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journal DAS MAGAZIN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 01|12 GESUNDHEITS * FAMILIE INTERN GESUND ERNÄHRUNG SPEZIAL FITNESS Das Glück dieser Erde ... Reiten als Familiensport * Rosarote Rezepttipps Gesunder Rhabarber in delikaten Variationen * Musik-Spezial: So wirkt das Phänomen der Töne auf Psyche und Körper * Mit 40 ans Klavier * Musiktherapie: machen, hören, erleben, fühlen * Ballett Erwachsene beim Spitzentanz * Quiz GESUNDHEIT Das geht uns ans Herz

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journalDAS M AGAZI N I H RER B KK GI LDEMEISTER SEI DENSTICKER01|12

G E S U N D H E I T S*FA M I L I EI N T E R N G E S U N D E R N Ä H R U N G S P E Z I A L F I T N E S S

Das Glück dieser Erde ... Reiten als Familiensport * Rosarote RezepttippsGesunder Rhabarber in delikaten Variationen * Musik-Spezial: So wirkt das Phänomen der Töne auf Psyche und Körper * Mit 40 ans Klavier * Musiktherapie:machen, hören, erleben, fühlen * Ballett Erwachsene beim Spitzentanz * Quiz

GESUNDHEIT

Das geht uns ans Herz

01_Titel:Layout 1 23.02.2012 14:26 Uhr Seite 1

Gesundheit ist: eine gute nachricht!

Kein ZusatZ- beitraG bis 2014

Einfach. Gut. Unser Service für Sie.Liebe Leserin, lieber Leser,

am 1. Januar 2012 ist das Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG), imVolksmund auch Landärztegesetz, in Kraft getreten. Im Wesentlichenzielt es darauf ab, die ärztliche Versorgung in strukturschwachen Regionen zu verbessern. Und in der Tat enthält es einige Anreize, diedafür sorgen sollen, dass sich mehr Ärztinnen und Ärzte, vor allemHausärzte, in ländlichen Regionen niederlassen. Neben zahlreichen Regelungen, die die Bedarfsplanung und die ärzt-liche Vergütung betreffen, enthält das GKV-VStG aber auch Maßnah-men, die sich direkt auf Ihre ärztliche Versorgung auswirken.So müssen z.B. künftig die Kassenärztlichen Vereinigungen und Ärztedafür sorgen, dass Sie schnell einen Facharzttermin bekommen. Diesen Service bietet Ihnen Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKERbereits seit geraumer Zeit an. Mehr dazu in diesem Heft auf Seite 6.

Jeden Tag vollbringt unser Herz eine unglaubliche Leistung: Rund dreibis vier Milliarden Mal schlägt es im Laufe eines Menschenlebens undpumpt dabei etwa 250 Millionen Liter Blut durch den Körper. Umso dramatischer ist es, wenn unser wichtigster Muskel seine Leistungsfähigkeit verliert oder sogar krank wird. Leider passiert dashäufig. Seit Jahren sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursa-che Nr. 1 in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt waren 201041 % aller Todesfälle darauf zurückzuführen. Was Sie dafür tun kön-nen, Ihr Herz lange fit und gesund zu erhalten, und welche Krank-heiten Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „ans Herz gehen“ können,erfahren Sie auf den Seiten 14 bis 17.Wir – Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER – unterstützen Sieschon immer mit zahlreichen Angeboten dabei, dass Sie gesund wer-den und gesund bleiben. Ausführliche Informationen zu unseremneuen Bonusprogramm und Ihrem ganz individuellen Gesundheits-konto finden Sie auf den Seiten 8 bis 9.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein schönes Osterfestund viel Spaß beim Lesen Ihres aktuellen GESUNDHEITSJOURNALS.Ihr

editorial

Frank Jessen, Vorstand

GESUNDHEITSJOURNAL 01|12 3

03_Edi:Layout 1 23.02.2012 14:26 Uhr Seite 3

Unsere Umfrage bestätigt unsere Annahme: Ob hart, bissig oder schwarz – mit Witz lebt es sich leichter

In einer schwierigenSituation versuche

ich, das Beste darauszu machen und mei-nen meist trockenen

Humor zu bewahren. Richard, 53Fo

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Würden Sie sagen, Sie haben Humor?

Sicher, jeder Mensch hat dochHumor! Wir neckenuns gerne und liebenschlechte Witze. Wenneiner von uns nichtgut drauf ist, bringenwir uns gegenseitigzum Lachen.Michael, 24, und Tamara, 21

Ich kann auchüber mich selberlachen. Es istwichtig für mich,eine gewisse Gelassenheit inmir zu tragenund diese auchauszustrahlen.Sabine, 46

Ohne Humorkönnte ichnicht leben!Ich lachegerne mitFreundenund kann soallen Stressvergessen. Tabea, 18

Ich bin keine guteWitze-Erzählerin,denn ich vergesseentweder diePointe oder ichmuss so sehr lachen, dass ichnicht weitererzäh-len kann. Jana, 56

Immer! MeinHumor ist ziemlichknallhart. Ob dieserfür andere hilfreichist, weiß ich nicht.Für mich auf jedenFall! Hartmuth, 64

Allein durch einLächeln lasseich mich schonaufmuntern.Mein Humorhat von allemetwas, ist vorallem aberbissig.Heide-Marie, 61

Ich habe eher einenschwarzen Humor,

der mir schon oftgeholfen hat. Alex, 27

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inhalt 01|12

INTERNNeuigkeiten von Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Arztterminservice, Veranstaltungen online nachlesen, Fotoaufruf für die eGK, das neue attraktive Bonusprogramm Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER . . .06

Unser Bilderrätsel lösen und gewinnen!Das richtige Lösungswort finden und 1 von 4 Sony-Kopfhörern gewinnen . . . . . . . . .34

FAMILIEDas Glück dieser Erde ...... liegt auf dem Rücken der Pferde! So viel Spaß macht Reiten . . . . . . . . . . . . . . . . .10Büchertipps, Videos und InternetadressenWichtige Tipps für Erwachsene und Kinder zum Thema Reiten & Pferde . . . . . . . . . .13

Gewinn: 1 von 5 Reitkunde-Bestsellern„So verdient man sich die Sporen“ inklusive Hörbuch jetzt gewinen . . . . . . . . . . . . .13

GESUNDFür dich, mein Herz!Tun Sie etwas, um diesen Herzerkrankungen vorzubeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

ERNÄHRUNGGemüse mit StielUngewöhnliche Rhabarberrezepte mit Tipps zur Stangenware . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

SPEZIALMusik liegt in der LuftDas Phänomen Musik: Was macht sie mit uns und unserer Seele? . . . . . . . . . . . . . .23Mit 40 Jahren neu am KlavierWie man im Alter noch ein Instrument erlernen kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Die TontherapieMusik machen, hören, erleben und fühlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28KolumneNiemals ohne! Kinder und deren konstante Musikbeschallung . . . . . . . . . . . . . . . . . .30

FITNESSBallett für ErwachseneDer Trend im Fitnessstudio: Ballettunterricht für Große . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32

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BEKANNTMACHUNG: Das Bundesversicherungsamt hat mit Bescheid vom 22. November 2011 die Neufassung der Satzung der BKK GILDEMEISTERSEIDENSTICKER vom 13. Dezember 2011 genehmigt. Die Satzung trat am 1. Januar 2012 in Kraft. Gleichzeitig treten die Satzung vom 7. Februar 2004und die dazu ergangenen Nachträge außer Kraft. Die aktuelle Satzung findenSie unter: www.einfachgutfüralle.de

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Titel: iStockphoto

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I N T E R N

6 GESUNDHEITSJOURNAL 01|12

Neuigkeitenvon Ihrer BKK

Wissenswertes zum Beispiel rund um das neue, attraktive BonusprogrammIhrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, neue Dienstleistungen wie den Arztterminservice oder unser Veranstaltungsprogramm. Mehr Infosfinden Sie auf unserer Homepage unter www.einfachgutfüralle.de

Sie brauchen dringend einen Termin beim Arzt, können sich aber nichtselbst darum kümmern? Sie möchten sich von einem Facharzt unter-suchen lassen und wissen nicht, welche medizinische Fachrichtungfür Ihr Anliegen die richtige ist? Wir machen das für Sie: Unser Arztterminservice hilft Ihnen bei derSuche nach einem geeigneten Facharzt oder einem ambulantenBehandlungszentrum. Sie nennen uns einfach Ihre Terminwünscheoder die maximale Entfernung zu Ihrer Wohnung oder Ihrer Arbeits-stelle, die notwendige Fachrichtung oder die Arztpraxis, in der Siebehandelt werden möchten, oder eine Zeitspanne für den Termin.Unsere Experten kümmern sich um alles Weitere. Sie haben einen Arzttermin bekommen, der allerdings in weiterFerne liegt, und fragen sich nun, ob das Warten mit einem gesund-heitlichen Risiko verbunden ist? Auch in einem solchen Fall unter-stützen wir Sie. Rund um die Uhr berät Sie unser qualifiziertes medi-zinisches Fachpersonal. Und für all diejenigen, die noch mehr voneinem Arztterminservice erwarten: Ihre Anrufe werden ausschließlichvon medizinischem Fachpersonal entgegengenommen. Wenn Sie esmöchten, beraten Ärzte Sie auch gern telefonisch, um eine zielgerich-tete Behandlung zu unterstützen. Haben wir für Sie einen Termin ver-einbart, erinnern wir Sie gern per Telefonanruf oder SMS daran.

Den Arztterminservice Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER erreichen Sie unter der Rufnummer 01805 609020.**(0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)

LANGE WARTEZEITEN BEIM FACHARZT? WIR MACHEN DAS FÜR SIE

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Da hatte der Weihnachtsmann in Bielefeld und Friedrichshafen einiges zu tun: Mehrals 100 Pakete und Päckchen wurden jeweils in unseren Kundencentern Bielefeld undFriedrichshafen abgegeben und an die Tafeln übergeben. Rechtzeitig zum Fest wurdensie an Bedürftige verteilt. Ein herzliches Dankeschön an alle, die gespendet haben –und auch dafür, dass die Päckchen so liebe- und fantasievoll verpackt waren.

WEIHNACHTSAKTION 2011: DANK AN ALLE SPENDER

VERANSTALTUNGEN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ONLINE Hinweise und Termine für Veranstaltungen, die wir für Sie in unseren Kundencentern Bielefeld und Friedrichshafen anbieten,finden Sie unter www.einfachgutfüralle.de/aktuelles/veranstaltungen – schauen Sie doch einfach mal rein!

DIE ELEKTRONISCHE GESUNDHEITSKARTE (eGK)KOMMT – GARANTIERTDie flächendeckende Einführung der eGK rückt näher. Bereits im Dezember 2011 wurden 10 % unserer Versi-cherten mit ihr versorgt. Der Gesetzgeber hat die Kran-kenkassen dazu verpflichtet, mindestens 70 % derVersicherten bis Ende 2012 mit einer eGK zu versorgen.Unser Ziel ist es, dass alle unsere Versicherten bis zumEnde des Jahres eine eGK erhalten. Mit Ihrer Hilfe könnenwir die Vorgabe des Gesetzgebers erfüllen und auch nochVerwaltungskosten sparen. Denn: Die eGK löst die bishe-rige Versichertenkarte ab. Und für die eGK brauchen wirIhr Foto. Sie haben mehrere Möglichkeiten, uns Ihr Fotozukommen zu lassen:

OnlineÜber unsere Homepage www.bkkgs.de/mitgliedschaft/elektronische_gesundheitskarte oder über www.bkkgs.de/fotoupload können Sie Ihr Passfoto direkt hochladen.Per E-MailSenden Sie einfach eine E-Mail mit Ihrem digitalen Pass-foto an [email protected]. Allerdings ist eine Übermittlungper E-Mail nicht 100%ig sicher. Eine E-Mail kann abgefan-gen werden. Bitte entscheiden Sie selbst.

In PapierformSelbstverständlichfreuen wir uns auch,wenn Sie uns Ihr Pass-foto in Papierformschicken. Ein Formularund einen Freiumschlagkönnen Sie sich überwww.bkkgs.de/mitgliedschaft/elektronische_gesundheitskarte ausdrucken.Egal, wie Sie uns Ihr Passfoto zuschicken: Damit wir esproblemlos einsetzen können, muss es folgende Voraus-setzungen erfüllen:Format: 35 x 45 mm (Hochformat, Gesicht zentral

platziert)Qualität: scharf, klar und kontrastreichHintergrund: neutral, einfarbig und mit deutlichem Kon-

trast zu Gesicht und HaarenVergessen Sie bitte auch nicht, Ihre Krankenversiche-rungsnummer anzugeben, da wir Sie nur so eindeutigidentifizieren können. Alle Versicherten, von denen unskein Passfoto vorliegt, werden wir etwa ab April anschrei-ben und um ein Foto bitten.

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I N T E R N

Das neue BonusprogrammSie gehen gewissenhaft mit Ihrer Gesundheit um? Perfekt! Denndamit steigern Sie Ihre Lebensqualität und sammeln gleichzeitigBonuspunkte, die Sie in bares Geld oder in eine Gutschrift aufIhrem ganz persönlichen Gesundheitskonto einlösen können

Die beste Wertanlage sind Sie selbst:

Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER

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UND SO EINFACH GEHT’S Sie sind Mitglied in einemFitnessstudio oder gehen regelmäßig zu Ihren Vorsorge-untersuchungen? Für viele gesundheitsbewusste Maß-nahmen schreiben wir Ihnen Bonuspunkte gut. Sie lassensich diese einfach in Ihrem Bonusheft in der Arztpraxisoder in Ihrem Fitnessstudio bestätigen.

GELDPRÄMIE Sie möchten sich einen ganz individuellenWunsch erfüllen und haben 650 Bonuspunkte erreicht?Dann überweisen wir Ihnen für Ihr Engagement in SachenGesundheit 100 Euro auf Ihr Bankkonto.

IHRE (und unsere) KLEINEN GANZ GROSS Kinder biseinschließlich 14 Jahren können Bonuspunkte für denHauptversicherten mitsammeln. Unsere 6- bis 14-jährigenJäger und Sammler können aber auch ganz allein punkten:Wenn sie zum Beispiel regelmäßig an den Kinder- und Jugenduntersuchungen (U1 bis U9 und J1) teilnehmen, regelmäßig zum Zahnarzt gehen und, und, und. Für ihreWunschprämie brauchen unsere Kleinen lediglich 400 Bonuspunkte. Die Belohnung: entweder 30 Euro oder eineGutschrift von 50 Euro auf dem eigenen Gesundheitskonto.

GESUNDHEITSKONTO Haben Sie die notwendigenPunkte erreicht, entscheiden Sie, für welche LeistungenSie Ihr Guthaben von 160 Euro verwenden möchten. Hier-bei können Sie aus den folgenden Kategorien wählen:

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)*: zum Bei-spiel Glaukomvorsorge, Sono-Check innere Organe, *PSA-Wertbestimmung, Blutgruppenbestimmung, MedX-Therapie, professionelle ZahnreinigungNaturheilverfahren und alternative Medizin: etwa Aku-punktur bei Kopfschmerzen oder Allergien, Osteopathie,anthroposophische Medizin, Bioresonanz-TherapieGesundheitsleistungen für Kinder und werdende Eltern:wie Hebammen-Rufbereitschaft, Test auf Schwanger-schaftsdiabetes, Triple-Test auf Morbus Down, Baby-schwimmen, PEKiP, zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen

Beiträge aktiver Mitgliedschaften von Fitnessstudiosund Gesundheits-, Sport- und Rehasportvereinen: wieMcFit-Fitness, INJOY, Kieser Training, KinderturnenGebühren für Ernährungs- und Stoffwechsel-programme: etwa Weight Watchers, Metabolic BalanceGesundheits- und Präventionskurse: zum Beispiel Pilates-Kurse, Rückenschulkurse, Suchtpräventionskurse,Entspannungskurse, Aquafitness für KinderBKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Aktivurlaube:zum Beispiel BKK Aktivwoche, fitforwell ProgrammePraxisgebühr: Praxisgebühr für ärztliche BehandlungPrivate Auslandskrankenversicherung: zum BeispielNÜRNBERGER Auslandsreise-Krankenversicherung.

*Ausgenommen sind medizinisch-kosmetische Leistun-gen (wie Entfernung von Tätowierungen, Botox-Behand-lungen) sowie ästhetische Operationen außerhalb derGKV-Leistungspflicht (zum Beispiel Facelifting, Fettab-saugung, Nasenkorrektur).

Nehmen Sie in den Folgejahren an unserem Bonuspro-gramm teil, können Sie bis zu 480 Euro (Ihre Kinder bis zu150 Euro) ansparen. Ihr nicht ausgeschöpftes Guthabenübertragen wir selbstverständlich auf das Folgejahr.

Das Bonusprogramm beginnt am 1.1.2012 und endetam 31.12.2012. Nachdem Sie Ihre Stempel gesammelthaben, reichen Sie das Bonusheft bitte bis spätestens31.3.2013 bei uns ein. Wenn Sie sich Gesundheitsleistun-gen über das Gesundheitskonto erstatten lassen möchten,reichen Sie uns bitte die Originalbelege ein. Bitte vermer-ken Sie in Ihrem Anschreiben, dass die Erstattung überIhr Gesundheitskonto erfolgen soll.Sie können uns Ihr Bonusheft einreichen, sobald Sie die not-wendige Punktzahl erreicht haben. Sie müssen also nicht biszum Jahresende warten. Das Bonusheft und ausführlicheInfos erhalten Sie und Ihre Angehörigen in Ihrer Geschäfts-stelle, per E-Mail ([email protected]) oder unterder kostenlosen Servicenummer 0800 0 255 255.

DAS BONUSPROGRAMM 2011 UND 2012 IM DIREKTEN VERGLEICH:Bonusprogramm 2011:Geldprämie100 Euro für Mitglieder50 Euro für Familienversicherte ab Vollendung des 15. Lebensjahres30 Euro für Kinder von 6 bis 14 JahrenSachprämien

Bonusprogramm 2012:Anhebung der Geldprämie100 Euro für alle Versicherten ab Vollendung des 15. Lebensjahres30 Euro für Kinder von 6 bis 14 Jahren oder:Das neue Gesundheitskonto160 Euro Guthaben für Versicherte ab Vollendung des 15. Lebensjahres50 Euro Guthaben für Kinder von 6 bis14 Jahren

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FA M I L I E

Eine Passion, die die ganzeFamilie teilen kann: Reitenmacht Spaß, hält fit underzieht zur Verantwortung

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dem Rücken des süddeutschen Kaltbluts wiederfindet.Über die Ohren des Tieres hinweg erscheint einem dieWelt weiter, wenn auch zuerst einmal ein wenig wackliger.In einer guten Reitschule lernen Sie deshalb entweder dieersten Stunden an der Longe oder Sie gehen auf dem Rücken eines Handpferdes neben dem Reitlehrer ins Ge-lände. Die Longe ist der gebräuchlichere Weg hierzulande.An einer langen Leine läuft das Pferd um den Ausbilder

herum, der Anweisungen für Übungen gibt, die anfangsGymnastikstunden ähneln. Armkreisen und Fußspitzen-anfassen im Sattel aber helfen dem Reitanfänger, seine Ba-lance im Sattel zu finden und sind so die Grundlage füreinen guten Sitz. Spätestens jetzt ist ein guter Zeitpunkt,sich für eine Reitweise zu entscheiden. Sie können daszwar auch später noch machen, es erspart Ihnen aber einUmlernen. Im Prinzip gibt es das sogenannte Klassisch-und das Westernreiten. Der eine trägt im Sattel Jeans undCowboyhut, der andere eng anliegende Reithosen undglänzende Stiefel. So sieht der Unterschied für den Laienauf den ersten Blick aus. In Wirklichkeit sind vor allem dieAusrüstung des Pferdes und die üblicherweise eingesetz-ten Pferderassen verschieden sowie die Kommunikationdes Reiters mit dem Pferd durch Gewicht, Schenkel und

Aller Anfang ist schwer, das gilt mit Si-cherheit fürs Reiten, denn es ist nicht damit getan, dassman eine neue Sportart und neue Bewegungsabläufe er-lernt – man muss sich auch noch mit einer völlig fremdenSpezies auseinandersetzen. Doch wirkliche Pferdenarrenfasziniert genau das am Zusammensein mit diesen Vier-beinern am meisten. Jeder, der reiten lernt, muss etwasüber das Wesen dieses Säugetiers erfahren: Als Herden-tier braucht es die Gesellschaft von Artgenossen. Als Lauf-tier ist es darauf angewiesen, seinen Bewegungsdrangausleben zu können. Als Fluchttier hat das Pferd seineSinne stets darauf geschärft, drohende Gefahren frühzeitigzu erkennen. Pferde erschrecken deshalb leicht und sindungewohnten Situationen gegenüber misstrauisch. Bei derWahl einer Reitschule sollten Sie deshalb darauf Wertlegen, dass der Umgang – das Führen, Putzen, Satteln undTrensen – von Anfang an erklärt und geübt wird, egal obes sich um kleine oder große Reitanfänger handelt. Denndie Mehrzahl aller schweren Unfälle passiert gar nichtbeim Reiten selbst, sondern im Umgang. Kein Wunder: Dierund 600 Kilo, die ein normal großes Warmblutpferd imSchnitt auf die Waage bringt, sind eine ganz schöneWucht. Reitern muss deshalb für ihre eigene Sicherheit alsErstes klar sein, wie ein Pferd sich arttypisch verhält undwie man darauf reagiert.

Sitzt man dann endlich im Sattel, ist allein der Blick aus dieser Höhe Belohnung für dieMühen, die man bisher auf sich genommen hat – und dasgilt für die Fünfjährige, die eben das Shetland-Pony er-klommen hat, genauso wie für ihren Vater, der sich auf

Freiheit, Lebensfreude, Energie: Das allesverkörpern Pferde auf unnachahmlicheArt und Weise. Ein Grund, warum sichauch heute noch so viele Menschen zuihnen hingezogen fühlen.

–––––––––– Text Claudia Götz

Pferde faszinieren uns, sie regen unsere Fantasie an, wir bewundernihre Eleganz und Schönheit. Nicht nur Mädchen wollen deshalb reiten lernen, auch Erwachsene zieht es auf den Rücken der Pferde.Und das ist gut so, denn Reiten ist ein Sport für die ganze Familie

Das Glück der Erde

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12 GESUNDHEITSJOURNAL 01|12

FA M I L I E

Zügel. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten: Allen Reit-weisen geht es im Grunde genommen darum, das Pferdund seine Muskulatur so zu kräftigen, dass es einen Rei-ter tragen kann, ohne auf Dauer gesundheitliche Problemezu bekommen.

Wer einen guten Reitlehrer finden will,wird nicht darum herumkommen, sich einige Ställe anzu-sehen. Bevor Sie sich für einen Reitbetrieb entscheiden,sollten Sie nicht nur beim Unterricht zusehen, sondernauch begutachten, wie die Pferde dort gehalten werden.Das wird sich nämlich auf Ihr Vergnügen und Ihre Sicher-heit auswirken. Sie sollten folgende Fragen mit Ja beant-worten können: Gefallen Ihnen die Atmosphäre und derTon im Stall? Kommen die Pferde jeden Tag auf die Weideoder stehen sie im Offenstall? Sind Pferde und Ponys ver-schiedener Größe für Groß und Klein vorhanden? Hat derReitlehrer eine Ausbildung? Dann ist schon einmal einegute Basis vorhanden. Kinder können etwa ab fünf, sechsJahren anfangen, auf ausgebildeten Ponys reiten zu lernen.Oder sie beginnen mit dem Voltigieren, der Gymnastik aufdem Pferd. Bei Erwachsenen ist es erst dann zu spät, dasGlück der Erde im Sattel zu suchen, wenn die eigene Be-

weglichkeit durch Alter oder Übergewicht stark einge-schränkt ist.

Die richtige Ausrüstung hat einen gro-ßen Anteil am Spaßfaktor. Beim Einstieg ins Westernreitenbrauchen Sie nur Jeans und feste Schuhe mit leichtem Ab-satz. Das reicht auch für die ersten Klassisch-Stunden, weilSie sich oft Kappe und Chaps als Beinschutz in der Reit-schule leihen können. Wer dabeibleibt, sollte sich Reit-kappe, Reithose und Stiefeletten plus Stiefelschäfte oderMinichaps anschaffen. Gut achten sollte man vom erstenTag auf die Unterwäsche. Hat diese zu starke Nähte odersitzt nicht passend, kommt es im Sattel schnell zu unan-genehmen Druckstellen oder man reibt sich schmerzhaftwund. Frauen, die beim Laufen einen Sport-BH brauchen,sollten ihn unbedingt auch beim Reiten tragen. Dann stehtdem Reitvergnügen nichts mehr im Weg. Wer weiß, viel-leicht findet Ihr nächster Familienurlaub dann schon imSattel statt. Oder Sie nutzen ihn für einen Schnupperreit-kurs in einer der vielen Hotelanlagen im In- und Ausland,denen ein Reitbetrieb angeschlossen ist. Denn ein Ausrittam Strand oder durch lichtdurchflutete Laubwälder ist einAbenteuer für die ganze Familie. –––––––––––––––––––––––––––––––

Geliebter Stallgeruch: Das Ausmisten des Stalls,die Pflege von Pferd und Reitzeug macht einenwichtigen Teil des Reit-erlebnisses aus!

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Westernreiten –aber bitte klassisch Detailliert, witzig undklar verständlich be-schreibt Ute Holm,eine der ganz großenWesternreiterinnenDeutschlands, ihreArt der Reiter- undPferdeausbildung.Müller Rüschlikon,29,90 Euro.

So verdient mansich die Sporen Der50 Jahre alte Klassi-ker des JournalistenHorst Stern, der fürdieses Buch selbstreiten lernte, ist soaktuell wie eh undje. Witzig geschrie-ben und neu über-arbeitet. Kosmos,14,95 Euro.

Just fun – Reitkursfür ErwachseneSchon der Anfangist leicht, versprichtder Untertitel desBuches von Reitleh-rerin Heike Lebherz,die mit vielen Bei-spielen und Anekdo-ten aus der Unter-richtspraxis punk-tet. blv, 16,95 Euro.

Die Reitschule 1–3Diese Lehrfilmreihedes bekannten Aus-bilders Michael Putzbietet eine ideale Er-gänzung zum prakti-schen Reiten. Imersten Teil finden An-fänger die wichtigs-ten Tipps für den Ein-stieg. Pferdia tv,29,90 Euro.

Wenn Erwachsene inden Sattel wollenDVD und Buch ineinem: Erika Prockl erklärt in bewegtenBildern und Textenihre Reitlehre undÜbungen, die helfen,dass man Alltagsver-spannungen nicht mitaufs Pferd nimmt.Cadmos, 29,90 Euro.

Ratgeber fürErwachsene

Das Kosmos-Buchvom Reiten Ange-lika Schmid-Neuhaushat alle wichtigen In-formationen für Jun-gen und Mädchen abzehn Jahren zusam-mengetragen, diesich für Pferde inter-essieren. Mit Testszum Wissenscheck.Kosmos, 5,99 Euro.

Mein großes Buchvom ReitenlernenUte Ochsenbauerbegleitet Kinderbeim Reitunterricht.Sie lernen alles, wasein Reiter wissenmuss. Olympia-Sie-gerin Ingrid Klimkeund Tochter Gretageben Tipps. Kos-mos, 9,95 Euro.

Ratgeber fürKinder

Reiten wie einCowboy Ute Holmerklärt auch Kindernund Jugendlichen,wie sie mit Spaß ander Sache gute Wes-ternreiter werden.Logisch aufgebaut,sachlich und präziseund immer kindge-recht. Müller Rü-schlikon, 19,95 Euro.

Das Pferdebuch fürjunge Reiter Über50.000-mal ist derJugendbuchklassikervon Isabell von Neu-mann-Cosel bislangverkauft worden.Die Neubearbeitungpunktet mit neuenFotos, Grafiken undComics. FNverlag,19,80 Euro.

Pferdesprache fürKinder Markus undAndrea Eschbach er-klären, wie Pferde inihrer ganz eigenenSprache miteinanderkommunizieren –nicht mit Worten,sondern mit ihremVerhalten und ihremKörper. Kosmos,9,95 Euro.

www.westernreiter.com Die Westernrei-terunion (EWU) stelltsich und ihre Arbeitvor. Die Sportart undihre Geschichte wer-den ausführlich be-schrieben, es gibteine Übersicht überKurs- und Turnierter-mine sowie ein Ma-gazin online.

www.pferd-aktuell.de Das Portal derDeutschen Reiter-lichen Vereinigung(FN), des Bundesver-bands für Pferde-sport und -zucht: Siefinden eine Liste mitFN-zertifizierten Reit-ställen & Infos rundums Pferd und Tur-niere.

www.igv-online.deAlles rund um Pfer-de, die nicht nur drei,sondern vier oderfünf Gänge haben.Infos über alle Gang-pferderassen vomÄgidienberger überden Isländer bis zumtöltenden Traber, wieman sie ausbildetund vieles mehr.

www.pferde-welt.info Pferdefachleute,ein Tierarzt und einSchmied haben dieseSeite erstellt undgeben nicht nur wert-volle Tipps für Anfän-ger zum Reiten,sondern vermittelnhier auch Wissens-wertes rund umsPferd selbst.

Internet-seiten

www.pferdreiter.deDer Anbieter für Reiterurlaube, vomAnfänger bis zumfortgeschrittenenTurnierreiter. Sie finden hier spezielleAngebote für Einstei-ger in beliebige Reit-weisen in vielenverschiedenen Ländern weltweit.

Bücher, Webseiten, TippsWelcher Ratgeber hilft erwachsenen Reitanfän-gern am besten weiter? Und welcher Kindern?Wie und wo kann man sonst noch etwas überPferde lernen – über den Umgang mit ihnen,ihre Psyche und was sie brauchen? Literatur-tipps, Internetadressen und DVDs für alle, die inden Sattel möchten

5 X 1 REITKUNDE-BESTSELLER INKLUSIVE CD-HÖRBUCH ZU GEWINNENKann ein Buch übers Reitenlernen ein Bestseller sein? Ja, denn dieses Buch ist Kult! Generationenvon Reitern haben mit Horst Sterns „So verdient man sich die Sporen“ nicht nur Reiten gelernt, sondern auch einen einfühlsamen Umgang mit Pferden. Als Journalist war Stern in den Sattel gestiegen, um dieses Buch schreiben zu können und damit alles, worauf es von Anfang an an-kommt. Das Hörbuch wird von Reitsportlegende Hans-Heinrich Isenbart gelesen. Schicken Sie uns unter dem Stichwort „Reiten“ eine Mail an [email protected], ein Fax an 0521 5228-63788 oder eine Postkarte an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Winterstraße 49, 33649 Bielefeld. Einsendeschluss: 16.4.2012.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Sponsors sowie deren Angehörige können nicht teilnehmen.Alle Gewinne sind von unseren Kooperationspartnern gesponsert und nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.

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14 GESUNDHEITSJOURNAL 01|12

G E S U N D

Schon in der fünften Schwanger-schaftswoche beginnt unser Herz zu schlagen, drei bisvier Milliarden Mal gibt es im Laufe eines Lebens denRhythmus vor – eine wartungsfreie Pumpe. Oder doch einetickende Zeitbombe? Allein im Jahr 2010 starben 352.689Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 149.400 Män-ner und 203.200 Frauen. Diese so viel häufiger als Män-ner, weil sich bei ihnen ein Herzinfarkt oft untypischäußert, nicht zwingend mit dem bekannten vernichtendenSchmerz auf der linken Körperseite.

Frauen gehen oft zu spät zum Arzt,weil ihnen nur schlecht ist oder andere unspezifische Beschwerden vom Herzproblem ablenken. Auch deshalbsind Herz-Kreislauf-Krankheiten laut Statistischem Bun-desamt die häufigste Todesursache in Deutschland. Aberdas muss nicht sein. Unser Zentralorgan ist ein Muskel,der auf alles reagiert: auf Stress wie auf Entspannung, auferfrischendes Essen wie auf fetten Ballast, auf negative Ge-fühle wie auf Spaß. „Jedes Herz, das schmerzt, brauchtimmer und zuerst menschliche Zuwendung; einen Kathe-ter oder andere technische Verfahren dagegen braucht esselten“, resümiert Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer. Dennzum Glück sei es mehr als „ein zuckender Muskel“. An-dererseits kann man es prima trainieren, auch und geradewenn es schon mal Alarm geschlagen hat.

Bewegung macht den Motor stark –vor allem Ausdauersport bringt unseren Lebensmotor gutin Schwung, weil er das Herz mit viel Sauerstoff versorgt,während der Energiestoffwechsel angekurbelt wird.Schwimmen und Laufen eignen sich besonders für dasHerz-Tuning. Wenn sich das Herz schon einmal schwachgezeigt hat, langsam beginnen. Anfangs vielleicht nur 10Minuten schnell spazieren gehen und in den folgendenWochen auf 30 Minuten steigern. Oder fühlen Sie sich auf

–––––––––– Text Karen Cop

Für dich, mein HerzHerz-Kreislauf-Erkrankungen können lebensgefährlich sein, müssen sie aber nicht. Denn dreierlei lässt Herzen fitter schlagen:Bewegung, herzgesundes Essen und ein bisschen Glück

dem Fahrrad wohler, weil es die Gelenke schont? Dannsollte das Training am Ende länger dauern, da man Radfahrend meist weniger Energie verbraucht. Hauptsache,die Bewegung macht Spaß. Letztlich ist es nämlich egal,ob Sie den Weg ins Büro zu Fuß zurücklegen oder inline-skaten oder sich einer Nordic-Walking-Gruppe anschlie-ßen. Wichtiger ist, dass Sie langfristig nicht die Lust anIhrem Sport verlieren. Denn so gut das Herz aufzubauenist, so schnell wird es auch wieder schwach, wie man lei-der bei Kranken, die im Bett liegen, beobachten kann.Praktische Trainingsanleitungen finden Sie etwa in „DasHerz-fit-Buch“ von Dr. Schwarz (blv-Verlag, 12,95 Euro).

Herzgesundes Essen schmeckt nachSonne und Süden, frisch und leicht. Dagegen erhöhen Rau-chen und Übergewicht das Risiko für Gefäßverschlüsse.Also ran an den Speck, ungesundes Fett von der Speise-karte, und überflüssige Pfunde schmelzen! Pflanzliche Öleaus Oliven, Raps oder Distel enthalten viele ungesättigteFettsäuren, die das gefäßschädigende Cholesterin senkenund das schützende steigern. An Kalium reiches Obst undGemüse senkt den Blutdruck, es steckt in Kartoffeln, Brok-koli, Nüssen oder Bananen. Auch Magnesium tut gut, ausMineralwasser, Beeren und exotischen Früchten. Omega-3-Fettsäuren im Fisch und Öl scheinen Herz und Gefäße zuschützen, wie Studien zeigten. Also her mit den knackig-gesunden Zutaten, lassen Sie sich’s schmecken! Crash-Diä-ten bringen nämlich nichts. Lieber mit der Zeit wenigeressen und gleich die Aromawelt der mediterranen Küchegenießen. Wir wünschen Ihnen guten Appetit!–––––––––––––––

Es hat Klappen, Blätter, Damen. Es hatFehler, Schläge, Gründe, Beutel und Gruben. Anfälle, Kammern und Lüste

Aus „Innenleben“ von Hans Magnus Enzensberger

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„Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringenzusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis“ Woody Allen

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G E S U N D

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Krankheiten, die ans Herz gehen

Angina PectorisDie Brust- oder Herzenge ist Folgeeiner Verengung des den Herzmuskelmit Blut speisenden Gefäßbaums unddas Hauptsymptom der koronarenHerzerkrankung. Sie kann Vorboteeines Herzinfarkts sein. Symptome:brennender, dumpf drückender oderstechender Schmerz, der nach Anstren-gung oder Aufregung auftritt und nacheiner Weile wieder vergeht. Vom Arztabklären lassen!

ArterioskleroseIm Laufe chronischer Entzündungenverengen und verhärten sich die Ge-fäße, sie „verkalken“. Weil die Arterienweniger elastisch sind, können sie dasGewebe immer weniger mit Sauerstoffund Nährstoffen versorgen. Symptome:Leider spürt man beginnende Arterio-sklerose kaum. Dabei helfen dann Be-wegung und den Cholesterinspiegelsenkende Ernährung sehr gut und ersparen Stent oder Bypass.

Entzündliche Erkrankungen„Endokartitis“ bezeichnet vor allem dieEntzündung der Herzklappen, zum Bei-spiel nach rheumatischem Fieber odereinem verschleppten Infekt, „Mykokar-ditis“ eine Entzündung der Herzmuskel-zellen nach einer chronischen Entzün-dung, „Perikarditis“ eine Herzbeutelent-zündung. Symptome: Atemnot, Schwä-che, manchmal Fieber, Schmerzenhinterm Brustbein. Die richtigen Medi-kamente helfen.

FehlbildungenRund ein Prozent aller Babys kommtmit einer Fehlbildung, zum Beispieleinem Loch in der Herzscheidewand,zur Welt. Manche können operiertwerden, andere müssen nicht einmalbehandelt werden. Oft entdeckt derFrauenarzt das schon bei der Ultra-schalluntersuchung in der Schwanger-schaft, manche machen sich erst beiErwachsenen bemerkbar. Wichtige Anzeichen: blasse Haut, Atemnot.

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HerzinfarktBeim Myokardinfarkt verschließt sichein Gefäß komplett und verhindert dieVersorgung des Herzmuskels, bis er an der Stelle abstirbt. Die Symptome reichen von innerer Unruhe bis zu Vernichtungsschmerz, Todesangst,Kreislaufzusammenbruch. Frauen undMänner reagieren anders. Beim akutenInfarkt sofort 112 anrufen, nicht mehrselbst zum Arzt gehen.

BlutdruckerkrankungenFolgen von Bluthochdruck könnenDurchblutungsstörungen bis hin zuSchlaganfall oder Herzinfarkt sein.Ärzte unterscheiden zwischen essen-zieller und sekundärer Hypertonie. Die essenzielle hat keine krankhaften Ursachen, die sekundäre ist Folge anderer Erkrankungen wie der Niere.Symp-tome: Müdigkeit oder Schwindel,oft merken Betroffene nichts. ÖfterBlutdruck messen lassen! Bei zu niedri-gem Blutdruck kann es zu Schwindelund Übelkeit kommen. Bewegung hilft.

Koronare HerzkrankheitDie Durchblutung der Herzkranzgefäßeist gestört, meist aufgrund von Arterio-sklerose. Ein erhöhtes Risiko haben Raucher, Menschen mit hohem Blut-druck, Diabetiker. Anzeichen: oft zu-nächst keine, später Angina Pectorisund Herzinsuffizienz. Manchmal löstdie KHK Depressionen aus. Ein EKGbeim Hausarzt liefert wichtige Hinweise.

HerzrhythmusstörungenDer Sinusknoten gibt den Rhythmusvor, 50- bis 80-mal in der Minute. Notfalls übernimmt der AV-Knoten, derlangsamer taktet, oder das His-Bündel.Bei jedem gerät das Herz mal aus demTakt, etwa bei Angst. Manchmal sindRhythmusstörungen angeboren oderSymptom anderer Krankheiten. BeiKammerflimmern mit 350 Schlägen inder Minute besteht Lebensgefahr. DerFacharzt klärt ab, welche Störungenharmlos sind und welche nicht.

SchlaganfallEin Hirnschlag kann entstehen, wenndas Herz plötzlich still steht oder einGefäß plötzlich platzt, zum Beispiel einAneurysma, eine Veränderung der Ge-fäßwand. Meistens löst ein verstopftesGefäß den Schlaganfall aus. Sympto-me: Lähmungserscheinungen, Sprach-und Sehstörungen, Ohnmacht. Sofortden Notarzt rufen!

Erkrankung der HerzklappenDie Herzklappen können sich durchBluthochdruck, Entzündungen, Herz-infarkt und mit zunehmendem Alterverändern, hin zu einer Insuffizienz(Schwäche) oder Stenose (Verkalkung).Symptome sind Leistungsschwäche,Atemnot, Rhythmusstörungen, Schwin-del. Symptome kranker rechter Klap-pen sind: evtl. Wasseransammlung inden Beinen, blaue Lippen, Übelkeit, Appetitlosigkeit. Der Spezialist behan-delt mit Medikamenten oder operiert.

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StangenwareGemüse mit Stiel

Seit fast 5.000 Jahren wird das Stängelgemüse aus der Familie des

Knöterichs in China als darmreinigende Arzneipflanze kultiviert.

Von dort gelangte es über Russland ins Römische Reich, wo man es –

schließlich kam es von den Barbaren – „rheum barbarum“ nannte. So

er klärt sich sein Name – das Wortspiel „Rhabarberrhabarber…“ kam

angeblich bei den ersten Tonfilmen auf, in denen Statisten das Wort in

einer Endlosschleife wiederholten, um das Stimmengewirr einer Men-

schenmenge zu imitieren. Die Engländer schließlich brachten den

Verwandten des Sauerampfers vor etwa 150 Jahren nach

Deutschland. Zwar haftete dem langen Schlanken das Stigma dessauren Genossen an, aber die Stängel hatten bereits Einzug in

die Küche gehalten – als Opfer des Kompottkomplotts. Dabei gibt er so

viel mehr her und macht im pikanten Fach eine ebenso gute

Figur wie im süßen. Allerdings ist er ein wenig scheu und deshalb –

wie der Spargel – nur von April bis Johanni am 24. Juni auf dem Markt.

Sein Fleisch aber belohnt das Warten und die Vorsicht mit den giftigen

Wurzeln, Blättern und Schalen mit aparter Raffinesse.

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1 Gartengaukler

Ein bisschen protzig sieht er ja schon aus, wie er mit seinen regenschirm-

großen Blättern im Garten wuchert. Ein bisschen darf er das auch bei dem

herz- und kreislauffreundlichen Mineralienmix aus Kalium, Magnesium,

Phosphor, Eisen, Jod und dem leicht abführenden Natrium. Dazu punktet

er mit Zitronen- und Apfelsäure, Gerbstoffen, ätherischen Ölen und darm-

freundlichem Pektin bei allerdings durchschnittlichem Vitamingehalt.

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2 FrühlingsblenderVon wegen von der Stange: Rhabarber zählt eher zur Haute Couture und ist in immerhin drei Kollektionen

zu haben: Sehr sauer ist die Sorte mit grünem Stängel und grünem Fleisch, etwas milder der Rotschalige

mit ebenfalls grünem Innenleben. Fast schon mild hingegen, dabei besonders aromatisch ist der Edle in

rotem Gewand und mit rotem Fleisch. Als besonders fein gilt die Sorte Red Champagne, die vorwiegend

in England schon während des Winters in abgedunkelten und beheizten Gewächshäusern kultiviert wird.

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3 StangenschwindlerNicht nur, dass für den Verzehr nichts weiter übrig bleibt als der Stängel des Rhabarbers. Die Wurzel, mit der man beim Kauf oder bei der Ernte ohnehin nicht in Berührung kommt, und mehr noch die Blättersind giftig und dürfen keinesfalls gegessen werden. Auch in der Haut sitzt noch eine ganze Menge Oxal-säure, deshalb empfiehlt sich, die Stängel zu schälen. Oxalsäure ist übrigens auch für die stumpfenZähne verantwortlich, was aber mit Kalzium, beispielsweise aus Sahne, gemildert werden kann.

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1 | Milchreis-Sushi mit Rhabarber Zutaten für 4 Personen:1 Vanilleschote, 500 ml Milch, 1 Zimt-stange, 1 Stück unbehandelte Zitronen-schale, 150 g Milchreis, 300 g rotfleischigerRhabarber, 3 EL Zucker, 50 ml trockener Roséwein, 2 EL fein gehackte Pistazien Die Vanilleschote längs halbieren, das Markherausschaben und beides mit der Milch, derZimtstange und dem Stück Zitronenschale auf-kochen. Den Milchreis zufügen und bei kleins-ter Hitze und gelegentlichem Umrühren ca. 25 Minuten quellen lassen. Zugedeckt lauwarmabkühlen lassen. Den Rhabarber waschen, put-zen, abziehen, in 5 cm lange, dünne Streifenschneiden, mit Zucker und Wein 2–3 Minutendünsten. Im Sud erkalten lassen. Den Milchreismit zwei angefeuchteten Esslöffeln zu läng-lichen Nocken formen, je 4 Nocken auf einemTeller anrichten und mit den Rhabarberstreifenbelegen. Mit Pistazien bestreut servieren.

2 | Rhabarber-SoufflésZutaten für 4 Personen:150 g Rhabarber, 6–7 EL Zucker, 2 EL tro-ckener Weißwein, 150 ml Milch, 1 PriseSalz, 3 EL Zucker, 2–3 EL Grieß, Butter undZucker für die Förmchen, Puderzucker zumBestäubenDen Rhabarber waschen, putzen, in kleineStücke schneiden und mit 3–4 EL Zucker undWein in einem Topf zum Kochen bringen. Ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassenund mithilfe eines Schneidestabes fein pürie-ren. Auskühlen lassen. Die Milch mit dem Salzund 1 EL Zucker aufkochen, den Grieß einrührenund einmal aufkochen. Den Brei in eine Schüs-sel geben und abkühlen lassen. Inzwischen dieSouffléförmchen mit Butter auspinseln, mit 1 EL Zucker ausstreuen und kalt stellen. DenBackofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorhei-

und dem restlichen Zucker über einem heißen,nicht kochenden Wasserbad dicklich aufschla-gen. Rhabarberpüree, Limettenabrieb und -saftunterziehen und die Masse abkühlen lassen.Die Himbeeren verlesen, pürieren, durch ein Siebstreichen auf die Rhabarbermasse geben, dieSahne steif schlagen und beides unterheben.Die Masse in eine Schale füllen und für ca. 4 Stunden einfrieren, dabei in der ersten Zeitjede halbe Stunde kräftig durchrühren. Oderdie Eismasse in eine Eismaschine füllen und zu-bereiten. Zum Servieren mit einem Eisportio-nierer Kugeln oder mit einem Esslöffel No-cken abstechen und in Schälchen anrichten.

Rhabarberstreusel (ohne Bild)Zutaten für 20 Portionen:400 g Mehl, 150 g Zucker, 400 g flüssigeButter, 500 g Rhabarber, 200 g Puderzucker,2 Pck. Vanillezucker, 1½ Pck. Vanillepud-dingpulver, 750 g Magerquark, 3 Eier Ofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen.Mehl, Zucker und 300 g Butter in eine Schüsselgeben. Am besten mit den Händen zu einemStreuselteig verarbeiten. Zwei Drittel der Streu-sel auf einem gefetteten, tiefen Backblech ver-teilen. Kurz mit den Händen flach drücken,sodass eine glatte Teigfläche entsteht. Im hei-ßen Ofen auf der mittleren Schiene 12–15 Min.vorbacken. Etwas abkühlen lassen. InzwischenRhabarber waschen, putzen, schälen und in 3 cm große Stücke schneiden. Puderzucker, Vanillezucker und Puddingpulver mischen. Zu-sammen mit Quark, Eiern und restlicher flüssi-ger Butter in eine Schüssel geben und mit denQuirlen des Handrührers zu einer glattenMasse verrühren. Quarkmasse auf dem Streu-selboden verteilen, Rhabarber darübergeben.Mit den restlichen Streuseln bestreuen. Im hei-ßen Ofen bei gleicher Hitze ca. 40–45 Minutenbacken.

Einkauf Darauf achten, dass die Schnittstellen saftig und derFruchtkörper fest sind. Aufbewahrung In ein feuchtesKüchentuch gewickelt, hält sichRharbarber einige Tage im Gemüse- fach des Kühlschranks. Zum Ein-frieren die Stangen schälen, kurzblanchieren, gut abtropfen lassen. Einschränkung Wegen des hohenOxalsäuregehalts sollte bei Kal-ziummangel, Rheuma, Arthritis,Gicht und Nierensteinen kein Rhabarber gegessen werden.

RHABARBER

zen. Eine Auflaufform 2–3 cm hoch mit heißemWasser füllen und in den Ofen (mittlereSchiene) stellen. Die Eier trennen. Erst ein Eigelbunter die Grießmasse arbeiten, dann nach undnach die beiden anderen. Das Eiweiß schaumigschlagen, restlichen Zucker einrieseln lassenund weiter schlagen, bis die Masse glänzendund schnittfest ist. Den Rhabarber und den Ei-schnee unter den Grieß ziehen. Die Masse indie vorbereiteten Förmchen füllen, diese in dasWasserbad setzen, in den vorgeheizten Ofenstellen und 20–25 Minuten goldbraun backen.Die fertigen Soufflés herausnehmen und mitPuderzucker bestäubt servieren.

3 | Enten- und Navettenspießemit pikantem RhabarberkompottZutaten für 6 Personen:3 Entenbrüste, 150 ml Sake, 5 EL Mirin, 250 ml Sojasauce, 70 g Puderzucker, 500 gRhabarber, 1 EL Honig, 20 g Mohnsamen, 2 EL Sojasauce, 500 g Navetten (kleine Mai-rübchen), 30 g Butter, 1 EL Zucker, Salz,Pfeffer aus der Mühle, 30 g Sesamsamen Die Entenbrüste würfeln. Sake, Mirin, Sojasauceund Puderzucker in einem Topf aufkochen undwieder abkühlen lassen. Das Entenfleisch inder abgekühlten Sauce 1 Stunde marinieren.Rhabarber schälen und in kleine Abschnittezerteilen. In einer Schüssel mit Honig, Mohn undSojasauce 20 Minuten marinieren. Die Navet-ten schälen und in einer Pfanne mit der Butter,dem Zucker und einem Schuss Wasser zum Ko-chen bringen. Kochen lassen, bis die Flüssig-keit verdampft ist. Einen Grill vorheizen odereine Grillpfanne heiß werden lassen. Enten-brustwürfel und Navetten sortenrein auf Holz-spieße stecken und auf dem Grill oder in derPfanne 10 Minuten garen. Dabei öfter umdre-hen. Inzwischen den Rhabarber mit der Mari-nade in einem Topf kurz zum Kochen bringenund wieder abkühlen lassen. Alles mit Salz undPfeffer abschmecken. Die Entenspieße mitSesam bestreuen, alle Spieße auf Teller vertei-len und mit dem Rhabarberkompott anrichten.

4 | Rhabarber-Himbeer-ParfaitZutaten für 4 Portionen:300 g rote Rhabarberstangen, 100 g Zucker,4 Eigelb, 1 Päckchen Vanillezucker, Abriebund Saft 1 unbehandelten Limette, 250 gHimbeeren, 150 ml Sahne, mindestens 30 %FettgehaltDen Rhabarber waschen, putzen, in kleineStücke schneiden, mit 50 g Zucker in einePfanne geben und leicht karamellisieren. Ca. 5 Minuten andünsten. Danach in einer Schüs-sel fein pürieren. Das Eigelb mit Vanillezucker

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Music was my first love ... Das Phänomen Musik: Inwieweit drängt es in unsere Psy-che? Und: Macht Musik uns wirklich schlauer? * Mit 40 Jahren ans Klavier Vonder Möglichkeit, im Alter noch ein Instrument zu lernen * Die Tontherapie Musikmachen, hören, erleben und fühlen * Kolumne Niemals ohne Knopf im Ohr?

S P E Z I A L

MUSIK LIEGT IN DER LUFT

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S P E Z I A L

Musik hat eine nachweisliche Wirkung auf unseren Körper und Geist. Der Puls schlägt intensive, und sogar das Schmerzempfinden ändert sich

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hirn, das für höhere Funktionen des Bewusstseins zu-ständig ist. Schließlich zum limbischen System, das dieEmotionen steuert. Wenn wir also Musik hören, sind darannicht nur die Ohren, sondern alle Bereiche des Körpers be-teiligt. Nur so ist nachzuvollziehen, warum uns Musik be-sänftigen oder anregen kann. Tatsächlich gibt es hier ob-jektiv messbare physiologische Veränderungen: Musikwirkt auf unsere Körperrhythmen, also auf Herzfrequenzund Intensität des Pulsschlags, und steuert so Blutdruckund Gehirnaktivität. Ebenso reagieren Atemrhythmus,Stoffwechsel, Schmerzempfinden und Sauerstoffverbrauch

auf musikalische Reize. Kein Wunder, dass große Denkerwie Konfuzius oder Platon heilsame medizinische Aspekteder Musik erkannten, die sich inzwischen immerhin an-satzweise erklären lassen: Normale Körperfunktionen lau-fen bei 72 Herzschlägen pro Minute ab. Tempi von mehrals 72 Hz wirken also aufputschend, alles was darunterliegt, beruhigt. Nachgewiesenermaßen bewirken 60 Hz diestärkste Entspannung, ja sogar Entkrampfung. Naturwis-senschaftlich konnte bislang aber nur partiell nachgewie-sen werden, wie Musik auf das Gehirn wirkt. Harmonie,Rhythmus, Melodie und Dynamik seien zu eng verwoben,um sie vollständig in „physikalischen Wirkungspara-

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„Bei Mozart rankten sie sich um denLautsprecher, bei Led Zeppelin gingen sie ein“, stellte dieAmerikanerin Dorothy Retallack 1973 nach einer Studiezur heilenden Macht Mozarts fest, in der sie Pflanzen mitMusik beschallt hatte. Bei Retallack sind es nur Pflanzen.Im Bereich musikwissenschaftlicher Untersuchungen ran-ken jedoch allerhand pseudowissenschaftliche Thesen dar-über, wie wundersam Musik auf Lebewesen jeglicher Artwirke. Was als solches Tatsache ist: Musik war und isteines der schönsten Phänomene, das wesentlich auf Kör-per, Geist und vor allem auf die Seele Einfluss nimmt.

Eine Erkenntnis, die keinen Wissen-schaftler braucht, möchte man meinen. Am allerwenigs-ten Studien oder Tabellen, kann doch jeder jederzeitspüren, dass Musik zu allem fähig ist: Wir hören immerund überall genau die Musik, die unserer jeweiligen Stim-mung angemessen ist, können damit die eigene emotio-nale Befindlichkeit verstärken oder ändern. Studien habenergeben, dass es während des Hörens zu einer Art Syn-chronisation kommt, das heißt, der Mensch oder vielmehrseine Psyche passt sich der Musik an. Wie aber lässt sicherklären, dass Musik unser Gefühlsleben so aufmischenkann?

Am besten vielleicht damit, dassMusik eine besondere Form von Geräusch ist: Es wird so-wohl zum Kleinhirn geleitet, das Körperbewegungen undden Gleichgewichtssinn kontrolliert, als auch zum Groß-

Magie der Musik –––––––––– Text Barbara Schulz

„Music was my first love“ – dieser Song spricht vielen ausder Seele. Und genau dort spielt sich auch ihr Zauber ab

„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zuschweigen unmöglich ist” Victor Hugo

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schaftlerin Frances Rauscher aus demJahr 1993, nach der Menschen undRatten nach zehn Minuten Musik vonMozart besser räumlich denken kön-nen. Ergebnisse, die die Medien po-pulistisch als den Mozart-Effekt aus-schlachteten und der vor allem bei Eltern eine wahre Musikhysterie aus-löste. Doch Rauscher selbst betonte,es gebe keine eindeutigen, wissen-schaftlich haltbaren Daten für diesesPhänomen. Es ist also Vorsicht gebo-ten im Umgang mit derlei spekulati-ven wie spektakulären Thesen. Magein kurzfristiges Leistungs hoch auchbegrüßenswert sein – dauerhafter

und wirkungsvoller ist die Tatsache,dass Musik tiefere Gefühle als allesandere auslösen kann: piano oderforte, andante oder furioso, je nachBedarf und Befindlichkeit. Wenn sieuns daneben auch mehr Ausge-glichenheit und Konzentrationsfähig-keit beschert – umso besser!

Und so wird Musikzur schönsten, günstigsten, vor

allem aber individuellsten Form von Therapie – in Eigen-regie völlig legitim. Ebenso gut funktioniert dieser Me-chanismus aber auch subtil und manipulativ. Denn hiergreift die Wissenschaft sehr wohl: Schließlich sollenMensch und sogar Tier über Suggestion animiert werden,ihr Verhalten zu ändern. Meist geht es dabei um wirt-schaftliche Optimierung: Produktivität, Effektivität, Kauf-lust. Und so werden wir auf Schritt und Tritt berieselt,alters-, typ-, anlassgerecht. Ob wir wollen oder nicht! Dafürkann die Musik nichts. Und solange wir uns dessen be-wusst sind, behält die Liebeserklärung ihre Gültigkeit:Music was my first love. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

26 GESUNDHEITSJOURNAL 01|12

S P E Z I A L

metern“ zu beschreiben, sagt Reinhard Kopiez, Professorfür Musikpsychologie in Hannover.

Was aber ist mit der These, Musikmache auch klüger? Auf den ersten Blick lautet die Ant-wort: Ja! Der Frankfurter Musikpädagoge und Leiter einerLangzeitstudie Hans Günther Bastian beobachtete dazuüber sechs Jahre lang zwei Schülergruppen von Sechs- bisZwölfjährigen in Berlin. Am Ende schnitten musikalischverstärkt geförderte Kinder nicht nur in Intelligenztestsbes ser ab, sie waren auch friedfertiger und sozial kompe-tenter. Aufsehen erregte auch die Studie der US-Wissen-

„Ohne Musikwäre das Lebenein Irrtum“Friedrich Nietzsche

Macht Musik unsere Kinder klüger? Vielleichtnicht, dennoch ist der Effekt einer musikalischenFrühförderung nicht zu verleugnen

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GESUNDHEITSJOURNAL 01|12 27

Man müsste Klavier spielen können? Man kann! Selbst in mittlerenund hohen Jahren. Es stimmt tatsächlich: Für Musik ist man nie zu alt

Mit 40 ans Klavier

• Geduld Ein Instrument zu lernen, ist in jedem Alteraufwendig, denn: ohne Fleiß kein Preis. Wer sich des-sen bewusst ist, kann auch Klavier und Akkordeonoder ein Saiteninstrument lernen. Hier geht man vondrei Jahren aus, bis man gut spielen kann.

• Das passende Instrument Guten Rat gibt es hiernicht. Gitarre, Schlag- oder Blasinstrumente verspre-chen schnellen Erfolg. Überlegenswert ist, ob manallein oder in Gesellschaft Musik machen will.

• Ein gutes Instrument Wer erst einmal probierenmöchte, der leiht sich am besten für das erste Jahrein Instrument (möglich in fast jedem Musikalien-handel). Einfach ein billiges zu kaufen, ist nicht rat-

sam, weil mangelnde Qualität nur frustriert.• Übungsaufwand Fünfmal pro Woche mindes-

tens eine halbe Stunde ist besser als zweimalpro Woche zwei Stunden.

GUTER RAT FÜR DEN START

Eine Karriere als Pianist mit 40? Fürspäte Anfänger – da sind sich die Wissenschaftler einig –ist so etwas aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr drin.Man kann den Vorsprung derer, die schon im Kindesalterangefangen haben, nie mehr aufholen. Doch darum geht esauch gar nicht! Menschen, die sich mit 40 und später nochan ein neues Instrument wagen, erfüllen sich oft einenlang gehegten Traum, wollen Musik in einer Gemeinschaftmachen oder suchen eine Herausforderung.

Bei Spätstartern passiert im Gehirn,so die Forscher, de facto das Gleiche wie bei lernendenKindern: Bereits nach zwanzig Minuten Klavierüben ver-ändern sich die Aktivitätsmuster im Gehirn, so das Er-gebnis einer Untersuchung mit erwachsenen Laien amInstitut für Musikphysiologie und Musikermedizin an derHochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover.„Die Hör- und die Handregionen im Gehirn vernetzen sichbereits nach der ersten Übungseinheit stärker.“ Und im-merhin: „Wenn man weiterübt“, so der Leiter des Instituts,Eckart Altenmüller, „sind diese Verbindungen nach dreibis fünf Wochen stabil.“ Plastizität nennen die For-scher diese Anpassungsfähgkeit. Die lässt imAlter nach. Das Gehirn braucht einfach ein biss-chen länger, um sich neu zu vernetzen. Die guteNachricht: „Man kann das Gehirn zum Teil trai-nieren wie einen Muskel“, so Ralf Krampe, derin Belgien am Zentrum für Entwicklungs-psychologie der Universität Leuven überMotorik forscht. Ganz nebenbeiwerden Konzentrations- undKoordinationsfähigkeit ge-schult und trainiert. Zudemkönnen Erwachsene ihrHintergrundwissen undihre Erfahrungen beimMusikmachen mit ein-bringen und damit dannauch Verzögerungen imLernprozess ausgleichen.

Doch auch wenn es nicht immerzügig und linear wie bei Kindern vorangeht: Entscheidendsind für Erwachsene die Erfolgserlebnisse, auch kleine.Sie beflügeln, weil sie nicht mehr so selbstverständlichsind. Wenn die Lernkurve nach einem anfangs relativ stei-len Anstieg erst mal flacher wird, heißt es üben, üben,üben. Und besser den Kopf ausschalten. Denn es geht umnichts anderes als die pure Freude an der Musik. –––––––––

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Singen: Glück und Gesundheit„Das Singen ist die eigentlicheMuttersprache des Menschen“,sagte der Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin und verlieh damitdieser musikalischen Ausdrucks-form immerhin annähernd denhohen Stellenwert, der ihr zusteht.Singen – und das ist wissenschaft-lich bewiesen – fördert die körper-liche, die soziale und die seelischeGesundheit. Bereits nach zwanzigMinuten ist das StresshormonAdrenalin abgebaut, die Sauer-stoffversorgung der Organe verbessert, und es werden übereine vermehrte Ausschüttung desImmunglobulins A die körperlichenAbwehrkräfte aktiviert. Danebenstärkt Singen durch die Zwerchfell-atmung die Lunge, die Rücken-muskulatur wird kräftiger, dasHerz-Kreislauf-System kommt inSchwung. Darüber hinaus ist Singen Seelenpflege. Denn bereitsnach ein paar Takten jagen dieGlückshormone Dopamin und Serotonin durch den Körper. Nach-gewiesenermaßen sind singendeMenschen ausgeglichener, zufrie-dener, lebensfroher und optimisti-scher als Menschen, die Musik nurhören. Nicht zuletzt deshalb giltSingen als eines der zentralen Elemente der professionellen Musiktherapie. Denn es aktiviertdie Selbstheilungskräfte. Von derpositiven sozialen Komponente, die hinzukommt, wenn Menschenin einem Chor singen, einmal ganzabgesehen, sind das eine ganzeMenge Gründe, endlich mit demSingen anzufangen beziehungs-weise nie damit aufzuhören.

Musik entspannt uns, löst Verkrampfungenund zeigt uns den Weg in unser Inneres undin die Welt. Sie ist kommunikativ, tröstet, verdoppelt Glück. Kurzum: Musik ist dasschönste Allheilmittel der Welt

Die Musik öffnetdie Luftlöcher des

Körpers, aus denen die bösen Geister ausziehen können

Athanasius Kirchner, Universalgelehrter des

17. Jahrhunderts

Die Tontherapie

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Musik erleben: Brücke für Beziehungen„Musikzeit ist eine intensiv erlebteZeit“, formuliert der MusikpädagogeReinhard Schneider und führt weiteraus, „ein musikalischer Prozess seieine Art Zeitreise mit eigenem Tempo,Phasen der Beschleunigung und Beru-higung, Anfang und Ende.“ Sich mitMithörern und Interpreten währendeines Konzerts oder nur beim Zuhörenmiteinander auf diesen gemeinsamenZeitfluss einzulassen und einzutau-chen, deutet er tiefenpsychologischals Verschmelzung und Auflösung. Gemeinsam Musik zu hören bedeutetdemnach, diese gemeinsame Eintei-lung von Zeit zu akzeptieren und fürdiese Dauer die gleiche Identität anzu-

nehmen. In jedem Fall bedeutet dasfür jeden Zuhörer, dass er sich als Teileiner Gruppe identifiziert. Wie sehrdas gemeinsame Hören von Musik soziale Bindungen unterstützt, zeigtsich am besten bei großen Konzert-veranstaltungen, die nicht allein vonder Musik leben. Tatsache ist, dasshier eine Art Interessensgemeinschaftzusammenkommt, die weder einewirtschaftliche noch eine rationaleBasis hat. Man trifft sich und hat eine gemeinsame Erwartung auf ein emotionalen Erlebnis. Dadurch entsteht eine verschworene Gemein-schaft auf Zeit, die bereits lang vordem ersten Takt für eine entspre-chende Stimmung sorgt. Teil dieserGruppe zu sein, gibt Sicherheit.

–––––––––– Text Bela Schneider

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Musik machen: Intimität des Instruments Ein Instrument zu spielen, ist eineder komplexesten menschlichenAktivitäten, da verschiedene Tätig-keiten gleichzeitig koordiniert wer-den müssen: Die Noten müssenerkannt und umgesetzt werden,beide Hände müssen unterschied-liche Handlungen ausführen, manmuss hören, entsprechend reagie-ren oder korrigieren. Das legt denSchluss nahe, diese gute Vernet-zung könne sich auch in anderenLernbereichen positiv auswirken.Allerdings konnte eine solcheThese bislang nicht wirklich haltbarverifiziert werden. Tatsache istaber, dass ein Instrument ein sehrintimes und expressives Mediumder Selbsterfahrung und desSelbstausdrucks ist, zudem eineMöglichkeit der nonverbalen Inter-aktion. Kaum eine andere Tätigkeitkann das Selbstwertgefühl ineinem so hohen Maß steigern.Wird das Instrument zudem inner-halb einer Interessensgemein-schaft gespielt, können besonderstiefe Bindungen entstehen. Harmo-nie um der Hamonie willen also!

Musik hören: Sender zur SeeleMusik wird von uns emotionalwahrgenommen. Sie dringt nochvor dem Denken und dem Kontrol-lieren in unser System ein. Sie wirdweitergeleitet in unser limbischesSystem, unsere emotionale Schalt-stelle des Gehirns. Musik schafftes ohne Sprache, Erfahrungen inuns zu fühlen, und greift zurück aufdie Zeit, die weit vor dem Lerneneiner Sprache liegt. Insofern hatdas Hören von Musik für jeden Einzelnen eine ganz individuelleBedeutung. Der Musikwissen-schaftler Friedrich Klausmeierspricht in dem Zusammenhang vonProjektion oder Identifikation. Bei der Projektion legt der Höreretwas in die Musik hinein, dieMusik wird für ihn zu einer erdachten Geschichte. Dadurchwerde die Musik für ihn zu einemverständnisvollen Gegenüber, dasalles, was ihn bewegt, kennt undversteht. Bei der Identifikation hin-gegen spüre der Hörer sich oderTeile von sich in der Musik wiederund erlebe die musikalischen Pro-zesse als Bewegungen der eigenenSeele. Der tschechische Medizin-philosoph, Psychotherapeut undPsychiater Stanislav Grof betont,das Musik-Erleben könne „alte Emotionen mobilisieren, Erfahrun-gen intensivieren und vertiefen undpsychische Abwehrmechanismendurchbrechen“. All das macht dasHören von Musik zur Seelenpflegein ihrer tiefsten, reinsten undschönsten Form.

Musik fühlen:Therapie mit TönenDie Musiktherapie ist eine nochsehr junge Form musikalischenHeilens. Sie gilt inzwischen alsanerkannte Methode, psychische,psychovegetative und psycho-somatische Erkrankungen kurativ, rehabilitativ und präventiv behan-deln zu können. Sie unterscheidetzwischen rezeptiver und aktiverThe rapie, also zwischen Hören (das nicht als passiv gilt) und aktivem Musizieren. Dabei ist daseine nicht besser als das andere, sondern die Therapieformen werden je nach Erfordernis ein-gesetzt. Bereits die Vorstellung inder Antike, bei kranken Menschensei die innere Ordnung gestört, diesich mittels Harmonie wiederher-stellen ließe, zielt auf diese Formder Heilung. Die Idee zur Musik-therapie basiert also auf der uralten und allgemein gültigen Erfahrung, dass die Stimmungeines Menschen mittels Musik beeinflusst werden kann. Dassselbst Alzheimer- und Demenz-kranke, denen man Stücke ausihrer Jugend vorspielt, sich zuwei-len an längst vergessene Dinge erinnern, hängt mit der emotio-nalen Kraft der Musik zusammen. Bei Schmerzpatienten hingegenhat man erkannt, dass es das Entspannungsmoment ist, das denTeufels kreis aus Schmerz und Verkrampfung unterbricht. EinErfahrungswert, der zum Beispielvor Operationen bis zu 50 % Medi-kamente einsparen kann. Danebenzeigt die Musiktherapie auch beiSuchtkrankheiten, Depressionen,Autismus, Essstörungen oderAngstneurosen, bei Schlaganfall-patienten und in der Frühchen-therapie nachweisbare Erfolge.

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S P E Z I A L

Eigentlich habe ich zwei gesundeTöchter zur Welt gebracht. Vollausstattung sozusagen,dazu voll funktionstüchtig, bislang voll kommunikativ undim Moment: voll pubertär. Leider aber sind sie nun vor-übergehend – Tendenz steigend – auch voll taub! Nicht,dass sie irgend eine schleichende Krankheit hätten. Nein,es handelt sich in keinster Weise um eine physiologischnachweisbare Malaise, es hat eigentlich auch nichts mitihren ersten Wechseljahren und der damit einhergehendengefühlten vierundzwanzigsten Trotzphase zu tun. Es istvielmehr ein Virus, ein extrem ansteckender dazu, denn allerorten sieht man Menschen, die scheinbar auch Pro-bleme mit den Ohren haben und sie deshalb mit Stöpselnschützen müssen. Anders lässt sich dieses Phänomen nichterklären, dass sich Menschen zu jeder Tageszeit und injeder Lebenslage wegbeamen vom Rest der Welt und sich indie Einsamkeit beziehungsweise Zweisamkeit mit der Musikzurückziehen. Nun muss man bedenken, dass ich selbst einausgeprägt leidenschaftliches Verhältnis zur Musik pflegeund nichts mehr genießen kann als diese totale Ver-

Niemals ohne–––––––––– Text Bele Schneider Illustration Birgit Jansen

Der Großteil der Menschen ist wegen Ohrver-stöpselung nur noch per Megaphon ansprechbar.Nichts, was ihm begegnet, kann ihm etwas anhaben

schmelzung mit Tönen. Und ich habe diese Fähigkeit mei-nen Kindern glücklicherweise vererbt. Aber mal ganz ehr-lich: Hätte ich keine Pause dazwischen, ich wäre sehr schnellsehr reif für die Insel. Die Minuten, in denen man nichtshört als die Stille, haben eine andere Qualität als die, wäh-rend der man sich einlässt auf die Stimmung der Musik.Nicht besser, anders eben. Ohne emotionale Beeinflussungnach oben oder unten. Und zu gegebener Zeit hat das etwasgeradezu Reinigendes. Meine Kinder aber – und wie mirscheint, der ganze Rest der Welt – lassen sich vom erstenAugenaufschlag (natürlich mit Radiowecker) bis zum letztenWimpernzucken (natürlich mit der voll chilligen CD,Mama!), bevor sie in den Schlaf fallen, berieseln. Der neueGott heißt iPod und ihm huldigt man rund um die Uhr. Zusich selbst kommen? Keine Chance, wozu auch? Meinekleine Tochter kam kürzlich morgens, als sie mehr oder weniger schon in der Schule sein sollte, zurück – sie habeihren iPod vergessen, und ohne würde sie die lange Fahrtmit dem Rad nicht überstehen. Wohlgemerkt: Wir sprechenvon 20 Minuten Fahrt an einem Bächlein helle … ––––––––––––

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F I T N E S S

–––––––––– Text Kristina Specht

Als Erwachsener nochBallett lernen – geht

das? Viele Studiosbieten nicht mehrnur Kurse für Kinder an. Für manche werdenMädchenträumewahr, andere lieben einfachdas Training ander Stange ...

zum Ballett!Ich geh jetzt

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Ziel sollte nicht sein,Primaballerina beim russischen Staats-ballett zu werden oder wirklich „Spitze”zu tanzen. Vielmehr stehen beim Erwachsenenballett zum Beispiel dieVerbesserung der Haltung, Beweg-lichkeit, die Stärkung des Rückensund die Straffung des Bindegewe-bes auf der Wunschliste. Der Film„Black Swan“ mit Natalie Portmanin der Hauptrolle verstärkt denBalletttrend. Gab es in Sportstu-dios bisher nur einen Termin proWoche, so werden heute viel mehrKurse angeboten. Für jeden istetwas dabei, vom totalen Neulingbis zu denen, die ihre Ballettküns-te aus der Kindheit auffrischenmöchten. Aber auch für solche, diesich schon seit ein paar Jahren wieder warm getanzt und es zurSpitzenschuhreife geschafft haben.

Das konsequenteTraining bleibt ein Muss. Bis manleichtfüßig und anmutig über denHolzboden schwebt, sich an den „en dedans“- und „en dehors“-Pirouetten „endemi point“ (nach innen und nach außendrehende Pirouetten auf dem Ballen) ver-sucht oder sogar den Spagat schafft, heißt esregelmäßig üben, üben, üben. Ganz wichtig sinddie „Exercises”, so nennt man die Aufwärmübungenan der Stange. Da wird gedehnt, gebeugt, gestreckt unddie unterschiedlichen Fußpositionen geübt. Dann geht esin die Knie, in die sogenannten „Pliés“. Dabei achtet dieLehrerin besonders auf eine korrekte Haltung. Alles mussgerade sein: Beine, Arme, Rücken, Spann und hoch mitdem Kopf. Möglichst grazil soll es aussehen, und irgend-wann, so hofft man, wird einen diese Anmut, die man durchdie Ballettübungen erlernt hat, auch im Alltag elfenhaft undstolz über die Bürogänge schweben lassen.

Die Faszination Ballett. Viele Studiosbieten speziell für erwachsene Anfänger BBB, übersetztBody,- Ballett- und Balance-Kurse an. Die sind ein guterEinstieg für Anfänger, abgeleitet vom klassischen FloorBarre, und bauen die Muskulatur auf, geben Kraft und wir-

ken sich positiv auf den ganzen Organismusaus. Neu ist hier, dass Übungen aus demmodernen Fitnesstraining, wie Yoga oderPilates, verwendet werden. Beim klassi-schen Ballett wird auch heute noch zurebenfalls klassischen Musik, oft live in-toniert von einem Pianospieler, einegenaue Abfolge der Schritte einstu-diert, immer und immer wieder geübtund verbessert. Der Ton, in der dieAnweisungen gegeben werden, istruhig und streng, höchste Konzen-tration wird von jedem Schüler ein-gefordert, auch eine gewisse Dis-ziplin wird verlangt – Ballett istkeine Spaßveranstaltung, wo alleeinfach irgendwie herumhopsen wiein so manchem Aerobic-Kurs.

Eleganz und Aura.All das verbindet man mit der hohenKunst des Balletts, die viele an diesem

Sport reizt. Doch es bleibt natürlichkein Vergnügen, sondern ein harter

Sport: Jeder, der schon mal eine Ballett-stunde mitgemacht hat, kann das bestä-

tigen. Der Schweiß fließt in Strömen, dieAnspannung lässt einen rotwangig, aber

doch mit glänzenden Augen nach einem ge-lungenen Training in die Garderobe abgehen.

Denn wie sagte Uwe Scholz, der langjährige Chef-choreograf der Oper Leipzig: „Das Schwere am Tan-

zen ist, das Schöne des Tanzens so zu zeigen, dass dasSchöne des Tanzens nicht schwer aussieht.“ ––––––––––––––––––

• Ballettschulen: www.bfkm.de/ballettschulen• Wer sollte lieber kein Ballett machen? Alle, die

Bänderschäden haben – besonders im Knöchel- undKniebereich –, Menschen mit starken Rückenleiden(Bandscheibenvorfall) oder bei starkem Übergewicht

• Beachten sollte jeder Interessierte, dass er einenguten Trainer findet (nach Probestunden in der Ballettschule fragen), der beim Erlernen der Basis-technik auf eine gute Körperhaltung achtet

• Die populärsten Ballettstücke sind „Schwanensee“und „Der Nussknacker“, die in der 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts in Russland mit der wohl bekanntestenBallerina, Anna Pawlowa uraufgeführt wurden

TIPPS & INFOSFo

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„Tänzer sinddie Athletenvon Gott“Albert Einstein

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Rätseln & gewinnen!Welche bekannten Bandnamen suchen wir bei unserem Bilderrätsel? Mit dem richtigen Lösungswort und etwas Glück gewinnen Sie einen von vier Kopfhörern!

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Herausgeber BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKERWinterstraße 49, 33649 Bielefeld, [email protected], www.bkkgs.deObjektleitung Marita SchapeitAuflage 106.500 ExemplareVerlag PMI Publishing Hanns-Seidel-Platz 5, 81737 München, www.pmi-publishing.deVerlagsleitung Stefan Endrös, Gerd Giesler, Christian SchwalbachRedaktionsleitung Kristina SalabaArtdirektion Frank KrügerGrafik Bernhard BiehlerAutoren Karen Cop, Claudia Götz, Bele Schneider, BarbaraSchulz, Kristina Specht, Annemarie TrocheSchlusskorrektur Norbert Misch-Kunert, Nicole GrinzingerBildredaktion Julia FellProduktion Birgit ScholzReproduktion PMI Publishing Verlag GmbH & Co. KG, MünchenDruck KKF Verlag, Altötting

IMPRESSUM

Das Lösungswort der letzten Ausgabe lautete: wunderbar

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Gewinnsponsors sowie deren Angehörigekönnen nicht teilnehmen. Die Gewinne sind von Kooperationspartnern gespon-sert und somit nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.

Herzlichen Glückwunsch! Je einen von drei Fatboy Sitzmöbelnaus Ausgabe 4/2011 gewannen: I. Scheppner, Hattenhofen; C. Haag,Sachsen; M. Erlitz, Weingarten. Einen von 4 Filofax Flex Planern habengewonnen: B. Grobe, Höxter; C. Zietz, Hannover; A. Möller, Klein Kusse-witz; S. Winkler-Borck, Gronau

Die Sony DJ Bügelkopfhörer in Weiß sindauf jeden Fall ein Hingucker. Obwohl siesehr leicht sind, ist ihr Design robust undkomfortabel, die Klangqualität stark. Die Ohrmuscheln sind klappbar, alsopraktisch für den Transport. Senden Sieuns bitte das richtige Lösungswort unter dem Stichwort „MUSIK“ per Mail an [email protected], per Fax an 0521 5228-63788 oder per Postkarte

an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Winterstraße 49, 33649 Bielefeld. Einsendeschluss ist der 16.4.2012.

GEWINN: SONY BÜGELKOPFHÖRER

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