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    Themen dieser Ausgabe:

    pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker 

     1. Quartal 2016

    Januar 2016

    pHakten Spezial: Kampf der Demenz

    Februar 2016

    Schutz vor Krankenhauskeimen 6So vermindert man die Gefahren zu lange Sitzens 7

    Der Darm und die Multiple Sklerose 8

    Schuppenflechte raubt vier Lebensjahre 10

    Die FODMAP-Diät - warum und wie? 10

    Eine einfache Methode, um die Gesundheit Ihres Verdauungssystems zu testen 12

    Das Rezept des Monats: Rote-Bete-Stampf mit Ei 12

    März 2016Säfte ./. Smoothies 13

    Das Zika-Vitus: Pandemie oder Popanz? 13

    Was wir essen, verändert unsere Gene 19

    Das Rezept des Monats: Rote-Bete-Kartoffel-Eintopf 19

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    Januar 2016

    Eine Demenz ist als eine Störung beschrieben worden, die den Menschen seiner Identität beraubt - undwas noch entmutigender ist - jede Fähigkeit vernichtetn die ihn menschlich macht. Die Störung istrecht kurzlebig: Die Opfer erleiden einen relativ schnellen Tod des Geistes, dem alsbald ein langer Tod

    des Körpers folgt, der mit einem allmählichen Verlust aller begleitender Körperfunktionen einher geht.Das macht eine Demenz zu etwas, wie einem lebenden Tod.

    Die Demenz ist die am, meisten gefürchtete Erkrankungdes fortgeschrittenen Alters und das nicht nur für denEinzelnen, sondern auch für die Gesellschaft. Noch vor einem halben Jahrhundert eine Rarität hat sich dieDemenz rasch zu einer der teuersten Posten in denGesundheitsausgaben der entwickelten Nationengemausert. Allein in Großbritannien gab es 2014850.000 Fälle von Demenz, die jährlich geschätzte 26Milliarden britische Pfund kosten - etwa ein Viertel der Gesamtausgaben des National Health Service (NHS).

    Diese Zahlen werden sich in den nächsten 20 Jahrenvoraussichtlich verdoppeln, könnten aber auch stärker ansteigen, da eine Demenz vor allem in den frühenStadien so schwierig zu diagnostizieren ist.

    Im Juni 2014 forderte der britische Premier DavidCameron in einer Initiative, die Richard Nixons “Krieggegen den Krebs” aus dem 1970er Jahren ähnelt, einen“globalen Widerstand gegen die Demenz, die heuteneben dem Krebs als einer der größten Feinde der Menschheit” betrachtet werden muss.

     Aber anders als beim Krebs, gegen den fast monatlich

    neue Medikamente auf den Markt geworfen werden,gibt es kaum Medikamente gegen die Demenz. WieCameron berichtet, ”... betragen die Verluste der Pharmaindustrie (durch Entwicklung und Erprobungvon Demenzmitteln) bis heute 50 Milliarden Dollar,wobei es ”...nur 3 von 101 Mitteln gegen die Demenz,die zwischen 1998 und 2011 entwickelt wurden, bis auf den Markt geschafft haben.”

    Tatsächlich haben es insgesamt 5 Medikamente gegeneine Demenz die Zulassungsreife erreicht, eines der Mittel - das berüchtigte Tacrione - wurde Anfang der 2000er wieder vom Markt genommen.

    Wie die meisten der heutigen Anti-Demenzmittel war auch das Tacrine ein so genannter “Cholesterase-hemmer”, der wirkt, indem er die Konzentrationen von

     Acetylcholin im Gehirn erhält. Acetylcholin ist eine der wichtigeren Gehirnchemikalien, von der man weiß, dasses bei mehr als 90 % der Demenzpatienten erniedrigtist. Man nimmt zudem an, dass es stark mit demGedächtnis in Verbindung steht. Somit scheint eszumindest theoretisch sinnvoll zu sein, ein Medikamenteinzusetzen, das dafür sorgt, dass diese Chemikalie[reichlich] im Gehirn vorhanden ist

     Aber so schön diese Theorie ist, hat sie einen Haken:

    die Nebenwirkungen. Nach nur einem Jahrzehnt auf dem Markt begann man Tacrin nach Warnungen über die schädliche Wirkung des Mittels auf die Leber “nichtweiter zu vertreiben.” Tatsächlich bezeichneten nahezu

    60 % der Patienten die Nebenwirkungen bei höherenDosen als unerträglich. Und als letzter Nagel in TacrinsSarg war die Tatsache, dass das Medikament nichtwirklich wirkte [1].

    Seitdem sind drei neuere Medikamente aufgetaucht,die alle versuchen, den selben Trick zu vollbringen: denErhalt der Acetylcholinspiegel im Gehirn. Diese Mittelsind  Aricept   von Pfizer, Exelon (Rivastigmin) vonNovartis und Reminyl (Galantamin) von Shire Pharma-

    ceticals und Janssen.Das Problem: Diese „Mittel der zweiten Generation”scheinen ebenfalls nicht zu wirken. Selbst klinischeTests, die von den Herstellern finanziert wurden,konnten keinen wirklichen Nutzen belegen.

     Als Forscher der Universität Oxford die Daten von 23einzelnen, durch Pfizer finanzierten Untersuchungenvon Aricept analysierten, an denen 5.000 Patienten inverschiedenen Stadien der Demenz teilgenommenhatten, kamen sie zu dem Schluss, dass ”... dieTherapieffekte gering und in der Praxis nicht immer offensichtlich sind.” Addiert man die hohe Wahr-scheinlichkeit einer “Vielzahl von Nebenwirkungen” wieÜbelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Muskelkrämpfe.Schwindelgefühle, Erschöpfung und Anorexie hinzu,wundert es kaum, dass die Forscher das Ergebnishöflich als “Debatte” darüber bezeichnen, ob das Arizeptauch nur einen Schuss Pulver wert sei[2].

    In einer unabhängigen, zwei Jahre dauerndenklinischen Studie der Universität von Birminghamtestete man das Aricept an mehr als 500 Patienten mitleichtem bis mittelschweren Alzheimer. Wieder erwiessich der Nutzen des Medikaments als so gering, dassman ihn als “unter einer minimal relevanten Schwelle”bezeichnete. [3]. Der Studienleiter Professor RichardGray dazu: “Patienten und ihre Angehörigen würdenvermutlich keinen Unterschied wahrnehmen, wenn mandas Medikament absetzte.”

    Eine weitere unabhängige Untersuchung darüber,welchen Wert das Medikament bei früheren Stadieneiner Demenz oder einer “echten kognitiven Beein-trächtigung” hat, wie sie offiziell genannt wird, kam zueinem ähnlichen Ergebnis, dass ”...Aricepts vermeint-liche Nutzen minimal, kurzlebig und mit erheblicheNebenwirkungen behaftet sind” [4].

    Ein ganz ähnliches Bild liefert das Exelon, von demeine aktuelle unabhängige Analyse klinischer Datenurteilte, der Nutzen wäre “gering und von unklarer klinischer Bedeutung” - außerdem ruft das Medikament

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    schwere Nebenwirkungen wie Durchfälle, Übelkeit undErbrechen und eine Vielzahl seltener auftretender Probleme wie Aggressivität und blutiges Erbrechenhervor [5].

     Ähnlich unwirksam stellt sich das Reminyl  dar und liefertin kognitiven Tests nur “geringe Verbesserungen”, sein

    einziger Vorteil sind seine “normalerweise schwachenNebenwirkungen” [6].

    Das letzte Medikament auf dem Markt ist das Memantin(Ebixa, Maruxa, Nemdatine). Ursprünglich alsbahnbrechendes Mittel mit einem anderen Wirkungs-spektrum (es hemmt das Glutamat, eine Gehirnchemi-kalie, die bei Alzheimerpatienten Gehirnzellen zerstörenkann), zeigten Tierversuche, dass es sich doch nur umein weiteres Standard-Anticholinergium handelt - wennauch um ein sehr starkes-

     Aber auch dieses Medikam ent erwies sich letztenEndes als ein weiteres Mittel mit „geringem Nutzen”und das auch nur bei leichten bis mittelschwerem

     Alzheimer; zudem braucht es sechs Monate, um zuwirken [7].

    Ein Beleg fürdie verzweifelten Versuche der Pharma-industrie, Mittel gegen Demenz auf den Markt zubringen, zeigte sich im Juli 2015, als Eli Lilly eineirrsinnige PR-Kampagne für ihre neue SubstanzSolanezumab vom Stapel laufen ließ. Das Mittel wurdein der Weltpresse als “Durchbruch” und “Wunder”gelobt, obwohl man lediglich behauptete, es könne denProzess einer leichten Demenz im Frühstadium

    verlangsamen.Tatsächlich zeigten erste klinische Versuche desHerstellers, das das Mittel nutzlos ist und „nicht in der Lage war, Kognition und funktionelle Fähigkeiten zuverbessern”, [8]. Als letzter Griff nach einem Strohhalmsagte der Hersteller, die Daten zeigten eine kleineUntergruppe von Patienten mit einer milder Demenzim frühen Stadium, die möglicherweise profitiert habenkönnten, was weitere klinische Studien sinnvollerscheinen lassen. Aber bevor Ihnen jetzt der Atemstockt: Die Original-daten zeigten lediglich, dass der kognitive Nutzen trivial und statistisch insignifikant sind

    [8].Trotz der insgesamt schwachen Leistungen werdendiese vier zur Zeit erhältlichen Medikamente in großemUmfang verordnet, da Beobachtungsstudien (die beiweitem nicht das gleiche sind, wie klinische Studien)behaupten, einen Nutzen gefunden zu haben, von dembesonders die Pflegenden profitieren sollen. Da dieMedikamente die Demenzsymptome marginal verrin-gern, sind die Patienten in Pflegeheimen besser zu„managen”.

    Eine Folge dieser trostlosen Situation ist, dass diePflegeheime und -Institutionen sich anderswo umsehen

    müssen - nämlich auf dem Markt der konventionellenPsychopharmaka. Sie haben sich für das Gebiet der so genannten “Antipsychotika” - Mitteln wie Olanzapin,Haloperidol und Risperidon  - entschieden. Bei allen

    genannten Mitteln handelt es sich um sehr starkeBeruhigungsmittel,.die häufig zur Behandlung vonSchizophreniepatienten und Manisch-Depressivenverwendet werden, dennoch setzt man sie wegen ihrer beruhigenden Wirkung gerne auch in der Pflege bzw.Betreuung von Demenzpatienten ein.

     Auch wenn diese „chemischen Keulen” das Leben der Pflegenden vereinfachen, indem sie die Aggressionender Patienten reduzieren, beurteilt der britischeDemenz-Experte Clive Ballard, Professor für alters-bedingte Erkrankungen am King’s College in Londondie Wirkung nur als “moderat” und meint, sie “solltengegen die zahllosen Nebenwirkungen wie Parkin-sonismus, Gehstörungen, beschleunigten kognitivenVerfall, Pneumonien, Schlaganfällen und einer signifikanten Erhöhung des Sterberisikos” abgewogenwerden [9]. Anders ausgedrückt: Diese Medikamentekönnen tödlich wirken und selbst wenn das nicht der 

    Fall ist, verschlimmern sie eine Demenz.Ein wichtiges Symptom einer Demenz ist die Angst,wegen der sich die Ärzte einmal mehr an diePharmaindustrie gewandt haben. In den vergangenen40 Jahren hat man die angstlösenden Benzodiazepinewie das Diazepam  (Valium) und das Lorazepam(Ativann) routinemäßig eingesetzt.

    Somit sind die Aussichten für von einer DemenzBetroffene und für die Gesundheitskosten trostlos: Der Medikamentenschrank der konventionellen Medizin istgrößtenteils leer, und was noch in ihm enthalten ist,könnte die Erkrankung tatsächlich anheizen.

    Das falsche Ziel

    Warum haben die Milliarden Dollar, die man für dieMedikamentenforschung ausgegeben hat, so weniggebracht? Dafür scheint es zwei Gründe zu geben: Zumeinen ist eine Demenz sehr schwer zu diagnostizieren.Wie Autopsieuntersuchungen zeigen, lag bei jeder vierten Person, bei der man eine Demenz diagnostizierthatte, diese Erkrankung gar nicht vor [12]. Das kannpassieren, weil demenzähnliche Symptome eine großeMenge an Ursachen haben können wie z, B, einehypoaktive Schilddrüse, Depressionen, Vitamin-

    mangelzustände, Alkoholismus und Diabetes,Der zweite Grund, warum es die Pharmaindustrie bisher nicht geschafft hat, ein sinnvolles Medikament zufinden ist die aktuelle Erkenntnis, dass man - was nichtüberrascht - , die Symptome  einer Demenz ange-gangen ist und nicht deren Ursachen.

    In den letzen 40 Jahren glaubte man, dass eine Alzheimer-Demenz aus der Bildung von beta-Amyloid-Plaques im Gehirn resultiert. Diese Vorstellung wirdheute eher bezweifelt und eine ständig zunehmendeZahl von Experten spekuliert dass diese Plaques eineFolge und nicht eine Ursache der Erkrankung sein

    könnten. Somit wäre die Suche nach einem “Anti- Amyloid-Medikament” nicht nur sinnlos, sondern wieEli Lilly in ihrem jüngsten Medikamententest selber zugaben, “könnte sie eine schädliche Wirkung auf die

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    Symptome, den Verlauf oder die Anzeichen der  Alzheimerschen Erkrankung haben” [8]

    Gut alt werden

    Obwohl die Demenz als eine der am meistengefürchteten Erkrankungen des fortgeschrittenen Altersgilt, ist sie kein unvermeidlicher Teil des Alterns. Mit 65Jahren haben Frauen ein Risiko von 1 : 6, an Alzheimer zu erkranken, bevor sie sterben, während das Risikoder Männer nur etwa halb so hoch ist. Selbst mit 85Jahren beläuft sich ihr Risiko lediglich auf 1 : 4.

     Aus dies er Pers pe ktive betr ac ht et er kra nk t di eüberwiegende Mehrheit der Senioren nicht an Demenz.Was die Frage aufwirft: Was machen diese Menschenrichtig, um die Erkrankung zu vermeiden?

    Die gute Nachricht lautet: Man kann sein Demenzrisikodeutlich senken, indem man die richtigen Entschei-dungen trifft. Wie die neuesten Indizien zeigen, können

    einfache Veränderungen der Ernährung schonerhebliche Auswirkungen haben.

    Essen und Trinken

    1. Wählen Sie eine Mittelmeer-Diät, die das Risikofür eine Alzheimer-Demenz um mehr als dieHälfte verringern kann [13]

    Der Grund hierfür schient zu sein, dass drei wichtigeBestandteile der Diät - Olivenöl, Rotwein und Kaf-fee - über wichtige, gehirnschützende Wirkungenverfügen. Tierversuche mit Oleocanthal , einem

    wichtigen Inhaltsstoff des Olivenöls extra virginehaben gezeigt, dass es den Abbau von beta-Amy-loiden verbessert, was das Olivenöl zu einem“potenziell neuroprotektiven (die Nerven schüt-zenden) Mechanismus gegen die AlzheimerscheErkrankung macht” [14]

    Wie eine dänische Studie mit mehr als 1.600 Se-nioren ergeben hat, wiesen Teilnehmer, die Weintranken, nur etwa die Hälfte des Demenzrisikos der Teilnehmer auf, die keinen Wein tranken [15] undeine französische .Studie zeigte, dass ältere Men-schen, die täglich bis zu einem halben Liter Wein

    konsumierten, ihr Demenzrisiko um fasi bis zu80 % senkten [16]. Interessanterweise könnte sich

     jede Form von Alkohol günstig auswirken: EineUntersuchung aus Deutschland hat gezeigt, dasdie tägliche Zufuhr von 10 - 29 g Alkohol (das sindein halber Liter Bier, ein doppelter Scotch oder eineDrittelflasche Wein) die Gefahr der Senioren, einegenerelle Demenz auszubilden, um zwei Drittel unddas Alzheimerrisiko sogar auf fast Null senkte [17]

    Wenn es um die Liebe des Mittelmeeranrainers für Kaffee geht, haben amerikanische PharmakologenKoffein an Mäusen getestet und sind zu dem Resul-

    tat gekommen, die Substanz steigert den Abbauvon beta-Amyloid-Plaques im Gehirn, und obwohlsich Tierversuche nicht immer auf den Menschenübertragen lassen, könnte das den schützenden

    Effekt von Koffein gegen Alzheimer erklären [18].Eine italienische Studie allerdings hat davor ge-warnt, im fortgeschrittenen Alter zu einem extre-men Kaffeetrinker zu werden, da die Vorteile

    offenbar nur bei Personen auftreten, die ihr Lebenlang täglich ein bis zwei Tasse Kaffe getrunkenhaben [19].

    Wie eine neuere amerikanische Studie zeigte,

    erwerben ältere Menschen, deren Ernährung amstärksten mit den Prinzipien der Mittelmeerdiät(grüne Blattgemüse, andere Gemüsesorten, Nüs-se, Beeren, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide,Mee-res-früchte, Geflügel, Olivenöl und Wein) korre-spondiert, den stärksten Schutz von “kognitivemVerfall“ [20]. Diese Mechanismen umfassen “dieVerbesserung der neuronalen Kommunikation

    durch eine Erhöhung der neuronalen Signale undVerringerungen der Stresssignnale, die durch

    oxidative entzündliche Stressoren beigefügt wer-den,” sagen Ernährungswissenschaftler der TuftsUniversität, die antioxidantienreiche Nahrungsmittelwie Beeren, Weintrauben und Walnüsse empfehlen[21].

    2. Meiden Sie alle Nahrungsmittel, wie raffinierteKohlenhydrate, die das Diabetesrisiko steigern.

    Bevölkerungsstudien haben ergeben, dass einDiabetes einen wichtigen Risikofaktor für eine

    Demenz darstellen kann, er erhöht das Risiko ummehr als das Doppelte [22]

    3. Trinken Sie Tee.

    Wie Untersuchungen gezeigt haben, weisen Tee-trinker geringere Schätzungen ihres kognitivenVerfalls auf, folgt man einer aktuellen Analyse der Indizien [23]. Warum ist das der Fall? Vermutlichweil Tee reich an dem Polyphenol Epigallocatechin-3-Galat (EGCG) ist, einem wichtigen Antioxidans,das sich als “neuroprotektiv” (die Nerven schüt-

    zend) erwiesen hat [24] Und Grüntee ist in diesemKontext besser, als Schwarzer Tee, da er mehr ECGC enthält

    4. Essen Sie Beeren

    Diese Früchte enthalten Chemikalien wie Antho-cyanine, Kaffeinsäure, Catechine, Quercetihn,Kamferol und Tannine, die alle fähig sind, ”... jeneSignalbahnen zu modulieren, die an Entzündung,Überleben der Zellen, Neurotransmission und der Verbesserung der Neuroplastizität beteiligt sind” -oder anders gesagt welche die Gehirnfunktionenverstärken können [25]

    5. Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel

    Nach einer Übersichtsarbeit von 80 maßgeblichenBevölkerungsstudien fand man im Blut von Alzhei-

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    merpatienten regelmäßig niedrige Spiegel der Vitamine A, B9 (Folsäure), B12, C und E [26].Niedrige Vitamin B12-Spiegel stehen mit erhöhtenHomocysteinkonzentrationen in Verbindung, die alsein weiterer wichtiger Risikofaktor für Alzheimer gelten [27] Alzheimerpatienten haben zudemniedrige Spiegel der Spurenelemente Zink undSelen. Man sollte allerdings daran denken, dassauch erhöhte Spiegel dieser beiden Stoffe bei Alz-heimer vorkommen, weshalb man sich auch vor einer Überdosierung in acht nehmen sollte [28]

    6. Fordern (und fördern) Sie Ihr GehirnBei Personen, die eine “erhöhte Berufskom-plexizität bzw. einen kognitiv aktiven Lebensstilaufweisen oder eine “gesteigerte mentale Aktivität”zeigen und ein “aktives und sozial integriertesLeben” führen, hat man ein verringertes Alzheimer-Risiko ausmachen können.

    7. Bleiben Sie beweglichWie Untersuchungen überzeugend demonstrierthaben, ist schon eine moderate regelmäßigekörperliche Aktivität gut für ein gesundes GehirnEine Acht-Jahres-Studie, die 2.509 kalifornischeSenioren begleitete, kam zu dem Ergebnis, dass

     jene Teilnehmer, die mindestens einmal pro Wochemoderat bis extensiv Sport trieben, ein um 30 %reduziertes Alzheimerrisiko hatten [30]

    . Moderne bildgebende Untersuchungen des Ge-hirns helfen bei der Erklärung, warum Sport für 

     Alzheimer so wichtig ist. Eine Studie aus den USAzeigte, dass sportliche Aktivität in einem Bereich

    des Großhirns, dem Gyrus dentatis, der wichtig für das Gedächtnis ist, zur “Neurogenese” (demWachstum von Hirnzellen ) beiträgt [31], währendkontrollierte Versuche ergeben haben, dass ” ...eine Dosis von 150 Minuten moderaten Aerobic-Trinings pro Woche ausreicht, um schützend auf die kognitiven Funktionen zu wirken” [32] (“Moderatbedeutet in diesem Zusammenhang, dass maneine Pulsrate erreicht, die in etwa 60 % IhresMaximums beträgt)

    .8. Essen Sie Nahrungsmittel aus kontrolliertbiologischem Anbau und meiden Sie Pestizide

    Eine aktuelle Untersuchung hat ergeben, dassPersonen mit Spuren von Hexachlorocyclohexanund Dieldrin im Blut ein mehr als doppelt so hohes

     Alzheimerrisiko haben [28] Organiochlor- undOrganophosphatpestizide sind ähnlich gefährlich,wobei die Effekte vornehmlich unter besondersexponierten Landarbeitern zu sehen sind [33].

    9. Achten Sie auf Schwermetalle

    Aluminium; Bei Konzentrationen von über 1000mg pro Liter Trinkwasser haben französisccheWissen-schaftler Zusammenhänge zwischen

     Aluminium und Alzheimer gefunden [34], aber obdiese Gefahren auch bei Verwendung von alumi-niumhaltigem Kochgeschirr besteht, ist noch unklar.

    Blei: Bei Personen, die mit diesem bekannten

    Neurotoxin belastet sind, zeigt sich spärer ein ver-mehrter kognitiver Abbau [35].

    Quecksilber : Tierversuche haben ergeben, dassdieses Nervengift Veränderungen im Gehirnauslösen kann, die “denen ähneln, die man bei

     Alzheimer beobachtet ” [36]. Eine Übersichtsarbeit

    mit veröffentlichten Indizien - darunter auchklinische Tests und Bevölkerungsstudien - bestätigt”...eine entscheidende Rolle des anorganischen beider Ätiologie (Entstehung) der AlzheimerschenErkrankung” [37]. Die größte Quelle für Quecksilber findet sich in Zahnfüllungen (Amalgam), obwohl einZusammenhang zwischen Amalgamfüllungen und

     Alzheimer bisher noch nicht bewiesen werdenkonnte, da keine adäquaten Studien existieren [38].Eine Theorie geht davon aus, dass Personen dieTräger der so genannten Apolipoprotein E (APOE)Genvariante zu Alzheier neigen können, da ihr 

    Körper das Quecksilber nicht entgiften kann - einProblem, das unmittelbar zu Alzheimer führen kann[39]

    Da Schwermetalle für die Gehirnzellen sehr toxischsind, haben einige Ärzte bei Alzheimerpatienteneine Chelattherapie ausprobiert, bei der man ver-sucht, Schwermetalle chemisch aus den Körper-geweben und dem Blut zu entfernen. Allerdings hatdieses Verfahren bei ausgeprägten Alzheimer keineErfolge gezeigt,, da es nicht gelungen ist, dieGehirnschäden rückgängig zu machen, die durchdie Erkrankung ausgelöst wurden [40]

    Wenig bekannte Alternativen

    Viele der nicht toxischen Antworten auf eine Demenzsind zumindest so vielversprechend, wie die neuestenMedikamente, aber wie üblich wird nur wenig über sieberichtet. Als skandalös kann man die Tatsachebezeichnen, dass nicht eine einzige der zahllosenSelbsthilfegruppen für Demenz die Optionen erwähntoder gar empfiehlt, die im Folgenden dargestelltwerden, obwohl diese Verfahren durch sorgfältigüberprüfte (“peer-reviewed”) Daten gestützt werden.Warum ist das so? Ziemlich sicher deswegen, weildiese Gruppen massiv finanziell von der Pharma-

    industrie gefördert werden - eine Strategie, die vonder Industrie betrieben wird, um ihre eigenen Produktevoranzubringen und zugleich medikamentenfreieLösungen zu diffamieren [41]. Und das ist wiederumnoch skandalöser, wenn man bedenkt, dass zahlreicheverordnungspflichtige Medikamente selbst für eineDemenz verantwortlich gemacht werden können - mehr dazu weiter unten.

    Literatur 1 JAMA, 1998; 280: 1777–822 Cochrane Database Syst Rev, 2006; 1: Cd0011903 Lancet, 2004; 363: 2105–154 Cochrane Database Syst Rev,2006; 3: Cd006104

    5 Cochrane Database Syst Rev, 2015; 4: Cd0011916 Expert Rev Neurother, 2008; 8: 9–177 Cochrane Database Syst Rev, 2006; 2: Cd003154 8 N EnglJ Med, 2014; 370: 311–219 Br J Psychiatry, 2014; 205: 4–5

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    Februar 200610 Int J Neuropsychopharmacol, 2015; pii: pyv055; doi: 10.1093/ijnp/pyv05511 Expert Opin Drug Saf, 2015; 14: 733–4712 J Alzheimers Dis, 2014; 42: 169–8213 Public Health Nutr, 2004; 7: 959–6314 ACS Chem Neurosci, 2013; 4: 973–8215 Neurology, 2002; 59: 1313–916 Rev Neurol [Paris], 1997; 153: 185–92

    17 Age Ageing, 2011; 40: 456–6318 J Alzheimers Dis, 2012; 31: 151–6519 J Alzheimers Dis, 2015; 47: 889–9920 Alzheimers Dement, 2014; 10 Suppl: P16621 J Nutr, 2009; 139: 1813S–7S22 Intern Med J, 2012; 42: 484–9123 Adv Nutr, 2013; 4: 115–2224 CNS Neurosci Ther, 2008; 14: 352–6525 Neural Regen Res, 2014; 9: 1557–6626 Alzheimers Dement, 2014; 10: 485–50227 Am J Clin Nutr, 2007; 86: 1384–9128 Curr Alzheimer Res, 2015; 12: 116–4629 PLoS One, 2008; 3: e2598; Neurology, 2007; 69: 1911–20;Lancet Neurol, 2004; 3: 343–5330 Neurology, 2009; 72: 2029–3531 Proc Natl Acad Sci U S A, 2007; 104: 5638–43

    32 Mayo Clin Proc, 2011; 86: 876–8433 Neurology, 2010; 74: 1524–3034 Am J Epidemiol, 2009; 169: 489–9635 J Occup Environ Med, 2006; 48: 489–9636 J Alzheimers Dis, 2010; 22: 357–7437 Fortschr Neurol Psychiatr, 2007; 75: 528–3838 Int J Hyg Environ Health, 2006; 209: 309–1639 J Alzheimers Dis, 2003; 5: 189–9540 Neurol Res Ther, 2014; 1. pii: 10741 BMJ, 2014; 349: g5892

    Liebe Leser,Wenn man heute ein Krankenhaus gesünder verlässt,als man es betreten hat, ist das schon so viel wert, wieein “Sechser” im Lotto. Das kommt daher, das sichdiese Einrichtungen zu wahren Brutstätten für antbiotikaresistente Keime entwickelt haben.

    Jetzt wird Ihnen vermutlich als erstes der Begriff MRSA(multiresistenter Staphilokokkus aureus) in den Sinnkommen. Das ist verständlich, weil dieser Keim esimmer mal wieder in die Nachrichten schafft. WovonSie weniger gehört haben dürften, ist die Tatsache, dassfast jede invasive MRSA-Infektion mit der Gesund-heitsversorgung in Verbindung steht. Jedes Jahr 

    werden mehr als eine Millionen Patienten infiziert.

     Auch eine tödliche Form von Durchfall können Sie sichim Krankenhaus “wegholen” Der verantwortlicheErreger heißt Clostridium difficile und er ist -wie seinName schon erkennen lässt - ungeheuer diffizil zubehandeln. Das kommt daher, das für diesen üblenKeim in erster Linie Antibiotika verantwortlich zumachen sind. (Paradoxerweise ist die Standardtherapiefür C.difficile ein weiteres Antibiotikum.

     Aber es gibt eine noch größere Gefahr, der Sie sichnicht bewusst sein dürften. Und diese Gefahr ist in den

    USA für etwa die Hälfte aller Todesfälle im Krankenhausverantwortlich.

    Es geht um die so genannte Sepsis, Ihnen vermutlichbesser unter dem Namen „Blutvergiftung” bekannt.

    Eine Sepsis löst eine Kaskade von Ereignissen aus,die Ihre Organe schnell schädigen. Sie kann sogar für deren Versagen sorgen. Und ältere Erwachsene - wiedie Gruppe der “Baby-Boomer” - sind etwa dreimal sosehr gefährdet, sich in den ersten Paar Monaten nacheinem Krankenhausaufenthalt eine Sepsis zuzuziehen.Und wenn Sie sich im Krankenhaus eine Infektionzugezogen haben, ist das Risiko nochmal um 30 %

    erhöht,

    In diesem Zusammenhang haben wir noch eine kleineÜberraschung parat: Wie es aussieht, könnte dieVerwendung von Antibiotika während eines Klinik-aufenthaltes eine Sepsis begünstigen. Das kommtdaher, dass diese Medikamente eben einfach nicht nur gefährliche Keime abtöten. Sie vernichten auch die„guten” Keime - und das beeinträchtigt ganz erheblichdas Herz Ihres Immunsystems - das Mikrobiom desDarms

    Denn etwa drei Viertel unseres Immunsystems findet

    sich in unserem Darm. Und wenn dort ein Ungleich-gewicht von „guten” und „bösen” Keimen vorliegt, machtuns das empfänglicher für in den Körper eindringendeBakterien.

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    Das öffnet MRSA, C. dificile und der Sepsis Tür undTor (Übrigens: Werden sie nicht gut behandelt, könnenauch MRSA und C. difficile eine Sepsis auslösen).

    Wenn man das weiß, muss man nicht noch extra darauf hinweisen, dass man niemals ein Antibiotikumeinnehmen sollte, wenn das nicht absolut notwendig

    ist. Und wenn Sie einmal wirklich ein Antibiotikumbenötigen, bitten Sie Ihren Arzt um ein älteres Mittelund keines der neuen Breitbandantibiotika, das exaktauf Ihre Situation “zugeschnitten” ist.

    Darüber hinaus können Sie zusätzlich Ihr Immunsystemstärken, indem sie ihren Darm “füttern”.

    Die effektivste Art und Weise, das zu tun, besteht inder täglichen Einnahme eines Probiotikums. Wenn Siewissen, dass Sie in ein Krankenhaus gehen oder ein

     Antibiotikum einnehmen müssen verdoppeln Sie dietägliche Dosis. (Für alle Probiotika gilt: Mehr ist immer besser. So ist es nichts Ungewöhnliches, täglich 5 bis20 Millionen Organismen in mehreren Dosen einzu-nehmen.

    Wählen Sie ein Probiotikum, das verschiedene StämmeLaktobazillen und Bifidobakterien liefert. . Außerdemsollte das Präparat ein “Präbiotikum” enthalten, dasdafür sorgt, dass die guten Bakterien gedeihen. Úndinformieren Sie sich, wie viele koloniebildende Einheiten(CFU) das Präparat liefert - und das nicht unmittelbar nach der Herstellung) sondern kurz vor Ende der MHD(Mindesthaltbarkeit).

    Noch besser ist es natürlich, seinen Körper so gut zu

    pflegen, dass man erst gar nicht gezwungen ist, einKrankenhaus aufzusuchen.

    Das wiederrum erreicht man unter anderem durch dieMittelmeer-Kost. Das ist nicht nur eine der gesün-desten Kostformen der Welt, sondern sie fördert zudemeine gesunde Vielfalt von Darmbakterien.

    Bevorzugen Sie Obst und Gemüse aus kontrolliertbiologischem Anbau. Beschränken Sie den Fleisch-konsum auf 13 % der Nahrungsmittel. Kaufen SieFleisch von mit Gras gefütterten Lämmern und Rindern,Geflügel aus Freilandhaltung und Fisch aus Wildfang,

    Produkte, die nicht voller Antibiotika sind.Eine aktives Leben bietet eine weitere Möglichkeit, dieGefahr eines Krankenhausaufenthalts zu vermin-dern- zumindest so lange, wie Sie sich dabei nicht mitExtremsportarten beschäftigen. Etwa im Alter um die50 beginnen wir alle, Muskelmasse und Reak-tionsfähigkeit zu verlieren: Wenn man daran nichtsändert, wird man schwach, gebrechlich und krank.

    Meine persönliche Empfehlung, Versuchen Sie es miteinem intensiven Irtervalltraining (HIIT). Bei dieser Artvon Intensiv-Training wechseln sich kurze, sehr intensive Trainingseinheiten und Erhohlungsphasen ab.

    So macht man z. B. nach einer Aufwärmphase von einPaar Minuten einen 30-Sekunden-Sprint, bei dem manso schnell läuft oder geht, wie möglich und lässt demGanzem 3 bis 4 Minuten entspannten Gehens

    folgen.Das ganze Programm wiederholt man vier- bissechsmal und beendet es mit einer 3- bis 4-minütigen

     Abkühlphase.

    Das bringt nicht nur den Gewinn von Kraft - so einIntensivttraining steht zudem mit einer vermehrtenVielzahl von Darmkeimen in Zusammenhang.

    Diese Empfehlungen sind umso wichtiger, weil man nieim Voraus wissen kann, ob und wann man in einemKrankenhaus landet. Und ein gesunder Darm - undKörper - garantieren Ihnen eine bessere Chance, dasKrankenhaus dann auch wieder gesund verlassen zukönnen.

    QuellenRead this before any hospital visit, David Blyweiss, M.D.

     Advanced Natural Medicine, 16.November 2015Klevens RM, et al. Invasive methicillin-resistant Staphylococcusaureus infections in the United States. JAMA. 17. Oktober 200127;298(15):1763-71.Liu V, et al. Hospital deaths in patients with sepsis from 2

    independent cohorts. JAMA. 2. Juli 2014 ;312(1):90-2.Prescott HC, et al. Hospitalization Type and Subsequent SevereSepsis.  Am J Resp ir Cr it Care Med . 1. September 20151;192(5):581-8.De Filippis F, et al. High-level adherence to a Mediterranean dietbeneficially impacts the gut microbiota and associated metabolome.Gut . Published Online First 28 September 2015Clarke SF, et al. Exercise and associated dietary extremes impacton gut microbial diversity. Gut . Dezember 2014; 63(12):1913-

    So vermindert man die Gefahren zu langeSitzens

    Nach dem Motto „Sitzen ist das neue Rauchen” zeigenimmer mehr Studien, dass “chronisches” - also zu

    langes - Sitzen mit kardiovaskulären Erkrankungen,Diabetes Typ II, Krebs, Fettsucht und sogar vorzei-tigem Tod in Zusammenhang gebracht wird. Allerdingsfällt es in der heutigen Zeit nicht ganz so einfach,komplett auf das Sitzen zu verzichten. Was also kannman tunm, um der Gefahr zu entgehen oder siezumindest zu reduzieren?

    Wie sich herausstellt, gibt es zahlreiche kleinereMaßnahmen, die man im Laufe eines Tages treffenkann um das Risiko zu senken, an den gesund-heitlichen Folgen einer überwiegend sitzendenLebensweise zu leiden.

    1. Machen Sie einen zehnminütigen Spaziergang

    Wie Forscher der medizinischen Fakultät der Univer-sität von Missouri herausgefunden haben, störtlängeres Sitzen Blutzirkulation und Gefäßfunktionen inIhren Gliedmaßen. Aber sie beobachteten auch, dassschon ein Spaziergang von 10 Minuten Länge - dassind etwa 1.000 Schitte - eine gesunde Durchblutungund die gestörte Gefäßfunktion wieder herstellen kann.

    Die Untersuchung beschäftigte sich gezielt mitTeilnehmern, die üblicherweise täglich bis zu sechsStunden ohne Unterbrechung sitzen mussten. Danach

    unternahmen sie eine zehnminütigen Spaziergag. Wasin der Regel ausreichte, um die vaskulären Effekte desverlängerten Sitzens auszugleichen.

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    Es ist recht einfach, so einen kurzen Spaziergang inseinen Tagesablauf einzubinden. Man kann z. B. sein

     Auto, mit dem man zur Arbeit gefahren ist, in der letztenReihe des Parkplatzes abstellen, statt Rolltreppe oder Lift Treppen steigen oder z. B. in der Mittagspause einenkurzen Gang um den Block machen- Oft reicht es sogar aus, beim Einkaufen eine Runde um ihren Supermarktoder ihr Einkaufszertru zu drehen.

    2. Stehen Sie regelmäßig von Ihrem Schreibtisch/Arbeitsplatz auf.

    Wie eine Untersuchung gezeigt hat, die in der ZeitschriftDiabetes Care veröffentlicht wurde, kann das

     Aufstehen vom Arbeitsplatz alle 30 Minuten dieBlutzuckerkontrolle verbessern - egal, ob die Teil-nehmer 5 Minuten stillstanden oder herumliefen. Dasgleich Verfahren - also alle 30 Minuten für 5 Minuteaufzustehen - wurde ebenfalls in einem .Artikel in der Zeitschrift International Journal of Behavioral Nutrition

    and Physical Activity über Möglichkeiten empfohlen,wie man den negativen Auswirkungen verlängertenSitzens entgegenwirken kann.

    Der Co-Direktor der Mayo-Klinik, Dr. James Levine fandheraus, dass das Aufstehen nach einer längerenSitzperiode vielfältige physiologische Folgen hat. Sowerden z. B. innerhalb von 90 Sekunden nach dem

     Aufstehen die muskulären und zellulären Funktionenaktiviert, durch die der Körper Blutzucker undCholesterin verarbeitet.

    Trotzdem sollte man sich vor Übertreibungen schützen.

    Es gilt als gesichert, dass sich auch das Stehen für längere Zeit für den Körper negativ auswirken kann.Es kommt also mehr darauf an, seine Akjtivitätenwährend des Tages immer wieder mal zu unterbrechen.

    3. Zählen Sie Ihre Schritte

    Die Anschaffung eines Schrittzählers stellt eine guteMethode dar, sich dessen bewusst zu werden, wie vielman sich im Laufe des Tages bewegt. So kann mangut erkennen, ob man sich möglicherweise - doch nochetwas mehr bewegen sollte.

    Schrittzähler gibt es in der altbekannten analogen

    Version - aber auch als App für Ihr Smartphone.Die Zahl der Schritte pro Tag ist von Ihrem Alter unddem Grad Ihrer Fitness abhängig. Wen Sie zur Zeitnoch sehr wenig laufen, sollten Sie versuchen, eineLeistung von 5.000 Schritten zu erreichen, wenn Sieein aktiveres Leben führen, sollten es amTag schon10.000 Schritte sein.

    4. Sorgen sie für eine gesunde Sitzposition

    Wenn Sie schon sitzebn müssen, sollten Sie für einegesunde Sitzposition sorgen. Esther Gokhale ist einbekannter „Haltungs-Guru”, die sich weltweit mit Tnene

    wie gesundem Rücken und richtiger Haltung be-schäftigt hat.

    Sie hat zwei der besten Poitionen für das Sitzenidentifiziert, die sie als „Stapelsitz” und “Stretchsitz”

    bezeichnet. Beim Stapelsitz hält man den Hintern etwasaber nur sehr wenig hinter der seitlichen Körperachse.Wie Gokhale sagt, gestattet diese Position dem Atensich natürlich zu verlängern und sorgt dafürm dass dieWirbelsäule beim Sitzen gelöst ist.

    Der Stretchsitz ist eine weitere Methode, die Wirbel-

    säule zu verlängern, indem man mit Hilfe von Kissenoder Handtüchern suf dem Stuhl eine Stütze beut. Mankann diese Technik im Internet auf einem YouTubeVideo sehen. (https://www.youtube.com/watch?v=n9CDhcVTAdc)Leider ist das Video nur in englischer Sprachevorhanden, aber man kann auch als nicht englischsprechende Person sehen, warum es geht.

    Quelle:Zoe Blarowski, 4 Ways to Reduce the Damage of Prolonged Sitting,Care2Healthy Living, January 6, 2016;http://www.care2.com/greenliving/4-ways-to-reduce-the-damage-

    of-prolonged-sitting.html#ixzz3wdmrHXjP

    Der Darm und die Multiple Sklerose

    Die Veranlagung für Multiple Sklerose (MS) istgenetisch programmiert. Zum Ausbruch kommt dieNervenkrankheit aber nur sehr selten – wodurchund wie, das blieb ein Rätsel. Jetzt mehren sichdie Hinweise, dass die Initialzündung dafür im Darmstattfinden könnte.

    Im menschlichen Darm herrscht Getümmel. Rund 100Billionen Bakterien leben hier – 100 Mal so viele wieder Körper an Zellen besitzt. Die kleinen Untermieter sind wichtig, sie helfen beim Verdauen. Und siebeeinflussen massiv das Immunsystem: Wie Spar-ringspartner trainieren sie die Abwehrzellen undmachen sie fit für den Kampf gegen Krankheitserreger.

    Immunzellen auf Abwegen

    Geht dabei aber etwas schief, könnten die Folgenverheerend sein: Fehlgesteuerte Immunzellen greifendann möglicherweise die eigenen Körperzellen an,vermuten heute Wissenschaftler. So wahrscheinlichauch im Fall von Multipler Sklerose. Bei dieser Erkrankung des Nervensystems zerstören die

     Abwehrzellen die isolierende Myelinschicht, die die

    Nervenfasern umhüllt und die Weiterleitung elektrischer Informationen erst ermöglicht. Die Folgen: Lähmungenund Funktionsstörungen der Muskeln und Organe.

    „Es scheint, dass Darmbakterien ein bedeutender Triggerfaktor für MS sind“, sagt Prof. Hartmut Wekerlevom Max-Plank-Institut in München im Gespräch mitNetDoktor. Sie stoßen möglicherweise eine Initial-zündung an, die den Krankheitsprozess in Gang setzt.Weckele selbst hat diesen Zusammenhang an Mäusenuntersucht, die genetisch darauf programmiert sind,eine MS-ähnliche Erkrankung zu entwickeln. Tiere, diekeimfrei gehalten wurden und deren Darm folglich nicht

    von Bakterien besiedelt war, blieben gesund. Ihregenetisch identischen Artgenossen, die eine Darmflorabesaßen, erkrankten hingegen.

    Zwillinge bringen Licht ins Dunkel

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    Noch eindrucksvoller belegt den Zusammenhang eineStudie, die derzeit am Münchner Klinikum Großhadernunter der Leitung von Prof. Reinhard Hohlfeld läuft. DasTeam analysiert die Darmflora – auch Mikrobiomgenannt – eineiiger Zwillinge, von denen jeweils nur einer an MS erkrankt ist. „So scheiden genetischeUnterschiede weitgehend aus, und wir können unswirklich auf die Krankheit konzentrieren“, erklärt seinKollege Weckele. Denn eineiige Zwillinge haben zwar das gleiche Erbgut: Doch nur in 30 Prozent der Fälleleiden beide Zwillinge an MS.

    Erste Untersuchungen ergaben zwar keine dra-matischen Unterschiede zwischen Stuhlproben der MS-Probanden und ihrer gesunden Zwillinge. Als dieForscher die Bakterien aber auf MS-empfänglicheMäuse übertrugen, hatte das höchst unterschiedlicheFolgen: Tiere, in deren Darm das Mikrobiom von MS-Kranken angesiedelt wurde, entwickelten die Krankheit

    viel häufiger.Fehlprogrammiertes Immunsystem

    Die Vermutung liegt nahe, dass Bakterien in der Darmflora bei Menschen mit genetischer Veranlagungfür MS die Immunzellen fehlprogrammieren. Mit einer anderen Darmflora würde derselbe Mensch unter Umständen keine MS bekommen. „Das ist aber allesnoch reine Hypothese“, so der Neurobiologe.

    Dennoch weckt der mögliche Zusammenhang vonMikrobiom und MS einen verführerischen Gedanken:Sollte die Darmflora tatsächlich ein Auslöser von MS

    sein – lässt sich die Krankheit dann über eineManipulation der Darmflora vielleicht behandeln? „Esspricht zwar manches dafür, aber ob das tatsächlichfunktioniert, ist noch völlig offen“, warnt der Forscher,der bei Kranken keine falschen Hoffnungen weckenwill. Möglicherweise stoße die Darmflora einenKrankheitsprozess an, der nicht so ohne Weiteres zustoppen sei.

    Ausgeschaltete Übeltäter 

    Sollte es jedoch funktionieren, wären Antibiotika eineOption, die die MS-fördernden Darmbewohner ausschalten. Das allerdings ist ein zweischneidiges

    Schwert, denn die Wirkstoffe könnten Kollateral-schäden anrichten. Eine andere Möglichkeit wäre es,spezielle Viren auf die krankmachenden Bakterienanzusetzen, die nur diese abtöten. „Phagentherapie“,nennen Mediziner einen solchen Ansatz.

    Für beide Therapieschienen müsste man zuvor herausfinden, welche Bakterien überhaupt für den

     Ausbruch von MS verantwortlich sind. „Und das ist eingewaltiger Aufwand“, sagt Wekerle. Schon in einer einzigen Stuhlprobe steckten Millionen verschiedeneGene, ein Analyseaufwand, der nur mit neuster Technikzu stemmen sei. Und im Fall von Multipler Sklerose

    müssten sehr viele Proben verglichen werden, um einbelastbares Ergebnis zu erhalten. Denn: MS tritt invielen verschiedenen Varianten auf. Diese Unterchiedekönnten sich auch im Mikrobiom der Patienten

    widerspiegeln.

    Gesunde Stuhlspende

    Eine Methode, die auch ohne genaue Kenntnis der verursachenden Mikrobenprofile auskäme, ist diesogenannte Fäkaltransplantation. Dafür wird dieDarmflora eines Patienten zunächst mithilfe von

     Antibiotika komplett eliminiert. Anschließend wird der Darm neu besiedelt, und zwar mit Bakterien aus demStuhl gesunder Menschen. Bei schweren entzündlichenDarmerkrankungen wird das Verfahren schon heutevereinzelt praktiziert. Ob es auch MS-Kranken helfenkann, muss erst in klinischen Experimenten untersuchtwerden.

    Und es gibt auch eine appetitlichere Option, dieDarmflora zu beeinflussen: die Ernährung. Denn welcheBakterien sich im Gedärm niederlassen, wird auchdurch die Nahrung beeinflusst, die ein Mensch verzehrt.

    Der Darm isst mitDas zur Behandlung von MS auszunutzen, ist nicht neu

     – schon lange versuchen MS-Kranke, ihren Zustandüber eine spezielle Ernährung zu verbessern. „Es gibtbestimmt 100 verschiedene Diäten, von denen berichtetwird, dass sie helfen“, sagt Weckele. Vor demHintergrund der jüngsten Studienergebnisse sei es nichtunwahrscheinlich, dass einige davon tatsächlichfunktionieren könnten.

    Dass Ernährung und MS wirklich zusammenhängenkönnten, dafür spricht das Beispiel von Japan. „Nochvor 30 Jahren war Multiple Sklerose dort eine exotischeKrankheit, die nur ganz vereinzelt auftrat“, berichtetWeckele. Doch das habe sich inzwischen geändert:Die Fallzahlen im Lande Nippon hätten sich parallel zuzunehmenden Verwestlichung des Landes rapidegeklettert.

    Tatsächlich nehmen sich die Japaner inzwischen oftein schlechtes Beispiel an den Ernährungsge-wohnheiten der westlichen Welt: „McDonaldification“,nennt Weckele das Phänomen. Fast Food statt Sushi.Ein Beweis für den vermuteten Zusammenhang ist dasallerdings noch nicht. Hinter der Krankheitszunahme

    könnten auch andere Umweltfaktoren stecken, die sichgleichzeitig geändert haben.

    Fakt ist: Der Forschungsbedarf ist noch immens, dieFunktion des Mikrobioms und sein Zusammenspiel mitdem Immunsystem und den Funktionen des Körpersist erst in Ansätzen verstanden. Doch es kommtBewegung in die Forschung: Asthma und Allergien,Übergewicht, Autismus und Depressionen – allesErkrankungen, bei denen man neuerdings einenZusammenhang mit dem Mikrobiom vermutet. Weckelesagt: „Das molekulare Studium der Darmflora ist einZug geworden, auf den jetzt alle aufspringen.“

    Christiane Fux, Netdoktor Newsletter 

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    Schuppenflechte raubt vier Lebensjahre

    Patienten mit schwerer Schuppenflechte bezahlen für ihre Erkrankung mit im Mittel 4,5 Lebensjahren. DieErkrankung greift den Körper auf verschiedenenEbenen an, wie eine dänische Studie ergab.

    Nicht nur kardiovaskuläre Erkrankungen und meta-bolische Störungen, sondern auch Infektionen undMalignome sind es, die für die erhöhte Sterblichkeit vonPsoriasispatienten   verantwortlich sind, erklärteProfessor Dr. Ulrich Mrowietz vom UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein, Campus Kiel. Dies bestätigt einedänische Studie, in der man Gesundheitsregisterdatenvon mehr als 5,4 Millionen Personen, darunter 94 069Patienten mit leichter und 28 253 mit schwerer Psoriasis, ausgewertet hatte.

    Die Daten sprechen für sich. Das durchschnittliche Alter zum Todeszeitpunkt lag im Gesamtkollektiv bei 76,5

    Jahren. Patienten mit leichter  Schuppenflechteerreichten ein Alter von 74,4 Jahren, Patienten mitschwerer Psoriasis wurden im Mittel nur 72 Jahre alt.

    In diesem Zusammenhang wäre es interessant zuprüfen, inwieweit verfügbare Therapien die Lebens-erwartung beeinflussen können, meinte der Referent.

    Quelle:Derma Update 2015

    Die FODMAP-Diät - warum und wie?

    Immer öfter empfehlen Ärzte ihren Patienten mit einemReizdarm-Syndrom (IBS) die so genannte FODMAP-

    Diät, da es sich dabei um die erste auf der Ernährungbasierenden Therapie handelt, von der bewiesen ist ,dass sie die Symptome wie Meteorismus, Blähungen,Durchfälle und Verstopfung effektiv reduzieren kann(Näheres dazu können sie auch in den pHakten vom

     August 2012 lesen). Bei entsprechender Beteili-gungund Unterstützung der Patienten können bis zu 75 %der IBS-Patienten erheblich gebessert werden.Möchten auch Sie zu diesen 75 % gehören?

    Hier erfahren Sie, was Sie tun müssen, um IhreEfolgschancen mit der FODMAP-Diät zu maximieren.

    1. Zum richtigen Zeitpunkt beginnenDie Diät ist etwas anspruchsvoller und verlangt vonIhnen, dass sie sich intensiver mit der Auswahl der “erlaubten” Nahrungsmittel auseinandersetzen. Daher sollte man mit der Ernährungsumstellung nichtbeginnen, wenn man besonders gestresst ist und nur wenig Zeit hat, seine Nahrung zu wählen oder zuzubereiten.

    2. Die Wahl eines Experten

     Alle Forscnungsergebnisse lassen erkennen, dass mandie besten Resultate mit Hilfe eines qualifizierten

    Ernährungsexperten erreicht,der sich mit dieser Diätauskennt. Diese Unterstützumg ist erforderlich, weil ...

    1.... man sicherstellen sollte, dass man eine große Auswahl von Nahrungsmitteln zur Verfügung hat,

    um seinen täglichen Nährstoffbedarf zu sichern,

    2.... es hilfreich ist, bei der Integration der Diätunterstützt zu werden

    3. ... der Experte Ihnen bei der Bestimmung helfen  kann, welche von den FODMAP-Typen für sie pro-  blematisch sein können.

    3. Führen Sie ein Ernährungsprotokoll

    Während sie sich durch die verschiedenen PhasenIhrer Ernährungsumstellung bewegen, kann es vonVorteil sein, ein Ernährungsprotokoll zu führen. DasErnährungsprotokoll kann Ihnen helfen, ein besseresGefühl für das Verhältnis zwischen den Nahrungs-mitteln, die Sie essen und den Symptomen zuvermitteln, die Sie erfahren. Dieser Schritt ist besondershilfreich, wenn Sie sich durch die verschiedenenPhasen der Ernährungsumstellung bewegen.

    Ein solches Ernährungsprotokoll ist nicht wirklich etwasBesonderes. Es dient nur, um alles aufzulisten, welcheNahrungsmittel sie gegessen haben, welche Beschwer-den sie hatten und welche zusätzliche Faktoren ihreSituation beeinflusst haben könnten (wie z. B.vermehrter Stress oder die Regel).

    4. Sammeln Sie Ihre Ressourcen

    Es kann ein wenig anstrengend sein, sich zu erinnern,welche Nahrungsmittel wenig und welche vieleFODMAPs liefern und ebenso, Nahrungsmittel zufinden, die man essen kann. Glücklicherweise hat der Erfolg der FODMAP-Diät bewirkt, dass den Betroffenen

    immer mehr Ressourcen und Informationen zur Verfügung stehen, Dazu gehört unter anderem dieFODMAP-App von Forschern der Monash Universität(zur Zeit leider nur in Englisch erhältlich).

    Zusätzlich kann es sinnvoll sein, das eine oder andereFODMAP-Kochbuch zu kaufen (s. den FODMAP

     Amazon-Shop, http:/ /www.fo dmaps.de/shop/ undregelmäßig die Webseiten zu diesem Thema , wie z.B. http://www.fodmaps.de, zu besuchen, wo manzusätzliche Rezeptideen findet.

    Je mehr Optionen Sie haben, desto wahrscheinlicher 

    ist es, dass sie den Anforderungen der Diät gerechtwerden.

    5. Beginnen Sie mit der Eliminierungs-Phase

    Zu Beginn der Diät ist es erforderlich, zuerst für einenZeitraum von mindestens 2 Monaten alle bekanntenNahrungsmittel mit einem hohen FODMAP-Gehalt vonIhrem Speiseplan zu streichen. Dazu gehörenNahrungsmittel mit den folgenden FODMAPUnter-gruppen:

     

    Fruktane (kommen in manchen Früchten, Körnern,Nüssen und Gemüsen vor 

     

    Fruktose (kommt in manchen Früchten vor) 

    Galakto-Oligosaccharide (Vorkommen in Boh-nen, Kichererbsen und Linsen)

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      Laktose (Vorkommen in den meisten Milchproduk-ten)

     

    Polyole (finden sich in einigen Obstsorten, Gemü-sen und künstlichern Süßstoffen)

    Was bleibt zum essen übrig? Reichlich köstliche undnahrhafte Dinge! Sie können alles essen, was Siewollen - so lange es nur auf der Liste der FODMAP-armen Nahrungsmittel steht.

    Liste der Nahrungsmittel mit geringem FODMAP-Gehalt

    Man muss sich bei der FODMAP-Diät nicht zurück-halten. Die folgenden Nahrungsmittel enthalten nuir geringe Mengen an FODMAPS

    Obst

     Avocados (höchstens 1/8 der Nahrungsmenge)

    Bananen

    Heidelbeeren

    Cantaloup-Melonen

    Trauben

    Honigmelonen

    Kiwi

    Zitronen

    Limetten

    Mandarinen

    Oliven

    Orangen

    Papayaa

     Ananas

    Himbeere

    Rhabarber 

    Erdbeere

    Süßmittel

    Künstliche Süßstoffe, deren Namen NICHT auf -olenden

    Brauner Zucker 

    Glukose

     Ahornsirup

    Puderzucker 

    Zucker 

    Milchprodukte und -Alternativen

    Butter 

    Kokosmilchbestimmte Käsesorten wie Brie, Camembert, Mozza-rella und Parmesan

    Eine ausführlichere Liste der Nahrungsmittel mit hohenund niedrigen FODMAPs finden Sie hier: http://www.fodmaps.de/wp-content/uploads/fodmaps-checkliste.pdf 

    6. Die FODMAPs langsam wieder in Ihre Ernährungeinbauen

    Nachdem ihre Beschwerden hoffentlich deutlichzurückgegangen sind, ist es Zeit, das eine oder andereNahrungsmittel langsam wieder in den Speiseplanaufzunehmen. Für diese Wiederaufnahmephaseempfehlen wir, erst einmal eine einzelne FODMAP-Untergruppe auszuprobieren,um die Auswirkung jeder einzelnen Gruppe auf den Körper bewerten zu können.Ihr Ernährungsexperte kann ihnen bei der Entscheidunghelfen, mit welchen Nahrungsmitteln sie ihreSensibilitätam besten austesten. Dass ihnen hier die schonerwähnte Monash-App helfen könnte, ist für sie imMoment ohne Bedeutung - es wird also höchste Zeit,

    dieses Programm ins Deutsche zu übertragen.Planen sie, jede Gruppe mindestens für eine Wochezu testen, bevor sie sich der nächsten FODMAP-Gruppe zuwenden, Fangen Sie langsam an, damiteventuell noch auftretende Symptome nicht zu schwer ausfallen.

    Wenn keine weiteren Symptome mehr als Reaktion auf die versuchsweise Belastung auftreten,können sielangsam damit beginnen, die Größe der Nahrungs-mittelportionen zu steigern. Wenn Sie das Nahrungs-mittel weiter vertragen, können sie davon ausgehen,

    dass sie nicht mehr auf die entsprechende FODMAP-Untergruppe reagieren und mit der Wiedereinführungder nächsten Untergruppe beginnen.

    Kommt es allerdings erneut zu Beschwerden, könnenSie versuchen, eine andere Untergruppe auszustesten.Wenn es auch hier wieder zu Beschwerden kommt,sollten Sie erst einmal für eine Woche in dieEliminierungsphase zurückkehren, bevor sie eineweitere Untergruppe testen. Wenn sie hingegen alleUntergruppen verhältnismäßig beschwerdefreiüberstanden haben und auch für einige Zeit ohneSymptome gelebt haben, sollten Sie einmal mehr die

    Untergruppe austesten, mit der sie bisher Problemehatten.

    Sobald Sie ein gutes Gefühl dafür entwickelt haben,auf welche FODMAPS sie heftiger reagieren, könnensie ihre Kost so organisieren, dass sie sich grund-sätzlich von FODMAP-armen Nahrungsmittelnernähren und FODMAP-reiche Speisen nur als

     Ausnahme zu sich nehmen.

    Ihr Ziel sollte es sein, den Kontakt zu FODMAPS ineinem Bereich zu halten, der dazu führt, dass siegrößtenteils von Beschwerden frei sind.

    7. Testen Sie weiter „ihre” NahrungsmittelDie FODMAP-Diät ist nicht für die Ewigkeit (oder denRest ihres Lebens) gedacht. Zahlreiche Lebensmittelmit einem hohen FODMAP-Gehalt sind Nahrungsmittel,

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    die für Ihre Ernährung sehr gut sein können. Es ist zubefürchten, dass sich der Verzicht auf FODMAPSlangfristig negativ auf Ihre Darmflora auswirken kann.Für Ihre und die Gesundheit Ihres Darms ist es vonVorteil, eine gro0e Auswahl gesunder Nahrungsmittelzu verzehren.

    Es gibt Hinweise dafür, dass sich Ihre Fähigkeit, früher problematische Nahrungsmittel zu vertragen, durch die

     Anwendung einer FODMAP-Diät bessert.

    Daher sollten Sie dafür sorgen, auch weiter inregelmäßigen Abständen neue Nahrungsmittel in ihrenSpeiseplan aufzunehmen und so erkennen, ob sich IhreEmpfindlichkeit verändert hat: Dazu kann es hilfreichsein, alle drei Monate die Wiedereinführungsphaseerneut durchzuführen

    Literatur Barrett, J. & Gibson, P. „Clinical Ramifications of Malabsorption of Fructose and Other Short-Chain Carbohydrates“ Practical

    Gastroenterology 2007 XXXI:51-65Gibson, P. & Shepherd, S. „Evidence-based dietary managementof functional gastrointestinal symptoms: The FODMAP approach“Journal of Gastroenterology and Hepatology 2010 25:252-258Shepherd, S. & Gibson, P. „The Complete Low-FODMAP Diet“ The

    xperiment 2013.

    Eine einfache Methode, um die GesundheitIhres Verdauungssystems zu testen

    Bei Beschwerden des Verdauungssystems kann dieBestimmung des pH-Wertes Ihres Stuhls interessanteInformationen über den Zustand des Darms liefern. Der pH-Wert des Stuhls sollte idealerweise leicht sauer, bei

    6,7 bis 6,9 liegen. Ein neutraler oder basischer pH-Wert(7 oder mehr) weist generell auf eine mangelhaftesGleichgewicht zwischen „guten” und „schlechteb”Darmbakterien hin. Ist der Stuhl zu sauer, ist dasebenfalls ein schlechtes Zeichen und weist oft auf einenÜberschuss an Sucrose (Tafelzucker) oder Laktose(Milchzucker) in der Ernährung bzw. auf Zustände hin,die Durchfälle begünstigen.

    De pH-Wert des Stuhls kann mit Hilfe von Teststreifenoder einer Lösung namens Bromthymol geprüft werden.

     Am einfachsten erhältlich sind die Teststrefen, die manin Läden für Aquaristik oder in der Apotheke kaufen

    kann. Zur Bestimmung des pH-Werts berührt man mitden Streifen (natürlich vor dem Abspülen) einenfeuchten Bereich des Stuhls und vergleicht denFarbumschlag mit der Tabelle, die mit den Teststreifengeliefert wird.

    Ist der pH-Wert nicht optimal, gibt es mehrereNahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel, mit denenman - korrekt eingesetzt - das Wachstum der „guten“Darmbakterien fördern und den pH-Wert wieder normlisieren kann. Diese Maßnahmen wirken unab-hängig davon, ob der Körper allgemein zu basisch oder zu sauer ist.

    Quelle:This simple, noninvasive measure will tell you if your digestive healthcould be improved, Healthy Directions Newsletter, 02. November 

    2015

    Das Rezept des Monats:

    Rote-Bete-Stampf mit Ei

    Stampf mit Kartoffeln, gebratenen Zwiebeln on top undEi – ein wahres Wohlfühlgericht!

    Zutaten für 2 Portionen

    250 g vorwiegend fest kochende Kartoffeln

    250 g Rote Bete

    2 Zwiebeln

    2 El Butter 

    3 El Öl

    4 Eier ,

    (Kl. M)

    1 El Butter 

    Salz,Pfeffer 

    Muskatnuss

    Zubereitung

    1. 250 g vorwiegend festkochende Kartoffeln und 250g Rote Bete schälen. Kartoffeln vierteln. Rote Betehalbieren und in Scheiben schneiden. In einem Topf mit Salzwasser bedeckt aufkochen und zugedeckt beimittlerer Hitze 20 Min. garen.

    2. Inzwischen 2 Zwiebeln in Ringe schneiden. In einer 

    Pfanne mit 1 El Butter und 1 El Öl andünsten und beimittlerer bis starker Hitze goldbraun braten. Aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.

    3. 2 El Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. 4Eier (Kl. M) in die Pfanne schlagen, salzen und beimittlerer Hitze zu Spiegeleiern braten.

    4. Inzwischen das Gemüse abgießen, 1 El Butter zugeben und alles mit einem Kartoffelstampfer grobzerstampfen. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Mit den Zwiebeln undSpiegeleiern anrichten und mit Pfeffer bestreutservieren.

    Zeit 40 min

    Nährwerte pro Portion

    540 kcal 18 g Eiweiß 38 g Fett28 g KH

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    März 2006

    Liebe Leser,

    Wohl jeder mag frisches Obst und Gemüse. DieseNahrungsmittel liefern reichlich Vitamine,. Mineralstoffeund Antioxidanzien, die unser Risiko für Herz-erkrankungen, Krebs, Alzheimer und andere alters-abhängige Leiden reduzieren.

    Und daher kann ich auch nachvollziehen, warum soviele Menschen von der Idee des “(Ent)saftens” sobegeistert sind. Viele experimentieren sogar selber damit - entweder zur Ergänzung der regulärenErnährung oder als Ersatz für einzelne Mahlzeiten.

    Und auf den erste Blick hört sich das nach einer gesunden Methode aus, um an große Mengen der 

    Nährstoffe zu gelangen, die natürlich in diesenNahrungsmitteln vorkommen. Entsaften sie drei bis vier Orangen, trinken sie den Saft und vervielfachen sieganz einfach die Vorteile dieser Frucht - oder???

    Nun, vergessen wir für einen Moment unseren frischgepressten Saft und kümmern wir uns darum was hier wirklich passiert.

    Niemand würdee sich vermutlich hinsetzen und dreioder vier Orangen hintereinander essen.

    Vermutlich nicht. Aber je nach Größe der einzelnenFrucht ist das die Menge von Orangen, die man

    benötigt, um einen Viertelliter Orangensaft zu erhalten.Und da liegt das Problem.

    Denn ihr Saft enthält exakt jeden Tropfen Flüssigkeitaus der Frucht, die sie entsaftet und alles anderezurückgelassen. In dem Saft ist keine Schale, keinFruchtmark, keine Kerne oder Samen oder andereballaststoff- bzw. faserhaltige Fruchtbestandteile., dienotwendig sind, um die Freisetzung von Zucker in unser Blut zu verlangsamen.

    Und da liegt das Problem: Ohne die Faserstoffe gelangtder Zucker aus der Frucht gewissermaßen unkon-

    trolliert in unseren Körper. Und dort provoziert er eineerhebliche Insulinantwort. Und wenn das passiert, wirdder ganze Zucker im Körper als Fett gespeichert.

    Darüber hinaus führen der rasch ansteigenden In-sulinspiegel zu einem rasanten Abfall der Blut-zuckerwerte führen, durch den ihr Verlangen nachetwas Süßem geweckt wird.

    Und das ist noch nicht das Ede der Geschichte.Chronisch erhöhte Insulinspiegel steigern dasDiabetesrisiko. Ein oder mehrere Portionen Fruchtsaftam Tag erhöhen das Risiko an Diabetes zu erkrankenum 18 %. Isst man stattdessen täglich drei Portionen

    Obst, SENKT man dadurch sein Diabetesrisiko um dengleichen Betrag.

    Und was passiert beim Saften von Gemüse?

    Gut, die Menge an freigesetztem Zucker ist nicht ganzso hoch wie beim Obst. Dennoch fehlen ihnen auchhier die Faser- (Ballast-) Stoffe. Und dadurch sindwerden sie deutlich früher wieder hungrig, als wennsie das ganze Gemüse verzehrt hätten.

    Gleichzeitig kann sich das Fehlen der Ballaststoffe

    negativ auf die Darmflora auswirken, zu Verstopfungführen und zugleich ihre Immunsystem schwächen.Wenn Sie also das Enstaften von Obst und Gemüseals Ersatz für eine (oder mehrere) Mahlzeiten nutzen,fehlt es ihnen nicht nur an Ballastsoffen. Sie vergeudenzudem die gesunden Proteine und Fette, die ihrn Körper zur Energiegewinnung, Gehirnleistung, Muskelkraft undandere Körperfunktionen benötigt.

    Wenn sie nun nach einem schnellen und einfachenWeg suchen, um mehr Nährstoffe zu gewinnen, sindsie mit einem Smoothie deutlich besser bedient. Unddafür braucht es auch keinen teuren Entsafter - ihr guter 

    alter Mixer ist für diese Aufgabe perfekt geeignet.In einen solchen Smoothie kann man fast alles geben,was einem schmeckt - man sollte nur darauf achten,den Anteil an Obst nicht zu hoch anzusetzen. Nehmensie reichlich “Grünzeug” und einen Apfel, eine Birne,ein paar Kiwis oder Beeren für den Geschmack.(Achten Sie darauf, nichts zu schälen oder zuentkernen, dadurch verschenken sie viele Vorteile).

    Denn so gelangen Sie ganz einfach an Proteine,gesunde Fette,m reichlich Phytonährstoffe und eineordentliche Portion Ballaststoffe.

    Zugleich sollten sie weiter ganze Früchte und frischesGemüse auf den Speiseplan setzen. Dabei solltenfrische Produkte aus kontrolliert biologischem Anbauimmer die erste Wahl sein. Und auch der besteSmoothie ist immer nur die zweitbeste Option, um ihrenVerzehr von Obst und Gemüse bei Bedarf zu ergänzen

    Quellen:David Blyweiss, M.D., Better than Juicing, Advanced NaturalWellness February 1, 2016Liu RH. Health benefits of fruit and vegetables are from additive andsynergistic combinations of phyto-chemicals. Am J Clin Nutr. Sep;2003 78(3 Suppl):517S-520S.Bazzano LA, et al. Intake of fruit, vegetables, and fruit juices and

    risk of diabetes in women. Diabetes Care. 2008 Jul;31(7):1311-7.

    Das Zika-Vitus: Pandemie oder Popanz?

    Auf einen Blick

    - Das Zika-Virus wird für die steigenden Zahlen einer Mikrozephalie in Brasilien verantwortlich gemacht,durch die Kinder mit abnorm kleinen Köpfen

    geboren werden.

     Von den über 4.780 gemeldeten Fällen haben nur 404 Babys wirklich eine Mikrozephalie und bei nur 17 (!) Fällen konnte eine Infektion mit dem Zika-Virus betätigt werden

     Eindeutig wahrscheinlichere Sündenböcke für dieZunahme von Mikrozephalie-Fällen unter brasi-

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    lianischen Neugeborenen sind ein Mangel an Ge-sundheitsversorgung, ein Mangel an Vitamin Abzw. Zink, Umweltgifte, die Belastung mit toxischenPestiziden und die obligate Impfung Schwangerer mit dem DTaP-Impfstoff 

    Es ist wieder einmal Zeit - Zeit für die Pandemie-

    Propaganda-Maschine, Alarm zu geben und denMasseneinsatz von Impfstoffen oder die Notwen-digkeit eines Einsatzes chemischer Stoffe zurechtfertigen. Die Weltgesundheitsorganisation(WHO) hat einmal mehr einen weiteren globalenNotfallm ausgerufen.

    In den vergangenen Jahren durften wir bereits einenbunten Strauß solcher „Notfälle“ miterleben, von der Vogel- und Schweinegrippe bis zur Ebola - Seuche,die alle so schnell verschwunden sind, wie sieaufgetaucht waren, und das ohne die weltweitenkatastrophalen Folgen, die man prophezeit hatte [1].

    Und dieses Jahr ist es nun das Zika-Virus, das an einem Ausbruch von Mikrozephaliefällen unter Kindern schuldsein soll [2, 3], die in Brasilien geboren worden sind.Der Zustand, bei dem Babys mit abnorm kleinen Köpfenzur Welt kommen, soll von durchschnittlich 180 Fällenim Jahr seit Oktober 2015 auf über 4.780 Fällezugenommen haben.

    Mikrozephaliefälle zu häufig gemeldet

    Die brasilianische Regierung hat bereits eingestanden,dass zu großzügige Parameter dazu geführt haben,dass die Zahl der gemeldeten Fälle überproportional

    angestiegen ist. Die brasilianischen Gesundheits-behörden haben einen Zusammenhang zwischen der Mikrozephalie und dem Zika-Virus hergestellt, das maninzwischen in „Schrumpfkop-Virus” umbenannt hat.

     Als die vom Zika-Virus bet roffenen Gebiete eineZunahme von Mikrozephaliefällen registrierten, fordertedie brasilianische Regierung - nur um völlig sicher zugehen - Gesundheitsexperten auf, jede Geburt einesKindes mit einem Kopfumfang von weniger als 33 cmzu melden.

    Falsch positive Meldungen wurden erwartet und als

    man erkannte, dass fast alle Babys eigentlich gesundund normal waren, wurde im Dezember (2015) der Grenzwert auf 32 cm [kopfumfang] gesenkt. Der Grenzwert könnte noch weiter gesenkt werden,nämlich auf 31,9 cm für Jungen und 31,5 cm für Mädchen.

    Die New York Times berichtete [4]

     „Von den bisher untersuchten Fällen wurde bei 404Babys eine Mikrozephalie bestätigt. Nur bei 17 dieser Fälle wurde auch das Zika-Virus festgestellt.” 

    Bei weiteren 709 Babys konnte eine Mikrozephalie

    ausgeschlossen werden ... was die Gefahr falsch posi ti ve r Befunde un ters treich t, wodurch dieEpidemie größer erscheint, als sie wirklich ist., Dierestlichen 3.670 Fälle werden noch unterduckt 

    Wie die New York Times anmerkt, gibt es tatsächlichnur geringe wissenschaftliche Beweise, die das Zika-Virus mit diesem Zustand in Verbindung bringen.

    Trotzdem hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO)das Zika-Virus am ersten Februar 2016 zu einemglobalen gesundheitliche Notfall erklärt [5] und darauf 

    hingewiesen, dass die „Hauptsorge” in der potenziellenVerbindung des Virus mit der Mikrozephalie und dendaraus resultierenden Hirnschäden besteht.

    Nach Angabe der WHO könnte das Zika-Virus in Nord-Mittel- und Südamerika bis zu 4 Millionen Menscheninfiziert haben und die Gesundheitsbehörden inBrasilien, Kolumbien und El Salvador untersuchen die

     Auswirkungen der Virusinf ektion auf schwangereFrauen.

    Armut, Umweltverschmutzung und Vitaminmangelbeeinflussen die Mikrozephalieraten in Brasilien

    Das Zika-Virus wurde erstmalig 1947 in Ugandaidentifiziert, wo es ursprünglich nur bei Rhesusaffenvorkam. Es ist ein Arbovirus, was bedeutet, dass dieErkrankung durch Moskitos, Zecken oder Flöheübertragen wird.

    Nach Angaben der ATCC [6], einem „globalen Anbieter für biologische Materialien, deren Aufgabe sich auf die

     Aquise, Authentif izierung, Produktion, Erhaltu ng,Entwicklung und Verteilung von Referenz-Mikroorga-nismen” konzentriert, verursacht das Zika-Virus - dasssie für etwa 500 Dollar verkaufen - Lähmungen undTodesfälle [7].

    Bei Menschen löst eine Zika-Infektion typischerweise -wenn überhaupt - nur milde, grippeähnliche Symptomeaus und es scheint keine früheren Indizien darauf zugeben, dass das Virus zu Geburtsdefekten führt.

    Das schließt selbstverständlich diese Möglichkeit nichtaus, aber es gibt zahlreiche andere Faktoren undKofaktoren, die eine sehr viel wahrscheinlichere undrationalere Erklärung für die Zunahme der Mikro-zephaliefälle in dieser Region Brasiliens liefern können,als das Zika-Virus übertragende Moskitos.

    Erst einmal findet der “Ausbruch” in einem stark von

     Armut betroffenen Gebiet Brasiliens statt, in dem großeMengen an verbotenen Pestiziden verbraucht werden[8, 9, 10].

    Mit diesen Faktoren, dem Mangel an Gesundä-heitspflege sowie einem weit verbreiteten Vitamin A-und Zinkmangel haben wir bereits die Grund-voraussetzungen für eine Zunahme der Ergebnissemangelhafter Gesundheit bei Neugeborenen in dieser Region [11].

    Umweltverschmutzung [12, 13] und die Belastung durchgiftige Pestizide stehen mit einer großen Auswahl

    negativer gesundheitlicher Auswirkungen wie z. B.Geburtsdefekten in Verbindung. Addiert man dieseKofaktoren, ist die Zunahme von Mikrozephaliefällenkein sehr weit hergeholtes Resultat.

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    Vitamin A-Mangel und Mikrozephalie

    Ein Vitamin A- und Zinkmangel wird in Brasilien alsendemisch betrachtet [14,15,16 ] und wie bekannt ist,unterdrücken beide Nährstoffmangelzustände dasImmunsystem [17,18,19]

    Was aber noch wichtiger ist: Ein Mangel an Vitamin Aist mit einem stark erhöhten Mikrozephalierisiko inVerbindung gebracht worden [20, 21] und es istbekannt, dass Zink eine wichtige Rolle für Struktur undFunktion des Gehirns spielt [22].

    Sogar das amerikanische Centers for Disease Controland Prevention (CDC) führt eine Mangelernährung unddie Belastung mit toxischen Chemikalien als zwei der bekannten drei Risikofaktoren auf. Als dritter Faktor gelten Infektionen während der Schangerschaft wieRöteln, Zytomegalieviren, Toxoplasmose und anderenErregern[23].

    Des weiteren haben Forscher aufgedeckt, dass dieMikrozephalie einem “offensichtlich autosomalenrezessiven Muster” folgt und Folge eines rezessivenGens sein könnte [24].

    Auch Atrazin an der Mikrozephalie beteiligt

     Auch das Pestizid Atrazin scheint ein möglicher Sündenbock zu sein. Nach Forschungsergebnissen dieman 2011 veröffentlichte, wurde ein verringerter Kopfumfang als eine der Nebenwirkungen einer vorgeburtlichen Atrazinbelastung aufgeführt [25]

    Das Atrazin wird eingesetzt, um Unkräutern vorzu-

    beugen und ist nach dem Roundup das am zweit-häufigsten eingesetzte Herbizid. Dazu Scott.net [26]

     „Die häufigste Ursache von Geburtsdefekten in dieser Region ist der unmittelbare Kontakt und die

     Absorption von Pestiziden. Eine Untersuchung über den Pestizideinsatz bei Tomaten im nordbra-silianischen Bundesstaat Pernambuco [27] weist auf eine hohe Pestizidbelastung und mangelhafte

     Ausbringungstechniken hin, welche die Ökologie eindem Gebiet stören.

    Frauen wuschen die Geräte zur Pestizidausbringung 

    meistens in der Arbeitsumgebung und ohne Schutz-kleidung oder Beachtung des empfohlenen drei-fachen Reinigungsprozesses ... Von den Arbei-terinnen berichteten 32 %; dass sie öfter als fünfmal schwanger gewesen seien ... Fast deri Viertel der Frauen (71 %) berichten über Fehlgeburten und 11% darüber, geistig und/oder körperlich behinderteNachkommen geboren zu haben.

    Warum übersieht man in Brasilien, dass demTrinkwasse in den betroffenen Gebieten Larvazidebeigefügt wurdeb?

    Ein Bericht einer argentinischen Ärzteorgansiation mit

    dem Namen „Medicxs des Pueblos fumigados“ (Ärztein Dörfern und Gebieten, wo man Pestizide versprühthat) 28, 29] widerspricht ebenfalls der Hypothese, dassdas Zika-Virus für die brasilianischen Mikrozephaliefälle

    verantwortlich ist. Die Ärzte geben an, dass in denvergangenen 18 Monaten ein Larvazid (Larven-tötungsmittel) mit dem Namen Pyroproxyfen , dasMissbildungen bei Moskitos verursacht, in dembetroffenen Gebiet in Brasilien dem Trinkwasser zugefügt wurde.

    Pyroproxyfen wird von Sumitomo Chemical hergestellt,einer japanischen Tochter von Monsanto und wurde ineinem staatlich kontrollierten Programm zur Ausrottungder Moskitos eingesetzt.

    Die Chemikalie hemmt das Wachstum der Moskito-larven und führt zu Missbildungen, welche die Moskitosausschalten und/oder töten. Nach Angabe der 

     Ärztegruppe ist Pyroproxyfen auch ein endokriner Disruptor und wirkt teratogen (erbgutverändernd), wasbedeutet, dass es Geburtsdefekte auslösen kann.

     Außerdem weist die Organisation darauf hin, dass dasZika-Virus noch niemals zuvor mit Geburtsdefekten in

    Verbindung gebracht wurde, noch nicht einmal inRegionen, in denen 75 % der Bevölkerung infiziert ist.

    In dem Bericht heißt es weiter:

     „Fehlbildungen, die man bei Tausenden von KindernSchwangerer entdeckt hat, die in einen Gebiet leben,wo der brasilianische Staat dem Trinkwasser Pyriproxyfen zugesetzt hat, können kein Zufall sein,obwohl das Gesundheitsministerium für dieseMissbildungen und mittelbar das Zika-Virus verant-wortlich macht.” 

    Auch das Versprühen von Neonikotinoiden führt

    zu SkelettmissbildungenDie Liste der Pestizide, die das Potenzial besitzen, dieEntwicklung eines Fötus zu unterbrechen, ist lang. Einweiterer Verdächtiger ist das Imidacloprid , einNeonikotinoid. Im Oktober 2012 - etwa zur gleichenZeit, als diese Frauem schwanger wurden - beendeteBrasilien sein Verbot, Neonikotinoide aus der Luftauszubringen. Und 2001 {30] wurde berichtet,dassImidacloprid, dass man trächtigen Ratten undKaninchen mit „mütterlich toxischen” Dosen gefütterthatte, bei einem geringen Prozentzahl von Föten zuMissbildungen des Skeletts führte [31,32].

    Im Dezrmber 2013 berichtete auch die britische DailyMail [33], dass Neonikotinoide verdächtigt werden, beiBabys und Kindern Entwicklungsprobleme auszulösen,und eine weitere Studie aus dem Jahr 2013 [34] zeigteProbleme bei der Entwicklung von Embryos mitNeonikotinoiden. Vielleicht ist es ja auch nicht eineinzelnes der Pestizide, das verantwortlich zu machenist. Vielleicht ist die Zunahme der Mikrozephaliefälle

     ja auch das Ergebnis einer Belastung durch einefurchtbare Mischung toxischer Pestizide vor oder während einer Schwangerschatt.

    Obligatotische Impfung füt Schwangere seit 2015in Kraft

    Im Oktober 2014 verpflichtete die brasilianischeRegierung alle Schwamngeren sich ab 2015 mit dem

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    pertussishaltigen TDaP-Serum (Tetanus, Diphterie undazelluläre Pertussis) impfen zu lassen [35].

    Da die Geburtsdefekte gegen Ende 2014 zuzunehmenbegannen, erscheint es weniger möglich, dass dasZika-Virus die einzige Ursache darstellt - vor allem,wenn man bedenkt, dass der Pertussis-Impfstoff schon

    früher mit Entzündungen im Gehirn und Gehirnschädenbei Kindern in Verbindung gebracht worden ist. Dazukommt die Tatsache, dass die Sicherheit des TdAP-Impfstoffs bei Schwangeren nie endgültig bewiesenwurde [36}.

    Im Sommer 2015 erhielt Frau Dr. Kathryn Edwards,Leiterin des Vanderbilt Impfstoff-Forschungspro-gramms, von der Bill & Melinda Gates Stiftung eineZuwendung in Höhe von 307.000 $, um die Immunant-wort schwangere Frauen auf das TdaP, den fraglichenImpfstoff, zu untersuchen. Die Schlussfolgerungen ausdiesem Auftrag stehen noch aus [37].

    Dabei hat schon eine Handvoll früherer Studien gezeigt,dass die Stimulierung des Immunsystems schwangerer Frauen keine besonders gute Idee zu sein scheint.Warum also die TDaP-Impfung für Schwangerevorschreiben, aber nicht eine Supplementierung mitVitamin A und Zink? Studien, in denen die negativen

     Auswirkungen de r Akti vier ung de s mütte rl ic henImmunsystems dargestellt wurden, umfassen dienachfolgenden Beispiele, ohne allerdings auf siebeschränkt zu sein:

    Brain Behavior and Immunity , 2001 [38]: Erhöhte

    Zytokispiegel in der Schwangerschaft sind einpotenzieller Risikofaktor für psychotische Erkrankun-gen der Nachkommen.

    Biological Psychiatry 2006 [39]: Die Immun-aktivierung bei Mäusen wahrend einer Schwan-gerschaft führt zu einer dopaminergen Fehlfunktionder Nachkommen und könnte eine Schizophreniefördern

    Brain Behavior and Immunity 2006: [40] EineImmunstimiulation während der Schwangerschaftfördert Geisteskrankheiten durch Störungen der neurologischen Entwicklung, zu denen nicht nur aber 

    auch eine Schizophreie der Nachkommen gehört

    Journal of Neuroscience 2007 [41]: Immunaktivierungder Mutter verändert die Gehirnentwicklung des Fötusund könnte die Kinder für Schizophrenie und

     Autismus empfänglich machen

    Journal of Neuroscience 2008:[42]: Eine Entzündungwährend einer kritischen postnatalen Periode bewirkteine lang anhaltende Erhöhung der Krampf-bereitschaft.

    Medical Veritas 2008 [43]: Exzessive Impfungenwährend der Gehirnentwicklung können autistische

    Störungen fördern

    Gibt es Zusammenhänge zwischen gentechnischveränderten Mücken und dem Zika-Virus?

    Interessanter Weise hat die Gates-Stiftung auch dieEntwicklung gentechnisch manipulierter Moskitosfinanziert [44], die durch eine Biotech-Gesellschaftnamens Oxitec  zur Bekämpfung des Dengue-Fiebersund des Zika-Virus entwickelt wurden - ein Projekt, vondem man fürchtet, es könne irgendwie “nach hinten”losgegangen sein und stattdessen einen Zika-Ausbruchbewirkt haben könnte [45]

    Wenn man bedenkt, dass die transgenen Moskitoseigentlich die Nachkommen töten sollen, bevor diesedas fortpflanzungsfähige Alter erreicht haben - sietragen gewissermaßen ein „Selbstmord-” oder “Selbstzerstörungs”-Gen [46], muss man sich fragen,wie solche Moskitos die Ausbreitung des Zika-Virusbetreiben können? Nun, sie können es nicht - und dasauf keinen Fall vorsätzlich - was von einigen Personenerwogen wurde.

    Trotzdem gibt es einige potenzielle Probleme. Der 

    genetische “Killer-Schalter” versagt in Anwesenheit des Antibiotikums Tetrazyklin [47]. Brasilien ist weltweit der drittgrößte Abnehmer von Antibiotika für Nah-rungsmittel und tierische Produkte [48], und nach denErgebnissen einer Analyse aus dem Jahr 2009 [49]enden 75 % des Tetrazyklins, das man Tieren in der Landwirtschaft verabreicht, im Abfall.

    Die Verwendung von Dung und Klärschlamm alsDüngemittel spielt eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Antibiotika in der Umwelt. Über die

     Auswikungen von Tetrazyklin auf die Umwelt ist nur wenig bekannt, aber brasilianische Forscher [50] haben

    alarmierende Verhältnisse vorgefunden, bei denen diePräsenz des Medikaments im Trinkwasser zu einer 

     Antibiotikaresistenz geführt hat.)

    Nach informationen aus Oxitec-Dokumenten[51] kanndie Überlebensquote bei den Nachkömmlingen der Gen-Moskitos bei Anwesenheit von Tetrazyklin bis zu15 % betragen. Dennoch gibt es - neben des Problems,dass die Moskitobevölkerung nicht so stark dezimiertwird, wie geplant, absolut KEINE Beweise, dass dieGenmoskitos zu vorsätzlichen Trägern des Zika-Viruswerden.

    Obwohl die Gen-Moskitos alle männlich sein sollen undsomit nicht stechen können, könnten weibliche Tiere,die entweder den Prozess überstehen oder aus einemanderen Grund überlebt haben, unter Umstän-den dieveränderte DNA auf den Wirt übertragen. WelcheFolgen das haben könnte, ist nicht klar.

    Gen-Moskitos erfolgreich - aber wir benötigenstärkere Pestizide

    Oxitec setzte die ersten Chargen der transgenen Aedesaegypti -Moskios im September 2009 auf dem Cayman-Inseln aus [52]

    Freisetzungen in Malaysia folgten 2010. Im Juli 2012eröffnete die Gesellschaft eine große Farm für transgene Mosikitos in Brasilien. Die Gen-Moskitoswurden im Sommer 2015 in Juazeiro, Brasilien

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    freigelassen und kurz danach gab Oxitec bekannt, dassman erfolgreich die Aedes aegypti-Moskitos kon-trollierte, die Dengue-Fieber, Chikungunya und dasZikaVirus übertragen, indem man die Zellpopulation ummehr als 90 % reduzierte [53].

    Forschungsergebnisse, die in der Zeitschrift PLOS

    Neglected Tropical Diseases veröffentlicht wurden [54],stellen die Behauptung auf, dass die sterilen Tiere ineiner brasilianischen Vorstadt die Moskitopopulation um95 % reduziert hätten. Trotz einer derart erfolgreichenDezimierung der Krankheiten übertragenden Insektenhat die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff gefordert, “jeder Bundesnbedienstete muss zu einemMitkämpfer in der Schlacht gegeh die Moskitos undderen Fortpflanzujg werden”.”

    Tausende von Soldaten und Staatsbediensteten sindrekrutiert worden, um die Moskitos auszurotten, woimmer sie lauern mögen. “In unserem Versuch, euch

    zu schützen,, werden wir alles, absolut alles tun,” sagtePräsidentin Roussef in ihrer Rede an die Mütter undzukünftigen Mütter Brasiliens - um sofort danach eineKehrtwende zu vollziehen und Frauen und Kinder mitgiftigen Chemikalien beräuchern zu lassen. Was für eine Ironie!

    Gesundheitsexperten fordern die Rückkehr vonDDT

    Gruppen wie das Manhattan Institut fordern sogar dieRückkehr des DDT [56], um das Moskitoproblem zulösen. Diese Forderung berücksichtigt nicht, dass das

    DDT während einer Schwangerschaft ungehindertdurch die Gebärmutter wandern kann [57], von wo ausdas Herbizid direkten Zugang zu dem in der Entwick-lung befindlichen Fötus und seinem Gehirn hat [58]

    Untersuchungen haben das DDT mit erhöhtemBlutdruck, verringerter Fruchtbarkeit, Frühgeburten und

     Alzheimer in Verbindung gebracht [59]. Zudem wurdedas DDT auch mit einer Mikrozephalie assoziiert [60],wodurch ein Einsatz des Toxins definitiv keien Antwortauf das gegenwärtige Problem sein kann.

    Die STAT News kommerntieren [61]

     „Die USA haben das DDT in 1972 verboten , nachdemman erkannte, dass es Jahrzehnte in der Umwelt verbleibt, sich in der Nahrungskette anreichert und 

     Adler, Pelikane und anderes Wild tötet. Dennochwurde das Pestizid niemals global verboten.” 

    Obwohl die Stockholm Convention On PersistentOrganic Pollutants alle Nationen aufgefordert hat,ihren Einsatz von DT und verwandten Chemikalienzu beenden, wird DDT immer noch in Afrika und anderen Ländern verwendet, um die Malariaverbreitenden Moskitos unter Kontrolle zu bringen(die, wie erwartet, eine umfangreiche Resistenz 

    gegen das Gift entwickelt haben).Eine wichtige Sorge hinsichtlich des DDT: Wenn eineMoskitopopulation eine Resistenz gegen das Mittelentwickeln - individuelle Insektem die über eine dem

    DDT trotzende Mutation verfügen, hinterlassen unzähligmehr Nachkommen, als empfindliche Tiere - entwickelnsich bei den Abkömm lingern auch Resistenzengegenüber anderen, sichereren Pestiziden.

    Die Epidemiologin Brenda Eskenazi, Ph.D. Von der Universität von Kalifornien in San Francisco (UCSF),

    die 2009 Leiterin einer Studie war, in der die Sorge über die Auswirkungen einer DDT-Belastung auf diemenschsliche Gesundheit zum Ausdruck kam, stimmtzu, dass DDT in Brasilien und anderen Ländern, indenen sich das Zika-Virus ausbreitet, nicht wirkenkönnte. „Man sollte alles verwenden, was hilft, den Viruszu kontrollieren”, sagt sie, „aber man muss es sicher machen”.

    „Wie man auf Pressephotos sieht, “versprühen Männer in Schutzanzügen Pestizide rund um Mütter und Kinder,die keine Schutzkleidung tragen” sagt sie „was ebensounsinnig wir furchtbar ist”.

    Vernebler und Moskito-Sprays helfen nicht gegenMoskitos

    Es ist schon erstaunlich, wie kurzsichtig manchePersonen sind und was passiert, wenn man eine Panikauslöst - Menschen hören nicht auf, zu denken. Indiesrm Fall verursachen die Empfehlungen, giftigeVernebler und Sprays vermutlich mehr Schaden alsdass sie nutzen - und sei es nur wegen der Tatsache,dass sie nicht gegen die Aedes aegypti helfen, der Moskitoart, um die es geht.

    Diese schwarz-weiß gestreiften Moskitos („Tiger-

    mücken“)fliegen nicht weit - ihre Reichweite beträgt 100bis 200 Meter. Da es so schwer ist, sie aus der Luft zufangen, sind Insektensprays und Vernebler bei ihneneher wertlos. Außerdem fressen sie am Tage und nichtin der Nacht, die typische Zeit , wenn die Bestäubungs-wagen in der Nachbarschaft sind.

    Wie auf Medicinenet.com aufgeführt

     „Zum Füttern müssen sie nahe an ihren Zielen, dasheißt an uns sein. Sie leben unter Verdecken,Gartenmöbeln und in Häusern ohne kühle Luft -Klimaanlagen mögen sie nicht besonders. Besonders

    mögen sie Pflanzenuntersetzer, in denen sich dasrestliche Gießwasser sammelt.

    Sie können in erstaunlich wenig Wasser brüten“, sagt Joe Condon Sprecher der American Mosquito Control 

     Association.

     „Als ich vor sieben Jahren in Surinam, Südamerika,war, hab ich sie sehr glücklich in Kronkorken brütensehen”, sagt er.

    In New Jersey haben Forscher der Rutgers Universitätsie in Wasserpfützen gefunden die sich in weg-geworfenen kleinen Kartoffelchips-Tüten gebildet

    hatten. „Diese Moskitos kommen in unserem Hinterhof vor”,sagt Dina Fonseca, Ph.D., eine Entomologin und Privatdozentin der Universität. Sie leben in Containern

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    und sind, wie sie sagt; “urbane domestizierteMoskitos” 

     Andere fragwürdige Vorschläge sind die Verwendungvon Röntgen- und Gamma-Strahlen, mit denen dieMoskitos sensibilisiert werden sollen.Reuters kom-mentiert:

     „Diese im Labor gezüchteten männlichen Moskitoskönnten freigesetzt werden, um sich mit denWeibchen der Spezies zu paaren, die dann Eier tragen, die niemals ausgebrütet werden und so dieZahl der Insekten in der Region verringert, ohneandere Tiere durch die Verwendung von Chemikalienzu töten

    Die Ausrufung des Notstand führt zu einer weiterenRunde massiver Profitmacherei

    Die Erklärung des Notstand führt zu einer weiterenRunde massiver Profitmacherei durch die Medika-

    menten- und Impfstoffhersteller. Und in diesem Jahr schließen sich die chemische und die Biotech-Industriedem Reigen an. So überlebe sie - indem sie dieMenschen in regelmäßigen Abständen zu Todeängstigen, während sie dabei millionenschwereUmsätze genereieren.

    Wie zu erwarten war, sind bereits Zika-Impfstoffe inEntwicklung, wobei sich die einzelnen Hersteller beeilen, um als erster ein Mittel zu liefern [65, 6].unabhängig davon, wie mangelhaft erprobt undletztendlich gefährlich es auch ist - und das natürlichalles unter dem Vorwand, Leben zu retten.

    Daher sollter man daran erinnern, dass jeder Pandemie-Impfstoff, der während eines „öffentlichengesundheitlichen Notfalls” im Eilverfahren auf denamerikanischen Markt gebracht wird, a priori von

     jeglicher Verantwortung für Impschäden und Todesfälleenthoben ist. Pfizer, Johnson & Johnson und Mercksind alle auf der Suche nach einem Zika-Impfstoff.

    Irgendwie hat es die indische Bharat Biotech-Gesellschaft geschafft, als erste am Start zu sein undhat im November 2014 begonnen, einen eigenen Zika-Impfstoff zu entwickeltn [67]. Ist jemand sehr 

    überrascht, wenn er hört, dass diese Gesellschaftebenfalls mit der Gates-Stiftung verbandelt ist? DieFirma hat von der Bill und Melinda Gates-Stiftung 50Millionen Dollar erhalten, um für einen Malaria-Impfstoff zu forschen und Studien an Menschen durchzuführen.Auch Merck, Syngenta und Bayer sind Partner der Gates-Stiftung, genau so wie die ChemiegigantenMonsanto und DuPoit [69]. Diese unheilige Allianz istnur einer der Gründe warum man der Philanthropie vonBill Gates nicht trauen sollte .[70].

    Die USA reagieren auf Basis schlecht konstruierter Angstphantasien

    Wie zahlreiche andere Nationen haben die USA zu starkauf die Neuigkeiten reagiert und ihre Maßnahmen zur 

     Ausrottung der Moskitos intensiviert. Nach einigenRechenmodellen könnten diesen Sommer 200

    Millionen Amerikaner oder mehr als 60 % der Bevölkerung mit dem Zika-Virus infiziert werden [71.Bis heute sind nur etwa 3 Dutzend Fälle von Zika-Infektionen in 11 Bundesstaaten der USA bestätigtworden, - von denen sich die meisten nach Angabenaus des Berichts außer Landes mit dem Virus infizierthaben.

    Das CDC drängt schwangere Frauen dazu, Reisen inLänder mit bekannten Zika-Infektionen zu meiden - dassind bisher 24 Länder [72]

    Reuter berichtet: [71]

     „Ohne dass zur Zeit besondere Richtlinien der Bundeshehörden aktuell sind, um die Ausbreitung desZika-Virus in den USA zu kontrollieren, haben einigemoskitoreiche Bundesstaaten wie z,. B. Florida mit einem Sprüh- und Informationsprogramm begonnen.Der Norden und Westen [der USA] aber müssen ihreVorsorge noch verstärken. Nur einer von 30 bestätigten Zika-Fällen im Lande scheint in Dallas,Texas lokal übertragen worden zu sein.”.

    Die Gesundheitsbehörden wappnen sich jetzt schon für den Moment, wenn wärmeres Wetter die Zahl der Moskitos ansteigen lässt, die das Virus durch den Bisseiner infizierten Person aufnehmen und es auf Gesundeübertragen können. Die Moskitoarten, die das Zika-Virustragen, Aedes aegypti und Aedes albopictus kommenin Florida vor, wo das ganze Jahr Moskito-Saison ist,und fühlen sich auch an der Küste des Golf von Mexikowohl und gelangen von dort bis nach Houston,

    Texas.Panama, Indien, Singapur, Thailand, Vietnam, diePhilippinen, Costa Rica, Trinidad und Tobago, sowie inden USA Florida sind auch potenzielle Empfänger vonOxitecs „selbst zerstörenden” Moskitos [74, 75] und jelänger die Zika-Hysterie anhält, desto wahrscheinlicher ist es, dass die kleinen Gen-Bestien in den von Moskitosgeplagten Regionen der Welt freigelassen werden.

    Ist das wirklich eine gute Idee? Die Chancen sind groß,dass wir ein paar schlimme Überraschungen erlebenkönnten, Wie Helen Wallace, eine britische Umwelt-expertin schon 2012 gewarnt hat:

     „Diese Moskitos sind schlicht und einfach Dr.

    Frankensteins Monster. Wer eine Büchse öffnet und diese von Menschen geschaffenen Kreaturen frei f