willensvollstrecker versuchen soll,von den Erben eine übereinstimmende Mei-nungsäusserung bezüglich der Leitwäh-rung einzuholen. Wenn dies nicht möglichist, darf er diese Frage m.E. nicht selbstfestlegen, sondern hat die vom Erblasserfestgelegten Verhältnisse fortzuführen.

einzug von ForderungenDas Bundesgericht hat im Urteil 4A_23/2015 vom 20.5.2015 bestätigt, dass eszu den Aufgaben des Willensvollstreckersgehört, Forderungen einzuziehen. Vorlie-gend ging es um die Rückforderung vonGeldern (604’000 Franken) welche von ei-ner Pflegerin abgezweigt wurden (774’000Franken) und das zulässige Mass an Pflege-geld (170’000 Franken) bei weitem über-stiegen.

DereliktionPraktischer Fall: Zu den Aufgaben des Erb-lassers kann auch eine Dereliktion (Lö-schung des Eigentums im Grundbuch gem.Art. 666 ZGB) gehören und zwar bezüglicheiner wertlosen Geröllhalde. Bei der Frage,

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8 Who Is Who 2016

Willensvollstreckung – aktuelle Praxis 2014/2015am 10. Schweizerischen erbrechtstag 2015 habe ich über die Gerichtspraxis 2014/2015 sowie in diesem Zeitraumerschienene Literatur berichtet.

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ob der Willensvollstrecker das alleine tunkann oder ob er dazu die Unterschrift allerErben benötigt (so das Grundbuchamt),können folgende Überlegungen gemachtwerden: Wenn der Willensvollstrecker eineWohnung selbständig aufräumt und wert-lose Gegenstände wegwirft, handelt erselbständig. Dennoch wird er beachten,dass Erben auch an wertlosen Gegenstän-den Interesse haben können (wie bei Erin-nerungsfotos), weshalb die Entscheidungmit ihnen abzustimmen ist. Dasselbe giltfür die Dereliktion der Geröllhalde.

KündigungEine nicht alltägliche Konstellation lagdem Urteil des Bundesgerichts 4A_499/2013 vom 4.2.2014 zu Grunde: Die Kün-digung einer Geschäftsliegenschaft wegenNichtbezahlung der Miete wurde durch die3 Erben ausgesprochen, welche die Erben-gemeinschaft ausmachten. Ihnen wurdeentgegengehalten, dass der Willensvoll-strecker dies hätte tun müssen, welchereine exklusive Verfügungsmacht besitze.Das Bundesgericht ist auf dieses Argumentnicht näher eingegangen, wohl weil dieWillensvollstreckung beendet war (derWillensvollstrecker hatte Jahrgang 1920und dürfte im Jahre 2011 kaum mehr gelebthaben).

erbteilungFragestellung in einem Praxisfall: Die Erb-teilung ist Sache der Erben, und der Wil-lensvollstrecker (dieses Nachlasses) mussdie Erbteilung weder genehmigen, nochunterzeichnet er sie. Ausnahmeweise darfein Willensvollstrecker aber dennoch an einer Erbteilung mitwirken, und zwar an-stelle eines Erben, welcher verstorben unddessen Nachlass noch nicht verteilt ist.Der Willensvollstrecker sollte sich in die-sem Fall die (einstimmige) Zustimmungseiner Erben einholen. Das Grundbuchamtdarf allerdings nur die formelle Legitima-tion des Willensvollstreckers prüfen (Wil-lenvollstreckerausweis), nicht aber dessenmaterielle Legitimation (Zustimmung al-ler Erben in seinem Nachlass).

Meldung von InhaberaktienSeit dem 1.7.2015 müssen Inhaberaktiendes Erblassers an die Gesellschaft inner-halb der Frist von 1 Monat gemeldet wer-den (Art. 697i Abs. 1 OR). Es fragt sich,ab wann eine solche Frist läuft. Dies istnach Gericke/Kuhn (AJP 2015, 854) der

Fall, wenn klar ist, welchem Erben die Aktien zufallen.

erbteilungsvertragBaumann (successio 2015, 96 ff.) führt aus,dass bei der Ausarbeitung des Erbteilungs-vertrags oft Missverständnisse von Wil-lensvollstreckern verursacht werden, wennFormulierungen verwendet werden wie:«Die Erben beschliessen...». Damit wer-den bei den Erben Erwartungen an die Verbindlichkeit solcher Formulierungengeweckt, die nicht gegeben sind. Der Wil-lensvollstrecker sollte ganz klar «...daraufhinweisen, dass für die einzelnen Erben vorAbschluss des definitiven Erbteilungsver-trags in der Regel keine Bindungswirkungentsteht».

Waffen in der erbteilungMathyas Meier hat sich in einer Master -arbeit an der Universität Zürich mit diesemThema befasst. Wenn sich in einem Nach-lass Seriefeuerwaffen befinden (für welcheeine Sondergenehmigung notwendig ist, aufwelche man keinen Anspruch hat), sollte derWillensvollstrecker die Waffen abholen las-sen durch den Inhaber einer Waffenhand-lungsbewilligung (zur Aufbewahrung biseine Bewilligung vorhanden ist). Der Wil-lensvollstrecker darf weder einen Transportsolcher Waffen vornehmen noch diese aneinen Erben oder Vermächtnisnehmer aus-händigen, welcher über keine Bewilligungverfügt.

Bei bewilligungspflichtigen Waffen (wieder Armeepistole) sollte ein Erbe, welcherInteresse an den Waffen hat, innert 6 Mo-naten eine Bewilligung beantragen oder,wenn niemand Interesse an den Waffen hat,der Willensvollstrecker selbst. Die Über-tragung an einen Erben darf nur mittelsschriftlichem Vertrag erfolgen, in welchemdie Details (wie Waffenart, Hersteller, Be-zeichnung der Waffe, Kaliber, Waffennum-mer, Ort und Datum der Übertragung, Artund Nummer des amtlichen Ausweises desErwerbers) genau festgehalten werden.

Fallstricke: (1) Der Verschluss von Seriefeuerwaffen muss gesondert aufbe-wahrt werden. (2) Wenn der Willensvoll-strecker die Waffen im Haus des Erblassersbelässt, muss er sicher sein, dass keineNichtberechtigte (unmündige Personen,unter umfassender Beistandschaft ste -hende Personen, vorbestrafte Erben) Zu-gang haben. (3) Selbst die Aufbewahrungin einem Panzerschrank ist eine unsorg -

fältige Aufbewahrung, wenn sich dieser ineiner verlassenen Liegenschaft des Erblas-sers befindet in einem Gebiet mit einer ho-hen Einbruchsrate (OGer. ZH SB120410vom 26.2.2013 E. 3).

rückgabe: Im Kanton Zürich könnennicht mehr benötigte Waffen in allen Poli-zeiposten, Verkehrsstützpunkten oder beider Fachstelle Waffen/Sprengstoff abgege-ben werden. Straffreiheit ist allerdings nichtgarantiert (z.B. bei Rückgabe nach der Karenzfrist von 6 Monaten). Die Erbenselbst sollten die Waffen zurückbringen,weil sie von der Karenzfrist von 6 Monatenprofitieren.

DauerwillensvollstreckungDas Kantonsgericht St. Gallen (BO.2013.14 vom 20.6.2014) hat entschieden,dass der Willensvollstrecker im Rahmender verfügbaren Quote (bei einer Tochterim Umfang von 25%) eine Auflage des Erb-lassers (Investition bei einer bestimmtenBank mit einer bestimmten Anlagestrate-gie, Auszahlung im Alter von 40 bis 55 Jah-ren) auch gegen den übereinstimmendenWillen der Erben durchzusetzen hat.

Legitimation zur aufsichtsbeschwerdeDas Kantonsgericht St. Gallen (BE. 2014.1vom 12.6.2014) hat (zu Recht) festgehalten,dass sowohl Nacherben wie auch virtuelleErben (völlig übergangener Pflichtteilserbe/nach Ablauf der Anfechtungsfrist) nicht zurAufsichtsbeschwerde legitimiert sind.

Umwandlung in einfache GesellschaftBaumann (successio 2015, 105) macht darauf aufmerksam, dass (auch) die Um-wandlung der Erbengemeinschaft in eineEinfache Gesellschaft zur Teilung desNachlasses führt, und «das Mandat desWillensvollstreckers endet, weil es gegen-standslos wird; entsprechend besteht auchkein Raum mehr für eine Behördenaufsichtüber den Willensvollstrecker».

ende einer WillensvollstreckungDas Kantonsgericht Graubünden (UrteilZK1 12 31 vom 12.12.2013) hat entschie-den, dass eine Nichtteilungsvereinbarungzum Ende einer Willensvollstreckung führt:«Dem Willensvollstrecker wurde dies am11. März 2009 beigebracht und mitgeteilt,dass sein Mandat damit beendet sei und erdieses abschliessen solle.»

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Medienpreis für Finanzjournalisten:ausschreibung 2016Im Frühling 2016 wird PRIVATE zum 15. Mal den Medienpreis für Finanz journalisten verleihen –dies gemeinsam mit führenden Finanzinstituten, Beratungsunternehmen und Anwaltskanzleien.In Frage kommen Artikel und Sendungen in deutscher, englischer oder französischer Sprache,die sich mit Bank- und Finanzfragen, Versicherungen, Vorsorge und Pensionskassen oderSteuer- und Fiskalpolitik befassen. Mögliche Genres umfassen Berichte, Features, Reportagen,Dokumentationen, Ratgeber- und Servicebeiträge sowie Kommentare. Team-Arbeiten sind willkommen.

Das Preisgeld beträgt Fr. 50’000.–.

Weitere Informationen (Teilnahmebedingungen, Termine usw.): [email protected]

Gewinner 2002 bis 2015

1. Preis 2002 Claude Baumann (Weltwoche)

1. Preis 2003 Beat Kappeler (NZZ am Sonntag)

1. Preis 2004 Carmen Gasser und Stefan Lüscher (Bilanz)

1. Preis 2005 Meinrad Ballmer und Marco Zanchi (Tages-Anzeiger)

1. Preis 2006 Daniel Ammann (Weltwoche)

1. Preis 2007 Albert Steck (Bilanz)

1. Preis 2008 Markus Schneider (Weltwoche)

1. Preis 2009 Michael Ferber (NZZ) / Michael Rasch (NZZ)

1. Preis 2010 Harry Büsser (Bilanz)

1. Preise 2011 Mark Dittli (Finanz und Wirtschaft und Tages-Anzeiger-Magazin) / Hansjürg Zumstein (SF1)

1. Preise 2012 Zoé Baches (NZZ) / Reto Gerber und Andreas Kohli (SF1 Eco)

1. Preise 2013 René Ammann und Balz Ruchti (Beobachter)Michael Haselrieder, Karl Hinterleitner, Reinhard Laska (ZDF-Team)

1. Preise 2014 Philippe Béguelin, Mark Dittli, Christoph Gisiger, Tina Haldner, Ruedi Keller, Tommaso Manzin,Andreas Neinhaus, Clifford Padevit, Alexander Trentin (Finanz und Wirtschaft Team)Michael Rasch (NZZ) / Markus Städeli (NZZ am Sonntag) / Katharina Deuber (SRF Eco)Martin Vetterli und Bernhard Raos (Beobachter) / Samuel Emch (Radio SRF Trend)Pasquale Ferrara, Charlotte Michel, Christian Schürer, Wolfgang Wettstein, Ueli Schmezer (Kassensturz-Team)

1. Preise 2015 Monica Hegglin (Finanz und Wirtschaft)Hansjürg Zumstein (SRF TV)Finews-Team (Peter Bohnenblust, Claude Baumann, Michael Sicker, Peter Hody, Samuel Gerber, Frédéric Papp, Christoph Meier, Ursula Bohnenblust, Antonio Prosperati, Daniel Schwenger)

Ehrenpreise 2015 Oliver Hirt und Andreas Kröner (Reuters)Eco-Mint-Team (Reto Lipp, Manuela Siegert und Erik Hefti)Klaus Uhrig (Bayerischer Rundfunk)

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JuryProf. Dr. Otfried Jarren, Ordinarius für Publizistikwissenschaft, Prorektor der Universität Zürich (seit 2008)Direktor des Instituts für Publizistik wissenschaft und Medien forschung (1998 bis 2008)Präsident der Eidgenössischen Medienkommission (seit 2013)Vorsitzender der Jury

Larissa alghisiMitglied der Geschäftsleitung undGroup Head of CommunicationsGAM Holding AGgam.com

Dr. alain BichselHead Corporate CommunicationsSIX Management AGsix-group.com

Dr. andreas BickelCIOSound Capital AGsound-cap.com

Dr. Gabriele Hofmann-SchmidSenior Legal AdvisorATAG Private & Corporate Servicesatag-pcs.ch

andreas KesslerMediensprecherUBS Wealth Managementubs.com

andreas KernGründer und CEOWikifolio AGwikifolio.com

erol BilecenLeiter UnternehmenskommunikationVescore AGvescore.com

etienne BoitelHead of Zurich OfficeBanque Syzsyzgroup.com

Dominique GersterHead of Media RelationsCredit Suisse AGcredit-suisse.com

Markus FuchsGeschäftsführerSwiss Funds & Asset Management Associationsfama.ch

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12 Who Is Who 2016

Jury

Oliver OehriFounding PartnerCenter for Social and Sustainable Productscssp-ag.com

Jolanda MeyerLeiterin UnternehmenskommunikationNotenstein La Roche Privatbank AGnotenstein-laroche.ch

alfonso PapaCEO SwitzerlandNN Investment Partnersnnip.ch

Hansjörg ryserLeiter Media Relations SchweizHelvetia Versicherungenhelvetia.ch

Beat MeierChairman and CEODynamic Tree Asset Managementdynamictree.com

Michael LeysingerInhaberLeysinger Tax & Finance Consultants Ltd.legatax.ch

roman LimacherGeschäftsführerHauck & Aufhäuser (Schweiz) AGhauck-aufhaeuser.ch

Prof. Dr. Hans rainer KünzleTitularprofessor Universität ZürichPartner Kendris AGkendris.com

Dr. ansgar SchottRechtsanwalt und PartnerFroriepfroriep.com

Stefan SchärLeiter UnternehmenskommunikationBDO AGbdo.ch

Sandro SchmidPartnerAAAccell LLCaaaccell.ch

Claudia SauterHead of PR & CommunicationsPricewaterhouseCooperspwc.ch

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Who Is Who 2016 13

thomas SutterLeiter Kommunikationund Deputy CEOSchweizerische Bankiervereinigungswissbanking.org

Luc SchuurmansMitglied der GeschäftleitungPrivate Banking Bank Linthbanklinth.ch

Dr. Norbert SeegerGeschäftsführerSeeger Advokatur undArComm Trust & Family Officeseeger.li

Christian trixlExecutive DirectorColumbia Threadneedle Investmentscolumbiathreadneedle.com

Cosimo SchwarzGeschäftsführerSchwarz & Partner Finanzkonsulenten AGfinanzkonsulenten.ch

Dr. reto SutterRechtsanwalt und SteuerexperteVoillat Facincani Sutter & Partnervfs-partner.ch

Dr. Norbert BernhardSekretär des MedienpreisesHerausgeber PRIVATE

private.ch

JuryJoachim SchrottLeiter KommunikationAvadis Vorsorge AGavadis.ch

Michael WeltiDirektor Niederlassung ZürichReyl & Cie SAreyl.com

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14 Who Is Who 2016

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Who Is Who 2016 15

Bürokratiemonster, Paragrafenflut, überbordende Regulie-rungskosten – so oder ähnlich tönt es von fast allen Parteienund deren Exponenten, um mittels Kritik gegen die staatlicheVerwaltung primär auf sich selbst aufmerksam zu machen.Auch viele Wirtschaftsverbände fordern die Eindämmung derRegulierungsflut und die Verbesserung der internationalenHandlungsfähigkeit. Diese im Grundsatz wenig bestrittenenZiele standen respektive werden auch weiterhin bei den Dis-kussionen zu den Gesetzesvorhaben Fidleg und Finig ganzoben auf der Traktandenliste stehen.

Aber: «Eindämmung der Regulierung» und «Verbesserungder internationalen Handlungsfähigkeit» stehen in einemstarken, bis jetzt jedoch wenig beachteten Widerspruch. DieSchweiz übernimmt mit diesen Regelungen faktisch weitge-hend EU-Recht. Dieses ist zwar sehr bürokratisch, aber trotz-dem die billigste Lösung, denn jede abweichende Regelungverursacht verteuernde Handelshemmnisse beim Import undExport von Finanzdienstleistungen und -produkten. Die Schweizführt genau diejenigen Regeln und Normen ein, die unsereFinanzindustrie bei ihren Exporten in die EU sowieso einhal-ten muss. Die neuen Regeln sind also weitgehend «Sowieso-Regeln» – ausser man hat ausnahmslos Schweizer Kunden.

Als kleine Volkswirtschaft sind wir darauf angewiesen,dass Schweizer Finanzdienstleister ihre Produkte und Dienst-leistungen auch im Ausland anbieten können. Gerade im Fi-

nanzbereich ist der Zugang zu ausländischen Märkten zuneh-mend schwieriger geworden. Im Zug der Krise 2008 haben ver-schiedene Länder ihre Finanzmarktregulierung umfassendüberarbeitet und ausgebaut. Auch in der EU wurden der Kun-den- und Anlegerschutz erheblich verstärkt und verschiedent-lich Drittstaatenregelungen eingeführt, welche für den ent-sprechenden Import strenge Vorschriften mit sich brachten.

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Schwei-zer Finanzplatzes auch in Zukunft sicherzustellen, ist es zen-tral, dass sich unser Finanzmarktrecht im Einklang mit inter-nationalen Regulierungsstandards befindet. Dies ist aus derPerspektive des Asset Managements von besonderer Bedeu-tung, da der entsprechende Schweizer Markt in den nächstenJahren nur wenig zulegen wird. Demgegenüber sind dieWachstumsprognosen für den globalen Markt erheblich höher, womit voraussichtlich ein noch grösserer Anteil unse-rer Kunden aus dem Ausland stammen wird.

Da Schweizer Finanzdienstleistungen und -produkte zueinem wesentlichen Teil in die EU exportiert werden, ist diegrundsätzliche Orientierung der Schweizer Finanzmarktregu-lierung an jener der EU unabdingbar. Eine solche schwächtauch die Position der Schweizer Anbieter mit Blick auf Märkteausserhalb der EU nicht, denn auch diese orientieren sich zu-nehmend an den Regeln aus Brüssel. Dabei muss natürlichsichergestellt werden, dass die EU-Regulierung nur soweit alsRichtschnur in der Schweiz genommen wird, wie dies im Hin-blick auf die Sicherstellung künftiger Exportmöglichkeitenvon Finanzdienstleistungen und -produkten erforderlich ist.

Die Wirtschaft nimmt Regulierung derzeit als etwasSchlechtes wahr und will um jeden Preis Deregulierung.Selbstverständlich können solche Wünsche vorgebracht wer-den. Jedoch sollte hier Zurückhaltung geübt werden, da politische Vorstösse zuerst einmal einen erheblichen Mehr -aufwand für Verwaltung und Behörden verursachen. Forde-rungen gilt es auf konkrete Gesetzesartikel zu beziehen undmit einer stringenten Begründung zu versehen. Wenig fass-bare Polemik ist das falsche Mittel. Deregulierung wird nichtbeschlossen, sondern im konkreten Fall stillschweigend undohne Tamtam umgesetzt. Nur so besteht eine Chance, den politischen Grossschlachten zu entgehen und dem Anliegennach weniger Regulierung nachzukommen. Last but not least:Die Regulierungskosten für die Wirtschaft sind stets den Kosten des Regulierungsverzichts gegenüberzustellen.

[email protected] / www.sfama.ch

Fonds & Asset Management

regulierungsflut eindämmen, internationaleHandlungsfähigkeit verbessern – ein Widerspruch!Von Markus Fuchs, Geschäftsführer Swiss Funds & Asset Management Association SFAMA

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Wer in Indien Bier braut und es landes-weit verkaufen möchte, braucht einegute Steuerabteilung – und viel Geduld.Die Steuergesetze des Subkontinentsbestimmen nämlich, dass Import- undExportsteuern nicht nur für den Handelmit dem Ausland anfallen, sondernauch zwischen den einzelnen indischenBundesstaaten. Die hohen Steuern um-geht man nur, indem man in jedem Bun-desstaat eine eigene Brauerei hochzieht– Heineken hat davon mittlerweile 27.

Auch die Errichtung einer Betriebs-stätte ist in Indien keine leichte An -

gelegenheit. So sind im BundesstaatMaharashtra für den Bau einer Fabrikauf einem Grundstück, das bereits alsIndustriegebiet ausgewiesen wordenist, nicht weniger als 72 Genehmigun-gen erforderlich. Nach Schätzungensind heute noch mehr als 1’700 Gesetzeaus der Zeit der britischen KolonisationIndiens (bis 1947) in Kraft. Ein indi-sches Sprichwort besagt: «Die Britenhaben die Bürokratie eingeführt, die Inder haben sie perfektioniert.»

Die Hoffnungen ruhen nun auf demim Mai 2014 gewählten indischen Pre-

mierministers Modi. Er hat verspro-chen, die komplexen bürokratischenStrukturen zu reformieren und richtetdamit seine Politik sehr marktfreund-lich aus. Er hat bereits erste Massnah-men erlassen, die dem Privatsektor eineBeteiligung in Branchen wie Infra-struktur, Schienenverkehr, Versiche-rungen und Rüstung erleichtern. Diebisherigen Fortschritte an der bürokra-tischen und administrativen Front sindmöglicherweise nicht so glamourös oderschlagzeilenträchtig, wie man sich daserhoffen würde. Sie sollten aber nichtunterschätzt werden. Tatsächlich ist esenorm wichtig, dass Indien sein Ziel er-reicht, für Unternehmen attraktiver zuwerden und den unternehmerischenGeist seiner gut ausgebildeten Bevöl-kerung zu fördern.

«Make in India»:ein ehrgeiziges vorhaben Die schiere Menge an Menschen ist einwesentlicher Grund für die hohen Er-wartungen an das künftige Wirtschafts-wachstum. Indien hat die jüngste Ar-beitsbevölkerung der Welt mit einemDurchschnittsalter von 27 Jahren undeiner halben Milliarde Menschen zwi-schen 25 und 54 Jahren, die als produk-tiv gelten. Modi hat denn auch grossePläne: Indien soll China als Produk -tionszentrum der Welt ablösen. SeinSlogan für dieses ehrgeizige Vorhabenlautet: «Make in India». Mehr auslän-dische Investments sollen nach Indienfliessen, mehr Jobs in der Produktionentstehen. Derzeit trägt die Industrie inIndien nur 17,2% zur gesamten Wirt-schaftsleistung bei und wenig zu neuen

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16 Who Is Who 2016

Indien ist breiteraufgestellt als vieleandere SchwellenländerHinter den aktienmärkten vieler Schwellenländer liegen eine reihe eher glanzloser Jahre, in denen die Börsender Industrieländer kräftige Zuwächse verbuchten. Doch noch immer lassen sich in den emerging Markets span-nende Möglichkeiten finden. Laut GaM-Fondsmanager Madhav Bhatkuly lohnt sich besonders bei Indien eingenaueres Hinsehen: Das Land ist seiner ansicht nach mit keinem anderen vergleichbar, und aktuell beginnt dorteine sehr positive entwicklung, die man als anleger nicht verpassen sollte.

Von Madhav Bhatkuly, inhaber, CEO und CiO New HorizonExklusiver Fondsmanager für GAM für einen indischen Aktienfonds

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Arbeitsplätzen. Das liegt im Wesent -lichen daran, dass Indien direkt denSprung von einer Agrar- in eine Dienst-leistungsgesellschaft vollzogen und denindustriellen Zwischenschritt ausgelas-sen hat – ein Unikum in der Geschichtedes Kapitalismus der vergangenen 200Jahre.

vor einem neuen Wachstumszyklus All diese Faktoren treffen schon seitlängerem zu, doch nun stehen Indien ro-sige Zeiten bevor. Denn zum ersten Malkommen in der Geschichte des Landesmehrere Faktoren so zusammen, dasssie die Basis für eine mehrjährige Ak-tienhausse bilden könnten.

Erstens sind die Gewinne der in -dischen Unternehmen ungeachtet derpositiven Börsenentwicklung seit derWahl Modis noch sehr niedrig. Die Kapazitätsauslastung liegt unter denTiefständen während der Finanzkrisevon 2008/2009, die Ebitda-Margen sindschmaler als 2003 und der Anteil derUnternehmensgewinne am Bruttoin-landsprodukt beträgt nur 4,2% – dasAllzeithoch lag bei 7,2%. Zweitenssenkt der politische Wandel unter demneuen Regierungschef Modi die Hür-den, welche Unternehmen in Indienüberwinden müssen.

Drittens hatte Indien in den zurück-liegenden Jahren relativ hohe Inflati-onsraten, während in den USA, Europaund Japan eine expansive Geldpolitikbetrieben wurde. Die indische Noten-bank straffte die Zinszügel deshalb soenergisch, dass die Geldmenge M1 aufden drittniedrigsten Stand sank, seit inIndien 1956 die Republik ausgerufenwurde. Nachdem nun ein rapider Rück-gang des Verbraucherpreisindexes zubeobachten ist, der sich weiter fortset-zen dürfte, steht Indien an der Schwellezu einem bedeutenden wirtschaftlichenAufschwung. Bisher sind die Zinsendreimal um jeweils 25 Basispunkte ge-senkt worden, und in den nächstenzwölf Monaten könnte es um weitere100 Basispunkte nach unten gehen.

Viertens ist die Ölintensität (der Öl-verbrauch in Relation zum Bruttoin-landprodukt) der indischen Wirtschaftso hoch wie in keinem anderen Schwel-lenland. Das ist zwar ineffizient, denn80% seines Ölbedarfs importiert In-dien. Doch angesichts des momentan

tiefen Ölpreises profitiert das Land vondieser Entwicklung, da die Inflationstark vom Ölpreis getrieben ist.

Das Zusammenwirken dieser vierFaktoren macht Indien für die nächstenrund fünf Jahre höchst attraktiv für Anleger, unabhängig davon, in welcheRichtung es im übrigen Schwellen -länder-Universum geht.

Indien für anleger hoch interessantDas grosse Wachstumspotenzial Indiensist auch aus Anlegersicht hoch interes-sant. Besonders im Konsum- und Fi-nanzdienstleistungssektor handelt In-diens Investmentstory von einer Auf-holjagd gegenüber anderen Märkten.Ein Beispiel: Laut Unilever haben dieInder im Durchschnitt die weltweitlängsten Haare. Dennoch zählt der in-dische Markt für Haarpflegeproduktezu den kleinsten der Welt. Zudem habendie über 620 Millionen männlichen In-der von Natur aus einen stärkeren Haar-wuchs als andere Asiaten. Indien solltedeshalb früher oder später zum welt-weit grössten Absatzmarkt für Rasiererwerden. Genährt wird das Aufholpoten-zial aber nicht nur vom starken Haar-wuchs, sondern vielmehr von der wach-senden Kaufkraft der Bevölkerung. Beiden Finanzdienstleistungen ist das ganzähnlich: Der wachsende Wohlstandwirkt sich auf die Ersparnisse aus, vondenen ein Teil in den Aktienmarkt flies-sen wird. Dies wiederum sollte der Fi-nanzbranche zusätzliche Impulse ver-

leihen. Ein dritter Aspekt ist die Unter -finanzierung des indischen Gesund-heitssektors, obwohl zugleich Krank-heiten in der Bevölkerung zunehmendürften. Beispielsweise gibt es Progno-sen, wonach der Anteil Indiens an denweltweiten Diabetesfällen mit chroni-schem Behandlungsbedarf im nächstenJahrzehnt 30% betragen wird.

auf dem Weg zu mehrWachstum und WohlstandDie Beispiele zeigen, was sich momen-tan in Indien bewegt, vor allem beim Inlandkonsum. Gefördert von politi-schen Reformen, überarbeiteten Geset-zen, besserer Haushaltsdisziplin desStaates, Ausbau der Infrastruktur undguten Unternehmensergebnissen scheintIndien zum ersten Mal seit Jahrzehntenauf dem Weg zu wirtschaftlichemWachstum und mehr Wohlstand fürweite Kreise der Bevölkerung zu sein.

Für Investoren kann Indiens Ent-wicklung – insbesondere vor dem Hin-tergrund der momentanen Schwäche inanderen Schwellenländern – daher nurpositiv sein. Anlagechancen gibt es ge-nügend und zwar in unterschiedlichenBranchen. Die noch junge RegierungModis hat offensichtlich erkannt, waszu tun ist. Die Mehrheit der Bevölke-rung Indiens sowie viele ausländischeInstitutionen und Investoren scheinensie bei der Umsetzung zu tragen.

www.gam.com

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Indiens Wirtschaft zieht seit 2013wieder deutlich anWirtschaftswachstum in Prozent jährlich

Nach Berechnungen der OeCD soll das Bruttosozialprodukt Indiens in denkommenden Jahren mehr als 6,5% jährlich zulegen.

Quelle: OECD-Studie «2014 OECD Economic Survey of india», November 2014

2011 2012 2013 2014 2015 2016

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3%

2%

1%

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Von Dr. Andreas BickelChief investment OfficerMember of the Executive BoardSound Capital AG

Prozyklisches Verhalten, wie das Ver-kaufen, wenn die Märkte stark korri -gieren oder das Kaufen bei Euphorie,gehört zu den typischen Fehlern im Asset-Allocation-Prozess. Die Verhal-tensökonomie lehrt uns, dass AnlegerVerluste doppelt so stark gewichten wieGewinne. Die Neuroökonomie gehtdiesbezüglich einen Schritt weiter undmisst die Hirnströme, um dieses irra-tionale Verhalten genauer zu erklären.Vereinfacht ausgedrückt, übernimmtbei Panik das Stammhirn die Kontrolleund bringt uns dazu, reflexartig Risikenzu reduzieren. Diese Verhaltensart warfrüher entscheidend, um in der freienNatur als Jäger und Sammler zu über-leben. Sobald Gefahr bestand, angegrif-fen zu werden, war Flucht eine geeig-nete Reaktion. Obwohl dies bereits seitgeraumer Zeit zum Grundwissen einesprofessionellen Investors gehört, fin-den sich immer wieder Beispiele fürprozyklisches Verhalten in Rechen-schaftsberichten von Anlagekomitees.

Sätze wie «aufgrund der stark angestie-genen Risiken sehen wir uns veranlasst,die Übergewichtung von Aktien auf einneutrales Gewicht zu reduzieren» sinddabei nicht die Ausnahme, sondern dieRegel. Wichtig wäre, dass man explizitin Anlagekomitees ein Aktienkorrek-turszenario definiert und klare Regelnableitet, was in einem solchen Fall kon-kret zu tun sei. Kommt man beispiels-weise zum Schluss, dass es sich hierbeium eine normale Korrektur handelt undder Investment Case unverändert gültigist, wäre es vernünftiger, abzuwarten bissich die Märkte beruhigen und dann dasPortfolio auf die ursprüngliche Strate-gie zurückzuführen. In der Mehrzahlder Fälle bedeutet dies, die Aktienquoteantizyklisch zu erhöhen. Der Schlüsselzum Erfolg liegt deshalb in einemstrukturierten Investment-Prozess, dernebst den traditionellen fundamentalenFaktoren systematisch verhaltensöko-nomische Indikatoren einbaut.

Sentiment-IndikatorenSound Capital als reiner Wealth Mana-ger hat deshalb seinen Investment- Prozess so gestaltet, dass Sentiment- Indikatoren, wie auch Indikatoren aus

der technischen Analyse, bei der Fest-legung der taktischen Asset Allocationberücksichtigt werden.

Das Ziel solcher Sentiment-Indika-toren ist es, allgemein gesprochen, auf-zuzeigen, wieviel Panik resp. Stress beiden Anlegern vorhanden ist. Je höherdie Markt-Volatilität, desto höher sinddie Ausschläge bei diesen Indikatoren.Risikoappetit-Indizes sind z.B. so kon-struiert, dass sie um einen Mittelwertoszillieren. Dabei werden starke Aus-schläge nach unten resp. oben (meistens2 Standardabweichungen) als Bereichedefiniert, bei denen Euphorie oder Pa-nik vorherrscht. Eine lohnende Invest-ment-Strategie besteht darin, dass manbei Euphorie die Risiken in der AssetAllocation reduziert und umgekehrt beiPanik aufbaut. Dieses antizyklischeVerhalten weist allerdings ein ent-scheidendes Manko auf: Das Timinggestaltet sich schwierig, da die Stim-mung für längere Zeit sowohl im Panik-wie auch im Euphorie-Bereich verwei-len kann. Wie John Maynard Keynesbereits festhielt, können Märkte viellänger irrational sein «als du solvent».Bezogen auf die Allokation von Risikenlieferten die Finanzkrise und dieDot.com-Blase zur Jahrtausendwendeanschauliche Beispiele hierzu. ValueInvestoren verloren während der Fi-nanzkrise in der Mehrzahl der Fällemehr als die breiten Märkte. Währendder Internet-Blase im Jahr 1999 konntediesbezüglich das Umgekehrte beob-achtet werden. In dieser Zeit gab es ir-rationale Übertreibungen und die ValueStrategien stiegen viel weniger an als dieDot.com-Aktien. Das Paradebeispiel warUBS Brinson; dort wurde kurz vor demHöhepunkt der Tech-Bubble Gary Brin-son abgesetzt. In der Praxis wurde deshalb das Keynes-Zitat abgeändert:Aus «als du solvent» wurde «als du imBusiness bleiben kannst».

Damit ist ein weiteres Problem desprozyklischen Verhaltens angesprochen:Es ist in der Gesellschaft akzeptiert,

antizyklische asset allocation –Wie verhaltensorientierte erkenntnissein der Praxis eingesetzt werden können

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wenn man konventionell irrt. Es ist aberverpönt, wenn man unkonventionell er-folgreich ist. Im zweiten Fall geschiehtwenig, aber der hier relevante Dritte Fall,nämlich das unkonventionelle Schei-tern, zieht meistens organisatorischeKonsequenzen nach sich. Folglich ist esleider Courant normal, dass grössereOrganisationen mit dem Strom schwim-men und alle in etwa die gleichen Anlage-Schlussfolgerungen ziehen.

Bessere Ergebnisse bei der Steuerungder Asset Allocation können dadurcherzielt werden, indem man neben denSentiment-Indikatoren auch Daten zuKapitalströmen berücksichtigt. Diesbe-züglich sind die Statistiken über die Ka-pitalströme in risikoreiche resp. risiko-arme Anlagen hilfreich. Kombiniert mandiese zusätzlich mit technischen Signa-len, kann die Entscheidungsgüte noch-mals leicht erhöht werden.

verhaltensökonomische Fehler,Indizes und ModelleDabei geht es primär darum, die ele-mentarsten verhaltensökonomischenFehler so weit als möglich zu elimi -nieren. Nebst dem bereits erwähnten«Buy high sell low»-Effekt stehen Her-denverhalten, Verlust-Aversion, Risiko-wahrnehmung, selektive Wahrnehmung,Konservatismus, Mental Accounting,Anchoring, Repräsentativität sowieSelbstüberschätzung im Vordergrund.

Eine konträrere Schlussfolgerungaus der Verhaltensökonomie besagt,dass die Verwendung von Charts durch-aus einen Zusatznutzen liefern kann.So etwas war im Finance-Studium nichtnur verpönt, sondern aufgrund derMarkt-Effizienz-These und der An -nahme des nutzenmaximierenden Homooeconomicus ein absolutes «No-No».Auch heute ist in der Akademie dieChart-Technik umstritten. Aus Prakti-kersicht besteht die Herausforderungdarin, Chart-Bilder so zu deuten, dassman zeitlich nahe bei Wendepunkteneine Umschichtung in der Asset Allo-cation vornimmt. Dies ist mit reinerChart-Technik nicht zu bewältigen, daman in ihrer reinen Form erst Empfeh-lungen ausspricht, wenn bereits einMuster erkennbar ist.

Damit verpasst man allerdings diegrössten Bewegungen. Kombiniert mandiese Technik zusätzlich mit Indikato-

ren, die Wendepunkte im Konjunktur-zyklus anzeigen, kann bei ausgeprägtenZyklen eine signifikante Verbesserungbei der Antizipation von Wendepunktenerreicht werden. Dabei stehen Ein-kaufsmanager-Indizes und quantitativeMehrfaktoren-Modelle im Vorder-grund. Quantitative Mehrfaktoren-Modelle versuchen, die Wendepunktein den Konjunkturzyklen vorherzusa-gen. Die Annahme dahinter ist, dass anWendepunkten die relative Perfor-mance von Aktien versus Obligationenam grössten ist. Durch die diversenquantitativen Lockerungs-Programmeder Notenbanken hat sich dies schlag-artig geändert. Folglich ist die Steue-rung der Asset Allocation erschwertworden. Im August 2015 konnte dies er-neut beobachtet werden: Die Einkaufs-manager-Indizes in Europa und den USA(v.a. der New Orders Index), wie auchder IFO Index, sendeten positive Sig-nale aus, welche aufgrund der herr-schenden Marktpanik ignoriert wurden.

Mehrwert des vermögensverwaltersDieses Problem lässt sich nur entschär-fen, indem man entweder eine lang -fristige Asset Allocation bestimmt undsystematisch «rebalanced» oder indemman mit Derivaten, z.B. mit dem Kaufvon Puts, opportunistisch Risiken in denPortfolios reduziert. Die Hedg ing Vari-

ante kann sehr teuer werden. Im aktu-ellen Umfeld sind Absicherungskostenvon rund 5% des Depotwertes keineSeltenheit. Vielversprechender ist dererste Ansatz. In einer Vanguard-Studiewird aufgezeigt, dass der Wert einesKundenberaters primär darin besteht, fürseinen Kunden das geeignete Risiko-profil herzuleiten und in der Folge dafürzu sorgen, dass keine pa nischen Asset- Allocation-Änderungen vorgenommenwerden. Die Studie folgert, dass genauhier der Mehrwert eines Vermögensver-walters liegt. Dieser Mehrwert kann biszu rund 2% Zusatz-Rendite pro Jahrausmachen. Über einen Horizont von10 Jahren würde dies bedeuten, dassrund 22% Mehr-Rendite erzielt würde.Weitere wichtige Faktoren sind die op-timale Auswahl von Produkten, dienicht nur kostengünstig, sondern v.a.auch steuereffizient für die Kunden seinmüssen.

Zukunftsweisende Business-Mo-delle im Wealth Management zeichnensich aus unserer Sicht dadurch aus, dasseinerseits der Anlageprozess die hierskizzierten Elemente einbaut und ande-rerseits die Entschädigung für die Ver-mögensverwaltung vorzugsweise übereine transparente Gebühr abgegoltenwird.

[email protected]

Bewertung Chart-Technik Aktien Sentiment

günstig

teuer

kaufen

Bonds

Panik

Euphorietief

AktienShiller

PEZins-

niveauRisiko-Prämie

hoch

tief

hoch

tief

Spreads

hoch

verkaufen

Risiko-Index

Kapital-ströme

RisikoreicheAnlagen

RisikoarmeAnlagen

= aktuelle Einschätzung (Beispiel)

verkaufen

kaufen

1 Monat

Fristigkeit3 Monate

Sound Capital Investment-Barometer

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20 Who Is Who 2016

Der Manipulationsskandal von Volks-wagen hat die Anleger bisher in etwa 30Mrd. Euro gekostet (Stand Mitte No-vember 2015). Um diesen Betrag ist derBörsenwert des Wolfsburger Konzernsgesunken, seit Ende September die Ma-nipulationen an den Dieselfahrzeugenpublik wurden. In einem ersten Schritthat VW im 3. Quartal 6,7 Mrd. Euro ergebniswirksam zurückgestellt. Dochschon heute ist absehbar, dass dieserBetrag wohl nicht reichen wird.

Über 10 Millionen Fahrzeuge müs-sen weltweit in die Werkstätten zurück-gerufen werden. Mit einem Austauschder Steuerungssoftware alleine ist es offenbar bei vielen Motoren nicht ge-tan. Millionen von Antriebsaggrega-ten müssen umgerüstet werden. Dabeibleibt es jedoch nicht. Bei geleastenFahrzeugen drohen erhebliche Ab-schreibungen. Denn bei den über die

VW Financial Services finanziertenPKWs liegt das Restwert-Risiko beimAutokonzern bzw. seiner Bank. Es liegtauf der Hand, dass die manipuliertenFahrzeuge bei Ablauf des Leasingver-trags weniger wert sind als ursprünglichangenommen. Der renommierte Auto-experte Ferdinand Dudenhöfer, Direk-tor des Forschungsinstituts CAR, rech-net mit einem weiteren Milliardenbe-trag, der für VW fällig wird.

Der Automobilkonzern schliesst imStrudel der Abgasaffäre auch einen Ein-bruch bei anderen Fahrzeugen nichtaus. Die Konzernspitze denkt schonlaut über Kurzarbeit und die Entlassungvon Leiharbeitern nach. Dazu drohen vorallem in den USA milliardenschwereStrafzahlungen – alleine an die ameri-kanische Umweltbehörde Environmen-tal Protection Agency (EPA) könntenmehr als 18 Mrd. US$ fällig werden.

ethische und ökologischeverfehlungen«Dieselgate» ist nicht nur ein aktuellesBeispiel für ethische und ökologischeVerfehlungen, die weite Kreise ziehenkönnen. Es wird wohl der bislang füreine Firma teuerste Umweltskandalwerden. Der Betrug kostet die Anlegermehr Geld als die Vergiftung desRheins vor knapp 30 Jahren durch dieSandoz AG oder die Ölpest im Golf vonMexiko durch die Explosion der Bohr-plattform Deepwater Horizon von BPim Jahr 2010. Die negativen Umwelt-und Gesundheitsschäden wirken überviele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte nach.Aktionäre haben Kursrückgänge zuverkraften, und auf absehbare Zeit istzudem mit keiner oder einer verringer-ten Dividendenzahlung zu rechnen. Immer häufiger führen Betrugs- undReputationsschäden durch unethischesVerhalten zu enormer Kapitalvernich-tung und zu kostspieligen Regulie-rungswellen, wie es in der Finanz -branche seit einigen Jahren zu beobach-ten ist.

«Greenwashing» schadet einernachhaltigen entwicklungKonsumenten achten verstärkt auf dieökologische und soziale Verträglichkeitvon Produkten und ein grünes Imagevon Unternehmen. Gewisse Unterneh-men unterliegen deshalb der Versu-chung, die eigenen Leistungen zu PR-Zwecken (Greenwashing) zu beschöni-gen. Es ist Aufgabe der Nachhaltig-keitsanalysten, auf Unstimmigkeitenhinzuweisen. Durch die erwähntenSkandale sind diese Unternehmen auswichtigen Nachhaltigkeitsindizes ent-fernt worden – zum Beispiel aus denDow Jones Sustainability Indizes oderdem MSCI World Socially Respon -sible. Damit verschwanden die Aktien

Warum sich Investoren zunehmendfür nachhaltige Unternehmensführunginteressieren – Über die Kostenkurzfristiger Wachstumsfantasien

Von Roman Limacher und Dr. Stefan StreiffCEO Senior Ethik-AnalystHauck & Aufhäuser (Schweiz) AG Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG

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Who Is Who 2016 21

auch aus den entsprechenden ETFs, diediese Indizes nachbilden. Verschiedeneaktiv gemanagte Investmentfonds, diesoziale und ökologische Kriterien be-rücksichtigen, haben sich ebenfalls vonsolchen Unternehmen getrennt.

Die Kultur nachhaltigerFührungsverantwortungVolkswagen und BP sind keine Einzel-fälle. Es gibt eine Vielzahl von Beispie-len für unternehmerische Betrügereienund Verfehlungen in der jüngeren Ver-gangenheit: Grosse Industriekonzernehaben sich Vorteile durch «Beschleuni-gungszahlungen» verschafft, Pharma-Unternehmen haben Studien manipu-liert. Auch der Finanzbranche habenManipulationsskandale und Übervor-teilungen immer wieder eine negativePresse eingebracht und Reputation ge-kostet.

Eine mangelhafte Corporate Gover-nance ist nicht der einzige Verstoss ge-gen ein sozial und ökologisch verträg-liches Wirtschaften, der Rendite kostet.Firmen, die Mitarbeiter schlecht behan-deln, leiden unter hoher Fluktuation,oder ein ineffizienter Umgang mit na-türlichen Ressourcen treibt die Produk-tionskosten unnötig nach oben. Es gibtzahlreiche weitere Beispiele dafür, dassunsoziales und umweltbelastendes Wirt-schaften auch finanziell schädlich ist.Positives gesellschaftliches Engage-ment dahingegen fördert das Kunden-vertrauen und letztlich auch die Kun-

denloyalität, was in einer besserenWettbewerbspositionierung mündet.

Erforderlich ist deshalb eine Kulturder nachhaltigen Führungsverantwor-tung. An Nachhaltigkeitskriterien ori-entierte Anlageentscheidungen stelleneinen wichtigen Hebel für diese Ent-wicklung dar. Der Ruf nach weitererRegulierung erscheint nicht zielfüh-rend, da sich die Gesellschaft ansonsteneinen Kontrollstaat schafft, der die Pro-bleme letzten Endes doch nicht in denGriff bekommt. Wer diesen Kontroll-staat verhindern will, muss Eigenver-antwortung übernehmen und nachhal-tig führen.

Kosten sparen undInvestmentrisiken reduzierenDie Berücksichtigung ethischer Krite-rien spart längerfristig Kosten und ver-mindert Investmentrisiken. Nachhalti-ges Wirtschaften und entsprechendeKapitalanlagen sind nicht nur etwas fürGutmenschen, sondern vor allem für Investoren geeignet, die stetige und stabile Erträge erwarten. Die Berück-sichtigung sozialer und ökologischerFaktoren ist für diese Stetigkeit und Stabilität zunehmend [email protected]

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Nachhaltiges Wirtschaften und entsprechendeKapitalanlagen sind nicht nur etwas für Gutmenschen, sondern vor allem für Investoren geeignet, die stetige und stabile Erträge erwarten.

Klassische Finanzanalyse und Nachhaltigkeitsanalyse

Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.

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Die Unsicherheit über eine Zinserhö-hung der amerikanischen Zentralbankund Sorgen über konjunkturelle Schwä-chen in China belasten die Märkte.Letztlich kann jedoch niemand sagen,was die Kurse genau bewegt. Dement-sprechend erhöht sind die Nervositätund deren Masseinheit, die Volatilität.Sie war in der Schweiz im Herbst 2015,gemessen am Volatilitäts-Index VSMI,so hoch wie seit der «Euro-Krise» nichtmehr (siehe Grafik).

Immer wenn es mit den Kursen ab-wärts geht, taucht die Frage auf, ob mansein Portfolio absichern soll. Oftmals

ist es dann aber bereits zu spät dafür.Die vermeintliche Gegenbewegung stehtbereits an. Dennoch lohnt es sich, sichmit den Absicherungsmöglichkeiten ver-traut zu machen. Dazu gehören ins -besondere Stop-Loss-Aufträge, Put-Optionen und Mini Futures.

Stop-LossAnleger könnten eine bessere Perfor-mance mit ihren Investments erreichen,würden sie nicht Gewinne zu früh rea-lisieren und Verluste zu lange aussitzen.Doch zugegeben: Dies ist natürlich einfacher gesagt als getan. Abhilfe ver-

spricht der mögliche Einsatz von Stop-Loss-Aufträgen.

Beim klassischen Stop-Loss (SL)gibt der Kunde seiner Bank den Auf-trag, eine gewisse Anzahl von Wert -papieren zu verkaufen, sobald der Titeleine Kursschwelle unterschreitet. Solltedieser Fall eintreten, werden die Wert-papiere automatisch mit dem Orderzu-satz «bestens», d.h. zum bestmöglichenKurs für den Kunden, verkauft.

Der Teufel steckt jedoch auch hierim Detail. SL-Aufträge sind kein All-heilmittel und haben gewisse Schwä-chen. So sind SL zumindest regelmäs-sig zu überwachen. Einmal erteilt, sindsie fixiert. Wird bei steigenden Notie-rungen der SL nicht manuell nach obenangepasst, werden die Papiere erst beiErreichen der ursprünglichen Schwelleverkauft. Temporäre Gewinne lösen sichbei diesem Szenario wieder in Luft auf.

Wo genau soll nun der SL gesetztwerden? Diese Frage kann nicht ab-schliessend beantwortet werden. Oft-mals wird für Privatanleger ein Abstandvon ca. 10 bis 15% als sinnvoll erachtet;je nach Risikotoleranz und Anlageho-rizont kann der Wert abgeändert wer-den. Bei volatilen oder wenig liquidenAktien sind immer höhere Abstände zubevorzugen, da sonst bereits mehr oderweniger handelsübliche Schwankun-gen zur Auslösung von Verkaufsaufträ-gen führen.

Bei SL-Aufträgen besteht immerdie Gefahr, dass unmittelbar nach demVerkauf der Markt dreht und die Papierewieder an Wert gewinnen. Dieses Pro-blem kann nicht wirklich umgangen,

Depot-absicherungfür Privatanleger: Stop-Loss, Put-Optionenoder Mini Futures?Die Nervosität an den Märkten ist seit den Kursrückgängen ende august gross und sie wirdvermutlich anhalten. es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich gegen verluste zu schützen.Doch lohnt sich das überhaupt?

Von Mauro Radzinski und Roger MüllerTeamleiter Private Banking Zürichsee Berater Private Banking ErlenbachBank Linth Bank Linth

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aber wenigstens etwas entschärft wer-den. Dies indem man die SL aufteilt,beispielsweise für je einen Drittel der gesamten Position im Abstand von z.B.5 Prozentpunkten.

Put-OptionenOptionen werden häufig mit der Spe -kulation auf steigende oder sinkendeKurse in Zusammenhang gebracht. Siedienen jedoch auch zur Absicherung(dem Hedging) einzelner Positionenoder des Gesamtportfolios. Dies warder ursprüngliche Gedanke hinter demEinsatz von Derivaten.

Das Ziel dieser Absicherung ist dieKompensation möglicher Kursrück-gänge des Basiswerts mit den daraus resultierenden Gewinnen aus dem Ein-satz von Put-Optionen.

Anlegern, die ihre Positionen mitPut-Optionen absichern wollen, stehendabei grundsätzlich zwei unterschied-liche Strategien zur Verfügung: der sta-tische oder der dynamische Hedge. Wirwerden nachfolgend nur auf den stati-schen Hedge eingehen, da der dynami-sche mit noch höheren Kosten verbun-den ist und sich eigentlich nur für pro-fessionelle Marktteilnehmer lohnt (wiebeispielsweise für einen Market Maker,der seine Risiken jederzeit überwachenund steuern muss).

Nachfolgend ein paar Grundbegriffezum besseren Verständnis von Optionen:

. Ausübungspreis (Strike): Der Preis,zu dem der Anleger eine Aktie kaufen(Call) oder verkaufen (Put) kann.. Ausübungstag: Der Tag, bis zu demder Anleger seine Option spätestens ausübt. . Amerikanische Optionen: Bei dieser Variante kann der Anleger eine Optionan jedem Tag bis zum Verfallstag aus-üben.. Europäische Optionen: Bei dieser Variante kann ein Anleger eine Optionnur am Verfallstag ausüben.

Beim statischen Hedge wird die Anzahlder zur Absicherung benötigten Put-Optionen zu Beginn ermittelt und bleibtbis zum Ende der Absicherung gleich.

Der Ausübungspreis bestimmt dasAbsicherungsniveau. Das heisst, je höher der Strike einer Put-Option ist,umso teurer wird die Absicherung.

Möchte der Anleger das Risiko für Verluste des Basiswerts bis zu einemgeringeren Kursniveau übernehmen,wählt er einen tieferen Strike. Dadurchwird die Absicherung günstiger. Zudemmuss der Anleger entscheiden, für wel-chen Zeithorizont das Portfolio bzw. dieAktien-Position abgesichert werden soll.Hier gilt die Regel: Je länger die Option,sprich die Absicherung, läuft, desto hö-her ist deren Preis.

Im Fall, dass der Anleger nicht nureine einzelne Aktie, sondern ein ganzesPortfolio absichern möchte, können Index-Optionen eingesetzt werden. Da-bei stellt sich bezüglich des Basiswertsdie Frage, welche Index-Option das De-pot am besten widerspiegelt und so dieVerluste des Portfolios kompensierenkann.

Put-Warrants funktionieren grund-sätzlich ähnlich wie Optionen, werdenjedoch von Banken emittiert und nichtan speziellen Derivate-Börsen (z.B. Eurex) gehandelt. Sie sind für Privat -anleger aber sehr geeignet.

Wie erwähnt, sind für die Preisbil-dung von Optionen der Ausübungspreisund der Ausübungstag entscheidend.Neben dem aktuellen Zinsniveau undden erwarteten Dividendenzahlungeninnerhalb der Laufzeit der Option ist v.a.die Volatilität bedeutend. Je höher dieSchwankungen, desto teurer die Option.Dies hat zur Folge, dass in einem Um-feld stark erhöhter Volatilität wie jetztdie Absicherung über Put-Optionen biszu 3% der Position bzw. des Portfolioskosten kann, und das pro Monat.

Mini FuturesDer Wert einer Option setzt sich ausdem inneren Wert (Differenz aus demaktuellen Kurs und dem Strike) unddem Zeitwert zusammen. Das Beson-dere ist jedoch, dass die Option bis zumEnde der Laufzeit ihren Zeitwert voll-ständig verliert. Der fortlaufende Zeit-wertverlust bewirkt, dass der Wert einerOption selbst dann fällt, wenn der in -nere Wert konstant bleibt. Mini Futureshingegen sind vom Zeitwertverfall nichtbzw. weniger betroffen, denn ihre Lauf-zeit ist nicht begrenzt.

Zur Absicherung eignen sich MiniShorts, die an Wert zulegen, wenn derBasiswert verliert. Sie weisen eine Bar-riere auf, welche über der aktuellen Notierung des Basiswerts liegt. Steigtder Basiswert jedoch entgegen den Er-wartungen und berührt die Barriere, soverfallen die Mini Shorts und der An-leger erhält einen geringen Restwertausbezahlt. Dann muss das weitere Vor-gehen, ähnlich wie beim Verfall einerPut-Option, neu beurteilt werden.

Aufgrund der Barriere kann derWert des Mini Futures niemals negativwerden; im Gegensatz zu normalen Futures muss der Anleger somit keinGeld nachschiessen (Margin Call). Zudem sind Mini Futures, wie es derName sagt, viel kleiner gestückelt undeignen sich deshalb auch für Privat -anleger.

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entwicklung des volatilitäts-Indexes vSMIin der Schweiz 2011 bis 2015

Die volatilität ist an der Schweizer Börse im Herbst 2015 wieder deutlich angestiegen.

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Wenn ich mir jeweils überlege, wie meine Ernährung letzte Woche aussah,denke ich nebst dem schlechten Gewis-sen gleichzeitig an mein Portfolio. Dasklingt erstmal nicht logisch, ist es aber.Denn, wie allgemein bekannt, solltenwir unter anderem viel Gemüse essen,viel Wasser trinken und wenig Süssesgeniessen. Wenn wir die eher ungesun-den Leckereien vorziehen, riskieren wiralso etwas von unserer Gesundheit, desGenusses wegen.

Beim Investieren ist das nicht ganzanders. Es wird uns empfohlen, die Ri-siken zu verteilen und bei eher tieferemRisikobedürfnis mehrheitlich Obliga-tionen und Cash zu halten, gefolgt vonAktien und weiteren Investitionen. Diese weiteren Investitionen sind dannalso die «ungesunden», gefährlichenGenussmittel im alternativen Anlage-bereich wie Immobilien, Private Equity,Hedge Funds etc.

Bei dieser Sichtweise gibt es jedochzwei Probleme: Erstens sind die Kate-gorien zwar nicht falsche Hinweise,doch so einfach ist das Leben dann ebendoch auch wieder nicht. Und zweitensist ungesund nicht gleich ungesund.Aber eines nach dem anderen.

Die KategorienIn der Ernährung wird gerne die Ernäh-rungspyramide als Kategorienmassstabverwendet, in welcher für eine gesundeErnährung die relativen Mengenver-hältnisse von Lebensmittelgruppen dar-gestellt werden. Im unteren Teil der Pyramide sind die mengenmässig zubevorzugenden, an der Spitze die in ge-ringerer Menge zu geniessenden Nah-rungsmittel, wie Zucker, eingetragen.Jetzt ist es aber so, dass es zahlreicheverschiedene Pyramiden gibt (USA,WHO, Schweiz etc.) und dass sich diesePyramiden sowie die Zuweisungen der

Nahrungsmittel in die Pyramide än-dern, wie zum Beispiel von Fett, wel-ches eben nicht nur ungesund ist.

Genauso ist es im Anlagegeschäft.Es werden, bildlich gesprochen, Pyra-miden verwendet, wo der untere TeilBonds und Cash darstellt, darüber kön-nen die Aktien gesehen werden und imoberen Teil stehen die alternativen An-lagen, für welche man höhere Risikenvermutet. Somit unterstellt man den«gesunden» Bonds (Investment Grade)grundsätzlich geringere Risiken als denAktien. Diese Sichtweise ist möglicher-weise vor der Zeit der Quantifizierungenim Finanzbereich aufgrund des rechtli-chen Kollokationsplanes im Falle einesKonkurses entstanden. Entsprechend ne-giert man mit diesem vermeintlich ge-nauen Vorgehen die Tatsache, dass dieAusfallwahrscheinlichkeit des Schuld-ners viel entscheidender ist als die ju-ristisch prozessuale Vorgehensweise und

Honigkuchen imPortfolio ManagementDem «Dolce vita» zu frönen, erhöht das risiko von gesundheitlichen Problemen, da Zucker dasHormon Insulin fördert und damit unter anderem das Immunsystem schwächt. Wenig Genuss istaber auch weniger Leben; es führt für die meisten nicht zum erwünschten Ziel. Diese Kausalitätlässt sich mit dem Investieren vergleichen.

Von Prof. Dr. Walter Farkas und Sandro SchmidPartner AAAccell LLC, Zürich Partner AAAccell LLC, Zürich

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das daraus ableitbare Risiko. Bei einemDefault trifft es zwar zuerst den Aktio-när, es kann jedoch auch für den Obli-gationär schnell einmal eng werden.Den Staatsbonds unterstellt man auchhohe Sicherheit, obwohl Staaten seit jeher ausgefallen sind und vermutlichauch in Zukunft davor nicht gefeit sind.Diese Vermutung wird bestärkt, wennman die kumulierte öffentliche Ver-schuldung in Prozent des Bruttoinland-produkts (BIP) in den entwickeltenLändern 2010 betrachtet und diese hö-her ist als während des Ersten Welt-kriegs oder der Depression der 1930erJahre1) – ein Umstand der bisher in kei-ner Weise durch die gängigen geld- undfinanzpolitischen Massnahmen geklärtwerden konnte2). Zu guter Letzt unter-liegen Bonds weiteren Risiken wie etwaZinsrisiken, Liquiditätsrisiken, Wieder-anlagerisiken, Inflationsrisiken, Fremd-währungsrisiken, Länderrisiken, Kon-zentrationsrisiken oder operationellenRisiken. Ferner enthalten Bonds nichtunwesentliche, meist unerwünschte Op-tionen. Erst die nicht lineare Summe deraufgezählten verschiedenen Risiken gibtdas Gesamtbild. Bei Bonds also ledig-lich auf das Rating zu schauen, um de-ren Risikopotenzial abzuleiten, ist alsob man bei der Erdbeerschokolade nurauf den Fruchtanteil schauen würde, umdas Gesundheitsrisiko einzuschätzen.

Ungesund ist nicht gleich ungesundWenn wir uns nun dem Ungesunden,dem Süssen widmen, spielt die Art desSüssstoffes eine zentrale Rolle. BraunerZucker ist gleich ungesund wie weisserund enthält keine Vitamine oder Mine-ralien. Der künstliche Süssstoff Aspar -tam, der in vielen Light-Produkten ver-wendet wird, ist 200fach süsser als Zucker, was das Kalorienproblem löst,hat aber viele ungesunde Nebenwir-kungen. Besser schneidet Honig ab,welcher mehrheitlich aus Fruktose stattGlukose besteht und in geringen Men-gen Mineralstoffe, Proteine, Enzyme,Aminosäuren und Vitamine enthält.Noch gesünder ist aber der Verzehr vonFrüchten, erhält der Körper dabei dochnebst Fruchtzucker viele Vitamine undMineralien, wobei grosse Unterschiedeherrschen bei den Früchten. Pflaumenhaben beispielsweise wesentlich mehrZucker als Papaya.

Beim Investieren finden wir ver-gleichbare Verhältnisse. Die Risikenanhand einer Investitionskategorie wiebeispielsweise «Bonds» abzuleiten, istviel zu grob, da darin verschiedensteunterschiedliche Risiken enthalten sind.So können zwei Firmen das gleiche Rating aufweisen; dies heisst jedochnoch lange nicht, dass beide Anlagendas gleiche Risiko haben.

Es stellt sich also die Frage, welcheInformationen benötigt werden, umbesser investieren zu können.

Investitionen müssen verschiedenenRisikoarten zugewiesen werden kön-nen. Zudem müssen die Risikoprämienerkannt, einem Risiko/Return-Verhält-nis zugewiesen und auf das Bedürfnisdes Investors abgestimmt werden. Beialternativen Anlagen3) müssen weitereAspekte berücksichtigt werden, unteranderem die Höhe und Art der Ertrags-erwartungen, die involvierten Personenund deren Expertise und Reputation,Geschäftsrisiken, politische und recht-liche Risiken sowie Systemrisiken.

Wenden wir uns einem Praxisbei-spiel zu: Immobilieninvestitionen er-scheinen aktuell deutlich interessanterals Obligationen, mit besseren Ertrags-aussichten und höheren Zinsen. Die Er-tragsaussichten lagen früher bei klas -sischen Long-only-Positionen (Kaufenund Halten) bei rund 5%, zwischenzeit-lich fielen sie auf rund 3,2%. Im Ent-wicklungsmarkt (Real Estate Develop-ment) liegen die Renditen noch bei über10%.

Die Preise sind primär durch dasZinsniveau, die Wirtschaftslage und diePopulation (Nachfrage) getrieben undin der Vergangenheit meist gestiegen4).In den letzten 20 Jahren zeigte sich aucheine starke Relation zwischen Wohnbe-völkerung und Hypothekarzinssatz.

Für Immobilieninvestitionen wärenfolglich ein Anstieg der Zinsen, eineRezession, ein Rückgang der in derSchweiz wohnhaften Personen sowieeine Änderung im Raumplanungsge-setz ungünstig, wobei die Risikotreibermiteinander in Verbindung stehen.

Wenn wir nun diese nicht abschlies-senden Risikofaktoren interpretieren,erscheint ein Zinsanstieg kurzfristigeher als unwahrscheinlich. Die Schwei-zer Wohnbevölkerung soll gemässKOF- Studien bis ins Jahre 2045 auf

rund 10 Millionen ansteigen, und imneuen Raumplanungsgesetz wurde vor-erst entschieden, dass keine zusätzli-chen Flächen bebaut werden können.Ferner kann vermutet werden, dass dieWirtschaftskraft der Schweiz mittel-fristig kaum einbrechen wird, so zu-mindest sieht es auch das KOF.

Da im Bau längere Investitionen nö-tig sind, ist die Liquidität solcher Inves-titionen eher gering. Handelbare Fondssind diesbezüglich zwar besser gestelltals geschlossene, doch glänzen beidenicht mit Liquidität. Weitere wichtigeRisiken sind Geschäftsrisiken, konkretdie Erfahrung mit Immobilien-Inves -titionen oder in der Immobilien-Ver-waltung bzw. im Bau oder dem Liegen-schaften-Verkauf, sowie einschneiden-de politische Referenden.

Performance-OptimierungPerformance-Optimierung im heutigenAsset Management kann mannigfaltigvorgenommen werden. Die Applika -tion der Pyramide ist jedoch wederbeim Essen noch beim Investieren derheilige Gral und einzelne Investitionensind inhaltlich viel genauer zu hinter-fragen, als dies uns mit den Simplifizie-rungen der Kategorien dargestellt wird.

Und wenn Sie nun wieder einmalkulinarisch Süsses geniessen möchten,beispielsweise eine selbst gebackeneTorte, empfehle ich Ihnen Stevia, einennatürlichen Süssstoff, der als ausge-sprochen guter und gesunder Zucker -ersatz gilt. Das grösste Risiko, das dannnoch bleibt, ist die Stärke der Versuchungund die Menge der Desserts, die Siekonsumieren. Das können jedoch nurSie kontrollieren, Stevia hin oder her.

1) SNB, Jordan, 2011.2) IWF, WP/13/266, Reinhart, Rogoff, 2013:

Financial and Sovereign Debt Crisis:Some Lessons Learned and those Forgotten.

3) «Alternative Anlagen» ist kein präzis definierter Begriff und wird unterschiedlichverwendet. Meist enthalten sind Immobilien, Private Equity, Venture Capital,Hedge Funds und Funds of Funds.

4) Ausser beispielsweise in den 90er Jahren aufgrund der sehr hohen Zinsen – der SNB Lombardsatz lag 1991 bei 11,5%.

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By Turgay KuleliAttorney-at-LawKuleli Attorneys-at-Lawistanbul

Borsa Istanbul Private Market is the firstand most comprehensive web-based plat-form established by a stock exchangethroughout the world. This platform enables entrepreneurs and investors to obtain financing without public offer -ing and provides liquidity to companyshareholders who want to sell their shares in a company. It also allows in-vestors to find investment alternativesin companies of different sizes in vari -ous industries as well as buyers to liqui-date their investments. The most impor-tant feature of this marketplace, whichis called Private Market, is that it pro-vides start-up companies and risingcompanies with the opportunity of fi-nancing and liquidity exempt from theregula tions of the Turkish Capital Mar-kets Board without public offering.

The Private Market aims to improvethe entrepreneur ial ecosystem and in-vestment environment in Turkey by pro-viding the corporate sector with equityfinancing opportunities contributing to

stable economic growth and to becomethe leading regional platform where pri-vate investors and those seeking capitalmeet.

What is the Private Market?The Private Market is a web- and mem-bership-based platform which bringstogether companies and investors in or-der to buy and sell shares without goingpublic. Here, all services required forshare holdings and share transfer agree-ments are provided over a single plat-form.

During the first stage, member com-panies provide investors only with theessential introductory information aboutthe company. At this stage, if preferred,title of the company can be hidden. After all essential information that en-ables investors and a company to forman opinion about each other are pre -sented to all members, the Private Mar-ket directs parties by making an algo-rithmic match according to preferencesof company and investors. In addition,members also have the opportunity toselect an investor or a company thatsuits their preferences using a compre-hensive search engine.

An investor or company that is in-terested in the counterparty sends an“indication of interest” to the other party. If the counterparty accepts suchan indication, both parties are includedin a “data and deal room” that operatesas a closed circuit. All information and documents to be provided during thesenegotiations, conducted in a safe envi-ronment, are open to access of the twoparties only. All information and docu-ments shared on a virtual platform arestored with encryption. In addition, allrelevant parties involved in the valu -ation process can participate in the vir-tual “data and deal room” and docu-ment management can be made. If theparties prefer, they can make use of in-termediaries during these negotiations,including consultants, legal advisors,financial institutions and independent

auditors provided by the Private Market.If an agreement is reached at the end ofthe negotiations, not only can transferof shares and payments resulting fromtransactions conducted on the PrivateMarket by means of a bank or an inter-mediary firm accredited by the PrivateMarket, but share and cash exchangecan also be made freely at a locationoutside the Private Market as deter -mined by the parties. When member in-vestors become shareholders in a com-pany, they can log in to the system asshareholders of the company and selltheir shares to other investors by meansof the Private Market.

Who can apply for membership?Companies, shareholders of companies,investors, intermediaries and serviceproviders can become members of thisplatform.

ConclusionThis platform, established for the pur-pose of improving the ecosystem of entrepreneurship, is not a place wherecontinuous transactions are made andwhich does not have obligations suchas public disclosure like classic stockexchange marketplaces. Borsa IstanbulPrivate Market should be followed withdiligence and attention by relevant per-sons and establishments due to the con-veniences that it provides 1) to compa-nies that need financing for their invest-ments in choosing their shareholders,fulfilling their financing and liquidityneeds easily, quickly and with mini-mum costs, 2) to companies that wantto expand by acquiring companies orthat want to keep their supply chains under control by being able to find com-panies that they are interested in and3) to investors who wish to meet manycompanies of different sizes from vari -ous industries to take advantage of awide range of investment opportunitiesin rapidly rising companies.

[email protected] www.kuleli.av.tr

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a New Platform:Borsa Istanbul Private Marketwww.bistozelpazar.com

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Wealth in aWorld of Change

The world is changing faster and more fundamentally than at any

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Nachdem die Finanzkrise den internationalen Immobilien-handel in den Jahren 2008 und 2009 fast zum Erliegen gebrachthat, ist dieser mittlerweile wieder en vogue. Auch unter Schwei-zer Anlegern sind Immobilieninvestitionen jenseits der Lan-desgrenzen wieder zu einem bedeutenden Thema geworden.Dass gerade jetzt wieder Interesse bekundet wird, hat vorwie-gend drei Gründe: Erstens sind Schweizer Investoren, getriebenvon den äusserst tiefen Nettoanfangsrenditen der hiesigen Im-mobilienanlagen, auf der Suche nach ansprechenden Erträgen.Zweitens finden sich auch bei anderen Anlageformen wie Ob-ligationen und Aktien nur beschränkt lukrative Anlagealter-nativen. Und drittens gilt der Schweizer Franken derzeit alsüberbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Investitionenim Ausland auch Währungsgewinne realisiert werden können,hat sich damit erhöht.

Den Erwartungen bezüglich höherer Erträge und entspre-chend höherer Renditen stehen zusätzliche Kosten gegenüber.Auslandinvestitionen lohnen sich grundsätzlich nur dann,wenn die Rendite unter Berücksichtigung aller zusätzlichenKosten höher ist als bei der Investition in eine entsprechendeImmobilie in der Schweiz. Die Mehrkosten einer Ausland -investition lassen sich in vier Kategorien unterteilen: einmaligeTransaktionskosten, einmalige Informationskosten, Manage-ment- und Risikokosten sowie allfällige Kosten zur Absiche-rung von Währungsrisiken.

Ausgehend vom Schweizer Heimmarkt hat Wüest & Partnerdie Zusatzkosten für direkte ausländische Büroimmobilien-

anlagen in 16 Ländern* unter die Lupe genommen. Dabeizeigte sich für den Zeitraum von 2002 bis 2014, dass Aus-landinvestitionen aus einer Renditeperspektive bei Weitemnicht mehr so lukrativ waren, wie es zunächst den Anscheinmachte. In gerade einmal 3 Ländern – Frankreich, Kanadaund Norwegen – war die um die Zusatzkosten bereinigte Ren-dite höher als in der Schweiz. Der derzeit noch hohe Home-Bias von Schweizer Immobilieninvestoren ist deshalb ausRenditeüberlegungen nachvollziehbar.

Die weitergehende Untersuchung der 16 Länder offenbartaber auch, dass ausländische Immobilien in den letzten Jahrenimstande waren, einen erheblichen Diversifikationsbeitrag zuliefern. Unter den Ländern mit einer ausgeprägt unabhängigenEntwicklung befinden sich auch verhältnismässig wertschöp-fungsstarke Volkswirtschaften wie Grossbritannien und dieNiederlande. Im Gegensatz dazu entwickelten sich die Renditenin Deutschland und Österreich synchroner mit den Renditenin der Schweiz.

Dass ausländische Immobilien einen Diversifikationsbei-trag liefern können, ist für Schweizer Immobilieninvestorenvon besonderer Bedeutung, denn das Diversifikationspotenzialinnerhalb der Schweiz ist limitiert. So ergaben regionale Aus-wertungen, dass sich Regionen und Immobiliensegmente hier-zulande äusserst selten unabhängig oder gegensätzlich von-einander entwickeln. Es besteht lediglich eine Wahrschein-lichkeit von 8%, dass die Renditen zweier Liegenschaften inder Schweiz negativ miteinander korrelieren.

Werden Rendite, Diversifikation und Timing – die Märktebefinden sich in verschiedenen Phasen eines Immobilienzyklus– gemeinsam betrachtet, schneidet Portugal derzeit am bestenab. Das Land konnte mit strukturellen Reformen die Staats-finanzen stabilisieren und den Immobilienmarkt für auslän-dische Investoren attraktiver gestalten. So hat es beispielsweiseim Juli 2015 ein neues Gesetz mit Steuererleichterungen fürImmobilieninvestmentfonds verabschiedet. Auch Japan undSpanien weisen zurzeit eine sehr hohe Attraktivität auf. ImMittelfeld liegt Deutschland. Als tendenziell unattraktiv werdendie USA, Schweden und Kanada eingestuft.

* Untersuchte Länder: Australien, Deutschland, Finnland, Frankreich,Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Norwegen,Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, Südafrika, USA

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Immobilien

Schweizer Investoren entdecken die WeltVon Dr. Robert Weinert, Manager bei Wüest & Partner AG, Leiter Immo-Monitoring

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Von Pavlo StathakisrechtsanwaltHauseigentümerverband Schweiz

vor allem Private betroffenHeute befinden sich über 70% allerWohneinheiten in Privateigentum –werden also nicht von Immobilien -gesellschaften, Genossenschaften etc.gehalten. Nach geltendem Recht kön-nen Eigentümer von Gebäuden im Pri-vatvermögen nur werterhaltende Kos-ten für das Gebäude (Unterhalt) steuer-lich abziehen, nicht aber Kosten für Arbeiten, die eine Wertvermehrung desGebäudes zur Folge haben. LetztereKosten können zum Anlagewert derLiegenschaft gezählt werden und spie-len insbesondere bei der Berechnung derGrundstückgewinnsteuer eine Rolle.Demgegenüber entfällt diese Abgren-zung bei energetischen Sanierungen.Diese sind per se bei der direkten Bun-dessteuer sowie in den meisten Kan -tonen steuerlich abzugsfähig. Ausnah-men davon bilden z.B. die KantoneGraubünden, Tessin und Luzern, die

keinen solchen Abzug zulassen. Privat-eigentümer von Neubauten sind zudemgehalten, fünf Jahre zu warten, bevorsie energiesparende Massnahmen er-greifen. Sie laufen sonst Gefahr, dassdie Steuerbehörden die Aufwendungenzu den Anschaffungskosten zählen unddie Abzugsfähigkeit verneinen (Urteil7C_727/2012 bzw. 7C_729/2012 desBundesgerichts vom 18.12.2012).

Bei Gebäuden im Geschäftsvermö-gen Selbständigerwerbender sowie beiGebäuden im Eigentum von juristi-schen Personen sind (energetische) Sanierungen nur steuerlich abziehbar,wenn sie geschäftsmässig begründetsind. Ist eine (energetische) Sanierungin Planung, so ist es ratsam, vorgängigmit der Steuerbehörde abzuklären, obdie Investition als geschäftsmässig be-gründet angesehen wird und folglichsteuerlich abzugsfähig ist.

anreize verstärkenHeute bilden die steuerlichen Abzügefür energiesparende oder umweltscho-nende Investitionen wichtige Anreize,damit Privateigentümer in ihre Ge -bäude investieren und energetisch auf-rüsten. Leider hat sich der Ständerat am23. September 2015 gegen eine Ver -teilung der Abzüge auf vier Steuer -perioden ausgesprochen, obwohl dieEigentümer beträchtliche Kosten fürdie energetische Sanierung des Gebäu-des auf sich nehmen. Dieser Entscheidist bedauerlich, weil ein solcher Anreizdem Ziel der Energiestrategie 2050 förderlich wäre.

Heute werden umfassende energe-tische Sanierungen dadurch gehemmt,dass die Investitionen nur in dem Jahrder effektiven Aufwendungen steuer-lich abzugsfähig sind. Für Privateigen-tümer bedeutet dies, dass sie zwar imRenovationsjahr oft gar keine Steuern

zahlen, im Folgejahr aber bereits wie-der voll steuerpflichtig sind. Deshalbwird mit kleinen Sanierungsschrittengearbeitet, die über mehrere Jahre ver-teilt werden und somit eine sinnvolleenergetische Gesamtsanierung verhin-dern. Es ist hingegen begrüssenswert,dass der Ständerat keinen energeti-schen Mindeststandard für die Abzugs-fähigkeit solcher Investitionen will.Eine solche Mindestanforderung wäreschwierig zu definieren gewesen undhätte Kantone und Gemeinden bei derUmsetzung vor erhebliche praktischeSchwierigkeiten gestellt.

Auch wertvermehrende Energie-spar- und Umweltschutzmassnahmenlösen jedoch wichtige Impulse auf Produktion (insbesondere der Baubran-che) und Beschäftigung aus, was je-weils etwas vergessen geht. DieseInvesti tionen wiederum vermindern dieArbeitslosigkeit, entlasten die Sozial -werke und führen zur Bildung neuenSteuersubstrats. Diese wichtigen Im-pulse gilt es mit der Energiestrategie zuverstärken.

Gerechte verteilungDer Gebäudepark hat bereits einengrossen Beitrag für Energieeinsparun-gen geleistet und wird dies auch weiter-hin tun; es braucht dazu jedoch Anreizefür die Eigentümer. Energetische Sa-nierungen sind nicht gratis zu haben.Gemäss jetzigem Stand der Vorlage sollen jedoch die Industrie und der Verkehr geschont werden. Das ist nichtrechtens, denn alle Immissionsverur -sacher müssen ihren Teil zur Errei-chung des Energieziels leisten. Es kannnicht sein, dass dieses Ziel allein aufdem Buckel der Grundeigentümer er-reicht wird.

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energetische Sanierungenim SteuerfokusDie steuerliche abzugsfähigkeit der Kosten für energetische Sanierungen von Gebäuden ist für eigentümer einwichtiges thema, das in der Politik immer wieder aufgegriffen wird. auch im rahmen der energiestrategie 2050ist der Steuerabzug für energetische Sanierungen an Gebäuden im Fokus. Der Fiskus will dabei die anreize inder regel beschränken oder nicht ausbauen. Dabei wäre die Stärkung dieser anreize ein wichtiges Mittel, umdem Ziel der energiestrategie näherzukommen. Zudem sind alle Immissionsverursacher gehalten, ihren teil andie verwirklichung der energiestrategie 2050 beizutragen, nicht allein die Grundeigentümer.

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30 Who Is Who 2016

Steuern sind wir Aspirin: bieder, aber scheinbar unverzicht-bar. Ein Diskussionsabend über ein Steuerthema bringt keinezwanzig Leute zusammen. Wer will schon als Buchhalter gel-ten oder noch schlimmer: als Materialist! Sobald es aber ir-gendwo weh tut, folgt der Griff zu Pille – und die Steuerpillesteht dann garantiert vorne im Regal.

Kein Problem dieser Zeit scheinbar zu gross oder zu klein,als dass es dafür nicht eine steuerliche Lösung gäbe. Die Armut und Ungerechtigkeit auf dieser Welt? Die OECD imSchlepptau der G-20 hat diese Probleme gerade gelöst und denschlaumeierisch steuervermeidenden und -verschiebendenFirmen im BEPS-Projekt (Base Erosion and Profit Shifting)das Fürchten beigebracht. Wie gross die Probleme wirklichsind, ist bis heute umstritten. Aber das war auch egal. DasÜbel wurde geortet und mit heiligem Eifer bekämpft und alleswird gut. Dass Steuern und die immensen Bürokratien, diesie schaffen, zulasten von Investitionen und Arbeitsplätzengehen, interessierte beim grossen Schulterklopfen wenig.Das hässliche Steuerentlein ward flugs befördert zum omni-potenten Weltenretter.

Auch in der Schweiz erfreut sich die Steuermedizin er-heblicher Beliebtheit. Steuerliche Massnahmen im Gebäude-bereich sollen das Klima retten helfen und den helvetischen

Energie-Fussabdruck auf Kinderschuhgrösse bringen. Diekantonalen Steuerchefs sagen, sie seien nicht die Klima -polizei, aber das scheint den Gesetzgeber wenig zu kümmern.Im Verkehrsbereich muss zur Finanzierung immer neuerSchienen der Pendlerabzug in der Steuererklärung auf 3’000Franken beschränkt werden. Der damit verbundene Eingriffin die Steuersystematik und die praktischen Komplikationen,die sich daraus ergeben, waren in der politischen Debatte keinThema; bei der Planung der Umsetzung dann aber sehr wohl(Kopfschmerzen bereitete beispielsweise die Behandlung derGeschäftswagen beim Arbeitsweg).

Auch beim allgegenwärtigen Thema der Vereinbarkeitvon Familie und Beruf liegt der Fokus stark auf den Steuern.Steuern, so der Vorwurf, würden es für Frauen unattraktiv ma-chen, sich beruflich (stärker) zu engagieren. Ob dem generellso ist, ist unklar. Die Erwerbsbeteiligung der Frauen in derSchweiz ist hoch, allerdings fallen die Pensen im Vergleichzum Ausland meist tiefer aus. Gründe dafür gibt es wahr-scheinlich so viele wie Betroffene. Dennoch soll vor allemeines Abhilfe schaffen: das Herumschrauben an der Einkom-menssteuer. Das versuchte man bereits in der Vergangenheitmit der Folge, dass alles immerfort komplizierter wurde. AmGrundproblem änderte sich freilich nichts: In einem progres-siven Steuersystem führt ein steigendes Einkommen nicht zumehr, sondern eben häufig zu viel mehr Steuern.

Steuern kann man wie Aspirin für vieles brauchen. Richtigund massvoll angewendet bringen sie dem Staat Geld – ihrenobelste und eigentlich einzige zulässige Aufgabe. AndereZwecke werden durch Steuern meist schlecht bedient oderdann mit schädlichen Nebenwirkungen. Die richtige Anwen-dung einer Pille steht auf jedem Beipackzettel. Ein solchersollte auch für Steuern Pflicht sein. Steuern, würde man lesen,sind kein Allheilmittel – und bei unzulänglicher Diagnoseoder falscher Medikation einschliesslich zu hoher Dosis auchkein Heilmittel.

Die Erwartung, dass eine Medizin allein Wunder wirkt,gehört ins Reich der Quacksalber und Schlangenfänger. Imaufgeklärten, auf seine Wissensbasierung so stolzen Westensollte das bekannt sein. Über das Ausmass an real existieren-dem Wunderglauben kann man sich nur wundern.

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Recht & Steuern

Steuern sind kein allheilmittel Von Dr. Frank Marty, Leiter Finanz- und Steuerpolitik und Mitglied der Geschäftsleitung von Economiesuisse

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Who Is Who 2016 31

Von Dr. iur. Reto Sutter, LL.M.rechtsanwalt und dipl. SteuerexperteVoillat Facincani Sutter+ PartnerZürich

Mit dem Foreign Account Tax Compli-ance Act (Fatca) zielen die USA daraufab, sämtliche im Ausland gehaltenenKonten von in den USA steuerpflich -tigen Personen besteuern zu können.Fatca darf als Vorreiter des automa -tischen Informationsaustauschs (AIA)gelten, welcher noch weiter geht. Fatcaist grundsätzlich eine unilaterale US-Regelung, die – nicht sehr überraschend– weltweit für alle Länder gilt. Sie ver-langt von ausländischen, d.h. nicht US-Finanzinstituten, Informationen überKonten mit einem bestimmten US- Bezug zu melden (oder eine 30%«Straf-»Quellensteuer auf Erträgen ausUS-Titeln abzuführen). Vorran gigesZiel von Fatca ist es, eine möglicheSteuerhinterziehung zu Lasten derUSA einzudämmen.

Fatca-abkommen und -GesetzZur erleichterten Umsetzung von Fatcahat die Schweiz mit den USA einen ent-sprechenden Staatsvertrag (Fatca-Ab-kommen) abgeschlossen. Darauf ba -sierend erliess der hiesige Gesetzgeberdas «Bundesgesetz über die Umsetzungdes Fatca-Abkommens zwischen der

Schweiz und den Vereinigten Staaten»(Fatca-Gesetz), welches seit dem 30.Juni 2014 in Kraft steht. Die Schweizhat sich für das sogenannte Modell 2entschieden. Nach diesem Modell mel-den schweizerische Finanzinstitute dierelevanten Kontodaten (mit Zustim-mung der betroffenen Kunden) direktan die US-Steuerbehörden. Ohne Zu-stimmung erfolgt eine anonymisierte,aggregierte Meldung gewisser Konto-informationen. Auf deren Basis kanndie US-Steuerbehörde schliesslich mit-tels eines Amtshilfegesuchs die Über-mittlung von spezifischen Kunden- undKontodaten verlangen, sofern dies imDoppelbesteuerungsabkommen zwi-schen der Schweiz und den USA vor-gesehen ist. Zwischenzeitlich, wohlauch unter dem Eindruck des AIA, ver-handelt die Schweiz über einen Wechselzum Modell 1, welches einen auto -matischen Informationsaustausch vor-sieht. Dieser Wechsel dürfte vermutlichper 1. Januar 2018 vollzogen werden.

Fatca für vermögensverwalterAls meldepflichtiges Finanzinstitut un-ter Fatca gelten depotführende Insti -tute, Depotbanken, Investment-Unter-nehmenund spezifizierte Versicherungs-gesellschaften. Andere als registrierte,Fatca-konforme Finanzinstitute, wiez.B. inländische Anlageberater undVermögensverwalter sowie gewisseAnlagefonds, sind insoweit von Iden -tifikations- und Meldepflichten unterFatca befreit, wenn sichergestellt wird,dass ein anderes Finanzinstitut (i.d.R.die Depotbank) diese Pflichten erfüllt.Dementsprechend sieht der Anhang IIdes Fatca-Abkommens z.B. für Vermö-gensverwalter und schweizerische kol-lektive Kapitalanlagen spezifische Aus-nahmebestimmungen vor. Damit kön-nen die meisten Vermögensverwaltereinen Teil der Fatca-Prozesse formal andie Depotbank auslagern, wobei dieIdentifikation des Auftraggebers nachwie vor inhouse geschehen muss.

Fatca-experience and still work to doNach über einem Jahr «Fatca-experi-ence» der Schweizer Finanzinstitute

sind noch viele Detailfragen ungeklärt.Hinzu kommt, dass die Schweizer Fi-nanzinstitute bzw. deren «ResponsibleOfficers» (RO) bis zum 30. August 2016bestätigen müssen, dass ihr Finanzin-stitut Fatca-konform hinsichtlich Iden-tifizierung vorbestehender Konten sei.

responsible OfficerFatca verlangt, dass ein RO ernanntwird. Er ist – für das einzelne Finanz-institut oder gegebenenfalls für die ge-samte Gruppe – verantwortlich für dieImplementierung und Überwachungeines «Compliance Programs» (CP) zurEinhaltung der Fatca-Regularien. Da-bei handelt es sich namentlich um dieIdentifikation, Dokumentation undÜberprüfung bereits vorbestehenderKonten und neuer Kundenbeziehun-gen, Ermittlung von unkooperativen zumeldenden Kunden bzw. Konten, dieZurückbehaltung von Strafquellen-steuern und das Reporting. Er muss dieFunktionsfähigkeit des CP alle 3 Jahregegenüber den US-Behörden bestäti-gen. Dabei muss er Verstösse gegen dasCP und allfällige Kontrollschwächenmelden und gleichzeitig entsprechendeprozedurale Verbesserungen darlegen.Mit Bezug auf das Kundenidentifizie-rungs- und -klassifizierungsverfahrenmuss er bestätigen, dass sie in Überein-stimmung mit den einschlägigen Fatca-Regularien abgeschlossen sind und alleKunden der Klassifizierung entspre-chend behandelt werden.

Im Rahmen der Neukundenidentifi-zierung muss sichergestellt sein, dassfür US-Kunden oder für nicht mel -dende Finanzinstitute (z.B. Vermö-gensverwalter) nur noch Konten unterder Voraussetzung eröffnet werden,dass die Zustimmung zur Meldung derdetaillierten Kontodaten gegeben wird.Dies grundsätzlich unabhängig vomKontostand. Zusätzlich muss der Kundespätestens innerhalb von 90 Tagen nachder Kontoeröffnung seine US-TIN bekannt geben, ansonsten ist das mel-dende Finanzinstitut gehalten, dasKonto wieder zu schliessen.

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Fatca

ein Jahr danach oder amerikanisch für «viel arbeit»

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32 Who Is Who 2016

Von Edy Fischerinstitut für WirtschaftsberatungNiggemann, Fischer & Partner GmbHZollikon / Zürich

Laut dem World Wealth Report 2015von Capgemini und RBC Wealth Ma-nagement ist das Vermögen der HighNet Worth Individuals (HNWI) – Per-sonen mit einem Vermögen von mehrals 1 Mio. US$ – weltweit von 2009 bis2014 von 39,0 auf 56,4 Billionen US$gewachsen. Es wird erwartet, dass die-ses Vermögen bereits 2017 die Grenzevon 70 Billionen US$ überschreitenwird. Gemäss dem Bericht gibt es zur-zeit 14,6 Millionen Personen mit mehrals 1 Mio. US$ (allein in Deutschlandsind es 1,1 Millionen). 211’275 zählenweltweit zu den Ultra High Net WorthIndividuals mit mehr als 30 Mio. US$(davon 17’820 in Deutschland).

Untersuchungen, woher diese Ver-mögen stammen, zeigen regional auf-fallende Unterschiede. Nirgendwo sonstauf der Welt hat die selbständige Arbeitim eigenen Unternehmen oder der Ver-kauf des eigenen Unternehmens einenso hohen Stellenwert als Vermögens-quelle wie in Europa: 50% des Vermö-gens der HNWI stammen hier aus selb-ständigem Unternehmertum oder demVerkauf eines Unternehmens.

Diese komplexen Vermögen müssengemanagt werden. Deshalb haben vielereiche Familien Family Offices gegrün-det, deren Aufgabe es ist, komplexe Familienvermögen zu managen. Auf -fallend viele Family Offices – oft Orga-nisationen für ehemalige Unternehmer,die ihr Unternehmen verkauft habenund jetzt das Privatvermögen managen– suchen direkte Beteiligungsmöglich-keiten. Viele investieren über PrivateEquity. Offensichtlich ist es ein Trendbei diesen Investoren, Direktbeteili-gungen an mittelständischen Familien-unternehmen anzustreben. Dabei schät-zen die Investoren die Anonymität, dieihnen Family Offices bieten.

Keinesfalls investieren nur bekannteNamen mit sehr grossem Vermögens-hintergrund in Familienunternehmen.Auch mittelständische Familienunter-nehmer, die ihr Vermögen diversifizie-ren wollen oder ihr Unternehmen ver-kauft haben und Privatvermögen sinn-voll investieren wollen, engagieren sichgern als Mitgesellschafter von Fami -lienunternehmen. Für diese Investorenist häufig weniger die Aussicht aufüberdurchschnittliche Renditen ent-scheidend, als vielmehr die Möglich-keit der langfristigen Wertentwicklung.Gerade ehemalige mittelständischeUnternehmer sind in Verbindung mitderartigen Investitionen interessiert,positive Beiträge zur Unternehmens-entwicklung zu leisten.

Unternehmer bevorzugen Partnermit ähnlicher Denkweise, die über un-ternehmerische Erfahrungen verfügen.Diese Voraussetzung ist bei ehemaligenUnternehmern als Mit-Investoren ge-geben. Unternehmer möchten auch kei-nen Zwängen zum Ausstieg und Wei-terverkauf unterliegen. Für Unterneh-mer hat Unternehmenskontinuität ei-nen hohen Stellenwert. Deshalb sindEquity-Gesellschaften, die lediglich aufZeit investieren, für viele Familien -unternehmer keine geeigneten Partner.Interessant für Unternehmer sind Part-ner, die die notwendige Kapitalkraft fürFolgefinanzierungen haben. Natürlich

sind Minderheitsgesellschafter, die überein gutes Netzwerk verfügen, geeigneterals reine Finanzinvestoren, die in ersterLinie an die laufende Rendite und diemöglichen Ausstiegsmodalitäten den-ken. Ehemalige Unternehmer könnenhäufig auf ein gut funktionierendesNetzwerk zurückgreifen. Sie verfügendar über hinaus oft über Erfahrungen inder Industrie und/oder fundierte finanz-wirtschaftliche Kenntnisse.

Geeignete Partner für mittelständi-sche Unternehmen sollten auch mensch-lich zur Unternehmenskultur passen.Zukunftsorientierte Entscheidungenwerden häufig gemeinsam mit dem Un-ternehmer in einem kompetenten undoffen kommunizierenden Beirat getrof-fen. Darüber hinaus hat «echtes» Eigen-kapital für Familienunternehmer einenhohen Stellenwert. Sie möchten nicht –wie bei Mezzanine-Kapital – Zinszah-lungen aufgrund fester Beteiligungs -entgelte und Tilgungsverpflichtungendurch Rückzahlungsverpflichtungen er-setzen oder, wie bei Investoren «aufZeit», kurze Fristen für die Kündigungvon Beteiligungen vereinbaren. Siewünschen mittel- bis langfristige Si-cherheit. «Echtes» Eigenkapital wirdnicht nur ohne Sicherheiten zur Verfü-gung gestellt; es ist auch nicht mit Zins-zahlungs- und Tilgungsverpflichtungenverbunden. Durch die Vereinbarunglangfristiger Kündigungsfristen im Gesellschaftsvertrag kann langfristigSicherheit erreicht werden.

Familienunternehmer, welche dieEigenkapitalbasis durch Minderheits-gesellschafter stärken wollen, um damitunternehmerische und/oder private Zielezu erreichen, sollten behutsam vorge-hen. Sie sind gut beraten, Spezialisteneinzubinden, die nicht nur gute Kon -takte zu Family Offices und anderen«reichen Familien» haben. Berater soll-ten auch in der Lage sein, die Unter -lagen in geeigneter Form aufzubereitenund die Vertragsverhandlungen bis zumBeteiligungsabschluss zu führen.

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vermögende als Partnermittelständischer Unternehmen

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Who Is Who 2016 33

Von Oliver OehriManaging PartnerCenter for Social andSustainable Products AG

Zwei Studien haben die extra-finanziel-len Risiken für den Finanzplatz Schweizüberprüft: Die vom Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegebene Studie«Kohlenstoffrisiken für den Finanz-platz Schweiz» hat untersucht, in wel-chem Umfang Schweizer Finanzmarkt-teilnehmer in CO2-intensive Firmen investieren und welche Risiken sich daraus für den Schweizer Finanzplatzableiten lassen. Dazu wurden die 100grössten Schweizer Aktienfonds, dieAktienfonds der systemrelevanten Ban-ken sowie ausgewählte Pensionskassenauf ihre Treibhausgasintensität hin ge-prüft. Zudem wurde ermittelt, in wel-chem Ausmass relevante Indizes fossileEnergien enthalten. In einem zweitenSchritt wurden dann mit Hilfe verschie-dener CO2-Preisszenarien die Kohlen-stoffrisiken für den Finanzplatz Schweizberechnet.

Die Studie «Top 100 ESG Aktien-fonds rating» misst und vergleicht diePortfolioqualität von Aktienfonds imHinblick auf Umwelt, Soziales und

Governance (ESG-Kriterien). Hierbeiwurden sowohl als «nachhaltig» klas -sifizierte als auch «konventionelle»Fonds hinsichtlich ihrer ESG-Portfolio-Qualität analysiert und verglichen – ins-gesamt über 200 Aktienfonds mitschweizerischer Vertriebszulassung.

Schweizer Finanzmarkt bindeterhebliche treibhausgasemissionenDie Ergebnisse zeigen, dass die unter-suchten Finanzanlagen und AktienfondsTreibhausgasemissionen in einem Um-fang enthalten, der mit dem klimapoli-tischen 2-Grad-Ziel nicht kompatibelist. Die Bandbreite der so gebundenenEmissionen beträgt 155 bis 179 TonnenCO2-Äquivalente (CO2 eq) pro inves-tierte Million Franken. Ein mit dem 2-Grad-Ziel vereinbares Anlageverhaltenwürde eine rund zwei- bis dreimal tie-fere Treibhausgasintensität vorausset-zen. Die Studie untersuchte rund 80%der Aktienfonds. Diese enthalten finan-zierte Emissionen von gesamthaft gut44 Mio. Tonnen CO2 eq, wovon der allergrösste Teil im Ausland anfällt.Hochgerechnet auf den gesamten Ak-tienfondsmarkt der Schweiz ergebensich finanzierte Emissionen von gut 56Mio. Tonnen CO2 eq. Diese Zahl istleicht höher als die Treibhausgasemis-sionen, welche die Schweiz im Jahr2013 direkt ausstiess (rund 52 Mio.Tonnen CO2 eq).

renditeverlust bis zu 40%Die Kohlenstoffrisiken wurden mit Hilfeverschiedener CO2-Preisszenarien ab-geschätzt und in Form von Kosten aus-

gedrückt, die bei einer Bepreisung derCO2-Emissionen entstehen würden. Fürden gesamten Finanzplatz Schweiz be-tragen diese hypothetischen Kosten jenach CO2-Preis zwischen 1 und 6,75Mrd. Franken. Dies entspricht max. gut1% des Bruttoinlandprodukts. Müsstendie Aktienfondsinvestoren diese Kosteneinpreisen, müssten sie mit einem Ren-diteverlust von bis zu 40% rechnen.

Geringere risikoschwankungenbei nachhaltigen GeldanlagenIn Hinblick auf Performance und Risikozeigt sich die geringere Schwankungs-breite der nachhaltigen gegenüber denkonventionellen Fonds, dies sowohl ausabsoluter (Ø 3Y Performance) wie auchaus risikoadjustierter Sicht (Ø 3Y SharpeRatio).

Marktübliche renditenbei nachhaltigen Geldanlagen Die durchschnittliche annualisierte 3-Jahres-Performance der nachhaltigenAnlageprodukte liegt mit 14,6% leichtunter der konventionellen Vergleichs-gruppe mit 15,9%.

FazitDas Interesse an extra-finanziellen In-formationen nimmt laufend zu. Heutedienen ESG-Kriterien und Carbon-Faktoren neben der Anlageentschei-dung auch der quantitativen Messung,dem Benchmarking sowie einem ganz-heitlichen Risikomanagement.

[email protected] www.cssp-ag.com

Finanzplatz Schweiz – eSG als Detektivim auftrag des risikomanagements80% des schweizerischen aktienfondsmarktes wurden auf deren extra-finanziellen risiken geprüft –environmental, Social und Governance (eSG-Kriterien) und Carbon-Kennzahlen entwickeln sich jelänger, je mehr zu einem festen Bestandteil im risikomanagement.

Kohlenstoffrisiken für den Finanzplatz SchweizDie Studie «Kohlenstoffrisiken für den Finanzplatz Schweiz» untersucht, in welchem Um-fang Schweizer Finanzmarktteilnehmer in CO2-intensive Firmen investieren und welcheRisiken sich für den Schweizer Finanzplatz daraus ableiten lassen. Für das «Top 100 ESGAktienfonds rating» wurden für Deutschland, Österreich und die Schweiz je rund 200Fonds überprüft.

Kostenloser Download auf www.yourSRI.com

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34 Who Is Who 2016

Kendris-Jahrbuch 2015/2016ab sofort ist das neue Kendris-Jahrbuch zur Steuer- und Nachfolgeplanung erhältlich.

Die kantonalen Einkommens- und Vermögenssteuern weisenebenso wiederum zahlreiche Änderungen auf wie der inter-nationale Teil (J.). Die Bestimmungen über Fatca und denCommon Reporting Standard (CRS) des automatischen In-formationsaustauschs wurden in den Teil J integriert.

Im Teil recht hat das Inkrafttreten der EU-Erbrechtsver-ordnung zu Änderungen in den Gesetzestexten verschiedenerVerordnungsstaaten geführt. Neu eingefügt wurden das Erb-recht des Staates New York (USA) und die erbrechtlichenStaatsverträge sowie eine Übersicht der Vertragsstaaten beierbrechtlichen Übereinkommen (L. 16 – s. Tabellen). Nebendem Text der EU-Erbrechtsverordnung findet man im Jahr-buch neu auch Ausführungen zu den Auswirkungen der Erb-rechtsverordnung auf Nachlässe mit Bezug zur Schweiz.

Die beiden Bücher erscheinen bei Schulthess JuristischeMedien und sind im Buchhandel erhältlich. Sie können übereinen Link auf der Homepage von Kendris bestellt werden.

www.kendris.com

vertragsstaaten des Haagertrust-Übereinkommens (Sr 0.221.371)États contractants de la Convention deLa Haye au trust (rS 0.221.371)

Land / Pays Inkrafttreten /entrée en vigeur

Belgien / Belgique –

Deutschland / Allemagne –

Frankreich / France –

Italien / Italie 01.01.1992

Liechtenstein 01.04.2006

Niederlande / Pays-Bas 01.02.1996

Österreich / Autriche –

Schweden / Suède –

Schweiz / Suisse 01.07.2007

Spanien / Espagne –

United Kingdom / Royaume-Uni 01.01.1992

U.S., Kalifornien / Californie –

U.S., New York / New York –

vertragsstaaten des HaagerForm-Übereinkommens (Sr 0.211.312.1)États contractants de la Convention deLa Haye sur la forme (rS 0.211.312.1)

Land / Pays Inkrafttreten /entrée en vigeur

Belgien / Belgique 19.12.1971

Deutschland / Allemagne 01.01.1966

Frankreich / France 19.11.1967

Italien / Italie –

Liechtenstein –

Niederlande / Pays-Bas 01.08.1982

Österreich / Autriche 05.01.1964

Schweden / Suède 07.09.1976

Schweiz / Suisse 17.10.1971

Spanien / Espagne 10.06.1988

United Kingdom / Royaume-Uni 05.01.1964

U.S., Kalifornien / Californie –

U.S., New York / New York –

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Who Is Who 2016 35

Le Manuel Kendris comporte de nombreuses nouveautés, notamment les modifications relatives à l’imposition sur lerevenu et la fortune des personnes physiques et la partie in-ternationale (J.). Les dispositions relatives à Fatca et cellesrelatives à l’échange automatique d’information («CommonReporting Standard» – CRS) y ont été intégrées.

Dans la partie Droit, des changements dans les textes ju-ridiques des différents états européens ont été apportés suiteà l’entrée en vigueur du règlement européen sur les succes-sions. Le droit successoral de l’état de New York (USA), ainsique les traités de succession et une vue d’ensemble des con-ventions sur les droits de succession ont été rajoutés (L.16 –voir les tables). En plus du texte du règlement européen surles successions on trouve dans le Manuel aussi des commen-taires sur l’impact du règlement sur les successions relativesà la Suisse.

Les deux livres sont publiés chez Schulthess Médias Juri-diques SA et ils sont disponibles dans les librairies. Ils peuventêtre commandés sur un lien sur le site de Kendris.

www.kendris.com

Manuel Kendris 2015/2016Le nouveau manuel Kendris pour la planification fiscale et successorale est désormais disponible.

vertragsstaaten des Baslerregistrierungs-Übereinkommens (Sr–)États contractants de la Convention deBâle sur l’inscription des testaments (rS–)

Land / Pays Inkrafttreten /entrée en vigeur

Belgien / Belgique 09.05.1977

Deutschland / Allemagne (16.05.1972 signiert/signée)

Frankreich / France 20.03.1976

Italien / Italie 26.12.1981

Liechtenstein –

Niederlande / Pays-Bas 13.03.1978

Österreich / Autriche –

Schweden / Suède –

Schweiz / Suisse –

Spanien / Espagne 29.09.1985

United Kingdom / Royaume-Uni (16.05.1972 signiert/signée)

U.S., Kalifornien / Californie –

U.S., New York / New York –

vertragsstaaten des WashingtonerForm-Übereinkommens (Sr–)États contractants de la Convention deWashington sur la forme (rS–)

Land / Pays Inkrafttreten /entrée en vigeur

Belgien / Belgique 21.10.1983

Deutschland / Allemagne –

Frankreich / France 01.12.1994

Italien / Italie 16.11.1991

Liechtenstein –

Niederlande / Pays-Bas –

Österreich / Autriche –

Schweden / Suède –

Schweiz / Suisse –

Spanien / Espagne –

United Kingdom / Royaume-Uni (10.10.1974 signiert/signée)

U.S., Kalifornien / Californie (27.10.1973 signiert/signée)

U.S., New York / New York (27.10.1973 signiert/signée)

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Dr. iur. et lic. oec. HSG Norbert Seeger P.O. Box 1618, Am Schraegen Weg 14, 9490 Vaduz, Liechtenstein, T +423 232 08 08, F +423 232 06 30, [email protected]

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Who Is Who 2016 37

ATAG Private & Corporate ServicesS. 38

Banque SyzS. 40

BlackRock & iSharesS. 42

Dynamic Tree Asset ManagementS. 46

Frankfurter BankgesellschaftS. 48

FroriepS. 50

GAMS. 52

Hauck & AufhäuserS. 54

KendrisS. 56

Leysinger Tax & Finance ConsultantsS. 58

PSP Swiss PropertyS. 60

Schwarz & Partner FinanzkonsulentenS. 62

Stabiq Treasure HouseS. 64

Swiss Funds & Asset ManagementS. 66

UBS Optimus FoundationS. 68

WikifolioS. 70

PRIVATEDas Geld-Magazin

private.ch

Who Is Who 2016

Who Is Whoauf dem Finanzplatz

Führende Firmen 2016

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Grossauflage 100’000 ex.

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attraktive Lösungsansätzefür nationale und internationaleSteuerfragenDie zunehmende Globalisierung desGeschäftsverkehrs vereinfacht die Ver-lagerung von mobilen Vermögenswer-ten von einem Land in ein anderes Landsehr. Dieser Umstand zwingt Länderund ihre Regierungen, die dadurch ent-stehenden (Steuer-)Lücken durch Rati-fizierung bi- und multilateraler Verträgeoder durch Erlass neuer lokaler Gesetzezu schliessen, um möglichst viel Steu-ersubstrat im eigenen Land behalten zukönnen (u.a. AIA, FATCA, BEPS etc.).Viele international tätige Unternehmenmüssen sich deswegen mit komplexenRegelwerken auseinandersetzen, wel-

che zudem in jedem Land etwas andersausgelegt werden. Für Unternehmenwird es täglich schwieriger, alle dieseRegelungen zu kennen und korrekt an-zuwenden. Dies kann zu Verunsicherungund Kostenineffizienz bei Unternehmenführen. Eine kompetente Steuerbera-tung stellt dem Unternehmen attraktiveLösungsansätze bereit und unterstütztes in allen Steuerfragen. Dabei werdennicht nur bestehende Lösungen opti-miert, sondern es werden auch alterna-tive, effizientere Lösungen mit demKlienten erarbeitet. Dies ist eine derKernkompetenzen der ATAG PCS.

Nicht nur der internationale Ge-schäftsverkehr wirft komplexe Steuer-fragen auf, auch auf nationaler Ebene

ist eine gute Steuerplanung unabding-bar. So stellt sich beispielsweise bereitsbei der Unternehmensgründung dieFrage nach dem statutarischen Sitz derGesellschaft, kennt die föderalistischeSchweiz doch 26 verschiedene kanto-nale Steuerordnungen, welche durchsehr unterschiedliche Steuersätze ge-prägt sind.

Zu berücksichtigen sind dabei auchdie kantonalen Wirtschaftsförderpro-gramme, welche zuziehenden Unter-nehmen teilweise zur Verfügung ge-stellt werden. Es gilt zusammen mit al-len Beteiligten zu ermitteln, welcherStandort für das zu gründende Unter-nehmen letztendlich am zweckdien-lichsten ist.

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38 Who Is Who 2016

ataG Private & Corporate Services aG (ataG PCS) bietet nebst umfassenden Dienstleistungen im rahmeneines Family Office unabhängige rechts- und Steuerberatung für Unternehmen und Privatkunden im nationalenund internationalen Umfeld. Fokussiert auf Wirtschaftsrecht, Unternehmensrecht, erbrecht und Steuerrecht,legt ataG PCS grossen Wert auf eine umfassende strategische Beratung, sorgfältige rechtliche Planung und prä-zise Umsetzung von transaktionen. Partner und Mitarbeitende sind in ihren Fachgebieten überdurchschnittlichausgebildet und die Synergien, die sich durch intensives, intern fachübergreifendes Zusammenarbeiten mit alleninvolvierten abteilungen ergeben, tragen zur erfolgreichen Beratung der Kunden bei.

Von Dr. Igor Rusek, CEO ATAG Private & Corporate Services AG

ataG PCS –rechts- und Steuerberatungsowie Family Officeim internationalen Umfeld

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Unternehmenserfolgdurch zweckmässige StrukturenEin erfolgreiches Unternehmen ist ins-besondere durch seine Organisations-struktur gekennzeichnet. So ebnet einintelligent organisiertes und zweck-mässig aufgebautes Unternehmen oftden Weg zum Erfolg. ATAG PCS hatdies schon lange erkannt und sich ent-sprechend auf umfassende strategischeRechtsberatung in Bezug auf die Struk-turierung von Unternehmen und ihrerBeteiligungen spezialisiert. Sie legt denFokus dabei klar nicht nur auf eine reinnationale Betrachtung, sondern prüftweltweit, welches Land resp. welcheJurisdiktion die spezifischen Bedürf-nisse eines Klienten am besten zu erfül-len vermag. Es ist diese internationaleHerangehensweise, welche die ATAGPCS auszeichnet.

Selbstverständlich begleitet ATAGPCS ihre Klienten auch bei der Umset-zung, wenn es in der Folge darum geht,Gesellschaften zu gründen, zu liquidie-ren oder Sitzverlegungen vorzunehmen.

Globale Sichtweise und vernetzungDie Erfahrung zeigt, dass im inter -nationalen Geschäftsverkehr Steuer-und Rechtsfragen oft miteinander ver-knüpft sind. Deshalb muss eine kompe-tente Rechtsberatung die Steueraspektestets von Anfang an miteinbeziehen.Um den Klienten optimal beraten zukönnen, ist es dabei wichtig, sein Ge-schäft und seine spezifischen Bedürf-nisse zu verstehen. Es ist das Bestrebenvon ATAG PCS, diesem Anspruch je-derzeit zu genügen und durch aufmerk-sames Mitdenken und das Unterbreitenvon Vorschlägen den Klienten proaktivzu unterstützen.

Ein weltweites Netz von Spezialis-ten, das ATAG PCS im Laufe der Jahredurch persönliche Kontakte aufgebauthat, ermöglicht es ATAG PCS, inter -nationale Rechtsfragen rasch und kom-petent von fachkundigen Spezialistenklären zu lassen und länderspezifischeRechtsentwicklungen mitzuverfolgen,um deren allfällige Auswirkungen aufdie Belange des Klienten vorausschau-end mit ihm besprechen zu können.Denn auch wenn das internationaleSteuer-, Handels- und Vertragsrecht zu-gegebenermassen komplexer wird, er-geben sich aus neuen Regelungen auch

immer wieder Vorteile, die es zu erken-nen und zu nutzen gilt. Auf der anderenSeite bieten sich neue Chancen und Mög-lichkeiten. Diese gilt es zu eruieren undim Dialog mit dem Klienten zu nutzen.

Unabhängige undhochqualifizierte Berater mitinterdisziplinärem WissenDie Aktionäre, Partner und Mitarbei-tenden von ATAG PCS haben keinerleiInteressenverflechtungen zu Dritten,wie insbesondere Vermögensverwal-tern und Banken, und können so denKlienten jederzeit Problemlösungenvorschlagen, die tatsächlich massge-schneidert sind und nur im Interesse desKunden liegen.

Die Kompetenz eines Family OfficeEine Stärke der ATAG PCS liegt darin,die familiäre Besonderheit des Man-

danten und seine damit verbundenenZiele zu erkennen und darauf aufbau-end die passenden Dienstleistungen imRahmen eines Family Office zu erbrin-gen. Dies bedingt ein hohes Mass anEinfühlungsvermögen, das weit überrein fachliche Kompetenzen hinaus-geht. Es sind indessen diese mensch -lichen Eigenschaften, welche dieATAG PCS auszeichnen und mit einGrund dafür sind, dass sie zum wieder-holten Mal im internationalen Rankingvon Bloomberg den Platz 1 unter denbankenunabhängigen Family Offices inEuropa belegt hat. Ist diese Basis ein-mal geschaffen, erbringt die ATAG PCSauf Wunsch des Mandanten die ganzePalette von Dienstleistungen, angefan-gen bei der Beratung betreffend dieStrukturierung des Vermögens bis hinzur Ausgestaltung der Unternehmens-nachfolge.

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Das Wichtigste in KürzeDie ATAG Private & Corporate Services AG wurde 1917 als ATAG Allgemeine Treu-hand AG in Basel gegründet. Ziel war von Beginn an, ein Family Office zu schaffen,das sich durch eine kompromisslos loyale Ausrichtung auf die Interessen und Zieleseiner Mandanten auszeichnet. Der hohe Anspruch der Mandantschaft führte in derbeinahe hundertjährigen Geschichte der ATAG Private & Corporate Services AGMenschen ins Team, die dank eines grossen Masses an Einfühlungsvermögen in derLage sind, die Mandanten zu verstehen, sich in sie hineinzuversetzen und allein ihrenInteressen verpflichtet zu handeln. Es sind diese menschlichen Eigenschaften, diezuallererst im Hause zählen. Fachliche Exzellenz ist dessen ungeachtet selbstver-ständlich. Neben den Dienstleistungen im Bereich Family Offices beraten die Fach-leute von ATAG Private & Corporate Services AG in den Bereichen Wirtschaftsrecht,Unternehmensrecht, Erbrecht und Steuerrecht. Zum wiederholten Mal hat die ATAGPrivate & Corporate Services AG im internationalen Ranking der Family Offices vonBloomberg den Platz 1 in Europa belegt.

Von 1960 an gehörte die ATAG Private & Corporate Services AG zum inter -nationalen Netzwerk von Ernst & Young, bis sie 2001 in den Besitz ihrer heutigenPartner überging. Über 30 Festangestellte arbeiten in einem internationalen Netz-werk von Basel aus und betreuen zurzeit mehr als 80 einflussreiche und vermögendeUnternehmerfamilien aus dem In- und Ausland. Das Leistungsspektrum wächst undverändert sich mit den Anforderungen der Mandanten an ein modernes und leis-tungsstarkes Family Office.

ATAG Private & Corporate Services AGSt. Jakobs-Strasse 17 . 4052 Basel

Tel. 061 564 65 [email protected] . www.atag-pcs.ch

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Als ich vor zwanzig Jahren zusammenmit zwei Partnern die Bank Syz grün-dete, wollten wir eine etwas andere Privatbank aufbauen. Eine moderneBank neuen Stils, die Traditionen pflegt,aber gleichzeitig einen modernen An-lagestil kultiviert. Damals wurde füruns bereits sichtbar, dass das Bank -kundengeheimnis nicht die Basis eines

erfolgreichen Geschäftsmodelles derZukunft sein kann. Wir konzentriertenuns in der Folge einzig und allein aufdas Private Banking und die institutio-nelle Vermögensverwaltung mit einerklaren Ausrichtung auf Performance,welche mit modernen Anlagetechnikenund einer aktiven Verwaltung erzieltwerden sollte.

Diese Spezialisierung auf die Vermö-gensverwaltung erlaubt es uns auchheute noch, die grössten Bankrisiken zumeiden, die bei Kommerz-, Hypothe-kar- oder Industriekrediten oder im Investment Banking möglich sind. AlsVermögensverwaltungsspezialisten fo-kussieren wir unsere Energie auf dieVerwaltung von Portfolios im Asset und

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40 Who Is Who 2016

Die vor 20 Jahrengegründete Bank Syzist auf expansionskurs –in der Schweiz und im ausland

Von Eric Syz, Gründer, Hauptaktionär und CEO der Syz Gruppe

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im Wealth Management. Alle übrigenTätigkeiten, wie Rechts- und Steuer -beratung, Nachlassplanung und -struk-turierung, überlassen wir einem Netzvon externen Fachkräften.

Die Anleger haben im Prinzip zweiKernanliegen: Sie wollen Performanceund Kapitalschutz. Verluste wollen wirbei ungünstigen Marktbedingungen inGrenzen halten. Genauso wichtig ist esjedoch, in Haussezeiten die richtigenAnlagen zu finden. Wir nutzen syste-matisch Absicherungstechniken undstützen uns auch zu einem grossen Teilauf alternative Produkte, bei denen wirüber ein spezifisches Fachwissen verfü-gen. Wir offerieren unseren Kunden einVergütungssystem, das unter anderemauch die Performance berücksichtigt.

In der Vermögensverwaltung ver-folgen wir einen aktiven Ansatz, weilwir davon überzeugt sind, damit einenMehrwert zu schaffen. Wir verwaltendie Portfolios aktiv. Wir wollen keinenabstrakten und willkürlich gewähltenReferenzindex schlagen, sondern – unabhängig von der Marktentwicklung– ein positives Ergebnis erzielen. Wirsteuern die Marktrisiken mit einer aktiven und dynamischen Allokationder einzelnen Anlagekategorien. Un -sere Wirtschaftsszenarien und die dar -auf beruhenden Allokationen könnendaher deutlich von den Indexgewich-tungen abweichen.

Als Finanztechniker beherrschenwir die Tools der institutionellen Ver-mögensverwaltung und beziehen dieseauch in die Verwaltung für Privatkun-den ein. Dieser disziplinierte und ratio-nale Ansatz basiert auf einem rigorosenEntscheidungsprozess. Er führt zu bes-seren Resultaten im Vergleich zur tra-ditionellen Vermögensverwaltung imPrivate Banking, die allzu oft von sub-jektiven Entscheidungen und emotio-nalem Handeln geprägt ist.

Die Bank Syz ist in den letzten Jah-renstark gewachsen und spielt in der lau-fenden Restrukturierung der SchweizerBankenlandschaft eine aktive Rolle.Nach der im Jahr 2014 erfolgten Über-nahme der Schweizer Private BankingNiederlassung der Royal Bank of Ca-nada verwaltet die Syz Gruppe in ihrenbeiden Bereichen Private Banking undAsset Management heute rund 40 Mrd.Franken Vermögen.

Die Syz Gruppe hat sich in den 20Jahren auch geografisch ausgebreitet.Wir interessieren uns vor allem fürMärkte mit einer anspruchsvollenKundschaft, die an internationale Ver-mögensverwaltung gewöhnt ist. Als Nischenplayer konnten wir unser Ge-schäft in reifen Märkten ausbauen. Sozum Beispiel in Spanien und Italien, wowir trotz der aktuellen Wirtschaftslageerfreuliche Ergebnisse erzielen. Nebstdem Hauptsitz in Genf ist die Bank Syzheute in Zürich, Lugano, Locarno, Mailand, Madrid, London, Edinburgh,Brüssel, Luxemburg, Paris, Nassau,Dubai, Johannesburg, Miami undHongkong vertreten.

Nach der Übernahme der RoyalBank of Canada (Suisse) liegt unser Augenmerk für das künftige Wachstumauf Lateinamerika und Afrika. Wir stellen fest, dass in diesen Ländern das

Unternehmertum stark zunimmt. Auchin den USA sehen wir mittelfristig guteWachstumschancen. Die USA sind dergrösste Vermögensverwaltungsmarktder Welt. Nirgendwo sonst existiert undentsteht so viel Vermögen wie in Ame-rika. Ausserdem haben wir den Vorteil,dass wir als Bank erst 1996 entstandensind. Wir müssen keine Vergangen-heitsbewältigung mit unversteuertenamerikanischen Kunden betreiben.

Die erfolgreiche und solide Ent-wicklung unserer Bank wurde in denletzten Jahren durch zahlreiche Awardsausgezeichnet. So erhielt die Bank Syzim November 2015 zum zweiten Malhintereinander den «Global PrivateBanking Award» als «Best Private Banking Boutique». Dieser Award wirdvon den Publikationen The Banker undPWM verliehen, die beide zur FinancialTimes Gruppe gehören.

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Who Is Who 2016 41

Das Wichtigste in KürzeSyz Gruppe: Spezialist für Private Banking für Privatkunden und vermögens-verwalter sowie institutionelles asset Management.

Die Schweizer Bankengruppe Syz wurde 1996 in Genf gegründet und konzentriertsich ausschliesslich auf die performanceorientierte Vermögensverwaltung, die aufzwei sich gegenseitig ergänzenden Säulen beruht: Private Banking für Privat -kunden und Vermögensverwalter (Bank Syz) und institutionelles Management(Syz Asset Management). Die Anlagestrategie ist konsequent auf Performance ausgerichtet, welche mit modernen Anlagetechniken und einer aktiven Verwaltungerzielt wird.

Die Syz Gruppe beschäftigt 580 Mitarbeitende und verwaltet ein Vermögenvon rund 40 Mrd. Franken. Nebst ihrem Hauptsitz in Genf ist die Bank auch inZürich, Lugano, Locarno, Mailand, Madrid, London, Edinburgh, Brüssel, Luxem-burg, Paris, Nassau, Dubai, Johannesburg, Miami und Hongkong vertreten.

Syz Asset Management hat mit den Oyster Funds eine Reihe von Ucits- Anlagefonds entwickelt, die auf die Bedürfnisse professioneller Kunden zuge-schnitten sind. Der Schwerpunkt liegt auf aktivem Management mit hoher Perfor-mance.

Banque Syz SA . rue du rhône 30 . 1211 Genève 11Bank Syz AG . Dreikönigstrasse 12 . 8002 Zürich

Tel. 058 799 77 37 . [email protected] . www.syzgroup.com

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42 Who Is Who 2016

Mit mehr als 700 ETPs weltweit und einem verwalteten Vermögen von rund1’000 Mrd. US$1) ist iShares sowohl imHinblick auf die Produktbreite als auchhinsichtlich des verwalteten Vermö-gens der global grösste ETP-Anbieter.Seit 2003 betreut iShares von seinenNiederlassungen in Zürich und Genfaus einen stetig wachsenden und viel-fältigen Kundenstamm in der Schweiz.

Um den besonderen Anlagebedürf-nissen unserer Schweizer Anleger ge-recht zu werden, haben wir unser globales Produktangebot um eine um-fangreiche Palette von in der Schweiz domizilierten ETFs ergänzt. UnsereSchweizer Plattform umfasst 5 Aktien-,4 Obligationen- und 3 Gold-ETFs –

welche allesamt zu den liquidesten aufdem Markt gehören – mit einem ver-walteten Gesamtvermögen von 7,2 Mrd.Franken1). Hinzu kommen noch 4CHF-abgesicherte Aktien- und 2 CHF- abgesicherte Obligationen-ETFs.

Zugang zu allen anlagemärktenund WährungenMit rund 210 ETFs, die für den Vertriebin der Schweiz zugelassen und an derSIX Swiss Exchange gelistet sind, hatiShares in der Schweiz eines der gröss-ten Angebote an physisch repliziertenETFs und ermöglicht den Anlegern ei-nen einfachen Zugang über Aktien, Ob-ligationen, Rohstoffe und Immobilien zuallen Anlagemärkten und Währungen.

1996 eröffnete BlackRock in Zürichdie erste Niederlassung in der Schweiz;2001 folgte die Niederlassung in Genf.Seit der Fusion mit Barclays Global Investors im Jahr 2009 ist iShares einwesentlicher Bestandteil des SchweizerGeschäftsbereichs. Die Übernahme desETF-Geschäfts der Credit Suisse imJahr 2013 war ein weiterer wichtigerMeilenstein für iShares. Dabei erwarbdas Unternehmen 9 in der Schweiz do-mizilierte ETFs und 36 weitere Enga-gements.

Heute beschäftigt BlackRock etwa90 Mitarbeitende in der Schweiz undist ein wichtiger Anleger in börsen -notierten Schweizer Unternehmen.BlackRock ist ein reiner Vermögens-

iShares Schweiz verfügt über eines der grössten und erfahrensten teams von Kundenbetreuern undanlage- und Produktexperten für den Bereich Schweizer etFs, das alle wichtigen Schweizer regionenabdeckt. alle unsere etFs werden von spezialisierten Market-Makern, erfahrenen Broker-Dealernund unserem eigenen Kapitalmarkt-expertenteam betreut.

Von Dr. Christian Gast, Leiter iShares Schweiz

iShares –Führender etF-anbieterin der Schweiz und weltweit

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Who Is Who 2016 43

verwalter, welcher die aktive und pas-sive Vermögensverwaltung unter einemDach vereint. Auf dem Schweizer ETF-Markt, der weiterhin Jahr für JahrWachstumsraten verzeichnet, sind der-zeit über 1’100 ETFs in 7 Währungengelistet2). Mit einem Marktanteil vonrund 45% in der Schweiz betreibt iShares derzeit die grösste SchweizerETF-Plattform und hat den weltweitersten und grössten SMI ETF in seinemPortfolio. iShares verfügt zudem überdas grösste ETF-Kundenserviceteam inder Schweiz, welches dafür sorgt, dassselbst anspruchsvollste Kundenanfor-derungen erfüllt werden.

erstklassiger ServiceDas Kapitalmarktteam von iShares isteine spezialisierte Handelsabteilung,die dafür sorgt, dass das iShares Pro-duktportfolio eine optimale Liquiditätaufweist. Das Team nutzt die Expertisevon BlackRock, um den qualifiziertenAnlegern bei der Navigation durch dieETF-Landschaft zur Seite zu stehen.Dank seiner einzigartigen Aufstellungunterstützt das iShares Team Investo-ren beim kosteneffizienten Handel undarbeitet mit Broker-Dealern und Han-delsplattformen aus dem gesamtenEMEA-Raum zusammen, um Quellenfür Liquidität und Handelsdaten zu er -mitteln.

Die Anleger profitieren bei sämtli-chen Aspekten des Anlagezyklus vomerstklassigen Service von iShares –vom Vorhandel bis zum Nachhandel sowie in Form von Schulungen und um-fassenden Marktinformationen. Hierzugehören unter anderem:

etF-Handel. Marktinformationen: Weiterleitung

gewinnbringender Handelsaufträge . Transaktionskosten-Analyse:

Betrachtung der Vor- und Nachhandelskosten

. Aufschlags- und Abschlagsanalysen

. Sicherung der ETF-Liquidität durcheine genaue Verfolgung des Bestandesmanagements der Broker

. Kontinuierliche Überwachung derAusgabe- und Rücknahmeprozesseder Broker sowie Expertise hinsichtlich der Ermittlung der besten verfügbaren Liquidität

Fondsinformationen und -auswahl. Berücksichtigung der Ansichten der

Kunden / Chief Investment Officer. Massgeschneiderte Fondsberichte. Individuelle Produktdatendateien. Produkt- und Peer-Group-Analysen

zur Betrachtung der Total Cost ofOwnership

. Benchmark- und Index-Research

Model Portfolio Solutions (MPS). Ergebnisorientierte und risiko -

fokussierte Asset-Allocation-Modelle basierend auf iShares ETFs

. Zugang zur Risikomanagement-Expertise des weltweit grössten Vermögensverwalters

. Tägliche Überwachung jedes Modellportfolios, um auf Markt-veränderungen reagieren zu können

. Regelmässige Updates mit Markt-kommentaren, Risiko- und Perfor-mance-Analysen und Trade Insights

. Mehrjährige Erfahrung – BlackRocks® Multi-Asset-Strategies-Team managt diese Portfolios seit über fünf Jahren

. Implementierung durch externeVermögensverwalter (keine Overlay-Kosten durch BlackRock®)

trendsetting und research. ETP-Flow-Berichte. Erkenntnisse und Whitepapers des

BlackRock® Investment Institute. Schulungssitzungen mit

Fachexperten. Telefonkonferenzen

1) Quelle: BlackRock®, AUM per 30.9.2015.2) Quelle: SIX Swiss Exchange per 30.9.2015.

Das Wichtigste in KürzeiShares ist ein weltweit führender Anbieter von Exchange Traded Funds (ETFs). iShares verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung und fühlt sich privaten und insti-tutionellen Investoren aller Grössen verpflichtet. Das Unternehmen bietet weltweitmehr als 700 Fonds auf verschiedene Anlageklassen und Investmentstrategien anund verwaltete darin zum Stichtag 30.9.2015 über 1’000 Mrd. US$. iShares hilftKunden auf der ganzen Welt, Portfolios aufzubauen, spezielle Anlageziele zu ver-folgen und Marktmeinungen umzusetzen. Die Fonds von iShares profitieren von derPortfolio- und Risikomanagement-Expertise des Vermögensverwalters BlackRock,der im Auftrag seiner Kunden mehr Geld verwaltet als jede andere Investment- Gesellschaft (auf Basis von 4’506 Mrd. US$ AUM am 30.9.2015).

iShares . Bahnhofstrasse 39 . 8001 ZürichTel. 0800 33 66 88 . [email protected] . www.ishares.ch

Die iShares etFsauf einen Blick:

Bitte umblättern.

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44 Who Is Who 2016

AKTIEN

iShares SMI® (CH)

Swiss Market Index (SMI®)

889976 CSSMISW

CH0008899764 0,35% CHF 06.10.1999 Schweiz 2'829

iShares SMIM® (CH)

Swiss Market Index Mid (SMIM®)

1985280 CSSMIMSW

CH0019852802 0,45% CHF 08.12.2004 Schweiz 1'101

iShares SLI® (CH)

Swiss Leader Index (SLI®)

3176893 CSSLISW

CH0031768937 0,35% CHF 29.06.2007 Schweiz 541

iShares Core SPI® (CH)

Swiss Performance Index (SPI®)

23793565 CHSPISW

CH0237935652 0,10% CHF 28.04.2014 Schweiz 383

iShares Swiss Dividend (CH)

SPI® Select Dividend 20 Index

23793563 CHDVDSW

CH0237935637 0,15% CHF 28.04.2014 Schweiz 117

iShares MSCI Japan CHF Hedged UCITS ETF

MSCI Japan Index

19328344 IJPCSW

IE00B8J37J31 0,64% CHF 30.11.2012 Irland 579

iShares MSCI World CHF Hedged UCITS ETF

MSCI World 100% Hedged to CHF Index

19328350 IWDCSW

IE00B8BVCK12 0,55% CHF 30.11.2012 Irland 237

iShares S&P 500 CHF Hedged UCITS ETF

S&P 500 19328353 IUSCSW

IE00B88DZ566 0,45% CHF 30.11.2012 Irland 90

iShares MSCI EMU CHF Hedged UCITS ETF

MSCI EMU 100% Hedged to CHF Index

27741453 EMUCSW

IE00BWK1SP74 0,38% CHF 29.05.2015 Irland 15

OBLIGATIONEN

iShares Swiss Domestic Government Bond 1-3 (CH)

SBI® Domestic Government 1-3

10253078 CSBGC3SW

CH0102530786 0,15% CHF 02.07.2009 Schweiz 76

iShares Swiss Domestic Government Bond 3-7 (CH)

SBI® Domestic Government 3-7

1699984 CSBGC7SW

CH0016999846 0,15% CHF 18.11.2003 Schweiz 416

iShares Swiss Domestic Government Bond 7-15 (CH)

SBI® Domestic Government 7-15

1699986 CSBGC0SW

CH0016999861 0,15% CHF 18.11.2003 Schweiz 222

iShares Core CHF Corporate Bond (CH)

SBI® Corporate

22697681 CHCORPSW

CH0226976816 0,15% CHF 13.01.2014 Schweiz 712

iShares J. P. Morgan $ EM Bond CHF Hedged

J.P. Morgan EMBI Global Core Index hedged to Swiss Franc

22138623 EMBC SW

IE00B9M04V95 0,50% CHF 14.04.2015 Irland 32

iShares Global High Yield Corp Bond CHF Hedged UCITS ETF

Markit iBoxx Global Dev High Yield Capped Index

22314231 GHYC SW

IE00B988C465 0,55% CHF 11.04.2014 Irland 127

GOLD

iShares Gold (CH)

London Gold Fixing PM (AM )

10413623 CSGOLDSW

CH0104136236 0,30% USD 05.10.2009 Schweiz 324

iShares Gold CHF Hedged (CH)

London Gold Fixing PM (AM) (hedged into CHF)

10413628 CSGLDCSW

CH0104136285 0,35% CHF 05.10.2009 Schweiz 312

iShares Gold EUR Hedged (CH)

London Gold Fixing PM (AM) (hedged into EUR)

10413631 CSGLDESW

CH0104136319 0,35% EUR 05.10.2009 Schweiz 70

ANLAGE-KLASSE

ETF INDEX VALOR TICKER ISIN TER WÄH-RUNG

AUF-LEGUNGS-DATUM

DOMIZIL VERWALTETES VERMÖGEN (in Mio.)

iShares J. P. Morgan $ EM Bond CHF Hedged

J.P. Morgan EMBI Global Core Index hedged to Swiss Franc

22138623 EMBC SW

IE00B9M04V95 0,50% CHF 14.04.2015 Irland 32

iShares Global HighYield Corp Bond CHFHedged UCITS ETF

Markit iBoxx Global Dev High Yield Capped Index

22314231 GHYC SW

IE00B988C465 0,55% CHF 11.04.2014 Irland 127

iShares angebot von in der Schweiz domiziliertenetFs und CHF-abgesicherten etFs

Quelle: BlackRock, per 30.September 2015. Das verwaltete Vermögen ist in der Basiswährung des Fonds angegeben, und die Angaben wurden auf dienächste Million gerundet. Angaben bis einschliesslich 0,4 Mio. wurden auf die nächste Million abgerundet; Angaben ab einschliesslich 0,5 Mio. wurdenauf die nächste Million aufgerundet. Beispielsweise würden 100,4 Mio. auf 100 Mio. abgerundet und 100,5 Mio. auf 101 Mio. aufgerundet werden.

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Who Is Who 2016 45

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Like the changing seasons, Swiss pri-vate banking has undergone a paradigmshift in recent years. Increased trans-parency and regulatory obligationshave led to a reassessment of businesspractices for serving clients outside ofSwitzerland and a focus on ensuringcompliance with the fiscal and regula-tory requirements stipulated in thehome countries of clients. Today, Swissfinancial institutions make consider-able efforts to ensure that their clients’assets are properly disclosed. Great em-phasis is also placed on regulatory com-pliance, which either involves ensuringinstitutions have the necessary registra-tion to operate in their clients’ homecountries, or relying on restrictive ex-emptions to avoid the complexities ofregistration.

In order to effectively manage theincreasingly complex compliance re-quirements in this new banking envi-ronment, banks and asset managershave started to define and concentrateon core geographical markets by dis-posing of non-core operations or byoutsourcing certain business segmentsto regionally focussed experts. With ourfoundations firmly planted in bothSwiss and Canadian soil, Dynamic Treeis perfectly positioned to thrive in thischanging environment.

Solid roots for sustainable growthWhen we founded Dynamic Tree in2010, the current trend in Swiss privatebanking was still in its infancy. We re-alized that in order to build a long-term,sustainable business, we needed to focus

on a particular segment of the market.Taking into consideration our com-bined expertise, Canada was the obvi-ous choice. Moreover, we soon foundwe had identified a niche in the Swissmarketplace, as no other firm seemedto be focusing primarily on Canadianclients.

My own experience of living andworking in Canada for seven years inthe investment management industrygave us a tremendous advantage in ob-taining local registration in severalCanadian provinces as a ‘PortfolioManager’ – a designation that allowsus to provide a full range of discre-tionary investment management andadvisory services to all Canadianclients in the provinces where DynamicTree is registered.

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46 Who Is Who 2016

Dynamic tree asset Management is an independent, Swiss-based investment management firm focused onadvising Canadian high-net-worth clients. We also collaborate with financial intermediaries such as banks,independent asset managers, trustees and foundation councils to provide compliant solutions for their clientswhere they may lack relevant in-house expertise or the necessary licensing to advise Canadian clients.

Dynamic tree – Canadian Wealth ManagementSpecialists

By Beat Meier, CEO and Chairman, Dynamic Tree Asset Management Ltd.

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When we started to market our offer-ing to banks and investment managers,we initially experienced a certain hesi-tation on their part. This was not sur-prising, considering they were in themidst of dealing with a myriad of otherproblems at the time, such as extensivecompliance issues involving their U.S.clients.

Now, many institutions are shiftingtheir focus on how to service theirCanadian clients in line with Canadiantax and securities legislation. We havewitnessed evidence of this firsthand, asthe number of requests we receive forhelp in establishing compliant solutionswithin Canada’s regulatory frameworksteadily increases.

Custom solutions to minimize riskThe regulatory framework in Canada isrelatively complex, owing in large partto the fact that each Canadian provincehas its own distinct securities regulator.Calls for a centralized, federal securi-ties regulator have not materialized thusfar. Although efforts are underway tofurther harmonize rules and regulationsamong its various provinces, Canada’sregulatory environment is likely to re-main in its current state for some time.

Recently, many banks and invest-ment managers have begun to reviewtheir Canada-related business to ensurecompliance with regulatory and regis-tration requirements for conductingbusiness with Canadian clients. Banksand asset managers are now sensitizedto the new regulatory environment andunderstand the risks that arise from fail-ing to adhere to tax and securities leg-islation and are therefore proactivelytaking measures to follow compliantcross-border business practices.

This rising awareness of the inher-ent legal and reputational risks explainsthe increasing number of banks and in-vestment managers who are picking upthe phone to find out what we can do forthem.

How we can helpSince our formation, we have collabo-rated with numerous banks, indepen -dent asset managers, trustees, founda-tion councils and other intermediarieswho want to ensure compliance withregulatory requirements.

The key element to ensuring a suc-cessful client transition to DynamicTree is listening, both to the needs ofthe financial intermediaries who ap-proach us, and to the needs of theirclients. Each situation is unique and wealways adopt a flexible approach whendiscussing potential business relation-ships.

The objective of all of the servicesDynamic Tree offers is to create long-term, future-oriented wealth manage-ment solutions – for the benefit of in-termediaries, their clients and Switzer-land as a financial center.

Switzerland’s appeal is evergreenThere are many compelling reasonswhy Canadians should have an accountin Switzerland. First and foremost,Switzerland is well positioned to allowfor maximum portfolio diversificationoutside of the Canadian dollar. In ouropinion, global diversification is thekey to reducing client exposure to cur-rency, market, sector and regional risks.The more diversified a portfolio, theless likely it will fluctuate unfavorablyin value. In addition, Switzerland is theideal base to take advantage of Euro-pean trading hours on a multi-currencyplatform, not to mention the many gen-erations of experience Swiss institu-

tions have amassed by providing wealthmanagement solutions for high-net-worth clients from across the globe.

“the only constant is change”The name of our company says it all.The word tree represents Switzerland’slong, stable history as a nation and cus-todian of wealth. In addition to conti-nuity, however, trees also symbolize theneed to adapt to an ever-changing envi-ronment just as nature adapts to the sea-sons. As the most recent paradigm shiftin Swiss private banking has demon-strated, adaptability is every bit as im-portant as stability. Accordingly, our re-sponse to developments that impact ourinvestment strategies is dynamic. Weconsistently combine a proactive ap-proach with out-of-the-box thinking toseek competitive returns for our clients.

With its tailor-made compliant so-lutions for banks, asset managers andother intermediaries, Dynamic Tree isthe perfect companion to partner withfor all Canada-related wealth manage-ment business.

When the only constant is change,our ability to adapt is the greatest assetwe have. Although arriving at ideal so-lutions can be challenging, it does nothave to be. With Dynamic Tree, you arealready there.

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Who Is Who 2016 47

Customized Solutions for IntermediariesSince its formation, Dynamic Tree has collaborated with banks, independent asset managers, trustees, foundation councils and other intermediaries that have Cana-dian clients but lack the in-house expertise or licensing required to advise and man-age investments for them. We pride ourselves on our ability to listen and adapt tothe needs of both intermediaries and their clients. Each situation is unique and wealways adopt a flexible approach when discussing potential business relationships.Dynamic Tree is firmly focused on maintaining its position as the leading Swissprovider of compliant investment management solutions for intermediaries withCanadian clients.

Dynamic Tree Asset Management Ltd.Speerstrasse 12a

8832 Wilen b. WollerauPhone 044 787 59 01

[email protected] . www.dynamictree.com

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48 Who Is Who 2016

Von Dr. Tobias FischerMitglied der GeschäftsleitungFrankfurter Bankgesellschaft(Schweiz) AG

aufbau und Funktionsweiseder GruppeDie Frankfurter Bankgesellschaft(Schweiz) AG leitet einen Teilkonzernmit drei hundertprozentigen Töchtern.In der Schweiz ist dies zum einen dieFondsleitungsgesellschaft LB (Swiss)Investment AG (LBSI) mit einem um-fangreichen Dienstleistungsangebot,welches u.a. das Aufsetzen und die Lei-tung von Schweizer Fonds, aber auchdie Übernahme der Vertreterfunktionfür ausländische Fonds umfasst. Zumanderen gehört die bankenunabhän -gige, auf reiner Honorarbasis tätigeNötzli, Mai & Partner Family Office AGzum Portfolio der Frankfurter Bankge-sellschaft in der Schweiz. Diese bietetBeratung ausserhalb von klassischenBankdienstleistungen an, darunter ins-

besondere das Controlling des Ver-mögens (Familiensekretariat) unddie Begleitung bei der privaten undunternehmerischen Nachfolge bzw.der Vermögensstrukturierung. Mitder Frankfurter Bankgesellschaft(Deutschland) AG ist die Gruppe inFrankfurt am Main mit einer Voll-bank im zweiten Kernmarkt ver -treten und kann ihrer Kundschaftdamit auch alle Kernbankdienst-leistungen eines deutschen Kredit-institutes offerieren. Alleinige Ei-gentümerin der Frankfurter Bank-gesellschaft (Schweiz) AG ist dieLandesbank Hessen-Thüringen,welche wiederum Teil der Sparkas-sen-Finanzgruppe ist. Die Zusam-menarbeit mit den Sparkassen fin-det ihre Grundlage in inzwischen

über 300 Kooperationsverträgen mitdeutschen Sparkassen (Stand August2015 gab es 413 Sparkassen in Deutsch-land). Eine räumliche Beschränkungauf bestimme Bundesländer ist nichtgegeben, so dass von einer fast flächen-deckenden Marktpräsenz der Frank -furter Bankgesellschaft von Nord- bisSüddeutschland gesprochen werdenkann.

Frankfurter Bankgesellschaft(Schweiz) aGMit Sitz an der Börsenstrasse in Zürichagiert die Frankfurter Bankgesellschaft(Schweiz) AG als Privatbank nachSchweizer Recht. Sie verbindet dabeidie klassischen Vorzüge des traditionel-len Schweizer Private Bankings mit denVorteilen der Mitgliedschaft im starkendeutschen Sparkassenverbund. DasCredo der Frankfurter Bankgesell-schaft (Schweiz) AG lautet «Eine Spurpersönlicher», ein Motto, welches dasgesamte Auftreten und Handeln der

Bank und all ihrer Mitarbeitenden be-stimmt. Die Bedürfnisse der Kundenstehen im Mittelpunkt des täglichenTuns. Erst wenn diese umfassend be-kannt sind, wird ein Konzept erarbeitetund anschliessend – nach Rücksprachemit dem Kunden – umgesetzt. Gemässder Einstellung «Sorgfalt vor Ge-schwindigkeit» hat das Zuhören beimErfassen des Kundenwunsches oberstePriorität, ein Umstand, welcher derBank die Auszeichnung «bestes Bera-tungsgespräch 2012» aller deutsch-sprachigen Banken in Deutschland, Luxemburg, Liechtenstein, Österreichund der Schweiz durch den Fuchs Report eingebracht hat.

Freilich ist die Betreuung der Kun-denvermögen eine Kernkompetenz ei-ner Bank, welche bei der FrankfurterBankgesellschaft mit dem Leistungs-anspruch «Stabilität für Ihr Vermögen»gelebt wird und ebenfalls schon viel-fach ausgezeichnet wurde. Die Bankverfügt über zwei Betreuungseinheiten:Im Bereich Wealth Management wer-den Kunden ab einem liquiden Ver -mögen von ca. 1 Mio. Euro betreut; dieVermögensverwaltung im klassischenSinne des schweizerischen Privatkun-dengeschäftes steht dabei im Vorder-grund. Im Bereich Wealth ManagementPremium erhalten insbesondere Fami-lienunternehmer bzw. Kunden ab ca.5 Mio. Euro Vermögen speziell auf ihrebesonderen Bedürfnisse abgestimmteDienstleistungen. Derzeit verwaltet dieFrankfurter Bankgesellschaft mit rund150 Mitarbeitenden ein Anlagevolu-men von rund 10 Mrd. Euro.

SpezialisierungWie vermutlich kein anderes SchweizerHaus fokussiert sich die Bank auf diebesonderen Anforderungen des grenz-

Die Frankfurter Bankgesellschaft ist «Die Privatbank» der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe und damitteil des grössten Finanzverbundes der Welt. Sie orientiert sich in wohl einzigartiger Konsequenz an den Be-dürfnissen vermögender anleger mit Beziehungen zu beiden Ländern, auch und gerade unter Berücksichti-gung der grenzüberschreitenden aspekte dieses Geschäftes. Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) aGals Mutter des teilkonzerns Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe steuert dieses aus Zürich heraus.

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe –«Der Kompetenzführer» imdeutsch-schweizerischen Privatkundengeschäft

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überschreitenden Privatkundengeschäf-tes Deutschland/Schweiz. Mit beson -derer Stringenz wird dabei für die Auf-nahme einer Kundenbeziehung diesteuerliche Transparenz in Deutschlandals conditio sine qua non gelebt. Durchdie Spezialisierung auf (insbesondere)das grenzüberschreitende Geschäftzwischen der Schweiz und Deutschlandgehörte der Teilkonzern FrankfurterBankgesellschaft schon früh zu denPionieren in diesem Marktsegment undbesitzt daher heute ein entsprechendausgereiftes, hochstehendes und ein-schlägiges Kompetenzniveau, und zwarsowohl in Bezug auf die Kundenberaterund Kundenberaterinnen, als auch inBezug auf das Back Office bzw. dieQualität der Bankbelege und Bank -dokumente.

Nicht weniger wichtig ist die Kennt-nis und das Verstehen der Mentalität der(deutschen) Anleger; auch diesbezüg-lich ist die Frankfurter Bankgesellschaftmit ihren beiden Standorten und mit ihrer aus beiden Ländern stammendenBelegschaft bestens im Bilde. Die Bankunterscheidet bei ihrer deutschen Kund-schaft in Bezug auf den Standard desVerbraucherschutzrechtes bzw. in Fra-gen der Vorgaben durch das Wertpapier-handelsgesetz grundsätzlich nicht zwi-schen den Buchungsstandorten Zürichund Frankfurt. Das Einholen der Infor-mationen gemäss den Regelungen des«WpHG-Bogens» gehört dabei ebensoselbstverständlich dazu wie der Um-gang mit den Kategorien «Privatkun-de» und «professioneller» Kunde bzw.ggf. mit Beratungsprotokollen und Pro-duktinformationsblättern. Mit diesenGegebenheiten ist die Bank auch hin-sichtlich der Vorgaben der Mifid II (ins-besondere in Form eines neuen WpHG)bzw. der kommenden schweizerischenGesetze wie Fidleg schon bestens ge-rüstet und kann sich auf «evolutionäre»Anpassungen beschränken.

Das grundsätzliche Unterlassen derUnterscheidung nach Buchungsstand-ort gilt ebenfalls in Bezug auf die Qua-lität der steuerlichen Dokumentation.So hat die Erträgnisaufstellung derSchweizer Mutter für Kunden mit deut-schem Wohnsitz ein dem deutschen An-spruch entsprechendes Niveau; hierwerden keinerlei Abstriche gemacht. Ingewissen Fällen kann eine Bevorzugung

eines bestimmten Buchungsstandortesseitens des Kunden Sinn machen. ZumBeispiel hat die Gruppe ihre Kompe-tenz in der Beratung für deutsche ge-meinnützige Stiftungen bei der Frank-furter Bankgesellschaft (Deutschland)AG konzentriert. Damit steht diesenStiftungen eine hochstehende Bera-tungskompetenz in ihrem gewohntenstiftungsrechtlichen Umfeld zur Verfü-gung; auch die administrativen Abläufegehen ihren gewohnten Gang. Hinge-gen wünschen manche deutsche Kun-den ausdrücklich die Verwaltung ihresPrivatvermögens in Zürich, um eine bes-sere (geographische) Diversifizierungihres Gesamtvermögens zu erlangen.

Die Nötzli, Mai & Partner FamilyOffice AG ist ebenfalls grundsätzlichauf die Beratungen von Kunden mitdeutschem Wohnsitz bzw. wirtschaft -lichen Interessen in Deutschland spe-zialisiert. Mandanten des Family Officestehen in Zürich ausgebildete deutscheVolljuristen und Steuerspezialisten zurVerfügung, welche zusammen mitschweizerischen Experten eine umfas-sende Begleitung bei Rechts- und Steuerfragen sicherstellen können.

Fazit und ausblickDie Frankfurter BankgesellschaftGruppe ist mit ihrer Verankerung in der

Sparkassen-Finanzgruppe und ihrerlangjährigen Expertise «Der Kompe-tenzführer» für das deutsch-schwei -zerische Privatkundengeschäft. Das inmittlerweile rund drei Jahrzehnten ge-reifte Geschäftsmodell führt dazu, dassdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdie möglichen Facetten desselben ver-innerlicht haben und der Kunde dahereine kompetente und spezialisierteDienstleistung erwarten kann.

Gleichwohl gilt: Im Bestreben, ihreselbstvorgegebene Spitzenposition imgrenzüberschreitenden Deutschland-geschäft zu halten und weiter auszu -bauen, arbeitet die Bank permanent ander weiteren Verbesserung und Ent-wicklung ihres Angebotes. Gerade diekommenden aufsichtsrechtlichen Vor-gaben aus der EU/Deutschland bzw. derSchweiz machen zum einen die Not-wendigkeit einer fortlaufenden Über-prüfung und Anpassung des Angebotesoffensichtlich, zum anderen machen siedie Vorteile einer klaren Ausrichtungdes Geschäftsmodells auf (nur) zweiLänder offensichtlich. Die FrankfurterBank gesellschaft wird daran auch inZukunft in Zusammenarbeit mit denSparkassen «Eine Spur persönlicher»konsequent festhalten.

Das Wichtigste in KürzeFrankfurter Bankgesellschaft: «Die Privatbank» der Sparkassen-Finanzgruppe.

Die Frankfurter Bankgesellschaft ist innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe «DerKompetenzführer» für vermögende Privatkunden. Als grenzüberschreitende Banken-gruppe mit Hauptsitz in Zürich und einer Tochtergesellschaft in Frankfurt am Main bietet sie ihren Kunden neben den Betreuungseinheiten Wealth Management und WealthManagement Premium gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften – der Fondslei-tungsgesellschaft LB (Swiss) Investment AG und der bankenunabhängigen, auf reinerHonorarbasis tätigen Nötzli, Mai & Partner Family Office AG – zusätzlich ergänzendeFinanzdienstleistungen.

Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AGBörsenstrasse 16 . 8022 Zürich

Tel. 044 265 44 [email protected]

www.frankfurter-bankgesellschaft.com

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Weil die regulierungsflutzu bewältigen istDr. Ansgar Schott, LL.M.Partner

Die Regulierungsflut im Finanzbereichist schwindelerregend – Stichworte:Fatca, GAFI bzw. GwG- und VSB- Revision, AIFMD bzw. KAG-Revision,MiFID und EMIR bzw. Finfrag, Fidlegund Finig, AIA etc. Die dazugehören-den Regelwerke sind komplex, unleser-lich, nicht immer stimmig, viel zu langund aufgrund der Richtlinien, Weisun-gen und Q&As von Branchenverbändenund Behörden vielschichtig. Die Regel-änderungen bahnen sich aber an. Wersich mit der ausländischen Rechts -entwicklung befasst, sieht sie in derSchweiz kommen. Einen beträchtli-chen Teil unserer Zeit verwenden wirfür das Stu dium solcher Regulierungs-projekte. Wir legen grossen Wert dar -auf, europäische Entwicklungen zu ver-folgen, uns mit Kollegen und Vertreternder Finanzwelt auszutauschen, heimi-sche Gesetzgebungsprojekte zu beglei-ten und neue Gesetze zu kommentieren.

In der Finanzmarktregulierung sindneue Regeln oft nur eine Weiterent-wicklung von Bestehendem. Mit Vor -aussicht, einem geschulten Blick überdie Grenzen und Planung lässt sich dieRegulierungsflut durchaus bewältigen.

Weil wir auf der Hut sindMLaw Martina A. KesslerMitarbeiterin

Vorsicht fängt bei Compliance an.Compliance steht für ein Handeln imEinklang mit den geltenden Regeln.Beschränkt sich das Verständnis vonCompliance auf die Überwachungs-funktion, wird der Nutzen erheblich ge-schmälert. Denn eine gute Compliancestärkt den Ruf des Finanzdienstleisters,minimiert Reputationsrisiken und för-dert eine ethische Unternehmenskultur.Die Regulierungsdichte nimmt mit Fid-leg und Finig für Finanzdienstleisterweiter zu. Dies erfordert eine hoheWachsamkeit und lässt weniger Zeit fürdas Kerngeschäft. Eine sinnvolle In -tegration von Compliance im Unter-nehmen variiert mit Grösse, Geschäfts-

ausrichtung und Kundenstruktur. Eineeffiziente und wirksame Umsetzung derneuen Vorschriften ist für ein erfol g -reiches Geschäftsmodell unabding-lich. Unsere Aufgabe besteht darin,Sie in Ihrer individuellen Compliance-Führung zu unterstützen und Ihr Risiko-bewusstsein zu stärken. Indem wir aufeffiziente Prozesse setzen, passen wirauf, dass die Grundbelastung für Sienicht stetig ansteigt.

Weil es gute Gründe gibt,sich nicht über aIa zu ärgernDr. Tobias F. rohnerDipl. SteuerexpertePartner

Der automatische Informationsaus-tausch (AIA) ist letztlich die Antwortdarauf, dass es viele Steuerpflichtigemit der Steuerehrlichkeit nicht so ganzgenau nahmen. Von diesem Verhaltenprofitierte die Finanz- und Beratungs-industrie in nicht unerheblichem Mass.Der AIA schiebt diesem Versteckspieleinen Riegel und zwar weltweit. Dar -über zu lamentieren führt uns nicht wei-

Wir übernehmen das Steuer für Sie da, wo es zum administrativen Kräfteakt kommt, und verschaffen Ihnen den Durch-blick. Unsere Spezialisten beraten Sie gerne – sei es in den Bereichen regulierung, Compliance, tax, vertragsgestaltungoder bei der Standardisierung von Prozessen –, damit Sie entspannt der Zukunft entgegensehen können.

Froriep:vermögensverwaltung – Warum Sie trotzregulierungsflut gut schlafen können

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ter. Vielmehr muss jedes Finanzinstitutim In- und Ausland diese Hürde neh-men. Gewinner wird letztlich jenes Fi-nanzinstitut sein, welches diese Hürdeam elegantesten bewältigt. Wir sind Experten im Bereich der Amtshilfe inSteuersachen, insbesondere im Zusam-menhang mit der Implementierung desAIA. Wir zeigen Ihnen gerne die Tech-nik des «Hürdenlaufs».

Weil die regulierung in dervermögensverwaltungauch eine Chance istroger AmmannM.A. (HSG) in Law and EconomicsM.A. (HSG) in Accounting and FinanceMitarbeiter

Die Erfüllung der erhöhten Regulie-rungsanforderungen wird im In- undAusland von Kundinnen und Kunden zueinem wesentlichen Vertrauensgewinnführen und die hohe Qualität schwei -zerischer Vermögensverwaltung nochweiter steigern. Ein guter Anleger-schutz, das Einhalten von Regeln fürdie Ausbildung von Finanzdienstleis-tern und die Bewilligung und Über -wachung durch eine Aufsichtsbehörde– um nur einige Punkte zu nennen – stellen, zusammen mit der wirtschaft -lichen und politischen Stabilität derSchweiz, beste Marketinginstrumentedar. Dasselbe gilt auch für die Verein-heitlichung der Regulierung für Finanz-dienstleister, worauf speziell auch klei-nere Anbieter hinweisen können unddamit keinen Vergleich zu anderen Fi-

nanzdienstleistern zu scheuen brauchen.Positive Effekte können sich zudem fürdie eigenen Geschäftsprozesse ergeben.Das Einhalten der Regulierung und diedadurch notwendige Überprüfung derbestehenden Abläufe und Verantwort-lichkeiten können dazu genutzt werden,Optimierungsmöglichkeiten aufzude-cken. Damit stellt die Umsetzung derRegulierung auch eine Chance dar, dieEffizienz der eigenen Geschäftspro -zesse zu steigern und Geschäftsrisikenbesser in Schach zu halten.

Weil für Sie vieles einfacher wirdDr. Catrina Luchsinger GähwilerPartnerin

Regulierung lässt sich am effizientestendurch (zusätzliche) Standardisierungvon Prozessen bewältigen. Die syste-matische Erfassung der Kundendaten

ist heute bereits im Bereich der Geld-wäscherei Usanz. Die Dokumentations-pflicht wird im Rahmen von Fidleg nunsämtliche Aspekte des Vermögensver-waltungsmandates umfassen. Der Ini -tialaufwand zur Standardisierung istzwar gross: Es gilt konzeptionell zu ent-scheiden, wie der Vermögensverwalterdie Kundensegmentierung vornehmenmöchte, wie die Informationspflichtenwahrgenommen und wie die Doku-mentation der Gespräche und der Eig-nung und Angemessenheit der Anlage-entscheide erfolgen soll. Dabei lohnt essich, In-house-Lösungen einem Out-sourcing von Leistungen gegenüberzu-stellen. Wird die Standardisierung kon-sequent durchgeführt, lassen sich neueMandate aber rasch erfassen, und eskönnen bei bestehenden Mandaten In-formationslücken oder veraltete Datenschnell entdeckt und behoben werden.Zudem kann der Vermögensverwalterregulatorischen Revisionen gelassenentgegensehen.

Das Wichtigste in KürzeFroriep ist eine der führenden Schweizer anwaltskanzleien und wurde 1966gegründet.

Über 90 Anwältinnen und Anwälte widmen sich an Standorten in Zürich, Genf,Zug, London und Madrid erfolgreich ihren Mandanten. Grosse internationale Unternehmen vertrauen Froriep genauso wie Privatpersonen. Seit 50 Jahren setzenwir höchste Standards in Bezug auf Professionalität, Sorgfalt und Effizienz. DieseWerte gehen bei uns Hand in Hand mit kultureller Vielfalt, Dynamik und einemunternehmerischen Geist.

FroriepBellerivestrasse 201 . Postfach . 8034 Zurich

Tel. 044 386 60 [email protected] . www.froriep.com

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Die Turbulenzen an den Finanzmärktenim vergangenen August haben es klargemacht: Der seit 2009 praktisch un -unterbrochene Aufwärtstrend scheintGeschichte zu sein. Die Geldschwemmeder Notenbanken hat die Aktienkursegleichmässig angehoben wie Boote,wenn die Flut kommt. Heute stehenwir vor anderen Voraussetzungen: Geo-politische Risiken und die Folgen dermonetären Politik der Zentralbankenführen zu Unsicherheit und neuen Her -ausforderungen. Die rasch und überallverfügbaren Informationen helfen oftnicht, Fragen zu beantworten – sie ma-chen es schwerer denn je, Wichtigesvon Unwichtigem zu unterscheiden.

Sich als Anleger auf den Gewinnen derletzten Jahre auszuruhen und darauf zuvertrauen, dass alles gut kommt – dasist keine gute Alternative.

Navigationshilfe von den ProfisWährend passives Investieren an dasKostenbewusstsein der Anleger appel-liert und die Möglichkeit, den Markt zuschlagen von vornherein ausschliesst,setzen sich aktive Investoren ein ande-res Ziel. Wir glauben an die Möglich-keit, mehr herauszuholen. Wie wichtigdabei unabhängiges Denken ist, zeigtsich bei GAM bereits in der Struktur.Unsere Fondsmanager verfügen überden Freiraum, Investitionsentscheide

eigenständig zu tätigen, ohne sich einerstarren «Hausmeinung» unterordnen zumüssen. Dies ermöglicht es ihnen, fle-xibel auf kurzfristige Marktereignissezu reagieren, eigene Ideen zu verfolgenund damit das Potenzial der investier-ten Kundengelder voll auszuschöpfen.Aktiv investieren heisst, jenseits vonSchlagzeilen Opportunitäten zu sehenund den Mut haben, diese wahrzuneh-men. Es bedeutet, Risiken zu erkennen,zu vermeiden oder aber – im Interesseder Kunden – gewisse Risiken wohl-überlegt einzugehen. Unser aktiver Ansatz zeigt Erfolg: 83% der in Fondsverwalteten Vermögen bei GAM habenüber den Zeitraum der letzten 3 Jahreden entsprechenden Benchmark ge-schlagen (Stand: 30.6.2015).

Die Produktpalette von GAM um-fasst das komplette Spektrum von tra-ditionellen Aktien- und Anleihenstrate-gien sowie einer starken und bewährtenAuswahl von Absolute-Return-Strate-gien. Wir verwalten sie sowohl in Formvon massgeschneiderten Mandaten alsauch als Fondslösungen, die wir überDritte vertreiben. Im Bereich der alter-nativen Ucits ist GAM führend und ge-hört zu den Anbietern mit der grösstenAuswahl am Markt. Die rund 150 inter-nen Anlagespezialisten, die hauptsäch-lich in London und Zürich stationiertsind, werden durch sorgfältig ausge-wählte externe Investmentmanager er-gänzt. Damit wird Kunden der Zugangzu den jeweils besten Spezialisten in allen Anlagebereichen eröffnet.

aktives Management hat ZukunftIn den letzten Jahren war verschiedent-lich zu hören, dass mit dem stetigen

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GaM –eine erfolgsgeschichteim Schweizer asset ManagementWährend passives Investieren die Möglichkeit den Markt zu schlagen von vornherein ausschliesst,setzen sich aktive asset Manager zum Ziel, mehr für ihre Kunden herauszuholen. erfahrung undreaktionsfähigkeit sind dabei von entscheidender Bedeutung. Mit seinen 1’000 Mitarbeitern, davon350 in der Schweiz, hat sich GaM über die letzten 30 Jahre hinweg zu einem weltweit führendenaktiven asset Manager entwickelt.

Von Martin Jufer, Leiter Kontinentaleuropa bei GAM

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Wachstum der ETF-Branche das Endedes aktiven Managements unaufhalt-sam näher rückt. Wir sind überzeugt,dass das Gegenteil der Fall ist. Erstensdeckt der indexnahe passive Ansatz dieSchwächen einer festgefahrenen Bran-che auf – wie Uber in der Taxibranche.Vielen Fondsmanagern diente die Be-zeichnung «aktiv» lange Zeit als Recht-fertigung für hohe Gebühren bei schlich-ter Nachbildung eines Indexes. Es sindvor allem diese verkappten Indexfonds,die nun zunehmend unter Druck gera-ten. Echten aktiven Managern, die ihreÜberzeugungen umsetzen, ohne sich aneinem fixen Benchmark zu orientieren,bietet sich dadurch die Gelegenheit, sichvon der Masse abzuheben. Zweitens ha-ben sich die Chancen für diese wirklichaktiven Strategien nun erheblich ver-bessert. Denn wenn mehr Kapital inpassive Produkte fliesst, steigen dieMarktineffizienzen, die aktive Manageridentifizieren und ausnutzen können.

GaM bleibt in BewegungErfahrung und Reaktionsfähigkeit istim aktiven Anlagegeschäft von ent-scheidender Bedeutung. In unserer 30-jährigen Geschichte haben wir uns voneiner Anlageboutique mit Fokus aufPrivatkunden zu einem Vermögens -verwalter für Institutionen und Partnerfür Finanzintermediäre entwickelt.Dies könnte man im Hinblick auf dieDiskussion zur Weiterentwicklung desSchweizer Finanzplatzes schon fast alsbeispielhaft für die Branche bezeich-nen.

Als der Schweizer Bankier Gilbertde Botton im Jahr 1983 GAM gründete,machte sich die Firma zunächst im Pri-vate Banking einen Namen – anfäng-lich als eigenständige Boutique, dannals Teil ihrer neuen Eigentümer: 1999erfolgte die Übernahme durch UBS,2005 durch Julius Bär. Im Jahr 2009ging daraus ein neues, erneut unabhän-giges Unternehmen hervor: Zusammenmit dem ehemaligen Asset-Manage-ment-Geschäft von Julius Bär (das bisvor Kurzem unter dem Namen «Swiss& Global Asset Management» geführtwurde) ist GAM seither an der Schwei-zer Börse kotiert.

Geblieben sind der Unternehmer-geist und der Ansatz, das Kapital unse-rer Kunden durch aktives Management

so zu bewegen, dass es ihre Ziele erfüllt.Heute verwaltet GAM unter den beidenMarken «GAM» und «Julius BärFunds» Kundenvermögen von über 70Mrd. Franken, ein Drittel davon in derSchweiz. Als Investoren sind wir idealePartner für Drittfirmen, die ihre eigenenFonds aufsetzen und betreiben wollenund Unterstützung brauchen. DieseMöglichkeit bieten wir in unserer Pri-vate-Labelling-Sparte, die als Dienst-leister Drittfondslösungen für ein ver-waltetes Vermögen von rund 50 Mrd.Franken betreut.

Mit Standorten in 11 Ländern undrund 1’000 Mitarbeitern, davon 350hier in der Schweiz, kann sich GAM inBezug auf Grösse und Ressourcen zuRecht als globales Unternehmen be-zeichnen. Gleichzeitig sind wir immernoch wendig genug, um flexibel undrasch Chancen wahrzunehmen, eineunternehmerische Kultur zu pflegenund das anfangs erwähnte unabhängigeDenken zu pflegen.

Berücksichtigungneuer KundenbedürfnisseUnserer Geschichte verdanken wirnicht nur unsere Qualitäten als aktiveInvestoren. Wir haben auch gelernt, unsan neue Gegebenheiten im Markt an -zupassen und als Unternehmen weiter-zuentwickeln. Diese Fähigkeit zur Evolution wurzelt darin, sich auf beste-hende Stärken zu besinnen, diese auflangfristige Branchentrends auszurich-ten und mit innovativen Lösungen die

sich laufend verändernden Kundenbe-dürfnisse anzusprechen. Dass wir dieskönnen, haben wir in den vergangenenJahren bewiesen – und wir werden auchfür unser zukünftiges Wachstum daraufsetzen.

anspruch an erfolgreichesInvestieren bleibt hochWie eingangs erwähnt, verlangen dieveränderten Bedingungen an den inter-nationalen Finanzmärkten, dass Inves-toren künftig noch viel gezielter vor -gehen müssen, um ihre gesteckten Ren-diteziele zu erreichen. Aktive Strategienbieten dafür die besten Voraussetzun-gen. Anders als von der marketingstar-ken ETF-Industrie heraufbeschworen,machen wir uns als aktive Manager keine Sorge über unser angebliches Ab-leben. Stattdessen können wir unsereganze Energie in unsere Kernaufgabestecken: Aktiv Chancen nutzen, um dasKapital unserer Kunden gewinnbrin-gend für sie anzulegen.

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Das Wichtigste in KürzeGAM ist der grösste unabhängige Schweizer Asset Manager und zählt weltweit zuden Marktführern in diesem Bereich. Von den Vermögen in der Höhe von 124 Mrd.Franken, die GAM in den Bereichen Investment Management und Private Labellingverwaltet, werden etwa 60% aus der Schweiz heraus betreut. Mit Niederlassungenin 11 Ländern ist die Firma weltweit vertreten. GAM beschäftigt rund 1’000 Mit-arbeiter, davon 350 in der Schweiz, und ist an der SIX Swiss Exchange kotiert.GAM verwaltet Anlagen für eine breite Palette an Kunden, darunter institutionelleKunden, Finanzintermediäre, Finanzberater und Privatinvestoren. Das Geschäftbesteht aus den beiden etablierten Fondssparten GAM und Julius Bär Funds. Eswird durch eine Private-Labelling-Sparte ergänzt, die Drittfirmen verschiedeneDienstleistungen zur Verwaltung eigener Fondslösungen bietet. Die breite Produkt-palette umfasst Strategien in allen Anlageklassen, mit besonderem Fokus auf dieKernbereiche Absolute Return, alternative und festverzinsliche Anlagen, Aktienund Multi-Asset-Strategien. (Alle Zahlen per 30.6.2015)

GAM . Hardstrasse 201 . 8005 ZürichTel. 058 426 30 30 . [email protected] . www.gam.com

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Im Jahr 1995 hat die Hauck & Aufhäu-ser (Schweiz) AG den in Kontinental-europa ersten ethischen Investment-fonds aufgelegt. Der weltweit investie-rende Mischfonds H & A Prime ValuesIncome berücksichtigt bei seinen An -lageentscheidungen neben finanziellenParametern auch strenge soziale undökologische Kriterien. Ziel ist es einer-seits, auf die Gesellschaft und die Um-welt einen positiven Einfluss auszu-üben. Andererseits zeigt sich auch im-mer wieder, dass ein Ethik-Filter wirk-sam finanzielle Investmentrisiken redu-zieren kann. Mehr noch: Die Analysesozialer und ökologischer Kriterienkann sogar attraktive Anlagechancenidentifizieren.

Da bei einem Investmentfonds im-mer der Ertrag eine zentrale Rolle

spielt, steht auch beim Prime Values Income und den anderen Fonds derHauck & Aufhäuser (Schweiz) AG dieFinanzanalyse am Anfang des Invest-mentprozesses. Dabei geht es schwer-punktmässig darum, das Geschäfts -modell eines Unternehmens sowie seinefundamentalen und finanziellen Datenzu bewerten. Notiert die entsprechendeAktie oder Anleihe deutlich unter demin der Finanzanalyse ermittelten fairenWert und weist sie eine positive Dyna-mik auf, qualifiziert sie sich als poten -zielles Investment. In einem zweitenSchritt analysiert das hauseigene Ethik-Research, ob die von der Finanzanalyseidentifizierten Investments auch sozialeund ökologische Massstäbe erfüllen.Die Ethik-Analysten greifen dabei auchauf Studien der Nachhaltigkeitsrating-

Agentur Inrate zurück. Ausserdem kön-nen sie die Datenbänke der Global En-gagement Services (GES) nutzen. Derinternationale Dienstleister vertritt einAnlagekapital institutioneller Investo-ren in Höhe von rund 750 Mrd. Euro.Verstösst ein Unternehmen gegen Um-welt-, Sozial- oder Corporate-Gover-nance-Kriterien, tritt die GES mit demManagement in einen kritischen Dialogein. Ziel dieses Engagements ist einepositive Änderung der Geschäfts -politik. Durch die Zusammenarbeit mitder GES übt die Hauck & Aufhäuser(Schweiz) AG aktiv einen sozial undökologisch positiven Einfluss auf Unternehmen aus.

ethik-Filter mitausschlusskriterien. . .Die ethische Beurteilung potenziellerInvestments basiert auf einem ganzheit-lichen Ansatz, der alle Stakeholder, alsodie Lieferanten, die Mitarbeiter, dieKunden sowie die Investoren, aber auchallgemein die Gesellschaft und die Um-welt umfasst. Durch verschiedene Aus-schlusskriterien werden Unternehmenund Emittenten aussortiert, die bei-spielsweise gegen Menschenrechteoder gegen das Verbot von Kinderarbeitverstossen, die den Schutz natürlicherRessourcen missachten oder die ihrGeld mit der Produktion und dem Han-del von Waffen verdienen.

Diese erste Stufe des Ethik-Filtersverhindert, dass der Fonds unethischesWirtschaften finanziell unterstützt.Gleichzeitig werden jedoch auch In-vestmentrisiken reduziert oder sogarganz vermieden. Typische Beispielesind ein unnötig hoher Verbrauch na-türlicher Ressourcen, der die Produk -tionskosten belastet, oder ein unsozia-ler Umgang mit Mitarbeitern, der eine

Die Hauck & aufhäuser (Schweiz) aG liefert ihren Kunden mit ihrem systematischen Investmentansatzeinen Mehrwert gegenüber den Wettbewerbern. Das Ziel, unnötige risiken zu reduzieren, geniesst höchstePriorität. Dafür baut sie als Grundgerüst auf quantitative und qualitative Bewertungsmethoden und ethik-analysen, die in alle vermögensverwaltungsmandate einfliessen. 20 Jahre renditeerfolg sprechen für sich.

Von Roman Limacher und Roland IslerCEO CFOHauck & Aufhäuser (Schweiz) AG Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG

Hauck & aufhäuser (Schweiz) aG –Seit 20 Jahren erfolgreichmit nachhaltigen Investments

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nachteilig hohe Fluktuation verursacht.Eine unsoziale oder unökologische Ge-schäftspolitik kann auch den Ruf einesUnternehmens schädigen und zu ent-sprechenden finanziellen Belastungenführen. Dazu sagt die InvestorenlegendeWarren Buffett: «Es dauert 20 Jahre,sich eine Reputation zu erwerben, undfünf Minuten, um sie zu verlieren.Wenn man das im Auge behält, handeltman anders.»

. . .und mit Positiv-KriterienDas Ethik-Research bewertet auch, in-wieweit ein Unternehmen aktiv einenpositiven Einfluss auf die Gesellschaftund die Umwelt ausübt. Die Analyse er-folgt aus fünf ethischen Perspektiven,wie dem Verantwortungsbewusstseindes Unternehmens, den angebotenenProdukten und Dienstleistungen oderden verschiedenen Prozessen. Ziel istes, weiche Faktoren, also beispiels -weise die Führungsgrundsätze, denKonsumentenschutz oder die Kunden-betreuung, zu bewerten. Die Ergebnissefliessen in ein Scoring-Modell ein. Hiermüssen die analysierten Unternehmenund Emittenten mindestens 50 von 100möglichen Punkten erzielen, um alsnachhaltiges Investment eingestuft zuwerden. Vor allem die Positiv-Kriterienleisten einen wichtigen Beitrag dazu,aussichtsreiche Investments ausfindigzu machen, wozu die reine Finanz -analyse alleine nicht in der Lage ist.

Die Hauck & Aufhäuser (Schweiz)AG belässt es nicht beim hauseigenenEthik-Research. Vielmehr überprüft einexterner Beirat regelmässig die Ethik-Analysen des Researchteams. DiesesEthik-Komitee besteht aus renommier-ten Wissenschaftlern unterschiedlicherFachrichtungen und agiert gewisser-massen stellvertretend für den Anleger.Die Entscheidungen dieses unabhän -gigen Beirats sind für das PortfolioManagement bindend.

Die vom Ethik-Komitee als sozialsowie ökologisch vertretbar eingestuf-ten Aktien und Anleihen bilden das Anlageuniversum. Dieses umfasst mehrals 600 Werte aus allen Regionen derWelt. Aus dem Anlageuniversum selek-tiert wiederum das Fondsmanagementdie Einzeltitel, aus denen es das kon-krete Portfolio aufbaut. Die Einzelwerteund das Gesamtportfolio werden regel -

mässig in Bezug auf Performance- undRisikobeiträge überwacht. Das Resul-tat ist ein konzentriertes Portfolio ausAktien und Anleihen, die einen aus-sichtsreichen Ertrag versprechen undgleichzeitig sozial sowie ökologischvertretbar sind. Dass die nachhaltigeAusrichtung des Fonds keine Beschrän-kung ist, sondern einen zusätzlichen

Nutzen stiftet, zeigt sich am Ertrag desH & A Prime Values Income: Seit derAuflage im Jahr 1995 beläuft sich diejährliche Wertsteigerung auf 5,0%(Stand: 31.10.2015). Für dieses für ei-nen defensiven Mischfonds überdurch-schnittlich gute Ergebnis haben ver-schiedene Ratingagenturen den Fondsmehrfach ausgezeichnet.

Das Wichtigste in KürzeDie Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG gilt als Pionier in der Vermögensverwaltung

nach ethischen Grundsätzen. Der seit 1995 erfolgreich implementierte und kontinuier-

lich weiterentwickelte Investmentprozess gewährleistet Anlegern eine risikokontrol-

lierte und umfassende Vermögensbetreuung. Der Zürcher Vermögensverwalter ist eine

100prozentige Tochter von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers – einer der wenigen

unabhängigen Privatbanken in Deutschland, die auf eine 219 Jahre lange Tradition zu-

rückblicken kann. Die Bank mit Standorten in Frankfurt am Main, München, Hamburg,

Düsseldorf und Köln sowie in Luxemburg und in der Schweiz konzentriert sich auf die

ganzheitliche Beratung und die Verwaltung von Vermögen privater und unternehmeri-

scher Kunden, das Asset Management für institutionelle Investoren sowie die Zusam-

menarbeit mit unabhängigen Vermögensverwaltern.

Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG

Talstrasse 80 . 8022 ZürichTel. 044 220 11 22 . [email protected] . www.hauck-aufhaeuser.ch

Ethik-Research

Ethik-KomiteeBewertung

PortfolioaufbauUmsetzung

Über-wachung

Finanzanalyse Engagement

Portfolio

anlageprozess mit ethikfilter

Quelle: Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG

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Grundlagen des aIaMit dem AIA erhoffen sich die beteilig-ten Staaten, inskünftig Steuerpflichtigemit Finanzanlagen im Ausland umfas-sender, gemäss ihren nationalen Be-stimmungen und Steuergesetzen, be-steuern zu können. Die über den AIAerlangten Informationen werden fürSteuereinschätzungen und Kontrollennutzbar gemacht. Deshalb sieht derAIA konzeptionell vor, dass Finanz -institute Kontodaten ihren eigenen na-tionalen Steuerbehörden melden, damit

diese anschliessend automatisch andie Steuerbehörden der entsprechen-den Herkunftsländer der Kontoinhaberweitergeleitet werden können.

In seiner Ausgestaltung übernimmtder AIA viele der heute geltenden Fatca-Regeln. Der Umfang der zu über-mittelnden Informationen geht aberweit über den Fatca-Standard hinaus.Unter dem AIA werden sowohl Konto-nummer, Steueridentifikationsnummer,Name, Adresse und Geburtsdatum vonSteuerpflichtigen im Ausland als auch

Zinsen, Dividenden, Kontoguthaben,Einnahmen aus bestimmten Versiche-rungsverträgen und Erlöse aus der Ver-äusserung von Finanzanlagen an dieSteuerbehörden gemeldet. Analog Fatcaumfasst der Standard sowohl natürlichewie auch juristische Personen.

Der aIa in der SchweizWeltweit umgesetzt führt der AIA zugleich langen Spiessen im Wettbewerbder Finanzplätze. Gelingt es dem Fi-nanzplatz Schweiz, den AIA effizient

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Der automatische Informationsaustausch (aIa) setzt sich in rasender Geschwindigkeit als künftigerStandard für den systematischen und periodischen austausch von Informationen über Steuerpflichtigedurch. Weltweit haben sich bisher über 100 Staaten zur einführung des aIa entschlossen. Die Schweizwird ab 2017 Kontodaten erheben und ab 2018 austauschen. Dieser Zeithorizont stellt alle Betroffenenvor besondere Herausforderungen. Pragmatisch umgesetzt öffnet der aIa aber auch Chancen für denFinanzplatz Schweiz.

Von Adrian Escher, Partner und CEO Kendris AG

Kendris aG – Der automatischeInformationsaustausch alsHerausforderung und Chance

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umzusetzen und insbesondere unsereeigenen Tugenden und Prinzipien ein-zubringen, kann der Wandel zur steuer-lichen Transparenz über den AIA auchImpulse schaffen, um zukunftsgerich-tete Lösungen mit einem Mehrwert fürKunden zu entwickeln, die den Finanz-platz Schweiz als ihr Zentrum für ihregesamtheitliche Betreuung wählen. ImVordergrund stehen dabei innovativeund technisch ausgereifte Lösungen,welche insbesondere hinsichtlich Da-tenschutz überzeugen, aber auch Kun-den des Finanzplatzes Schweiz in ihrenCompliance-, Konsolidierungs- undReporting-Aufgaben unterstützen.

Dies bedingt, dass sich unsere Poli-tik in einem hohen Ausmass bewusstwird, dass in den anstehenden Verhand-lungen und in der Umsetzung der bila-teralen Verträge pragmatische Ansätzeund Lösungen zu vereinbaren sind undsich der Finanzplatz Schweiz im Ver-gleich zu seinen Hauptkonkurrentenkeinesfalls weitere Nachteile einhan-delt.

In komplexen internationalen Ver-mögens- und Familienverhältnissen wirddie korrekte Erfassung der Daten, unterBerücksichtigung der gewählten Eigen-tümerstrukturen, von zentraler Bedeu-tung sein, um «Über-» oder «Under-Reportings» unter dem AIA zu vermei-den.

ausgestaltung nationaler Weisungenund vorschriften zur Stärkung derSchweizer WettbewerbssituationDem Gestaltungsfreiraum in den Aus-formulierungen der nationalen Weisun-gen und Vorschriften, zum Beispiel inBezug auf Trusts und Stiftungen, istinsbesondere im Hinblick auf unsereWettbewerbssituation gegenüber an-gelsächsisch geprägten Finanzzentrenhöchste Aufmerksamkeit zu schenken.

Der hiesige Finanzplatz, zu demneben den beiden Grossbanken vor al-lem die Privatbanken, die unabhängi-gen Vermögensverwalter und Treu-handgesellschaften (Trust Companies)sowie Anwälte und Steuerberater gehö-ren, könnte einen Kollateralschaden er-leiden, wenn aufgrund unsorgfältigerAusformulierungen der nationalen Be-stimmungen ungleich lange Spiessegegenüber der Konkurrenz geschaffenwürden. Finanzplätze werden sich die

Chance nicht entgehen lassen, bedeu-tende Vermögenswerte, die heute ge-samtheitlich in der Schweiz betreutwerden, in ihre Zentren zu locken, wennsich damit aus der Sicht eines Kundenmessbare Vorteile erzielen lassen.

In die Gesamtbeurteilung der Leis-tungsfähigkeit eines Finanzplatzes wirdin Zukunft auch die Umsetzung undHandhabung des AIA gehören, ein-schliesslich aller damit zusammenhän-gender möglicher Ineffizienzen unddurch die Kunden zu tragenden Com-pliance-Kosten.

Kendris als kompetenterPartner beim aIaDer AIA, wie auch weitere gewichtigeregulatorische Veränderungen, führenzu laufenden Anpassungen der Ge-schäftsmodelle der allermeisten Teil-nehmer des Schweizer Finanzplatzes.

Das Geschäftsmodell von Kendris iststark auf die künftigen Herausfor -derungen und Veränderungen in unse-rer Industrie ausgerichtet. Die durchKendris in der Betreuung internationa-ler Vermögen und Strukturen verwen-deten Administrations-, Compliance-,Accounting- und Reporting-Applika-tionen ermöglichen eine effiziente voll-ständige Digitalisierung der Informatio-nen,welche für die korrekte Umsetzungdes AIA systemunterstützt zur Verfü-gung gestellt werden müssen.

Neben den technischen Lösungenverfügen die Spezialisten von Kendrisüber das erforderliche steuerliche undrechtliche Fachwissen, um Kunden wieauch Finanzdienstleister, die sich denVeränderungen mittels intelligenterOutsourcing-Lösungen stellen wollen,kompetent betreuen zu können.

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Das Wichtigste in KürzeDie Kendris aG ist ein führender Schweizer Partner für Family-Office-, trust-und treuhand-Dienstleistungen, nationale und internationale Steuer- undrechtsberatung, Buchführung, Outsourcing sowie art Management. Die klassische vermögensverwaltung wird aus Unabhängigkeitsgründen bewusstnicht angeboten.

Die Kundschaft besteht aus Unternehmen, Privatpersonen und Familien, aber auchFamily Offices, Finanzinstituten, Anwaltskanzleien und Steuerberatungsfirmen.Für sie entwickelt Kendris massgeschneiderte Lösungen, die es ihnen ermöglichen,die gesteckten Ziele zu erreichen.

Kendris ist inhabergeführt und vollständig im Besitz von Management und Mit-arbeitenden. Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Spezialisten am Hauptsitz inZürich, an fünf weiteren Standorten in Aarau, Basel, Genf, Lausanne und Luzernsowie bei der Tochtergesellschaft Kendris Austria.

Kendris ist in der Schweiz verwurzelt und weltweit in über 40 Ländern tätig.Die starke nationale Präsenz – namentlich im Mittelland/Nordostschweiz und inder Westschweiz – und das spezifische Know-how in verschiedenen Branchen undMärkten machen das Unternehmen für Geschäftskunden und Privatkunden glei-chermassen zu einem kompetenten und verlässlichen Partner.

Kendris AGWengistrasse 1 . 8004 Zürich

Tel. 058 450 50 [email protected] . www.kendris.com

www.ekendris.com . www.kendris.at

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Steuerliche Zugehörigkeit Die Abklärung der steuerlichen Zuge-hörigkeit einer Privatperson oder einesUnternehmens ist von höchster Bedeu-tung. Denn bereits hier werden die ent-scheidenden Weichen für eine prospek-tive Steuerplanung gestellt. Die steuer-liche Zugehörigkeit kann persönlichoder wirtschaftlich sein. Beispiel: Grün-dung einer Vermögensverwaltungsge-sellschaft z.B. in Liechtenstein: Wo istdie steuerliche Zugehörigkeit? (In derRegel dort, wo sich die tatsächliche Verwaltung befindet.)

Umfang der SteuerpflichtDer Umfang der Steuerpflicht kann per-sönlich (und damit unbeschränkt) oderwirtschaftlich (und damit beschränkt)sein. Das Zusammenspiel dieser Grös-sen hat einen bedeutenden Einfluss aufdie Steuerrechnung. Beispiel: Gründungeiner Vermögensverwaltungsgesellschaftz.B. in Liechtenstein: Welchen Einflusshat das auf den Umfang der Steuer-pflicht in der Schweiz? Birgt das neue

ab 2017 geltende Doppelbesteuerungs-abkommen (DBA) zwischen dem Fürs-tentum Liechtenstein und der Schweizneue Chancen? (Die Chancen stehengut, dass dieses DBA in Anspruch ge-nommen werden kann; das bringt, richtig angewandt, nicht unbedeutendesteuerliche Vorteile.)

einkommenssteuernGrundsätzlich sind alle Einkommensteuerpflichtig – ausgenommen sind fürPrivatpersonen einzig der private Kapi-talgewinn auf beweglichem Vermögenund der Zufluss aus Erbschaft (letzte-rer unterliegt möglicherweise der Erb-schaftssteuer). Die Sozialversicherungs-beiträge (AHV) werden oft auch als«Steuer» betrachtet, dann nämlich,wenn die Beiträge nicht zu einer zusätz-lichen Leistung führen und demzufolgelediglich einen Solidaritätscharakterhaben. Ferner gibt es Einkommen, diezu einem Spezialsatz besteuert werden.Beispiel: Wie soll die persönliche Vor-sorge gemäss BVG einkommenssteuer -

effizient strukturiert werden? (Die Ab-züge zu hohen und die Einkünfte zu tiefen Progressionssätzen.)

einkommen ausselbständiger erwerbstätigkeitEine selbständige Erwerbstätigkeit liegtdann vor, wenn eine Tätigkeit durch dasZusammenwirkung von Arbeit und Ka-pital in einer eigenen Organisation er-folgt, welche auf eigene Rechnung undGefahr handelt und nach aussen in Erscheinung tritt. Ferner muss diese Tätigkeit mit Gewinnerzielungsabsichterfolgen. Beispiel: Wäre es vielleichtklüger, solches Einkommen aus selb-ständiger Erwerbstätigkeit in einer juristischen Person (AG, GmbH) zubündeln, um den steuerlichen Anfallprä ziser und damit steuereffizienter zu planen? (Oft können mit einer solchenPlanung echte Steuervorteile erzieltwerden.)

einkommen ausbeweglichem vermögenSolche Einkommen fallen dann an,wenn das einem gehörende beweglicheVermögen (Aktien, Obligationen etc.)Erträge abwirft (Dividenden, Zinsenetc.). Solche Erträge sind nicht immersteuerlich gesehen gleich wirksam.Durch die Einführung des Kapitalein-lageprinzips werden Rückzahlungensolcher Kapitaleinlagen steuerneutralbehandelt. Ferner kommt bei einer Be-teiligung von 10% und mehr das Teil-besteuerungsverfahren zu Anwendung,was zu markanten Steuereinsparungenführt. Beispiel: Eine Familienaktien -gesellschaft hat einen Aktionär mit 8%Beteiligung und 4 weitere Aktionäre,die je 23% halten: Wie ist die Interes-senlage bezüglich einer Dividenden-ausschüttung? (Der Kleinaktionär mit8% kommt nicht in den Genuss der Teilbesteuerung.)

eckpunkte einer prospektiven Steuerberatung: eine vermögende Privatperson ist gut beraten, sich zuüberlegen, wie sie sich steuerlich orientieren soll. Dabei können mehrere Punkte von entscheidenderBedeutung sein.

Von Michael Leysinger, inhaber Leysinger Tax & Finance Consultants

Leysingertax & Finance Consultants

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Who Is Who 2016 59

einkommen aus unbeweglichemvermögen (Immobilien)Solche Einkünfte (Mieterträge, Eigen-mietwert, Nutzniessung etc.) sind na-türlich alle steuerpflichtig, und Kapi-talgewinne unterliegen der Grundstück-gewinnsteuer (der oben erwähnte steu-erfreie private Kapitalgewinn gelangthier nicht zur Anwendung). Allerdingskann ein Vermieter die Unterhaltskos-ten (Reparaturen, Renovationen etc.)als Abzug geltend machen. Das willsorgfältig geplant sein. Beispiel: Ehe-paar Meier baute vor 30 Jahren einheute renovationsbedürftiges Einfami-lienhaus. Beide Meiers werden in 3 Jah-ren pensioniert und wollen dann die Renovation an die Hand nehmen. Ist dassteuerlich klug? (Wahrscheinlich nicht,weil der Grenzsteuersatz dannzumaltiefer sein wird als heute.)

einkommen aus vorsorgeDie Einkommen aus Vorsorge (1. SäuleAHV, 2. Säule BVG, 3. Säule gebundeneVorsorge) werden zu sehr unterschied-lichen Steuersätzen und auch zu unter-schiedlichen Zeitpunkten besteuert. Sokann man beispielsweise die AHV- Renten um 5 Jahre «aufschieben» (manerhält später auch eine höhere Rente)und damit die Besteuerung möglicher-weise zu einem milderen Steuersatzvornehmen. Beispiel: Wann soll einEinkauf von Beitragsjahren möglichststeueroptimal vorgenommen werden,wenn beabsichtigt ist, die Leistungen inRentenform zu beziehen? (Wahrschein-lich weniger eine steuerliche als eineVorsorgefrage.)

erbschafts- und Schenkungssteuer,NachlasssteuerAusser der Kanton Schwyz und befris-tet der Kanton Luzern kennen alle Kan-tone (nicht der Bund) eine Erbschafts-und Schenkungssteuer. Der Kanton Solo-thurn erhebt sogar noch eine Nachlass-steuer. Was nicht immer bekannt ist, istdie Tatsache, dass derjenige Kanton be-steuert, wo sich der letzte Wohnsitz desErblassers befand. Die Erben werdenalso in diesem Kanton steuerpflichtig –auch wenn sie dort keinen Wohnsitz be-gründen. Oder anders ausgedrückt: DerErblasser hat es in der Hand, durch ge-schickte Wahl des Wohnsitzes die Erb-schaftsteuer für seine Erben zu planen.

Das gleiche gilt für die Schenkungs-steuer, quasi die «Erbschaftssteuer un-ter Lebenden». Wer also beispielsweiseim Kanton Schwyz seinen Wohnsitznimmt und sein Vermögen verschenkt,kann auf legale Art und Weise die Erbschaftssteuer vermeiden. Selbstver-ständlich sind bei einer solchen Pla-nung nicht nur die steuerlichen Aspektezu beachten (wer nur nach Steuern steuert, steuert falsch), sondern auchdie zivilrechtlichen. Wenn sich unterden Erben nur direkte Nachkommenoder die (nicht geschiedene) Ehefraubefinden, ist oft kein Planungsbedarfvorhanden, weil diese Personen häufigvon der Erbschafts- und Schenkungs-steuer ausgenommen sind. Beispiel:Herr X., kinderlos, ist verheiratet mitFrau Y. welche aus früherer Ehe einenSohn hat. Herr X. möchte nun seinemStiefsohn sein Vermögen vererben; waskönnte er vorsehen, damit keine Erb-schaftssteuer anfällt? (Denkbar wäre,dass das Vermögen steuerneutral an dieEhefrau vererbt wird, die im Anschlussdaran das gleiche Vermögen an ihrenSohn vererbt oder verschenkt [Achtung:Missbrauchsvorbehalt].)

MehrwertsteuerDie Privatinvestorin (das gilt natürlichauch für den Privatinvestor) ist sich oftgar nicht bewusst, dass die Mehrwert-steuer für sie eine Option sein kann, diesich pekuniär auszahlt. Als erste undwichtigste Voraussetzung muss sie un-ternehmerisch tätig sein; das kann auchgeschehen, ohne dass die direktsteuer-liche Problematik «Privatvermögen /

Geschäftsvermögen» tangiert wird (mitweitreichenden direkt- und sozialver-sicherungsrechtlichen Folgen [z.B. dasseinkommenssteuerfreier privater Kapi-talgewinn plötzlich zu einem gewerbs-mässig und damit steuerbaren Gewinnmutiert]). Für Näheres verweise ich aufmeinen Artikel «Der (Privat-)Investorund die Mehrwertsteuer – Chancen?Risiken?» (erschienen in PRIVATE

3/2015). Dort sind die wichtigstenChancen und Risiken bezüglich dieserThematik aufgeführt. Beispiel: Im Im-mobilienbereich sind Leistungen grund-sätzlich von der Umsatzsteuer (Mehr-wertsteuer) ausgenommen. Für eine unternehmerische Leistung (z.B. Ver-mietung eines Geschäftslokals im Pri-vatvermögen des Eigentümers) bestehtohne Weiteres die Möglichkeit, für dieMehrwertsteuer zu optieren. (Der Vor-teil besteht darin, dass der Vermietereine Chance hat, die bezahlte Vorsteuerfür den Bau des Geschäfts lokals zu-rückerstattet zu bekommen. Der Mietersollte für diesen Fall natürlich unter-nehmerisch tätig und subjektiv mehr-wertsteuerpflichtig sein.)

Das Wichtigste in KürzeDie Leysinger Tax & Finance Consultants Ltd. (vormals Legatax Advisors) ist eineSteuerberatungsgesellschaft in Zürich mit einer Zweigniederlassung in Solothurn.Ihre Stärken: Steuerplanungen im In- und Ausland für natürliche und juristische Personen, Betreuung komplizierter nationaler und internationaler Steuer mandate,Unternehmensumstrukturierungen (Abspaltungen, Fusionen und Vermögensüber-tragungen), insbesondere Regelungen der damit entstehenden steuerlichen Fragen,nationale und internationale Steuerberatung für natürliche und juristische Personen,Erstellen von Vermögensverwaltungsstrukturen für Privatpersonen im In- und Aus-land, Behandlung nationaler und internationaler Steuerpro bleme, Beratung in Nach-folgeregelungen von Familien betrieben (insbesondere steuerliche Fragen), Betreu-ung komplizierter Mehrwertsteuer-Mandate.

Leysinger Tax & Finance ConsultantsMainaustrasse 21 . 8008 Zürich . Grabackerstrasse 6 . 4500 Solothurn

Tel. 044 361 04 45 . 032 625 57 00 . [email protected] . www.legataxadvisors.ch

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60 Who Is Who 2016

Seit geraumer Zeit herrscht bei institu-tionellen Investoren und Privatanlegernein spürbarer Anlagedruck. Im Span-nungsfeld zwischen Risiko und Renditesucht man nach dem optimalen Anlage-Mix. Je länger die Tiefzinsphase bei denObligationen andauert und je volatilersich die Aktienmärkte gebärden, destomehr kristallisieren sich Immobilien alsvalable Investmentalternativen heraus.Sie zeichnen sich durch regelmässigeAusschüttungen (Mieteinnahmen) undrelative Wertbeständigkeit aus. Auslän-dische Investoren schätzen zudem dieWährungsdiversifikation und den «SafeHaven» Schweiz.

Doch den Schweizer Immobilien-markt gibt es gar nicht; vielmehr exis-tiert eine Vielzahl von Sub-Märkten inverschiedenen geografischen Regionenmit unterschiedlichen Charakteristiken:Wohnimmobilien in Bern haben ein an-deres Risiko/Ertrags-Profil als Hotelsim Tessin; Ladengeschäfte in der Zür-cher City sind gefragter als Einkaufs-

zentren in der Agglomeration; moderneBürobauten in aufstrebenden Stadt-quartieren haben andere Zukunftsper-spektiven als alternde Industriebautenan der Peripherie.

Generell ist das Umfeld für Ge-schäftsliegenschaften schwieriger ge-worden. In den vergangenen Jahrenwurde vielerorts zuviel gebaut. Das Re-sultat ist das bekannte Überangebot anBüro- und Ladenflächen. Wie so oft,gilt es aber auch hier zu differenzieren:Ältere und schlecht unterhaltene Ge-schäftsliegenschaften «auf dem Land»oder an der Peripherie grösserer Städtehaben einen zunehmend schwerenStand; anders sieht es vielerorts bei gutgelegenen, qualitativ hochstehendenLiegenschaften aus.

top-Geschäftsliegenschaftenan 1a-StandortenPSP Swiss Property ist von den Proble-men in gewissen Regionen und Markt-segmenten nur marginal betroffen. Wir

fokussieren seit der Gründung des Un-ternehmens im Jahr 2000 auf ein ganzspezielles Segment: Top-Geschäftslie-genschaften an 1A-Standorten. In In-nenstädten und anderen Wirtschafts-zentren besteht immer eine Nachfragenach qualitativ hochstehenden Büro-räumlichkeiten. Ähnlich verhält es sichmit Ladengeschäften: Der Vermietungs-markt für Verkaufs flächen an promi-nenten Zentrumslagen mit hohem Pas-santenaufkommen – das sogenannte«high street retail» – ist auch in wirt-schaftlich schwierigen Zeiten robust.

Die strukturellen Überkapazitätenauf dem gewerblichen Liegenschaften-markt wirken sich deshalb nur be-schränkt auf unseren Geschäftserfolgaus. Dazu kommt, dass Geschäftslie-genschaften generell, im Gegensatz zuWohnimmobilien, in der Regel über indexierte, langfristige Mietverträgemit entsprechend konstanten Mietein-nahmen verfügen. Diese Kombination– Fokus auf Geschäftsliegenschaften,Top-Qualität und gute Lage – sorgt fürErtrags- und Wertstabilität.

renovationen und NeubautenUm als Anbieter von Geschäftsliegen-schaften aber auch in Zukunft bestehenzu können, ist es entscheidend, dassman sich als Anbieter richtig positio-niert. Wichtig ist dabei u.a. auch dieQualität des Innenausbaus, quasi die«inneren Werte» der Liegenschaften.Zukünftig werden grosszügige und flexible Raumkonzepte gefragter seindenn je. Ausstattung und Design derRäume müssen zu einem Unterneh-men, seiner Kultur und seinen Ange-stellten passen. Akustik, Heizung undBelüftung, Beleuchtung, Farbgestal-tung, Möblierung, Ergonomie – dieMieter von heute und morgen werdenimmer anspruchsvoller.

Immobilien entwickeln sich je länger, je mehr zu unverzichtbaren Portfolio-Bausteinen für private und institutionelle Investoren. Die an der Schweizer Börse kotierte Immobiliengesellschaft PSP Swiss Propertyverfügt über ein hochwertiges Portfolio an Geschäftsliegenschaften und entwicklungsprojekten. Damit bietetdas Unternehmen Investoren in schwierigen Zeiten eine willkommene anlagealternative.

Von Dr. Luciano Gabriel, CEO PSP Swiss Property

PSP Swiss Property –Schweizer Qualitätsimmobilien

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Who Is Who 2016 61

In dieser Beziehung ist PSP SwissProperty in der glücklichen Lage, dassdas Unternehmen dank der Grösse sei-nes Portfolios und seiner Finanzkraftjederzeit substanzielle Beträge in dielaufende Optimierung und Renovationseiner Liegenschaften, aber auch inNeubauprojekte, investieren kann. BeiSanierungen und Renovationen, die,wenn man sie seriös durchzieht, oftmehrere Jahre in Anspruch nehmenkönnen, verzichtet man während länge-rer Zeit bewusst und gewollt auf Miet-einnahmen; das muss man finanzielldurchstehen können. Wenn man dazuaber in der Lage ist, kann man sich fürdie Zukunft umso besser positionierenund ist für die künftige Vermietungumso besser aufgestellt.

Je besser der Innenausbau einerLiegenschaft die Wünsche und Bedürf-nisse potenzieller Mieter erfüllt, destohöhere Mieten kann man dafür verlan-gen. Mietausfälle aufgrund renovati-onsbedingter Leerstände werden durchdie späteren, entsprechend höherenMieteinnahmen mehr als kompensiert.Dies gilt für Büros genauso wie für Ladenflächen. Wir sehen Leerständedeshalb nicht als Problem, sondern, imGegenteil, als Notwendigkeit für denlangfristigen Geschäftserfolg.

Für PSP Swiss Property sind dieHerausforderungen von heute somit dieChancen von morgen. Überkapazitätenauf dem Markt und eigene Leerständesind eine perfekte Gelegenheit, lang ge-plante Grossrenovationen und Sanie-rungen durchzuführen. Dies ist oft nurmöglich, wenn die Liegenschaften voll-ständig leer stehen. Das ist, nach um-fangreichen Vorarbeiten, nun bei meh-reren unserer Immobilien an besterLage in Zürich der Fall. Dort könnenwir jetzt umfangreiche Renovations -arbeiten vornehmen. So befinden sichgegenwärtig mehrere unserer Liegen-schaften – z.B. am Bahnhofquai und amBahnhofplatz sowie an der Bahnhof-strasse in Zürich – in einem umfassendenRenovationsprozess. In Zürich-West,dem neuen Trendquartier Zürichs, er-setzen wir zwei unserer Liegenschaftenaus den 80er Jahren durch Neubauten,während ein drittes Objekt komplettumgebaut wird. Die bald 30jährigenLiegenschaften genügen den Ansprü-chen moderner Mieter nicht mehr.

Lieber Qualität als QuantitätTrotz den vorhandenen Überkapazitä-ten sind Geschäftsliegenschaften in den-jenigen Regionen, die uns interessieren,nach wie vor teuer. Wir evaluieren zwarregelmässig Objekte, die auf den Marktkommen; gegebenenfalls geben wirauch ein Kaufangebot ab. Auf einenBieterwettbewerb treten wir jedochnicht ein. Deshalb ist es auch äusserstselten, dass wir effektiv eine Immobilieerwerben. Die Grösse unseres Port -folios ist für uns kein Erfolgskriterium.

Wir nutzen lieber die Chancen, diesich aus Renovationen und eigenenNeubauprojekten ergeben. Für unslohnt es sich einfach mehr, in unsere bestehenden Liegenschaften zu inves-tieren, um deren Qualität weiter zu er-höhen. Deshalb haben wir uns auch ent-schieden, entsprechende Investitionenin dreistelliger Millionenhöhe zu täti-gen. Dass die Bauzeit oft mehrere Jahrein Anspruch nimmt, nehmen wir dabeigern in Kauf.

Schwerpunkt NachhaltigkeitPSP Swiss Property setzt sich seit lan-gem für Nachhaltigkeit und die Reduk-tion von CO2-Emissionen ein. UnserZiel ist es, den ökologischen Fussab-druck des Unternehmens so klein wiemöglich zu halten. Dazu gehört insbe-sondere die kontinuierliche Senkungdes Energieverbrauchs der Liegen-schaften. Dies erreichen wir durch ver-schiedene Massnahmen, wie das Er -

setzen konventioneller Beleuchtungendurch moderne bewegungs- und hellig-keitsgesteuerte Systeme, den Austauschvon Heizungen mit hohem CO2-Aus-stoss (z.B. Ölheizungen) durch klima-freundlichere Gas-, Fernwärme- oderWärmepumpen-Installationen und ver-besserte Fassaden-Isolierungen.

Neu setzen wir zudem nicht mehr«nur» auf Energie-Einsparung, sondernauch auf Energie-Produktion. Seit 2015produzieren wir auf dem Dach einesBürogebäudes in Basel und eines Logistik- und Bürogebäudes in Urdorfbei Zürich mit eigenen Photovoltaik-Anlagen umweltfreundlichen Solar-strom. Wie bei Renovationen und Neu-bauten mussten wir auch hier «in Vor-leistung» gehen; dafür verbrauchen wirnun Jahr für Jahr deutlich weniger CO2

und sparen entsprechend Heizaufwandund Geld – ein weiteres Beispiel dafür,dass sich eine auf Nachhaltigkeit undLangfristigkeit ausgerichtete Geschäfts-politik lohnt.

Das Wichtigste in KürzePSP Swiss Property ist eine der führenden Immobilien gesellschaften der Schweiz.Das Unternehmen besitzt 161 Büro- und Geschäftshäuser sowie 5 entwicklungs-areale und 4 einzelprojekte. Die Liegenschaften befinden sich grösstenteils an top-Lagen in den wichtigsten Schweizer Städten, vorab Zürich, Genf, Basel, Bern undLausanne. Der Gesamtwert des Portfolios liegt bei gut 6,6 Mrd. Franken.

Mehr noch als die Grösse zählt für PSP Swiss Property aber die Qualität der Liegen-schaften. Dazu gehören insbesondere die «inneren Werte» der Gebäude, das heisst dieQualität des Innenausbaus. So legt PSP Swiss Property grössten Wert auf modernsteInfrastruktur, ökologische Nachhaltigkeit und die Möglichkeit, dass die Mieter dieRaumaufteilung genau auf ihre Bedürfnisse abstimmen können.

Dank einer konservativen Finanzierungspolitik und einer daraus resultierenden hohen Eigenkapitalquote von über 50% und einer entsprechend geringen Verschuldungverfügt PSP Swiss Property über eine ausgesprochen solide Bilanz. Die PSP Swiss Pro-perty Aktie ist seit dem IPO des Unternehmens im März 2000 mit grossem Erfolg ander SIX Swiss Exchange kotiert. (Alle Zahlen per 30.9.2015)

PSP Swiss Property AG . Kolinplatz 2 . 6300 ZugTel. 041 728 04 04 . [email protected] . www.psp.info

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62 Who Is Who 2016

Die medizinische Fachkompetenz alleinreicht heute für die erfolgreiche Be-handlung und Betreuung von Patientennicht mehr aus. Mehr denn je bildet ins-besondere die gut strukturierte sowieunternehmerisch richtig geführte Arzt-praxis das Fundament für den lang -fristigen und nachhaltigen Erfolg. Dasrezept dazu lautet: Qualifizierte, un -abhängige, honorarbasierte und ver-netzte Finanzplanung, professionelleBetreuung sowie persönliche Beglei-tung «aus einer Hand». Ab der Zeit alsAssistenzarzt, über die Gründung undFührung der eigenen Arztpraxis bis hinzur Praxisübergabe und der damit in

Zusammenhang stehenden Unterneh-mensnachfolge und privaten Pensionie-rungsplanung spart jeder Arzt undZahnarzt auf diese Weise sehr viel Zeitund Geld und kann sich überdies aufseine Kernkompetenzen konzentrieren.

Die arztpraxis im WandelDie einzige Konstante im Umfeld derArztpraxis ist die ständige Verände-rung. Tarifdiskussionen, ändernde Ge-setzgebungen, zunehmende Heraus-forderungen bei der Nachfolgersucheund der Rückgang der Grundversorgerprägen das aktuelle Umfeld. Anlässlichdes permanenten Wandels müssen sich

Ärzte und Arztpraxen immer mehr mitbetriebswirtschaftlichen Aspekten aus-einandersetzen. Dabei kommt dem un-ternehmerischen Denken und Handelnsowie der damit in Zusammenhang ste-henden ganzheitlichen Finanzplanungeine immer grössere Bedeutung zu.

PraxisgründungUm eine Arztpraxis zu übernehmenoder neu aufzubauen, sei es als Einzel-,Gemeinschafts- oder Gruppenpraxis,werden unterschiedliche finanzielle undstrukturelle Voraussetzungen benötigt.Neben juristischen Aspekten (wie bei-spielsweise dem Vertragswesen, derZulassung zur Sozialversicherung so-wie der kantonalen Praxisbewilligung)stellen sich insbesondere auch ent-scheidende Fragen zur richtigen Ge-sellschaftsform (Einzelfirma, Kollektiv-oder Kommanditgesellschaft, GmbHoder AG) sowie deren Auswirkungenauf das Ehegüter-, Erb- und Steuerrechtund die damit in Zusammenhang ste-hende Nachlassplanung. Hinzu kom-men weitere wichtige Aspekte, wie diePraxisbewertung (Berechnung von In-ventarwert und Goodwill), die Praxis-finanzierung und ein allfällig notwendi-ger Praxiskrediteiner Bank sowie die zurAbsicherungund VorsorgeerforderlichenSach- und Personenversicherungen.

All diese komplexen Fachbereichesollten im Rahmen einer effektiven undeffizienten Praxisgründung «aus einerHand» koordiniert, aufeinander abge-stimmt und in Harmonie gebracht so-wie abschliessend in einem Business-plan klar strukturiert und übersichtlich

Schwarz & Partner Finanzkonsulenten aG –Finanzplanung fürÄrzte und ZahnärzteÄrzte und Zahnärzte haben in jeder Phase ihres Schaffens einen hohen Bedarf an qualifizierterBeratung. Sie sollten deshalb grossen Wert darauf legen, wer sie während ihrer Laufbahn imrahmen der Finanzplanung als ratgeber begleitet.

Von Cosimo Schwarz und Rico RüttimannGründer, Geschäftsführer Partner, Leiter FinanzplanungSchwarz & Partner Schwarz & PartnerFinanzkonsulenten AG Finanzkonsulenten AG

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Who Is Who 2016 63

dargestellt werden. Nur so sind sichÄrzte und Zahnärzte hinsichtlich ihresanvisierten Ziels sowie dem zu be-schreitenden Weg von Anbeginn ihrerSelbständigkeit vollumfänglich im Kla-ren und können sich bereits ab der ers-ten Stunde ihrer Praxistätigkeit bewusstauf ihre Kernkompetenzen und die Be-handlung ihrer Patienten konzentrieren.

PraxisführungNur der Arzt oder Zahnarzt, der seineZahlen versteht und den Praxisbetriebauch aus finanziellen Gesichtspunktenim Griff hat, führt seinen Betrieb sicherund kann sich vollumfänglich der Be-handlung seiner Patienten und der Füh-rung seiner Mitarbeitenden widmen. ImRahmen einer wirksamen Praxisführungist es deshalb ratsam, für die Erstellungder Buchhaltung einen kompetenten,erfahrenen Partner an seiner Seite zuhaben, welcher nebst der Buchführungund der Personal- und Lohnadministra-tionauch die geschäftliche sowie privateSteuererklärung erstellen kann.

Darüber hinaus sollten gleichzeitigdie mit der jährlichen Gewinnver -wendung in Zusammenhang stehendenFragestellungen erörtert und die damitverbundenen steuer-, vorsorge- undvermögensplanerischen Lösungen undMassnahmen analysiert, besprochenund konzeptionell richtig umgesetztwerden können. Fragen wie: «Wie vielsoll der Arzt als Lohn, wie viel als Dividende beziehen? Wie kann das insprivate Vermögen überführte Kapitalsicher und gewinnbringend investiertwerden? Sollten Hypotheken zurück-bezahlt werden? Wäre es vor dem Hin-tergrund von allfälligen Steuereinspa-rungen sinnvoll, noch Einkäufe in diePensionskasse zu tätigen? Was würdeeine Optimierung der Vorsorge mittelsPlangestaltung in der 2. Säule brin-gen?» Solche Fragen und viele mehrmüssen im Kontext des sicheren undnachhaltigen Vermögensaufbaus regel-mässig beantwortet, in ihrer Wirksam-keit gemessen und im Rahmen der ganz-heitlichen Finanzplanung Jahr für Jahrüberprüft und neu adjustiert werden.

PraxisübergabeDas eigene Lebenswerk zum optimalenÜbergabezeitpunkt und zum angestreb-ten Verkaufspreis an einen geeigneten

Praxisnachfolger übergeben zu kön-nen, ist eine echte Herausforderung undneben dem operativen Tagesgeschäftmit sehr viel zusätzlicher Arbeit ver-bunden. Das Thema ist zudem kom-plex, hängt mit einer Vielzahl von Fra-gestellungen zusammen und benötigtdeshalb Zeit, Musse und grosses En -gagement.

Aus der Sicht der Unternehmens-nachfolge ergibt sich – insbesondere vordem Hintergrund der verschiedenenPensionierungsmodelle (vorzeitige, or-dentliche, aufgeschobene und gleitendePensionierung) – eine Vielzahl vonMöglichkeiten. Ärzte und Zahnärzte,die frühzeitig zu planen beginnen, ha-ben sogar die Möglichkeit, die mit derWahl der Gesellschaftsform verbunde-nen Vorteile in ihre Planung miteinzu-beziehen (allfällige rechtzeitige Wand-lung in eine Kapitalgesellschaft unddie damit in Zusammenhang stehendeMöglichkeit eines steuerfreien Kapital-gewinns beim Verkauf der Aktien).

Weiter stehen die Steuerplanung(Liquidations- und Grundstückgewinn-steuern, privilegierte Besteuerung vonVorsorgeguthaben) sowie die Praxis-

schätzung (fairer Wert von Inventar undGoodwill), die Evaluation eines geeig-neten Nachfolgers und die damit zu-sammenhängende professionelle Su-che, die Erstellung eines Praxisüber -gabevertrags (Übergabe der Kranken-geschichten) sowie die professionelleOrientierung aller Patienten im Fokus.Ärzte und Zahnärzte, welche ihre Pra-xis erfolgreich verkaufen möchten, tungut daran, die dafür notwendigen Mass-nahmen frühzeitig, zusammen mit demrichtigen Partner, einzuleiten.

FazitÄrzte und Zahnärzte schätzen es sehr,wenn sie hinsichtlich Finanzfragen injeder Phase ihres Schaffens unabhän-gig, ganzheitlich und professionell be-raten sowie persönlich «aus einer Hand»betreut werden. Insbesondere deshalb,weil sie dabei durch den vernetzten Fi-nanzplanungsansatz viel Zeit und Geldsparen sowie durch die Offenlegungsämtlicher Vermittlungsentschädigun-gen und deren Gegenrechnung mit demHonorar jederzeit die volle Kostenkon-trolle sowie Klarheit hinsichtlich ihresPlanungsnutzens haben.

Das Wichtigste in KürzeSchwarz & Partner Finanzkonsulenten AG ist ein von mehreren Partnern geführtesFinanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Zürich. Zu ihren Kunden zählen ins-besondere Ärzte, Zahnärzte, Kliniken und Arztpraxen, Akademiker, Unternehmersowie vermögende Personen und Familien. Die Kernkompetenzen des von Bankenund Versicherungen unabhängigen Unternehmens liegen in der ganzheitlichen, honorarbasierten Finanz- und Pensionierungsplanung, der Unternehmensnachfolge,der Steuer- und Nachlassplanung, der Vorsorgeberatung, der Immobilienfinanzie-rung, der Vermögensverwaltung und im Treuhandbereich. Dabei werden sämtlicheFachbereiche unter einem Dach koordiniert. Durch die fundierte, konzeptionelle undvernetzte Herangehensweise der einzelnen Fachspezialisten entstehen nachhaltigeLösungskonzepte, welche individuell auf die Bedürfnisse und Zielsetzungen derKunden abgestimmt sind sowie die Betreuung «aus einer Hand» gewährleisten.Grundlegend ist dabei, dass das Unternehmen Vermittlungsentschädigungen trans-parent ausweist und mit der gestellten Honorarnote verrechnet.

Schwarz & Partner Finanzkonsulenten AGHegibachstrasse 47 . 8032 Zürich

Tel. 044 233 33 [email protected] . www.finanzkonsulenten.ch

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64 Who Is Who 2016

Investments in Sachanlagenzum Schutz von vermögenDas Fürstentum Liechtenstein ist auf-grund seiner politischen Stabilität, sei-nes modernen Gesellschaftsrechts undder Anwendung von globalen Stan-

dards einer der attraktivsten Standortezum Schutz von Vermögen. In Zeitendes raschen politischen und gesell-schaftlichen Wandels und der zuneh-menden Verunsicherung an den Finanz-märkten wächst der Bedarf nach Si-

cherheit, Privacy und Konstanz. In denletzten Jahren investieren Vermögendedeshalb verstärkt in Sachanlagen. DasTresorgebäude Stabiq im Eschner Wirt-schaftspark vermietet dafür Tresor -räume und Tresore für Wertgegen -stände und Preziosen aller Art.

Stabiq – Der sichere HafenAuf über 6’000m2 stehen den Kundenin einem exklusiven Ambiente sachge-recht ausgestattete und nach Kunden-wunsch individuell gestaltbare Tresor-bereiche für die sichere Aufbewahrungvon Wertgegenständen und Kulturgü-tern zur Verfügung.

In Zusammenarbeit mit unseremAdvokatur- und Treuhandunternehmenwerden Wertgegenstände wie Gold,Edelmetalle und Kunstgegenstände ver-wahrt. Der Betrieb eines Tresorhauses

Stabiq treasure House –the Safest PlaceStabiq treasure House bietet sachgerechtes und individuelles aufbewahren von Wertgegenständenund Kulturgütern in einem nach Kundenwunsch gestaltbaren tresorbereich. Höchstmögliche Sicher-heit paart sich hier mit professioneller und diskreter aufbewahrung, ausgestaltet nach persönlichenund individuellen Bedürfnissen und Wünschen.

«Der Besucher des Tresorhauses soll hier das Unerwartete erleben:Er tritt in ein Gebäude ein, das schwer und sicher, aber alles andereals traurig ist. Stabiq löst Erstaunen, Sicherheit und gleichzeitig Freudeaus. Es darf nicht sein, dass jemand seinen Schatz oder was er liebt ineinem traurigen Gebäude aufbewahrt.»

Carlo rampazzi, Selvaggio S.A., Ascona

Von Dr. Norbert Seeger, Stabiq Treasure House

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Who Is Who 2016 65

verlangt nach komplexen Sicherheits-systemen. Maximale Sicherheit, gepaartmit professioneller Diskretion sowieHigh-End Klimatechnologielösungenfür die Lagerung von Kunst und ande-ren sensiblen Sachanlagen, setzen inunserem Treasure House neue Mass-stäbe.

Stilvolles exklusives ambienteVerantwortlich für die Innenarchitekturvon Stabiq zeichnet der renommierteTessiner Architekt Carlo Rampazzi. Erhat die Schnittstelle zwischen dem modernen und klaren Selbstverständnisder Architektursprache sowie der Ge-schichte und Leidenschaft, die mit denWertgegenständen assoziiert wird, ein-drücklich und geschickt umgesetzt.Dank seiner Gestaltungskraft ist es ihmgelungen, dem Haus ein exklusiv ele-gantes Innenleben zu geben.

Unabhängige PlattformDie Schweiz und Liechtenstein habenes in den letzten Jahrzehnten hervor -ragend verstanden, sich im internatio-nalen Privatkundengeschäft zu positio-nieren. In jüngster Zeit haben allerdingsSteuertransparenz, verstärkte Regula-torien und eine gewisse Unberechen-barkeit der Finanzmärkte den Druck aufunsere Finanzplätze verstärkt und dieKunden zunehmend verunsichert. In-vestments in «non-bankable assets»wie Edelmetalle, Kunst, Classic Carsund andere Sachwerte nehmen vor die-sem Hintergrund deutlich zu.

Schutz und Sicherung des eigenenVermögens gehören zu den Bedürf -nissen der Menschen. Privatheit wirdheute ein immer wichtigeres Gut –Rechtssicherheit, Verlässlichkeit, Qua-lität und Diskretion sind Werte, welcheVermögende am Standort Liechten-stein schätzen und welche uns differen-zieren. Wir müssen allerdings zu ihnenSorge tragen.

Das Stabiq Treasure House steht fürdiese Grundwerte ein. Bewusst findenunsere Dienstleistungen ausserhalbund vollständig unabhängig von einerBankenumgebung statt. Diese Unab-hängigkeit garantiert Privatheit undDiskretion und ist gleichzeitig weg -weisend für eine umfassende, innova -tive und erfolgreiche Asset-Protection-Strategie.

Das Wichtigste in KürzePersönliche Preziosen und Sammlungen wertvoller Gegenstände sollten an einemsicheren Ort untergebracht werden, der in einer persönlichen Umgebung auf -gesucht werden kann und sich verkehrstechnisch gut erreichen lässt.

Das Stabiq Treasure House, das im Januar 2016 eröffnet wird, erfüllt all diese Voraus-setzungen. Das formschöne und elegante Haus bietet sachgerechtes und individuellesAufbewahren von Wertgegenständen und Kulturgütern in einem nach Kundenwunschgestaltbaren Tresorbereich. Höchstmögliche Sicherheit paart sich hier mit professio-neller und diskreter Aufbewahrung, ausgestaltet nach persönlichen und individuellenBedürfnissen und Wünschen.

Das Stabiq Treasure House umfasst auch ein Offenes Zolllager (OZL), das nachden strengen Richtlinien der Eidgenössischen Zollverwaltung geführt wird. Darin wirdauf die Veranlagung der Einfuhrabgaben wie Zoll und Einfuhrsteuer sowie auf die Anwendung handelspolitischer Massnahmen verzichtet. Im OZL Stabiq eröffnen sichdemnach sehr flexible steuerliche Möglichkeiten für den Erwerb, die Lagerung undden Verkauf von Wertgegenständen, insbesondere im Kulturgüterbereich.

Stabiq Treasure HouseWirtschaftspark 27 . 9492 Eschen . Liechtenstein

Tel. 00423 238 82 [email protected] . www.stabiq.com

Im Stabiq treasure House lagern Kulturgüter und Wertgegenstände allerart in einem eleganten Hochsicherheits-Umfeld.

Das Stabiq treasure House

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66 Who Is Who 2016

Von Markus FuchsGeschäftsführerSwiss Funds & Asset ManagementAssociation SFAMA

Die SFAMA verfolgt folgende Ziele:

• Vertretung der Interessen ihrer Mit-glieder im In- und Ausland und Einsatzfür optimale Rahmenbedingungen imAsset Management sowie in der Pro-duktion und dem Vertrieb kollektiverKapitalanlagen.• Förderung des Ansehens der Brancheund Beitrag zum Erhalt und Ausbau desVertrauens in kollektive Kapitalanlagen.• Positionierung gegenüber Behörden,anderen Verbänden, der Politik, denMedien und der Öffentlichkeit als kompetenter und repräsentativer Ge-sprächspartner.• Übernahme einer führenden Rolle in derSelbstregulierung und der Erarbeitungvon Musterdokumenten für Mitglieder.

Fokussiert und effizient Ausgehend von den drei Elementen derWertschöpfungskette Administration,Asset Management und Vertrieb im Bereich der in- und ausländischen kol-lektiven Kapitalanlagen unterstützt dieSFAMA eigenständig und proaktiv dieBemühungen um eine weitere Stärkungdes Fonds- und Asset-Management-Platzes Schweiz. Der Fokus liegt auf derAttraktivitätssteigerung der Schweiz alsStandort für die Produktion kol lektiverKapitalanlagen, das Asset Managementsowie den Vertrieb in- und ausländi-scher kollektiver Kapitalanlagen im In-und Ausland. Dabei strebt die SFAMAeine konstruktive Zusammenarbeit mitder Eidgenössischen Finanzmarktauf-sicht Finma an. Im Mittelpunkt der Ver-bandstätigkeit steht jeweils der Nutzender Mitglieder.

Die SFAMA zeichnet sich durch eineschlanke und effiziente Organisation aus.In den Fachausschüssen, welche sich

aus Vertretern der Mitgliedsfirmen zu-sammensetzen, werden die Grundlagenfür die Entscheidungsfindung zuhan-den des Vorstands erarbeitet. Es beste-hen derzeit folgende Fachausschüsse:

• Alternative Investments (AlternativeInvestment Council, AIC)

• Asset Management• ETFs• Immobilienanlagefonds• Processes & Operations• Recht & Compliance• Steuern• Vertrieb & Marketing

Link zur eUAls Branchenvertreter eines Nicht-EU-Mitglieds nutzt die SFAMA die engeZusammenarbeit mit der EuropeanFund and Asset Management Associa-tion EFAMA, um sich auf EU-Ebenezumindest indirekt Gehör zu verschaf-fen. Ferner stellt der Verband sicher,dass zentrale Regelungen für den eige-nen Markt mit den europäischen Usan-zen kompatibel bleiben. Zudem kanndie SFAMA bei einzelnen Themen auchvon den Erfahrungen des europäischenVerbandes profitieren. Der Geschäfts-führer vertritt die SFAMA im Verwal-tungsrat der EFAMA. Er und andereMitglieder der Geschäftsstelle sowieMitarbeitende der SFAMA-Mitglieds -institute engagieren sich immer wiederin verschiedenen Fachgremien.

KommunikationEntsprechend der Bedeutung für denFinanzplatz Schweiz und die einzelnenAnleger sind die Themen Asset Ma-nagement und kollektive Kapitalanla-gen in den Medien und in der Öffent-lichkeit immer präsenter. Bei der hohen

SFaMa –einsatz für das SchweizerFonds- und asset ManagementDie Swiss Funds & asset Management association SFaMa engagiert sich seit 1992 für einen starkenFonds- und asset-Management-Standort Schweiz. Die repräsentative Branchenorganisation zählt der-zeit rund 200 Mitglieder und umfasst damit alle wichtigen Schweizer Fondsleitungen, zahlreiche assetManager sowie vertreter ausländischer kollektiver Kapitalanlagen.

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Who Is Who 2016 67

Informationsdichte und Komplexitätdes Bereichs ist ein professioneller Ansprechpartner unverzichtbar. DieSFAMA positioniert sich hier als Kompetenzzentrum. Auch der geziel-ten Lobbying-Tätigkeit bei nationalenBehörden, Politikern und Verbändenfür optimale Rahmenbedingungen derSchweizer Fonds- und Asset-Manage-ment-Industrie wird grosses Gewichtbeigemessen.

Der Verband verfügt zudem über ver-schiedene etablierte Kommunikations-instrumente und -kanäle. Die quartals-weise erscheinenden SFAMA News ent-halten aktuelle Themen aus dem natio-nalen und internationalen Fonds- undAsset-Management-Bereich. Die Web-site www.sfama.ch ist ein wichtiges Instrument in der Kommunikation mitden Mitgliedern und der Öffentlichkeit.Unter @SFAMAinfo ist der Verband aufTwitter präsent, wo Informationen zumFonds- und Asset-Management-Stand-ort Schweiz und zu wichtigen Entwick-lungen im Ausland publiziert werden.

Initiativeasset Management SchweizDer Finanzplatz Schweiz wird inter -national vor allem als Private-Banking-Standort wahrgenommen. Das AssetManagement, ein wichtiger Lieferantvon Produkten und Dienstleistungenfür institutionelle wie private Investo-ren, findet im In- und Ausland als Ge-schäftsfeld bislang eher weniger Be-achtung. Die Schweiz soll nun in denkommenden Jahren zu einem führen-den Standort für Asset Managementausgebaut werden. Das Geschäftsfeldist als wichtiges Standbein des schwei-zerischen Finanzsektors zu etablieren,damit dieser breiter aufgestellt, vor -handene Geschäftsfelder ergänzt undrückläufige Bereiche kompensiert wer-den können.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe derSchweizerischen BankiervereinigungSBVg und der SFAMA hat ein entspre-chendes Grundlagen papier mit ver-schiedenen Handlungsfeldern erarbei-tet, mit welchen die Rahmenbedingun-gen op timal gestaltet werden können.Träger der Initiative sind neben derSBVg und der SFAMA auch derSchweize rische Versicherungsverband(SVV), der Schweizerische Pensions-

kassenverband (ASIP) und die Konfe-renz der Geschäftsführer von Anlage-stiftungen (KGAST).

tätigkeitsschwerpunkteIn den beiden letzten Jahren gab es fürdie SFAMA mit der Anpassung derMusterdokumente und der Selbstregu-lierung an das teilrevidierte Kollektiv -anlagengesetz (KAG) und die total -revidierte Kollektivanlagenverordnungder Finma (KKV-Finma), der Initiative Asset Management Schweiz sowie denGesetzesprojekten Fidleg/Finig und FinfraG gewichtige nationale Tätig-keitsschwerpunkte. Auf internationalerEbene galt der Fokus Mifid, der Alter-native Investment Fund Managers Di-rective Aifmd und dem Foreign Ac-count Tax Compliance Act Fatca.

Mit Blick in die Zukunft stehen fürdie SFAMA folgende Themen im Vor-dergrund:

• Positionierung der SFAMA als In -teressenvertreterin des Asset Manage-ments. Weiterverfolgung der InitiativeAsset Management Schweiz;• Fokussierung des regulatorischen undsteuerlichen Lobbyings auf kommendeGesetzgebungsprojekte, insbesondereFidleg und Finig;• Vertiefung der Plattformfunktionender SFAMA (Events, Fachausschüsse,Kommunikation).

SFaMa: vorteile einer Mitgliedschaft Die SFaMa steht allen Fondsleitungen, asset Managern kollektiver Kapitalanlagensowie vertretern ausländischer kollektiver Kapitalanlagen offen, unabhängig vonihrem Domizil und ihrer Branchenzugehörigkeit. Die SFaMa-Mitgliedschaft bietetzahlreiche vorteile, denn der verband ist:

• Lobby-Organisation, welche die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber den in- undausländischen Aufsichts- sowie Steuerbehörden wahrt. Zudem ist die SFAMA in derEFAMA aktiv.• Selbstregulierungsorganisation, welche die Rechtssicherheit und Rationalisierung imTagesgeschäft durch die Erarbeitung von Richtlinien und Musterdokumenten (z.B.Mustervertriebsverträge) fördert.• Auskunftsstelle, welche mehrsprachig bei Fragen ihrer Mitglieder weiterhilft. Fürkomplexe Beratungsmandate können geeignete externe Spezialisten empfohlen wer-den, die ebenfalls der SFAMA angeschlossen sind.• B2B-Forum, welches im Rahmen von Fachausschüssen und Ad-hoc-Arbeitsgruppendie Möglichkeit bietet, gemeinsam Themen zuhanden des Vorstandes zu bearbeitenund Know-how auszutauschen.• Informationsquelle, welche 4x jährlich einen Newsletter (SFAMA News) und laufendZirkulare veröffentlicht, die auf wichtige Tagesthemen hinweisen. Über aktuelle Ent-wicklungen wird auch auf Twitter informiert (@SFAMAinfo). Zu ausgewählten Spe-zialgebieten werden Publikationen erstellt.• Veranstalter von Fachanlässen wie beispielsweise dem Swiss Funds & Asset Manage-ment Forum, zu denen Mitglieder gratis oder zu einer reduzierten Gebühr Zutritt haben.Zudem besteht eine Partnerschaft mit Friends of Funds. • Medien Contact Center, welches mit einer proaktiven Medienpolitik die kontinuier-liche und nachhaltige Imageförderung des Fonds- und Asset-Management-Geschäftsin der Öffentlichkeit anstrebt.• Herausgeber der Fondsmarktstatistik, welcher sich als Mehrheitsaktionär der Fonds-datenbank Swiss Fund Data AG für weitere Verbesserungen in der Fondsstatistik ein-setzt. Monatlicher Kommentar zur Entwicklung des Fondsmarktes Schweiz.

Swiss Funds & Asset Management Association SFAMADufourstrasse 49 . Postfach . 4002 Basel

Tel. 061 278 98 00 . [email protected] . www.sfama.ch . @SFAMAinfo

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68 Who Is Who 2016

Von Phyllis CostanzaCEO UBS Optimus Foundation

Vor über 100 Jahren schilderte der ge-feierte Philanthrop und StahlmagnatAndrew Carnegie in seinem zeitlosenAufsatz «The Gospel of Wealth» (DasEvangelium des Reichtums) erstmalsdas immense Potenzial und die Gefah-ren grossen Reichtums und bezeichneteWohltätigkeit als moralische Pflicht.Carnegie forderte seine Zeitgenossendes «Gilded Age» (Vergoldetes Zeit -alter – die Zeit nach dem Bürgerkrieg)auf, nicht nur ihre Erben reich zu ma-chen, sondern die Welt besser zu hin-terlassen, als sie sie vorgefunden haben– kluge Entscheidungen zu treffen undihre geschäftlichen Fähigkeiten, ihreEnergie und ihren Wohlstand dazu zunutzen, dieses Ziel zu erreichen.

In den USA haben Spender, dar -unter namhafte Philanthropen mit gros-sem Vermögen und breit gestreuten In-teressen, aber auch bescheidene Geber,die sich mit Hingabe sozialer Problemeoder Bedürfnisse annehmen, seit derZeit vor der Grossen Depression vonJahr zu Jahr mehr gespendet (ausser

während des Börsen-Crashs 1987),auch in der Zeit nach der globalen Fi-nanzkrise. Diese Entscheidungen Ein-zelner, wie sie spenden wollen, habeneine ausserordentliche Wirkung undkommen unzähligen wohltätigen Orga-nisationen und Individuen in aller Weltzugute – von Kirchen über Kampagnenzur Bekämpfung von Krankheiten bishin zu Universitäten oder Museen.

Lehrbücher . . . oder Wurmkuren?Bildung ist ein wesentlicher Faktor fürweltweiten Frieden und Wohlstand. Indiesem grundlegenden Punkt sind sichalle einig. Bei der sorgfältigen Beurtei-lung des Bildungserfolgs der Einwoh-ner verschiedener Länder wird deut-lich, dass Bildung die Lebensqualitätund das Einkommenspotenzial verbes-sert. Bildung reduziert auch die Zahlder Kinderehen und verbessert die be-ruflichen Chancen wie auch die Ernäh-rung von Kindern und die Gesundheitvon Müttern.

Man stelle sich vor, eine Organisa-tion verfügt über Gelder, um den Bil-dungsstandard im Westen Kenias zuverbessern, wo Studien enttäuschende

Lernerfolge unter anderem infolge desschlechten Gesundheitszustands derKinder im schulfähigen Alter nachge-wiesen haben und wo die Schulbesuchs-quote an Grund- und weiterführendenSchulen unterdurchschnittlich ist.

Den Entschluss zu fassen, den Bil-dungserfolg einer bestimmten Gruppevon Schülern zu verbessern, ist einfach.Die Frage, wie Bildungsprogramme fürbestimmte Schülergruppen konzipiert,umgesetzt, verwaltet und – was für Ge-ber besonders relevant ist – finanziertwerden sollen, ist weit schwieriger zubeantworten. Das verfügbare Geldkönnte verwendet werden, um eineSchule zu bauen, zu sanieren, mitSchreibheften oder Lehrbüchern aus-zustatten oder um Medikamente zukaufen, um die Gesundheit der Kinder,die dort jeden Tag zusammenkommen,zu fördern. Früher herrschte zum Bei-spiel der Konsens, dass sich die Test -ergebnisse von Schülern in Niedrig -einkommensländern verbessern, wennLehrbücher bereitgestellt werden.

Drei Ökonomen führten vor einigenJahren eine Studie im Westen Keniasdurch, um diese These zu überprüfen.Sie kamen zum Schluss, dass die Lehr-bücher nicht zu besseren Testergebnis-sen oder Abschlussnoten führten. Durchdie Lehrbücher verbesserten sich ledig-lich die Ergebnisse von Schülern, dieohnehin zu den Fähigsten und Motivier-testen zählten. Im selben Teil Keniasuntersuchte eine andere Studie die Be-handlung von Darmwürmern bei Schul-kindern. Bei behandelten Kindern ver-besserten sich der Schulbesuch und dieGesundheit deutlich. Darüber hinaus istdie Wurmbehandlung viel billiger alsdie Ausstattung mit Lehrbüchern – undrelativ einfach umzusetzen. Die Studien-ergebnisse haben zu einer Ausweitungder Entwurmungskampagnen in Schu-len geführt. Sollte ein Geber, dem dieBildung in aller Welt am Herzen liegt,also lieber Wurmkuren als Lehrbücher

UBS Optimus FoundationPhilanthropie:Mehr als gute absichten

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Who Is Who 2016 69

finanzieren? Das lässt sich nicht so ein-fach beantworten.

Ein Geber baut aber möglicherweiselieber eine Schule, als die Schüler zuentwurmen. Der Bau einer Schule istals Investition bei Gebern beliebt, denneine Schule erweckt den Eindruck vonetwas Dauerhaftem und Sinnvollem füreine Gemeinschaft.

Doch selbst wenn es in einer Ge-meinschaft eine Schule gibt, bleiben inGebieten mit schwach ausgebildetenSystemen und geringen Anreizen fürLehrer und Eltern die Abwesenheits-quoten von Lehrern und Schülern hoch.Die Autoren von «Poor Economics»,Abhijit Vinayak Banerjee und EstherDuflo, welche die Belege zu Lehrbü-chern und Wurmkuren in Kenia näherüberprüften, merken an, dass beispiels-weise in Indien nur etwa jedes zweiteKind, das eine Schule besucht, im ers-ten Schuljahr lesen kann. Nach ihrenErkenntnissen waren die Anreize falschausgerichtet. Eltern und auch Lehrerglauben, dass Bildung, wenn sie nichtzu einer sicheren, einträglichen Be-schäftigung führt, nicht erstrebenswertist. Eltern und Gemeinschaften sehenvielleicht wenig Wert in der Bildung, dasie selbst keine Bildung genossen ha-ben oder eine falsche Vorstellung vonder Rendite von Investitionen in die Bildung haben. Die Schullehrpläne be-fassen sich möglicherweise nicht mitalltäglichen Realitäten wie mit Wasser-knappheit oder Problemen der Land-wirtschaft.

Der Lernerfolg bleibt dann in diesenSchulen sehr gering, und die Schüler erwerben keine Grundkenntnisse wieLesen, Schreiben und Rechnen. EinSchulgebäude allein kann all diese Pro-bleme nicht lösen. Es ist nur ein ersterSchritt und wahrscheinlich noch nichteinmal der richtige Schritt. Eine sinn-volle Verwendung von Gebergeldernselbst in einem scheinbar einfachen Be-reich setzt fundierte Entscheidungenvoraus und ist häufig sehr viel schwie-riger als es scheint.

Die Wirkung im MittelpunktViele Investoren wollen Geld dafür ver-wenden, die Welt zu einem besseren Ortzu machen. Sehr bald stellen sie jedochfest, dass erfolgreiches Spenden nichtso einfach ist. Neue Philanthropen wer-

den mit der komplexen Herausforde-rung konfrontiert, eine eigene Stiftungzu gründen und bleiben skeptisch, obsie ihr Geld genauso effizient und er-folgreich für einen guten Zweck einset-zen können, wie sie es verdient haben.

Schlimmer noch, schlecht durch-dachte Investitionen von Gebern kön-nen sogar mehr schaden als nützen. In-vestitionen, die unklug oder mit fal-schen Absichten eingesetzt werden, beidenen es keine Mitwirkungsprozesseund Ergebnismessung gibt oder welchedie Kapazitäten vor Ort untergraben,können eine schlimme Situation nochweiter verschlimmern.

Wie können Geber also erstklassigeProjekte mit dem grössten Potenzial füreine dauerhafte positive Wirkung er-mitteln?

Es sollten innovative Projekte unter-stützt werden, die durchführbar, wie-derholbar und erweiterbar sind und dieKapazitäten vor Ort stärken und nutzen.In der UBS Optimus Foundation prüfenwir daher sorgfältig die sozialen, öko-nomischen und kulturellen Facetten ei-nes Projekts, um sicherzustellen, dass esgut angenommen wird und bestimmte

bekannte Bedürfnisse auf respektvolleund effektive Weise angeht.

Es bedeutet auch, Projekte mit lo-kalen Verwaltungen und nationalen Re-gierungen abzustimmen, politische Ver-änderungen zu bewirken und die globalefaktische Grundlage für dauerhaftesWohlergehen zu schaffen.

Durch diesen Ansatz können wiraussichtsreiche Projekte für Kundenfinden und mit den führenden Stiftun-gen in aller Welt zusammenarbeiten,um für unsere Kunden Möglichkeitenzu schaffen, in philanthropische Vorha-ben zu investieren, die sonst nicht ver-fügbar wären. Dadurch wird der «Kauf»eines Projekts ebenso einfach wie derKauf einer Aktie.

Wie Carnegie bemerkte, haben espotenzielle Philanthropen im Lauf ihresLebens selbst in der Hand, Gutes zu tun,das vielen ihrer Mitmenschen dauerhaftzugutekommt und ihnen so ein würde-volles Leben ermöglicht. Die Welt alseinen besseren Ort zu hinterlassen, alswir sie vorgefunden haben, ist eine Verantwortung. Dies klug, effizient undgeschickt zu tun, ist eine persönlicheEntscheidung.

Das Wichtigste in KürzeWir haben eine klare Vision: eine Welt, in der alle Kinder ihr volles Potenzial entfaltenkönnen. Um das zu erreichen, konzentrieren wir uns auf wirkungsvolle Projekte, diedazu beitragen, dass Kinder sicher und gesund aufwachsen können, eine Ausbildungerhalten und für die Zukunft gerüstet sind. Wir überwinden die Hürden, die verhindern,dass Kinder sich entfalten können, indem wir innovative Programme in Regionen finanzieren, in denen Kinder unter widrigen Umständen aufwachsen. Wir unterstützenzurzeit 128 Programme auf 4 Kontinenten, die 1,8 Millionen Kindern direkt zugute-kommen. UBS-Kunden haben Zugang zu unseren Experten in der Schweiz, Deutsch-land, Hongkong, Grossbritannien und den USA. Darüber hinaus haben wir die Mög-lichkeit, die Wirkung der Spenden über unser globales Netzwerk, zu dem internationaleSpender und Finanzierungspartnerschaften gehören, sowie Spendenverdoppelungendurch UBS erheblich zu verstärken. Da alle unsere administrativen Kosten von UBSgetragen werden, wissen unsere Spender, dass 100% ihrer Beiträge direkt in Projektefliessen, die Kinder unterstützen. Unsere Förderexperten wenden bei der Projektauswahleinen rigorosen, evidenzbasierten Ansatz an, um sicherzustellen, dass die Projektemessbare Ergebnisse liefern. Daher können unsere Spender sicher sein, dass ihre In-vestitionen die bestmöglichen Ergebnisse für bedürftige Kinder hervorbringen werden.

UBS Optimus Foundation . Augustinerhof 1 . 8098 ZürichTel. 044 237 27 87 . [email protected] . www.ubs.com/optimus

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70 Who Is Who 2016

Von Andreas KernGründer und CEOWikifolio AG

Im Weihnachtsgeschäft glühen die In-ternetleitungen weltweit. Immer mehrMenschen kaufen ihre Geschenke mitt-lerweile online. Ganz bequem vom heimischen Sofa aus. Das ist nur einBeispiel, wie sich die Gewohnheiten imZeitalter der Digitalisierung veränderthaben.

Auch die Finanzindustrie kann sichden neuen Bedürfnissen der Kund-schaft nicht verschliessen. Laut einerStudie des BeratungsunternehmensCapgemini erwarten 76% der unter40jährigen bereits heute eine «digitaleBeziehung» zu ihrer Vermögensver-waltung. Die Realität sieht in vielenFällen noch anders aus. Diesen Ansprü-chen nachhaltig gerecht zu werden, istfür die Branche deshalb eine der gros-sen Aufgaben der näheren Zukunft. Daneben zeigt sich aber auch noch ein

weiterer Trend in Sachen Geldanlage:Immer mehr Kunden wollen sich – ausden unterschiedlichsten Gründen – garnicht mehr von ihrem Bankberater beraten lassen, sondern lieber eigen -ständig Anlageentscheidungen treffen.Schliesslich können Investoren heutedurch wenige Mausklicks aktuelle Informationen aus der Finanzindustrieabrufen, die früher nur professionellenMarktteilnehmern vorbehalten waren.Alles kostenlos, realtime und zumeistübersichtlich aufbereitet. Ein Schlaraf-fenland für Selbstentscheider.

von Social Media zu Social tradingAngetrieben wird diese Entwicklungunter anderem von Social-Trading-Plattformen wie wikifolio.com. Derunter demselben Namen firmierendeBetreiber gilt als Innovator im Bereichder Digitalisierung von Finanzanlagenund hat in den vergangenen JahrenEuropas grösste Online-Plattform füraktiv verwaltete Anlagestrategien von

privaten Tradern und professionellenVermögensverwaltern geschaffen.

Ein wichtiges Asset von Social Trading ist höchstmögliche Transpa-renz. Darauf legt wikifolio.com gros-sen Wert und trifft damit genau denKern der Zeit. Neben der Digitalisie-rung entwickelt sich nämlich auch einstarker Trend zur Demokratisierung derWertschöpfung. Immer mehr Men-schen präsentieren sich und ihre Infor-mationen im Internet und lassen andere– mit Hilfe von Social Media – daranteilhaben. Basierend auf dieser Ideeführt Social Trading zu einer «Demo-kratisierung der Vermögensverwal-tung». Das Know-how der Anlagepro-fis, von dem früher nur sehr ver mögendeKunden profitieren konnten, steht dankwikifolio.com mittlerweile auch weni-ger stark kapitalisierten Privatanlegernzur Verfügung. Die Experten veröffent-lichen und teilen ihre Anlagestrategienauf der Plattform im Internet und jederAnleger kann ihnen problemlos folgen.

ein Musterdepot mit BörsenlistingSo genial diese Idee ist, so simpel istdie Umsetzung. Und zwar auf beidenSeiten. Sowohl private Trader als auchprofessionelle Portfoliomanager könnenkostenlos ein sogenanntes wikifolio er-öffnen und dort dann durch den Kaufund Verkauf von Wertpapieren ihre An-lagestrategie verwirklichen. Zur Verfü-gung steht dabei ein Anlageuniversumvon über 100’000 Einzelwerten, darun-ter neben Aktien unter anderem auchExchange Traded Funds (ETFs) sowieAnlagezertifikate und Hebelprodukte.

Die Zeiten der «Long only»-Strate-gien sind längst Vergangenheit. ImGrunde ist ein wikifolio also eine ArtMusterdepot, dessen Inhalt allerdingsvollkommen transparent für jedermann

Wikifolio –Social trading: Digitalisierungund Demokratisierungder vermögensverwaltung

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Who Is Who 2016 71

frei einsehbar ist. Garniert wird dieserService durch eine von vielen Tradernaktiv genutzte Kommentarfunktion, beider einzelne Transaktionen begründetoder die aktuelle Markteinschätzungge postet wird. Sobald sich eine ausrei-chende Zahl an Interessenten aus derCommunity gefunden hat, wird das wikifolio als börsengelistetes Finanz-produkt investierbar. Aus dem Muster-depot wird dann ein von der Bafin ge-prüftes und von der Finma abgesegne-tes Indexzertifikat mit eigener ISIN, dasan der Börse Stuttgart gehandelt wer-den kann. Private und institutionelleAnleger aus der Schweiz, Österreichund Deutschland können sämtliche wikifolio-Zertifikate über ihren Brokerordern und finden diese dann ganz nor-mal in ihrem Wertpapierdepot. Durchden Kauf der wikifolio-Zertifikate er-zielen Anleger automatisch dieselbeWertentwicklung wie die Trader, ohneTracking-Error oder zusätzliche Trans-aktionskosten. Bei Käufen und Ver -käufen von Wertpapieren innerhalb derwikifolios fallen nämlich keinerlei Gebühren an, was sich vor allem beisehr aktiv verwalteten Portfolios mithäufigen Umschichtungen als vorteil-haft erweist.

Übersichtliches angebotfür alle KundengruppenWikifolio.com ermöglicht damit pri -vaten und institutionellen Investorengleichermassen, kostengünstig in voll-kommen transparente, aktiv verwalteteAnlagestrategien zu investieren. Unddas bei einem riesigen und stetig stei-genden Angebot. Aktuell sind auf derPlattform bereits über 10’500 publi-zierte und mehr als 3’500 investierbareStrategien als wikifolio verfügbar. Unddas Angebot wird genutzt: Das kumu-lierte Handelsvolumen betrug beispiels-weise im Oktober 2015fast 7 Mrd. Euro.An der Börse Stuttgart findet man unterden meistgehandelten Indexzertifika-ten mittlerweile regelmässig wikifolio-Zertifikate.

Trotz der enormen Masse an unter-schiedlichen Strategien fällt es relativleicht, den Überblick zu behalten. MitHilfe von zahlreichen Filterfunktionenkönnen interessierte Investoren mit we-nigen Mausklicks ganz gezielt nach denzu ihrem Anlage- und Risikoprofil pas-

senden wikifolios suchen. Auch nachbestimmten Strategien kann gefiltertwerden, wobei eher konservative undValue-basierte Ansätze genauso ange-boten werden wie progressive Trend -folge-Modelle oder spekulative, trading-intensive Strategien.

transparenz trifft OutperformanceAll das hätte in der Praxis aber keinenWert, wenn die Strategien der wiki folio-Trader nicht erfolgreich wären. Dochgerade im Segment der auf wikifolio.comaktiven Vermögensverwalter spiegeltsich die geballte Börsenerfahrung viel-fach auch in einer überdurchschnittlichguten Performance wider: Satte 78%der im gesamten Jahr 2014 investier -baren Vermögensverwalter-wikifoliosverbuchten im gleichen Jahr eine grös-sere Wertsteigerung als der deutscheLeitindex DAX. Bemerkenswert dabeiist, dass diese Outperformance nichtdurch erhöhte Risiken «erkauft» wurde: Fast 90% der investierbaren wikifolio-Zertifikate wiesen eine ge -ringere Standardabweichung als derDAX aus.

Starke PartnerschaftenDer Bekanntheitsgrad von Social Trad -ing im Allgemeinen und wikifolio.comim Besonderen steigert sich auch dankzahlreicher Partnerschaften mit renom-mierten Medien und Finanzportalen.Dazu gehören zum Beispiel die NZZ undcash.ch in der Schweiz bzw. das Han-delsblatt, Börse Online oder Onvista.de

in Deutschland. Im Segment der Ver-mögensverwalter-wikifolios engagie-ren sich Häuser wie PR1ME AquilaPartners AG, Hinkel & Cie, Albrech &Cie, Baye rische Vermögen AG, Adver-tum oder die WSS Vermögensmanage-ment GmbH.

Private und institutionelle Anleger,die auf der Suche nach einem trans -parenten Finanzprodukt sind, werdenauf wikifolio.com auf jeden Fall fündig.Genauso hat jede Privatperson und jeder Vermögensverwalter die Chance,mit seiner ganz persönlichen Strategieauf wikifolio.com Zehntausende vonAnlegern digital anzusprechen, neueKunden zu gewinnen und so bei denTrends der Digitalisierung und Demo-kratisierung der Vermögensverwaltungganz vorne mit dabei zu sein.

Verwaltet oder verfolgt werden kön-nen die wikifolios, ähnlich wie dieWeihnachtseinkäufe, natürlich auchganz bequem vom heimischen Sofaaus. So wie das in der heutigen Zeit nunmal Gang und Gäbe ist.

Das Wichtigste in KürzeWikifolio.com ist die führende europäische Online-Plattform für anlagestrategienvon privaten tradern und professionellen vermögensverwaltern.

Das Finanz-Technologie-Unternehmen wurde im August 2012 in Wien gegründet undim Dezember 2014 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Vorstandsvorsitzender derwikifolio Financial Technologies AG ist der Gründer Andreas Kern. Aktuell sind aufder Plattform bereits über 10’500 publizierte und mehr als 3’500 investierbare Strate-gien als wikifolio verfügbar. Das kumulierte Handelsvolumen im Oktober 2015 betrugbereits fast 7 Mrd. Euro.

In Deutschland arbeitet wikifolio.com mit der Börse Stuttgart, der comdirect bank,der Consorsbank, dem Sparkassen-Broker, der OnVista Group, Finanzen100 und Wall-street-Online zusammen. Seit März 2015 ist wikifolio.com auch für Schweizer Kapi-talanleger und Trader verfügbar. Partner sind das Finanzportal cash.ch und die NeueZürcher Zeitung NZZ.

wikifolio Financial Technologies AG . Berggasse 31 . 1090 Wien . ÖsterreichTel. CH: 043 508 06 89 . Tel. D: 0211 247 907 70 . Tel. A: 0720 303 812 70

[email protected] . www.wikifolio.com

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72 Who Is Who 2016

Bernhard’s AnimalsFirst & Only Foundation

«Charakter und Niveaueines Menschen erkenntman daran, wie er dieTiere behandelt.»

Wir setzen uns ein. für Tierschutz im In- und Ausland. gegen Tierversuche, Jagd und Tiertransporte. gegen Tierquälerei in jeder FormBernhard’s Animals First & Only Foundationuntersteht der Aufsicht der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht.

Bernhard’s Animals First & Only FoundationPostfach . CH-8200 Schaffhausen . animalfoundation.ch

Sie �nden das empörend? Die 85 Millionen Pelztiere auch, die jährlich für Ihre Mode sterben.

www.animaltrust.ch

Dürfen wir Sie mit Draht erwürgen?

17:58

«...denn wir möchten, dass SieFinanzesisch verstehen...»

Fintool.chKostenfreie (Kurz-)Videos

für eine bessere Finanzausbildungder breiten Bevölkerung.

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Who Is Who 2016 73

Kendris aGDie Kendris AG ist ein führender Schweizer Partner für Family-Office-, Trust- und Treuhand-Dienstleistungen, nationale und internationale Steuer- und Rechtsberatung,Buchführung, Outsourcing sowie Art Management. Dieklassische Vermögensverwaltung wird aus Unabhängigkeits-gründen bewusst nicht angeboten. Die Kundschaft bestehtaus Unternehmen, Privatpersonen und Familien, aber auchFamily Offices, Finanzinstituten, Anwaltskanzleien undSteuerberatungsfirmen. Für sie entwickelt Kendris mass -geschneiderte Lösungen, die es ihnen ermöglichen, die ge-steckten Ziele zu erreichen. Kendris ist inhabergeführt undvollständig im Besitz von Management und Mitarbeitenden.Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Spezialisten amHauptsitz in Zürich, an fünf weiteren Standorten in Aarau,Basel, Genf, Lausanne und Luzern sowie bei der Tochter -gesellschaft Kendris Austria. Kendris ist in der Schweiz verwurzelt und weltweit in über 40 Ländern tätig. Die starkenationale Präsenz – namentlich im Mittelland/Nordost-schweiz und in der Westschweiz – und das spezifischeKnow-how in verschiedenen Branchen und Märkten machendas Unternehmen für Geschäftskunden und Privatkunden zueinem kompetenten und verlässlichen Partner.

Kendris AG . Wengistrasse 1 . CH-8026 ZürichTel. +41 58 450 50 00 . [email protected] . www.ekendris.com . www.kendris.at

Seeger advokaturarComm trust & Family Officeanwaltliche vertretungund internationale GeschäftsaktivitätenAnwaltliche Unterstützung; Erstellen von Legal Opinions;Vertretung vor Gerichten, Behörden sowie in der ausser -gerichtlichen Streitbeilegung.

Intellectual Property und WettbewerbsrechtOptimale Verwaltung von geistigem Eigentum mittelsIP-Boxes (Lizenz-Boxen-Regelung); Unterstützung in wettbewerbsrechtlichen Fragen.

Family-Office-LösungenGanzheitliche Betreuung von privaten Strukturen in der Vermögensplanung und -strukturierung (Steuerrecht,Estate Planning, Wohnsitzverlegung, Immobilienerwerbund Philanthropie).

ansiedlung von UnternehmenUnterstützung von in- und ausländischen Unternehmen beider Aufnahme und Ausübung ihrer Geschäftstätigkeiten amWirtschaftsstandort Liechtenstein.

Dr. iur. et lic. oec. HSG Norbert SeegerPostfach 1618 . Am Schrägen Weg 14 . LI-9490 Vaduz Tel. +423 232 08 08 . Fax +423 232 06 [email protected] . www.seeger.li

PSP Swiss Property aGPSP Swiss Property ist eine der führenden Immobilien -gesellschaften der Schweiz. Das Unternehmen besitzt 161 Büro- und Geschäftshäuser sowie 9 Entwicklungsarealeund Einzelprojekte. Die Liegenschaften befinden sich anTop-Lagen in den wichtigsten Schweizer Städten, vorab Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne. Der Gesamtwertdes Portfolios liegt bei rund 6,6 Mrd. Franken.

Mehr noch als die Grösse zählt für PSP Swiss Property aberdie Qualität der Liegenschaften. Aus diesem Grund verfolgtdas Unternehmen eine zurückhaltende Akquisitionsstrategie.Dank einer konservativen Finanzierungspolitik und einer daraus resultierenden hohen Eigenkapitalquote von über 50%und einer entsprechend geringen Verschuldung verfügtPSP Swiss Property über eine ausgesprochen solide Bilanz.

Die PSP Swiss Property Aktie ist seit dem Initial PublicOffering (IPO) des Unternehmens im März 2000 mit grossem Erfolg an der SIX Swiss Exchange kotiert.

PSP Swiss Property AGKolinplatz 2CH-6300 ZugTel. +41 41 728 04 [email protected]

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PrIvate

74 Who Is Who 2016

Von Dr. Gérard Fischerinhaber Fischer Horizon AG

Auf den ersten Blick haben Rentnerund Stiftungen nichts gemeinsam. Auchwenn die Ziele und die Organisationverschieden sind, haben sie bei der Ka-pitalanlage das gleiche Problem zu lö-sen. Bei den Rentnern geht es um dieFinanzierung eines Rentenzuschusses,während es bei Stiftungen um die Fi-nanzierung des Stiftungszwecks geht.Wenn das Geld falsch angelegt oder zuviel entnommen wird, reicht es in bei-den Fällen nicht so lange wie geplant.

Vorab ist anzumerken, dass ein Ver-sicherter in der Regel mit der Rentedeutlich besser fährt als wenn er einenKapitalbezug aus seiner Pensionskassetätigt. Die heutigen Umwandlungssätzesind immer noch hoch im Vergleich zuden Kapitalmarktzinsen und der Lebens-erwartung; zudem bleibt das «Lang -lebigkeitsrisiko» abgesichert.

Für Vermögen aus einem Freizügig-keitskonto oder aus der 3. Säule bestehtdiese Möglichkeit jedoch nicht. Wennes nicht anderweitig verwendet wird(Erbvorbezug, Amortisation Hypotheku.ä.), steht dieses Kapital für den Le-bensunterhalt zur Verfügung.

Wie lange? Wie lange sollen aus dem vorhandenenVorsorgekapital Rentenzuschüsse finan-

ziert werden können? Die Lebenserwar-tung von 65jährigen in der Schweiz liegtfür Frauen bei 22,4 und für Männer bei19,4 Jahren. So kann z.B. ein Zeithori-zont von 20 Jahren sinnvoll sein. Dabeisoll das Kapital über diesen Zeitraumsinnvoll angelegt und gleichzeitig überdie Jahre verbraucht werden. Mit demKauf einer aufgeschobenen Rente lässtsich bei Bedarf auch danach eine Rentesicherstellen. Gegen Zahlung einer ein-maligen Prämie erwirbt man einen An-spruch auf eine Rente, die z.B. erst in20 Jahren erstmals ausbezahlt wird. Jespäter der Beginn der Rentenzahlungen,desto günstiger wird die Prämie für dieaufgeschobene Rente.

Und wie viel?Die zweite Frage ist, wie hoch die Renteausfallen soll. Dividiert man das vor-handene Kapital durch die Anzahl Jahre, z.B. durch 20, so erhält man diejährliche Zusatzrente, die ohne Risikofinanzierbar ist. Das Kapital bleibt aufdem Konto und jedes Jahr wird 1/20 davon bezogen. So lange keine nega -tiven Zinsen bezahlt werden müssen,wird dies funktionieren. Ein Zustupf ergibt sich, falls wieder einmal Zinsenbezahlt werden. Diese Variante ist ein-fach, risikoarm, kostengünstig und ohneBerater realisierbar.

Soll eine höhere Rente erzielt wer-den, muss eine höhere Anlagerenditeerreicht werden. Dies geht nur mit hö-heren Anlagerisiken. Die «garantierte»Rente, die in diesem Fall tiefer liegenmuss, lässt sich, wie beschrieben, er-mitteln und realisieren. Das Restkapitalsollte in Anlagen mit höheren Rendite -erwartungen investiert werden. Die Er-träge und die Kapitalgewinne stehendann zusätzlich zur Verfügung. In Jah-ren mit Kursverlusten muss jedoch einetiefere Entnahme erfolgen, sonst wirddas Kapital nicht über den geplantenZeithorizont reichen. Es lohnt sich, dieseRegeln sorgfältig zu definieren undschriftlich festzuhalten. Bei der Vermö-gensanlage sind Realwerte wie Aktien,Immobilien, Private Equity und ähnlicheAnlagen vorzuziehen. Eine gute Diver-sifikation senkt das Risiko, was zur Stabilisierung der Zusatzrente führt.

Nominalwerte sind in der heutigen Tief-zinsphase nach Kosten und Steuernmeist nicht genügend rentabel. Ausser-dem besteht das Risiko, dass sie bei stei-genden Zinsen an Wert verlieren.

Wenn die Entscheide über dieStruktur gefallen sind, lohnt es sich, dieKosten zu optimieren. Auf dem Spar-konto oder allenfalls mit Obligationenmuss auch nach Kosten und Steuerneine positive Rendite übrig bleiben.Eine Positionsüberwachung für diesenTeil des Portfolios erübrigt sich.

Für Anlagen in Realwerten lohnt sichein ausführlicher Vergleich der Kosten.Die Unterschiede können sehr grosssein und dank dem Zinseszinseffektzahlt sich jede Einsparung über die Jahre aus. Dabei sind die Gebühren, dieden Produkten belastet werden, die Be-ratungsgebühren und allfällige Trans-aktionsgebühren gesamthaft anzusehen.Während Anlagen in Aktien heute Kos-ten von unter 0,5% verursachen, sindImmobilien-, Private-Equity- und Spe-zialanlagen mit mehr Aufwand verbun-den und darum in der Regel teurer.

Und Stiftungen?Der Hauptunterschied zu Stiftungen ist,dass sie keine aufgeschobenen Rentenkaufen können und meistens das Kapi-tal erhalten wollen. Das Anlageproblemist aber grundsätzlich dasselbe. Bezüg-lich Anlagen und Kosten gilt es, diegleichen Probleme zu lösen, auch wenndie Variante «Sparkonto» kaum in Fragekommt.

Es gibt noch einen zweiten wichti-gen Unterschied: Eine Privatperson istfrei, Anpassungen vorzunehmen. Beieiner Stiftung hingegen sind die Gover-nance und die Strukturen so geregelt,dass der Stiftungszweck unabhängigvon den involvierten Personen mög-lichst sichergestellt ist. Unterschied -liche Interessen, fehlendes Know-howoder, im Extremfall, schlechte Absich-ten können eine Stiftung in Schwierig-keiten bringen. Ist das Kapital einmalweg, ist es zu spät, Fehler zu korrigie-ren. Dies gilt allerdings auch für Privat-personen.

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