Post on 14-Dec-2014
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Pflegeinformationssysteme
Ulrich Schradermail@ulrich-schrader.de
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
• “Considering that nurses spend up to 50% of their time documenting patient information, the computerization of these tasks is essential” (Bowles, 1997, p. 191)
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
HOWEVER…..
• Nursing Information Systems are still a relative rarity
• Simpson--99% of hospitals >100 beds use financial systems; only 14% have point-of-care documentation, and 9% have clinical data systems (1995)
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
• “Currently, the contributions of the autonomous nursing functions to patient and health care system outcomes are virtually invisible or are unable to be retrieved….(NIS’s) will enable nurses to evaluate & quantify their effectiveness, and account for their resource expenditure” (Bowles, 1997, p. 192).
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
Schritt 1: Zieldefinition
Ziele im Sinne des Patienten• Versorgung gemäß einer definierten
Pflegequalität• Optimierter Krankenhausaufenthalt• Besserer Informationsstand des
Patienten• Sicherstellung der Kontinuität der
pflegerischen Versorgung
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
Schritt 1: Zieldefinition
Pflegerische Ziele• Zeitgewinn für zentrale pflegerische Arbeiten• Arbeit gemäß dem angestrebten Niveau der
Pflegequalität• Verbesserung der Arbeitszufriedenheit und
Motivation• Bessere Kooperation mit anderen
Berufsgruppen
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
Schritt 1: Zieldefinition
Administrative und ökonomische Ziele des Krankenhauses
• Erfüllung rechtlicher Dokumentationspflichten• Optimierung des Ressourceneinsatzes und der
Arbeitsabläufe• Unterstützung der Kostenträgerrechnung bzw. der
Kalkulation der neuen Entgeltformen
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
Aufgaben durch Projektziele
• Identifikation der Voraussetzungen• Festlegung der Anforderungen an Soft-
und Hardware• Frühzeitige Abschätzung der mit der
Systemeinführung verbundenen investiven und laufenden Kosten
Abschätzung der Durchführbarkeit des Projekts
Ulrich Schrader, Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences
Allgemeine Anforderungen an Pflegeinformationssysteme (1)
• Schneller Zugriff auf die wichtigsten Daten
• Besonders einfache und übersichtliche Bedienung der am meisten genutzten Funktionen
• Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit
• Flexibilität durch Parametrisierung und / oder Generatoren
• Kommunikationsfähigkeit über Standard-Schnittstellen
• An berufsgruppenübergreifenden multifunktionalen Arbeitsplätzen nutzbar
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Allgemeine Anforderungen an Pflegeinformationssysteme (2)
• Möglichkeit der Historieführung von Daten
• Ausreichende Zugriffsschutz-Möglichkeiten
• Lauffähigkeit auf gängigen Hardware- und Betriebssystem-Umgebungen
• Möglichkeit der operatorlosen Datensicherung im laufenden Betrieb
• Fernwartungs-Möglichkeit
• Integration von Systemverwaltungs-Funktionen in die Anwendungssoftware
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Anforderungen an Pflegeinformationssysteme Patientenferne Funktionen
• Patientendatenverwaltung (ADT)• Bettendisposition• Elektronische Kommunikation• Erzeugung von Organisationshilfsmitteln• Einstufung des Pflegeaufwands• Leistungsdaten-Rückübertragung• Dienstplanung, Budgetierung,
Lehr-/Lernsysteme
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Anforderungen an Pflegeinformationssysteme Patientennahe Funktionen (1)
• Dokumentation des Pflegeprozess– unter Verwendung von Pflegestandards– Standardpflegeplänen– Critical Pathways
• Unterstützung des pflegerischen Berichtswesens– Übergabe– Pflegebericht
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Anforderungen an Pflegeinformationssysteme Patientennahe Funktionen (2)
• Integration med. Diagnostik und Therapie– Fieberkurve– Verordnungen
• Leistungserfassung– möglichst "Abfallprodukt" der Pflege-Dok.
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Anforderungen an Pflegeinformationssysteme Hardware
• Ausreichende Performance• Bildschirme: lesbar unter vielen Sichtwinkeln
(Kontext), ausreichend groß• Mobile Geräte: Gewicht, Handhabbarkeit,
Akku-Kapazität, großer Sichtwinkel ggf. drahtlose Kommunikationsmöglichkeit
• Erweiterungsfähig, leicht austauschbar• Ausfallsicher• Bezahlbar
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Effekte des EDV-Einsatzes in der PflegeEine Analyse kontrollierter Studien
• Literaturanalyse von 7 prospektiven Studien mit vergleichender Messung vor und nach DV-Einsatz
• 6 Studien aus den USA, eine aus Schottland• Publikationsjahre: 1972, 1976, 1977, 1986, 1987,
1991, 1991• Tendenzen
– eher weniger Zeit für die direkte Pflege– Qualitätsverbesserung der Dokumentation
(Vollständigkeit, Lesbarkeit, Richtigkeit) [Blanck A.K. (1996): Effekte des EDV-Einsatzes in der Pflege - Eine
Analyse kontrollierter Studien. Intensiv 4:45-49]
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Auswirkung DV-gestützter Dokumentation (1)
• Methodisch aufwendige Studie aus einem KH in Chicago
• DV-Geräte im Stationszimmer + an weiteren gut erreichbaren Stellen der Station; Datenerfassungsmöglichkeiten im Patientenzimmer
• Ca. ein Drittel der Dokumentation DV-gestützt– Vor Systemeinführung 13,7% der Arbeitszeit für Dok.– Nachher 9,1% = 20 Min. Einsparung je Pflegekraft und
Schicht
• Kein Qualitätsunterschied zwischen manueller und DV-gestützter Dokumentation
• Anstieg der Zeiten für direkte Pflege sowie der Wartezeiten
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Auswirkung DV-gestützter Dokumentation (2)
Positiv bewertet• Schnelle Erstellung individualisierbarer Pflegepläne• Rasche Aktualisierbarkeit der Pflegepläne• Lesbarkeit und Verständlichkeit der Pflegedok.• Gefühl vollständigerer Dokumentation
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Auswirkung DV-gestützter Dokumentation (3)
Negativ bewertet• Die vormals integrierte ärztlich-pflegerische
Dokumentation wurde geteilt.• Folgen
– Chronologischer Überblick über die Krankengeschichte nur über verschiedene Dokumente
– Keine Überführung des getesteten Systems in den Routinebetrieb
• Höherer Papierverbrauch
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Auswirkung DV-gestützter Dokumentation (4)
Sonstiges
• Dok. des Pflegeverlaufs fast nie am Patientenbett– aufgrund ständiger Kommunikationswünsche der Patienten fühlten sich
die Pflegekräfte daran gehindert, konzentriert Pflegeverlaufsbeobachtungen zu dokumentieren
• Geringerer Zeitaufwand für Pflegedok.: nicht ´automatisch´, sondern aufgrund erheblicher Vorarbeiten (Standards)
• Einige Pflegekräfte waren beunruhigt über die Genauigkeit der Dokumentation.
[Pabst M.K. et al. (1996): The Impact of Computerized Documentation on Nurses´ Use of Time. Computers in Nursing 14(1):25-30]
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So was ist das Problem? Barrieren
• Keine einheitliche Terminologie der Pflege• Fehlende Integration/Connectivity zum
Informationsaustausch zwischen verschiedenen Settings
• Syteme bilden die theoretischen Frameworks, die Pflegende wirklich anwenden, kaum ab
• Pflegerische Information ist bisher nicht ausreichend für eine elektronische Eingabe und Abfrage strukturiert
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BarrierenIndividuelle & organisatorische Faktoren
• Pflegeausbildung– Ängste und Einstellungen zum Computer ↓– Bisherige Erfahrungen am Arbeitsplatz
• Organisatorische Faktoren– Krankenhäuser: 1-3% des Umsatzes für IT– Industrie: 7-10% des Umsatzes
• Vergleichsweise wenig Zeit für Training/Akzeptanz der neuen Technologie
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Auswahllisten
Beob.
Pflege-anamnese
Unterlagen
Schilderungen
MeßwerteProblem
Plan
Ziel Maßnahme Resultat
Evaluation
• Kataloge müssen erstellt werden• Aufwand bei der Planung - umfangreiche Kataloge• Kontext fehlt (Problem - Maßnahme - Resultat)
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Gefilterte Auswahllisten
Zeichen
Pflege-anamnese
Unterlagen
Schilderungen
SymptomeProblem
Plan
Ziel Maßnahme Resultat
Evaluation
• Kataloge und Beziehungen müssen erstellt werden• Vereinfachte Planung - Kataloge werden
kontextabhängig gefiltert• Bezug Problem - Maßnahme - Resultat erhalten
schränkt Auswahlmöglichkeiten ein
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Pflegediagnosen-orientiert
Zeichen
Pflege-anamnese
Unterlagen
Schilderungen
SymptomePfl.diagnose
Plan
Ziel Maßnahme Resultat
Evaluation
• Kataloge und Beziehungen müssen erstellt werden • Pflegediagnosen-orientierte Standardpflegepläne
(Evidenz-based Nursing)• Individuelle Anpassung an den einzelnen Patienten.
Kataloge werden kontextabhängig gefiltert
Schränkt Auswahlmöglichkeiten
ein
Standardpflegeplan
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Critical Pathways
Zeichen
Anamnese
Unterlagen
Schilderungen
SymptomePfl.diagnose Maßnahme Resultat
• Kataloge und Beziehungen müssen erstellt werden • Standardbehandlungspläne, um erwartete Resultate
erweitert (Evidenz-based Nursing)• Individuelle Anpassung an den einzelnen Patienten als
Abweichung vom Critical Pathway• Multidisziplinär!
Critical Pathway
Diagnose
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Charting by Exception(Murphy, 1995)
•Ärztliche Anordnungen
Dokumentation gegen den Plan(Erwartet/Ist)
Normale DatenErwartete ErgebnisseNicht-relevante Beobachtungen
Nicht normale DatenUnerwartete ErgebnisseRelevante Beobachtungen
•Standards•Critical Pathways•Strukturstandards•Prozeßstandards, Leitlinien/Richtlinien•Ergebnisse
• Patientenspez. Pflegepläne• Notwendige Abweichung zum Standard• Angepaßte, problemorientierte Pläne
Plan anpassen
Varianzanalyseüber allePatienten
Standards/Critical Pathanpassen