3. Konzert - ROBERT DELANOFF | Home of Robert Delanoff · (nach Melodien aus der Oper Carmen von...

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3. Konzert Dienstag, 24. Januar 2017 DUO BOHEMICO Bildquelle: Jiří Dymáček Pavel Cuchal - Anna Cuchal

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3. KonzertDienstag, 24. Januar 2017

DUO BOHEMICO

Bildquelle: Jiří DymáčekPavel Cuchal - Anna Cuchal

PROGRAMM

ANNA CUCHAL (geb. JAKUBCOVÁ) FLÖTE PAVEL CUCHAL GITARRE

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Sonate G-Dur BWV 1021 für Violine und Basso continuo (vermutlich 1730/1734) - Adagio - Vivace - Largo - Presto

(Bearbeitung für Flöte und Gitarre von Ferdinand Uhlmann)

Mauro Giuilani (1781 - 1829) Serenade op. 127 - Maestoso - Minuetto (Allegretto) - Andantino mosso (Tema con tre variazioni) - Rondo (Allegro)

Francois Borne (1840 - 1920) Fantaisie brillante (nach Melodien aus der Oper Carmen von Georges Bizet) (1838 – 1875)

P A U S E

Štěpán Rak (1945)

Böhmische Märchen op. 43 (1982)

Jiří Gemrot (1957) Sapporiana (2003) - Gebirge - Abendessen in der Sushi-Bar - Japanischer Park bei Kitara Hall - Vor der Abreise

Robert Paul Delanoff (1942) Suite populaire - Ein Wanderlied - Dalyan´s Schönheit - Eine Tafelmusik

Das heutige Konzert wird von WDR 3 aufge- zeichnet und voraussichtlich am 19.04.2017 um 20:04 Uhr in „WDR 3 Konzert“ gesendet.

"(...) Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen lässt! Bach ist der Vater, wir sind die Buben. Wer von uns was Rechtes

kann, hat´s von ihm gelernt. (…)" (Wolfgang Amadeus Mozart über Johann Sebastian Bach)

"(...) Und nun sehe man, welche Welt der unbegreiflich große Johann Sebastian Bach aus diesen Elementen aufbaute! Auf

diese Schöpfung weise ich nur hin, denn es ist unmöglich, ihren Reichtum, ihre Erhabenheit und ihre alles in sich fassende

Bedeutung durch irgendeinen Vergleich zu bezeichnen. Das erstaunlichste Wunder aller Zeiten! (...)"

(Richard Wagner über Johann Sebastian Bach)

"(...) Schauen wir auf Bach, den lieben Gott der Musik, an den alle Komponisten ein Gebet richten sollen, bevor sie sich an die Arbeit setzen, auf dass er sie vor Mittelmäßigkeit bewahre. Schauen wir

auf sein umfangreiches Werk, in dem wir auf Schritt und Tritt Dingen begegnen, die so lebendig sind, als wären sie erst gestern entstanden, angefangen bei der kapriziösen Arabeske bis hin zu jenem religiösen Verströmen, dem wir bis jetzt nichts Besseres

an die Seite stellen konnten. (...)" (Claude Debussy über Johann Sebastian Bach)

Diese drei Zitate, die trotz ihrer so unterschiedlichen Formulierung doch "dasselbe" ausdrücken, mögen genügen, um das für uns bis heute unfassbare Geschenk, das Johann Sebastian Bach uns mit seiner Musik gemacht hat, zu charakterisieren. Der Komponist der Matthäus-Passion, der Johannes-Passion, der "h-Moll-Messe", des Weihnachtsoratoriums, des "Wohltemperierten Claviers" – um nur die bekanntesten "Geschenke" zu nennen – unterschied nie zwischen "großer" Musik zu besonderen Anlässen und den Werken für den musikalischen "Alltag". Johann Sebastian Bach verriet und bewies auch bei den weniger bekannten Werken seine einmalige Kompositionstechnik; so auch in den Solosonaten für Violine und Basso continuo. Ist in den Solosonaten für Violine und Cembalo die Cembalostimme (erstmals in der abendländischen Musikgeschichte) vollständig ausgeschrieben und somit das Cembalo nicht mehr nur Begleiter, sondern ebenbürtiger Partner des Soloinstrumentes, so folgt Bach bei den Sonaten für Violine

und Basso continuo der bewährten Tradition, der Solostimme lediglich die durchlaufende, bezifferte Bass-Stimme ("Basso continuo") als Träger der individuell auszuführenden harmonischen Auszierung an die Seite zu stellen. Deswegen kann die wunder-schöne Sonate für Violine und Basso continuo G-Dur BWV 1021 auch problemlos in der Bearbeitung für Flöte und Gitarre aufgeführt werden und einmal mehr jene Meisterschaft Bachs demonstrieren, mit der er jederzeit abrufbar sein ungeheures Genie auf alle erdenklichen Werkgattungen seiner Zeit entfalten konnte.

"Die musikalische Vorklassik – eine Epoche widersprüchlicher Ideen, paradoxer Tendenzen und uneinheitlicher Kräfte zwischen

der Abendröte des niedergehenden Absolutismus und der Morgenröte bürgerlicher Revolution!"

So beschreibt der renommierte Musikwissenschaftler Peter Rum-menhöller (geb. 1936) jene Epoche des Übergangs vom Spät-barock zur Frühklassik. In Deutschland waren die wichtigsten "Adressen" dieses Übergangs die Mannheimer Schule unter der engagierten Obhut des kunstsinnigen Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz und das Potsdamer Schloss Sanssouci, in dem Carl Phillip Emanuel Bach (1714 - 1788) und Johann Joachim Quantz (1697 - 1773) als Musiker am Hofe Friedrichs des Großen wirkten. Alle Komponisten dieser Übergangsphase schufen die Voraus-setzungen für den "Klassischen Stil", wie er uns in seiner Voll-endung in den Werken Joseph Haydns und Wolfgang Amadeus Mozarts geschenkt wurde. Die langsame aber stetige Abkehr von hochartifizieller Kontra-punktik und durchdrungener Polyphonie, wie wir sie besonders durch die Musik Johann Sebastian Bachs (s. o.) kennen, hin zu vergleichsweise klarer Transparenz mit "für die Ohren angeneh-men" musikalischen Themen fand in allen europäischen Musik-zentren statt; und in Italien gilt Mauro Giuliani als einer der Hauptvertreter dieser "vorklassischen" Epoche. Mauro Giuliani wurde 1781 in Bisceglie geboren, studierte in seiner Jugend Gitarre, Violoncello und Flöte, konzentrierte sich aber sehr früh alleine auf die Gitarre. Obwohl er also 25 Jahre nach Wolfgang Amadeus Mozart geboren wurde – somit also die Wiener

Hochklassik ausführlich kennengelernt hatte – ist sein Werk eher der Frühklassik zuzuordnen. Und obwohl er ab 1806 als glanzvoller Gitarrenvirtuose in Wien, der Hochburg der Musikalischen Klassik, lebte, obwohl er hier Ludwig van Beethoven kennenlernte und bald zu den renommiertesten Musikerpersönlichkeiten der Donau-metropole gehörte, blieb er in seinen Kompositionen den Charak-teristika der musikalischen Frühklassik treu. Von Wien aus bereiste Mauro Giuliani als einer der bekanntesten und begehrtesten Gitarrenvirtuosen seiner Zeit mehrmals sein Heimatland Italien, kehrte aber immer wieder in seine geliebte Wahlheimat, nach Wien zurück. Am 8. Mai 1829 starb er nach längerer Krankheit während einer Konzertreise in Neapel.

"Am 3ten dieses Monats gab Mauro Giuliani, vielleicht der erste aller Gitarre-Spieler, welche bisher existieren, im Redoutensaal

eine Akademie mit verdientem Beyfalle. Man muss diesen Künstler durchaus selbst gehört haben, um sich einen Begriff

von seiner ungemeinen Fertigkeit und seinem präcisen, geschmackvollen Vortrage machen zu können"!

So urteilte die Wiener Presse im Mai 1808 über den "vollendeten Meister" Mauro Giuliani, dessen über 200 Kompositionen umfas-sendes Werk bis heute zum selbstverständlichen Repertoire eines jeden Gitarristen gehört. Die Serenade op. 127 komponierte Mauro Giuliani für die Be-setzung Gitarre und wahlweise Flöte oder Violine. Das zwar durchkomponierte aber dennoch klar gegliederte Werk verrät bereits in den ersten Takten die Geschmeidigkeit früh-klassischer Stilistik. Die Gitarre begleitet in vornehmer Zurück-haltung wunderschöne Themen der Flöte, greift hin wieder beherzt in die Saiten, um den musikalischen Ablauf pointiert, abwechs-lungsreich und trotzdem behutsam elegant zu begleiten. Im anmutigen, nahezu schwerelosen Thema des Variationssatzes übernimmt die Gitarre für ganz kurze Zeit die Führung, zieht sich dann aber wieder in ihre wonnigliche Begleitfunktion zurück und gibt der Flöte eine zuverlässige, nie sich in den Vordergrund drängende musikalische Stütze.

So unbegreiflich die "Geschenke" der ganz Großen (s. o.) für uns sind, so unbegreiflich mutet uns aus heutiger Sicht auch die folgende Begebenheit der Musikgeschichte an: Am Abend des 3. März 1875 fand in der Salle Favart der Pariser Opéra comique die Uraufführung der Oper Carmen von Georges Bizet in An-wesenheit des Komponisten statt. Friedrich Nietzsche hielt Carmen für die "beste Oper der Welt". Statistisch gehört Carmen neben Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte und Giuseppe Verdis La Traviata zu den beliebtesten und meistgespielten Opern in aller Welt – und es gibt heute kaum ein Konzert mit Opernmusik aus verschiedenen Werken, in denen Musik aus Carmen fehlt. D a s konnten die Zuschauer jener Pariser Uraufführung am 3. März 1875 nicht ahnen – und sie hätten auch nicht verstanden, wenn man ihnen an jenem denkwürdigen Abend den kurze Zeit später einsetzenden Siegeszug von Carmen prophezeit hätte. Denn das Pariser Opernpublikum des späten 19. Jahrhunderts hatte keinerlei Verständnis für Opern, in denen "hüftschwingende Zigeunerinnen" (Originalzitat der Pariser Zeitungen!) Zigarette rauchend ihre Leidenschaften besangen, hatte keinerlei Verständ-nis für Stadtrand-Spelunken, in denen Schmuggler ihre nächtlichen Aktionen planten und Zigeunerinnen die Karten legten, und hatte erst recht kein Verständnis für höchst tragische Alltagsgeschichten, die obendrein blutig endeten ...(!) Georges Bizet weilte an jenem Abend des 3. März 1875 bis zur Mitte der Uraufführung seiner Carmen in der Opéra comique, verließ dann fürchterlich enttäuscht während des dritten Aufzuges die Stätte seines sich anbahnenden Misserfolgs, um weinend und gänzlich vereinsamt durch das kalte Paris zu irren. Genau drei Monate später starb er verarmt und vergessen – nach plötzlich aufgetretener seelischer Erkrankung und zwei Herzanfällen – im Alter von 37 Jahren! Geblieben sind die weltberühmten und unsterblichen Melodien, in denen Carmen die Liebe mit einem wilden Vogel vergleicht ("L´amour est un oiseau rébelle"), in denen der Torero Escamillo den Mut des Stierkämpfers besingt und in denen Don José und Miccaela von ihrer zarten Jugendliebe schwärmen.

Bizets Musik zu Carmen wurde nach dem beginnenden Siegeszug durch die ganze Welt in unendlich vielen Bearbeitungen für alle möglichen Instrumentalbestzungen einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Heute musiziert das DUO BOHEMICO eine Fantaisie brillante von Francois Borne für Flöte und Klavier nach Melodien aus jener unsterblichen Oper. Francois Borne (1840 - 1920) war ein französischer Flötist, der lange Jahre im Orchester des Grand Theatre de Bordeaux spielte, obendrein Komponist und Bearbeiter zahlreicher Werke war und als Professor für Flöte am Conservatoire de Musique de Toulouse lehrte. Die Originalfassung seiner Fantaisie brillante komponierte Francois Borne für Flöte und Klavier, heute erklingt seine Fantaisie in einer Fassung für Flöte und Gitarre. Nach der Pause setzt das DUO BOHEMICO mit tschechischer Musik des 20. Jahrhunderts einen spannenden Kontrapunkt zum ersten Konzertteil des heutigen Abends. Den Auftakt des Reigens junger tschechischer Musik machen die Böhmischen Märchen op. 43 von Štěpán Rak. Der 1945 in der Ukraine geborene Gitarrist studierte am Prager Konservatorium neben dem Hauptfach Gitarre ab 1975 an der Prager Kunst-akademie auch das Fach Komposition. Neben einer fünfjährigen Lehrtätigkeit am Jyväskylä Konservatorium in Finnland wurde er besonders durch seine rege Konzerttätigkeit weit über die Grenzen seiner Wahlheimat Tschechien bekannt. Im Jahre 2000 wurde er vom damaligen Präsidenten der Tschechischen Republik Vaclav Havel zum Professor für Gitarre ernannt. Gastspielreisen führten ihn in viele europäische Metropolen, im Jahre 2004 auch nach China und in die USA. In den Böhmischen Märchen, einer 1982 entstandenen Kompo-sition für Flöte und Gitarre verbindet Štěpán Rak – wie auch in vielen anderen Werken seines umfangreichen kompositorischen Oeuvres – traditionelle Kompositionstechniken mit neuartigen Spieltechniken auf der Gitarre, wobei ihm im heute erklingenden Stück die böhmische Märchenwelt keine Grenzen der musika-lischen Phantasie setzt.

Auch Jiří Gemrot, 1957 in Prag geboren, studierte am berühmten Prager Konservatorium, an dem bereits die großen tschechischen Komponisten Antonín Dvořák und Bedřich Smetana studiert hatten. Auch er absolvierte sodann ein Kompositionsstudium an der Prager Kunstakademie, verlagerte seine musikalische Tätigkeit aber bereits ab 1982 vorübergehend in den Radio- und Fernseh-bereich: Zunächst war er Musikdirektor des tschechischen Rund-funks, später wurde er einer der Hauptverantwortlichen der tsche-chischen Fernsehanstalten. Nachdem er die Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei seines Heimatlandes abgelehnt hatte und daraufhin seine berufliche Stellung verlor, wirkte er als selbstän-diger Musikproduzent und kehrte später an das Prager Konserva-torium zurück, wo er bis heute die Fächer Komposition und Instrumentation lehrt. Jiří Gemrots Kompositionen umfassen sämtliche Gattungen der abendländischen Musikgeschichte. Orchesterwerke, Solokonzerte und ein äußerst vielseitiges Kammermusikschaffen für alle mög-lichen Besetzungen, dazu Klaviermusik und ebenso zahlreiche Vokalwerke runden eine sehr individuelle Künstlerpersönlichkeit ab. Sapporiana, ein 2003 entstandenes Werk für Flöte und Gitarre, umfasst mehrere Sätze mit typisch japanischen Motiven. Die fernöstliche Stimmung des gesamten Stückes wird in den einzelnen Sätzen besonders durch die Flöte-Gitarre-Besetzung in abwechslungsreiche, teilweise sehr bizarre Klangstrukturen getaucht. Das letzte Werk des heute erklingenden tschechischen Reigens junger Kompositionen stammt von dem 1942 im schlesischen Troppau geborenen Komponisten Robert Paul Delanoff. Er studierte von 1961 bis 1968 am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium, war von 1970 bis 1994 Soloklarinettist bei den Münchner Symphonikern, unterbrach seine Mitgliedschaft in dem Münchner Orchester für eine fünfjährige Lehrtätigkeit am Staat- lichen Konservatorium Istanbul, kehrte sodann aber wieder nach München zurück.

Bekannt wurde Robert Paul Delanoff durch seine teilweise originellen Instrumentalbesetzungen. So komponierte er beispiels-weise Werke für Gitarrenquartette, Duos für Harfe und Orgel und Orgelwerke für vier Hände und vier Füße! Die Suite populaire entstand 1976. Es handelt sich bei diesem Werk nicht um Neue Musik. Die einleitende von der Flöte solistisch vorgetragene fast volkstümliche Liedweise bekennt sich eindeutig zur Dur-Moll-Tonalität, die allerdings im weiteren Verlauf des ca. 20-minütigen Stückes oft genug die Grenzen traditioneller Dur-Moll-Musik erreicht. In allen drei Sätzen baut der Komponist relativ lange Solopassagen für beide Instrumente ein, aber immer wieder finden beide Instru-mente zu einem geschmeidigen Dialog zusammen, der sich am Ende des dritten Satzes zu einer pfiffigen Stretta steigert und beiden Instrumentalisten wundersame Spieltechniken und höchste Virtuosität abverlangt.

Text: Prof. Wolfram Breuer, Hochschule für Musik und Tanz Köln

DUO BOHEMICO

Anna Cuchal (geb. Jakubcová) wurde 1989 in Prag/Tschechien geboren. 2009 begann sie ihr Studium an der Akademie der musi-schen Künste Prag und wechselte 2010 an die Hochschule für Mu-sik FRANZ LISZT Weimar in die Klasse von Prof. Wally Hase. Seit Oktober 2014 setzt sie ihr Masterstudium als Stipendiatin des tschechischen Kultusministeriums an der Hochschule für Musik Würzburg fort. Sie nahm an mehreren Meisterkursen teil: Franzö-sisch-Tschechische Musikakademie in Telč, Forum International in Diekirch/Luxembourg, Musikatelier in Rožnov pod Radhoštěm, Meisterkurs in Montepulciano, Palazzo Ricci und andere. Sie ist Preisträgerin nationaler sowie internationaler Wettbewerbe, u. a. beim Concerto Bohemia 2005, Concertino Praga 2008 und Fluit-concours in Ittervoort 2011. Im Juni 2012 gewann sie den 1. Preis beim 60. Hochschulwettbewerb der deutschen Musikhochschulen, ausgetragen in Düsseldorf. Orchestererfahrung konnte sie bislang u. a. bei der Staatskapelle Weimar, bei dem Mitteldeutschen Kam-merorchester, dem Jungen Klangforum Mitte Europa, dem Prager Kammerorchester, dem Thüringischen Kammerorchester, dem Jungen Stuttgarter Bach Ensemble und dem Bach-Collegium Stutt-gart unter der Leitung von Helmuth Rilling sammeln. Im Zeitraum April 2012 bis September 2013 war sie Stipendiatin der Charlotte-Krupp-Stiftung und seit 2014 ist sie Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie. Sie war Finalistin des Fanny-Mendelssohn-Förder-preises 2015, wo sie ihr Konzept “Komponisten, die nicht in Ver-gessenheit geraten dürfen“ vorgestellt hat. Dies ist für sie Inspira-tion für ihr Schaffen und die Entdeckung verborgener Komponis-ten. Im Juli 2015 erhielt sie die Akademiestelle im Theater Erfurt (Philharmonisches Orchester Erfurt) und ist zurzeit als stellvertre-tende Soloflötistin der Staatskapelle Weimar tätig. Pavel Cuchal wurde 1986 in Marienbad (Tschechien) geboren. Als Zehnjähriger bekam er seinen ersten Gitarrenunterricht. An sein Studium am Konservatorium in Pilsen schloss er 2007 weitere Studien an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei

Prof. Thomas Müller-Pering an. Nach der künstlerischen Ausbil-dung – die er mit Auszeichnung abschloss – folgte ein Masterstu-dium bei Prof. Tomasz Zawierucha, später ein weiterbildendes Stu-dium bei Prof. Ricardo Gallén. Während des Studiums nahm er an Meisterkursen teil, u. a. bei Prof. Hubert Käppel (Prof. an der Hoch-schule für Musik und Tanz Köln). Er ist sowohl Preisträger bei eini-gen nationalen Wettbewerben im Solo-Fach als auch als Kammer-musiker. Sein Interesse für verschiedene Stilrichtungen der Gitar-renmusik führte ihn zum Irish Music Workshop nach Prag, zum Festival der Spanischen Kultur IBERICA nach Boskovice/Tsche-chien sowie zur Akademie für zeitgenössische Musik nach Luzern. 2015 bis 2016 bildete er sich bei Roman Viazovskiy an der Musik-hochschule der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wei-ter. Als DUO BOHEMICO treten Anna und Pavel Cuchal seit Septem-ber 2010 auf. Sie lernten sich an der Hochschule für Musik FRANZ LISTZ Wei-mar kennen. Als derzeitig einzige tschechische Studenten der Hochschule lag eine Zusammenarbeit, allein aus ihrer Heimatver-bundenheit heraus, sehr nahe. Während des dortigen Studiums waren sie Stipendiaten bei YEHUDI MENUHIN Stiftung Live Music Now Weimar e.V. Im Mai 2015 gewannen sie den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb XII. Concorso Europeo di Chitarra Classica „Enrico Mercatali“ in Gorizia/Italien. Sie waren Finalisten des Fanny-Mendelssohn-Förderpreises 2015 und sind zur Zusam-menarbeit mit der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft, der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung/Leipzig sowie der Auslandsge-sellschaft NRW eingeladen. Im Januar 2016 haben sie ein tsche-chisch-italienisches Programm für den Tschechischen Rundfunk in Prag aufgenommen. Im März 2016 hat das Duo beim Internationalen Wettbewerb für Kammermusik mit Gitarre in Aschaffenburg den 2. Preis sowie den Sonderpreis für die beste eigene Bearbeitung gewonnen.