Think global act local Planetare Leitplanken und ihre ......J.Soep 2016 Think global –act local...

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J.Soep 2016

Think global – act local Planetare Leitplanken und ihre Operationalisierung

Holger HoffPotsdam Institut für Klimafolgenforschung

Stockholm Environment Institute

“unser Konsumverhalten berücksichtigt bislang nur unzureichend die planetaren Grenzen“

Planetare Leitplanken - Kontext

Planetare Leitplanken - Kontext

7. Umweltaktionsprogramm der EU

Ausgangspunkt:das Anthropozändie „great acceleration“

Planetare Leitplanken – wissenschaftliches Konzept

der Mensch wird zur „geologischen Kraft“

Ziel:Erhaltung des Erdsystem und seiner Funktionenin einer für die Menschheit günstigen Konstellation

ausgehend vom 2 Grad Klimaziel: Erweiterung auf andere Umweltprozesse und -grenzenbzw. globale Umweltgüter (Global Commons)

Planetare Leitplanken – wissenschaftliches Konzept

Planetare Leitplanken <-> nachhaltige Entwicklung

ein sicherer Handlungsraum für nachhaltige Entwicklung:

human well-being

und ökonomische Aktivitäten Produktion & Konsum

basierend auf: intakter Ressourcenbasis

bzw. Verbleib im

2030 Agenda: “national targets guided by the global level of ambition”

Ziel: ein akzeptables Risiko von gravierenden nachteiligenVeränderungen des Erdsystems nicht zu überschreiten

“Leitplanken”, NICHT “Grenzen”

Planetare Leitplanken – sind risikobasiert

aus wissenschaftlichen Erkenntnissen abgeleitet–> science based targets

-> normativ, d.h.nicht durch die Wissenschaft alleine festzulegen

Planetare Leitplanken – sind risikobasiert

Vorsorgeprinzip (wg. verschiedener Unsicherheiten):Sicherheitsabstand der Leitplanken von kritischen Grenzwerten z.T. auch tipping points

Steffen et al. 2015

safe operating space- Holozän als

Bezugszustand

zunehmendes Risiko

after Steffen et al. 2015

PL sind systemische Ziele: stehen miteinander in Wechselwirkung

die Gesamtheit dieser Wechselwirkungenbestimmt die Erdsystemdynamik

PL als Kommunikationswerkzeug:ein Zielwert pro Umweltprozess, z.B. 2 Grad Ziel

Reduktion der realen Komplexität-> Verlust von Detail und

räumlich expliziter Darstellung

z.B. Land <–> Klima <-> Wasser

Weiterentwicklung der Planetaren Leitplanken

besseres Verständnis der Prozesse und Dynamiken & Wechselwirkungenund Folgen von Überschreitungen,z.B. Stickstoff:

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

Die Konferenz hat erstmals die verschiedene Akteure zusammengebracht, die an der Operationalisierung beteiligt sin

für einzelne Länderz.B.:

DeutschlandSchwedenSchweizSüdafrikaChina

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

Downscaling, Regionalisierung,„fair shares“ bzw. nationale Anteile an den globalen Werten

z.B. basierend auf einheitlicher pro-Kopf Zuteilung

für die EU -auch Vergleich von internen und externen Umweltwirkungen

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

für und mit Unternehmen:

was bedeutet „globale Verantwortung“?

PL: erstmals quantitative großmaßstäbige („globale“),langfristige und systemische Umweltziele

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

Ziele für Unternehmen ableitbar?

bestehende Ziele und um eine globale Perspektive ergänzen (Mehrwert schaffen)

z.B. in den Bereichen:Disclosure, Reporting, Zertifizierung, CSR, Green Investmentsowie auch: Shared Value, Innovationen und Business Strategien (KPIs)

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

PL als Frühwarnindikatoren für: kritische Trends & erforderlichlangfristige Strategien und Transformationen

analog zum Ausstieg aus fossilen Energien / divestment / reinvestmentder sich in der Klimadiskussion lange vorher angekündigt hatt

auch: Schaffung von Wettbewerbsvorteilen durch frühzeitigeAnpassung

Wie?

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

herunterskalieren und übersetzen für den jeweiligen Kontext, für einzelne Branchen oder Unternehmen:

-> benchmarks für Ressourcen- und Emissionsintensität: welche Verbesserung ist aus globaler Sicht erforderlich?

ergänzt z.B.:UN Global CompactScience Based TargetsCDPGlobal Reporting InitiativeEconsense

Klimaschutz Unternehmen?

um globale Ziele

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

Bsp: Eneco

Aufnahme dieses Ziels als KPI in den Business Plan

– Übersetzung des 2 Grad Ziels und des global erforderlichen Reduktionspfads

„fair share“ über Wertschöpfung aus dem globalen Klimaziel abgeleitet (Öko-Effizienz)

als nächstes:Stickstoff

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

Bsp. Mars – Übersetzung der globalen Klima, Land/Biosphäre & Wasser Ziele

high-level metrics -> sub metrics

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

Mars – Übersetzung der globalen Klima, Land/Biosphäre & Wasser Ziele

Nahziel: Verminderung nicht nachhaltiger

Wasserentnahmen

Fernziel: keine nicht nach-haltigen Wasserentnahmen

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

über corporate sustainability hinaus auch Erfassung von footprints entlang von Wertschöpfungsketten

life cycle assessment (LCA) in Kombination mitmulti-regionalen input-output (MRIO) Modellen

PL und Erdsystemanalyse: (zukünftige) hotspots

-> nachhaltige Wertschöpfungsketten, sustainable sourcing

Barilla (nationales sourcing von Weizen):

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

1) Bestimmung der kritischen Anbaugebiete

2) Zusammenarbeit mit Zulieferern und Farmernz.B. Nachhaltigkeitsguidelines

Soja (internationales sourcing):

Planetare Leitplanken – Operationalisierung

Entwaldung Provinzen Exporteure Importeure Konsumenten

SEI TrasePlatform

Klimaschutz -> Schutz weiterer Global Commons (integrativer Ansatz, Beachtung von Synergien, Reduktion von tradeoffs)

anknüpfen an bestehende Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen, Erweiterung um globale Aspekte

gemeinsame Interpretation und Anwendung der PL,z.B. in Richtung (branchenspezifischer) Ziele und Tools

Aufbau einer community of practice und einer Kooperationsplattform (sustainability dashboard) kleinerer und größerer Unternehmen

wichtig dabei: ein positives Narrativ

Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Planetare Leitplanken – Operationalisierung